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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1877
¬Die¬ Arbeiterfamilie Walter in Birnbaum : eine Erzählung.- (Flugblatt des katholisch-konservativen Volksvereins von Bozen und Umgebung ; 57/58 = Jg. 8, Nr. 1/2)
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Seite 18 von 46
Autor: Kirchthaler, Sebastian / von Sebastian Kirchbaum
Ort: Bozen
Verlag: Selbstverl. des Vereins
Umfang: 44 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 39.911
Intern-ID: 267774
17 wieder in der Fabrik ginget," meinte offenherzig Rosa. Wie erschracken erst Mutter und Rosa,, als Walter sagte, Rosa müsse aus etliche Wochen in den Dienst des Direktor Fuchs eintreten. Unter Thräuen baten beide den herzlosen Vater, er möge doch das rückgängig machen. Wer alle Vorstellungen und Bitten halfen nichts. „Ich habe es zugesagt," war die trockene Antwort, „ich will mein Wort halten." Mit Thränen im Auge verließ Rosa Tags darauf ihr väterliches Haus, wo sie trotz des Schmerzes

und deinen Eifer, um das Täubchen zu retten, über welchem ein Geier hoch in den Lüften bereits seine Kreise zieht! Bei Fuchs fand Rosa eine freundliche Aufnahme und auch eine freundliche Behandlung. Ruhig, langsam aber sicher suchte Fuchs die Beute zu fangen. Sr gestattete Rosa, an Feiertagen den religiösen Hebungen nachzukommen und Nachmittags das Finkenhaus auf eine Stunde zu besuchen, er ermahnte sie sogar brav zu sein. Cr vergaß sich scheinbar zwar manchmal, indem er über Betschwesterei u. dgl. loszog

; da er aber immer dazu lachte, nahm Rosa seine Reden ohne jeden andern Hintergedanken als Spaß auf. - Er zog nun seine Netze enger. Einerseits war er gegen Rosa die Freundlichkeit selbst und suchte sie.so auf seine Seite zu ziehen; andererseits aber wollte er sie von Gott lostrennen, indem er durch Spötteleien über Religion, durch Verläumdungen der Priester die Menschen furcht und Mißtrauen gegen die Priester in Rosa wachzurufen suchte; unbemerkt sollte die Achtung vor Tugend und Frömmigkeit untergraben

werden. Sieben Wochen war Rosa bereits bei Fuchs; aber bis jetzt führte den Böse wicht die schlaue List noch immer nicht Zum Ziele; die Traube war noch nicht reis und hing auch zu hoch. Indessen, hilft List nicht, so soll Gewalt die Spröde brechen ! Es fügte sich, daß die Frau des Fuchs einen Besuch in der Stadt machte. Fuchs war also mit Rosa allein im Hause. Um 3 Uhr, nachdem Fuchs das Mittagsschläfchen auf dem weichen Divan beendet, brachte Rosa dem Auftrag gemäß den Kafs ins Zimmer

. Als sie denselben auf den Tisch gestellt, faßte sie Fuchs sanft bei der Hand, zog sie rasch gegen den Divan hin, warf sie auf den Boden nieder und hielt ihr mit dem Sacktuch den Mund zu, um das Schreien zu verhüten. Der Gedauke aber, daß ihre Unschuld ~ in größter Gefahr sei, gab Rosa solche Kraft, daß sie mit der rechten Hand sich aus den Boden stemmend, mit der Linken dem Wüstling einen Stoß auf die Brust versetzte, daß er unter den Tisch hinkollerte und denselben umstieß. Mit dem Rufe: „Jesus! Maria!" sprang Rosa sogleich

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Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1877
¬Die¬ Arbeiterfamilie Walter in Birnbaum : eine Erzählung.- (Flugblatt des katholisch-konservativen Volksvereins von Bozen und Umgebung ; 57/58 = Jg. 8, Nr. 1/2)
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Seite 26 von 46
Autor: Kirchthaler, Sebastian / von Sebastian Kirchbaum
Ort: Bozen
Verlag: Selbstverl. des Vereins
Umfang: 44 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 39.911
Intern-ID: 267774
25 dem Gedächtniß bringen, so sehr er sich bemühte; sie waren ^a das Testament der todt- kranken Rosa.. Ueberdieß mußte sich Walter gestehen: :So dumm ist dieser-„Pfaff" doch nicht. 7 ^ ; y,y , .. : ^ ' . V - , ■; • - M - r a - ' ' ' ^ . • .v -fr, ' '* *:■' ;v: • * • . VI. «iPTiniiiPT ,,ES liebt die WA das Strahlende Z«'schwärze» Änd das Erhabene in dm Stäub zu ziehen; Doch fürchte nicht! Es gibt Noch schone HerM, 7 Die für-das Hohe 'Herrliche entglüh'n." kr;..?«-. > Schiller..; Inniger

