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Tiroler Post
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Seite 4 von 10
Datum: 08.08.1903
Umfang: 10
die Päpste nur die Mitra, wie die übrigen Bischöfe. Seitdem sie aber Landesherren der Stadt Rom und deren Umgebung geworden waren, wurde ihre Mitra zum Zeichen der weltlichen Herrschaft mit einem goldenen Reis umgeben. Um die Mitte des 11. Jahr hunderts wurde ein zweiter Reif hinzugefügt, dem dann Urban V. den dritten Reif anreihte. An der Spitze der kegelförmigen Tiara befindet sich das Symbol der Weltkugel mit dem Kreuze. Durch die Dreizahl der Kronen soll die dreifache Gewalt des Papstes: Die Binde

, dann Bischof von Tivoli, seit 1785 Kardinal und Bischof von Jmola, wurde er am 14. März 1800 zu Venedig zum Papst er wählt und hielt am 3. Juni unter dem Schutze österreichischer, englischer und türkischer Waffen seinen Einzug in das bisher von den Franzosen besetzte Rom. Nachdem er in dem Konkordat vom 15. Juli 1801 mit Frankreich die Kirche mit dem Staate ausgesöhnt und unter Anerkennung der Zivilehe als Oberhaupt der katholischen Kirche in Frankreich an erkannt worden war, erhielt er auch den Kirchen

staat zurück. Ungern vollzog er am 2. Dezember 1804 die Kaiserkrönung Bonapartes. Seine Wei gerung, Josef Bonaparte als König von Neapel anzuerkennen, sowie seine Ansprüche auf Allein herrschaft über die Kirche Frankreichs führten am 2. Februar 1808 zur Besetzung Roms durch die Franzosen, am 17. Mai 1809 zur Einverleibung des Kirchenstaates in Frankreich, während Rom eine freie kaiserliche Stadt wurde. Pius wies die ihm gebotenen Einkünfte und Besitzungen zurück und sprach am 11. Juni 1809 den Bann

wieder nach Rom zurück. Sofort schritt er durch die Bulle 8o1Iieitud.o omnium zur Wiederherstellung des Jesuiten ordens, vereinbarte mit Frankreich, Bayern und Sizilien Konkordate und schloß auch mit Preußen 1821 eine Uebereinkunst. Gegen die Wiener Kongreßakte pro testierte Pius wegen Aufhebung der geistlichen Fürsten tümer und wegen Abtrennung einiger Gebiete vom Kirchenstaat. Die Restaurationspolitik des klugen Kardinals Consalvi feierte die größten Triumphe. Papst Pius VII. starb am 20. Augnst 1823

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Volksblatt
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Seite 3 von 12
Datum: 08.08.1903
Umfang: 12
. Die Kardinäle verlassen zum größten^ Teile den Vatikan, um sich in ihre Absteigequartiere oder Wohnungen zu begeben. Im Vatikan wird bereits an der Beseitigung der durch das Konklave bedingt gewesenen Adaptierungen gearbeitet; man sieht Maurer und Tischler in den Vatikan eintreten. Rom, 4. August. Eine Persönlichkeit gibt ' folgende Schilderung über die äußere Erscheinung - des neuen Papstes: Papst Pius X. ist eine unge mein sympathische Erscheinung, voll natürlicher Würde, wie erst jüngst diejenigen

/ die der An blick Pius X in jedermann wachrufen muß. Die 68 Jahre des Papstes haben wenig Furchen und Runzeln in das klare Antlitz gegraben. — Nach! der „Germania' ist Pius X. mittelgroß und stattlich, aber von etwas vornüber gebeugter Haltung. Seine' ' Züge sind nicht scharf geschnitten, wie jene Leo XIII., trägen aber bei allem Wohlwollen den Charakter' ruhiger Entschlossenheit. Der Papst hat eine gesunde Gesichtsfarbe und macht überhaupt den Eindruck eines gesunden Mannes. Rom, 4. August. Der neue Papst

