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Bücher
Kategorie:
Naturwissenschaften, Landwirtschaft, Hauswirtschaft
Jahr:
1891
¬Die¬ immergrünen Ziergehölze von Süd-Tirol
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Seite 138 von 255
Autor: Entleutner, Anton / von Anton Entleutner
Ort: München
Verlag: Comm.-Verl. des Literar. Inst.
Umfang: 173 S. : zahlr. Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Trentino-Südtirol ; s.Immergrüne Pflanzen
Signatur: II 109.756
Intern-ID: 201919
97 reich die Rosen noch so selten, dass sie von den Unterthanen für ihre Gutsherren als eine Art Grundzins angebaut und gepflegt wurden. Die Braut trug in Frankreich früher nicht einen Myrten kranz, sondern einen Kranz aus weissen Rosen. Deutsche und englische Volkslieder lassen auf Grabhügeln Rosen erblühen, in denen die Seele der Geliebten fortlebt. Die Germanen pflegten bei Gelagen eine Rose an der Zimmerdecke zu befestigen. Das galt als Zeichen der Verschwiegenheit, indem die zahlreichen

Rosenblätter das Innere der Blüthe ganz verschliessen. Wesshalb es auch im «Narrenschiff» heisst: «Was wir kosen, das bleib’ unter den Rosen.» Rothe Rosen bedeuteten auch Wunden, und in mittelalterlichen Dichtungen wird das Schlachtfeld ein Rosengarten genannt. Der Rosengarten auf der unter der Walhalla gelegenen Ebene Joda war den Germanen Schlachtfeld und Paradies zugleich. Auch im Sprüchwort spielt die Rose eine Rolle. Wie wir sagen: «Wie Milch und Blut», sagten die Hellenen: «Wie Rosen und Milch

». Bei den Italienern gilt das Sprüchwort: «Es gibt keine Rose, die hundert Tage währt». Die Türken *) haben den Spruch : «Keine Rose ohne Dornen, keine Bewirthung ohne Verdruss». Nach Auflösung des Römerreiches wurde die Rose vorzugs weise von den Benediktinern in ihren Klostergärten kultiviert und später nach Deutschland und England verpflanzt. In letzterem Lande erhielt die Rose durch den Erbfolgekrieg der «weissen und rothen Rose» auch eine heraldische Bedeutung. Viele Familienwappen enthalten die Rose

. Auch Luther führte die Rose im Siegel mit dem Spruch: «Das Christenherz aut Rosen geht, Selbst wenn es unter'm Kreuze steht.» Desgleichen spielte die Rose auch in der Numismatik eine Rolle. In Böotier, und auf Lesbos, in Livorno, Neapel, Toscana, Venedig etc. sowie später auch in England (der Rosennobel) wurden Münzen geprägt, auf denen Rosen abgebildet waren. Auch auf den Münzen von Rhodus prangt die Rose, denn der Name dieser Insel ’) Die im Serail geborenen Kinder werden auf Rosenblätter gebettet

, und der Grabstein eines Kindes zeigt dort eine geknickte Rose. Enilentner, Ziergehölze von Südtirol. 7

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Bücher
Kategorie:
Naturwissenschaften, Landwirtschaft, Hauswirtschaft
Jahr:
1891
¬Die¬ immergrünen Ziergehölze von Süd-Tirol
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Seite 134 von 255
Autor: Entleutner, Anton / von Anton Entleutner
Ort: München
Verlag: Comm.-Verl. des Literar. Inst.
Umfang: 173 S. : zahlr. Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Trentino-Südtirol ; s.Immergrüne Pflanzen
Signatur: II 109.756
Intern-ID: 201919
ritzten Dornen die zarten Fusse der Liebesgöttin blutig, und das hervorträufelnde Blut röthete die bis dahin vveisse Rose. ?So viel Thränen vergisst die paphische Göttin als Tropfen Blutes Adonis: am Boden da werden sie alle zu Blumen, Rosen erwachsen dem Blut, Anemonen den Thränen der Göttin.s An diese Mythe, ausser der die Griechen noch einige andere erdichteten, Jehnt sich auch eine altiranische Legende an. Einer morgenländischen Tradition zufolge keimte die erste Rose aus Muhamed’s

Schweisstropfen. Wie es für den Muhamedaner Sünde ist, auf beschriebenes Papier zu treten, weil darauf der Name Allah stehen könnte, so darf er auch nicht auf Rosenblätter treten, da selbe nach dem Koran heiligen Ursprunges sind. Nach einer jüdischen Sage stammt die rothe Farbe der Rose von dem ersten Blute, das auf Erden vergossen wurde. Bei den Aegyptern finden wir die Rose in den ältesten Hieroglyphen, und beim Isis-Kultus kamen auch Rosen in Verwendung. Die indische Mythe lässt eine tausendblättrige Rose

erblühen, deren Kelch das schönste Weib umhüllte. Auch die Pagode Siri, die schönste Gemahlin des Wischnu und eine Hauptgottheit der Inder, wurde von einer Rose geboren. Eine indische Königstochter soll der Sage nach das Rosenöl entdeckt haben. In China wurde die Rose seit dem höchsten Alterthum mit grosser Vorliebe gezogen, und sie ist dort wie in Japan auf den ältesten Denkmälern genannt. Die chinesische kaiserliche Bibliothek enthält unter 1500 Werken über Pflanzenkunde allein 500 über die Pflege

der Rosen. Bei den Babyloniern stand die Rose zu Herodot’s Zeiten in hohen Ehren. Ihr Bild grub man auf den Knopf des Spazierstockes ein. ln Macédonien, wo Theophrast die Doppelrose wachsen lässt, erblühten in den Gärten des Midas die sechzigblättrigen, berauschend duftenden Rosen von selbst. Persien war von jeher das Vaterland der Rosen, woraus sich auch erklärt, dass gerade von persischen Dichtern die Rose am meisten besungen wird. Wer kennt nicht aus den Liedern von Hafis, des persischen Anakreon

, die Rosen von Schiras? Auch jetzt noch ist Persien ein Blumenländ und liefert Rosen von vollendeter Form- und Farbenschönheit sowie überaus feinem Dufte. Ueber Teheran lesen wir in Ritter’s Erdkunde: «Die Rose

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Bücher
Kategorie:
Naturwissenschaften, Landwirtschaft, Hauswirtschaft
Jahr:
1891
¬Die¬ immergrünen Ziergehölze von Süd-Tirol
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Seite 133 von 255
Autor: Entleutner, Anton / von Anton Entleutner
Ort: München
Verlag: Comm.-Verl. des Literar. Inst.
Umfang: 173 S. : zahlr. Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Trentino-Südtirol ; s.Immergrüne Pflanzen
Signatur: II 109.756
Intern-ID: 201919
, welche in Südtirol kultiviert werden, näher einzugehen, wollen wir hier nur flüchtig das Interessanteste erwähnen, was über diese Königin der Blumen in einer umfassenden Literatur bisher veröffentlicht wurde. Die Rose ist fast über die ganze nördliche, gemässigte Zone verbreitet und findet sich auch noch in den Gebirgen der Tropen. Nur die südliche Halbkugel hat keine Rosen-Art aufzuweisen. Man kennt jetzt etwa hundert Arten und circa fünftausend Formen '). Die ältesten Geschichtschreiber erwähnen die Rose

