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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 11.07.1903
Umfang: 16
, daß das Ableben stündlich erwartet werden konnte und Dr. Lapponi erklärte, nur durch ein Wunder könne der Papst gerettet werden. Am 7. Juli Morgens meldete man von Rom: Nachdem der Papst in gestriger Nacht die heilige Oelung empfangen hatte, fühlte er sich ein wenig erleichtert; später wurde er unruhiger; gegen Morgen verlangte er eine Zeitung. Die Kräfte nehmen be ständig ab; jedoch ist das Bewußtsein noch voll ständig klar. Soeben theilt uns Monsignor Bisleti mit, daß der Papst vom Bett aufgestanden

ist und im Lehnstuhl ruht Der Papst besitzt eine fast un glaubliche Willenskraft und vollständige Herrschaft über den total geschwächten Körper. Es ist fast wie ein Wunder anzusehen, daß er die Nacht über lebt hat. Das nächstfolgende Telegramur lautet: Rom, 7. Juli, 12 Uhr 55 Minuten Nachmittags. Heute früh halb 10 Uhr verlas Dr. Lapponi im Thron saal das neueste Bulletin vor neun anwesenden Kardinälen. Nach diesem Gutachten der Aerzte hat sich der allgemeine Zustand nicht verschlimmert; das Lungenleiden

es auch zu einer verhängnißvollen Doppelwahl (1159) Die Mehrzahl der Kardinäle hatten sich für Allxander III. entschieden, die Minderheit war für Viktor IV. Dieser letztere galt nur dort etwas, wo ihn die kaiserlichen Waffm deckten. Alexander wurde von Frankreich, Sizilien, Spanien und Eng land anerkannt, mußte aber aus Rom nach Frankreich entfliehen und war erst 1165 in der Lage, nach der ewigen Stadt zurückzukehcen, nachdem Viktor gestorben war. 1166 zog Barbarossa nach Italien, eroberte Rom und vertrieb den Papst aufs neue

die Wunde mit in Kollodium getauchter Watte. Die Aerzte zogen sich hierauf zurück. Rom, 7. Juli, 10 35 abds. Prof. Lapponi sagte mir, man könne wieder hoffen, der Papst sei guten Humors und scherze wieder. Staatssekretär Della Chiesa theilte mir mit, daß alle beim hl. Stuhl beglaubigten Monarchen ihre hiesigen Vertreter be auftragten, täglich Erkundigungen einzuziehen; andere Höfe, wie Sachsen, Hohenzollern, Montenegro und England sandten Drahtanfragen. Heute fand wie derum große Auffahrt der Kardinäle

auf ihrem Posten. Der erste, welcher am 8. Juni Morgens im Vatikan erschien, war der Musiker Maestro Perosi, welcher, nachdem er gute Nachrichten über den Papst erhalten hatte, sich ent schloß, aufs Land zu gehen, um eine wichtige musikalische Arbeit zu vollenden. Perosi hätte Rom nicht verlassen können, wenn der Zustand des Papstes ganz hoffnungslos wäre, denn Perosi würde als Leiter der sixtinischen Kapelle an allen auf den Tod des Papstes folgenden Feierlichkeiten theil- nehmen müssen. Rom, 8. Juli, mittags

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
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Seite 2 von 16
Datum: 11.07.1903
Umfang: 16
vor seinem Tode veröffentlichen. Der erste Hexa meter lautet: „Sol moritur vespro cedens sua regna rubenti." Zu deutsch: „Die Sonne stirbt und überläßt ihr Reich dem rötlich schimmernden Abendstern." Die Verse atmen tiefe Melancholie und enthalten unter Anrufung des Erlösers und der heiligen Jungfrau einen Abschied von allen Christen. Pie Aerzte und die Levenskraft des Keitigen Walers. Privatnachrichten aus Rom, aufgegeben am Montag um 6 Uhr abends, melden: „Die vatikanische Welt steht

nach wie vor der einzige medizinische Ratgeber. Aas öevorstehende Konklave. Alle in Rom anwesenden Kardinäle fanden sich bereits im Vatikan ein, um über das bevorstehende Konklave sich zu besprechen. Kardinal Hreglia, der alle einschlägigen Verfügungen traf, den Sicher heitsdienst organisierte, die Museen, die Bibliothek, die Rafael'schen Loggien schließen ließ und jedem Unbefugten den Eintritt in den Vatikan verbot; auch die Kardinäle Gotti, Agliardi und andere sind erschienen. Die Wahrscheinlichkeit des Konklaves

Stockwerke, ungefähr über jenen des Papstes und unweit von jenen des Kardinals Rampolla. Das für den Fall des Zusammentrittes des Konklaves zu beobachlende Zeremoniell wird unter die Kardinäle nicht gedruckt, sondern geschrieben ver teilt werden und die gegenwärtig geltenden Vor schriften zur Grundlage haben, ausgenommen jene, welche Papst Leo XIII. in seiner Bulle über das Konklave erlassen hat, die man jedoch erst nach seinem Tode kennen lernen wird. Aer telegraphische Nachrichtendienst in Rom

ist zur Zeit großartig überlastet. In Rom aufgegebene Depeschen können erst nach Stunden ab gegeben werden. So langten in Bozen römische De peschen mit lOstündiger Verspätung ein. Sorgen der italienischen Negierung. Die italienische Regierung sieht mit großer Besorgnis dem Ableben des Heiligen Vaters entgegen. Sie befürchtet Ruhestörungen seitens des Pöbels, den sie so oft schon gegen den Vatikan auf die Straße geschickt hat. Aus diesem Grunde hat der Kriegsminister die Zusammenziehung bedeutender

