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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 10
Datum: 13.09.1895
Umfang: 10
. Für Erzherzog Ladislaus ist eine zwölstägige Hof trauer angeordnet. Der 20. September. Es war vor fünfundzwanzig Jahren, als die wälsche Regierung ihre Truppen durch die Porta, Pia in Rom einziehen ließ und die ewige Stadt in Besitz nahm. Das war das Ende des italienischen Raubzuges gegen Rom, der schon lange durch Ver- rath und alle jene Mittel, die der Revolution seit jeher zu Gebote stehen, vorbereitet worden war. Seit dem 20. September 1870 ist der Papst in der That ein Gefangener in seinem Palaste

, vor seinen Thoren stehen die italienischen Soldaten, wer nach Rom reist, kann sich davon überzeugen. Italien konnte diesen alle Katholiken der Erde so tief verletzenden Schlag gegen Rom führen — weil die europäischen Mächte theils durch den deutsch- französischen Krieg an einem Einschreiten zum Schutze des Papstes gehindert waren, theils überhaupt für Rom keine Hand und keinen Fuß rühren wollten, weil sie der katholischen Kirche wenn nicht feind selig, doch gleichgiltig gegenüber standen. Rom

war also in seinen Nöthen von allen Mächten ver lassen und da war es keine Heldenthat für die wälschen Horden, das nahezu wehrlose Rom zu be setzen, die gut gesinnte Bevölkerung einzuschüchtern und dem Gesindel aus ganz Italien die Thore zu öffnen und dasselbe dann im Namen der Römer sprechen zu lassen! Victor Emanuel zog, von diesen falschen Römern gerufen, nach Rom und in dem dem Papste gehö renden Palaste, dem Quirinal, schlug er seine Resi denz auf. Der Palast war aber, weil ihn der hl. Vater gerade nicht benützte

, geschlossen und so mußte man, erst einen Schlosser holen, der mit Nachschlüs seln, mit Hammer und Zange das Thor für den König aufbrechen mußte! Das war der Einzug des Königs in den Quirinal! — Und ist Italien in diesen Jahren, seit Rom die Hauptstadt des König reichs geworden, glücklich? Es gibt kaum ein Land in dem so viel Elend und Noth, Verderbtheit und Verworfenheit herrscht, wie in Italien. Die Vor gänge in den letzten Jahren, worüber ja alle Zei tungen berichteten haben die schrecklichsten

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Tiroler Post
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Seite 1 von 14
Datum: 18.03.1899
Umfang: 14
nun wird die Gemeindevertretung mit einer „geheimen Sitz- Feuilleton. Ein drutschrr Äischok im Lulrer. (Den „Los von Rom"-Agenten in's Stammbuch.) Am 6 . März waren es 25 Jahre, dass der deutsche Bischof Mathias Eberhard von Trier in das Gefängnis geführt wurde. Die heutige Generation weiß es kaum -mehr, wie zur Zeit des Kulturkampfes das „Los von Rom"-Werk betrieben wurde und welche Verheerung es an gerichtet hat. Der Kulturkampf bezweckte ja auch nichts anderes, als die Katholiken von Rom loszutrennen und eine deutsche

National kirche zu gründen, deren Grundlage der eben in's Leben gerufene Altkatholizismus war. Kein Geringerer als Bismarck selbst war es, der das Ziel für erreichbar hielt, und er war es, der dem Kulturkampfminister Falk es über ließ, die Los- von Rom-Bewegung durch gesetz geberische Maßnahmen in Szene zu setzen. Klägliche Misserfolge hat diese Los von Rom- Bewegung erlitten; denn aus ihr ist die mächtige Gegnerbewegung „Hin zu Rom" entstanden. Der Kulturkampf ist kläglich gescheitert

, er musste aufgegeben werden, und die deutschen Katholiken sind zur stärksten Partei des deutschen j Reiches, zum ausschlaggebenden Faktor der deutschen Gesetzgebung geworden. Noch mehr! Die deutschen Katholiken haben durch ihre Treue gegen Nom und ihren glänzenden Sieg über die Kulturkämpfer die deutsche National kirche unmöglich gemacht und dafür im Gegen- theil das Ansehen Roms, des heiligen Stuhles und der Kirche selbst bei Freund und Feind zu erhöhtem Glanze erhoben. Dafür hat sich die damalige „Los von Rom