, und von Dichtern aller Zeiten und Völker wird die' Blumenkönigin ver herrlicht. Sowohl in der morgen- als in der abendländischen Poesie wurde unter allen Blumen gerade die Rose in die Kränze für Frauenschönheit und Liebesglück verfochten, und das mit Recht, denn «Aller Glanz ergossen, Aller Thau der Frühlingsflur Liegt vereint beschlossen In dem Kelch der Rose mir. Alle Farben ringen, Alle Duft’ im Lenzgefild, Um hervorzubringen Im Verein der Rose Bild.» Riickert. Wer kennt nicht Anakreon’s Sage

über die Entstehung der ■ Rose? Als die aus dem Meeresschaume geborene Venus dem Wasser entstieg, blieb etwas Schaum auf der Landungsstelle zurück, der den Keim zum ersten Rosenstocke gab. Die griechische Mythe berichtet auch, wie sich die ursprünglich weisse Rose roth färbte. Als nämlich Venus den sterbenden Adonis im Walde aufsuchte, *) Nietner’s Prachtwerk über die Rose enthält ein Verzeichniss von 5007 Nummern

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Oberländer
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Seite 12 von 12
Datum: 15.05.1931
Umfang: 12
. Sattler und Tapezierer, Tarrenz (| endlich wieder hineingehen zu Gladys und deiner ! Mutter." „Müssen wir?" fragte er lächelnd. „Ja doch, Dick, was soll deine Mutter denken?" „Oh, sie ist eine kluge Frau, und ich wette, sie weiß ganz genau, was hier unter den Pfir sichspalieren geschehen ist. Und Gladys ist, glaube ich, noch viel klüger und weiß es erst recht. Wir werden die beiden durchaus nicht mit unserer Ver lobung überraschen, mein Herz." Rose-Marie seufzte tief auf. „Ach, Dick

. * * * * Mistreß Garring und Gladys waren wirk lich nicht erstaunt, als Dick und Rose-Ma rie wieder eintraten und sich als Brautpaar vor stellten. Die alte Dame zog Rose-Marie in ihre Arme. „Mache ihn glücklich, mein liebes Kind, und fei mir eine liebe Tochter," sagte sie. Gladys hatte mit einem lieben Lächeln und feuchischimmernden Augen dieser Szene beigewohnt. Nun trat sie an Rose-Marie heran. „Darf ich Ihnen nun meinen Glückwunsch sagen, liebe Rose-Marie? Es freut mich so innig, daß Sie meines lieben

Freundes Gattin werden. Ich kenne ihn genau genug um Ihnen gratulieren zu können. Gott wolle Ihnen beiden ein wol kenloses Glück schenken." Rose-Marie faßte Gladys Hände. „Liebe, treue Glady, im Grunde danke ich ja nur Ihnen mein Glück, denn wenn Sie mich nicht als Gesellschafterin engagiert hätten, wäre ich vielleicht doch nicht mit nach Kalifornien ge kommen." „Ihr Bruder wäre nicht ohne Sie mit uns gegangen, und Dick hätte, nachdem er Sie gese hen, Deutschland nicht ohne Sie verlassen

." „Auf keinen Fall," bestätigte Dick. Gladys nickte lächelnd. „Sie sehen also, Rose-Marie, daß ich mir keinen Dank verdient habe." ' „Doch, Gladys, ich habe Ihnen soviel, soviel zu danken. Sie sind mir von Anfang an so lieb und freundlich entgegengekommen." Gladys zog Rose-Marie an sich. „Ich habe nur getan, wozu mich mein Herz trieb. Und da Sie nun meines lieben Freundes Braut sind, lassen Sie uns wirkliche Freund schaft schließen. Wir sagen uns Du, liebe Rose- Marie." Sie küßten sich einander herzlich

. „Und was wird dein Bruder dazu sagen, Rose-Marie?" fragte Gladys. „Was er dazu sagen wird? Oh, liebste Gla dys, er wird froh und glücklich sein, denn er schätzt Dick sehr hoch, er wird an mein Glück gar nicht glauben wollen." Gladys sah mit großen Augen vor sich hin. Dann richtete sie sich auf. „Ich werde jetzt ins Geschäft fahren. Dort treffe ich Onkel Garring und Mister Dern- burg, und ich werde ihnen mitteilen, was' hier geschehen ist." Dick lachte. „Famos, Darling! Bringe es Papa hübsch diplomatisch

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Bücher
Kategorie:
Naturwissenschaften, Landwirtschaft, Hauswirtschaft
Jahr:
1891
¬Die¬ immergrünen Ziergehölze von Süd-Tirol
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Seite 132 von 255
Autor: Entleutner, Anton / von Anton Entleutner
Ort: München
Verlag: Comm.-Verl. des Literar. Inst.
Umfang: 173 S. : zahlr. Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Trentino-Südtirol ; s.Immergrüne Pflanzen
Signatur: II 109.756
Intern-ID: 201919
9 ' Die Rose. (Rosa.) In Südtirol sind die meisten Rosen, zumal die an sonnigen Wänden emporkletternden Schlingrosen, immergrün, insofern sie dort ihr Laub erst abwerfen, wenn sich bereits die neuen Laub knospen entfalten. Auch ihre Blüthezeit ist unter den günstigen klimatischen Umständen eine viel längere. So sehen wir in Meran, wohin ja auch die Sage x ) den von einer Seidenschnur begrenzten Rosengarten des Zwergen-Königs Lau rin verlegt, die hell.rothen Blüthenknospen einer dort häufig

gepflanzten Kletterrose (Rosa scandens Mönch. Var. Ornement des bosquets) von Mai bis anfangs Dezember sich fast ununterbrochen erschiiessen, Die Banksien-Rose (Rosa Banksiae R. Br.) aus Japan und China ist entgegen dem Sprüchworte «Keine Rose ohne Dornen» 2 ) vollständig dornenlos. Die unpaarig gefiederten Blätter dieser Kletter rose sind meist aus fünf, öfters aber auch aus drei gesägten, elliptischen und fast stiellosen Blättchen zusammengesetzt. Letztere sind 2 bis 5 Centimeter lang

und 6 bis 8 Millimeter breit. Als die Erstlinge unter allen Rosen erscheinen die äusserst zierlichen kleinen Röschen, die je nach der Varietät von weisser oder gelber Farbe sind, bereits im April. Sie bilden eine Dolden traube, welche aus drei bis zwanzig Einzelblüthen besteht. Diese ungemein rasch wachsende Rose, die in wenigen Jahren bis zum achgiebel der Villen hinaufklettert, ist zur Blüthezeit mit tausenden von gefüllten Röschen wie übersäet. An der gelbblühenden Form entwickeln dieselben einen ziemlich

schwachen Geruch, während die wei.ssen Röschen einen stärkeren und zwar sehr angenehmen uft verbreiten. Im Herbste löst sich von den oft ganz dicken tämmen dieser Rose die Borke wie bei der Platane und Eibe. Die Banksien-Rose zählt zu den sogenannten myrmekophilen anzen, welche mit gewissen kleinen, sehr bissigen Ameisen in ‘) In dem deutschen Epos «Der kleine Rosengartens s ) Botanisch richtig gesagt «Stacheln».