Truppenmassen in Rom angeordnet. Die italienischen Sozialisten benutzten die Aufregung über die Erkrankung des Heiligen Vaters zu einer Bluttat. In der kleinen Stadt Sigline wurde der Gemeinderat Giani, ein Führer der monarchistischen Partei, von Un bekannten mit Dolchstichen getötet. Ein Mann, der die Bluttat verurteilte, wurde von dem Sozialisten Grifoni mit Messerstichen lebensgefährlich verwundet. Die Ueberzeugung, daß ein politisches Komplott vor liegt, ruft große Bewegung hervor. Mehrere Sozialisten

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 11.07.1903
Umfang: 16
sagte zu ihm, er bedauere, daß er nicht an einer morgen beginnenden neuntägigen Andacht zu Ehren der Muttergottes theilnehmen könne, die er sehr verehre und deren Bild er stets auf der Brust trage, denn er werde morgen sterben. Obgleich Angeli eindringlich erklärte, daß diese Voraussage des Papstes grundlos erscheine, angesichts seines guten Befindens, bestand der Papst darauf und gab sich einem sinnenden Schweigen hin. Rom, 8 . Juli, i2 Uhr 15 Minuten Mittags. Der Zustand des Papstes

hat sich plötzlich ver schlechtert. Der Großpönitentiar, Kardinal Serasino Vannutelli, wurde herbeigerufen, um dem Papste die Absolution „io nrtieolo mortis“ (in Todesgefahr) zu ertheilen. Das Ende steht unmittelbar bevor. Sämmtliche in Rom anwesenden Kardinäle sind im Vatikan versammelt. Rom, 9 Juli. Der Papst fühlt sich wieder besser. Dies ist die amtliche Nachricht, die gestern , abends aus dem Vatikan kam und Prof. Dr. Mazzoni j begleitete sie in einer Unterredung mit Journalisten i mit Bemerkungen

waren Gäste da. Die Czechen demonstrirten gegen die Deutschen. Festredner Dr. Gregr, griff heftig das Kaiserhaus, unseren Staat und die Deutschen an. j Die deutschen Gäste waren ausschließlich Agitatoren ; für die „Los von Rom "-Bewegung. Es geschah ! ihnen sehr recht, daß sie von den Czechen zurück- j gewiesen wurden. Im rmgarischen Meichstage wird ein Theil der Unabhängigkeitspartei die Obstruktion fortsetzen. j Während dieser Zeit beginnen die Kardinäle mit den : Vorbereitungen zur Neuwahl

Morgens an Bord der „Hohenzollern". Bei dem Vormittags statt findenden Schiffsgottesdienst sprach hierauf der Kaiser ein Gebet für den Papst. Der Kaiser sagte: „Depeschen aus Rom enthalten schlechte Nachrichten. Der Papst, den ich kenne, liebe und verehre, ist in Gefahr. Beten wir für ihn." Der Kaiser sprach sodann einfach und eindrucksvoll ein Gebet für Leo i XIII. Der Schlußmtz des freigesprochenen Gebets, j das auf die Anwesenden tiefe Wirkung ausübte, lautete: „Die Welt braucht große, gute Männer

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Tiroler Post
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Seite 3 von 16
Datum: 11.07.1903
Umfang: 16
ein Gebet für den Papst und bemerkte, eine Depesche aus Rom enthalte schlechte Nachrichten. „Der Pap st, den ich kenne und ver ehre, ist in Gefahr. Beten wir für i h n." Der Kaiser sprach hierauf ein einfaches, ein drucksvolles Gebet, dessen Schlußsatz lautete: „Die Welt braucht große und gute Männer. Möge der allmächtige Gott dem Heiligen Vater noch viele Jahre schenken." Mene Koffnungen für das Leöen des Keikigen Katers. Zum Neffen des Papstes sagten die Aerzte am Mittwoch: „Falls die Besserung

sich alle Zeitungen vorlesen. „Voce deüa Verita" klagt Lapponi an. durch falsche Diagnose das Leben des Papstes aufs Spiel gesetzt zu haben. Der „Pall Mall Gazette" wird aus Rom tele graphiert, der Papst habe kurz nach 1 Uhr zu seiner Umgebung gesagt: „Ich danke Gott, daß er mir die Wohltat verliehen hat, allen Lebewohl sagen zu können. Ich liebe euch alle, aber ich bin müde und gehe freudig von hinnen." Pie Dacht vom Pienstag auf Mittwoch ist ziemlich ruhig vergangen, obwohl der Papst keinen erquickenden Schlaf

. Der Redner pries hierauf die hervor ragenden Tugenden Leo XIII. und nannte ihn einen Souverän der Christenheit und sprach den Wunsch aus, es möge ihm noch ein langes Leben beschieden sein. Vitelleschi (liberal) pflichtete der Kundgebung bei und hob gleichfalls die guten Eigenschaften des Papstes hervor, dessenToleranz es ermög lichte, daß mehrere Souveräne dem italienischen Hof in Rom Besuch a b- stattenkonnten. Redner sprach die Hoffnung aus. esmöge zwischen dem Vatikan unddem Herrscherhause

von 1 Uhr nachts bis V 2 7 Uhr früh. Die Nobelgarden blieben in ihren Quartieren, bloß die Garde, die sich gewöhnlich im Vorgemache der päpstlichen Appartements befindet, versah den Dienst. Der erste, der sich am Mittwoch morgens im Vatikan einfand, war Maestro Perosi, welcher nach Erhalt der beruhigenden Mitteilungen über das Befinden des Papstes beschlossen hat, aufs Land zu gehen, um ein musikalisches Werk zu vollenden. Perosi könnte Rom nicht verlassen, wenn der Zustand des Papstes ein hoffnungs

vormittags. Um 10 Uhr vormittags ließ der Papst den Kardinal Staatssekretär Rampolla zu sich berufen und sprach mit ihm längere Zeit, wobei er über wichtige Angelegenheiten Erkundigungen einzog. Der Papst gab seiner Befriedigung über das Interesse Ausdruck, welches mehrere Herrscher und hohe Persön lichkeiten, sowie Kardinäle und die Stadt Rom an seinem Befinde t nehmen. Pas Testament des Keikigen Katers. Der Papst soll, wie verlautet, drei Testamente abgefaßt haben, ein kirchliches, ein politisches

