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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 10.04.1869
Umfang: 8
oder Fleckenkrankheit befallen schienen. Sie waren über den ganzen Körper mit schwarzen Flecken von ver schiedener Größe bedeckt... Die mikroskopische Untersuchung konstatirte jedoch, daß diese Flecken von dem Vorhandensein von Maden der sehr kleinen Schlupfwespen, welche ihre Eier- in den Leib dieser Raupen gelegt hatten, und den Eiern von Fliegen herrührten^ Diese Eier kamen unter der Haut zur Entwicklung; die Raupen wurden siech und starben. r Aus dem Bnrggrafenamte^ (Fortsetzung.) Du großes Rom

, du schwerverfolgtes Rom! seitdem Christus lehrte, daß durch sein Erscheinen in der Welt eine große Scheidung der Geister einge treten ist, daß ^wer nicht mit ihm ist, gegen ihn ist;' „wer nicht mit ihm sammelt, zerstreut;' seitdem Christus den Haß und die Verfolgung seiner selbst als das Vorbild desjenigen Kampfes aufstellte, den seine Feinde wider seine Braut, die Kirche, anstiften würden ; — seit dieser Zeit sind die Menschen in zwei große Heereslager getheilt, daS Eine unter der Führerschaft Christi

und seines Stellvertreters auf Erden, ^ des römischen Papstes, das Andere unter dem Banner des Fürsten dieser Welt und der Finsterniß. Und dieser heiße Kampf zwischen Wahrheit und Lüge, er wüthete, wie überall so auch in Rom gleich beim ersten Anfange des Glaubenslichtes der göttlichen Wahrheit. Diesen Kampf in Rom verkünden laut der mamertinische Kerker und der Kreuzesplatz, wo Petrus, der von Jesus gesetzte erste Papst und Verkündiger des hl. Evangelium in Rom gefangen gehalten und für den hl. Glauben sein Blut

und Leben gegeben hat: Zeugen dieses brennenden Kampfes zwischen Wahrheit' und Lüge sind der Kerker und Richtplatz in Rom, wo ein hl. Paulus Jahre lang gefangen saß und endlich für den wahren Glauben unter dem Schwertstreiche sein Blut und Leben hinopferte: Zeugen des Kampfes zwischen den Anhängern Christi und des Fürsten der Finsterniß sind in Rom das Ehrfurcht einflößende Colosäum und andere Richtplätze, wo so viele treue Be- kenner und Bekennerinnen ihren allein seligmachenden uud wahren Glauben

an Jesus und sein Evangelium unter hungerschnaubenden wilden Thieren und andern Todeswerkzeigen mit dem Martertode besiegelt haben. Und ebm durch den Martertod der zwei Apostel fürsten Petrus und Paulus ist Rom zur kathol. Weltstadt eingeweiht worden, und übertrifft dadurch allein alle übrigen Schönheiten der ganzen Welt. — Seitdem nun Rom die Felsenstadt des katholischen Lichtes und der Sitz der evangelischen Lehre Jesu Christi geworden, hat sich schon durch 18 Jahrhunderte die ganze Wuth der Feinde

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 10.06.1868
Umfang: 4
, die mit Interesse, Liebe und Freude ein solches Werk lesen werden. Innsbruck. 9. Juni. Die Reise des Erzbischofs Haynald nach Rom bildet noch im mer eine stehende Rubrik in den offiziösen Wiener und Pester Blättern, ja neuestens werden von Pest aus sogar Pariser Jour nale in's Mitleid gezogen. Die Haltung der offiziösen Blätter zu dieser Angelegenheit ist in der That zu charakteristisch, als daß wir unterlaffen könnten, dieselbe bekannt zu geben. Unsere Leser erin nern sich noch, wie die Offiziösen von Pest

bis Augsburg anfäng lich behaupteten, der Kirchenfürst sei nicht nach Rom abgereist, habe also auch keine Mission vom Kaiser dazu erhalten, wie unab hängige Blätter berichteten: Haynald befinde sich vielmehr aus Gesundheitsrücksichten in Meran. Nachdem diese Behauptung un haltbar geworden (auch der amtliche „Bote" zeigte sich einmal un abhängig, anerkannte die Thatsache und berichtete Erzbischof — er nannte ihn zuerst Cardinal — Haynald sei von Meran nach Rom abgereist), hieß es in den offiziösen Blättern

: Der Kirchenfürft sei nicht im Aufträge des Kaisers, sondern auf den Wunsch des Herrn v. Beust nach Rom gereist. Diese plötzliche Frontveränderung war wohl begründet. Denn eben zur Zeit, als Erzbischof Haynald sich in Rom befand, wurden die sog. confessionellen Gesetze sanc- tionirt. Die Offiziösen brachten daher, und wir begreifen warum, die Reise des Kirchenfürsten in Zusammenhang mit dieser That sache. Warum auch sonst, mochten sie sich denken, sollte Haynald, der in Rom in hohem Ansehen steht, so über Nacht

die Reise an getreten haben? Das parlamentarische verantwortliche Ministerium und der Reichskanzler mußten also gewiffermaßen ansangen sich wegen der Reise zu interesfiren; wenigstens ließen die Offiziösen durchblicken, daß es der Regierung nicht gleichgiltig sein könne, ob Erzbischof Haynald gerade in jenen Tagen in Rom sich aufhalte oder nicht, und was der Zweck seiner Reise sei. Daher behaupteten die allzeit geschäftigen und ungeschickten Dispositionsfondskinder schließlich, wahrscheinlich

um das „gebildete Publikum" wegen ge- wiffer Besorgnisse zu beruhigen, Erzbischof Haynald sei ohne Zwei fel im Aufträge der Regierung nach Rom gereist. — Nun stellt sich aber heraus, daß auch diese Behauptung der Offiziösen unrich tig ist. Haynald war in Rom aber jedenfalls nicht im Aufträge der Regierung. Aus Rom schreibt man nämlich dem „Univers": Msgr. Haynald hat sich hier nicht aufgehalten; er hatte nur Sr. Heiligkeit einen Brief des Kaisers von Oesterreich zu überbrin gen und ist sogleich

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 4
Datum: 20.02.1868
Umfang: 4
wird schließlich angenommen. Man gelangt zu dem Botschafter posten in Rom. Es enspinnt sich hier eine ziemlich erregte De batte. Die Linke ermangelt hiebei nicht auch ihren Standpunkt Rom gegenüber klar zu stellen. Der Ausschußantrag verlangt dem österreichischen Botschafter in Rom als Funktionszulage anstatt der präliminirten 54,600 fl. nur 37,200 fl. zu bewilligen. Fürst I a b l o n o w s k i ist für der von der Regierung vorgeschlagenen Summe von 54,600 fl., die auch mit den bezüglichen wiederholten

Beschlüssen des Herrenhauses übereinstimme. Dr. Groß (aus Wels) kann sich nicht denken, daß ein Botschafter in Rom unterstützt durch eine hohe Funktionszulage „in die Nothwendigkeit versetzt wäre, einen so be deutenden Aufwand zu machen," da „ja die Tagesereignisse lehren, daß in Oesterreich und in Wien Sammlungen veranstaltet werdm — selbst vom schönen Geschlechte — um die Nothlage des heiligen Vaters zu lindern." Er hält den Botschasterposten für etwas höchst überflüssiges, und stellt auch den Antrag