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Bücher
Jahr:
1886
¬Eine¬ Promenade durch die Anlagen und Gärten des climatischen Curortes Meran
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Seite 162 von 184
Autor: Entleutner, Anton / von A. F. Entleutner
Ort: Meran
Verlag: Gellert
Umfang: VIII, 170 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: I A-702
Intern-ID: 158163
— 149 - Sein Geruch ist so stark, dass er Kopf schmerz verursacht. Aus den Früchten (Flagebutten) bereitet man Suppen und Saucen, während die Kerne einen blut- reinigenden Thee bilden. Ueberall auf der Erde hat man die Rose gefunden, nur nicht in Australien und in den Gebenden des ö Aequators. Griechen und Römer schmückten sich bei Festen und Opfern mit Rosen, Bei einem Gastmahle, welches Kleopatra dem Antonius gab, war der Boden des Saales J /j m hoch mit Rosenblättern bedeckt. Die Rose

war der Venus geweiht, dem Amor, der Aurora und dem Harpokrates (dem Vater der Verschwiegenheit). Daher stammt im nördlichen Europa die Sitte, bei Gesell schaften eine Rose unter die Decke zu hängen, zum Zeichen, dass man über Alles, was hier gesprochen wurde, schweigen solle. Es war sub rosa gesprochen. Seit denn 12, Jahrhundert verschenkte der Papst goldene Rosen an Fürsten und Fürstinnen. Durch den Krieg der «weissen und rothen. Rose» erhielt die Rose auch eine heraldische Bedeutung. Die 1813 zu Toulon

gepflanzte Rosa Banksia hat am Boden 8 cm Um fang. Ihre Zweige, die eine 5 m hohe und 20 m breite Mauer bedecken, sind oft gleich zeitig mit 50 000 Rosen geschmückt. Die Rose am Dome zu Hildesheim ist wohl die älteste, da sie schon Bischof Hezelin (1054

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Oberländer
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Seite 11 von 12
Datum: 18.06.1931
Umfang: 12
-Feldkirdi LEGHORN: Junghennen 5 Wodien alt S 4.50 Zuchthähne JunhBintagskücken 80 gr. pro Stück Gooöaooöaoooöaoojoöoooao Grammophone und Patten auch für Geldeinwuri und gegen bequeme Teilzahlung liefert Grammophon-Haus Karl Einselen Innsbruck: Museumstrasse Nr. 24 C»OOC>OCSOOgOOgOC5SOCSOCSOOiOOOsO MM WM und MM W Die Kille MW Menne Mitolet Menieitiing: Jet öfietlonder“ Die schöne Kalifornierin 22 Roman von H. Courths-Mahler. Bitte, erlauben Sie es ihr und ersparen Sie es mir, vor Rose-Marie erröten

, ob Sie Rose-Marie Geheimnis bleiben lassen, was Ihnen der beiliegende Brief enthüllen wird. Rose- Maries Hochzeit werde ich fern bleiben, um Ih nen eine Begegnung mit mir zu ersparen. Ich werde Krankheit vorschützen, da dies die einzige Absage sein wird, die Dick gelten lassen wird. Und nun leben Sie wohl, Gott möge Ihnen helfen, mich zu vergessen, er möge alles Leid auf meine Schultern legen, damit Sie frei davon blei ben. Nochmals verzeihen Sie Ihrer unglücklichen Gladys Forest. Kaum

hatte sie das Schreiben geschlossen und versiegelt, als sie Rose-Marie zurückkommen hörte. Als sie ins Zimmer trat, teilte Gladys der Ueberraschten mit, daß sie auf einige Tage in ge schäftlichen Angelegenheiten auf ihre Hazienda ge- msen sei. Mit der Notwendigkeit ihrer sofortigen Abreise begründet sie auch die Bitte, Rose-Marie möge noch heute das Schreiben an ihren Bruder, in dem es sich um die Dispositionen für die näch sten Tage handle, persönlich überbringen, da es sehr dringend se.. Rose-Marie, die nicht ahnt

. Und nun lebe wohl, Rose-Marie!" Sie umarmte und küßte die Freundin. „Und grüße Dick herzlich von mir, Rose-Marie, und auf Wiedersehen!" Damit verabschiedete sich die beiden. Rose-Marie bestieg draußen das elegante kleine Coupe, und fünf Minuten später fuhr Gladys in ihrem Auto davon. Ihre Zofe, die sie begleitete, saß beim Chauffeur. Gladys lehnte sich mit geschlossenen Augen in die Polster zurück und atmete auf. Endlich war sie wieder allein und konnte die Maske abwerfen, endlich konnte sie den Schmerz

, als er seine Schwe ster vor sich sah. „Du, Rose-Marie?" Sie glaubte ihren Bruder in seinem Schlum merstündchen gestört zu haben und sagte lächelnd: „Ich habe zweimal geklopft, Hans —'" Er faßte sich rasch. „Allerdings, ich hatte mich etwas hingelegt; verzeih', daß ich dein Klopfen überhörte! Aber was führt dich zu so ungewöhnlicher Zeit zu mir, Rose-Marie?" „Ein Auftrag von Gladys." Er zuckte zusammen und wandte sich ab. „Von Miß Forest?" fragte er noch einmal, und es klang wie erstaunter Zweifel

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Bücher
Kategorie:
Naturwissenschaften, Landwirtschaft, Hauswirtschaft
Jahr:
1891
¬Die¬ immergrünen Ziergehölze von Süd-Tirol
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Seite 137 von 255
Autor: Entleutner, Anton / von Anton Entleutner
Ort: München
Verlag: Comm.-Verl. des Literar. Inst.
Umfang: 173 S. : zahlr. Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Trentino-Südtirol ; s.Immergrüne Pflanzen
Signatur: II 109.756
Intern-ID: 201919
y6 Im Winter Hess man die Rosen unter Glasglocken aus Aegypten kommen, so dass« Martial zur Zeit einer Theuerung angesichts solcher Verschwendung ausrief: «Sendet uns Korn für unsere Rosen, ihr Aegypter!» Wie im Oriente, so spielte die Rose auch in der römischen Kochkunst eine Rolle. Aus Apicius’ Kochbuch kennt man Rezepte zu Rosen-Pudding, -Saucen, -Backwerk und selbst zu Rosenwein, der sogar sehr beliebt war. Bei den Römern diente aber die Rose nicht nur zur Ver herrlichung cynischer Genüsse