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Volksblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 11.07.1903
Umfang: 12
Seite 2 Tiroler Volksblatt. 11. Juli 1903 so weiß man nicht, ob es nicht plötzlich über den Arbeitern zusammenbricht. Das pleuritiscye Exsudat hat sich bis jetzt nicht erneuert. Mazzoni glaubt, daß sich die Not wendigkeit einer neuen Punktur doch bald wieder einstellen wird. Alles in allem kann man sagen, daß die Krankheit, weit entfernt abzunehmen, sich stetig weiter entwickelt, und daß eine Genesung völlig ausgeschlossen ist. Rom, 8. Juli, 11 Uhr 35 Min.: Soeben ist ein außerordentlicher

Versall der Kräfte eingetreten. Kardinal Vanutelli, der die Pflicht hat. dem Papste in srtieulv inortis die Absolution zu erteilen, weilt bei dem Kranken. Rom, 8. Juli, 2 Uhr 5 Min. Nachmittags: Soeben wurde beschlossen, einen dritten Arzt zu einer Konsultation hinzuzuziehen. Man glaubt, es sei Professor Caldarelli aus Neapel. — Der Papst diktierte seiner Umgebung Verschiedenes. Rom, 8. Juli. Das um 9 Uhr 30 Min. Vormittags über das Befinden des Papstes ausge gebene Bulletin besagt: „Die Nacht verlief

aus die von Zeit zu Zeit sich geltend machende Pression, nicht geeignet, Beruhigung herbeizuführen. Gezeich net: Lapponi. Mazzoni.' Rom, 8. Juli. Der Papst ließ Monsignore Angeli rufen und sagte ihm, es schmerze ihn sehr, an der Andacht zur Mutter Gottes am Berge Karmel nicht teilnehmen zu können. Die Andacht be ginne morgen, und gerade morgen werde er sterben. DerMonsignore suchte ihm diese Ahnung auszureden, der Papst sprach aber kein Wort mehr. Rom, 8. Juli. Die Wahrheit über den Zu stand des Papstes

ist noch weit schlimmer, als das Morgenbulletin besagte. Der Kräfteverfall nimmt zu und es lassen sich Anzeichen von Urämie wahr nehmen, die sich bei dem beinahe vollständig paraly sierten Zustand der Nieren nicht bekämpfen lassen würde. Das Leben des Papstes ist demnach un rettbar verloren. Rom, 8. Juli. Der Schwächezustand des Papstes nimmt von Stunde zu Stunde zu. Die Ärzte besorgen, daß der Papst noch heute sterben werde. Rom, 8. Juli. Das eben ausgegebene Abend- Bulletin lautet: „Der Tag ist ruhig

. Neugierig öffnete er dasselbe. Doch — träumte er, oder sah er recht? Da stand ja, daß gleichmäßiger. Die Atmung ist ruhig. Das Allge meinbefinden ist besser.' Rom, 8. Juli. Über die Krankheit des Papstes und die Behandlung äußerte sich ein hervorragender Wiener Universitätsprofessor einem Mitarbeiter der „N. Fr. Presse' gegenüber folgendermaßen: „Nach allgemeiner Erfahrung kann man den behandelnden Ärzten keinen Vorwurf daraus machen, daß sie die Krankheit anfangs für eine Lungenentzündung ge halten

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 11.07.1903
Umfang: 12
sich im Falle des Todes des Papstes zu den Bei- etzungSfeierlichkeiten nach Italien begeben wolle. Die Nordlandsreise wird voraussichtlich morgen an getreten werden. Rom, 10. Juli. Professor Cervefato, ein in imer Freund des ermordeten Grafen Bonmartini, soll nicht eines natürlichen Todes gestorben, sondern vergiftet worden sein. Salonichi, 10. Juli. Eine mazedonische Bande hat das im Bezirk Monastir gelegene Dorf Linu- Kaza niedergebrannt, die dortigen Polizeibeamten gefangen genommen und für deren

Eduard soll wäh rend der Anwesenheit des Präsidenten Loubet einen neuen Anfall seines früheren Leidens gehabt haben. Kapstadt, 10. Juli. Gestern: mittags sand eln Erdbeben statt, wie es in solcher Heftigkeit innerhalb der letzten 20 Jahre nicht mehr zu verzeichnen war. Papst Leo XIII. im Sterbe«. Rom, 10. Juli. Nach der gestern vormittags eingetretenen Besserung trat nachmittags wieder eine Verschlimmerung ein. Der Papst hustete viermal Blut aus und man berief Professor Rossoni zur Konsultation

, im Lateran beigesetzt zu werden, wiederholt. Rom, 10. Juli. Die zweite Operation hatte ich etwas verzögert, da der Papst schlief. Sobald er erwachte, erschienen die Aerzte, hoben ihn vom Lehnsessel auf das Bett und während Rossoni das Herz überwachte, nahm Mazzoni die Operation vor. Die abgezogene Flüssigkeit wurde von Rossoni mit genommen, der sie chemisch untersuchen will. Die lyanosis an den Fingern ist verschwunden. — Mon- 'lgnore Della Chiesa sagte heute, der Papst habe nunmehr alle Kräfte verloren