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Unterinntaler Bote
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Seite 5 von 8
Datum: 25.10.1895
Umfang: 8
. Die Fortschrittler verlieren einen Sitz. Die Kartellparteien gewinnen demnach zwei Sitze. Die Sozialdemokraten wahren ihren Besitzstand, indem sie einen Sitz verloren und einen gewannen. Die deutschsoziale Reformpartei (Antisemiten) gewann keinen Sitz. Die Deutsch freisinnigen verloren zwei Sitze. Worn. Der König Don Carlos von Portugal besucht gegenwärtig die mitteleuropäischen Höfe und kündigte auch König Humbert von Italien an, daß er eine Begegnung mit ihm wünsche. Humbert ant wortete, er werde ihn in Rom

empfangen; worauf jedoch der König von Portugal erklärte, nach Rom könne er nicht kommen, er wolle dagegen in Monza, wo der italienische König dermalen weilt, seine Aufwartung machen. Der Papst empfängt nämlich keinen katholischen Monarchen, der im Quirinal Ab steigequartier nimmt oder als Gast des Königs nach Rom kommt. Humbert aber beharrte auf Rom und die Folge war, daß der Besuch Italiens seitens des Königs von Portugal ganz unterbleibt. — Aus dem gleichen Grunde hat auch Kaiser Franz Josef

den von dem italienischen Königspaar oft dringlich ge wünschten Besuch in Rom bisher immer unterlassen. Wrrhkcrrrd. Die städtische Vertretung von Moskau hat für die bevorstehenden Krönungsseier- lichkeiten 450.000 Rubel (ca. 1,100,000 Kronen) angewiesen. Davon sollen 200.000 Rubel zur Er richtung eiues Armenaspls für 200 Personen be stimmt werden; 100.000 Rubel sind für die Il lumination der öffentlichen Gebäude, 45.000 Rubeck zur Bewirthung der Soldaten bestimmt. Unter den deutschen Kolonisten in Süd-Rußland greift

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Tiroler Post
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Seite 10 von 12
Datum: 28.06.1899
Umfang: 12
Uus aller Welt. Kardinal, Fürsterzbischos von Prag. Graf Schönborn, ist am 25. ds. in Falkenau an Lungenentzündung gestorben. Derselbe war am 24. Jänner 1844 in Prag geboren, studierte an der Prager Universität die Rechte, diente dann als Kavallerieoffizier während des Krieges 1866. Nach Ablegung der Staatsprüfungen 1868 studierte er in Rom und Innsbruck (1870—1874) Theologie und wurde vom Kar dinal Schwarzenberg zum Priester geweiht. In Rom wurde er 1875 zum Doktor der Theo logie promoviert

. Dann trat er in die Seel sorge ein, wurde 1883 Bischof von Budweis, 1884 eröffnete er in Rom das Collegium Bohemicum und wurde päpstlicher Thronassistent. Am 21. Mai 1885 folgte er dem Kardinal Schwarzenberg auf den erzbischöflichen Stuhl in Prag und wurde 1889 zum Kardinal er nannt. Als Erzbischof von Prag war er Primas des Königreichs Böhmen, Kanzler der theologischen Fakultät an der Karolo-Ferdinan- dea in Prag. Am 11. Dezember 1889 erließ er den Hirtenbrief gegen die von den Jung- czechen

veranstalteten Husssammlungen. Am 12. März 1890 gab er in der Schulkommission des Herrenhauses die Deklaration des Epis kopats in der Schulfrage zu Protokoll, was große Freude im katholischen Lager hervorrief. Die Aktion wurde leider nicht mit Energie fort geführt. Kardinal Schönborn war Geheimer Rath und Besitzer des Großkreuzes des Stephans ordens, sowie Herrenhausmitglied. Unbegreif licherweise ließ sich Schönborn von den liberalen Regierungskreisen zu einer Aktion gegen die Christlichsozialen in Rom

werden in derselben die in den von Verleumdungen und Lügen strotzenden, zu Hunderttausenden unter das Volk ertheilten „Abfall"-Flugschriften einer gründ lichen und niederschmetternden Widerlegung unterzogen. Dass es dabei den treibenden Kräften und Hintermännern der Abfallsbewegung und ihrem „Reformator" Luther nicht gut er geht, liegt in der Natur der Sache. Aus dem Titel ist der reiche Inhalt ersichtlich, weshalb wir hier die Titel der einzelnen Hefte anführen: 1. Heft: „Los von Rom." 4. Auflage 5 kr. — 2. und 3. Doppelheft: „Los von Rom

. Die Gemeindewahlen in Rom endeten mit vollständigem Sieg der „klerikalen"Kandidatenliste. Die Czarin wurde von einer Prinzessin ent bunden. England und Transvaal, sowie der ver bündete Oranjestaat rüsten zum Kriege. Die Königin von Spanien Unterzeichnete das Gesetz, betreffs der Abtretung der Karolinen-, Marianen- und Palou-Jnseln an Deutschland. Nach einer Meldung des Gouverneurs von Hongkong waren noch in der letzten Woche 109 neue Pesterkrankungen und 117 Todesfälle zu verzeichnen. EXSICCATOR« Uebertrifft