Im Jahre 1893 erfolgte die Er nennung Sartos zum Patriarchen von Venedig l und im Juni desselben Jahres erhielt er den! Kärdinalshut. Rom, 5 August.'' Der neue Papst zeichnet sich durch'großen Wohltätigkeitssinn aus. Er besitzt' einen wertvollen Ring, der sich meist im Leihhause befand. Kardinal Sarto pflegte diesen Ring zu' verpfänden, wenn er Geld für Arme brauchte. Rom, 5. August. Heute um 10 Uhr vor mittags fand in der Sixtimschen Kapelle die dritte Ado ration das hl. Kollegiums statt. Pius

nur die Kardinäle, Patri archen, Erzbischöse und Bischöfe bei. Nach Ab singung des Tedeums spendete der Papst den Segen' und kehrte hierauf in seine Gemächer zurück. Der Kardinal-Vikar ordnete an, daß die Glocken sämt licher Kirchen morgen eine Stunde lang, von 10 bis 11 Uhr, geläutet werden sollen. Rom> 5. August. Nach der heute vormittags erfolgten dritten Huldigung der Kardinäle in der Sixtimschen Kapelle stimmte Kardinal Oreglia das Tedeum an. Darauf wurden die Bischöfe, Ordensgenerale und die Prälaten

im Ornat zum Handkuß zugelassen. Das Publikum, welches im Königssaal erschienen war, brach, als der Papst nachher zu Fuß vorbeikam, in laute Jubelrufe aus. Das Krönungsfest ist anscheinend auf den 8. De zember verschoben worden. . Rom, 5. August. Papst Pius X. erhielt von allen Seiten unzählige Glückwunschdepeschen. Der^ hl. Pater saß heute dem Bildhauer Rosa, der eine Büste von ihm ansertigen wird. Rom, 5. August. Die Blätter geben folgende Depesche wieder, welche Ministerpräsident Zanardelli

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 08.08.1903
Umfang: 8
von seinem Schützling trennen können, als dieser zur Leitung des berühmten päpstlichen Sängerchores der Sixtinischen Kapelle nach Rom berufen wurde. Nun findet Pius X. den Komponisten in Rom wieder in seinen Diensten. Hervorgehoben wird auch seine hervor ragende Liebe zu den Künsten überhaupt. Er War nicht nur in den weitesten Kreisen als Kunstkenner bekannt, sondern beuützte jede Gelegenheit, um künstlerische Bestrebungen zu unterstützen und zu fördern. Die äußere Erscheinung des Papstes wird folgendermaßen

. Milde und Güte sprechen aus der ganzen Person des Papstes.' , Nach dem Bericht der »Germania' ist Pius X. „mittelgroß und stattlich, aber von etwas vornüber gebeugter Haltung. Seine Züge find nicht scharf geschnitten wie die Leos XIII., tragen aber bei allem Wohlwollen den Charakter ruhiger Entschlossenheit. Der Papst hat eine gesunde Gesichtsfarbe und macht überhaupt den Eindruck eines gesunden Mannes.' Eine Persönlichkeit in Rom gibt folgende Schilderung über die äußere Erscheinung des neuen

waren Bauern und sind es noch und er schämt sich dessen nicht im geringsten, sondern ist auf seine Abstammung stolz. Sein Grundsatz lautet: ,Leben und leben lasset; doch ist er kein Schwächling und kann befehlen und Gehorsam erzwingen. Nie wiederholt er einen Befehl.' Vor der Papstwshl. Als Kardinal Sarto Venedig verließ, um sich zum Konklave nach Rom zu begeben, be dem Bahnhof gab es herzliche Abschiedsszenen, welche von der großen Liebe und Verehrung zer venezianischen Bevölkerung für ihren Ober sten

Wahlgang 23 Stimmen, Gotti 16, Ferrari 9, Vannutelli zuerst 16, dann 21, zuletzt 19 Stimmen. Die deutschen und öster reichischen Kardinäle hätten alle für Gotti ' stimmt, der allgemein als der Kandidat rech-Ungarns und Deut chlauds bezeichnet sti. !?, Am s, AugB Ä-»d- h°«. Stimmen erhalten. ^ Nach einem Privattelegramm der Mi>n^ „Mg. Ztg.' aus Rom hatte Kardinal Sart» in den ersten Wahlgängen fast keine Stwme HM-»-„Am S-mta, ab-»ds hw-„ U ^ Kardinale Kopp, Steinhuber, CavaaM Richelmy und Bacilieri

zwischen Pietro und Sarto geschwankt. Als Kardinal Pietro erklärt hatte, eine Wahl wegen seines hohen Alters nicht annehmen zu können, sei Kardinal Kopp sehr entschieden sür die Kandidatur Sartos eingetreten. Am Konklave haben von den 64 Mitgliedern des hl. Kollegiums 62 teilgenommen. Kardinal Cslesia, Erzbischof von Palermo, konnte wegen hohen Alters (89 Jahre) und Kränklichkeit nicht nach Rom kommen und Kardinal Moran, Erz bischof von Sidney in Australien, konnte nicht mehr rechtzeitig in Rom eintreffen

