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Bücher
Jahr:
[ca.1917]
Geschichten aus den Bergen ; 2 (Reclams Universal-Bibliothek ; 2696)
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Seite 32 von 121
Ort: Leipzig
Verlag: Reclam
Umfang: 116 S.
Signatur: I 61.249/2
Intern-ID: 67460
Mit gewinnender Liebenswürdigkeit empfing sie Ge. Durchlaucht Der Fürst, ein wahrer Edelmann, fragte die Waldmeisterin, womit er ihr gefällig sein könne und brachte daher da- Gespräch sofort auf den Kern der Audienz. Lieblich errötend begann Frau Rosa zu sprechen. von dem Provisorium, im Waldmeisterhause nach dem Dode ihres Gatten bis zur Bersetzung des neuen Waldmeisters, die ohne Angabe der Gründe den Charakter einer Strafe habe. Mut voll verteidigte Frau Rosa den verleumdeten Waldmeister

, Züchtig errötend, als sie de- Borwurfes gedachte, daß der ehrenhafte Waldmeister durch Entlastung des Defraudanten Fritz nur uubegueme Zeugen beseitigen wollte. ^ Innig ^ bat Frau Rosa den edewenkendeu Fürsten um Gerechtigkeit, nicht um Gnade, um vorurteilslose Prüfung. Ginnend saß der Fürst eine Weile und sagte dann zur «aldmeisterin,' daß er selbst den Akt über den Zagerfritz studiert habe und zu der Überzeugung gekommen sei, daß derselbe bauend auf die Selbständigkeit feiner Stellung

. wie auf das allzulaug genossene Vertrauen nur eine'verdiente Strafe erlitten hatte. Zn diesem Sinne werde die Kanzlei auch die Sache erledigen. . „Was den Borwurf der Zeugeu- besMgung anlangt, so wird er," sagte der Fürst fichvor Frau' Rosa verbeugend, „durch Ihr persönliche- Erscheinen mehr als hinreichend widerlegt. Indes wird es doch nicht wohl thunlich sein, daß der Waldmeister wieder im Forst hause einziehe," meinte der Fürst mit feinem Lächeln. „Durchlaucht gestatten, ich sehe kein Hindernis," er widerte Frau

Rosa, „da ich dein Herrn Oberforstmeister be reits Meinen Verzicht auf das Recht der Wliwenwohmmg im Waldmeisterhause ausgesprochen habe!" „«fl Wie edel von Ihnen! Aber ist diese rührende Aufopferung, diese heroische Selbstverbanuung nicht eiu Be weis, daß der, für den Sie sich aufopfern wollen, Ihrem Herzen näher steht? Sie erröten, verzeihen Sie, ich will Ihnen nicht zu nahe treten. Wer mir scheint, ich habe ein

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1927
¬Das¬ Geschlecht derer von Mörl zu Pfalzen, Mühlen und Sichelburg : (1085 - 1927).- (Schlern-Schriften ; 14)
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Seite 122 von 152
Autor: Khuepach, Arthur ¬von¬ / von A. v. Khuepach
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 134 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Mörl <von Pfalzen zu Mühlen und Sichelburg, Familie> ; s.Genealogie
Signatur: II Z 92/14
Intern-ID: 104580
— 115 - 551. ) 1816. Abhandlung Ignaz v. Wohlgemuth; darunter Josef (Ignaz Maria) v. Mörl. Orig, im Bes. d. Fam. (Nr. 182). 552. ) 1816. Verlassenschaft der am 19. Dez. 1816 zu Eppan verstorbenen Frau Maria Rosa geh. v. Bartold v. Braitenberg, Wittwe des sei. Franz (Anton) v. Mörl. Kinder: Josef Anton v. Mörl verm. mit Maria Anna v. Wohlgemuth, deren einziger Sohn Josef (Ignaz), Tochter Maria Anna (Aloisia), Gemahlin des Ignaz v. Wohlgemuth; beiliegend ein Entwurf der Abhandlung. Orig, im Bes

. d. Fam. (Nr. 183). 553. ) 1816, Nov. 7, Vermögens-Inventur der Franz. Thal hamme r; Kurator Ignaz v. Wohlgemuth. Landes-Reg.-Arch., Geppert-Archiv Nr. 28. 554. ) 1817, Febr. 12. Quittung über Geld für Messen für Frau Rosa v. Mörl, geb. Bartold, gezahlt von Herrn v. Wohlgemuth. Orig, im Bes. d. Fam. (Nr. 184). 555. ) 1817, Juni 2. Funeralkonto nach Frau Maria Rosa von Morl, geb. Bartold v. Braitenberg. Orig, im Bes. d. Fam. (Nr. 185). 556. ) 1818, Jänner 11, Rechnung des Gerichtes in Bozen für Taxen

und Gebühren anlässlich des Todes der Wittwe Maria Rosa v. Mörl, geb. Bartold, am 17. Dez. 1816. Orig, im Bes. d. Fam. (Nr. 186). 557. ) 1818, Febr. 18. Einräumungsurkunde für Josef (Anton) v. Morl und (Anna) Maria (Aloisia) geb. v. Mörl, Gattin des (Christof) Ignaz v. Wohlgemuth, die Erbschaft nach Frau Maria Rosa v. Mörl, geb. v. Bartold, betreffend. Orig, im Bes. d. Fam. (Nr. 187). 558. ) 1819, Kuratelabrechnung des Christof Ignaz v. Wohl gemuth für Mündel Creszenzia v. Fernstich; genannt deren Halb

bruder Josef v. Mörl. Orig, im W ohlgemuth-Archiv im Bes. d. Fam. 559. ) 1819, Dez. 19. Verzeichnis des Nachlasses der Wittwe Maria Rosa v. Mörl, geb. Bartold. Als Erben erscheinen angeführt: Enkel Josef (Ignaz) v. Mörl zu Kaltem, Sohn des sei. Josef Anton und Maria Anna, Frau des Ignaz v. Wohlgemuth in Eppan (deren Heiratsabrede 1792, April 11.), Orig, im Bes, d. Fam. (Nr. 188),

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 06.05.1940
Umfang: 4
.) * 4 Männer. Mädchen und Motoren Ein Aernfahrer-Roman von Hanns Höwing UchSSiervochtfchutz: BiLdgut-Ver'l.ag, Essen, Schutzwehr 15/17 Plötzlich kommt ihm ein Gedanke. Er ist nicht mehr weit von der Schubalkfchen Tankstelle entfernt. Wie wär's, wenn er dort der schönen Rosa einmal einen Besuch abstatten würde? Im Osten graut schon der Morgen und für Rosa ist es wohl weiter nicht schlimm, wenn er sie etwas früher aus den Federn herausholt. Zwar hat er erst knapp eine Stunde den Lastzug weüer fortgebracht