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 14
Datum: 15.12.1894
Umfang: 14
durch eine energische Gesetzgebung entgegentraten. Durch die Gesetze Solon's, besonders aber Lykurg's, wurden die Gegensätze zwischen Arm und Reich auszugleichen gesucht, durch eine Entwerthung des Geldes die Vorzugsstellung der Reichen unter graben, durch die Erziehung der Zugend durch den Staat das Selbstbewußtsein in alle Volksklassen gelegt. Der einzige wunde Punkt im griechischen Staat war die Sklaverei. Doch wurde in Griechenland der Sklave immerhin viel menschlicher behandelt, als z. B. in Rom. Der Sklave

nahm dem Hausvater, seinem Besitzer gegenüber, mehr die Stelle eines Schutzbefohlenen, gleich der Frau und der Kinder, ein. Jahrtausende also vergingen, ohne daß einmal ein ernstlicher Konflikt zwischen den einzelnen Ge sellschaftsklassen eines Staates entstanden wäre. Im Römerreiche erst, und zwar während dessen Glanz periode, war dies der Fall. In den ersten Jahr hunderten nach Erbauung der Stadt Rom, bildete der Bauernstand die festeste Stütze des römischen Staates. Die Bearbeitung

. Auch er hatte nämlich schon den Wettbe werb mit dem während des Zeitlaufes entstandenen Großgrundbesitze zu bestehen, ebenso litt er unter der Einfuhr billigen Getreides aus den römischen Ko lonien. In der Kolonie Karthago bestand schon seit Langem ein stark entwickelter Ackerbau. Man bearbeitete dort riesige Plantagen mit sehr billigen Arbeitskräften, mit Sklaven. So wurde denn Kar thago für Rom die hauptsächlichste Getreidebezugs quelle, während der heimische Ackerbau zurückging. Mit der Darniederlage

und Verarmung des einst so angesehenen Bauernstandes entstanden für Rom gewaltige Gefahren, denn die besitzlos gewor dene Landbevölkerung konzentrirte sich nach der Weder Zmangsgedankrn. Vortrag des Herrn Professor Dr. Schöpf, gehalten am 18. November l. I. in Gnigl zum Besten der Suppenanstalt für arme Kinder. Mein Vortrag verlangt Aufmerksamkeit, weßhalb ich im Voraus darum bitte. Ich führe Sie näm lich in die innerste Werkstätte unserer Seele, unseres Herzens, Denkens und Fühlens. Dabei frägt

fast ausschließlich Sklaven verwendet; die wenigen freien Gewerbe konnten eine größere Bevölkerung nicht ernähren. So wuchs in Rom ein hungriges, besitzloses Pro letariat heran, dessen Treiben die oberen Stände mit Besorguiß erfüllte und auf die Staatsverwaltung hemmend und lähmend wirkte. Damit noch nicht genug, schien auch die Sklavenfrage einer Kata strophe zuzudrängen. Der römische Sklave erfuhr eine grausame, harte Behandlung. Er wurde von feinem Herrn in der rücksichtslosesten Weise, gleich

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Tiroler Post
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Seite 5 von 12
Datum: 17.05.1899
Umfang: 12
der Ablassstreit bereits der gefährliche Funke war, der den vor handenen Zündstoff entflammte, galt er in Rom noch immer als eine ungefährliche „Möuchs- streiterei", wie Papst Leo X. selbst sagte. Den Papst in diesem Glauben noch lange zu be lassen, betrachtete Luther als eine Hauptaufgabe. Denn er verhehlte sich die Gefahr nicht, die ihm drohte, falls bereits am Anfang seines Auftretens Rom gegen ihn mit allen ihm zn Gebote stehenden Mitteln vorgcgangen würde. Als man daher in Rom die Ansicht ausgab, dass

es nur ein Schulgezänke sei, und Luther die Aufforderung erhielt, binnen 60 Tagen zu widerrufen oder sich in Rom zur Vcrantwor- i tung zu stellen, da wirft es wahrhaftig kein günstiges Licht auf den Mann, der die Kirche reformieren wollte, dass er zu verwerflichen Auskunftsmitteln seine Zuflucht nahm. Er schrieb an seinen Freund Spalatin, Hofprediger des Kurfürsten Friedrich von Sachsen: er solle den Fürsten um einen Erlass bitten, wodurch er ihm das freie Geleite abschlüge; „so hätte ich den gerechtesten Vorwand

, in Rom nicht zu erscheinen." Dabei vergiesst Luther aber nicht, zu seiner größeren Sicherheit eine Fälschung des Datums zu empfehlen, nämlich die Zurück- Versetzung der Ausstellung vor den 23. August 1518. (Luth. Briefe De Wette 1, 133, 134.) Während Martin in Deutschland weiter den Brand schürte, seine Ansichten in Flugschriften aufrecht erhält und gegen den Papst bereits mit grobem Geschütz zu Felde zieht, schrieb er am 30. Mai 1518 in einem Briefe au Papst Leo X., in so übertrieben demüthiger