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Volksblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 08.08.1903
Umfang: 12
X. über. In tiefster Ehrfurcht und treüem Gehorsam blicken wir nach Rom zum hl. Vater und rufen Mt dem katholischen Erdkreis aus der Tiefe des katholischen Herzens: Hoch unser hl. Vater, Papst Pius X. ! Ueber die, Papstwahl liegen folgende Nach richten vor: - ' Rom, 4. August. Um 11 Uhr 15 Minuten waren etwa 10.000 Personen auf dem Petersplatze versammelt. Nach halb 12 Uhr machte sich im Vatikan große Bewegung bemerkbar Leute, die sich in der zur Sixtinischen Kapelle führenden Straße befänden, erklärten

die päpstlichen Truppen die Galauniform angelegt, wodurch die Nachricht von der Wahl des neuen Papstes die offizielle Bestätigung erhielt. Rom, 4. August. Gegen 11 Uhr 40 Min. traf ' auf dem Petersplatze ein starkes Truppen aufgebot ein, um den gezogenen Kordon zu ver stärken. Gleichzeitig erschienen auf der äußeren Loggia der Basilika Arbeiter, welche über die Bal- lustrade einen großen Teppich breiteten. Alsbald wurde ein großes Kreuz sichtbar. Die Truppen präsentierten und Kardinal Machi) gefolgt

aufgenommen wurde.. ^KyrdinajMqchi,zog. sich, hierauf zurück.. .Ilzn . 12 Uhr. 10 Min. erschien Papst Pius X., angetan.mit den Pontifikalgewändern, auf der inneren Loggia der . BasilM Hnd erteilte der Bevölkerung den Segen. Pius X. würde enthusiastisch akklamiert.' Von allen .Kirchen läuten die Glocken. Rom, 4. Jugust. Nach zuverlässigen Nach richten hätte Sarto bereits im ersten Wahlgange eine Anzahl von Stimmen auf sich vereinigt, die in den folgenden sich vermehrt hätten und gestern abends fei

seine Wahl bereits gesichert gewesen. Als Kardinal Sarto seine Kandidatur an Terrain gewinnen sah, hätte er zweimal die Kardinäle ge beten, ihn nicht zu wählen und erst nach wieder holten Bitten feiner Freunde habe er zu seiner Kandidatur die Zustimmung erteilt. Als seine Wahl - Verlautbart wurde und ihn Kardinal Oreglia fragte, ob er dieselbe annehme, sei Kardinal Sarto, im ersten Augenblicke vor Erstaunen stumm ge blieben. Bei der ersten Adoration wäre er sehr be- wegt gewesen und hätte geweint. ^ Rom

und spendete den Segen. Um 6 Uhr zog sich der Papst in seine provisorische Residenz zurück, in welcher er bis zur Beseitigung der Siegel an den vom Papste Leo XIII. inne gehabten Gemächern bleibt. Nach Erteilung des Segens begab sich Papst Pius X. in Begleitung einiger Kardinäle zum Besuch des erkrankten Kardinals Herrero. . ^ Rom, 4. August. In kirchlichen Kreisen wird versichert, der Papst habe den Namen Pius zur Erinnerung an Pius VII. angenommen, der am- 14. März 1800 in Venedig zum Papst gewählt wurde

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 08.08.1903
Umfang: 8
wird! k. Hut. Sechs Jahre darnach starb Gregor; sein Nachfolger wurde Kardinal Mastai. Eine allge meine Amnestie erfreute viele taufende Familien, der Hofhalt wurde vereinfacht, reiche Wohltaten gespendet, das Gerichtsverfahren, die Verwaltung gebessert, ein freiheitliches Preßgesetz erlassen, so daß Metternich entsetzt sich äußerte: „Ich war auf alles gefaßt, nur nicht auf einen revolutio nären Papst.' Trotz dieser freiheitlichen Re formen griff die Achtundvierziger-Revolution auch nach Rom über. Minister