, aber was macht schon solch eine kurze Unterbrechungaus. Der Gedanke an Rosa Schubalke hat seine Laune wieder etwas verbessert. Er pfeift ein Lied und tritt auf den Gas hebel, daß der Motor laut aufheult. Nach ein paar Kilometern taucht nach einer Kurve aus dem grauen Dämmerlicht des neuen Tages Rosa Schubalkes Tank- stelle auf. Es ist keine Großtankstelle, wie sie meist an Haupt verkehrsstraßen zu finden sind. Rosa Schubalke, die schon man ches in ihrem Leben hinter sich gebracht hat, betreibt das Ge schäft

Seiten der Landstraße hinweg und spiegeln sich in den blanken Fensterscheiben des Hauses. Robert geht darauf zu und klopft ans Fenster. „Hallo, Wirtschaft, aufstehen!" Drinnen kreischt eine Frauenstimme auf. Wenige Sekunden später wird der Vorhang beiseite geschoben, das Fenster ge öffnet und Rosa Schubalke steckt ihr verschlafenes Gesicht in die frische Morgenluft. „Jesses, der Robert", schrickt sie zusammen und zieht un willkürlich ihren himmelblaufarbenen Morgenrock bis zum Hals hinauf zusammen

. „Aufstehen, die Hähne krähen, der junge Tag bricht an", lacht Robert und versucht, sie zu fassen. Aber Rosa schließt früh genug noch das Fenster und zieht die Vorhänge zu. Eine ganze Weile dauert es, bis Rosa sich auf Roberts Be such genügend vorbereitet hat, denn sie halt auf Ordnung und würde es sich niemals verzeihen, einen jungen Mann, von dem man nie wissen konnte, ob er nicht doch reelle Absichten hatte, flüchtig zurechtgemacht zu empfangen. Rosa Schubalkes Mann ist tot; wenigstens sagt

sie es jedem, der es hören will. In Wirklichkeit liegen die Dinge aber ganz anders: August — so hieß der Göttergatte — ist garnicht tot, sondern sitzt wegen irgend einer dummen Sache in Plötzensee. Das Haus an der Landstraße ist Rosa Schubalkes ganzer Stolz. Sie liebt chren kleinen Besitz, sonst hätte sie sicherlich schon ihr Domizil in Berlin, in Hannover oder sonstwo auf- geschlagen, denn eigentlich ist Rosa weniger für die Einsam keit geschaffen. — Aber sie ist unentwegte Optimistin und träumt schon seit Jahren davon

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 14
Datum: 21.05.1922
Umfang: 14
«Schwestern freude trunken an dem Halse ihrer Brüder. Hannes kommt auch bald, sagten diese und die Freude der Mädchen war jetzt vollkommen. Rosa hat den Hannes von der Kapelle herabkom men gesehen, sie kannte ihn von weitem. Als er den Blick nach ihrem Hause richtete, zog sie sich schnell vom Fenster zurück. Daß also Hannes in der Kutsche und mit vier Schimmeln komme, war nichts, er hatte sein einfaches Gewand, wie ge wöhnlich, eine Reisetasche und den Stab in der Hand

, also kann es auch mit den Hunderttausend erlogen sein, und mit der Braut: Warum hat er denn so lang nach ihrem Fenster geblickt? Und schon wieder lebte ein Fünkchen Hoffnung in ihrem Herzen aus. und ihre festen Vorsätze waren schon wieder wankend, war das eine erlogen, ist es das andere auch, die Fulpmeser Moidl hätte ihm nichts vermachen sollen; doch, nein, aufs Geld geht der Hannes nicht, sonst hätte er sie ja zu heiraten bekommen, das haben mir andere gesagt, nicht er. So üb erlegte hin und wider Rosa, und als sie Hannes vorüber

glaubte, so schlüpfte sie wieder aus ihrem Verstecke hervor und guckte demselben nach, doch Hannes wandte nochmal sein Gesicht zu rück und Rosa bückte sich hinab, als ob er mit einer Kugel nach ihr gezielt und alle ihre Gedanken aus dem Herzen gelesen hätte; sie wurde über und über rot und getraute sich nicht mehr zu schauen. Die drei Gebrüder und Schwestern lebten nun friedlich beisammen, sie hämmerten von früh mor gens bis spät abends in der Werkstätte, daß die Funken auseinanderstoben; allmählich

. und Rosa war desten froh; doch beides Ge tratsche war falsch; Hannes aber wußte es schon, er gab den lästigen Fragern keine Auskunft, nicht einmal dem gestrengen Herrn, der doch mehr als ein dutzendmal eben deswegen in seine Werkstätte kam und auch an die Brüder sich machte. Das ist eine verfl.... verflixte Geschichte, wolle ich sa gen, brach er dann auf dem Heimwege ungeduldig aus, aus ihnen ist nichts hercmszubringen, ich bleibe bei den Hunderttausenden, vier Schimmeln und der Braut. Hannes

zu entscheiden, sein Geschäft war eingerichtet, ein Haus hatte er auch, die Brüder und Schwestern durften wegen ihres Fortkommens auch nicht be sorgt sein; auch der Friede war leidlich hergestellt, neue Kämpfe in Tirol waren aussichtslos, und die Moidl im Himmel droben wird es ihm auch nicht verargen, wenn er an eine Heirat denkt. Wen er heiraten wolle, darüber war er nicht im Zweifel, natürlich niemand andere als die Rosa, das haben meine Leser schon lange vorher gedacht und gewunschen. Daß Rosa

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Der Oberländer
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Seite 9 von 10
Datum: 20.08.1931
Umfang: 10
Sie mich dazu in mein Arbeitszimmer." Clara verneigte sich vor den Damen, um sich von ihnen zu verabschieden. Ihr Gruß wurde sehr kühl und förmlich von Frau Melanie und Rosa erwidert. Käthe ärgerte sich über die abweisende Miene ihrer Schwester und sagte sehr herzlich zu Clara: „Ich fahre Sie nachher wieder zum Bahnhof, Fräulein Pölt, und freue mich sehr, daß Sie für immer zu uns kommen." Dieses „für immer" klang Clara wie ein Ver heißung. Ach, daß sie einmal eine Heimat für immer finden könnte! Würde ihres Blei- 3n Zinst