und länger denn je hatte Theres, am Feste Maria-Verkündigung am Bette ihrer Tochter Rosa gebetet. Plötzlich tönt vom Bette her eine leise Stimme: „Wo bin ich?" Schnell erhob sich Theres und o welche Freude! Rosa'S Auge blickte ihr zum erstenmal Nach fast 4 Wochen klar, und ungetrübt entgegen. „Bist du es Mutter.?:was ist's denn mit' mir?" Rur mit Mühe unterdrückte die Mutter die Thränen;. um Rosa nicht aufzuregen, sagte sie: j,Sei nur ruhig ! Gott wird Alles recht mächw ."-7 Rosa schlief ein. Seit vielen

geworden; auch in der „Hölle" erschien .7 er nur mehr: selten und blieb nie lange, um einem Zusammentreffen mit Fuchs anszuweichen. Der Gedanke: Fuchs habe, seine Rosa zu einer Schandthat zwingen wollen und bantr ihr noch die Ehre geraubt, kam ihm nicht aus dem Kopse. Tags nach dem Feste Maria-BeMndigung war Rosa's Geist ganz klar; sie fühlte sich aber sehr schwach und erinnerte sich nur wenig der Vergangenheit. „Mutter," sagte sie, als ihr diese das Frühstück brachte, „seit wann bin ich denn krank

Gottes schütze mich! gab. wir Kraft und ich rettete mich, ich weiß selbst nicht, wie? Gott und Maria verdanke ich es, daß ich meine Unschuld nicht verloren habe." Ein unbeschreiblich wehmüthiger Dankesblick nach Oben und der Strom von Thränen zeigten der Mutter, daß Rosa noch ganz unverdorben und daß das Gerede von Rosa's Diebstahl boshafte Verleumdung sei. — In Birndorf waren noch immer zwei Meinungen über Rosa verbreitet; der weitaus größere Theil glaubte zwar an ihre Unschuld, wie es Seitlers

Aussage bekräftigte, aber die boshaften Leute schenkten mehr der Lüge des Fuchs Gehör, wie sie es gar so: gerne gesehen hätten, wenn Rosa, das fromme Finkenmädel ins Gefangniß hatte wandern müssen. — Roch am nämlichen Tage wurde der H. Pfarrer, dem Rosa's Wredergenesung sehr anlag, und der Arzt Seitler benachrichtiget. Zufällig trafen sie beim Besuche zu sammen. Rosa erzählte nun, soweit es ihre Kräfte gestatteten, den Vorgang bei Fuchs und stimmte vollständig mit dem überein, was Seitler

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1877
¬Die¬ Arbeiterfamilie Walter in Birnbaum : eine Erzählung.- (Flugblatt des katholisch-konservativen Volksvereins von Bozen und Umgebung ; 57/58 = Jg. 8, Nr. 1/2)
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Seite 32 von 46
Autor: Kirchthaler, Sebastian / von Sebastian Kirchbaum
Ort: Bozen
Verlag: Selbstverl. des Vereins
Umfang: 44 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 39.911
Intern-ID: 267774
— 31 gleichen Weibe und zur unschuldvollen Rosa —aber zugleich wieder abgestoßen. Eben wollte er das Weite suchen, als Rosa mit der Mutter freudestrahlenden Antlitzes ein trat -• und recht treuherzig sprach: ° „Vater, heute wollen wir einmal recht fröhlich bei sammen bleiben, nicht wahr?" Dieser Einladung konnte er nicht widerstehen; Walter blieb zu'Hause und mußte sich Abends gestehen, daß er seit vielen Jahren keinen so vergnügten Tag verlebt hat, wie diesen, Nicht einen leisen Borwurs hörte

war dieß bei Walter die Frücht des Gebetes Rosa's. Wie oft flehte Rosa in dunkler Nacht, wenn der Vater trunken dem Finkm- häüschen zuwankte: „Nur Ems, nur Eins ich bitte, selbst um des Lebens Preis, - ! : Ach! lose meinem Vater des Herzens starres Eis; - - ■ Sieh an ihn doch in Gnaden; ruht er an Deinem 'Herz, Dann will ich gerne sterben, zu thener ist kein Schmerz." Das Gebet allein war ihr noch zu wenig; das schwache Geschöpf legte sich auch, ganz im Geheimen Bußwerke aus und um sicher das Herz