Rossi wurde am 15. November ermordet; in der Nacht des 24. No vember floh der Papst, verlassen und verraten, nach Gaöta im Neapolitanischen. Im April 1850 Zog Pius wieder in Rom ein unter dem Schutz französischer und österreichischer Soldaten. Der Krieg von 1859 kostete die Romagna, die sich empört hatte; der Ueberfall Viktor Emanuels und die Schlacht von Castelfidardo 1860 den Kirchenstaat bis auf Rom mit dem Atri, die Delegationen Civitavecchia, Velletri, Aterbo und Frosinone; die am 15. September

^64 zwischen der französischen und italienischen Regierung abgeschlossene Konvention deutete be reits an, daß die italienische Regierung den Aus- Nuch Cavours, daß Rom die Hauptstadt von Italien werden müsse, bei der ersten besten Gelegenheit zur Tat mache« werde. Als jedoch Garibaldi im Oktober 1867 mit einer Freischar in den Kirchenstaat einfiel, schlug ihn eine fran zösische Division am 3. November bei Mentana bis zur Vernichtung. Sowie aber 1870 die fran zösischen Bataillone abzogen und die Nachricht

von der Sedanschlacht eingetroffen war, zogen die italienischen Truppen am 30. September nach kurzem Gefecht durch die Ports Pia in Rom ein; am 8. Oktober wurde die Einverleibung Roms in das Königreich Italien proklamiert und am 22. Dezember Rom zur Haupt- und Residenzstadt erklärt. Durch die sogenannten Garantiegesetze (13. Mai 1871) wurden dem Papst die Ehren eines Souveräns eingeräumt, die freie Ausübung seines geistlichen Amts zugesichert und eine Do tation von jährlich 3,225.000 Lire bestimmt, die jedoch Pius

der unbefleckten Empfängnis Maria; am 8. Dezember 1864 verwarf er in einer Enzyklika an die Bischöfe in 80 Sätzen die Lehren des Liberalismus in Beziehung auf Religion, bürgerliche Gesellschaft, Erziehung und Wissen schaft, zusammengestellt im »LMabus« (Ver zeichnis von hauptsächlichen Irrtümern unserer Zeit). Im Jahr 1867 feierte er in Anwesenheit vieler tausend Gläubigen, die in Rom zusammen geströmt waren, den 1800jährigen Todestag der Apostel Petrus und Paulus und am 8. De zember 1869 eröffnete

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 08.08.1903
Umfang: 8
und in den Einzelstaaten den Weisungen aus Rom zu solgen pflegt, immerhin etwas.' Darauf antwortet die „Augsburger Post- zeitung', das älteste Zentrumsblatt Deutschlands, in Nr. 174 vom 6. August: „Was die Phrase von dem Verhalten des Zentrums zu „Weisungen aus Rom' angeht, so ist sie ein ausgewachsener Unsinn. Kein Mensch kann ein Beispiel dafür angeben, daß das Zentrum jewelchen Weisungen gefolgt wäre. DasGegen- teil ist der Fall. Im Zentrum sagt man sich trotz aller Verehrung gegenüber dem Oberhaupt oer

im Auge hat, ist eine Stunde von Geiselsberg entfernt; das ist allerdings nicht weit. Der Seelsorger von Geiselsberg, der zu nächst die Bezahlung des aushelfenden Priesters zu leisten gehabt hätte, ersuchte persönlich den bei ihm weilenden Kooperator von Olang, gleich nach dem Hinscheiden Jakob Ploners, um Aus hilfe bei dem Begräbnis, die auch ohne weiteres zugesagt wurde. Einige Stunden später wurde publik anerkennen. Trotz alledem wurde Rom am 10. Februar 1798 von den Franzosen besetzt und der Papst

