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Tiroler Wastl
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Seite 1 von 16
Datum: 19.11.1911
Umfang: 16
die Sozialdemokraten nicht los von Rom? Antwort: Weil sie von ihren von ihnen selbst berufenen Führern hierin in Stich gelassen werden und es nicht wagen und auch wohl nicht gut wagen können, einzeln auf eigene Faust, Rechnung und Ge fahr von Rom los zu gehen Sie fürchten und auch ganz mit Recht, daß sie, wenn sie einzeln abfallen würden, von rachsüchtigen Pfaffen wirtschaftlich ge schädigt, ja auch wohl um ihr Brot gebracht und aus ihren lang ersessenen Arbeitsorten vertrieben werden könnten. Zu diesem Hauptgrund

am be sten einzuschlagen hätten. Daß viele, viele Tausende aus dem großen Heer bann der sozialdemokratischen Partei sehr gern von Rom losgehen würden und nur auf einen diesbezüg lichen Ruf ihrer Führer warten, das wissen diese am allerbesten, denn wenn in einer Versammlung nur ein Wort gegen Rom und die Verpfädung der Schüler durch Rom fällt, schallt ihnen brau- sender Beifall entgegen. Die lautesten Rufer unter ihnen begnügen sich aber nicht damit, ihre Marschbereitschaft von Rom

durch solche Beifallsbezeugungen in großen, öffent lichen Versammlungen zu bekunden, sondern sie ver suchen selbst Wege zur ersehnten befreienden Tat zu finden, indem sie trotz der ihnen eingeimpften Abneigung gegen bürgerliche Vereine solchen als Mitglieder beitreten, wenn das Vereinsziel gegen Rom gerichtet ist. So bilden die Mannschaften der sozialdemokratischen Partei, um nur ein paar be kannte Beispiele anzuführen, im Verein „Freie Schule", im antiklerikalen Kartell in Salzburg, in den Vereinen „Freie Weltanschauung

", „Feuerbe stattung" die erdrückende Mehrheit, vermögen aber auch in diesen Vereinen keinen Weg von Rom zu finden, weil diese zu schwach sind, um ihre Mit glieder vor wirtschaftlichen Verfolgungen rachsüch tiger Pfaffen zu schützen. Die Führer der sozialdemokratischen Partei wollen aber alle diese lauten Rufe nicht hören obgleich es außer allem Zweifel ist, daß nicht e i n einziger unter ihnen ist, kein großer und kein noch so kleiner, dem dies alles nicht sehr wohl be kannt wäre

, und der nicht selbst schon Väter und Mütter, denen Rom übel mitspielte, über die Ver dummung ihrer Kinder in den verpfafften Schulen hätte klagen hören, aber gleichwohl rühren selbst jene, die zwecks einer ersten oder zweiten Verheiratung selbst von Rom losgegangen sind, auch nur einen Finger zur erbetenen Befreiung ihrer getreuen Wäh ler und deren wehrloser Kinder aus den drückenden Fesseln Roms, sondern machen dicke Ohren und verschränken müßig und untätig ihre durch ihren Anhang starken Arme und zwingen

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Tiroler Wastl
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Seite 7 von 12
Datum: 17.05.1914
Umfang: 12
Seite 7 in Bewegung setzt, das kann man nicht brauchen. Nur nix gegen den Glauben; den Verstand darf man den Jungen schon rauben. Knechtschaft vorm Papste — das „gewaltigste Gesetz Gottes"!! Dem jesuitischen „Sendboten des göttlichen Her zens Jesu" vom Dezember 1913 entnehmen wir folgende Lehren voll Gotteslästerung, Trug und Lug: „Gibt es vor der Welt eine größere Torheit, als vor Rom sich beugen? Werden die treuen Söhne Roms nicht geschmäht als Feiglinge, als Schwächlinge, als niedrige

werden alle Geschlechter." (Luk. 1, 48). Um der Demut willen war dem Heiland „ein Name gegeben, der ist über alle Namen, so daß im Namen Jesu sich beugen alle Knie derer ,die im Himmel, auf Erden und unter der Erde sind". (Phil. 2, 9. 10.) „Ich beuge mich vor Rom in allem" ist wahrlich Demut, ist gottgewollte Demut, muß also auch die Verheißung des herrlichsten Sieges in sich tra gen — eines Sieges über Satan und Sünde, über Welt und Tod und Hölle. O Gottesvolk, an dieser Demut allein er kenne ich dich sicher