! Warum soll ich nicht nett zu ihr sein, wenn sie mir gefällt?" „Weil du die Tochter vom Hause bist und sie nur eine bezahlte Angestellte. Man muß da einen gewissen Abstand wahren." „Den wird schon Rosa genügend für uns beide markieren! Ich kann nicht anders, als freundlich zu ihr sein, denn sie ist ein famoses Menschenkind und dabei taktvoll und wohl erwogen." „Jedenfalls taktvoller und wohlerzogener als du." bemerkte Rosa impertinent. Käthe streckte ihr ungeniert die Zunge heraus. „Stimmt, teuerste

Schwester, sie ist viel takt voller und wohlerzogener als ich, von dir gar nicht zu reden! Und deshalb ist es doch ein Ge winn für mich, wenn sie mit mir verkehrt. Ich hoffe viel von ihr zu lernen, während sie doch von einem Verkehr mit mir gar nichts pro fitieren kann." „Du bist ja plötzlich recht einsichtsvoll gewor den," spottete Rosa. Aber Käthe war ihr gewachsen. „O ja, ich kann wenigstens zuweilen einsichts voll sein." „Nun streitet doch nicht schon wieder," mahnte die Mutter ärgerlich. Käthe

sprang auf, umarmte und küßte ihre Mutter herzhaft und sagte lachend: „Laß uns doch. Mama, wir sagen uns nur gern einmal die Wahrheit, aber das geht nicht tief. Mach' nicht so ein verdrießliches Gesicht, Rosa, damit siehst du zehn Jahre älter aus. Ich an deiner Stelle würde immer vergnügt sein. Dann brauchst du die Konkurrenz Fräulein Pölts nicht zu fürchten." „Wer sagt dir denn, daß ich fürchte", sagte Rosa mit überlegenem Ton. „Hm, ich denke es mir, weil du so bockig gegen das arme Ding

warst." „Bockig? Welcher Ausdruck, Käthe!" tadelte die Mutter. „Käthe muß immer ausfallend fein," be merkte Rosa. Käthe faßte an beiden Seiten ihr Kleid mit zierlich gespreizten Fingern und machte vor Rosa einen tiefen Hofknicks. „Euere Gnaden haben ja so recht! Du, Rosa, wenn du nett bist, erzähle ich dir eine Neuigkeit." „Wenn ich nicht nett wäre, würde ich jetzt kein Wort mehr mit dir sprechen. Also, was hast du für ein Neuigkeit?" Käthe ließ sich wieder nieder und wippte er regt mit der Fußspitze. „Weißt

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1877
¬Die¬ Arbeiterfamilie Walter in Birnbaum : eine Erzählung.- (Flugblatt des katholisch-konservativen Volksvereins von Bozen und Umgebung ; 57/58 = Jg. 8, Nr. 1/2)
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Seite 8 von 46
Autor: Kirchthaler, Sebastian / von Sebastian Kirchbaum
Ort: Bozen
Verlag: Selbstverl. des Vereins
Umfang: 44 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 39.911
Intern-ID: 267774
Tugend und, mit! der Tugend Glück und Wohlstand. Zur Abtödtung muß aber schon das Kind-Mgehalten werden. . : ^ - - Theres zählte erst 21 Jahre, als sie ihr erstes Kindlein an ihre Brust drückte ; aber-trotz ihrer Jugend war sie verständig tzenug bei der kleinen Rosa auch gleich schon die Erziehung zu beginnen, So oft hatte sie von ihrer Mutter gehört: „Kinder, nicht Alles, was ihr wünscht, müßt ihr haben;" „heute müßt ihr auch der Mutter Gottes zu Liebe dieses, jenes versagen." Das blieb

Theresen gut im Gedächtniß, weil sie die Mahnung der Mutter auch geübt hat und so übte sie auch ihre Rosa in der Ab tödtung und nachher alle andern Kinder und das nicht etwa bloß in den ersten Jahren, sondern noch eifriger in den folgenden, um jede böse Neigung im Keime zu ersticken. Die Essenszeit war genau bestimmt; Morgens, Mittags und Abends erhielten die Kinder eine ärmliche aber nahrhafte Kost; Cafe trank weder Theres noch ihre Kinder, dazu war sie zu arm und zuabgetödtet. Außerdem erhielten

die Kinder um 9 Uhr Vormittags und 4 Uhr Nachmittag ein Stück Brod oder einen Apfel. Außer dieser Zeit gestattete sie ihnen nie etwas zu essen; fanden sie eine Birne, oder einen Apfel, so mußten sie ihn der Mutter bringen und diese bewahrte ihn bis zur Jause auf. Die Zuckerln und dgl. Naschhaftigkeiten und Süßigkeiten waren im Fmkenhaus nicht bekannt. Rur einmal brachte Theresens Schwester der 6jährigen Rosa, ihrem GotU einige Kuchen und: Zelteln vom Markte; Rosa mußte aber redlich mit den kleineren

, die nach Außen Alles rein haben will, wie ihr Inneres. Als die Rosa in die Schule zu gehen anfing, sah sie öfter bei anderen Mädchen Ohrringe und am Sonntage in der Kirche bemerkte sie buntscheckige, ja selbst seidene Kleider, und sie hätte wohl gerne solche Ringlein und ein gelbgrünes Tüchlein haben wollen: aber die verständige Mutter entgegnete: „Schau gute Rosa, die Mutter Gottes hatte auch keine Ohrenringe und keine Seidenkleider; schöne Kleider machen dich vor dem lieben Gott nicht wohlgefälliger

z. B. am Namenstag, am Weinachtsabend; da gab es entweder ein Rosenkräuzlein oder Gebet büchlern oder ein nützliches Kleidungsstück, woran dann die unschuldigen Kleinen namen lose Freude halten. Als die Rosa einmal das 14. Jahr, erreicht hatte, war es ihr die allergrößte Freude, wenn sie öfter zur hl. Beicht und Communio» gehen durste; das war jeden Monat einmal und wenn sie recht brav war, zweimal, soferne es der Beicht vater erlaubte. Ueberhaupt hielt sich Theres, um ihren Kindern die Unschuld zu be-