, sie war nicht nur ein Symbol der Liebe und Freude, sondern auch ein Symbol der Trauer. An dem Geburts- und Sterbetage ihrer Dahingeschiedenen trugen sie Rosen zu den Gräbern. Von Cicero wissen wir, dass der Grabhügel des ■Catilina mit Rosen übersäet war. Im Mai wurde ein besonderes Gräberfest gefeiert, wobei man die Leichenhügel hauptsächlich mit Rosen schmückte. Auch auf alten christlichen Grabschriften findet man öfters die Rose, welche aber hier meist als Symbol des Martyriums gilt. Auf vielen Gemälden der Katakomben

ist das Paradies als ein herrlicher Garten voll von Rosen und Fruchtbäumen dargestellt Dante gibt dem Himmel die Form einer Rose. In dieser lässt sich eine Engelschaar zu Boden nieder, um sich dann wieder zu Gott zu erheben: dn einer weissen Rose Bildung zeigte Mir also sich die heil’ge Heeresschaar, Die Christus durch sein Blut zur Braut erkoren.? Bekannt ist der schon im 11. Jahrhundert bestehende Ritus, zufolge dessen der Papst an dem «Laetare» genannten Fastensonntag «die goldene Rose» weiht

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Oberländer
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Seite 11 von 12
Datum: 15.05.1931
Umfang: 12
der Armenanstalt Nofels*Feldkirdi gibt ab: Bintagskücfcen S 1.40 Jungbennen 6 bis 8 S ZuÄtbäbne LEGHORN und RHODELÄNDER Brennende Zündhölzchen, glimmendes Rauchzeug nicht im Walde wegwerfen. Feueranmachen nicht tM Wal-Uw-Sk. sondern auf dem nackten Erdboden. vor dem Weggehen jegliche Glut löschen. Bezirkshauptmannschaft Imst am 13. April 1931. Die schöne Kalifornierin 19 Roman von H. Courths-Mahler. Ganz unverfänglich fragte er sie deshalb, ob er ihr nicht Park und Blumengarten zeigen dürfte. Rose-Marie sah

unsicher zu ihm auf und sagte dann etwas befangen: «Gern —wenn ich darum bitten darf." Dick warf Gladys einen kurzen Blick zu, und sie verstand gut genug in seinen Zügen zu lesen, um sofort sich bereit zu erklären, inzwischen Mist reß Garring Gesellschaft leisten zu wollen. So schritt Rose-Marie allein mit Dick hinaus in den blütenschweren Garten. Anfangs gab sich Dick noch eine Weile völlig harmlos und zeigte Rose-Marie dies und das. Aber dann bogen sie in einen langen Gang

entgegenbringen können, daß Sie Ihre kleine Hand ohne Bedenken in die meine legen möchten. Sie müssen ja längst wissen, daß ich Sie liebe, Rose-Marie. Mein Herz gehört Ihnen vom ersten Augenblick an, da ich Sie Kennenlernte. Und ich habe fest darauf gehofft, daß auch Sie mich lieben werden. Rose-Marie — süße, liebe RoseMarie — habe ich in meiner Sehnsucht nach Ihrer Liebe zuviel gesehen, oder ist es wahr, daß Sie mich wieder lieben?" Rose-Marie war jäh erblaßt. Ihre Hände, die er erfaßt hatte, zitterten

in den seinen. „Mister Garring — was soll — was darf ich Ihnen antworten?" flüsterte sie. «Was Sie fühlen, Rose-Marie, die Wahr heit will ich wissen." Sie atmete erregt und sah ihn unruhig und beklommen an. «Die Wahrheit? Oh, Mister Garring — ich — ich habe Sie liebgehabt, seit ich Sie das erstemal gesehen habe! Aber — ach mein Gott, was soll daraus werden?" Da schloß er sie fest in seine Arme und zog sie an sein Herz. «Ein närrisch glückliches Parr, meine süße, kleine Rose-Marie," beantwortete er ihre Frage

mit einem srohen Lachen. Dann küßte er zum erstenmal ihre Lippen, die sie ihm willig bot. Rose-Marie war noch ganz benommen. «Was soll daraus werden, Mister Garring?" fragte sie noch einmal. «Denken Sie doch an Ihre Eltern, Mister Garring, es kann ja nicht sein. Ihre Eltern werden das nie zugeben." Er lachte und zog sie wieder fest an sich. Well — sie geben es zu — ich habe ihre Einwilligung schon in der Tasche. Meinst du, ich hätte erst das ganze Kilo Salz mit dir aufgegeffen, wenn ich nicht erst klare Bahn

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Zeitungen & Zeitschriften
Unterinntaler Bote
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Seite 17 von 18
Datum: 24.06.1911
Umfang: 18
' glänzendes Los," dachten die Rosen, als sie zu Füßen der Sängerin lagen und all' die Pracht der Menschen sahen. Auf dem Wege zur Bühne war ein Stengel geknickt worden, unbeachtet lag eine Rose im Staube. Da sah sie ein Arbeiter, der an der Bühne beschäftigt war. Er hob sie auf und brachte sie seiner kranken Mutter. Die Mutter bedauerte die arme Rose, die nicht für die ärmliche Umgebung der Dachstube geboren sei. Die Rose aber nahm sich vor, ihre ganze Pracht zu entfalten trotz der Dachstube. Und jedesmal

, wenn das Auge der Mutter auf der Rose ruhte, freute sie sich der Liebe ihres Sohnes, der ihr den Frühling mitgebracht hatte. Der Wind wollte wissen, daß diese Rose am glücklichsten sei. — i M. Köhler. für den Arbeitstisch unserer §rauen und Töchter. Schnittmuster können gegen Einsendungen des Betrages in Frankomarken bei Frau Weßner-Lehny, Brunnenberg 4. St. Gallen.(Schweiz), bezogen werden. Das erste Kleid hat einen glatten Rock, den unten ein auf gesetzter blauer Taftstreifen schmückt. Passend

dazu sind der kragen lose Halsausschnitt, und die halblangen Ärmel, blaue Gürtelschnur, weiße Atrohtoque mit blauer Strohborte und Schleife. — Die Roten. (Nachdruck verboten.) In strahlender Schöne stieg der Morgen auf, die ersten Strahlen der Sonne küßten die taufunkelnden Rosenknospen wach. War's ein Wunder, daß ob dieser Pracht Sonne und Tau sich stritten, wer der Rose am nächsten stehe! Als sich der Morgenwind erhob, koste auch er zärtlich mit den halberschlossenen Blüten und ver sprach, am Abend zu erzählen

von den Schicksalen der einzelnen Rosm. Durch dm Gartm schritt eine Mutter, in schwärze Trauer gewänder gehüllt. Die halbgeöfsnetm Rosen erinnerten sie an eine junge Menschmknospe, die der Tod in der ersten Jugendblüte ge- brochen hatte. Sie brach einen Strauß der weißen Rosm und legte ihn auf die Brust ihres toten Kindes. „Bin ich nicht glück lich," dachte die Rose, Erdmblüte und Himmelsröselein beisammen! Als die Mittagssonne niedersengte, da neigte eine Rose sich nieder. „Du sollst nicht welken," sprach

eine alte Frau, knickte die Rose und vermengte die duftmden Blätter mit Lavendel. „Ich habe eine hohe Ehre," dachte die Rose. Wie die Bevorzugtesten der Menschen werde ich einbalsamiert. Wüßten das meine Schwestern, die würde ich beneidet. —• Ein Dichter vernahm das Klagen der Rose, daß gar so kurz ihre Herrlichkeit wäre. Begeistert rief er: "Sie soll in meinen Liedern weh'n und dort ein ewiges Leben haben." Nun klagte die Rose nicht mehr. — Von glücklicher Hand wurden die schönsten rotm Rosen gepflückt

