, daß das Ableben stündlich erwartet werden konnte und Dr. Lapponi erklärte, nur durch ein Wunder könne der Papst gerettet werden. Am 7. Juli Morgens meldete man von Rom: Nachdem der Papst in gestriger Nacht die heilige Oelung empfangen hatte, fühlte er sich ein wenig erleichtert; später wurde er unruhiger; gegen Morgen verlangte er eine Zeitung. Die Kräfte nehmen be ständig ab; jedoch ist das Bewußtsein noch voll ständig klar. Soeben theilt uns Monsignor Bisleti mit, daß der Papst vom Bett aufgestanden
ist und im Lehnstuhl ruht Der Papst besitzt eine fast un glaubliche Willenskraft und vollständige Herrschaft über den total geschwächten Körper. Es ist fast wie ein Wunder anzusehen, daß er die Nacht über lebt hat. Das nächstfolgende Telegramur lautet: Rom, 7. Juli, 12 Uhr 55 Minuten Nachmittags. Heute früh halb 10 Uhr verlas Dr. Lapponi im Thron saal das neueste Bulletin vor neun anwesenden Kardinälen. Nach diesem Gutachten der Aerzte hat sich der allgemeine Zustand nicht verschlimmert; das Lungenleiden
es auch zu einer verhängnißvollen Doppelwahl (1159) Die Mehrzahl der Kardinäle hatten sich für Allxander III. entschieden, die Minderheit war für Viktor IV. Dieser letztere galt nur dort etwas, wo ihn die kaiserlichen Waffm deckten. Alexander wurde von Frankreich, Sizilien, Spanien und Eng land anerkannt, mußte aber aus Rom nach Frankreich entfliehen und war erst 1165 in der Lage, nach der ewigen Stadt zurückzukehcen, nachdem Viktor gestorben war. 1166 zog Barbarossa nach Italien, eroberte Rom und vertrieb den Papst aufs neue
die Wunde mit in Kollodium getauchter Watte. Die Aerzte zogen sich hierauf zurück. Rom, 7. Juli, 10 35 abds. Prof. Lapponi sagte mir, man könne wieder hoffen, der Papst sei guten Humors und scherze wieder. Staatssekretär Della Chiesa theilte mir mit, daß alle beim hl. Stuhl beglaubigten Monarchen ihre hiesigen Vertreter be auftragten, täglich Erkundigungen einzuziehen; andere Höfe, wie Sachsen, Hohenzollern, Montenegro und England sandten Drahtanfragen. Heute fand wie derum große Auffahrt der Kardinäle
auf ihrem Posten. Der erste, welcher am 8. Juni Morgens im Vatikan erschien, war der Musiker Maestro Perosi, welcher, nachdem er gute Nachrichten über den Papst erhalten hatte, sich ent schloß, aufs Land zu gehen, um eine wichtige musikalische Arbeit zu vollenden. Perosi hätte Rom nicht verlassen können, wenn der Zustand des Papstes ganz hoffnungslos wäre, denn Perosi würde als Leiter der sixtinischen Kapelle an allen auf den Tod des Papstes folgenden Feierlichkeiten theil- nehmen müssen. Rom, 8. Juli, mittags