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 2 von 10
Datum: 25.07.1930
Umfang: 10
Ungnaden, Herr von Ko- nopischt und Schrecken der Rehe, in Artstetten liegen seine Gebeine. Nur Konopischt ist gebsieben." Und dann „Ich habe mit Euch!nur über Eure Tulpe zu reden, die Euch ja doch über alles andere geht." Rosa sprach diese Worte in einem eisigen Tone, der den jungen Tulpenzüchtor erschreckte. Er begriff aber nicht, was das arme Kind, welches imNrer km Kampfe mit seiner Nebenbuhlerin, der schwarzen Tulpe, lag, unter dein Scheine der Kälte zu verbergen suchte. „Ach, Rosa," flüsterte

er, „habe ich Luch nicht ge schrieben, daß nur Ihr allein es seid, um die ich mich abhärme, Ihr allein, die Ihr durch Eure Abwesenheit mir Lust, Wärme, Licht und Leben entzieht?" Rosa lächelte wehmütig. „Ach," sagte sie, „wohl Nur deshalb,, weil Eure! Tulpe sich in so großer Gefahr befand." Kornelius fuhr wider willen empor und ließ sich in der Schlinge fangen, falls ihm eine gelegt worden war. — „Eine große Gefahr!" wiederholte er heftig zit ternd, „mein Gott, und welche?" Rosa blickte ihn voll milder Teilnahme

an, sie fühlte, daß sie zu viel von ihm verlangte, und sich darein fügen müsse, .ihn samt seiner Schwäche hinzunehmen. „Ja," sagte sie, „Ihr habt damals richtig geraten!, der Jakob kam nicht meinetwegen zu uns. Er kam wegen, der Tulpe." Rosa bemerkte, wie der Gefangene vor Schreck erbleichte. Sie fuhr fort: „Am Morgen nach dem Abende, wo ich Euch zum letztenmale gesehen habe, und wo Ihr mir sagtet..." „Ich bitte Euch nochmals um Vergebung, Rosa," unterbrach sie Kornelius, „was ich Euch gesagt

habe, war eine große Taktlosigkeit, die ich bitter bereut und auch gebüßt habe." „Am Morgen nach jenem Abende," sprach Rosa weiter, „führte ich jene Lift aus, die ich mit Luch ver abredet hatte, um mich zu versichern, ob ich oder die Tulpe es sei, worauf jener abscheuliche Mensch es ab gesehen habe . . ." „Ja, abscheulich! . . . Nicht wahr, Ihr haßt diesen Menschen?" „Ja, ich hasse ihn," versetzte Rosa, „denn er ist die Ursache, daß ich seit acht Tagen so viel gelitten Habe" „Auch Ihr habt also gelitten? Dank

für dieses gütige Wort, teure Rosa!" weiter: „Im Souterrain ist ein kellerartiger Raum, ein gerichtet wie eine praterselfteßbude. Ein Trommler ist da und! eine Trompeterin, mit einem weißen Knöpf mitten im Bauch, so wie die Rovoh^erkügel des Gavrilo princip mitten im Unterleib der S phie Thotek. Trifft man den weißen Knopf so bläst die Troincheteckn. Da mit vergnügte sich! Franz Ferdinand von Gesterreich- Lste. Er schoß auf weiße Knöpfe, er schoß auf Rehböcke und er sammelte ihre Geweihe und Marterln und Grab

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 14 von 16
Datum: 25.02.1906
Umfang: 16
war die vergangene Kinderzeit in lebhaften Bildern wieder heraufgestiegen, und diese Erinnerungen hatten die beiden jungen Leute noch inniger miteinander verbunden, während Herr von Rautenftein sich mit dem Jäger und dem alten Wehrmann, der sie begleitete, leb haft über die künftig auf dem weiten Terrain abzuhalten den Jagden unterhielt. (Fortsetzung folgt.) Der Rosa-Domino. Humoreske von I. Landskron. (Nachdruck verboten.) 6er, Fritzi, schämst du dich nicht, in einem solchen Aufzug selbst die Tür zu öffnen

sich über Fritzis Unvernunft. Da trat eine hübsche Freundin ein. Als sie hörte, daß es sich um die nächste Redoute handle, war sie Feuer und Flamme. Sie würde gerne gehen, wenn ihre Freundin Fritzi dort sein werde. „Meine Frau kommt nicht mit," meinte Rudi pikiert. „O, dann haben Sie Zeit, sich mir allein zu widmen, wie hübsch!" Und die interessante Witwe lachte freudig auf. „Ich habe hier noch keine Redoute mitgemacht. Ich werde mir einen schönen Rosa-Domino anschaffen, damit Herr Rudi sich seiner Begleiterin

, hat so etwas Pikantes! Tante Erna, selbst noch eine ganz hübsche Frau, wenn auch schon gegen Ende der Dreißig, mit schlanker Figur, war weniger mit Frau Rosens Koketterie einverstanden. „Ich würde mir Frau Rose nicht zur Freundin wählen. Ich glaube ja, daß Rudi nichts Unrechtes bei diesem Geflirte denkt, aber der beste Mann bleibt doch schließlich immer nur — ein Mann." Ueberhaupt war sie heute ganz besonders beunruhigt. Die Redoute, der Rosa-Domino, das verabredete Zeichen und Frau Rosens funkelnde Augen

, dann, daß ihr Schwiegerneffe Fritzi nicht weiter aufforderte, mitzukommen, bedeuteten ihr nichts Gutes. Rudi llebte zwar sein Weibchen — aber — aber! Am Tage der Redoute war Rudi in sehr gehobener Stimmung und putzte sich heraus wie ein Freier. Als er von Fritzi Abschied nahm, meinte diese gähnend: „Ich gehe sofort zu Bette und schlafe meine Müdigkeit aus, unterhalte dich gut!" In dem glänzend erleuchteten Redoutensaal sah er bei seinem Eintritt einen Rosa-Domino mit dem verabredeten Zeichen auf sich zukommen. Frau Rose

hatte doch erst später zugesagt. Sie hatte sich also losgemacht? Na, das war vielversprechend! „Schon da, chöne Maske, du hast dich jedenfalls mir zuliebe von deiner Ge sellschaft freigemacht?" „Natürlich!" Und der Rosa-Domino kicherte fröhlich. „Nun mußt du dich auch ganz mir widmen, wie du versprochen!" „Habe ich das? Ich werde dich also zuerst in den Sälen herum- führen, auch können wir zur Erwärmung eine kleine Runde machen, das heißt, wenn du eine Erwärmung brauchst, ich bedarf keiner solchen Nachhilfe

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Zeitungen & Zeitschriften
Oberinntaler Wochenpost
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Seite 1 von 10
Datum: 01.08.1930
Umfang: 10
ist es bereits, daß die Zwiebel- knospe bereits in der Erde liegt?" -„Sechs Tage, ja, Porr Kornelius." „Und sie kommt noch nicht zum Vorschein?" „Nein, doch ich glaube, daß dies morgen geschehen wird." „Also morgen, gut, und Ihr werdet mir Nachricht ^avon geben, nicht wahr, Rosa, und auch von Euch? 3 Ich bin sehr besorgt um die Tochter, von welcher W eb en spracht, doch weit mehr interessiert mich die Natter." „Morgen?" sagte Rosa zögernd, indem sie den Ge- faitgenen von der Seite anblickte, „ich weiß