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Oberländer
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Seite 11 von 12
Datum: 28.05.1931
Umfang: 12
. 8 8 8 Alle Drucksorten für Behörden und Private, Industrie, Handel und Gewerbe ammsammmm Hotels und Gastwirte mmmmam—m von einfachster bis feinster Ausführung liefert ehestens und preiswert Buchdrucherei ü. Egger Imst - Tinnl B 0 0 B B 0 Die schöne Kalifornierin 21 Roman von H. Courths-Mahler. „Es macht mir ja solche Freude, und einmal möchte ich doch auch bei einer Brautausstattung beschäftigt sein." In ihren letzten Worten schwang ein seltsamer Ton, aber Rose-Marie schüttelte harmlos lächelnd den Kopf und sagte

: „Wer weiß, wie bald du über deiner eigenen Aussteuer sitzest!" Gladys seufzte und schüttelte den Kops, wäh rend sie ernst und schwer sagte: „Das wird nie — niemals geschehen!" Nun horchte Rose-Marie doch aus und sah die Freundin forschend an. „Aber, liebste Gladys, wie du das eben gesagt hast — als sei es wirklich dein Ernst." „Es ist auch mein Ernst, Rose-Marie," gab Gladys ruhig und fest zur Antwort. Erschrocken faßte Rose-Marie ihre Hand. „Liebste Gladvs, was willst du damit sagen? Hast

du ein stilles Leid, das dich bedrückt? Du warst in letzter Zeit manchmal so ernst, daß selbst mein Bruder mich kürzlich fragte, ob ich nicht wisse, welcher Kummer dich bedrücke." Sie wolltenoch mehr fragen aber schon schossen Gladys wider ihren Willen die Tränen in die Augen. Umsonst, daß sie ihnen zu wehren suchte. Rose-Marie warf ihre Arbeit fort und um faßte die Freundin. „Gladys, bin ich nicht deine Freundin, kann ich dir nicht helfen?" Gladys lächelte matt unter Tränen. „Nein, Rose-Marie, du kannst

mir nicht hel fen, du nicht und niemand sonst. Ich will dein junges Herz nicht beschweren. Glaube nicht, daß ich dir nicht vertraue — aber, was mich drückt und quält, ist mein Geheimnis, ich darf es nie mand preisgeben, auch dir nicht." Gladys zog Rose-Marie an sich und küßte sie auf die Wange. „Mache nicht ein so betrübtes Gesicht, Rose- Marie. Gleich wird Dick kommen, und wenn er dich traurig sieht —" Sie konnte den Satz nicht vollenden; denn schon trat der glückliche Bräutigam über die Schwelle und eilte

aus Rose-Marie zu, die er stürmisch in die Arme schloß. Als er sie freigegeben, begrüßte er Gladys und fragte: „Darf man den Tee mit euch trinken?" „Selbstverständlich, Dick, wir warten schon auf dich." „Hans kommt auch gleich," fuhr er fort und nahm seiner Braut die Handarbeit weg. über die sie sich eben wieder beugen wollte. „Laß mich raten, was das wird, ich glaube ein Taschentuch?" Sie lachte. „Aber Dick, das ist viermal so groß als ein Taschentuch und wird ein Tablettdecken

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Zeitungen & Zeitschriften
Unterinntaler Bote
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Seite 13 von 18
Datum: 24.12.1910
Umfang: 18
403 „Ich bin gekommen, um mit Ihnen nochmals Rücksprache zu halten über den Rat, den ich Ihnen diesen Nachmittag gegeben," kntgegnetc Herr Quinee. „So, so!" versetzte Rose, „nun, ich kann Ihnen höchstens dank bar sein, daß Sie sich meiner Angelegenheit so warm annehmen." „Ja, ich habe in der Tat keine Ruhe gehabt, seitdem ich die Lache genauer erwogen und mir gestehen mußte, daß ich diesmal fehl gegangen und eigentlich ein unzutreffendes Urteil gefällt habe." „Meinen Sie das wirklich?" fragte

der Pächter verlegen. „Ich habe ja nur genau Ihren Rat befolgt, und wenn ich unrecht ge handelt, so liegt die Schuld doch nicht an mir." „Irren ist menschlich," sagte der Schuhmacher laut, als Ant wort auf ein leises Gemurmel, welches sich um ihn her vernehmen lies;. „Ich kenne einen Mann, der eine Frau ihres Geldes wegen geheiratet hat, und erst nach der Hochzeit stellte es sich heraus, daß sie gar keines besaß!" „Nun, ich hoffe, daß ich nichts llnrechtcs begangen habe," sagte Rose ängstlich

. „Sie haben mir ja selbst erklärt, wie ich handeln sollte; diese Männer hier sind Zeuge davon. Es sei fern von mir, in irgend einem Punkte das Gesetz zu übertreten. Bitte, mir also zu sagen, Herr Quinee, was ich tun soll." „Wenn ich an Ihrer Stelle wäre", begann der Rechtsgelehrte, mit Mühe seine Zufriedenheit verbergend, „so würde ich den jungen Mann gleich freilassen, ihn um Entschuldigung bitten, und die Hoffnung aussprechen, er möge diesem kleinen Vorfall keine weitere Bedeutung zuschreiben. Wenn Sie wollen, Herr Rose

zu dem andern zurück, eifrig seine Taschen betastend. „William!" rief er, sich an seinen Freund Hogg wendend, „kannst du dich nicht erinnern, wo ich den Schlüssel hingelegt habe?" „Nein, ich weiß es wirklich nicht," entgegnete der Gefragte, dessen Gesicht sich wieder aufklärte. „Vor einer halben Stunde habe ich ihn in der Hand gehabt", erklärte Rose aufgeregt, noch immer in seinen sämtlichen Taschen herumsuchend, „er kann nicht weit sein." Herr Quinee wollte etwas erwidern, indes die Stimme ver sagte ihm. „Ach

, wie sich doch das Alter fühlen läßt," jammerte der Pächter. „Mein Gedächtnis ist lange nicht mehr so frisch wie früher. Ich hoffe aber doch, daß ich diesen vermaledeiten Schlüssel heute oder morgen finden werde." „Sie. . . Sie täten besser, die Tür aufbrechen zu lassen . . ." riet Ser Rechtsgelehrte, sich alle erdenkliche Mühe gebend, eine gleich- giltige Ruhe an den Tag zu legen. „Nein, nein", rief Herr Rose lebhaft, „ich werde doch mein Eigentum nicht so beschädigen. Ich habe das Recht, meinen Stall zu öffnen