schweigend und das Ave betend durch Birndors. Es waren: Rosa und ihre Schwester Walburg, welche Erlaubniß bekommen hatte, diesen Tag eine Wallfahrt mit Rosa nach Maria-Hilf zu machen. Rosa sollte ihre Heimath nicht mehr sehen, sondern wollte von Maria-Hilf weg ihren Weg nach St. Jakob zu einschlagen — ins Kloster. Der Abschied im Finkenhaus war ungemein rührend; Rosa selbst war standhaft und gefaßt; ihr fiel das Opfer nicht so schwer; galt es ja ihres Vaters Seele zu retten. Die Mutter Theres segnete

sie mit Thräuen, indem sie ihr die Worte der frommen Witwe Euphrasia an ihre Tochter, die hl. Euphrasia zurief: „Möge der Herr, welcher die Berge aus unerschütterliche Grundfesten baute, dich allzeit in der Furcht seines heil. Namens bestärken" und betete dann mit derselben Euphrasia weiter: „Nimm o Herr! dieß Kind unter deinen Schutz; es liebt und sucht nur Dich und em pfiehlt st'ich daher mi't Dir allein." Walter war bis zu Thränen gerührt, als Rosa kindlich zu seinem Bette hinkniete und ihn weinend

um Verzeihung bat für alle Unbilden, die sie ihm zugefügt. Dann schloß sie: „Lieber Vater! ich werde nie aufhören, Euch zu lieben und für Euch zu beten." Von den Geschwisterten war nur der älteste Bruder Pius anwesend. Zu ihm sprach Rosa: ,Mus bleibe ein treuer Söhn des hl. Baters, dem zu Ehren Du diesen Namen trägst und zeige Dich überall als Katholik" und Pius hat bis jetzt Wort gehalten. Trotz seiner Jugend hält er fest zur kath. Sache, nimmt Theil an den Versammlungen des kathol. Vereins, empfängt

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1877
¬Die¬ Arbeiterfamilie Walter in Birnbaum : eine Erzählung.- (Flugblatt des katholisch-konservativen Volksvereins von Bozen und Umgebung ; 57/58 = Jg. 8, Nr. 1/2)
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Seite 31 von 46
Autor: Kirchthaler, Sebastian / von Sebastian Kirchbaum
Ort: Bozen
Verlag: Selbstverl. des Vereins
Umfang: 44 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 39.911
Intern-ID: 267774
' vjii. Iie barmherzige Schwester. . Drei Worte machen leicht und/licht Was immer schwer Md trüb, , 1: O Herz! Im Weh! veraiß sie nicht. s Sie heißen: Gott zu 8iev'. ' ' Da Rosa's Kräfte rasch zunahmen, theilte sie ihr Vorhaben, das ihr Seelsorger freudigst gebilliget hatte, der Mutter mit. Dieses Vorhaben war — in ein Kloster zu gehen und zwar barmherzige Schwester zu werden^ denn für einen beschau lichen Orden war Rosa zu arm. Erst betrübte sich die Mutter etwas; selbst frommen Müttern fehlt

eine besondere Freude empfand/besorgte die Ausnahme, die ohne weiters bewilligt wurde mit der Bestimmung: Rosa könne bis Anfang Oktober eintreten, wenn sich ihre Gesundheit befestigt und der Vater seine Einwilligung gegeben habe. Aber wie nun diese erlangen? Nachdem Rosa mit ihrer Mutter eine neuntägige Andacht zum göttlichen Herzen Jesu gehälten, wollte sie am Feste Maria Geburt die Anfrage an den Vater richten. Als ob die göttliche Gnade der Bitte Rosa's vorausgeeilt wäre, war Walter an diesem Tage