, m Chrysanthemen und den Geranien fliegen. Der barten der Hoffnungen und Vergnügungen eines Ge fangenen hat nur eine Jahreszeit. Ihr habt mich ver ölen, teure Rosa, um Eure eigenen vier Jahreszeiten äes Vergnügens zu suchen. Ihr habt wohl getan, und jch beklage mich nicht darüber, denn welches Recht habe ch, von Luch Treue zu fordern?" „Meine Treue?" rief Rosa, ohne daß sie sich Mühe gab, vor Kornelius die Dränen zu verbergen, welche bung der Kollektivierungsmaßnahmen Stellung und schlugen ein gemäßigteres

die radikalen Kommunisten sofort einen großen Lärm, doch wußte sie Stalin damit zu beruhigen, daß er betonte, die Hauptrichtlinien der Kollektivierung blieben unangetastet und nur die Ueber- schreitung der Parteidirektiven werde ablgbbaut. über ihre Wangen flossein, „meine Treue! bin ich Euch denn nicht treu gewesen, wie?" „Nun, heißt das mir treu sein," rief Kornelius, „wenn man mich verläßt, wenn man mich« dem Tode preisgibt?" „Aber, Herr Kornelius," erwiderte Rosa, „tue ich nicht alles, was Luch

Vergnügen, verschaffen kann? Be schäftige ich mich nicht mit Euren Tulpen?" „Rosa, Ihr werft mir die einzige ungetrübte Freude vor, welche ich auf D ieser Welt noch habe. Es mißfällt Luch, daß ich die Blumen liebe." „Nicht das mißfällt mir, Herr Kornelius, sondern nur, daß Ihr sie mehr liebt als mich selbst, das ist es, was mich traurig macht." „Ach, teure, geliebte Rosa," rief Kornelius, „seht meine Hände an, wie sie zittern, betrachtet mein Antlitz, wie es blaß ist, horcht, wie mein Herz pocht, beim

Pimmel! das gilt nicht meiner schwarzen Tulpe, son dern es ist deswegen, weil Ihr mir zulächelt, weil Ihr Euer Antlitz gegen mich neigt, weil — weil es mir scheint, als ob Eure Hände die meinigen suchen und als ob ich die Wärme Eurer schönen Wangen hinter dem kalten Gitter verspürte. Rosa, meine Liebe, zer stört die Knospe der schwarzen Tulpe, zerstört meine Hoffnung auf die Blume, nehmt mir dies alles, doch raubt mir nicht Eure Stimme, Euren Anblick, raubt nrir nicht das Feuer Eurer Augen

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2008
Prettau : Bilder, Fakten, Geschichten
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Seite 20 von 204
Autor: Steinhauser, Stefan ; Tasser, Eduard / von Stefan Steinhauser und Eduard Tasser
Ort: Prettau
Verlag: Gemeinde Prettau
Umfang: 202 S. : zahlr. Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Prettau ; z.Geschichte g.Prettau ; z.Geschichte
Signatur: III A-31.758
Intern-ID: 497015
von ihrer Tochter Rosa (Kofler, später Mittermair) und der ehemaligen Klöppelschule in Prettau. Es folgte ein Treffen im Pfarrwidum von Prettau, bei dem an Rosa die Einladung erging, die Donaustadt zu besuchen. Also packte Rosa ihre Koffer und machte sich auf nach Wien, wo sie sieben Monate lernte, ehe sie für ein halbes Jahr zu einer österreichischen Aus stellung nach London reiste. Dem folgte ein viermonatiges Praktikum in Idrija in der Nähe von Laibach und ein ebenso langer Aufenthalt im Erzgebirge. Erst

anschließend kehrte sie als Frau ihres Faches wieder nach Prettau zurück. Am 2. Januar 1908 wurde im Schneiderhaus abermals eine staatliche Klöppelschule ein gerichtet und Rosa zur Lehrerin und Leiterin bestimmt. Die Dauer des Kurses war auf acht Monate pro Jahr festgesetzt. 1912 erhielt Rosa das Angebot, Wanderkurse zu veranstalten. Sie lehnte jedoch ab und beschloss, in Prettau Ban Keil, 1910 zu bleiben. Auch in der Klöppelkunst bedeu tete der Erste Weltkrieg eine Zäsur. Nur lang sam ging es anschließend

mit dem Klöppeln wieder bergauf. Zu dieser Zeit wurde Rosa vom Gewerbeförderungsinstitut angehalten, neuerlich Kurse zu leiten. Doch im Zweiten Weltkrieg geriet die Entwicklung des Hand werks wieder ins Stocken. 1948 wurde die Klöppelschule erneut aufgenommen, später folgte deren staatliche Anerkennung.

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Zeitungen & Zeitschriften
Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Seite 3 von 24
Datum: 16.08.2003
Umfang: 24
Tag eszeitun g S Ü D T I R O Sa/So I6./17.8.2003 Nr. 16S 3 Das Bozner Handicap Zwischen dem SVP-Bezirk Unterland und dem Überetsch wird es bei den kommenden Landtagswahlen einen Paarlauf zurischen Rosa Thaler und Wielfried Battisti-Matscher geben. Unter dem Motto „Hand in Hand Überetsch und Unterland“ startet man jetzt eine gemeinsamen Offensive, die dem Bezirk Bozen einiges Kopfzerbrechen bereitet. Von Christoph Franceschini H ermann Thaler will kei nen Zweifel offen lassen. „Das Ganze

ist mit mir abgesprochen und ich bin über je des Detail informiert“, sagt der Vizepräsident des Südtiroler Landtages und Obmann des SVP- Bezirkes Bozen. Und Thaler hakt nach: JDas Ganze ist überhaupt kein Problem”. Am kommenden Montagabend wird es im „Seehofkeller“ am Unterlandler Kandidatin Rosa Thaler: Exzellente Umfrageergebnisse Kälterer See zu einer wichtigen SVP-Versammlung kommen, bei der nicht nur alle Ortsobleute des Unterlandes und des Uberetsch geladen sind, sondern auch deren Stellvertreter, alle Bürgermei