; diese Demut, wo im mer sie ist, offenbart mir den Gottesgeist; wo immer sie fehlt, da schaltet der Geist des Irrtums oder der Lüge oder des Stolzes oder aller dreien zusammen. Das ge wattig st e Gottesgesetz war, ist und bleibt in Ewigkeit jenes, das der erste Papst zu Rom in die Worte faßt: „Den Stol zen widersteht der Herr, den Demütigen aber gibt er seine Gnaden". Drum beuge dich vor Rom in allem! Wer vor Rom sich nicht beugt und gar sich dessen noch rühmt, gehört nimmermehr zum Volke Gottes." Los

von Rom! Das ist ein Zug unserer Zeit: das Verlangen nach Ungebundenheit, das Bestreben nach Besei tigung absolutistischer Willkür auf jedem Gebiete, das langsame aber stetige Emporsteigen des Men schen zu jener Höhe, die eben dieses Wort „Mensch" als Bezeichnung einer besonderen Gattung von Le bewesen als selbstverständlich voraussetzt, die Her anbildung zu wahrer Menschenwürde, die Entwick lung der menschlichen Freiheit. Langsam bricht man auf dem Gebiete der Politik, der Staaten- und Weltgeschichte

zu erstreiten und zu erhalten — mit bleier ner Schwere lastet doch immer noch über der ganzen Erde das drückende Joch einer kirchlichen Reaktion; hierarchische Oberherrlichkeit und pfäffisches Treiben treten hindernd entgegen allem Fortschritte und allen Erfolgen. Wie eine Kreuzspinne hat Rom sein Netz über alle Länder gezogen und führt das Volk am Gängelband. Rom ist so der gefährlichste Feind jeder echt freiheitlichen Regung und muß als sol cher bekämpft werden. Mit Ernst Häckel müs sen wir uns sagen

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Unterinntaler Bote
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Seite 13 von 20
Datum: 12.07.1913
Umfang: 20
221 ©tobt Rom. Papst Jnnocenz aber, der die drohende Gefahr für die Stadt kommen sah,-eilte nach Ravenna und bewog dort den römischen Kaiser Honorius, sich mit Alarich zu ver ständigen. Aber seine Bemiihnngen waren vergebens. Als er noch in Ravenna war, hatten sich die Goten bereits Liber die Stadt Rom gestiirzt und sechs Tage gemordet und ge- Zeit der Völkerwanderung unter Führung ihres Königs Attila auch in Italien einbrachen und sich der Stadt Rom näherten (452). Papst Leo der Große machte

sich auf, um die vorn Kaiser im Stiche gelassene Stadt zu retten. Mutig ging er dern Hunnenkönig entgegen und sprach so eindring lich zu ihm, daß dieser von seinein Vorhaben abstand und Herstellung von Glasmosaikren für Gewölbe. Zusammensetzung der farbigen Gläser. von moclemer Mosaikkunst. plündert. Als Papst Jnnocenz nach dem Abzug der West goten wieder nach Rom zurückgekehrt war, tröstete er die Christen, welche alsdann auch dieses Unglück mit bewunder ungswürdiger Geduld ertrugen, sodatz die Heiden sich daran

erbauten und viele sich taufen ließen. Die abendländischen Kaiser aber regierten von jetzt an nicht mehr in Rom, son dern hielten sich in Ravenna und Mailand auf, weil diese Städte ihnen mehr Si cherheit boten. Auf Jnnocenz folgte Zosimus (417—418), dann Bonifatius I. (418—422) und auf diesen Cöle- stinus 11. (422 bis 433). Unter des letzteren Pontifi kat fand auch das Konzil zu Ephe sus im Jahre 431 statt. Auf dem selben wurde die Irrlehre des Ne- storius, Patriarch und Erzbischof von Konstanti- nopel

, verdammt, der behauptete, Christus sei nur als Mensch ge boren, deshalb dürfe auch die heilige Jungfrau nicht Gottesgebürerin genannt werden. Nestorius aber starb, wie auch im Jahrhundert vorher Arius, an einer schrecklichen Krankheit. Auf Sixtus UI. (432—440) folgte einer der berühmtesten Päpste: Leo I. (440—463), dem die Christenheit mit Recht den Beinamen der Große verliehen hat. Unsterblich sind seine Verdienste um die Stadt Rom, als die Hunnen zur sich mit einem Lösegeld begnügte