, den diplomatischen Ver kehr mit Rom durch einen Geschäftsträger, oder mittelst der Gesandt schaft in Florenz zu besorgen. Oesterreich, sagt Dr. Groß, muß wieder ein „mächtiger Staat" werden! — Und um dahin zu gelangen, muß es freilich vor Allem seine Beziehungen zum Kirchenstaat, die „in politischer Beziehung abgenommen," möglichst schwächen, die zum Königreich Italien aber, das für unsere Liberalen „an Wichtigkeit gewonnen," nur noch inniger knüpfen. Der Standpunkt des Dele- girten Groß ist ganz

.) Also nicht darum stimme ich für den vollen Gehalt des Gesandten in Rom, sondern aus anderen Gründen. Man hat soeben behauptet, es sei ein solcher Aufwand von Luxus nirgends weniger geboten als in Rom; denn der hl. Vater selbst ziehe ja als Bettler in der Welt herum. Eine solche Anführung eines thatsächlichen Verhält nisses scheint mir wenigstens doch etwas unzart. Wenn man sagt: „Es ist in Rom der Luxus nicht nothwendig," so sage ich: Unsere sinanciellen Verhältnisse sind von der Art, daß wir gar nirgends

einen Luxus dulden können. (Rufe links, sehr gut!) Denn der Vertreter eines Staates, der wie Oesterreich am Rande des ver derblichen Staatsbankerotts herumschwankt (lebhafter Widerspruch links), soll nicht in Paris und London einen Aufwand machen, als wenn jeder Einwohner Oesterreichs ein Millionär wäre. Was aber wahr ist in Rom, ist wahr in Paris und London. Die Ver treter des österreichischen Staates sind die Vertreter eines blutarmen Landes. (Bravo.) Ich habe schon früher gesagt

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Tiroler Stimmen
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Seite 5 von 8
Datum: 03.07.1862
Umfang: 8
Beilage zu den „Tiroler Stimmen" m 150. Von Freundes Hand wird uns ein Brief zur Ver öffentlichung in den Tiroler Stimmen mitgetheilt, den wir sogleich folgen lassen: Lieber Freund! London, 23. Juni 1862. Aus Rom in London. Nicht wahr, es ist sonderbar, daß ich über Rom und seine letzten Feierlichkeiten erst von London aus schreibe; aber ich thue es des wegen, weil ich in Rom nie zu einem ruhigen Augenblick kam; andererseits aber würdest Du meinen Brief aus Rom auch nicht früher erhalten

haben, als Du diesen von England aus erhaltest; denn denke Dir den kuriosen Postgang aus Oesterreich nach Rom. Ich schrieb eine Woche vor meiner Abreise an meinen Freund nach Rom wegen Besorgung des Ouaniers. Als ich in Rom ankam, wußte mein Freund von keinem Briefe etwas, und stehe da, drei Tage nach meiner Ankunft kömmt mein Avisobrief erst mir nach. Ob er inzwischen eine Reise um die Welt gemacht hahe, weiß ich nicht, nur das weiß ich, daß aus dem Briefe, den ich mit einer 15 kr. Marke versehen hatte, noch die Zahl

66 stand, was so viel hieß, als: bezahle 66 Bajocchi oder über die 15 kr. ö. W. noch 1 fl. 40 kr. R. W Prosit für einen nutzlos gewordenen Fetzen Papier. Das kömmt alles von den freundschaftlichen Ver hältnissen her. auf welchem wir mit unseren Nachbaren, den Pie- moutesen stehen. Und ich glaube doch in der Zeitung gelesen zu haben, daß unsere Regierung erst neulich einen Vertrag mir Pie mont abgeschlossen hat, dem gemäß man einen Brief mit 15—{— B österr. Kreuzer in daß von Piemont umzingelte Rom

bringen könnte. So achtet man im Auslande Oesterreich und seine Ver träge. Nun zuerst will ich kurz erzählen, wie ich nach Rom kam. Bis an die piemontestsche Grenze begegnete mir nichts Son derbares. Nur stieg mir der kalte Frost über den Rücken, als ich die vielen Thürme, Gräben, Schanzen, Mauren und Kanonen sah, welche von der Veroneser Klause bis hinab nach Mantua gegen Piemont hin eine drohende Fronte bilden. Als ich über Pesckiera hinaus war, dachte ich an die Braven alle, die in dieser Gegend

erzählt. Im Vorbeigehen gesagt lebt P. Pius Zingerle in Rom gesund und vergnügt. Er fragte neugierig nach seinen Freunden in Tirol. Seine Stellung in Rom ist in pekuniärer Hinsicht nichts weniger als glänzend. Jeder einfache Gymnasial- Professor bei uns hat mehr Salär, als dieser große Gelehrte ; doch er beugte sich dem Gehorsame, obgleich er sein bescheidenes Plätzchen in Meran der ewigen Weltstadt vorgezogen hätte. Seine Nähe machte auf mich einen wohlthuenden Eindruck, ich sah ihn zum ersten Male

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 16.07.1869
Umfang: 8
nach Rom geschickt, wor- s 1868 habe all.n damaligen Hoffnungen ein Ende ge- setzt. Der Botschafter bekömmt nun den Auftrag, in Rom begreiflich zu machen, daß die neun Gesetze nicht etwa als vorübergehende Maßregel zu betrach ten, sondern, daß sie etwas Feststehendes, nothwendig Gewordenes seien, daß die Regierung des Reiches nie und nimmermehr zu den aufgehobenen Bestimmungen des ConcordateS zurückkehren könne. Doch hege die kaiserliche Negierung keinen sehnlicheren Wunsch, als mit der Kirche

in Harmonie zu leben, und daS könne Rom bewerkstelligen, denn es habe sich in anderen Ländern mit manchen Institutionell versöhnt, welche den Interessen der Kirche weil abträglicher gewesen seien, als die neuen österreichischen Gesetze. Am 3. Dezember antwortet Graf TräutmannSdorss, daß er mit dem Kardinal Äntonelli xine Unterredung gehabt, nach welcher derselbe zwar, waS die „Grund sätze und Rechte der Kirche' betreffe, unverbrüchlich strenge aus dem römischen Standpunkt verharre, daß er aber erklärt

habe, Rom sei kein principieller Geg ner irgend einer Regierungsform, sondern wolle nur die Rechte der Kirche geschützt wissen. WaS speciell Oesterreich betreffe, so hält der Cardinal Conflicte zwischen dem Staat und dem CleruS für unvermeid lich ; er behaupte auch, daß in Oesterreich eine Reac tion eintreten müsse, wenn nicht der Ruin de» Staa tes unvermeidlich sein solle, wie man überhaupt in Rom die Dinge in Oesterreich in sehr düsterem Lichte betrachte. Trotz alledem hofft der Botschafter, eS könne

sich mir der Zeit wenigstens ein Zustand stiller Toleranz von Rom erwirken lassen, und er findet, wie er in einer angeschlossenen Note von demselben Datum aus einandersetzt, eine Bekräftigung dieser Hoffnung in einer Unterredung mit dem Papst , in weicher Se. Heiligkeit zwar nicht minder al» der Kardinal Staats sekretär die „unverkürzte Anfrechthaltung der Rechte der Kirche' festhält. Nun handle eS sich darum, Rom darüber zu beruhigen, daß die bisherigen confessio» nellen Gesetze nicht blos ein Anfang