Nachmittags nicht zum Rößlwirth gegangen, sondern zu Hause geblieben. Mit pochendem Herzen, doch im Vertrauen auf die Macht des hl. Herzens Jesu, welches die Herzen der Menschen wie Wasserbäche leitet, stellte Rosa an den Vater schüchtern die Bitte, er möge ihrem Vorhaben, barmherzige Schwester zu werden, nicht entgegentreten. Der heldenmüthige Schritt Rosa's war ein mächtiger Schlag der Gnade an das solange verschlosseue Herz Walters. Er hörte diesen Schlag und — wagte es nicht zu wider- stehm

da wie eine Erscheinung des Himmels, wie ein Riese, wie ein Engel — und Rosa war auch ein Engel im Vergleich mit ihrem •— tiefgesunkenen Vater! Ganz beschämt und verstört kam er von der Kammer zurück, fand Rosa aus' den Knieen in der Stube betend und sprach: „Thue, was Du willst." Das hatte Rosa nicht erwartet; unter einem Strom von DankeSthranen umklammerte sie des Vaters Füße und konnte nichts anderes wiederholen als nur: „Gott sei Dank !" Freudig lief sie dann der Mutter, die vom Be suche der Kirche Zurückkehrte

, entgegen, um ihr die Kunde von' des VaterS „Ja" zu bringen. Dieser Tag war für Rosa in Wahrheit ein Freudentag ; sie war glücklicher als eine Fürstentochter, der die Hand eines mächtigen'Königs angetragen wird/ Das faßt freilich die Welt nicht, weil sie ihren Blick nur aus der Erde schweifen läßt und dabei die himmlischen, übernatürlichen Menden übersieht. Der Kamps im Innern Walters tobte fort; an Rosa's und der Mutter Freude konnte er noch nicht theilnehmen; er verstand ja diese zwei frommen Seelen

4
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1927
¬Das¬ Geschlecht derer von Mörl zu Pfalzen, Mühlen und Sichelburg : (1085 - 1927).- (Schlern-Schriften ; 14)
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Seite 122 von 152
Autor: Khuepach, Arthur ¬von¬ / von A. v. Khuepach
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 134 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Mörl <von Pfalzen zu Mühlen und Sichelburg, Familie> ; s.Genealogie
Signatur: II Z 92/14
Intern-ID: 104580
— 115 - 551. ) 1816. Abhandlung Ignaz v. Wohlgemuth; darunter Josef (Ignaz Maria) v. Mörl. Orig, im Bes. d. Fam. (Nr. 182). 552. ) 1816. Verlassenschaft der am 19. Dez. 1816 zu Eppan verstorbenen Frau Maria Rosa geh. v. Bartold v. Braitenberg, Wittwe des sei. Franz (Anton) v. Mörl. Kinder: Josef Anton v. Mörl verm. mit Maria Anna v. Wohlgemuth, deren einziger Sohn Josef (Ignaz), Tochter Maria Anna (Aloisia), Gemahlin des Ignaz v. Wohlgemuth; beiliegend ein Entwurf der Abhandlung. Orig, im Bes

. d. Fam. (Nr. 183). 553. ) 1816, Nov. 7, Vermögens-Inventur der Franz. Thal hamme r; Kurator Ignaz v. Wohlgemuth. Landes-Reg.-Arch., Geppert-Archiv Nr. 28. 554. ) 1817, Febr. 12. Quittung über Geld für Messen für Frau Rosa v. Mörl, geb. Bartold, gezahlt von Herrn v. Wohlgemuth. Orig, im Bes. d. Fam. (Nr. 184). 555. ) 1817, Juni 2. Funeralkonto nach Frau Maria Rosa von Morl, geb. Bartold v. Braitenberg. Orig, im Bes. d. Fam. (Nr. 185). 556. ) 1818, Jänner 11, Rechnung des Gerichtes in Bozen für Taxen

und Gebühren anlässlich des Todes der Wittwe Maria Rosa v. Mörl, geb. Bartold, am 17. Dez. 1816. Orig, im Bes. d. Fam. (Nr. 186). 557. ) 1818, Febr. 18. Einräumungsurkunde für Josef (Anton) v. Morl und (Anna) Maria (Aloisia) geb. v. Mörl, Gattin des (Christof) Ignaz v. Wohlgemuth, die Erbschaft nach Frau Maria Rosa v. Mörl, geb. v. Bartold, betreffend. Orig, im Bes. d. Fam. (Nr. 187). 558. ) 1819, Kuratelabrechnung des Christof Ignaz v. Wohl gemuth für Mündel Creszenzia v. Fernstich; genannt deren Halb

bruder Josef v. Mörl. Orig, im W ohlgemuth-Archiv im Bes. d. Fam. 559. ) 1819, Dez. 19. Verzeichnis des Nachlasses der Wittwe Maria Rosa v. Mörl, geb. Bartold. Als Erben erscheinen angeführt: Enkel Josef (Ignaz) v. Mörl zu Kaltem, Sohn des sei. Josef Anton und Maria Anna, Frau des Ignaz v. Wohlgemuth in Eppan (deren Heiratsabrede 1792, April 11.), Orig, im Bes, d. Fam. (Nr. 188),