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 18
Datum: 15.07.1899
Umfang: 18
Berdreuurg nud Werden tniliqS berechnet. VÜa ^ .,endu^. .« find fraukirt an dre Administrat cn der „Tiroler Land-Zeitung" zu senden. — Zuschriften ohne Unterschrift werden nicht angenommen. Handschriften nicht zurückaeftellt. Offene Reklamationen find portofrei. — KoLre!pSÄÜ?U?k« »erber*. rnacn m men und eventuell auch dvr-orirt. M 28. Imst, Samstag, d 15. Juli 16W. , 12, Jahcaanq. ... • ' , . AvvMUeM lueröeu \tkm\ WeWmen. Z«r „Los von Rom"-Kewegung. In der letzten Nummer unseres Blattes wurde

der Hirtenbrief des Fürstbischofs von Brixen abge druckt, in welchem sich derselbe gegen die zur Zeit in deutschnational'n Kreisen der Landeshauptstadt zu besonderer Blrthe gelangte „Los von Rom"- Hetze wende: und hauptsächlich gegen die vor kurzem stattgehabte ^onnvendfeier prolestirt, bei welcher ein Festredner sich Auslassungen gestattete, die das religiöse Gefühl üncs jeden Katholiken verletzen müssen. Durch diese ssne Stellungnahme zu einer also ausschließlich religösen Frage hat sich der Bischof

„der Galiläer" belegt und seine Heilslehre als „Mythus", als Sage, bezeichnet wurde, und jedermann weiß auch, daß es für den Bischof eine unabweisbare Pflicht war, der sich auf religiösem Gebiet bewegenden „Los von Rom" -Hetze entgegenzutreten. In seinem Hirtenbriefe hatte der Fürstbischof außer der Sonnwendfeier auch noch ein seit Kurzem in Innsbruck unter dem Titel „Der Scherer" er scheinendes deutschnationales Blatt erwähnt und es unter Hervorhebung der glaubensfeindlichen Tendenz

zusammengeworfen, der Herausgeber des „Scherer" trat vor und hielt eine Ansprache, worauf er den Hirtenbrief des Fürstbischofes in die Flammen warf, sodaß er verbrannte. Da diese Vorgänge darnach angethan sind, den Glauben zu erwecken, daß ein Großtheil der Inns brucker Bewohnerschaft mit den „Los von Rom"- Hetzern gemeinsame Sache macht, haben die katho lischen Vereine Innsbrucks dieser Tage an den Fürstbischof eine Ergeben beitsadreffe gerichtet. Die Adresse verweist auf die geschilderten Vor fälle

auf das schwerste verletzt wurde. Aus diesen Anlässen wieder holen wir feierlich das Gelöbniß, ebenso treu zu unserer hl. Religion und Kirche, zum hl. Vater in Rom und zu unserem ehrwürdigen, allverehrten Oberhirten in Brixen zu stehen, wie zu unserem erhabenen Jubelkaiser und zu unserem Vaterland Oesterreich. Innsbruck bleibt wie ganz Tirol treu seinem Gotte und der von ihm gegründeten hl. Kirche und treu seinem Kaiser und Herrn, treu seiner ! ruhmreichen Vergangenheit. Mit dem Ausdrucke j dieser Gesinnung

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 22.04.1899
Umfang: 10
, welches Kardinal-Fürsterz- Bischof Dr. Gruscha in Wien an seine Diözesanen erlassen hat, stellt sich als eine Kundgebung des gesammten österreichischen Episkopats gegen die so genannte „Los-von-Rom"-Bewegung dar. Das Hirtenschreiben will kein Wort der Wehklage, kein Wort der Furcht, auch kein Wort der bangen Sorge, vielmehr ein Wort der Ermuthigung für die Ver zagten und ein Wort der Lehre für die Schwankenden sein. Sein Inhalt rechtfertigt auch vollkommen diese Intention. Bald zwei Jahrtausende hat der Fels

sich von ihr trennen." Das Hirtenschreiben bemerkt weiter: „Man ruft Euch seit einigen Wochen zu: „Los von Rom!" das heißt: Trennt Euch von der Kirche, die in Rom ihr Oberhaupt besitzt! Betrachtet nun, warum jetzt an so vielen Orten dieser Ruf ertönt-. Wegen Vorgängen im politischen Leben, mit denen weder der katho lische Glaube, noch der römische Papst auch nur in die geringste Verbindung gebracht werden können. Politische Vorgänge können doch eine Religion weder wahr, noch falsch machen. War die römische katho

dabei klar zu tage. Einsichtige Männer im oppositionellen Lager, wie Dr. v. Grabmayr, haben schon längst vor diesem selbstmörderischen Beginnen gewarnt. Sie riethen eindringlich zu einer Annäherung an die Konserva tiven, allein ihre Stimme verhallte wirkungslos. Die Radikalen, immer kühner geworden, haben nun mehr die „Los-von-Rom"-Hetze inszenirt. Sie haben damit an der religiösen Ueberzeugung von Millionen Deutschösterreichern ein freventliches Attentat verübt und die Katholisch-Konservativen