, sondern daß die coosesstoneUea Reformen mit ihnen abgeschlossen seien. Unter dem Ä. Jänner 1369 antwortet darauf Gras Beust in einer Weise, welche zwar an den konfessio nellen Gesetzen sesthält, «S aber durchaus nicht als unwahrscheinlich durchblicken läßt, daß man sich in Wien entschließen könnte, um den Preis deS Friedens mit Rom daS confessionelle Reformwerk für abge schlossen zn erklären. Es folgen nun noch «ine Note 7 deS Grafen TrautmaunSdorff an den Reichskanzler vom 11. Jänner, eine des Reichskanzlers

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 28.06.1867
Umfang: 8
Franks, Msgr. Ledochowsky 105,000 preußische Thaler, der Cardinal Erzbischof von Mecheln 400,000 Franks u. s. w. Ein amerikanischer Erzbischof in Begleitung von drei Bischöfen brachte, nach Rom kommend, das silberne Modell eines Schiffes mit einer goldenen Ladung von 30.000 Dollars (über 60.000 fl. ö. W.) als Geschenk amerikanischer Katholiken mit. Alles in Allem werden, wie man versichert, über 5 Millionen Franks einlaufen. Die Zahl der fremden Priester aus allen Welt- aegenden betrug

am 22. d. circa 7000, worunter nahe bei 2000 Franzosen waren. Am 25. d wird der Papst alle fremden Priester, die m Rom anwesend sind, in der Sixtinischen Kapelle empfangen und Jedem derselben ein Andenken (Medaillen u. A.) überreichen. Die Zahl der Laien, welche aus allen Ländern zusammenströmen, steigen täglich um Tausende. Am 18. d. veranschlagte der Gouverneur von Rom den Bevölkerungszuwachs der Stadt schon auf 40,000 Seelen. Am 12. Juni zogen bei 150 Bauern aus Baiern singend und betend zu Fuß

in die Stadt Rom ein, was sehr rührend anzu sehen gewesen sein soll. Noch kommen Tag für Tag Tausende von Pilgern, so daß die Zahl der Laien schon 50.000 beträgt. Die unge heuere Mehrzahl derselben besteht aus Personen der Mittelklasse; und nur hohe Herrschaften befinden sich darunter, einige vornehme Familien von Frankreich, Belgien und England abgerechnet. Man sprach davon, daß die Königin von Spanien und zwar mit 25 Mill. Realen (etwa 3 Mill. Gulden) Geschenke für den hl. Vater nach Rom komme

und von da fort sich nach Paris begebe; gestern hieß es aber wieder, daß sie nicht komme, weil die Liberalen in Spanien ihre Abwesenheit zu einem Aufstande benutzen möchten, Es wird Dir bekannt sein, daß erst um Mitte Juni wieder eine weitverzweigte Verschwörung ^und großentheils unter den Militaristen) entdeckt worden ist, wodurch mehrere Verhaftungen herbeigeführt wurden. Der Sultan lieh durch sein Gesandten beim hl. Vater anfragen, wie er, wenn er nach Rom komme, empfangen werde. Wie ein Souverän, wurde

ihm geantwortet; Weiteres ist mir nicht bekannt. Seit das Christenthum in der Welt ist, war das Fest der Apostelfürsten in Rom vielleicht nie so bedeutungsvoll alv in diesem Jahre, wo der Papst im Kreise der Bischöfe das 1800jährige Ge dächtniß des MartertodeS der hl. PetruS feiert, und wo er den Katalog der Heiligen um 250 Martirer vermehrt. Rom trägt jetzt einen universellen Charakter, wie ihn selbst die' kühnsten Phantasien sich nicht entwerfen können. Welche Menge von Trachten, und darunter höchst

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 20.07.1868
Umfang: 4
diese Sprache desjOffiziösen läßt mitHänden greifen, daß die Verlegen heit ganz anderswo, nur nicht in Rom zu suchen ist, daß man die ei gene Verlegenheit damit verhüllen zu können glaubt, indem man Rom rathlos sein läßt. Doch Rom und Rathlofigkeit insbesondere in Fragen, wie die sind, die in der Allokution vom 22. Juni behan delt sind, ist unvereinbar — vom Gegentheil läßt sich kein katho lisches Schulkind was vormachen, ohne sofort zu erkennen, daß es Dunst ist, mit dem nur etwas verhüllt

werden möchte. In Rom war man ja auch damals nicht rathlos, als Garibaldi im Vorjahre unterstützt von königlich-ratazzischen Raubhorden bis vor die Thore der ewigen Stadt drang; in Rom verlor man nicht den Muth und nicht den Verstand als Meuchelmörder innerhalb der Mauern der . Siebenhügelstadt ihr teuflisches Unwesen trieben. In Rom verliert man gerade dann am wenigsten den Verstand und dm Muth, wo man anderwärts am gewissesten rathlos wird. Wer das nicht wissen sollte, möge gefälligst die Weltgeschichte

studiren; hat er das gethan, dann wird er aufhören von Raihlosigkeit zu schwätzen, die in Rom jetzt herrschen soll. „Die Rathlofigkeit in Rom" ist demnach ledig lich ungeschickte Aufschneiderei des Wimer Offiziösen im „Pest. Sb./ die bei keinem Vernünftigen zieht. Der Mohr kann also gehen, er hat seine Schuldigkeit gethan — er hat sich blamirt. Ein offiziöser Kollega ist es, der ihm im Abgehen noch einen Fußtritt versetzt, indem es in der „Presse" heißt: „Die Manifestationen des in der Beoölke- kerung

herrschenden Geistes sprechen eine Sprache, die man in Rom hoffentlich (wie albern! Die Red.) wird zu würdigen wissen, wenn man dort auch die Neigung verspüren sollte, die Beust'sche Protest note mit einem leichten Achselzucken ad acta zu legen." Nun ein solches Auftreten, wie der Offiziöse in der „Presse" von Rom er wartet, ist nicht das eines Rathlosm und demnach ist der Offiziöse im „Pest. 81." zum Ueberfluß sogar auch offiziös widerlegt. — Allein in der „Presse" steht noch etwas mehr, was für unsere

nämlich, „man wird uns zugestehen müssen, daß hier ein Formfehler vorliegt, wenn beispielsweise ein politischer Verein oder eine Stadtvertretung beschließt, die Allokution und das Konkordat sei null und nichtig, sich dabei aber wohl be wußt ist, nicht mehr als ihrer Ueberzeugung Ausdruck gegeben zu haben." Nachdem aber „jede Resolution gegen Rom sich als eine ebenso energische Kundgebung für die Verfassung hinstellt, ist es um so wünschensweriher, wenn sich jede derartige Manifestation auf rein