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1877
¬Die¬ Arbeiterfamilie Walter in Birnbaum : eine Erzählung.- (Flugblatt des katholisch-konservativen Volksvereins von Bozen und Umgebung ; 57/58 = Jg. 8, Nr. 1/2)
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Seite 8 von 46
Autor: Kirchthaler, Sebastian / von Sebastian Kirchbaum
Ort: Bozen
Verlag: Selbstverl. des Vereins
Umfang: 44 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 39.911
Intern-ID: 267774
Tugend und, mit! der Tugend Glück und Wohlstand. Zur Abtödtung muß aber schon das Kind-Mgehalten werden. . : ^ - - Theres zählte erst 21 Jahre, als sie ihr erstes Kindlein an ihre Brust drückte ; aber-trotz ihrer Jugend war sie verständig tzenug bei der kleinen Rosa auch gleich schon die Erziehung zu beginnen, So oft hatte sie von ihrer Mutter gehört: „Kinder, nicht Alles, was ihr wünscht, müßt ihr haben;" „heute müßt ihr auch der Mutter Gottes zu Liebe dieses, jenes versagen." Das blieb

Theresen gut im Gedächtniß, weil sie die Mahnung der Mutter auch geübt hat und so übte sie auch ihre Rosa in der Ab tödtung und nachher alle andern Kinder und das nicht etwa bloß in den ersten Jahren, sondern noch eifriger in den folgenden, um jede böse Neigung im Keime zu ersticken. Die Essenszeit war genau bestimmt; Morgens, Mittags und Abends erhielten die Kinder eine ärmliche aber nahrhafte Kost; Cafe trank weder Theres noch ihre Kinder, dazu war sie zu arm und zuabgetödtet. Außerdem erhielten

die Kinder um 9 Uhr Vormittags und 4 Uhr Nachmittag ein Stück Brod oder einen Apfel. Außer dieser Zeit gestattete sie ihnen nie etwas zu essen; fanden sie eine Birne, oder einen Apfel, so mußten sie ihn der Mutter bringen und diese bewahrte ihn bis zur Jause auf. Die Zuckerln und dgl. Naschhaftigkeiten und Süßigkeiten waren im Fmkenhaus nicht bekannt. Rur einmal brachte Theresens Schwester der 6jährigen Rosa, ihrem GotU einige Kuchen und: Zelteln vom Markte; Rosa mußte aber redlich mit den kleineren

, die nach Außen Alles rein haben will, wie ihr Inneres. Als die Rosa in die Schule zu gehen anfing, sah sie öfter bei anderen Mädchen Ohrringe und am Sonntage in der Kirche bemerkte sie buntscheckige, ja selbst seidene Kleider, und sie hätte wohl gerne solche Ringlein und ein gelbgrünes Tüchlein haben wollen: aber die verständige Mutter entgegnete: „Schau gute Rosa, die Mutter Gottes hatte auch keine Ohrenringe und keine Seidenkleider; schöne Kleider machen dich vor dem lieben Gott nicht wohlgefälliger

z. B. am Namenstag, am Weinachtsabend; da gab es entweder ein Rosenkräuzlein oder Gebet büchlern oder ein nützliches Kleidungsstück, woran dann die unschuldigen Kleinen namen lose Freude halten. Als die Rosa einmal das 14. Jahr, erreicht hatte, war es ihr die allergrößte Freude, wenn sie öfter zur hl. Beicht und Communio» gehen durste; das war jeden Monat einmal und wenn sie recht brav war, zweimal, soferne es der Beicht vater erlaubte. Ueberhaupt hielt sich Theres, um ihren Kindern die Unschuld zu be-