. Doch noch einmal ver suchte dieser große Papst Rom zu retten, das seiner Reich- tümer wegen beständig die Barbaren reizte. Gänserich, der König der Vandalen, kam mit Heeresmacht aus Afrika her über, und Rom war abernwls wehrlos preisgegeben. Auch ihm ging Leo entgegen, und wenn er auch die Plünderung von moclemer Mosaikkunst: Elisabeth-Kemenate auf der Wartburg. der Stadt nicht abwehren konnte, so erlangte er doch soviel, daß wenigstens das Leben und die Wohnungen der Römer sowie die drei Hauptkirchen geschont

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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 16
Datum: 15.10.1911
Umfang: 16
des „Unternehmens" Kerzen und Messen geloben! Herrscht Rom durch seine eigene Kraft? Diese Frage muß entschieden verneint werden; Rom herrscht nur dank der Feigheit seiner Wider sacher und Feinde. Es mag einmal eine Zeit ge geben haben, wo es die Kraft hatte, das, was es das Volk glauben machen wollte und noch will, durch Suggestionen wirklich glauben zu machen, aber diese Zeit ist, wenn sie ja wirklich dagewesen ist, längst vorbei. Die stets fortschreitende Wissenschaft hat zu viel von dem, was Rom als ewige

, von Gott geoffenbarte Wahrheiten hinstellte, mit unwiderli chen Beweisen als Unwahrheiten nachgewiesen, und haben auch nur wenige davon so Kenntnis, daß sie davon fest überzeugt sind, liegt der Zweifel doch ganz allgemein in der Lust ,so daß sich seiner die weitaus erdrückende Mehrheit des Volkes nicht mehr erwehren kann. Gehen sie diese Zweifel dennoch nicht nach und der fast für jedermann leicht zu gänglichen Wahrheit nicht ans den Grund, unter bleibt dies lediglich darum, weil Rom die Men schen

gelehrt hat, seine wirtschaftliche Macht zu fürch ten, mit der es auch der alleranständigsten und red lichsten Menschen, der Licht ins Dunkel bringen will, bis aufs Aeußerste verfolgt, während es seinen Leit hammeln auch dann alle Vorteile zuschanzt, wenn sie ganz allgemein als grundschlechte Menschen er kannt sind. Wer nicht unbedingt für Rom ist, wird als dessen Feind angesehen und behandelt; dies fürchtet jeder mit gutem Grund, und darum halten die meisten Leute mit ihrer Meinung über Rom

um des lieben Friedens willen zurück und machen, wenn es daraus ankäme, ihren Unglauben zu be kennen, gute Miene zum bösen Spiel Roms. So herrscht Rom nicht durch seine eigene Kraft, sondern nur die Feigheit seiner Widersacher, die sich mit Rom nicht verfeinden wollen. Zu diesen Kraftlieferanten Roms zählt auch der in den letzten Nummern aufgetretene protestantische Pfarrer von Gnesau in Kärnten, und er hat ganz recht, wenn er sich damit brüstet, daß viele so den ken wie er. Das ist nur zu wahr, aber wahr

ist erfreulicherweise auch, daß die Zahl jener, die an ders denken, jeden Tag wächst, und getrauen sich auch die wenigstens von ihnen, zu handeln wie sie denken, verschmähen sie es doch, sich als Ver teidiger Roms aufzuwerfen, wie es der besagte pro testantische Pfarrer von Gnesau damit getan hat, daß er mir den Mut zum Vorwurf machte, der ihm fehlt. Mit Rom muß man nach dem Beispiel Luthers auf gut Deutsch reden, wenn man gehört werden wrkl, und da darf einem um kein noch so kräftiges Wort aus dem deutschen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 18.07.1910
Umfang: 8
. Von dem Rummel, der wegen des „vornehmen" Hirtentones der Enzy klika im protestantischen Teil Deutschlands entstan den jst, braucht man nicht zu reden. Als Austenseite- rin wird die ProtestantisHr Kirche "Rom kaum zur Gefahr, zümal der Protestantismus in seinem gan zen Wesen sich zu einem ebenso innerlich verknöcher ten politischen MachtinstrUjMent der Reaktion ent wickelt wie die Romkirche, also im Grunde genom men nur mehr eine Ergänzung der Romkiriche ist. Dieser Tatsache hat Rom ja ausgiebig Rechnung