-Be zirk Bozen versucht, genau das zu verhindern, was jetzt zustande gekommen scheint. Eine bezirks- übergreifende Zusammenarbeit zwischen dem Unterland und dem Überetsch. Und ein gemein samer Wahlkampf zwischen der Unterlandler SVP-Kandidatin Rosa Thaler und dem Überet- scher Kandidaten Wilfried Batti sti-Matscher. Verständlich wird das Ganze in der verquerten Logik der SVP- Bezirke. Das Unterland hat nur dann eine Chance, wenn man nur einen Kandidaten oder nur eine Kandidatin aufstellt

und dieser/diese zusätzlich auch außerhalb des Bezirkes noch eini ge tausend Stimmen holt. Bei den letzten Landtagswahlen hat man sich im südlichen SVP-Bezirk auf die 'IYudner Bäuerin Rosa Thaler als einzige Kandidatin geeinigt und Thaler hat ein fulminantes Ergebnis hingelegt. Auch diesmal ist die Ausgangspo sition im Unterland gleich. Der Unterlandler Bezirksobmann und Senator Oskar Peterlini hat auch für die anstehenden Landtags wahlen durchgesetzt, dass mit Rosa Thaler nur eine Kandidatin antritt Gleichzeitig

aus. In der Theorie. Die Pra xis schaut aber anders aus. Das Überetsch ist bei den zwei letzten Landtagswahlen mit einem eige nen Kandidaten zweimal baden gegangen. „Wir müssen uns des halb für diesmal etwas ausden ken“, sagt ein Überetscher Or tobmann. Der Plan aus dem Unterland kommt deshalb auch den Überet- schern, allen voran den Kälterem gelegen. Die Aktion ist ebenso einfach, wie wirkungsvoll. Man verpflichtet sich gegenseitig die Stimmen zu geben. Die Überet scher wählen die Unterlandler Kandidatin Rosa

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 2 von 10
Datum: 08.08.1930
Umfang: 10
man kulturelle Taten nicht ab sprechen j kann. Und von diesen wollen wir einiges erzählen. Zum Verständnis ist es allerdings unerläßlich, zu Die Nacht kam und mit ihr kam Rosa, fröhlich und leicht wie ein Vogel. „Nun?" fragte Rorneliüs. „Nun, alles geht vortrefflich; diese Nacht wird ohne Zweifel Eure Tulpe blühen." „Und wird sie schwarz blühen?" „pechschwarz." „Ohne den Makel einer anderen Farbe?" „Ohne irgend einen Makel. »Zch habe auch bereits einen Boten gefunden." „Linen sicheren Boten?" „Zch stehe

für ihn gut, einen Meiner Liebhaber." „Das wird doch nicht Zakob sein, will ich hoffen?" „was denkt Zhr! Ls ist der Schiffer von Löwen stein, ein gewandter Bursche von fünfundzwanzig Zäh ren." — „Teufel!" „Seid ruhig," antwortete Rosa lachend, „er hat noch nicht das richtige Alter, denn Zhr selbst habt es auf sechs- bis achtundzwanzig. Zähre festgesetzt." „Glaubt Zhr, auf diesen jungen Menschen bauen zu können?" „wie auf brich selbst, er würde sich aus seinem Schiffe in die Waal oder Maas werfen

, wenn ich es verlangte." „wohlan, Rosa, in zehn Stunden kann dieser Bur sche in paarlem sein. Seid so gut und gebt mir Papier und Tinte. Zch werde schreiben, oder vielmehr Zhr werdet schreiben, ja, ja, Zhr, denn bei einem armen Gefangenen könnte die Tnlpengeschichte verdächtig er scheinen, und wie Euer Vater, so könnten auch andere Leute einen Verschwörungsp lan dahinter vermuten. Also Zhr schreibt an den Präsidenten der Gartenbau-Gesell schaft, und ich bin gewiß, daß er Herkommen wird." „Wenn er aber nicht kommt

?" „Es ist unmöglich, daß ein Tulpenliebhaber wie er eins Stunde, eine Minute, ja nur eine Sekunde zögern sollte, um das neunte wunder der Welt zu sehen. Doch nehmen wir an, daß er einen oder zwei Tage zögerte, so würde die Tulpe auch dann noch irr ihrer vollen Pracht stehen, wenn der Präsident die Tulpe in Augen schein genommen und das Protokoll darüber ausgefer tigt hat, so ist die Sache abgetan. Zhr erhaltet ein Dupli kat des Protokolls, Rosa, und übergebt ihm die schwarze Tulpe. Ach!, laßt sie ja niemanden

sehen, bevor sie der Präsident gesehen hat. Guter Gott, wenn jemand an derer die schwarze Tulpe sehen würde, so würde er sie rauben . . ." „Zch werde auf der put sein, perr Rorneliüs, seid unbekümmert." '* „Und, Rosa, hört mich wohl an. Zn dem Augen blick, wo sich die Tulpe öffnet, dürft Zhr keine Zeit verlieren, den Präsidenten davon zu benachrichtigen." „Und auch Euch, natürlich, ja, ich verstehe." Rosa seufzte, doch ohne Bitterkeit, wie ein Weib, welches eine Schwäche zu begreifen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 10 von 16
Datum: 11.06.1892
Umfang: 16
war die Nachricht, die zu dieser Zeit Anfang Juni bei uns eintraf, daß die „Wiener Tante" mit ihren beiden Kindern als Sommergäste uns besuchen wollten. Die freudige Aufregung und gespannte Erwartung raubten mir Schlaf und Appetit und ich traf die großartigsten Vorbereitungen, zum wür- digen Empfang von Vetter Mncki und Cousine Rosa. Das Korbgeflecht meines kleinen Ponywagens strich ich eigenhändig neu mit gelber Oelfarbe an, wobei ich einen Anzug ruinirte und meinen letzten Pfennig Taschengeld opferte

, um die Verwandten abzuholen. Der erste Eindruck war für mich der einer Enttäuschung. Mucki und Rosa waren für ihr Alter sehr klein und schmächtig, Mncki, obgleich ein Jahr älter als ich, reichte mir kaum bis an die Schulter und Rosa war ein so dünnbeiniges, spitznasiges, gelbes kleines Ding, daß ich sie mit offenem Munde anstarrte, denn etwas Aehnliches gab es bei uns auf dem Lande nicht. Dazu blieb sie vor mir stehen und rief die Hände zusammenschlagend: „Jesses, Mama, wie der ausschaüt! Wie der Butzelhuber

auf den elterlichen Wagen warten, um Mucki uud Rosa ausnehmen zu lassen, die vollständig unversehrt, den Spaß allerliebst fanden. Ich wußte, was meiner wartete. „Hugo, du bist wohl verrückt? Wie kannst Du den Kindern die Zügel in die Hand geben? Ich wagte nicht, den neuen Vetter anzuklagen und ertrug den väterlichen Zorn geduldig. Zu Fuß gehend, mußte ich den Pony nach Hause führen, tief betrübt über meinen zerbrochenen Wagen. Eine Stunde später als die klebrigen zu Hause, fand ich Mucki und Rosa bereits