9
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2008
Prettau : Bilder, Fakten, Geschichten
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Seite 20 von 204
Autor: Steinhauser, Stefan ; Tasser, Eduard / von Stefan Steinhauser und Eduard Tasser
Ort: Prettau
Verlag: Gemeinde Prettau
Umfang: 202 S. : zahlr. Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Prettau ; z.Geschichte g.Prettau ; z.Geschichte
Signatur: III A-31.758
Intern-ID: 497015
von ihrer Tochter Rosa (Kofler, später Mittermair) und der ehemaligen Klöppelschule in Prettau. Es folgte ein Treffen im Pfarrwidum von Prettau, bei dem an Rosa die Einladung erging, die Donaustadt zu besuchen. Also packte Rosa ihre Koffer und machte sich auf nach Wien, wo sie sieben Monate lernte, ehe sie für ein halbes Jahr zu einer österreichischen Aus stellung nach London reiste. Dem folgte ein viermonatiges Praktikum in Idrija in der Nähe von Laibach und ein ebenso langer Aufenthalt im Erzgebirge. Erst

anschließend kehrte sie als Frau ihres Faches wieder nach Prettau zurück. Am 2. Januar 1908 wurde im Schneiderhaus abermals eine staatliche Klöppelschule ein gerichtet und Rosa zur Lehrerin und Leiterin bestimmt. Die Dauer des Kurses war auf acht Monate pro Jahr festgesetzt. 1912 erhielt Rosa das Angebot, Wanderkurse zu veranstalten. Sie lehnte jedoch ab und beschloss, in Prettau Ban Keil, 1910 zu bleiben. Auch in der Klöppelkunst bedeu tete der Erste Weltkrieg eine Zäsur. Nur lang sam ging es anschließend

mit dem Klöppeln wieder bergauf. Zu dieser Zeit wurde Rosa vom Gewerbeförderungsinstitut angehalten, neuerlich Kurse zu leiten. Doch im Zweiten Weltkrieg geriet die Entwicklung des Hand werks wieder ins Stocken. 1948 wurde die Klöppelschule erneut aufgenommen, später folgte deren staatliche Anerkennung.

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Bücher
Kategorie:
Sport, Spiel
Jahr:
1898
¬Die¬ Gletscher der Alpen
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Seite 194 von 579
Autor: Tyndall, John / John Tyndall
Ort: Braunschweig
Verlag: Vieweg
Umfang: XXVII, 550 S. : Ill.. - Autoris. dt. Ausg.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Bergsteigen
Signatur: II 89.080
Intern-ID: 211732
Blick vom Gorner Grat. 169 1858] die Masse des Berges selbst mit seinem Grat von Kämmen und seinem Mantel von Schnee. Rechts vom Monte Rosa, und fast sein Rivale an Höhe, war die grosse Masse des Lyskamm, eines rauhen und zackigen Berges, an dessen Ränder der Schnee sich anklammert, der auf den steilen Wänden nicht liegen bleiben kann und sich über sie in Schneemassen lagert, die oft abbrechen und wilde Lawinen in den Raum darunter senden. Zwischen dem Lyskamm und dem Monte Rosa liegt

ein grosses weites Thal, in das beide Berge ihren Schnee schütten und dort den westlichen Gletscher des Monte Rosa bilden 1 ) — einen gewaltigen Eisstrom, der es verdiente, wegen seiner Grösse und Beständigkeit dem Hauptgletscher den Namen zu geben. Er erstreckt sich abwärts von dem Sattel, der beide Berge verbindet; an einigen Stellen zerrissen und gebrochen, aber an anderen weiss und rein zieht er sich bis zu seiner Schneelinie herunter, wo der eigentliche Gletscher aus dem Firnfeld tritt

. Von dem abgerundeten Rücken des einen Zwilling Castor senkt sich ein Gletscher herunter, zuerst weiss und leuchtend, dann plötzlich in Falten, Spalten und Abgründe gebro chen, die sich später wieder zusammenschliessen; der Gletscher trifft mit demjenigen des Monte Rosa zusammen, noch ehe dieser sich mit dem Hauptstrome verbindet Diesem schliesst sich ein Felsbuckel an, an dem ein secundärer Gletscher hängt, als ob er über ihn gegossen worden wäre, und dann der schwarze Gletscher, an der einen Seite

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1877
¬Die¬ Arbeiterfamilie Walter in Birnbaum : eine Erzählung.- (Flugblatt des katholisch-konservativen Volksvereins von Bozen und Umgebung ; 57/58 = Jg. 8, Nr. 1/2)
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Seite 19 von 46
Autor: Kirchthaler, Sebastian / von Sebastian Kirchbaum
Ort: Bozen
Verlag: Selbstverl. des Vereins
Umfang: 44 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 39.911
Intern-ID: 267774
sein?" „Wird/doch kein Unglück gegeben.Haben?"/Der Pfarrer war bereits in's Kämmerlein der Rosa.getreten, als Walter verwundert nachkam und hörte, Rosa-sei-mehrere Stunden im bewußtlosen' Zustande gewesen und sei dem Tode. nahe. Fast wäre er versucht worden, wieder einmal ernstlich zu beten; aber als. Liberaler ging er in die Stube und/brütete dort , in seinen Gedanken dahin, bis die hl. Handlung vorüber war. Rosa war'«gemein, aufgeregt, aber bei vollständig klarem Verstände; nach der heil. Beicht vertraute/sie ihrem Seelen