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Volksblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 30.10.1867
Umfang: 4
, 28. Oktober. Heute geht die Adresse mit mehr alS hundert Unterschriften versehen an den Hochwürdigsten Fürstbischof ab. 'Ueber unsere guten Gesinnungen hegen Sie keinen Zweifel. Der altbewährte Spruch „für Gott, Kaiser und Vaterland' 7 findet auch, hier warme Herzen und kräftige Arme zu semer Vertheidigung, wenu's'einmal noth thun sollte. . . , . ^ . Von der Etsch, 28. Okt.SeitMigen Tagen war man ohne Nachricht von Rom; keine Briefe, keine Zeitungen, keine Tele gramme, im Gegentheile wollten die Zeitungen

von emer Revolution, die in Rom ausgebrochen, von einer. Zuavenkaserne, die unterminirt und in die Luft gesprengt worden sein sollte, wissen; ja die italienischen und namentlich die Florentiner Zeitungen, und nach ihnen ihre Nachbeter in Deutschland sprachen bereits von Barrikaden, von Straßenkämpfen, von Blut, das in Rom stromweise stieße. Endlich erhalten wir wieder die Zeitungen, und zugleich die Nachricht, daß die telegraphischen Verbindungen mit Rom wieder hergestellt seien; sie sagen uns ferner

, daß bis zum 24. Oktober in Rom gar nichts vorgefallen war. Die Revolution, die am 21. d. losgebrochen sein sollte, war eine feierliche Lüge; die Kaserne, die in die Luft geflogen sein sollte, war nur eine teuflische Sehnsucht. Gari- baldi, welcher am 22. Oktober von dem Balkon eines Gasthofes in Florenz den Italienern sagte: „In Rom schlagen sich unsere Brüder seit gestern Abends', hat ihnen also einen blauen Dunst vorgemacht; und die Deputirten und Senatoren des Central-Comitss täuschten die Italiener

auf die unverschämteste Weise, da sie ihnen verkündeten: „Italiener! unsere Brüder,, die Römer kämpfen seit zwei Tagen Helden- müthig in Rom.' Die Revolution hat bei dieser Gelegenheit wieder recht hand greiflich gezeigt, welches ihre wahren Charaktere sind, nämlich Lüge, und Blutdurst. Sie hat schändlich gelogen, und im Herzen gejubelt bei dem Gedanken, daß eine Kaserne unterminirt, und ein Häuflein tapferer Soldaten durch Verrath umgekommen sei. „Die Straßen Roms sind mit Blut benetzt', wiederholte mit wilder

Freude die Revolution, und sprach damit einen Wunsch aus, den sie gerne in Erfüllung gehen sehen möchte. Die.Liebe, welche diese barbarischen Revolutionärs zu den Römern haben, ist also: Rom in Blut gebadet, und seine Monumente unterminirt und zerstört zu sehen. Und Volks vertreter und Senatoren schämen sich nicht Proklame, wo sie zu offen barer Revolte und Verrath auffordern, mit ihren eigenen Namen zu unterschreiben, wie G. Pallavicino, F. Crispi, B. Cairoli, L. Laporta, A. Oliva. F. De-Boni

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 09.02.1869
Umfang: 4
auf sich beschränkten organischen Theile — festigt und alle zu Einem großen lebendigen Ganzen — zum Oesterreich vereinigt Von die sem Gesichtspunkte würdigen wir auch das, was die „Presse" heute in Bezug auf einen Ausgleich zwischen Rom und Italien durch Ver mittlung Napoleons sagt. Dieses Blatt — dasselbe, w.lches sich aus Innsbruck telegrafiert läßt, „der Fastenhirtenbrief des Erz- _ bischofs von Brixen ist gemäßigt", nimmt von dem an verschiede nen Hauptplätzen Europas aufgetauchten Gerücht vom Ableben - Pius

IX Anlaß, um Napoleon und Viktor Emanuel recht ernstlich » zuzureden, sich mit dem hl. Vater auszugleichen. Napoleon sagt die p „Presse" hält Rom besitzt und die Italiener mögen thun was sie ^ wollen, sie werden das Kapitol nicht ersteigen, so lange der fran- (j zöstsche Adler in Rom die Wache hält. Nun hat Rauher allerdings b gesagt, Frankreich wird die weltliche Macht des Papst s in Rom c nie preisgeben; allein wenn Napoleon anderswo beschäftigt wird, ! so kö rnte er genöthigt werden, die jetzigen

10,000 Mann in Nom ] auf 100,000 oder 200,000 Mann zu erhöhen, um die italienische 3 Nation von Nom abzuhalten. Eine solche Armee in Rom könnte ! aber für Napoleon am eigentlichen Kriegsschauplatz verhängnisvoll f werden, darum sei es nothwendig die Dinge in Italien bei Zeiten \ zu ändern. — Italien wolle Rom, aber es täuschte sich gar sehr, ; wenn es an den Besitz von Rom weiß Galt was knüpft. Sein b Recht aus Rom sei gar nicht stärker als das auf Tessin, Korsika u. s. w. (Wälschtirol und Triest

nennt die „Presse" nicht) und wenn ' Italien Rom besäße, so münde es von der Hauptstadt der Welt z herab sinken — etwa auf die Stufe, auf der Madrid steht. Der heil, f Vater gebietet nicht über viele Soldaten, nicht über viel Geld, aber c das Papstthum ist eine Weltinstitution. Das Alles wisse man in * Florenz, darum wolle man pactiren — einen Vertrag mit s Rom abschließen. Das Alles weiß die „Presse"; aber auf welcher 8 Grundlage soll paktirt, ausgeglichen werden? Davon sagt

sich den Besitz von Rom garantiren zu lassen. - Das nennt man Ausgleich! Geht!! — Ihr seid noch immer zu gut daran, als daß ihr wüßtet, was es heißt: Das ist Recht und das Recht muß respektirt werden! Ein liberales Wiener Blatt sagt über die Gerüchte bezüglich deS AuS- gleichiS mit Rom: „Wir haben nie (?) gezweifelt, daß es zu so etwas oder we> nigstens etwas ähnlichem kommen würde. Wir waren immer der Ansicht, daß Graf Bcust sich nicht die Gelegenheit entgehen lassen würde, auch mit Rom - auszugleichen

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 17.10.1864
Umfang: 4
Ä hv t ^nn-druck- Haldiädria 3 fl. 30 kr., Vierteljährig l fl. 75 kr.. Monatlich Erscheint täalich, Sonn- und S^erlagr ausgenommen P Vielteljädriq ' 2 ft- 50 kr ^ oft. W. - Inserate werden aufgenommen und mit «0 h. Lst. sa. Allswart« wit Post bezogen • Haldjad ^ Kiniidallung berechne- Zn Innsbruck abonnier man im VeriagS-M-wolb« S.-UnnL.üeL-u-ti-tt'-n wegen mchk-rha.-ener Nummern werden °°n der Poft p°r.Mre. bewrderr M SSV ^ ^Montag, 17. Oktober 18«4 Der franzöftsch-wälfche Vertrag und Rom

. Wie einst der entartete römische Pöbel seine Kaiser um „Brod und Spiele" anschrie, so rufen und fingen die er regten Italiener seit Langem in allen Tönen „Rom und Venedig", und fie wenden sich mit diesem lauten Rufe flehend nach Caprera, Turin und zum Patron in Paris, drohend aber gegen das Festungsviereck einerseits und ander seits gegen den Vatikan. Der Patron in Paris kennt die Schreiwuth seiner guten Italiener, und ist im Stande, dicke Ohren zu machen, so lange es ihm beliebt

. Wenn aber die politische Lage Europas ihn zu einer Handlung antreibt und er eine solche für rathsam hält, so muß sein Material, sein Rohstoff herhalten, nämlich das italienische Volk, an dem er seine politischen Geschäfte macht. Gut, dachte Napoleon, nachdem die östlichen Herrscher in Kisfingen und Wien einen bedeutungsvollen Gruß sich gegenseitig brachten, und er im deutsch-dänischen Streit aus's Trockene gesetzt war, gut, mit diesem Rufe: „Rom und Venedig" läßt sich etwas machen. Da aber Niemand mit einem einzigen