. Wie er so daliege auf seinem SchmerzenSlager, sehe er aus, als fehle hm nichts. Aber er könne kein Glied bewegen, kein Wort sprechen und dabei ist er fortwährend bei Bewußtsein, versteht alles, liest alles und seine Augen haben ihren Glanz bewahrt. — Mazzoni äußerte sich, daß das Exsudat sich wieder erneuern werde und das Herz in Mitleidenschaft gezogen sei. Eine dritte Operation werde nötig sein, aber wegen der Schwäche des Papstes wahrscheinlich erst morgen ausgeführt werden. Rom, 10. Juli. Das heute

vormittag» halb 11 Uhr ausgegebene Bulletin besagt: Der Papst jat die erste Hälfte der Nacht ziemlich ruhig oer- iracht. Später stellten sich Atembefchwerden ein. Puls 92. Kein Fieber. Wenig Harnabsonderung. Da das Vorhandensein von Exsudat konstatiert wurde, wurde sofort die Operation vorgenommen. Dieselbe wurde von Mazzoni ausgeführt. Sie er gab den Abgang von etwa 1000 Gramm blutiger Flüssigkeit. Der Papst hat die Operation, welche osort Besserung herbeiführte, sehr gut überstanden. Rom, 10. Juli

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 12
Datum: 11.07.1903
Umfang: 12
deutscher Jour nalisten und Sch r iftsteller wählte Graz nls Ort der nächstjährigen Tagnng. Rom, 10. Juli. Hier sind bereits Tausende von Fremden, darunter viele Deutsche ein getroffen nnd eine Reihe von Hotels, die in der Somniersaison ihre Pforten bereits geschlossen hatten, wurden wieder geöffnet und eiligst zur Ausnahme der zu erwartenden Fremdeninvasion in Stand gesetzt. Belgrad, 10. Jnli. Der Vetter des Königs, Nenadowitsch, reist nächstens in vertraulicher Mis sion zuerst uach Wien

zu bezeichnen. Die N vrdlands - reise wird vermutlich morgen angetreten. Pnpst Leo XlSl. Rom, 10. Juli. Nachmittags konnte der Papst schlafen. Als er aufwachte, fragte er plötz lich, ob der König V i kt o r Em a n u e l uach Pa ris reisen werde. Man sagte ihm, die Reise werde bis nach seiner Genefung verschöbe« werden, das schien den Papst sehr zu befriedi gen. Die Königin Margherita hat wieder holt um Nachrichten über das Befinden des Papstes gebeten. Kardinal Rampolla hat stets herzlich daukeud

geautwortet. Rom, 10. Juli. Nach eiuer Meldung der „Agenzia Stefaui' wurde dieThorakoceutefe heute rascher durchgeführt als die vorangegan- geue. Vor deiselbeu machten die Ärzte den Papst auf die Notwendigkeit einer neuerlichen Ope ration aufmerksam. Nachdem er eingewilligt hatte, bereitete Professor Dr. Mazzoni die Llpparate vor. Die Operation nahm 25» Minuten in Anspruch. Der Papst empfand keine Schmerzen uud daukte dem Professor Dr. Mazzoni. Nach der Operation nahm der Papst eine Bouilwn mit Marsala

uud Eiern. Pro fessor Dr. Rossoni und vier andere Ärzte sind damit beschäftigt, 1000 Grnmm Flüssig keit, welche bei der Operation ausgeschieden wurden, zu untersuchen. Rom, 10. Juli, 10 Uhr 10 Min. abend. Der Papst verbrachte den Nachmittag ruhig. Professor Dr. Rossoni erklärte eiueni Vertreter der „Jta- lie', daß der Zustand des Papstes außer ordentlich ernst sei. Nach einer Meldung des „Giornale d' Jtalia' erklärte Prosessor Dr. Rossoni, wenn es gelänge, die Krankheit zu befiegeu

Hosfnnng auf die Genesung des PapsteZ. . Rom, .10. Juli. Nach der „Gloria d'Jtctlia' enipfing Mousignvre.B is lct i heute einen Flü ge l a d j u t a u t e u des deutsche« Kaisers, welcher ein Schreiben überbrachte, worin! der deutsche Kaiser dem Wuusche uach G e.n c -- snng des Papstes Ausdruck gibt. ' Rom, 11. Juli, i/i-T Uhr «acht. Das Befin den des Papstes ist gegenwärtig relativen t. Mau versichert, daß für den Rest der Nacht nichts zll besürchteu sei. Der Petersplatz ist menschen« leer. ! Rom