im Besitz aller meiner Spielsachen und damit beschäftigt den Hof in allen Winkeln zu durchstöbern. Mucki öffnete zum Spaß alle Schweinestallthüren und jagte sämmtliche Schweine heraus, was eine heillose Verwirrung und Schweinsjagd zur Folge hatte und entging ich mit einer Mühe Tracht Prügel von meinem Vater, der mich für Muckis Heldenthaten verant wortlich machte. Aus dem Hühnerstall ertönte ein Zetergeschrei. Rosa war hineingekrochen und hatte versucht die bereits ausgeflogenen Hühner zu fangen, wofür

ihr diese laut gackernd auf den Kopf flogen, so daß sie vor Angst und Schreck die Thüre nicht wieder finden konnte. Endlich hatten Mucki und Rosa an meinem alten Leierkasten ein willkommenes Spielzeug ge funden. Mucki drehte unermüdlich, Rosa zog eine weißbaumwollene Zipfelmütze aus der Tasche, zog sich dieselbe über die Ohren, was ihr gelbes, spitzes Gesicht abschreckend häßlich machte und nun sangen beide mit fürchterlichen Grimassen Wiener Couplets dazu, z. B.: „Unter Wehmuthsthränen „Und mit bangem

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 05.06.1940
Umfang: 4
aussah und den Rosa in diesem Sommer hatte bauen lassen. Rosa schätzte es außerordentlich, daß Albert Becher sie noch immer nicht mit einem vertraulichen Du anredete. Ueberhaupt war sie immer der Meinung gewesen, daß Albert Becher ein „feiner Mann" war. Aber als er nach jenem Bretterschuppen fragte, wurde sie abweisend. „Nein, sind Sie aber neugierig", versuchte sie ihn mit einem künstlichen Lächeln abzuwehren. „Und da sagt man immer, Männer seien nicht neugierig." „Ich habe auch nur so gefragt

", antwortete Albert schnell. „Ich dachte daran, weil ich diesen Schuppen noch nie gesehen habe." „Sie haben so vieles bei mir nicht gesehen, Herr Becher. Na, nun raten Sie mal, was ich in dem Schuppen habe? — Meine Gartengeräte natürlich, Torf habe ich drin, Körbe und was Man sonst noch alles in einem Landhaushalt braucht . . ." Kurze Zeit danach, etwa eine Stunde später, war Albert Becher mit seinem Transport weitergefahren. Rosa winkte ihm nach. Dabei fiel ihr auf, daß Becher wieder einmal kein Lade gut

hatte. Jedesmal, wenn er vor ihrer Tankstelle hielt, war jein Frachter leer. Diese kleine Feststellung stimmte Rosa nachdenklich. Schließ lich war Grimberg, der Geschäftsführer von Koska und Söhne, nicht so ungeschickt, daß er heute, wo überall Laderaummangel herrschte, für den Leichtfrachter, den Becher fuhr, kein Ladegut auftreiben konnte. Mit diesem Gedanken ging sie ins Haus und verschloß sorg- fäüig die Türe hinter sich. Ihr war etwas unheimlich zumute. Zum ersten Male vielleicht spürte Rosa

, wie gefährlich es für sie war, hier an der Landstraße in einem einsamen Hause Mein zu wohnen . » . Als sie am anderen Morgen aufstand und in den. Garten kam, sah sie, daß in der Nacht in dem Schuppen eingebrochen worden war. Das Schloß war zertrümmert und die Bretter türe stand auf. Rosa fühlte ihr Herz bis zum Hälfe schlagen. Mit ein paar Schritten war sie in dem Schuppen und warf einen Blick hinein. Nein, es war nichts gestohlen worden. „Merkwürdig", dachte sie und schlug die Brettertüre

sehr erschreckt, Fräulein Schubalke", sagte er schuldbewußt. „Verzeihen Sie mir vielmals. Es war sehr unhöflich von mir, einfach in Ihr Wohnzimmer zu gehen und mir die Handschuhe zu holen." „Welche Handschuhe denn?" fragte Rosa verwundert. „Meine Handschuhe", antwortete Albert Becher bescheiden. „Ich habe sie gestern bei Ihnen liegen gelassen." „Und nun kommen Sie extra zurück, um Ihre Handschuhe zu holen?" „Ja. Diese Handschuhe sind mir besonders viel wert. Sie find mein Talisman. Wenn ich.sie

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Bücher
Kategorie:
Sport, Spiel
Jahr:
1898
¬Die¬ Gletscher der Alpen
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Seite 194 von 579
Autor: Tyndall, John / John Tyndall
Ort: Braunschweig
Verlag: Vieweg
Umfang: XXVII, 550 S. : Ill.. - Autoris. dt. Ausg.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Bergsteigen
Signatur: II 89.080
Intern-ID: 211732
Blick vom Gorner Grat. 169 1858] die Masse des Berges selbst mit seinem Grat von Kämmen und seinem Mantel von Schnee. Rechts vom Monte Rosa, und fast sein Rivale an Höhe, war die grosse Masse des Lyskamm, eines rauhen und zackigen Berges, an dessen Ränder der Schnee sich anklammert, der auf den steilen Wänden nicht liegen bleiben kann und sich über sie in Schneemassen lagert, die oft abbrechen und wilde Lawinen in den Raum darunter senden. Zwischen dem Lyskamm und dem Monte Rosa liegt

ein grosses weites Thal, in das beide Berge ihren Schnee schütten und dort den westlichen Gletscher des Monte Rosa bilden 1 ) — einen gewaltigen Eisstrom, der es verdiente, wegen seiner Grösse und Beständigkeit dem Hauptgletscher den Namen zu geben. Er erstreckt sich abwärts von dem Sattel, der beide Berge verbindet; an einigen Stellen zerrissen und gebrochen, aber an anderen weiss und rein zieht er sich bis zu seiner Schneelinie herunter, wo der eigentliche Gletscher aus dem Firnfeld tritt

. Von dem abgerundeten Rücken des einen Zwilling Castor senkt sich ein Gletscher herunter, zuerst weiss und leuchtend, dann plötzlich in Falten, Spalten und Abgründe gebro chen, die sich später wieder zusammenschliessen; der Gletscher trifft mit demjenigen des Monte Rosa zusammen, noch ehe dieser sich mit dem Hauptstrome verbindet Diesem schliesst sich ein Felsbuckel an, an dem ein secundärer Gletscher hängt, als ob er über ihn gegossen worden wäre, und dann der schwarze Gletscher, an der einen Seite