Streich den Baum fällt, so läßt man die Streiche nach und nach fallen. Na poleon schloß einen Vertrag mit dem Königreich Italien und zwar zunächst über Rom, und in weiterer Beziehung auch über Oesterreich. Ueber Rom und den Papst schloß er einen Vertrag, als wenn der Papst s lbstverständlich der höchsten Rezierungsgewalt über seinen Staat längst entkleidet wäre. Es ist eine Verläugnung der Souveränität des Papstes, oder dir kurze Ausspruch: der Papst als Souverän in Rom hat aufgehört zu existiren

. Ohne den Papst zu fragen, schloß man über sein Land Verträge, wie man es mit einem eroberten Lande thut, oder wie der Dieb über die Habe eines Besitzers mit einem Verschleißer gestohlener Waaren Kontrakte macht. ES ist dieß ein Kapitel im vielgepriesenen „neuen Recht". Im ersten Artikel verpflichtet sich Italien, das gegenwärtige Gebiet des Papste» nicht anzugreifen; als wenn es ohne diesen Vertrag für Piemont ein Recht gegeben hätte, Rom geradezu zu nehmen. FernerS verpflichtet sich Italien

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 30.09.1864
Umfang: 4
und von seinen Nachfolgern wiederholt anerkannte Programm lautete bekanntlich: Ein einiges freies Italien bis zum adria tischen Meere und Rom zur Hauptstadt desselben. Als aber Napoleon dem italienischen Kriege zu Villafranca plötzlich ein Ende machte und franzöfische Truppen die Stadt Rom be setzt hielten, war an die Erfüllung dieses Programms nicht wehr zu denken. Frankreich ließ sich ebensowenig zu einem zweiten Kriege gegen Oesterreich, als zum Preisgeben der Stadt Rom bewegen. Alles Betteln der italienischen Diplo

einen gewagten Kampf aufnehuwn? Oder soll der letzte R st deS Kirchenstaates dem Raubkönigreich geopfert werden? Nichts von alledem. Bene- tieN wird in dem famos-n Uebereinkommen gar nicht erwähnt und Rom bleibt noch in den Händen der Franzosen, während der König Ehrenmann fich eine andere Hauptstadt wählt und gegen daS ursprüngliche Programm die Verpflichtung eingeht, daS jetzige Gebiet deS hl. Vaters zu respektiren und gegen alle.künftigen Angriffe zu schützen. Gehen wir auf dieses Uebereinkommen

etwas näher ein. Napoleon verpflichtet fich, seine Truppen binnen zwei Jahren aus Rom zurückzuziehen und damit der dringenden Forderung der italienischen Aktionspartei zu entsprechen. ES ist jedoch diese Zusage an verschiedene höchst wichtige Ge genversprechungen gebunden. Die Turiner Regierung über- nimmt die Verpflichtung, den jetzigen Umfang des Kirchen staates anzuerkennen, sich nicht nur jeden Angriffes auf Rom zu enthalten, sondern auch einen solchen von anderer Teste her nicht zu dulden

. Auch verbindet sich Sardinien zur Uebernahme der auf den geraübten Theil deS Kirchenstaates fallenden Staatsschulden. Dieser Vertrag ist zur Sicherung außerdem noch mit verschiedenen Garantien umgeben. Um -) Wir geben diesen Artikel unverkürzt, obwohl wir nicht in allen Stücken damit einverstanden sind; insbesondere theilen wir nicht die Anstcht de» Herrn Verfassers in Betreff der Bedeutung der Konvention. D. Red. Rom dem Oberhaupte der katholischen Kirche zu erhalten, soll zunächst statt Turin Florenz

zur Hauptstadt des unser- tigen Königreichs erhoben und die Stadl als Sitz des Königs, der Regierung, der Kammer und sonstiger Ceotralinstirnte de« Reichs eingerichtet werden. Indem in solcher Weise die einige Metropole gefunden ist, soll den Italiener» da« wesent- liche Motiv, welches ihnen Rom zur Hauptstadt wnnschenS- werth machte, entzogen werden, denn von Floren; ans kaffen fich die drei Theile der Halbinsel so gut regieren, wie von Rom aus. Aber der Imperator begnügt stch hiermit

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 19.05.1869
Umfang: 8
, wo sie ihM glorreichen Martyrertod fanden, ihre hl. Gräber wurden von den ersten Zeiten an Stätten des Gebetes und heiliger Erinnerung für ^ alle Gläubigen der Welt. Die größte Verehrung nach den Gräbern der hl. Apostel zollte mail jedoch durch Zulassung Gottes den Ketten des ersten Statthalters Christi. Die Liebe der Römer gegen dieselben war von jeher eine innige und rührende. Es ist, als bänden jene Ketten die Herzen der Römer auf immer an Petrus und an seine Nachfolger und die Herzen aller Gläubigen an Rom

aus dem Kerker die Christen der Gemeinde zu Je rusalem die Ketten, die der Engel gelM hatte, den Kerkermeistern abkauften und in hohen Ehren hielten. ^ ^ Als die Apostel des Herrn in alle Äelttheile zogen, um das Evangelium zu verkünden, eilte Petrus nach Rom» damals den Mittel- Punkt der heidnischen Welt, um dort auf das wirksamste. durch das Evangelium das Heidenthum zu bekämpfen. So wurde diese Stadt durch Gottes Mathschiuß von dort an bis heute auch der Mittelpunkt der christlichenWelt. . ' Schon

hatte Petrus nach 2K Jahren namenlosen Mühen und Leiden Großes gewirkt, und im kaiserlichen Hause selbst viele Bekehrungen erzielt. Kaiser Nero ergrimmte darob und verfolgte ihn. Er hoffte durch den Tod Petrl, der daS Haupt der Gemeinde war, das auf keimende Christenthum gänzlich zu vernichten. PetruS, von den Bitten der Gläubigen gedrangt, sein kostbares Leben der Kirche zu erhalte«, entMoß sich aus Rom ^u entziehen. Schon eilte er dahin auf der appinische«^ Straße. Z^och... Hebe'!- ^ er halt inne

— denn ihm entgegen rommt det Heiland geschritten, seine ^ichwng nach Rom nehmend. Petrus ganz erschüttert, fragte demüthig den Herrn„Meister vohin gehst S)u?' - Und JesuS antwortete: „Ich gehe nach Rom, um dort neuerdings gekreuziget zu werden!' — Petrus verstand den ^eheimnißvollen Sinn dieser Worte. Er sah, daß die Stunde gekommen Aar, in welcher der Herr die Vollendung seines Opferlebens verlangte, «oll der Freude kehrte er nach Rom zurück Dort wurde er alsbald ttgtisfen^unb./ilt.^ie-^ MaueÄiche'y

Eudoxia, .Gemalin des Kaisers Valentinian III., nach Rom. Diese empfing das kostbare Geschenk mit großem Jubel, und erbaute diesen hl. Reliquien zu Ehren eine große Kirche, genannt LasiUea Luäoxiaua aä Viueula, zu den hl. Ketten, dort, wo früher das Oratorium der Matrone Theodors gestanden. Von den vielen Wundern, die Gott durch diese hl< Reliquien geschehen ließ, wollen wir nur des einen erwähnen, das sich bei dieser Gelegenheit ereignete, und für das christliche Volk eine hohe Bedeutung