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Zeitungen & Zeitschriften
Gardasee-Post
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Seite 2 von 12
Datum: 11.06.1910
Umfang: 12
kurzen und herrlichen Touristenbahn der alten Venezia zueilen. Darum sagen wir: gemeinsame ehrliche Arbeit. D. Red. Rosenmärchen. Von Ewald Felgentreu. Nachdruck verboten. Wenn im Rosenmonat das jährliche Blumenwunder zu uns kommt, wenn wir in Duft und Farbenfülle verschwenderisch uns tauchen dürfen, dann kommt uns wohl ein leises Fühlen für die verzauberte Schön heit der morgenländischen Rosengärten, ein Verstehen der üppigen Wortpracht hingeben der Dichteiphantasie an ihre Blumenkönigin. Rose

und Nachtigall, die leben seit Ur- beginn in den Mythen persischer Poesie, des Landes, das mit Indien um die Wiege der Rose streitet. Ein sicherer Weg führt zu ihrem Ursprung nicht, aber ein zartes Märchen erzählt uns der Dichter Jami von der ersten Rose: Als die Blumen der schläfrigen Lotos, ihrer Königin, müde waren und von Allah eine neue Königin erbaten, schenkte er ihnen die jungfräuliche weiße Rose in ihrem Dornenschutz. Voll Entzücken huldigte ihr das ganze Heer der duftenden Blumen als der schönsten

unter ihnen, und die Nachtigall, von dem Wun der ihrer Schönheit hingerissen, drückte ihr liederreiches Herz gegen die spitzigen Dornen. Da färbten sich die Blätter von dem Blute rot. Die andere reizende und lehrreiche Fabel von der Nachtigall und Rose sei dieser bei gesellt, die Lafontaine und andere wenig glücklich modernisiert haben. Saadi erzählt sie also: Eine Nachtigall hatte auf einem Aste ihr Nest gemacht, unter dem eine schwache Ameise auf wenige Tage ihr Lager aufschlug. Die Nachtigall umflog Tag und Nacht

das Rosenbeet und ergoß ihr Lied in herzrauben den Melodien. Die Ameise war Tag und Nacht geschäftig, und die Nachtigall freute sich in Fluren und Gärten ihrer eigenen Töne. Sie koste mit der Rose von ihren Geheimnissen und machte den Ostwind zu ihrem Vertrauten. Als die schwache Ameise die Schmeicheleien der Rose und das Flehen der Nachtigall sah, sprach sie zu sich selbst: „Was wird aus diesem Geschwätz zu an derer Zeit wohl herauskommen?“ Als dann die schöne Jahreszeit verflossen war und der Herbstwind

und der Kampfer des Schnees. Da kam die Nachtigall in den Garten zurück, in dem keine Farben der Rosen mehr blühten, kein Geruch der Jasminen duftete. Ihre tausend sagenkundige Kehle verstummte. Keine Rose, kein Blattgrün lockte ihre Lieder. Im entvölkerten Hain entsank ihr der Mut, in all der Stille rings erstarb der Ton in ihrer Kehle. Da fiel ihr die vorsorgliche Ameise ein, die in früheren Tagen hier Körner ge sammelt hatte. Ich will zu ihr gehen, dachte sie sich, und um guter Nachbar schaft willen

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1905
Alt-Innsbruck
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Seite 10 von 128
Autor: Renk, Anton / von Anton Renk
Ort: Innsbruck
Verlag: Lampe
Umfang: 67 S. : Ill.
Schlagwort: g.Innsbruck ; f.Führer
Signatur: II A-4.360 ; II 62.488
Intern-ID: 111587
grauem Zeit klingen, will ich zur Abwechslung erzählen, wie , .voriges Jahr die Rose und der nebenanliegende Gasthof „Weisses Kreuz" historisch geworden sind. „Moidl, Viertelen i" Noch heute , erkennt man, dass hier die Grenze der Alt stadt ist. Da schnalzt ein blaubekittelter Fuhrmann mit seiner Peitsche, da will ein Duxer im kragenlosen, schwarzbesäumten, grauen Lodenrocke „seinen" Butter Sosbringen, da geht- eine Botin schwerbepackt über die Strasse, um einem der Altstadt wirtshäuser

zuzueilen. Die Boten und Botinnen halten alle in ■der Altstadt. Aber auch die Neuzeit ist zu spüren. — Nicht weit von da kreuzen sich die Trambahn und die elektrische Stadt bahn — ein Wagen der Zentralmolkerei rasselt vorbei und im ersten Hause unter den Lauben befindet sich eine Futterstation für die modernen, rasenden Drachen, weiche wir Automobile nennen. - Also zur Geschichte der Rose: das Wappenschild zeigt die jahrzahl 1678 — die mächtigen Mauern wurden aber be deutend früher einporgeschichtet

krachten, Blut -floss — ein deutscher Maler verstarb von einem Bajonettstich getroffen auf dem Pflaster.. ' - Die Welschen flüchteten in die Rose, auch dort klirrten die Fenster, obwohl der Wirt ’sich sehr wacker gehalten hat.*) Seht - ihr dort drüben im Rolladen noch das Mal der welschen Kugel? Es ist'ein Wahrzeichen für Innsbrucks Geschichte wie die Kanonenkugel .am Muridinghause aus dem Jahre 1809. Das also ist die moderne Geschichte von der Rose. Wir wandern weiter," unter den Lauben

selbst sind Obst stände, welche je nach der Jahreszeit fruchtbeladen sind: da.' gibts im Winter rauchende Kosten (Kastanien), verschrumpfte *) Manchmal trifft das Schicksal auch Unschuldige Mit - aber die Rose hat jetzt Ihre Historie und das ist gut.

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Sprachwissenschaft
Jahr:
(1977)
Ladinia : sföi culturâl dai Ladins dles Dolomites ; 1. 1977
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Seite 218 von 222
Ort: San Martin de Tor
Verlag: Ist. Ladin Micurá de Rü
Umfang: 215 S. : Ill., Kt., Noten
Sprache: Deutsch; Ladinisch
Anmerkungen: Craffonara, Lois: Zur Stellung der Sellamundarten im romanischen Sprachraum / Lois Craffonara,1977</br>Daverda, Albert: Ansässige Bevölkerung in den ladinischen Tälern der Dolomiten im Alter ab 6 Jahren nach Bildungsgrad und Sprachgruppe 1951-1961-1971 / Albert Daverda, 1977</br>Faggin, Giorgio: Literarisches Schaffen der Ladiner Friauls in den Jahren 1974 - 1975 / Giorgio Faggin, 1977</br>Ghetta, Frumenzio: ¬Die¬ Weiheurkunde der Heiligkreuz-Kirche im Abteital aus dem Jahre 1484 / Frumenzio Ghetta, 1977</br>Goebl, Hans: Rätoromanisch versus Hochitalienisch versus Oberitalienisch : dialektometrische Beobachtungen innerhalb eines Diasystems / Hans Goebl, 1977</br>Kuen, Heinrich: Auf den Spuren verschwundener ladinischer Wörter / Heinrich Kuen, 1977</br>Richebuono, Giuseppe: ¬Der¬ Kampf der Gemeinde Ampezzo um die Erhaltung ihrer Autonomie / Josef Richebuono, 1977</br>Valentini, Erwin: Ladinische Kultur oder Kultur der Ladiner? : Versuch einer Definition des Kulturwesens in Dolomitenladinien / Erwin Valentini, 1977</br>Widmer, Ambros: ¬Das¬ Rätoromanische in Graubünden / Ambros Widmer, 1977
Schlagwort: g.Ladiner ; f.Zeitschrift<br />g.Ladinisch ; f.Zeitschrift
Signatur: D II Z 1.092/1(1977) ; II Z 1.092/1(1977)
Intern-ID: 329260
meiner Mutter über eine Rose Auf weißen Laken finde ich dich, weiße Rose, da meinem Sohn ich das Lager bereite, auf dem Lager finde ich dich. Kleine Rose meines Sohnes, wo hat er dich gebrochen, warum hat dich gebrochen die Hand meines Sohnes? Du schweigst, widerwillig wie er, von dem niemand weiß, wo er ist zu dieser Stunde mit seinem widerwilligen Frieden! Wie im Schoße des Himmels schweigst du auf seinem Laken und dieser mein junger Herzenssohn schweigt auch, allein unter dem Himmel. Alle beide