aus: „Wenn der Wüstling..sich auch an Rosa gewagt hätte!.schlecht genug/wäre er." - ■ . v i. .■ Noch in später Nacht, .als der Pfarrer so., eben fort' war,, kam Her Arzt-Seitler, der,, eine rühmliche Ausnahme, fest zur kath. Sache hielt, und. weil, selbst .sittenrein,/auch ein Wächter der Sittlichkeit. Seitler brachte zwar aus dem Mädchen nichts' heraus,• aber mit pshcholegischem Scharfblick schloß , er auf eine ganz, außerordentliche. Aufregung oder.-Gewaltthat als Ursache dieses Nervenfiebers; die weiteren

. Schritte behielt er sich/ vor, so bald die Kranke einmal zum Bewußtsein werde gekommen sein, denn mit Gottes Hilfe, hoffte er, sie sicher zu rette«, . •• . . /- ; ,■/• .-/ : , ■ - . Des andern Tags, bildete die Erkrankung der Finken-Rosa das./Tagesgespräch in Mrndorf. Die Gutgesinnten -waren besorgt.um das fromme Kiud> das sie so nst durch, ihre Frömmigkeit erbaut hatte; die Schlechten-aber, stellten allerlei boshafte Ver- mnchunge« . Dazu trug besonders das boshafte Gerede der Bäcker Andl

bei, welche das HraS, wachsen hörte, so gut wußte, sie. Alles; -dieselbe hatte Rosa auf der Flucht WS dem Hause des Fuchs gesehen ; da sie die Ursache nicht gleich erfahren konnte, er dichtete sie sich selbst eine, nämlich: vermuthlich habe Rosa etwas gestohlen und feialfo fortgejagt worden. Fuchs selbst hakte gleich nach der mißglückten Schandthat Räche geschworen, um den unbescholtenen Ruf des Mädchens zu besudeln. Um nicht Aufsehen zu erregen, hielt er sich in.seinem Zimmer ruhig und wartete auf die-Rückkehr

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1877
¬Die¬ Arbeiterfamilie Walter in Birnbaum : eine Erzählung.- (Flugblatt des katholisch-konservativen Volksvereins von Bozen und Umgebung ; 57/58 = Jg. 8, Nr. 1/2)
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Seite 20 von 46
Autor: Kirchthaler, Sebastian / von Sebastian Kirchbaum
Ort: Bozen
Verlag: Selbstverl. des Vereins
Umfang: 44 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 39.911
Intern-ID: 267774
sich: ent fernt'Hatte.^ Die ganze Gesellschaft merkte Fuchs's Nkißstlmmungp Niau stellte bald Dröstz bald/jene Frage an ihn; endlich-brach das Geschwür aus. ,/Verflirchte Hexe/ disWälter Rosa, denkt Euch, heute während der Abwesenheit meiner Frau/ wollte /sie mich bestehlen'." Allgemeine. ^sittliche. Entrüstung "' unter der säubern Gesellschaft-.. .. „Das - wirst: dn ttiber nicht gM sein-lassen" meinte Krebs/ '„die gerichtliche Anzeige ist nothwendig."!^:/,Aber Walter gehört doch zu'Unserer

, Gesellschaft: und: ist ein. wackerer Liberaler" meinteMausch. „Immerhin,: entgegnete.Streich; „aber Rosa war eine Betschwester,.' die 'Welt soll er fahren/. wie. schlecht- das -; Pfaffengesindel' „Ha, welch ein-'Triuliiph für nnS Liberale, daß -emmät ,eine solche' Betschwester in Schande: kommt'- subeite mit'-'teuflischem Gelächter d.er-.Rößlwirch- „wenn die ins Loch, muß, zahle' ich gleich.ein- Dankamd aus/'-: spottete er frevelnd weiter. Und so ging es fort in eckethaftefterWeise:.zunFreude