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 15.10.1867
Umfang: 4
- getöse: die Banden im Kirchenstaate erhalten neuen Zuzug, die Freischaren erhielten mehrere Kisten mit Waffen; bisher war die Bewaffnung so schlecht, daß unter Anderem bei Arquapendente von 150 Mann nur 60 Gewehre führten. „Diritto' hat eine Depesche aus Nerola vom 5., wonach die Päpstlichen die Pro vinzen räumen uud sich in Rom concentriren. AuS diesen Angaben erhellt wenigstens, daß die römischen Telegramme mit ihren Sieges- und Ruheberichten nicht ,'gavz wahr find. Was aber die Tendenz

der römischen Blätter betrifft, durch spezielle Angabe der Heimat bei den gefangen genommenen Freischärlern zu zeigen, daß es keine Römer seien, so entgegnen die italienischen'Blätter: „Sagt unS doch, wo eure Zuaven und Antiber geboren find! In Rom sicher nicht, son dern in Frankreich, Belgien, Irland, Baiern u. s. w. doch wohl ! Der Kampf um Rom ist der zwischen Italienern und Fremden, wie es genau in der Lom bardei und Venetien auch war.' So die Sprache der italienischen Blätter, die jetzt täglich

, doch bestätigen auch sie, daß die Päpstlichen mehr und mehr sich auf Rom zurückziehen. Vor Rom 'werden die Reisenden auf der Eisenbahn den strengsten Untersuchungen unter worfen. — Der Plan der Garibaldianer läßt sich nun mehr deutlich erkennen : man will die Päpstlichen nach und nach Herauslocken uud in Eiuzelkämpfen schwächen und demoralifiren, aber Schritt für Schritt da» Erb gut Petri besetzen uud Rom einschließen. Ob die Ita liener an der Gränze ruhige Zuschauer bleiben , ist nicht wahrscheinlich

. Wenigsten» bringt die „Jtalie' unter den letzten Nachrichten vom 8. Oktober die Be merkung : „Das heute hier in Florenz an der Börse verbreitete IGerücht von dem Einrücken italienischer Truppen in den Kirchenstaat ist auf solche Leute zu» rückjusührea, welche a»S Ungeduld den Ereignissen vorgreifen.' Demselben Blatte zufolge find in Rom ^ jetzt runde 8000 Päpstliche lonzentrirt. Die Frei- - schaaren, die fortwährend wachsen, „streifen bereu» ' bis in die Nähe von Rom'. Die Scharen, welche ' Anfangs fast

Gefechte von Frelscharen und Zuaveu zogen die letzteren unter Oberst Eharrette den Kür zeren und schickten um Verstärkung nach Rom. Ge- neral Zappi wohnte dem Gefechte bei. ..ES ist die« derselbe Zappi', fügt die „Jtalie' hinzu, „der sich vermessen hat, zu sagen, er werde mit den Römern blos mit der Hundspeitsche schon fertig werden.' Am heftigsten in der Sprache sind noch immer die sardo nischen und lombardischen Blätter, die mit wahren, Ingrimm gegen Rattazzi und Napoleon III. donnern; und wettern

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 06.07.1867
Umfang: 8
und seine heilsamen Strahlen ausbreite, damit die Sterblichen durch Gottes Gnade den wahren Weg des Heiles und der Gerechtigkeit erkennen mögen. Auch wird dadurch die Kirche wie ein unbesiegbares Kriegsheer die feindlichen Bestrebungen der Gegner zurückschlagen, ceren Wuth brechen und über sie triumphirend daS Reich Jesu Christi auf Erden weit und breit zur Herrschaft bringen.' Der „Tiroler Bote' enthält ein Telegramm aus Rom folgenden Inhalts: Rom, 2. Zuli. 450 Bischöfe überreichten dem Papst eine Adresse, worin

anordnen, dah die Römerpilgtr durch Eivitavecchia heimkehren sollten, und so (fügte er höhnisch bei) würde man ihnen den Schmerz ersparen, das mit dem Bann flüche belegte Königreich Italien zu sehen. Ihm stimmte der Deputirte Lazzaro bei, indem er daraus bestand, rs soll jedem freigestellt sein, in Italien herum zu rei'm wie er wolle, man solle aber jedem, der von Rom kommend unsere Grenzen berührt, abwei'en. Rattazzi versprach weder Eifer noch Mühe sparen zu wollen, um die großen Gefahren

, welche unserm öffentlichen Wohl« und unserm Gesnndheitö- zustande voi beuten drohen »die von Rom komme«,, abzuwenden.' Comin nahm Note von diesei Erklärung des Ministers, und die Sache war abgethan. Aber warum sprach man im italienischen Parlamente gerade am 27. von der Ebolera in Rom, als weil man hoffte, die von den SeMingen künstlich gemachten Scheiiicholera.ZäUe würden in Rom bereits Allarm geschlagen, und den Auzbruch dieser Seuche von Mund zu Mund verbreitet haben? Die „Gazetta del popelo

« wie man aus ihrer Nummer !73 vom 29. Zuni l»cht, zittert wegen des Zu sammenflusses so vieler Leute in Rom und furchtet, dag sich von da di, Cholera über ganz Italien verbreiten könnte, und berichtet m der nämlichen Nummer, daß ohne die Ankunft irgend eines Pilzerö von Rom die Cholera in Cigliano. in Vaprio d' Adda, in Pczzo d' Adda (i^rte in der Lombardie) bereit» aufgebrochen war. und schon seit Wocyea in den Provinzen Bergamo und BreScia Bozen, 4. Juli. Aus einem Römerbriefe vom 27. Juni an die „Voce cattolica

Audienzzimmer betreten. Es wurde nur der Fürstbischof eingelassen, mit welchem der hl. Vater lange Zeit conversirte.und ihm seine große Freude ausdrückte, über die so groß^ Anzahl der Priester und Laien der Diöcese, welche nach Rom pilgerten, und über die großmüthige Gabe des PeterspsennigS, die die Summe von 26,400 Francs ausmacht, deren Aufzählung wir in der „Voce cattolica' bereits gelesen haben und welche sämmtlich von den guten Gläubigen der Diöcese des hl. Vigilius geopfert wurden. Dann trat

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 28.10.1867
Umfang: 8
, die Ansichten der englischen Regie rung über die römische Frage mitzutheilen. ^teilten. Der „Mom'teur' vom 2l5. d. meldet: Alle Bemühungen der Garilaldiner cincn Ausstand in Rom zu organisireii, sind vollständig gescheitert. Der Abgeordnete Cairoli, welcher versucht hatte, sich mit einigen Gesiniiungö^ciiosseniiachNoin einzuschiffen, wurde getödtet, und sein Bruder verwundet. Nichts- vestoweniger rückt Garibaldi an der Spitze von ttlOO Freiwilligen in der Richtung von Monte Notondo gegen Rom

vor. — Garibaldi steht bei Monte No tondo. — Florentiner Blätter melden: Garibaldi habe mit den ^chaaren Menotti'S (5orresc nnd Ältonte Maggiore besetzt ; in Rom sei der Belagerniigözustaiid verkündet; die Insurgenten haben Bagnarea wieder erobert. — Ei» Telegramm dcr „Times' aus Florenz vom 25. Okt. meldet: Die Ruhestörungen in Rom waren nubedeutend, Barrikaden wurden nicht ernchtct. Nur wenige der Ruhestörer wurden getödtet, l<13 ge fangen. Die Rädelsführer werden einem Kriegsgericht überwiesen