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
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Seite 1 von 16
Datum: 11.07.1903
Umfang: 16
, die in diesen schmerzlichen Tagen für den heiligen Vater zpm Himmel aufsteigen. In der ganzen katholischen sind Gebete ange ordnet für den Hl. Vater. Das Diözesanblatt Nr. 7 veröffentlicht für unsere Diözese folgende Anordnung: Arr den Hochrv. Klerus und die Kläuöigen der Diözese Trient. Eine ganz unerwartete, äußerst schmerzlicheNachricht ist uns von Rom zugekommen — der Hl. Vater, dessen Leben wir fast sicher vor den Folgen des Alters geschützt glaubten, kämpft mit dem Tode; ruhig, sanft, stark und voll des Mutes

sich mit unseren Gebeten vereinigen und Gott bitten, daß das Leben eines so großen und beliebten Mannes noch lange er halten bleiben möge. Diese Gebete sind täglich zu verrichten bis zum Erhalte, einer neuen Weisung. -hDie Priester werden die Colleeta pro infirmo einlegen, bis dieselbe abgesagt wird. F. B. Ordinariat Trient, 6. Juli 1903. f Eugen Karl, Fürstbischof. Rom, 6. Juli. Meldung der Agenzia Stefani). Der Papst diktierte gestern früh dem Sekretär Angelt einige lateinische Verse tftib bat

einen Abschiedsgruß an alle Christen dar. Rom, 7. Juli, 9.5abds. (Köln. Volksztg.) Die im letzten Bulletin gemeldeten befriedigenden Anzeichen dauern fort. Die allmähliche Blutzirkulation hebt sich langsam, die Atmung bessert sich. — Nach der „Boce dclla Verita' ist die bläuliche Färbung der Fingerspitzen geschwunden; die Störung der Nieren- tätigkeit dauert fort. Rom, 7. Juli, 10.35 Uhr. („K. V.') Professor Lapponi sagte mir, man könne wieder hoffen, der Papst sei guten Humors und scherze wieder. Staats sekretär

belle Chiesa teilte mir mit, daß alle beim heiligen Stuhl beglaubigten Monarchen ihre hiesigen Vertreter beauftragten, täglich Erkundigungen ein zuziehen; andere Höfe, wie Sachsen, Hohenzollern, Montenegro und England sandten Drahtanfragen. Heute fand wiederum große Anfahrt der Kardinäle statt. Bei der Verlesung des letzten Bulletins im Damasushof durch den Commendatore Puccinelli wurden von sämtlichen Anwesenden Hochrufe aus gebracht. Rom, 7. Juli. Gegen s / t l Uhr mittags erschien Professor

, in welche die hohle Nadel der Pravaz'schen Spritze eingestochen wurde, durch Cocain unästhetisch, so daß der Papst keinerlei Schmerzempfindung hatte. Der ganze Eingriff ging glatt und ohne jeden Zwischen- fall vor sich. Rom, 8. Juli. Ueber den Verlauf der Operation berichtet die „Agerrzia Stefani': Als der Papst des Pros. Dr. Mazzoni ansichtig wurde, war er leicht beunruhigt, doch faßte er wieder Mut, als er das lachende Gesicht Mazzonis sah. Der Papst fragte: „Handelt es sich um eine geringfügige Sache? Mazzoni

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 11.07.1903
Umfang: 8
gerichtet, in welchem ihnen die Über schreitung der österreichischen Grenze und das Betreten italieni schen Bodens mit dem Bedeuten untersagt wird, daß eine Reise nach Italien mit Rücksicht auf die gespannten Beziehun gen zwischen Oestereich und dem Königreich Italien nicht räth' lich sei. Es ist klar, daß dieser Erlaß oder vielmehr Ukas un- -ter den Beamten und der Bürgerschaft von Görz in verschie denster Weise kommentirt und besprochen wird. Neueste Pok und Telegramme. Zur Erkrankung des Papstes. Rom

ist zwar noch immer schwach, aber besser als gestern. Ein Konsilium wird erst abgehalten werden, falls die Erneuerung der Flüssigkeit im Brustfellsacke eine Wieder» . holung der Punktirung mit der Pravaz'schen Spritze nöthig machen sollte. In diesem Falle würden die beiden römischen Aerzte Nossoni und Machiafava beigezogen werden. Rom, 9. Juli, 10 Uhr 39 Min. Die unerklärliche Besse rung im Befinden des Papstes hielt die ganze Nacht an.^Die Aerzte erklären die Unklarheit in dem optimistischen Inhalt der Bulletins

damit, daß der Papst sie zu Gesicht bekommt. Dies mal aber wollen sie nur die Wahrheit gesagt haben. Rom, 9. Juli. In der Nacht von gestern auf hmte konnte der Papst ohne besondere Beschwerden uriniren. Das er klärte hinreichend die Besserung, die jetzt im Befinden des hei ligen Vsters eingetreten ist. Mazzoni äußert sich noch nicht optimistisch. 'Er versicherte jedoch beute morgens, das Leben des Papstes könne auch noch ein Jahr dauern; freilich sei auch der Tod binnen 24 Stunden nicht ausgeschlossen. — Pro

fessor Mazzoni sagt Allen, die ihn fragen, der Papst habe sich, objektiv betrachtet, rüstiger als ein Dreißigjähriger erwiesen. Zllle Lebensfunktionen seien ohne Ausnahme Wi2>er normal. Bei dem sinM»erwirvenden Auf und Ab der letzten Tage sei ja nichts Sicheres zu sagen, sonst müßte man sagen: „Der Papst sei außer Gefahr.' , Rom, 9. Juli. Ein Neffe des Papstes erklärt, er sei über das Aussehen seines Oheims sehr überrascht gewesen. Sein Gesicht sei derartig zusammengeschrumpft

, daß man nur noch die Nase und einige Falten sehen könne. Die Farbe der Lippen könne von der übrigen Gesichtsfarbe nicht unter schieden werden. Man macht dem Papst Einspritzungen, um ihn von Zeit zu Zeit zu wecken. — Dr. Lapponi erklärte, ev hoffe, das Leben des Papstes noch zwei bis drei Tage ver längern zu können. Rom, 9. Juli. Um 10 Uhr vormittags ließ der Papst den Kardinal-Staatssekretär Rampolta. zu sich berufen und -sprach mit ihm längere Zeit, wobei er über wichtige Ange legenheiten Erkundigungen einzog