; denn diese sind weit gefährlicher als der Protestan tismus, der als Konkurrenzreligion am innegen Baue der Romkirche nicht zu rütteln vermag. Von den Modernisten — es gibt mehrere Strömungen — ist es hauptsächlich die Richtung um den Münch ner Theologie-Professor Dx. Schnitzer, die der Romkirche zu schassen macht. Schnitzer wagte es, als Rom im Jahre 1908 die Enzyklika gegen hie Modernisten herausgab, neben einigen französischen und italienischen Theologen, dieses päpstliche Rund schreiben einer vernichtenden

Kritik zu unterziehen. Er gebrauchte kühne Worte, wie sie Rom bisher von einem Theologie-Prosessor noch nicht vernom men. Mit nicht zu überbietender Schärfe erklärte Schnitzer: Rom und die moderne Wissenschaft ver tragen sich nicht. „Rom wähne, die Wissenschaft kommandieren zu dürfen wie Rauchfastträger" und daß „Rom jedes Verständnis für wissenschaft liche Ueberzeugungstreue fehle". Das waren harte Worte. Rom liest sie nicht un gestraft. Schnitzer wurde vom Papst des Rechtes entkleidet

, seine priesterliche Funktion zu erfüllen. Dien Münchner Studenten würde es verboten, seine Vorlesungen zu besuchen, und der bayrische Staat erwies sich als nicht minder gehorsam wie der österreichische: er entfernte Schnitzer von der theo logischen Fakultät; der Rom unangenehme Professor wurde gemaßregelt. Schnitzer war durch den Schlag, den Rom gegen ihn führte, nicht überwunden, nicht besiegt. Vor kurzer Zeit trat er mit einer Schrift auf den Kampfplatz, die den Vatikan in hellste Wut versetzte. Tie Schrift

ist im Verlag Lampart & Eo. in Augsburg erschienen und betitelt sich: „Hat Je sus das Papsttum gegründet?" (Preis der Schrift 1.20 Kr.) An der Hand streng wissen schaftlicher Untersuchungen legt 'Schnitzer dar, daß der Gründer der christlichen Religion das Papsttum nicht eingesetzt habe, und verweist alle Bibelverse und Erzählungen von dem Fels Petri in das Ge biet der Legende. Mit diesem Bekenntnis griff Schnitzer Rom an den Wurzeln seiner Macht an, denn ist das Papsttum ein künstliches Gebilde

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 28
Datum: 03.12.1911
Umfang: 28
kann aber nicht nur einen tapferen halbwüchsigen Jungen treffen, sondern auch einen Familienvater, wenn er bei seinem Austritt keine oder zu wenige Genossen fände und dann ohne Rückhalt dastünde. Da ginge es ihm nicht besser als dem besagten Jungen, denn Rom versteht die Kunst seinen Schaf stall von räudigen Schäflein zu säubern oder sie wieder gewaltsam hineinzntreiben. Wollt Ihr wirklich sein, was Ihr bislang zu sein nur vorgabt nämlich der „kontradiktorische" Gegensatz zu Rom

oder zur katholischen Kirche als was Euch Euer Parlamentspräsident Professor Pernerstorfer in ehr licher Erkenntnis Euerer Ziele auf dem sozialdemo kratischen Parteitag in Innsbruck bezeichnete, dann dürft Ihr Euer Pulver nicht bei den Zündlöchern Eurer Kanonen Herausschweseln lassen, sondern Ihr müßt es Taten werfend gegen Rom brüllen lassen und Euere Kerntruppen schnurstracks gegen Rom führen, indem Ihr sie alle gleichzeitig, will sagen an einem Tage, von Rom wegführt

. Dann aber auch nur dann und nur an dieser einen Tat wird man Euch als den „kontradiktorischen" Gegensatz zu Rom erkennen und glauben, daß es Euch mit einem Artikel wie dem in der gleichen Nummer der „Volkszeitung" unter der Überschrift „Klerikale Gewaltherrschaft über die Schule" veröffentlichten wirklich ernst ist. Weiß man das, dann wird es der im besagten Artikel mit vollem Recht zerzauste Landesschulrat auch nicht wagen, einen grünen, von den klerikalen Draht ziehern protegierten Lehrer über die Köpfe ergrauter, verdienter Schulmänner