— um die österreichische Idee zu kräftigen und zu fördern. Je mehr sie ihre Ziele enthüllen, um so stärker reagirt das österreichische Gefühl da gegen. Wem erwächst also thatsächlich durch das Treiben der Radikalen und speziell durch die „Los- von-Rom"-Hetze der größte Schaden? Dem deutschen Volke in Oesterreich, der wirklichen und wahren deutschen Gemeinbürgschaft. Tiroler Landtag. 3. Sitzung am 15. April. Im Einlaufe befindet sich die Petition der Schul lehrer um Verbesserung ihrer materiellen Lage (überreicht

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 27.09.1895
Umfang: 8
s. kwmer GhromK/ Jahrg. vni. den Haushalt des Papstes und den Unterhalt des Clerus. Kirchen wurden erbaut, Klöster aus gestattet; zahlreicheArmenhäuser, Spitäler, Waisen häuser und Pilgerherbergen wurden unterhalten; auch Sklaven wurden aus den Händen der Juden oder der Heiden losgekauft. Das ?s.trirliowum ?stri war ein k'g.trimonium Muperuw, das Erbgut des hl. Petrus war em Erbgut der Armen. Die Linderung der Noth in Rom war den Päpsten besonders angelegen. Der Biograph Gregors des Großen

nennt bezeichnenderweise die römische Kirche eine für alle offene Kornkammer, den Papst selbst aber den Familienvater Christi. Das Rom der Päpste war eine für alle offene Kornkammer Was ist das moderne Rom? Nicht eine Korn kammer, wohl aber eine bodenlose Steuerkammer. 2. Vorbereitet wurde der Kirchenstaat durch den großen politischen Einfluss der Päpste. Kon stantin hatte seine Residenz nicht in Rom auf geschlagen, er verlegte sie an die Grenze von Asien und Europa, er gründete die Constantins

- stadt, Constantinopel. Auch nach Theilung des Reiches vermieden es die Beherrscher der abend ländischen Hälfte, ihre Residenz in Rom aufzu schlagen; auch die Könige der Ostgothen und die Statthalter der byzantinischen Kaiser, welche den Zauber des römischen Namens sehr gut hätten brauchen können, haben nicht Rom zur Residenz erwählt. Durch die Vorsehung Gottes hat sich die päpstliche Macht entfaltet, die Päpste wurden die Schutzherren, die Retter Roms. Mit Recht konnte ein Dichter sagen: „Wahrlich

, schützten dich nicht der heiligen Apostel Verdienste, Längst schon wärest du, Rom, ganz von der Erde vertilgt.' Auf zwei Retter Roms sei hingewiesen. In der Mitte des fünften Jahrhunderts, nach der gewaltigen Völkerschlacht, in welcher sich drei Welten gegenüberstanden, zog der Hunnenkönig Attila, die Geißel Gottes, nach Italien. Blut und Flammen bezeichneten den Weg des Bärbaren, der den Kaiser von Constantinopel seinen Sklaven nannte. Die Bewohner von Oberitalien flohen auf die Inseln des adriatischen

Meeres und legten den Grund zum rasch emporblühenden Venedig. Kaiser Valentinian konnte kein. Heer entgegen stellen; wie sollte Rom vor d'em Grimm des Hunnenfürsten gerettet werden? Leo der Große erscheint mit dem Hirtenstabe und im kirchlichen Gewände im LagerAttilas und sprichtzum Hunnen könige voll Kraft und Milde. Rom ist gerettet, Attila tritt mit seinen wilden Scharen den Rück zug an. Was kein Feldherr und kein Heer ver mocht, das vermochte der Papst, welcher furcht los wie ein Löwe

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Tiroler Post
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Seite 6 von 16
Datum: 02.08.1899
Umfang: 16
Verwahrung einzulegen (Beifall) gegen die Unbill, welche unserm Heiland, seiner Lehre, unserm Fürstbischof angethan wurde, um feierlich und entschieden Verwahrung einzulegen gegen die unheilvolle Bewegung, welche mit dem Rufe „Los von Rom" den Ruf „Los von Oesterreich" verbindet. Lassen Sie uns diesem Ruf stets und bis zum letzten Athemzuge mit der Devise beantworten: Treu und fest zu Rom, treu und fest zu uuserm Kaiser und zu unserem Vaterland. (Minutenlanger Beifall.) Die heutige Versammlung sei