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 9 von 32
Datum: 11.07.1903
Umfang: 32
und Bnccari wurde heute aufgehoben. München, 10. Juli. Die Delegiertenver- sammlung des Verbandes deutscher Jour¬ nalisten und Schriftsteller wählte Graz als Ort der nächstjährigen Tagung. Rom, 10. Juli. Hier sind bereits Tausende von Fremden, darunter viele Deutsche ein¬ getroffen und eine Reihe von Hotels, die in der Sommersaison ihre Pforten bereits geschlossen hatten, wurden wieder geöffnet und eiligst zur Aufnahme der zu erwartenden Fremdeninvasion

sür den erkrankten Papst gesprochen. Andere Blät¬ ter wußten zu melden, daß der Antritt der Nord landsreise sich deshalb verzögert habe, weil der Kaiser im Falle des Todes des Papstes sich zu den Beis etzungsfeier- lichkeiten nach Italien begeben wolle. Wir sind ermächtigt, alle diese Meldungen als er¬ funden zu bezeichnen. Die Nordlands¬ reise wird vermutlich morgen angetreten. Papst Leo USI. Eine neuerliche Operation. Rom, 10. Juli. Heute um 2 Uhr

nachmittag verfiel der Papst in eine lang anhaltende Be¬ wußtlosigkeit, woraus er erst nach, langer Zeit erweckt werden konnte. Rom, 10. Juli. Nachmittags konnte der Papst schlafen. Als er aufwachte, fragte er plötz¬ lich, ob der König V i k L o r E m a n u e l nach Pa¬ ris reisen werde. Man sagte ihm, die Reise werde bis nach seiner Genesung verschoben werden, das schien den Papst sehr zu befriedi¬ gen

. Die K ö n i g i n M a r g h e r i t a hat wieder¬ holt um Nachrichten über das Befinden des Papstes gebeten. Kardinal Rampolla hat stets herzlich dankend geantwortet. Rom, 10. Juli 7 Uhr 50 Min. abends. Die Prüfung der bei der Operation entfern¬ ten Flüssigkeit ergab, daß Tuberkulose und Brustfellentzündung ausgeschlos¬ sen sind. Es dürste sich um eine Brustfell¬ entzündung rheumatischer Natur han¬ deln. Das Befinden des Papstes ist gegen¬ wärtig stationär. Die infolge der Operation ein¬ getretene

Besserung hält an, doch bestehen die Befürchtungen einer g e f ach r v o l l e n Wen¬ dung fort. Rom, 10. Juli. Bulletin von 8 Uhr 30 Min. abends. Der Papst ruhte im Laufe des Tages einige Stunden ohne Schmer¬ zen. Die Frequenz und Stärke des Pulses sind unverändert. Nach der Operation zählte man: Pulsschläge 92, Atmung 28, Temperatur 36.4 Die Harnabsonderung ist mangelhaft. Rom, 40. Juli. Der Substitut des Kardi¬ nals Rampolla, della Chiesa, äußerte

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Volksblatt
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Seite 1 von 12
Datum: 11.07.1903
Umfang: 12
ein Wunder ist es. wie der 93jährige Jubelpapst bisher der Krankheit wider standen hat. Immer wieder flackert das Leben neu auf, so daß man sast schon Hoffnung fassen konnte. Leider kommt inzwischen immer wieder eine schlim mere Nachricht, so daß man sich schon schwer tut, vom eigentlichen Zustand des hl. Vaters aus dem Wirrwar von Nachrichten zu orientieren. Aus der ganzen zivili sierten Welt finden Gebete für den kranken Papst statt. Bis heute liegen folgende Nachrichten vor: Rom, 7. Juli. Mazzoni

: „So wird's sein, aber Ihrer geschickten Hand kommt das größere Verdienst zu.' Nach der Operation betupfte Mazzoni die Wunde mit in Kollodium getränkter Watte. Hierauf zogen sich die ^rzte zurück und faßten ein Bulletin ab. Um 3 Uhr verließ Mazzoni den Vatikan. Um ^8 Uhr besuchte er abermals den Papst. Rom, 7. Juli, 4^/« Uhr Nachmittags. Soeben wurde folgendes Bulletin über das Befinden des Papstes vonLUHr NachMt^gs Veröffentlicht: „Der an. der Brust des Papstes ausgeführte Probestich ergab

eine serohaematifche Flüssigkeit. Man schritt darauf zum Bruststich (Thorakocentese), durch welchen etwa 800 Gramm Flüssigkeit entleert wurden. Eine rasche Untersuchung nach der !Dperation ergab einiges Schleimrasseln in der zuerst ergriffenen Lungengegegend. Der Papst ertrug die Operation gut. Seine Stimmung ist gehobener und der allge meine Zustand scheint etwas gekräftigt. Gegen wärtig ruht der Papst. Lapponi. Mazzoni.' Rom, 7. Juli. Bulletin von 8 Uhr 25. Min. Abends: „Das ziemlich besriedigende Befinden

des Papstes, von welchem das letzte Bulletin Mitteilung machte, hält an. Der Blutumlauf und die Atmung sind langsam aber in fortschreitender Besserung be griffen.' — Der „Voce della Berit»' zufolge ist die bläuliche Färbung (Caynosis) der Extremitäten geschwunden. Die Störung der Nierentätigkeit dauert sort. Rom, 7. Juni. Die„AgenziaStesani' meldet um 1 Uhr 5 Minuten Nachts: „Nachdem dem Papste die letzte Ölung gespendet worden war, erhob er sich Kr einige Augenblicke in seinem Bette und segnete

die Anwesenden mit den Worten: ,Das ist mein letzter Segen!' Alle waren sehr bewegt. Der Papst ist sehr schwach, der Puls setzt zeitweilig aus. Doch glaubt man, daß der hl. Vater den Morgen erleben werde. Rom, 8. Juli. Unter den römischen Ärzten ist ein Streit über die Natur der Krankheit des Papstes entstanden, der mit ziemlicher Erregtheit geführt wird. Den Ärzten des Papstes wird vorge worfen, daß ihre Diagnose unrichtig war. Die Ärzte fahren fort, an der Diagnose der behandelnden Ärzte scharfe Kritik