, daß eS sich mit unserer Armee uud unserer Flotte be schäftige, deren Wohlbestehen von dein der Nation nn zertrennbar ist ! aber möchten sie das hochherzige Un gestüm ein wenig besänftigen nnd glauben, daß auch ich manchmal leide, wenn ich mich zurückhalte» mnß.' — Seit drei Tagen gebricht eö nnS gänzlich an zu verlässigen Nachrichten aus Rom Die telegraphische», sowie die Postverbindungen sind unterbrochen nnd wir sind ausschließlich auf das Bülletin >cS Ecntral-Jn- surrcctiouScomitv'g angewiesen, dessen rastlose

Bericht erstatter ganz besondere Wege und Verkehrsmittel zu kennen scheinen, ^s wird aber die Zuverlässigkeit die ser Berichte von viele» Seiten in Zweifel gezogen. da es keineswegs annehmbar ist, daß von einer so groß artigen Revolution, wie sie das Bülletin als in Rom ansgebrochen angibt, sonst anch kein Laut uud keiu Zeichen wahrzunehmen sei» soll. Dies vorausgeschickt, gebe ich Ihnen die letzten Berichte des besagten Flug blattes: „In Rom kämpft man feit zwei Tagen. Die Zuavenkaserne anf Piazza

Sora. von dem Volk unter- minirt und angegriffen, wnrde in die Luft gesprengt. Die >wladt ist mit Barrikaden bedeckt, die Jusurrectio» trinmphirt. Garibaldi hat, kaum in Terni angckom- R»«5 mm, seine Reise nach der Grenze fortgesetzt: in dem Augenblick marschirt er an der Spitze von fünftausend Mann Freiwilligen gegen Rom.' — Ein hier vielfach wiederholtes Gerücht will dagegen wissen, daß ihm in Foligno die Weiterreise verwehrt und er zum dritten Mal festgenommen worden sei. — Die Kunde

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 6
Datum: 24.11.1864
Umfang: 6
ja einst: Das Kaiserreich ist.Frieden. Den Rothen ruft er zu: Ihr habt ja, was ihr gewollt, der Weg nach Rom steht euch nun offen, könnt ihr das nicht zwischen den Zeilen durchlesen? Den Konservativen sagt er: Nein, diese Rothen haben mich nicht recht verstanden, sie lesen aus dem Vertrage Rom und Venedig heraus; daraus wird nichts. Für Jeden hat er ein beruhigendes Wörtchen und Jeder nagt daran mit Heißgierde, das hat der Mann von Paris gethan. Er läßt alle ziffern, alle rathen, doch ungeachtet

über die Konvention geben. Rom ist endlich der Unita Jtalia preisgegeben, lesen die heißblütigen Vollttalienec und Papstfresser aus der Konvention heraus. Wieder aber denken die Konservativen, die Konvention ist unser Hort, nie setzt ein Piemontese den Fuß nach Rom, so erklärt Na poleon durch SartigeS in Rom. Was ist wahr? Gib Auf schluß, verhülltes Bild aus dem geheimnißvolleu Egypten! Ich bin kein Seher und kein eingeweihter Politiker, doch deutlich redende Umstände geben mir die Erklärung der Dinge au die Hand

. Ich frage euch Italiener, sagt mir doch, warum richtet fich Napoleon in Rom so häuslich ein, warum befestigt er das Kastell Angelo in Rom, warum baut er in Civitavecchia Basteien, warum besäet er diesen Hafenplatz dicht mit Kanonen? Wohl um es auch eine« Tages mit allen Vorrätheu euch zu übergeben? Wohl um euch schwaches Volk eine Waffe gegen sich in die Hand zu geben? Umsonst hätte er also seit 15 Jahren in Rom ein Heer von 25 bis 30,000 Mann erhalten? Ei ihr Thoren, da kennt ihr den rechnenden

Napoleon zu wenig. Er that bisher nichts um sonst, er hat euch ja Nizza und Savoyen auch abgezwickt. Nun soll er hier euch Festungen bauen und Heere unter halten? Freilich ist es nicht seine Liebe zum Papstthum, nicht sein eifriger Katholizismus, was ihn für Rom begei stert, nein, sein Augenmerk ist nur Beherrscher Italiens zu sein. Vom Kapitol aus, oder besser gesagt vom Kastell Angelo aus diktirt er den Italienern mit den Kanonen seinen Befehl, und sollte er wirklich Rom aufgeben

, so kann er eS jeden Augenblick sich wieder holen, das sagt er ja ausdrück lich. Ein französischer Sergeant nach Rom geschickt wird genügen, um das ganze italienische Satrapenreich wieder zu sammenzustürzen. Sollte etwa Napoleon umsonst die Hände in Italien eingemischt haben? Soll nur die Gloire und das Interesse für die Freiheit der Nationen ihn bewogen haben, Ströme franzöfischeu BluteS zu vergießen? Das glaube wer da mag? ich nicht. An Rom klebt viel Franzosenblul. Die Franzosen haben nicht vergessen, daß sie 1849

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Volksblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 29.12.1866
Umfang: 4
, und nicht nur Christen, sondern auch Türken kämpfen gegen die Truppen des Sultans. Leider benützt Nußland seinen Einfluß auf die griechischen Christen in der Türkei, nicht nur, um sie in den Strudel der Revolution zu Hetzen, sondern auch, um sie im Schisma und in der Trennung von Rom zurückzuhalten. Wir wissen recht gut noch, wie seinerzeit der Patriarch der Bulgaren, weil er die Vereinigung mit Rom anstrebte, von den Russen mit Gewalt weggeführt und in Gefangenschaft geschleppt wurde. Jetzt hört man, daß Sophronius

Anzahl.von Bischöfen der griechischen Kirche^ wenden ihre Augen nach Rom- und zeigen sich geneigt, in den Schooß der Mutter kirche zurücktreten. So lesen wir in der „France.' . . Die katholische Kirche hat in dem. Orient eine große, und eine heikle Aufgabe, Es gibt da viel zu ^arbeiten und es muß ein geschickter, Plan entworfen werden, um die Rückkehr der griechischen Kirche zur katholischen Einheit zu fördern und zum glücklichen Abschluß zu bringen. ^ Durch ihre Trennung von der katholischen. Einheit

Tonello's keinen Erfolg haben, und wirklich wird der „Opknione' bereits aus Rom telegraphirt, daß der römische Hof zu einem Vergleich wenig geneigt zu sein scheine, und daß Frank reich -die (heuchlerischen) Bemühungen Italiens bisher ohne Erfolg unterstütze. Die zehnmal angesagt und zehnmal dementirte Reise der Kaiserin Eugenie nach Rom ist auch nur so ein falsches Spiel Na poleons, des Hauptchef's der Umtriebe gegen Rom, wenn es auch ? der Kaiserin vollkommen Ernst sein mag. Er wollte durch dieseLstach