sind wir vergessen, die Mutter und die Rose! Er ist fortgegangen, wer weiß wohin, und hat uns vergessen. (übers, von M. Zielonka)

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Zeitungen & Zeitschriften
Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 10 von 16
Datum: 30.06.1912
Umfang: 16
und auf ihre Zucht große Sorgfalt ver wandt hat. Wahrscheinlich stammt die Rose aus Zentralasien, wo sie heute i och als Zentifolie wild wächst; von dort kam. sie über Griechenland, sti allen zu uns. Atu häufigsten finden wir die Rose in Persien, und hier wiederum hauptsächlich in der Provinz Schiras, wo sie auf Hügeln und in Hainen ohne Pflege prächtig gedeiht; auch in Aegypten und namentlich in der Türkei ist sie heimisch und dient zur Bereitung des kostbaren Rosen öls, von dem ein Kilogramm mit ca. 1200 Mark

in Venedrg, wo das Innere des wundervollei, Markusdomes Tausende von blutroten Rosen barg, die sch um die hohe», goldenen .Kirchenleuchter waichen und in breiten, sch mmer"den Girlanden das Schiff des Gotteshauses durchzogen, ihre süßen, schweren Düfte mit denen des Weihrauchs vermählend. Bei den Römern und Griechen war die Rose das Symbol der Liebe, Freude und zugleich der Sinnenlust; dem Christentum verkörperte sie Keuschheit und Tugend, daher entstand die Sitte der Päpste, die Tugendrose

zu verschenken. Im Mittelalter galt die Rose als Sinnbild der Verschwiegenheit, deshalb hing man in den Sitzungssälen der Rathäuser eine aus Holz oder Metall gebildete künstliche Rose auf. Die Redensart: sub rc>88. (d. h. unter dem Siegel der Verschwiegenheit) entstand in jener Zeit. Heute ist die Königin der Blumen in erster Linie das Wahrzeichen der Liebe und Unschuld. Dem hohen Ansehen entsprechend, dessen sich die Rose allzeit zu erfreuen gehabt hat, scheint es nur zu begreiflich, daß sie zu vielen

zünden Und hier auf Erden Herz zum Herzen trachtet" . . . Von den modernen Rosendichtern erwähne ich noch: den so früh verstorbenen Ludwig Jakobowsky, Hernrann Conradi, O. E. Hartleben, Georg Busse-Palma, Franz Evers, Dehmel, Rudolf Herzog, den ge feierten Romanschriftsteller, der auch eine Anzahl trefjl cher Rosentieder verfaßte, Gustav Felke, Prinz Emil von Schönaich-Carolath, Emanue! von Bodmann, Salus, Presber, Greif, Lilencron rc. rc. Sie alle und noch viele, viele mehr pre.sen die Rose

als Blume der Liebe in begeisterten Liedern. Es möge noch kurz erwähnt werden, daß auch für die Malerei und Baukunst das Bild der Rose stets große Bedeutung hatte. Die Königin der Blumen, deren bunter Blütenzauber uns hier im Norden nur wenige Monde lrng erfreut, will aber nickt allein ein Symbol der Liebeslust und Freude sein, sie mahnt uns zugleich an die Vergang- l chkeit alles Schönen, an den ewigen Wechsel, dem Irdisches unterworfen ist. Kurz sind die Tage der Rosen, und nicht allzulange dürfen

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
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Seite 1 von 8
Datum: 15.07.1910
Umfang: 8
, was mit den Steuerkreuzern geschieht. Es sei ein Ausgleich mit Ungarn geschaffen, der beste, der je abgeschlossen worden. Dabei sei aber hie Ueberwindung der großen bosnischen Krise in Berechnung zu ziehen und die politischen Ver- sNachdruck verboten.) w Die wilde Rose vom Kapland. Gerald und Rose reiten langsam weiter. Beide schweigen. Das Mädchen ist auffallend blaß. Die Wangen des Jünglings glühen. „Rose!" bricht Gerald endlich das drückende Schweigen, indem er sein Pferd dicht an das ihre heranlenkt, „Liebe Rose

!" Ein eigentümliches Gefühl beschleicht das Mädchen bei dem bebenden Ton seiner Stimme. Und doch — nicht süße Befangenheit ist es. Eher etwas wie Verwunderung, Neugierde, was nun kommen werde. „Rose!!!" wiederholt er dringender, ihre Hand ergreifend. „Wissen Sie, weshalb mir Lady Arabella Russell, die schönste Frau Eng land, jetzt nicht mehr schön erscheint?" Sie hebt die Lider und blickt ihn an — voll, ruhig, wie sie vor kurzem Paul van Gülpen an blickte, als sie ihm in kindlicher Unbefangenheit um den Hals siel

. Auch ihre Hand entzieht sie ihm nicht, die er mit heißem Druck umspannt halt. Ihr Emp finden steht wie unter einem Bann. Wird es kommen, das Wunderbare, von dem sie so oft gelesen und das ihr Herz doch nie begreifen konnte? „Rose!!" ruft er aufs neue, diesmal im Flüsterton, sich von seinem Pferd tief zu ihr her abneigend. „Rose! Weißt du nicht, daß ich dich liebe? Mit der ganzen Glut, wie nur ein Wicklungen in Ungarn. Schuld an unseren poli tischen Verhältnissen, die oft mancherorts eine gewisse

kann. (Beifall.) Nur die Sozialdemokraten haben den Profit davon, wie die Errichtung des neuen Arbeiterheims in Bo zen beweist. Und doch gehe es leicht, Frieden zu machen, da eigentliche prinzipielle Hindernisse Menschenherz zu lieben vermag? Daß ich nicht leben kann ohne dich? . . . Rose! Rose! Blick nicht so still daher! Rede ein Wort! Sage mir, daß auch du mich liebst! Daß du die Meine werden willst! Sieh, ich kann nicht mehr allein nach meiner Heimat zurückkehren! Ich will dich mit mir nehmen