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 10 von 20
Datum: 11.07.1903
Umfang: 20
, worauf sie ihn er suchten, sich zu Bett zu begeben. Nach der Ope ration wollte der Papst die Kardinäle sprechen, doch ließen die Merzte es nicht ZU. München, 10. Juli. Der apostolische Nun tius Msgr. Machi erhielt heute nachmittags 3 Uhr 25 Minuten folgendes Telegramm, aufge geben in Rom um 1 Uhr (35 Minuten: „Die Nacht war ruhig. 'Der Heilige Vater hat eine notwendig gewordene neue Entziehung von in der Brust angesammelter Materie wohl überstanden." Kardinal Rampolla. Rom, 10. Juli. Bulletin

durch Extrablatt folgende Meldung aus Rom von heute abends 8 Uhr 20 Minuten: Im Brustfell des Papstes hat sich »neue Flüssigkeit angesammelt. Man befürchtet, der pleuritische Erguß wird sich- immer nrehr aus breiten. Vier Kardinäle, welche soeben im Kran kenzimmer des Papstes waren, berichten, die Auflösung stehe nahe bevor. Rom, 10. Juli, 10 Uhr 30Minuten labends. Rossoni erklärt, daß jede Genesung völlig aus geschlossen sei. Ter Zustand des Papstes gleiche einem langsamen Erlöschen. Tie lokalen Erschei

, 11. Juli. Tie „Kölnische Volks-Zel-- tung" meldet ans Rom: Ter Papst ver brach t e d i e N a ch t s ch l a f l 0 s. T i e K r ü f t e lassen immer mehr nach. Rom, 11. Juli. Mit Rücksicht auf den Zu stand des Papstes ist die Reise des 'Königs von Italien nach Frankreich im Einverständnis mit der französischen Regierung auf September ver schoben worden. Tie Vereinbarung entsprang nicht politischen Erwägungen, sondern moralischen Gründen der Menschlichkeit und der Zivilisation. Das Papsttum befindet

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 10 von 32
Datum: 11.07.1903
Umfang: 32
. Nach demselben Matte gaben die Professoren M a z z o n i und Rossoni nach der Konsultation zu verstehen, daß sie eine Genesung fürunmöglich hal¬ ten. Die sich fortwährend erneuernde Flüssigkeit bedeute eine st e t e G e s a h r. Einen eventuell wei¬ teren Brust st i ch werde der P a p st schwerlich aus halten. Im Vatikan hegt man wenig Hoffnung auf die Genesung des Papstes. Rom, 10. Juli. Nach der „Gloria d'Jtalia" empfing Monsignore B i s l e t i heute

einen F l ü- geladjutanten des deutschen Kaisers, welcher ein Schreiben überbrachte, worin der deutsche Kaiser dem Wunsche nach Gene¬ sung des Papstes Ausdruck gibt. Rom, 11. Juli, 1/^2 Uhr nacht. Das Befin- d e n des P a p ft e s ist gegenwärtig relativ gut. Man versichert, daß für den Rest der Nacht nichts zu befürchten sei. Der Petersplatz ist menschen¬ leer. Rom, 10. Juli, 1 Uhr nachts. Einige Kar- dinäle besuchten den Papst und fanden ihn sehr schwach

. Sie verblieben nur wenige Mi¬ nuten im Krankenzimmer, ohne zu sprechen. Der Papst verfiel nach der Operation wiederholt in Schlummer. Nach der Abendvisite nahm der Papst etwas Bouillon. Nach der Ansicht mr Ärzte werde der Papst die heutige Nacht ruhig verbringen. Rom, 10. Juli. Kardinal Macchi, der gestern beim Papst war, erzählte, der Papst gleichtnurmehreinerLeiche;seinKör- persunktioniertnichtmehr,seinGeist lebt nickt mehr, als höchstens für den Au¬ genblick

, wo er dem übermächtigen Wil^ len des Kranken Folge leistet. Die italienische Regierung und der Vatikan. Rom, 10. Juli. Wie verlautet, wurde die Reise des Königs von Italien nach Pa¬ ris aus Rücksicht auf die ernste Erkrankung des Papstes definitiv vertagt. Rom, 10. Juli. Nach einer Meldung der „Jtalia" werde im Falle des Ablebens des Papstes der Hofkaplan Lenz a den Vermittler zwischen der italienisch en Regierung und dem Vatikan bilden. Nom, 10. Juli