reichischen Truppen beschützt, in Rom ein. Napo leon I. schloß 1801 mit ihm das Konkordat und wurde von ihm am 2. Dezember 1804 in Paris zum Kaiser gesalbt. Als der Papst aber die Ehe des Königs Hieronytnus von Westfalen mit einer protestantischen Nordamerikanerin nicht scheiden wollte und anderen unstatthaften Forderungen nicht nachkam, rückten im April 1808 wieder die Franzosen in Rom ein. Napoleon erklärte zu Wien, daß der Papst als weltlicher Herrscher aufgehört habe zu regieren, der ganze Kirchen

zurück und verweigerte den vom Kaiser ernannten Bischöfen die kanonische Bestätigung. Endlich am 25. Jänner 1813 unterschrieb der kranke, nach Fontainebleau geschleppte Greis ein neues Konkordat, das er aber am 24. März feierlich widerrief. Am 24. März zog er unter dem Jubel des Volkes in Rom ein; der Wiener Kongreß garantierte ihm den Besitz des Kirchen staates; 1814 hat er den Jesuitenorden wieder hergestellt, 1316 scharfe Gesetze gegen die Frei maurer und Carbonari erlassen. Mit den ein zelnen

Papst Wses Namens, ein Graf Mastai-Ferretti. war geboW am 13. März 1792 in Sinigaglia. Er studi »e in Rom Philosophie, Theologie, kanonisch^ NM und Diplomatie. 1319 empfing er d»e Pne, ' weihe und wurde einer der beliebtesten Kanz redner. 1827 Erzbischof von Spoleto, gew er sich bald alle Herzen, besonders m CHMra jähr 1831. Schon im nächsten Jahre versch Papst Gregor XVI. den populären ErzvWu> nach Jmola; 1840 verlieh er ihm den Kardmals

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 10
Datum: 08.08.1903
Umfang: 10
nach seiner Ent Haftung las. E5 erfüllt uns mit hoher Freude und mit be dem wurde Rom am 10. Februar 1798 von den Franzosen besetzt und der Papst am 20. Februar ge waltsam weggeführt, zuerst in Siena gefangen ge halten, dann über die toskanische Grenze unter militärischer Bedeckung nach Frankreich geschleppt, wo er zu Valence am 29. August 1799 starb. Sein Nachfolger Pius VII., ein Graf Chia- ramonti, Benediktiner, dann Bischof von Tivoli, später von Jmola, wurde am 14. März 1800 in Venedig zum Papste gewählt

. Am 3. Juli zog er, von österreichischen Truppen beschützt, in Rom ein. Napoleon I., dem der zynische Unglaube der Revo lutionäre verhaßt war, schloß 1801 mit ihm das Konkordat und wurde von ihm am 2. Dezember 1804 in Paris zum Kaiser gesalbt. Als der Papst aber die Ehe des Königs HieronymuS von Westfalen mit einer protestantischen Nordamerikanerin nicht scheiden wollte, gegen die Scheidung des Kaisers von Jose fine war und anderen unstatthaften Forderungen nicht nachkam, rückten im April 1808

wieder die Franzosen in Rom ein. Napoleon erklärte in Wien, daß der Papst als weltlicher Herrscher aufgehört habe zu regieren, der ganze Kirchenstaat wurde dem Kaiserreich einverleibt und die Gefangennahme des Papstes befohlen. In der Nacht vom 10. bis 11. Juli ließ der Papst die Exkommunikationsbulle gegen den Kaiser anschlagen, in der Nacht des 6. Juli wurde sonderem Troste, daß die Kardinäle, während für sie um Erleuchtung für die Wahl von der gesamten katholischen Christenheit gebetet wurde, in Anbetracht

Gefangenschaft war das Verhalten des Papstes würdig und standhaft, er wies den Glanz einer Hofhaltung, die ihm von Napoleon angebotenen großen Einkünfte zurück und verweigerte den vom Kaiser ernannten Bischöfen die kanonische Bestätigung. Endlich am 25. Jänner 1.813 unterschrieb der kranke, nach Fontainebleau geschleppte Greis ein neues Konkordat, das er aber am 14. März feierlich wiederrief. Am 24. Mai zog er unter dem Jubel des Volkes in Rom ein, der Wiener Kongreß garantierte ihm den Besitz

im nächsten Jahre versetzte Papst Gregor^'' ach Jmola, 1840 oer l Sechs Jahre den populären Erzbischof nach Jmola, er ihm den Kardinalshut. Sechs Jahre danach' . Gregor, sein Nachfolger wurde Kardinal Die - ^^^6er wuroe — Vierziger-Revolution griff auch nach Ms am 15. November er- über, Minister Rosfi wurde mordet, in der Nacht des 24. floh der lassen und verraten nach Gaeta. Im zog Pius wieder in Rom , ein französischer und österreichischer April unter dem Soldaten. F Tiroler! Fordert und verbreitet