blicke, in denen er redet, wie es ihm wirklich ums Herz ist. Ein solcher war im Oktober 1897 bei der Gründung des neuen liberalen Vereines. Dort sprach Dr. Erler nach liberalen Quellen in Innsbruck die denkwürdigen Worte: „Wo Rom herrscht, ist für das Deutschthum kein Platz." Meine Herren! ich mache auf merksam. diese Worte sind seitdem als der Aus spruch Dr. Erlers oft wiederholt und niemals widersprochen worden. Was heißen sie denn? Wo Rom herrscht — wo der katholische Glaube herrscht

der römisch-katholischen Kirche werden sie des deutschen Namens nimmer für würdig gehalten. Deutsche waren dafür jene Protestanten, welche die Schweden in's Reich gerufen, die da ärger hausten als Türken und Heiden, welche die größte materielle Noth, Verwüstung auf allen Gebieten, sittliche und geistige Verwilderung hervorgerufen haben. (Beifall.) An ihnen hatte Rom keinen Theil. Deutsche nach dem Herzen unserer Völkischen waren jene Reichsfürsten, die sich mit dem französischen Sonnenkönig und sogar

mit den Türken ver banden gegen das deutsche Reich. Rom herrschte nicht über sie. Ein Deutscher, im Sinne des Dr. Erler war jener preußische Friedrich, der Feind Maria Theresias, der große Freidenker; er umgab sich mit Franzosen, redete und schrieb

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 14 von 18
Datum: 05.11.1893
Umfang: 18
Universität. REISENDE —rr— sowie Vertreter für einzelne Orte werden von uns ausgenommen. fl. kr, (43) Anzengruber, Ludw. Die Kameradin. Erzählg. gbdn. 2.90. (44 Balir, Hermann. Russische Reise gbdu. 2.—. (45) Bree, M. Wo die letzten Häuser stehen. Roman gbdu. 2.60. 16; ßrochet, Jos. J. Ein moderner Don Juan. Rom. gbdn. 3 20. Brociner, Marco. Rauschgold . gbdn. 2.60. Christen, Ada. Unsere Nachbarn. Skizzen gbdn. 2.90. (55) Engel, Alexander. Fels, R. von. Agram er Schreckenstage. Novellen (49) de. Jungfer

. Novellen . . gbdn. 2.60. Herzog, Ad. Aus der Lebenssohule. Rom. 2 Bde. gbdn. 4.60. (7 t) Janitscbek, Marie. Licbthungr. Leute. Novellen gbdn. 2.—. Jokai, Maurus. Ein Frauenhaar. Histor. Rom. gbdn. 2.—. (73) do. Der Piratenkönig. Novelle .... gbbn. 1.70. (74) do. Der letzte Pascha von Ofen. Historischer Roman .... ......... gbdn. 2.90. (75) Königsbrun-Scbanp. Tausendlust. Novellen . gbdn. 2.—. (76) do. Neue Märchen gbdn. 2.—-. (77) Kürnberger, Ferdinand. Löwenblut. Novelle gbdn. 2.'—. fl. kr, Lacroma

: Anathema sit. — Johannes gbdn. 2.60. (86) do. Die Unzufriedenen. Roman aus den bürger lichen Kreisen gbdn. 2.60. (87) Müller, Ernst. Irrwege des Herzens. Roman . gbdn. 2.60. Müller-Guttenbrunn.Ad. Frau Dornröschen. Rom. gbdn. 2.60. (89) Neupauer, Dr. Jos. Österreich i. Jahre 2020. Rom. gbdn. 3.20. (90) Orsini-Rosenberg, Lothar Graf. Ein Nachkomme Gott frieds von Bouillon. Humor, aus dem* österreichischen Kavallerieleben gbdn. 2.—. (91) do. Der neue Hofmeister. Roman . . . gbdn. 2.60. Pohlidal

, H. Psyche. Sensitive Novellen . . gbdn. 2.—. Reichard, Mea. Andree. Socialer Roman . . gbdn. 2.—. Schil'korn, Ferdin. Vom deutschen Stamme. Rom. gbdn. 3.20. (95) do. Rufer im Streite. Roman gbdn. 3.20. (96) do. Kulturbilder aus dem Osten .... gbdn. 3.20. do. Rufer im Streite. Roman do. Kulturbilder aus dem Osten Schwarzkopf, Gustav. Bilanz der Ehe. Novellist. Studien. I. Passiva gbdn. 2.90. II. Dubiosa gbdn. 2.90. (99) do. Lebenskünstler. Ein Sittenbild . . . gbdn. 2.—. j (100) do. Durch scharfe Gläser

. . . gbdn. 3.20. do. Der beschleunigte Fall. Roman. 2 Bde. gbdn. 7 60. do. Oberlicht. Ein Wiener Künstlerroman do. Ibi Ubi. Soldatengeschichten Troll-Borostyani, Irmav. Ausd.Tiefe. Rom. 2 Bde. (129) Vincent!, Carl von. Starke Seelen. Novellen (130) Walilheiin, E. Ans freier Wahl. Roman . . . (131) do. Ihr Wille und andere Novellen . . . 132) Wartenegg, Wilh. v. Schloss Winikstein. Rom. '133) Wintern, J. Wie einst im Mai. Erzählung. 134) Wodiczka, Victor. Bellicosus. Roman a. d. Geschichte Österreichs