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 10
Datum: 11.07.1903
Umfang: 10
d a.' (Am 8. Juli beginnt in Rom die Novene vor dem Skapnlierfest, das am 16. Juli gefeiert wird.) Ein rührender Beweis von der großen Andacht Leos XIII. zur allerseligsten Jungfrau! — Monsignore Angeli versuchte dem Papst diese Ahnung auszureden, allein der Papst sprach kein Wort mehr. Am 1 Uhr nachts rief der Papst mehrere Von seiner Umgebung zu sich und sagte folgende Worte: „Ich dankeGott, daß er mir die Wohltaterwiesen hat, allen Lebe wohl sagen zu können. Ich liebe euch, aber ich bin müde und scheide

freudig von hinnen.' Der s. Juli. Im Vatikan gab sich alles, als der Papst die Nacht ruhig verbrachte, der Ruhe hin; selbst Äapponi schlief von 1 Uhr bis halb 7 Uhr morgens. Der Erste, der am Morgen im Vatikan erschien, war Maestro Perosi, der, nachdem er gute Nachrichten über das Be finden des Papstes erhalten hatte, sich entschloß, auf das Land zu gehen, um eine wichtige musikalische Arbeit zu vollenden. Perosi hätte Rom nicht verlassen können, wenn der Zustand des Papstes hoffnungslos gewesen wäre

Meldungen erweckten Hoffnungen leider wieder herab. Rom, 9. Juli. Um 5 Uhr abends wurde folgendes Bulletin: ausgegeben: „Da im Allgemeinbefinden des Papstes sich eine Depression zeigte, fand um 4 Uhr nachmittags ein Konsilium statt, an welchem auch Professor Rossini teil- nahm. Bei der eingehenden Untersuchung des Kranken wurde festgestellt, daß die Flüssigkeit im Brustfellsack von neuem rasch zunehme, daß die Herzschläge schwach sind, ohne daß Symptome eines Herzklappenfehlers wahrgenommen

werden. Die Atmung ist kurz und wenig srequent. Der Zustand des Papstes wird als ernst angesehen. Rissoni, Lapponi, Mazzoni.' Rom, 9. Juli. Heute nachmittags stellte sich beim Papst Diarrhöe ein, worauf die Ab haltung eines Aerztekonsiliums beschlossen wurde. Die Untersuchung ergab, daß sich wahrscheinlich die Notwendigkeit der Wiederholung eines Ein stiches in den Brustkorb herausstellen dürfte, welcher eventuell morgen (10. Juli) früh vor genommen wird. — Um 8Vz Uhr abends war der Zustand des Papstes

unverändert. — Die „Italic' veröffentlicht eine Unterredung mit einem berühmten römischen Kliniker, welcher die Diagnose der Professoren Lapponi und Mazzoni kritisierte und erklärte: es handle sich um eine Brust fellentzündung mit Exsudat. — Die „Tribuna' meldet: Am Abend verbreiteten sich in der Stadt Rom Gerüchte vom Tod des Papstes, welche große Bestürzung hervorriefen, jedoch sofort dementiert wurden. — Um 9 Uhr abends erfolgte die Berufung Mazzonis in den Vatikan, welcher um 1(^/4 dort eintraf

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 11.07.1903
Umfang: 8
1903 jl9.Asd.zK btS ?rs liegen folgende neueste Meldungen vor:. i - Rom, 8. Juli. Kardinal Oreglia begab sich abends um! 7 Uhr in den Vatikan. Das „Gioruale d'Jtalia' weist daraus hin, daß das Aussetzen der Nierenthätigkeit beim Papste ein Symptom sei, das alle Hoffnungen zunichte mache. Auch er greife die Schwäche mehr und mehr den ganzen Körper. Die Unruhe mache sich häufiger bemerkbar..— Die „Tribuna'- meldet^ der Papst folge nur widerwillig der ärztlichen Anord nung, alle zweiStunden Nahning

zu sich zu nehmen. Nach der „Jtalie' diktirt der Papst seinem Sekretär Angeli noch immeMnordnungen, wobei er, wenn er ermattet, sagt: „War ten Sie, ich kann nicht mehr. Fangen wir später wieder an. Der Minister Baccelli erklärt gegenüber Blättermeldungen, daß er niemals irgend eine Ansicht über die Krankheit des: Papstes geäußert habe. Die Krankheitsgeschichte. Rom, 8. Juli. Die „Tribuna' veröffentlicht eine Dar stellung über den Hergang der Erkrankung des Papstes. Da nach äußerte der Papst

. Diese Angaben seien authentisch. Es scheine schwierig, aus der Entfernung/ wie mancher anscheinend thue, Wer einen in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Kranken zu urtheilen. Der Streit um die Krankheit. Berlin, 9. Juli. Der Streit um die richtige Erkennung der Krankheit des Papstes setzt sich fort. Die in Rom anwe senden Kardinäle haben sich, wie man dem „V. T.' telegra^ Phirt, bei Rampolla entschieden über Dr. L apponi beklagt, der die Kmnkheit des Papstes n i emalsrichtig erkannt und seit Wochen

sich wieder eingestellt habe und der Papst sich nunmehr wieder besser fühle. Verhalten der Mächte. Berlin, 9. Juli. Die Nachricht einer Berliner Korrespon denz, der Kaiser werde beim Ableben des Papstes seine Nord-^ landreise verschieben und an den Bestattungsfeierlichkeiten in Rom theilnehmen, wird von zuständigster Stelle für falsch er klärt. . - - ' Berlin, 9. Juli. Der „L.-A.' berichtet ausführlich über die Verhandlungen der italienischen Minister zu der Frage, ob die Reise des Königs nach Frankreich verschoben

werden solle oder nicht. Die Minister seien geneigt gewesen, an dem Plam nichts zu ändern, aber der Minister des Aeußern habe gebeten zu bedenken, daß auch die französische Regierung gehört wer den müsse, und diese habe auf die Anregung der italienischen Regierung geantwortet, sie schließe sich gern den Erwägungen an, die unter gewissen Umständen einen. Aufschub der Reift rathsam erscheinen lassen. Die Reise des Königs nach Paris dürfte daher, wenn der Papst stirbt, auf Ende Juli vÄagk werden. Rom, 8. Juli

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