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 1 von 10
Datum: 15.08.1930
Umfang: 10
22 „<D," murmelte er, „mein Gott, mein Gott! Du entschädigst mich für meine Unschuld und meine Ge- failgerrschast, da Du vor dem Gitter meines Gefäng nisses diese zwei'Blumen mir erblühen läßt." „Rüssel sie," sagte Rosa, „wie ich sie soeben 'ge küßt habe." Rornelius hielt seinen Atem an und- berührte mit dm Spitzen seiner Lippen die Blume, und nie drang ihm ein Ruß, selbst nicht von Rosas Lippen, so tief Ab Herz. Die Tulpe war schön, glänzend, großartig; sie hob sich aus dem Schoße von vier grünen Blättern

, welche glatt und schmal wie-eiserne Lanzen waren; die Blume war ganz schwarz und glänzend wie Schmelz. „Rosa/' keuchfe Rornelius, „es ist kein Augenblick mehr zu verlieren, der Brief muß sogleich geschrieben werden." „Er ist bereits geschrieben, mein vielgeliebter Ror nelius," versetzte Rosa. „Mährend die Tulpe sich auf schloß, schrieb ich ihn. hier ist er; sagt mir, ob er so recht ist," Rornelius nahm den Brief und las die Schrift, welche große Fortschritte zeigte: „Herr Präsident!" „Die schwarze Tulpe

wird sich in zehn Minuten vielleicht erschließen. Sobald sie offen ist, werde ich Luch Men Boten senden, um Luch zu bitten, daß Ihr per sönlich, kn die Festung Löwenstein kommt, um sie in Augenschein zu nehmen. Ich bin die Tochter des Rerker- meisters Gryphus und fast ebenso streng beaufsichtigt, wie die Gefangenen meines Vaters; ich kann Luch also uicht selbst diese Wunderblume bringen, daher ich Luch M bitten wage, sie selbst hier abzuholen. Mein Wunsch daß man sie Rosa Baerlaensts heiße. — Herr Prä sident

! Soeben hat sich die Tulpe geöffnet, sie ist voll kommen schwarz kommt, Herr Präsident, — kommt!" Ich habe die Ehre, mich zu unterzeichnen, als Eure Rosa Gryphus." es möglich^ daß die stärkste Partei. sich die Unverfroren heit leisten durfte, einen Zuchthäusler als Spitzenkandi daten für die Reichstagswahlen aufzustellen, fo wie ds die Marxisten im Wahlkreise Sachsen mit ihrem Genossen Zeigner zu tun belieben. Nur kleine Ausschnitte ans dem innerpolitischen Ge triebe Deutschlands

und Präsidenten der Gartenbäu-Gesellschaft zu Haarlem." „Und nun, Rosa, geht, geht," drängle Rornelius, „und vertrauen wir uns der Obhut GotteS, welcher uns bisher so gnädig beschützt hat." Zweiundzwanzigstes Rapitol. In der Tat hatten die armen jungen Leute die Fürsorge Gottes sehr nötig, denn niemals war ihnen die Verzweiflung so nahe gewesen, äls in dem Augen blicks, wo sie ihres Glückes sicher zu fein meinten. Ge wiß werden unsere Leser in Jakob bereits unseren alten Bekannten Isaak Boxtel vermutet

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 1 von 10
Datum: 22.08.1930
Umfang: 10
Eingesendet: Spaltenbreite 90 mm, per mm 20 Grosch. Bei Wiederholungen von Aufträgen Ermäßigung. Beilagengebühren: Bis 10 Gramm per 1000, 10 Schilt Erscheint jede Woche Freitag früh. -- Anubhüngiges Wochenblatt für alle Stünde Ar. 34 Tetfs-Pfaffenhofen. am 22. August 1936. 2. Jahrgang. Wochenkalender: Sonnt. 24. Barth.; Mont. 25. Ludw. Dienst. 26. Seph.; Mittw. 27. Josef K.; Donnerst. 28. Aug.; Freitag 29. Ioh. L.; Samstag 30. Rosa v. £. Rote Demagvgie mit -er Zuckersteuer. Der Zucker ist teurer geworden

bleiches, verstörtes Antlitz. Entsetzt fuhr er zurück. „Kornelius, Kornelius!" rief sie keuchend. „Mas gibt es? Mein Gott!" fragte der Gefangene. „Kornelius, die Tulpe. . ." „Sprecht, sprecht, Rosa!" „Man hat sie uns gestohlen." „Gestohlen?" wiederholte Kornelius. „Ja, gestohlen!" sagte Rosa, indem sie ihren Kopf gegen die Tür stützte, um nicht umzusinken. „Doch wie geschah das?" fragte Kornelius. „Habt )hr sie etwa allein gelassen?" „Tinen Augenblick nur, um unseren Boten Nachi- ncht zu geben

im Parlamente der Zuckererhöhung einen so lahmer: widerstand entgegengesetzt habe::. Er war gerade noch hinreichend, um mit ihm vor den harmlosen Wählern prunken zu können, sind schwach genug, um allfällige Bedenken der Mehrheitsparteien, die aus einer Sie erstickte fast. Tränen schnitten ihr die Morte ab. Kornelius Hörte sie an, unbeweglich, mit verzerr ter: Zügen, fast ohne die Sache zu begreifen. „Gestohlen, gestohlen," murmelte er, „ich bin ver loren !" „O, Porr Kornelius," rief Rosa, „es wird! mein Tod

sein." Bei dieser Drohung Rosas ergriff er die Gitter des Türfensters, und indem er sie wütend schüttelte, rief er: „Rosa, man hat sie uns geraubt, das ist wahr, das Unglück ist groß, doch vielleicht rroch aufzuhalten. Rosa, wir kennen den Räuber. Es ist der schändliche Jakob. Mollen wir ihm die Frucht unserer Arbeit nach Haarlem tragen lassen? Man muß ihn verfolgen, man muß ihn einholen." „Doch wie soll das alles geschehen, mein Freund, ohne daß rnein Vater unser Einverständnis entdeckt? wie soll ich schwaches Weib

, die ich hier selbst eine halbe Gefangene bin, den Dieb einholen und ihr: fest- halten?" „Rosa, Rosa, öffnet mir die Körkertür und Ihr werdet sehn, daß ich den Dieb- erreiche und entlarve." „Ach," schluchzte das unglückliche Mädchen, „kann ich Euch denn öffnen? Habe ich die Schlüssel? wenn ich sie hätte, würdet Ihr schon seit langer Zeit frei sein." „Euer Vater, dieser Henker, welcher mir schon die erste Zwiebelknospe zerstört hat, er ist der Helfershelfer Jakobs!" „Nicht so laut, um Gotteswillen, nicht so laut !" „Nenn

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