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 4
Datum: 28.03.1894
Umfang: 4
und der Tochter Kossuths) trifft über Venedig und Fiume am 29. ds. in Budapest ein und bleibt zwei Tage lang daselbst in der Vorhalle des Mu seums öfientlicht anfgebahrt. Rom. Der hl. Vater hat am Charfreitag ein sehr schönes Rundschreiben (Encyclica) an die Polen erlassen. Er erinnert darin an die ruhmreiche Vergangenheit Polens, an dessen standhafte Anhänglichkeit an den päpstlichen Stuhl und an die anläßlich seines letzten Jubiläums veranstalteten Pilgerfahrten nach Rom. Die Encyclica verbreitet

, daß sie an dem Erz bischof von Gnesen-Posen einen ihren Wünschen entsprechenden Kirchenfürsten besitzen und ermahnt sie, der Billigkeit des deutschen Kaisers zu vertrauen und die Gesetze zu beobachten. Italien. Die Papstfeinde in Italien wollten im Jahre 1895 das silberne Jubelfest der „Befreiung" Rom's durch eine Weltausstellung feiern. Dieser Plan ist aber schon jetzt zu Wasser geworden, und zwar Dank den Folgen jener sogenannten Befreiung. Die Stadt Rom ist nämlich dem Bankerott nahe

, und das haben die Jtalianissimi, eben jene Papstfeindc, zu Wege gebracht. Eine solche Stadt hat natür lich kein Geld und keinen Credit für die Veranstaltung einer Ausstellung, und so unterbleibt denn der Pomp, mir dem man ein Ereigniß feiern wollte, welches für das Gedeihen Rom's als eines der unglücklichsten seiner Geschichte be zeichnet werden kann. Darüber nun große Unzufriedenheit in Rom unter den Geschäftsleuten und Arbeitern, welche zu einer Demonstration führte. Die Polizei mußte Militär zu Hilfe rufen. Letzteres

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Unterinntaler Bote
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Seite 3 von 8
Datum: 13.07.1894
Umfang: 8
Lucchesi verdächtigt wird, durch einen Dolchstich ermordet. — Am nämliche Tage brachte Minister Crispi in der Kammer zu Rom mehrere Gesetzeutwürfe ein, die er als dringlich bezeichnete, über Ver schärfung der bestehenden Gesetze, betreffend die Aufreizung zu verbrecherische» Thaten und die Vertheidigung der Ver brechen durch die Presse. — Aus Rom wird gemeldet: Die Polizei entdeckte den thatsüchlichen Bestand eines anarchistischen Complotts, welches den Attentäter Lega beauftragte, den Minister Crispi

durch Revolverschüsse zu ermorden. Lega, dessen Urtheil noch in diesem Monat gesprochen werden wird, benimmt sich beim Verhör stets äußerst frech und hat wieder hol! erklärt, „daß er Crispi ermorden und in demselben einen Hauptvertreter der jetzigen bürgerlichen Gesellschaft und den Leiter der Regierung treffen wollte." — Der Polizei-Chef in Rom erhielt infolge der in den letzten Tagen vorgenommenen .Verhaftungen von Anarchisten eine große Anzahl von ano-- nymen Briefen, die ihn mit dem Tode bedrohen

. Für die Minister wurde ein eigener Sicherheitsdienst geschaffen. Wenn Crispi aussährt, ist er immer von vielen Geheimagenten umgeben. — Traurige Zustände! Spanien Auch aus diesem von der Loge und anderen Umsturzleuten unterwühlten Königreich wird wieder ein anarchistisches Attentat gemeldet, daß noch dazu in einer Kirche stattfand. Man nielbet aus Madrid, 2 . Juli: „ Ein Arbeiter versuchte, den hervorragendsten Führer des spanischen Arbeiter-Pilgerzuges nach Rom, Marquis Cubas, während er heute die Arbeiten

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Tiroler Stimmen
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Seite 5 von 6
Datum: 27.05.1893
Umfang: 6
Beilage zu den „Reuen Tiroler Stimmen" Nr. 120. Ein Feind des Papstthums in Selbst beleuchtung. Einen Mann vom literarischen Range des Vev fassers der „Geschichte der Siadt Rom im Mittelalter" im Lichte seiner eigenen Memoiren kennen zulernen dürfte für jeden Gebildeten, wenn nicht ein Bedürfniß, so doch gewiß ein Genuß sein. Zum besseren Verstäub msse mag eine flüchtige Skizze seines äußeren Lebens iaufes und seiner literarischen Thätigkeit vorausgeschickt werden. Gregorovius war am 19. Jänner