- des 'böShaftetz Fuchs.- Auch'die -Wirthin-nickte -gefälligst und versprach Sorge zu- tragen/Mß Rosa's Frömnttgkeit.als Heuchelei gebrandniärkt werde/und sogleich-ging sie ins Gastzimmer- den-etlichen anwesenden Güsten .und. dein Hausgesinde .getrenlichstHN . erzählen,, wie Walter Rosa den . „gnädigen" Herrn Fuchs bestohlen habe;und^ 'dann-'rntwichönr/sei/'^Morgbtt. werde sie bereits:verhaftet und dann, einige Wochen eiugespcrrt werden. - Alles"wußte bereits die Rößlw.irthm äuss Genaueste; sie Zählte eben

ein gegründeter Verdacht von Verführung .zur Unzucht, begangen an Rosa Walter von Seite ihres Diensiherrn Direktor' Fuchs vor und er (der Arzt) sei selbst erbötig die Beweise zu liefern ; die Bedrohte, sei schwer erkrankt. Des Morgens, verfügte er sich zum Pfarrer und zu Rosa's Eltern, einerseits um sie zu beruhigen und andererseits um ihr Ein- schreiten energisch zu betreiben. Indessen war der Plan, Rosa die-Ehre vollends zu nehmen, zum Thcil ge lungen. Tags nach dem Vorfälle im Direktorhause verbreitete

sich in ganz Brrudors das Gerede vom Diebstahl bei Fuchs und Rosa sei die Diebin, Fuchs selber habe sie ertappt; nun liege sie, sich verstellend zu Hause krank darnieder.

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Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1877
¬Die¬ Arbeiterfamilie Walter in Birnbaum : eine Erzählung.- (Flugblatt des katholisch-konservativen Volksvereins von Bozen und Umgebung ; 57/58 = Jg. 8, Nr. 1/2)
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Seite 40 von 46
Autor: Kirchthaler, Sebastian / von Sebastian Kirchbaum
Ort: Bozen
Verlag: Selbstverl. des Vereins
Umfang: 44 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 39.911
Intern-ID: 267774
, ^er-' könnte die ganze Reise nicht mehr aushalten; daher hielten sie in St. Jakob- an und ließen ihn dort im Spitale bei den barmherzigen Schwestern zurück. Mir unsäglicher Liebe pflegten den Fremden die barmherzigen Schwestern ; Tag und Nacht wachte-eine dabei; Am zweiten Tage Abends traf. Rosa die . Reihe. Ohne ihr Auge zu erheb«, trat sie ein — der Kranke war im Schlafe —, setzte sich in die Nähe des Bettes und begann dort den Rosenkranz zu beten und hernach m einem Betrachtungsbuche zu lesen. Plötz lich fuhr

der Kranke auf — und ein Strom Blutes strömte über das Bett hin; der Kranke sank wie leblos zurück. Schnell eilte Rosa zu Hilfe, bereitete Medizin und suchte die Blutung zu stillen. Sie sah dem Kranken ins Gesicht — aber ach! welch' herzzerreißendes Wiedersehen ! — es war Fuchs, der „verduftete" Fabriksdirektor von Birndorf, der Rosa's Unschuld und Ehre anzutasten gewagt. Auch Fuchs erkannte Rosa. Sem trübes Auge stierte ganz beschämt in Rosa's verwundertes aber ruhiges Antlitz. „Hah

! bist Du es? verfolgst Du. mich auch jetzt noch im Todeskampfe?" mehr konnte der schwache Kranke nicht hervorbringeu. „Beruhigen Sie sich, Herr Fuchs!" entgegnete ganz gelassen Rosa, die es schon gelernt hatte, aufregende Gefühle zu. unterdrücken; „allzu große Aufregung könnte Ihnen sehr schaden" und in demselben Augenblicke klingelte sie ihrer wachenden Mitschwester, die aus dem .angrenzenden Zimmer sogleich herbeieilte. Rosa wollte den Kranken schonen und bat darum die andere Schwester für sie zu bleib

«. Sie entfernte sich und holte einen Priester, weil sie um des Kranken Leben und noch mehr um seine arme Seele besorgt war. Indessen war es der anderen Schwester gelungen, dem Kranken eine starke Portion Morphium bei zubringen. wodurch er etwas betäubt wurde und wieder ruhiger ward. Bald nachher trat der Priester ein; er war durch Rosa mit etlichen Worten über des Kranken Borleben unterrichtet worden; zuerst betete, er inbrünstig am Bette; bis endlich des Kranken Verstand wieder klarer wurde. Mit großen Augen

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