des „Unternehmens" Kerzen und Messen geloben! Herrscht Rom durch seine eigene Kraft? Diese Frage muß entschieden verneint werden; Rom herrscht nur dank der Feigheit seiner Wider sacher und Feinde. Es mag einmal eine Zeit ge geben haben, wo es die Kraft hatte, das, was es das Volk glauben machen wollte und noch will, durch Suggestionen wirklich glauben zu machen, aber diese Zeit ist, wenn sie ja wirklich dagewesen ist, längst vorbei. Die stets fortschreitende Wissenschaft hat zu viel von dem, was Rom als ewige
, von Gott geoffenbarte Wahrheiten hinstellte, mit unwiderli chen Beweisen als Unwahrheiten nachgewiesen, und haben auch nur wenige davon so Kenntnis, daß sie davon fest überzeugt sind, liegt der Zweifel doch ganz allgemein in der Lust ,so daß sich seiner die weitaus erdrückende Mehrheit des Volkes nicht mehr erwehren kann. Gehen sie diese Zweifel dennoch nicht nach und der fast für jedermann leicht zu gänglichen Wahrheit nicht ans den Grund, unter bleibt dies lediglich darum, weil Rom die Men schen
gelehrt hat, seine wirtschaftliche Macht zu fürch ten, mit der es auch der alleranständigsten und red lichsten Menschen, der Licht ins Dunkel bringen will, bis aufs Aeußerste verfolgt, während es seinen Leit hammeln auch dann alle Vorteile zuschanzt, wenn sie ganz allgemein als grundschlechte Menschen er kannt sind. Wer nicht unbedingt für Rom ist, wird als dessen Feind angesehen und behandelt; dies fürchtet jeder mit gutem Grund, und darum halten die meisten Leute mit ihrer Meinung über Rom
um des lieben Friedens willen zurück und machen, wenn es daraus ankäme, ihren Unglauben zu be kennen, gute Miene zum bösen Spiel Roms. So herrscht Rom nicht durch seine eigene Kraft, sondern nur die Feigheit seiner Widersacher, die sich mit Rom nicht verfeinden wollen. Zu diesen Kraftlieferanten Roms zählt auch der in den letzten Nummern aufgetretene protestantische Pfarrer von Gnesau in Kärnten, und er hat ganz recht, wenn er sich damit brüstet, daß viele so den ken wie er. Das ist nur zu wahr, aber wahr
ist erfreulicherweise auch, daß die Zahl jener, die an ders denken, jeden Tag wächst, und getrauen sich auch die wenigstens von ihnen, zu handeln wie sie denken, verschmähen sie es doch, sich als Ver teidiger Roms aufzuwerfen, wie es der besagte pro testantische Pfarrer von Gnesau damit getan hat, daß er mir den Mut zum Vorwurf machte, der ihm fehlt. Mit Rom muß man nach dem Beispiel Luthers auf gut Deutsch reden, wenn man gehört werden wrkl, und da darf einem um kein noch so kräftiges Wort aus dem deutschen