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 16
Datum: 08.08.1903
Umfang: 16
Truppen beschützt, in Rom ein. Napoleon I., dem der zynische Unglaube der Revolutionäre ver haßt war, schloß 1801 mit ihm das Konkordat und wurde von ihm am 2. Dezember 1804 in Paris zum Kaiser gesalbt. Als der Papst aber die Ehe des Königs Hieronymus von Westfalen mit einer protestantischenNordamerikanerin nicht scheiden wollte, gegen die Scheidung des Kaisers von Josefine war und anderen unstatthaften Forderungen nicht nach kam, rückten im April 1808 wieder die Franzosen >n Rom ein. Napoleon

zurück und verweigerte den vom Kaiser ernannten Bischöfen die kanonische Bestätigung. Endlich am 25. Jänner 1813 unterschrieb der kranke, nach Fontainebleau geschleppte Greis ein neues Konkordat, das er aber am 24. März feierlich widerrief. Am 24. Mai zog er unter dem Jubel des Volkes in Rom ein, der Wiener Kongreß garantierte ihm den Besitz des Kirchenstaates. 1814 hat er den Jesuitenorden wieder hergestellt, 1816 die Bibelgesellschaft verurteilt, nicht approbierte Bibelübersetzungen verboten

. Nach' etwas mehr als einjähriger Regierung starb er am 30. No vember 1830. Pius IX. ist der populärste Papst dieses Namens, ein Graf von Mastai-Ferretti, geboren 13. Mai 1792 in Sinigaglia. Dieser Papst, der so bedeutend in die Zeitgeschichte eingegriffen hat. würde zu einer auch nur kurzen Lebensskizze ein besonderes Feuilleton erfordern; unsere gedrängte Uebersicht kann daher nur die bedeutendsten Momente herausheben. Der 22jährige Graf studierte in Rom Philosophie, Theo logie, kanonisches Recht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 10
Datum: 08.08.1903
Umfang: 10
kostete die Romagna, die sich em- s?s ^ Ueberfall Viktor Emanuels und die Schacht von Castelfidardo 1860 den Kirchenstaat ^ aus Rom mit dem ?etri, dm ^gationen Civitavecchia, Velletri, Viterbo und Alumne. Als Garibaldi im Oktober 1867 mit /r greischar in den Kirchenstaat einfiel, schlug ihn t ^anzöfische Division am 3. November bei Men- wa bis Zur Vernichtung. Sowie aber 1870 die ^Mschen Bataillone abzogen und die Nachricht er sedanschlacht eingetroffen war, zogen die .Wichen Truppen den 30. September

nach kurzem die Porta Pia in Rom ein; am ber wurde die Einverleibung Roms in das ^6rnch Italien proklamiert und am 22 Dezember die und Residenzstadt erklärt. Durch sogenannten Garantiegesetze (13. Mai 1871) Papste die Ehren eines Souveräns ^ites ^ freie Ausübung seines geistlichen ZA^^Hchert eine Dotation von jährlich VH n bestimmt, die jedoch Pius IX. und nicht annahmen. Er und sein Nach- 7. >. Vließen den Vatikan nicht mehr. Am ?^^ends entschlief er, körperlich gebrochen ^isteZk^ der Jahre, aber voll

, den 9. August, in der Peterskirche. — Der Papst wird gekrönt mit der dreifachen Krone, der Tiara. Bis in das achte Jahrhundert gebrauchten die Päpste nur die Mitra, wie die übrigen Bischöfe. Seitdem sie aber Landesherren der Stadt Rom und deren Umgebung geworden waren, wurde ihre Mitra zum Zeichen der weltlichen Herrschaft mit einem goldenen Reif umgeben. Um die Mitte des 11. Jahr hunderts wurde ein zweiter Reif hinzugefügt, dem dann Urban V. den dritten Reif anreihte, An der Spitze der kegelförmigen Tiara

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