, 28. Oktober. Heute geht die Adresse mit mehr alS hundert Unterschriften versehen an den Hochwürdigsten Fürstbischof ab. 'Ueber unsere guten Gesinnungen hegen Sie keinen Zweifel. Der altbewährte Spruch „für Gott, Kaiser und Vaterland' 7 findet auch, hier warme Herzen und kräftige Arme zu semer Vertheidigung, wenu's'einmal noth thun sollte. . . , . ^ . Von der Etsch, 28. Okt.SeitMigen Tagen war man ohne Nachricht von Rom; keine Briefe, keine Zeitungen, keine Tele gramme, im Gegentheile wollten die Zeitungen
von emer Revolution, die in Rom ausgebrochen, von einer. Zuavenkaserne, die unterminirt und in die Luft gesprengt worden sein sollte, wissen; ja die italienischen und namentlich die Florentiner Zeitungen, und nach ihnen ihre Nachbeter in Deutschland sprachen bereits von Barrikaden, von Straßenkämpfen, von Blut, das in Rom stromweise stieße. Endlich erhalten wir wieder die Zeitungen, und zugleich die Nachricht, daß die telegraphischen Verbindungen mit Rom wieder hergestellt seien; sie sagen uns ferner
, daß bis zum 24. Oktober in Rom gar nichts vorgefallen war. Die Revolution, die am 21. d. losgebrochen sein sollte, war eine feierliche Lüge; die Kaserne, die in die Luft geflogen sein sollte, war nur eine teuflische Sehnsucht. Gari- baldi, welcher am 22. Oktober von dem Balkon eines Gasthofes in Florenz den Italienern sagte: „In Rom schlagen sich unsere Brüder seit gestern Abends', hat ihnen also einen blauen Dunst vorgemacht; und die Deputirten und Senatoren des Central-Comitss täuschten die Italiener
auf die unverschämteste Weise, da sie ihnen verkündeten: „Italiener! unsere Brüder,, die Römer kämpfen seit zwei Tagen Helden- müthig in Rom.' Die Revolution hat bei dieser Gelegenheit wieder recht hand greiflich gezeigt, welches ihre wahren Charaktere sind, nämlich Lüge, und Blutdurst. Sie hat schändlich gelogen, und im Herzen gejubelt bei dem Gedanken, daß eine Kaserne unterminirt, und ein Häuflein tapferer Soldaten durch Verrath umgekommen sei. „Die Straßen Roms sind mit Blut benetzt', wiederholte mit wilder
Freude die Revolution, und sprach damit einen Wunsch aus, den sie gerne in Erfüllung gehen sehen möchte. Die.Liebe, welche diese barbarischen Revolutionärs zu den Römern haben, ist also: Rom in Blut gebadet, und seine Monumente unterminirt und zerstört zu sehen. Und Volks vertreter und Senatoren schämen sich nicht Proklame, wo sie zu offen barer Revolte und Verrath auffordern, mit ihren eigenen Namen zu unterschreiben, wie G. Pallavicino, F. Crispi, B. Cairoli, L. Laporta, A. Oliva. F. De-Boni