1821 zu Neidenberg in Ostpreußen geboren und bezog im I. 1838 die Universität Königsberg in der Absicht, sich dem Studium der evangelischen Theologie zu widmen. Aber nach kaum absolvirtem Triennium trieb ihn seine Neigung unwiderstehlich der Geschichte und Literatur zu Wir nennen vvn seinen Werken aus dieser Zeit nur folgende drei: „Werdemar und Wladislaw, aus der Wüste der Romantik"; die «Idee des Polenthums" und die „Polen- und Magharen-Lieder". Im I. 1852 begab er sich nach Rom, wo er bis 1874

dauernd verblieb. Die Vollendung seiner „Geschichte der Stadt Rom im Mittel alter" und das Schicksal, von welchem die ewige Stadt am 20. September 1870 ereilt wurde, veranlaßten ihn, 1874 nach München auszuwandern, woselbst er die „Geschichte der Stadt Athen im Mittel alter" schrieb und am 1. Mai 1891 als Mitglied der dortigen Akademie der Wissenschaften im Alter von 70 Jahren das Zeitliche segnete. Obwohl Gregorovius' Tagebücher keineswegs voll ständig sind, indem sie ganze Monate ohne Aufzeich

e. „Nur die fremden Mächte sind es, welche diese Mumie vertheidigen, die noch Kirchenstaat hecht." Die Enttäuschung blieb indes nicht aus. Als die P'emontesen durch die Porta Pia in Rom eingezogen waren, klagte Gregorovius wehmüthig: „Rom, 13. No vember 1870. Da meine Arbeit endigt, blüht Nom für mich ab. Ich gehe in den Straßen umher, auf den Spuren meiner Leidenschaft und Begeisterung, fühle diese nicht mehr, und mir ist, als schauten alle diese einst so begierig von mir durchforschten Monumente geisterhaft

i"ot auf mich herab. Donna Erstlia, der ich sagte, daß wh Rom verlassen wollte, nannte mich undankbar, da Rom die Heimat meiner Arbeiten und die Quelle meines Ruhmes sei. Wohl, Rom verlassen, heißt für mich von wemem wahren Leben Abschied nehmen. Doch diese Epoche schließt sich einmal." Charakteristisch für die Srnneswandluug, welche sich mit Gregorovius vollzogen, ist seine Anficht, daß wenigstens Rom und deffen Distrik dem Papste belassen werden sollte. „So bliebe der kos mvpolitische Charakter Roms erhalten

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Tiroler Post
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Seite 3 von 14
Datum: 15.07.1899
Umfang: 14
, aber er ahnte nicht, dass j er es stiftete. Seine Werke können also nicht | macht. Wer bisher geglaubt hat, dass Wolf und Schönerer die Urheber der „Los von Rom"- Bewegung seien, den belehren protestantische Blätter im Herzogthum Sachsen-Altenburg eines andern. Dieselben schrieben letzter Tage: „Ein neuer Beweis für die Durchtriebenheit der Je suiten überhaupt und des U. Abel 8. J. ins besondere sei die — „Los von Rom-Bewegung". Dieses sei nichts anderes als ein schlaues Werk des P. Abel, der sich bemüht

habe, eine Be wegung zu inscenieren, welche die schlechten Elemente aus den Reihen der öster reichischen Katholiken aus scheidet und ins protestantische Lager überführen soll, um die protestantische Kirche da selbst zu zersetzen." Wirklich ausgezeichnet! Dann wäre also Wolf der Agent des P. Abel, bemerkt die „Reichspost". So naiv diese Er klärung ist, so zeigt sie doch, wie wenig Respect der „Los von Rom"-Bewegung auch in prote stantischen Kreisen entgegengebracht wird. Sie zeigt aber insbesondere, dass

der 1545 von Luther verfassten Schrift: „Das Papstthum zu Rom vom Teufel gestiftet" ist Döllinger der Ansicht Prechts mit dem Unterschiede, dass er annimmt, Luther habe nicht im Wahnsinn, sondern berauscht von geistigen Getränken diese Schrift geschrie ben. Da aber die Schrift zu lange ist, als dass sie in diesem Zustande auf einmal hätte verfasst werden können, so musste Luther nach der Ansicht Döllingers meist dem Rausche ergeben gewesen sein. Uebrigens müssen seine Freunde diesen Zustand

von Rom"-Sippe. Dreyfusiade. Quesnay de Beaurepaire richtete an den General-Kommandanten des siebenten Korps, den Kriegsminister und den Minister präsidenten eine Eingabe, in welcher er Drey fus beschuldigt, seit mindestens zehn Jahren an verschiedene fremde Mächte geheime, die Sicher heit des Staates berührende Aktenstücke aus geliefert zu haben. Beaurepaire verlangt, dass man ihm gestatte, die seine Beschuldigung er härtenden Beweisstücke zu unterbreiten. — Eine Anzahl Budapester Jüden

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