- - richt den Katholiken Frankreichs Sand in die Augen streuen und Rom in trügerische Sicherheit wiegen, als hätte er sammt Viktor Emannel die besten, ausrichiigsten Absichten mit Rom. Jetzt meldet die F. C. bereits, daß Eugenie nicht nach Rom gehe, weil eine Depesche des Grafen Sartiges eingetroffen sei, nach welcher der Papst erklärt hätte, er werde die Kaiserin mit geziemenden Ehren empfangen, müsse aber im Voraus alle Vorstellungen und Vermittlungsversuche politischer .Natur dankend ablehnen

. Ein Brief aus Florenz an öie österreichische Korrespondenz berichtet, daß der. italienische Minister in der Thron-, rede des Königs bei Eröffnung des Parlamentes die Stelle einschalten wollte, daß die nächste Sitzung der Kammern in Rom.sein werde. Fleury befahl diese Stelle, welche die bösen Absichten der Regierung aus Rom nur zu klar zeigt^ äuszustreichen. Indessen wartet die Re volutionspartei in Rom in fortwährendem Einverständnisse mit Florenz^ ab. Auch sonst ist Mazzini. mit der Regierung nicht gar

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 08.10.1864
Umfang: 6
französischen Botschafter ln Rom. „Zum erstenmal', sagt e«, ..ergreift heute die französische Regierung da- Wort in der alle Gemüther bewegenden Frage, und theilt uns veruiiltelst deS „Monileur' eines der auf den französisch-italienischen Antrag bezüglichen Aktenstücke mit. Dasselbe besteht in einer unter dem 42. Septem ber von Hrn. Drouin de LhuyS an Hrn. v. SartigeS ge- richteten Depesche. Da der „Moniteur' sie veröffent licht, ohne irgend eine Erläuterung hinzuzufügen, so läßt eS sich schwer

entscheiden, ob Hr. v. SartigeS, als er sie erhielt, schon Kenntniß von den hauptsächlichsten Bedingungen deS französisch -italienischen Vertrags hatte, der, wie eS heißt, am 45. September unterzeichnet wor den ist. Wie dem auch sei, so schreibt ihm die Dcpe- fche die neue Haltung vor, die er einzunehmen, sowie die Sprache, die er in Rom in dem Augenblick zu führen Hatte, als der Vertrag in Paris unterzeichnet war. Durch diesen Umstand bilvet sie in Wahrheit einen offiziellen Kommentar zu dem Vertrag

birgt, und erwägen wir genau jedes Wort und jeden Beweisgrund. Hr. Drouin de LhuyS hegt gegen Rom Beschwerden, die er sich durchaus keine Mühe gibt, zu verheimlichen, die er im Gegentheil mit Nachdruck be tönt. Italien wirst er nichts vor; denn man kann doch wohl keinen Vorwurf darin erblicken, wenn er eS an die seiner Zeit von dem General Durando an das Tuilerienkabinet gerichtete unzulässige Aufforderung und an die Aufwiegelungen der letzten Jahre erinnert, weil man sich beeilt hinzuzufügen

sein wird, er sagt nur, daß diese Macht nicht mehr „diesel ben Gefahren' laufen wird. Er sagt nicht, daß Rom -dem Papst unter allen Umständen zugesichert ist, und daß es niemals die Hauptstadt Italiens werden wird; er sagt, daß die Regierung von Turin darauf verzichtet, ihre Plane auf Italien »auf dem Weg der Gewalt' zu verfolgen. Mögen wir uns nun an die Schlußfolge rungen deS Hrn. Drouin de LhuyS halten, oder die Ur theile mit einander vergleichen, die er über Italien und Rom fällt, so sehen wir immer

an die katholischen Mächte zu erlassen, der wenn ihm Folge geleistet würde, das Signal zu einem mehr oder weniger allgemeinen Krieg sein würde.' Italien. Ueber die merkwürdige Audienz, die Hr. v. SartigeS beim Papst hatte, gibt ein Korrespondent der „A. Z.' aus Rom einige Notizen, wie er diese aus guten Quellen erfährt. Die Haltung deS Hrn. v. SartigeS war etwas verwirrt; der Papst war ruhig, fast heiter. Er ließ alle oratorischen Umschweife und Klauseln des Hr. v. SartigeS unbeachtet, und machte keine Ein würfe

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 11.01.1869
Umfang: 4
geworden sein, als er den goldenen PeterSpfennig iqmmt Widmung an seine Avrejse abgeliefert hatte. Man erilisint sich auch, daß gegen dies Urtheil keine Berufung an die nächst höhere Instanz in Oesterreich ergriffen wurde. Vielleicht dachte man schon an den Appell nach Rom. So fügte e« sich, daß der. man weiß nicht von wem? ertheilte Auftrag eine neue Widmung nach Rom zu senden, gerave in die Zeit siel, wo Herr Oberkofler seinen Aufenthalt im Kloster GrieS genommen hatte, was er feine „Hast' nenn

und die Art der Haft genauer zu be kümmern, gerade als ob er von einem römischen In- quisitionSgerichte verurtheilt wäre und in der Engels burg säße. Denn sicher wußte man in Rom nichts von dem Grunde der Hast, selbst wenn man annehmen wollte, der d. Vater lese jede Nummer des „Tiroler oder Südtiroter BolkSblatteS', wa« gewiß unstatthaft ist, da die beanständete Nummer vor der Ausgabe in Beschlag genommen wurde, also nicht nach Rom ge langt ist, und da» Urtheil deS KreiSgerichteS Boz'n in der litzten

Nummer des „Südtiroler BolkSblatteS.' ohne die Motive abgedruckt wurde, so dah den Lesern desselben in Rom, abgesehen vcn irgend einer nicht veröffentlichten Privatinformation, kein anderer AnhaltSpunkt für die Würdigung der Gerech tigkeit der Sentenz zu Gebote stand, als die Autorität deS erkennenden Gerichtshofes selbst. Diese hätte aber einem Souverän, welcher sich selbst gegen ein Begnadigungsgesuch eines andern Souveräns als wider eine» ganz unerhörten Borgang» einen ungebührlichen Akt

der Einmischung in die Ge- rechtigkeitSpflege eines fremde» Staates, verwahrt, wie dieS in dem vom „EzaS' und „n. W. Tagbl.' mitgetheilt»« Briefe PiuS IX. an den „König von Sardinien' geschehen ist, an und für sich unantastbar erscheinen sollen. Ader: Llsriens derionm. von äeoimat, lautet «in alles Sprichwort ; in Rom hielt man sich nur an die Thatsache, daß ein Gastlicher, der feine An-» Häuslichkeit an Rom auf eine mehr als blos in» Worten ausdrucksvolle Weife knvdgab, in Oesterreich in Hast sich befand

, uud so f«st ist da»- kollegiale Band, baß die gefammte Hierarchie von Standes» wegen verknüpft, daß Mlr in Rom ohne weihn, Prüfung desden i» Hast stäWette^ während d«r Verurtlzeilte selbst durch srioel» Verzicht anf die odenlliche Berufung die Gerechtigkeit de« Wider ich geWtM Spruchi« aäerAnud hatte, Wir erkennen eS ohne Wckhalt an. daß' die He« daetio« M Äqisch«a.A»« teressen stets mit Eifer und Entschiedenheit ver fochten hat, und finden einen Akt der Reklame hiefür und de« DankeS

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