— als mein teures Weib vor Gott und den Menschen! . . . Rose, war um sprichst du nicht? Sag mir, daß du mich liebst!" Immer leidenschaftlicher, immer glühender fließen die Worte von den Lippen des tiefer regten Jünglings. Doch merkwürdig — sie erwecken keinen Widerhall in Roses unberührtem Herzen. Nur ihr Ohr vernimmt den Klang seiner Stimme und wird davon betroffen — nicht ihr Inneres. Sachte entzieht sie ihm ihre Hand. Die schwarzen Augen blicken enttäuscht, wie traum verloren ins Weite. Totenblässe

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Zeitungen & Zeitschriften
Neue Inn-Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 07.12.1890
Umfang: 12
und Schriftsteller. K. H. Wolf, Herausgeber der „Ostdeutschen Rund schau". Johann Wilfart, Beamter. Witold Ritter von Zurakowski, Beamter. Anmeldungen und Anfragen sind vorläufig zu richten an die: Schriftleitung der „Ostdeutschen Rundschau", III. Heumarkt 23, auch jeder der Un terzeichner des obigen Aufrufes ertheilt Auskunft. Rosen und Rosenöl. Mehr als 5000 Jahre vor Beginn der christ lichen Zeitrechnung, also ungefähr 7000 Jahre von heute zurückgerechuet, bildete die Rose bereits einen Gegenstand besonderer

Verehrung. Man fand näm lich seinerzeit in den sogenannten Tschudengrübern eine Münze mit ausgeprägten Bilde einer Rose, ein Be weis, daß das Symbol derselben schon damals eine Rolle sogar im grauesten Alterthum bei den ältesten Völkern, deren Namen wir kaum genau kennen, eine hohe Verehrung genoß. Welche Blume könnte sich mit der königlichen Eeutifolie, sei es der Gestalt, sei es des Wohlgeruches wegen, vergleichen? Die Urheimat der Rose ist Centralasieu, also jene Länder, welche man heute Turkestan

, Beludischi- stan, Kurdistan und Persien nennt, also jene Theile der Erde, welche auch als die Wiege der indoger manischen Völkerfamilie gelten- In der Zendavesta, dem ältesten Religionsbuche der Menschheit, erscheint die Rose mit der Mytisch-religöseN Darstellung sim- bolisch verknüpft, also wieder ein Beweis, welche Be- deutung die Rose schon bei den Vorstellungen der damaligen Menschheit hatte. Von Centralasieu ver breitete sich die Rose nach Indien, Syrien, Egypten, dann nach Griechenland lind

nach den übrigen Mit- telmeerländeru. Nach dem rauhen Norden Europas, welcher bis in die ersten Jahrhunderte weltlicher Zeit rechnung noch fast durchgehends mit dichten Urwül- dern und- zahlreichen Sümpfen bedeckt war, kam die Rose erst viel später und verbreitete sich dort nur langsam, je nachdem das Klima wärmer wurde. Ei- Politische Rundschau. Oesterreich-UmMn. Wien. Am 4. ds. wurde der Reichsrath eröffnet. Präsident Smolka wurde bei seinem Erscheinen lebhaft begrüßt und dankte für den warmen Empfang

für Abhaltung der Brüsseler nen großen Luxus trieben die Römer mit den Rosen, auf deren Zucht sie große Sorgfalt verwendeten. Die Rose spielte eine sehr bedeutende Rolle bei den Gast- mählern. Da sie auch dem Dyonisos (Bachus) ge weiht war, so bekränzte man sich bei Gastmühlern und Gelagen nicht nur mit derselben, sondern es wurden auch Rosen häufig in verschwenderischer Weise zur Ausschmückung der Festräume verwendet. So erzählen uns römische' Chronisten, daß Nero bei einem einzigen Gastmahle einmal Rosen

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Zeitungen & Zeitschriften
Unterinntaler Bote
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Seite 14 von 18
Datum: 24.12.1910
Umfang: 18
Während zehn Minuten arbeitete der Rechtsgelehrte weiter: dann aber erreichte seine Neugierde ihren Höhepunkt. Er stand auf und begab sich langsam in die Richtung des Schuppens. Leise öffnete er die Türe und blickte hinein. Es war ein kleiner, mit landwirtschaftlichen Werkzeugen gefüllter Raum. Auf dem Boden Jtcmb ein umgekehrter Schubkarren und auf ihm saß, ihre zarten Wangen an die Wand gelehnt, Fräulein Rose in sanftem Schlummer. Herr Quinee hustete einige Male in der Hoffnung, das Mäd chen

auf die Erde fallen und starrte das junge Mädchen einen Augenblick mit offenem Munde an. Plötzlich schlug er sich aus die Stirn, eilte in sein Haus zurück, nahm einen Schlüssel vom Na gel herunter, kehrte schleunigst zum Schuppen zurück und verschloß sorg fältig dessen Türe. Ein Gefühl grenzen loser Freude bemächtigte sich des Rechtsgelehrten, und sie würde sich noch gewaltig vermehrt ha ben, hätte er in diesem Augenblicke Herrn Rose sehen können, wie er vor dem Tore vor Hollv Farni stand und unruhig

auf die Landstraße hinausspähte. Er hatte das Gepäck seiner Tochter bereits in die Herberge bringen lassen und ein schmackhaftes Früh stück stand ebenfalls schon bereit; aber trotzdem die Uhr halb zwei schlug, war Celia nirgends zu erblicken. Aufs höchste aufgeregt, sandte der Pächter zwei Knechte nach verschiedenen Richtungen auf die Suche des Mädchens, mit dem Aufträge, sie ohne Verzug in die Herberge zu geleiten, damit sie den Postwagen noch rechtzeitig erreichen könne. Rose schlug gleichfalls

den Weg zum Wirtshaus ein, sich eine für die Gelegenheit passende Strafpredigt im Kopfe zurechtlegend. Der Postwagen kam an, und nachdem er sich seiner verschiedenen Lasten befreit hatte, setzte er seine Fahrt wieder fort ohne Fräulein Celia Rose. Schweigend und bestürzt trat der Pächter den Rückweg an; vergebens suchte er sich die Abwesenheit seiner Tochter zu erklären. Daß ein Mädchen am hellichten Tage verschwinden könne, das war in dem Dörflein noch nie gehört worden. Was konnte also geschehen

sein? . . . Ta plötzlich war es Rose, als wanke der Boden unter seinen Füßen. Sein Atem stockte. Sollte vielleicht. . . Ohne einen Augenblick zu verlieren, rannte der Pächter, so Die Ruine schnell ihn seine Beine trugen, ins Dorf zurück und suchte seinen Freund Hogg auf. „So steht die Sache," seufzte der Müller, nachdem Rose ihm in fliegendem Atem etwas mitgetcilt hatte. „Nun ja, ich habe es mir schon längst gedacht, daß etwas ähnliches geschehen könnte. Jetzt laß uns vorsichtig zu Werk gehen. Trachte

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