Arbeiter den gefügigsten Lohnsklaven macht, und daraus er klärt Ihr die zunehmende Verklerikalisierung der Volksschule in Tirol. Nein, Ihr feuerscheuen Pulvcrjuden und Zündlochschützen das wollen die Deutschfreiheitlichen ganz wirklich nicht, aber sie haben nicht die Kraft, oder besser ge sagt nicht den Mut, darnach zu handeln, weil sie Ursache zu haben glauben und auch wohl teilweise haben, schweren Schaden an ihrem Hab und Gut zu erleiden, wenn sie von Rom loszugehen, bevor sie ihren Rücken

durch das Volk gedeckt wissen. Ihr aber habt ihn gedeckt, und so ist es an Euch jenen Mut zu beweisen, um dessen Mangel Ihr die Frei heitlichen verspottet. Geht los von Rom! dann werden Ihr auch nicht mehr klagen müssen: „Fast kein einziger Lehrer ist noch im Lande, der es wagen würde, öffentlich und frei sich zu einer freiheitlichen Partei zu bekennen und für diese zu werben." Was verspottet Ihr diese armen Teufel, von denen Ihr selbst in einem Atem sagt, sie hätten ja keinen Rückhalt, keine Verteidiger

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Tiroler Wastl
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Seite 1 von 12
Datum: 05.11.1911
Umfang: 12
. Po sitives hat er nichts geschaffen. Er hat wohl die Erklärung unwidersprochen hingenommen, die so zialdemokratische Partei wäre der kontradiktorische Gegensatz zur katholischen Kirche, aber die notwen dig dazu gehörige Konsequenz ,seine Anhänger von Rom losgehen zu heißen, hat er trotz unseres in die Tagung geworfenen, weiter unten noch einmal abgedruckten Extrablattes nicht gezogen, obwohl er dazu bei seinem fertigen Urteil über Rom kaum mehr als eine kleine Viertelstunde Zeit gebraucht

und damit der Tagung eine historische Bedeutung gegeben haben würde. Daß er dazu nicht den Mut aufbrachte, wird kein Mensch begreifen, denn jeder mann weiß, daß die römische Herrschaft die ei- z i g e ist, die man durch die Flucht von Rom allein nicht nur besiegen, sondern auch für immer ver nichten kann. Das, sollte man meinen, müßte eine Partei doch tun, die in Rom ihren kontradiktorischen Gegen satz erblickt, zumal sie dieser Kampf nicht mehr ko sten würde, als den Erlaß des dahinzielenden Feld geschreis „Los

von Rom!" Diese Unterlassungs sünde ist um so merkwürdiger und rätselhafter, als es der Partei doch sehr gut bekannt ist, daß Rom die stärkste Stütze jener Herrschaft ist, die sie ein gestandenermaßen stürzen will, um Raum für den Zukunftsstaat ihrer Träume zu schaffen. Ob er dann eintreten wird, ist freilich eine andere Frage : die augenfällige Furcht der Partei, den ersten, uner läßlich notwendigen Schritt dazu zu tun, scheint dafür zu sprechen, daß die Partei selbst nicht mehr an die Möglichkeit

wollte als der andere, und aus dem im Werden begriffenen großen deutschen Staat wurde ein Ge bilde von jämmerlichen Kleinstaaten und blieb es, bis Bismarck kam und sie Rom zum Trotz zu einem imponierenden Reich zusammenschweißte. So einen, Roms Herrscherkünsten gewachsenen Mann hätte die Tagung gebraucht, und die tschechischen Separatisten, in denen noch das heiße, romfeindliche Husitenblut rebellisch ist, hätten sich durch das Feldgeschrei „Los von Rom" im Kampfe gegen den ärgsten gemein samen Feind aller in treuer Waffenbrüderschaft ganz

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Tiroler Wastl
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Seite 3 von 12
Datum: 02.03.1913
Umfang: 12
kalen Blätter die Losung: der Halbmond muß ans Europa verschwinden. Wir aber sollten «in den Siegern nicht Slaven sondern Christen sehen, die den Halbmond über wunden, Sieger über den „kulturfeindlichen" und fanatischen Islam, die das Kreuz auf der Sophien- Moschee in Konstantinopel wieder anfrichten sollten. Wir sollten uns an der anfgewärmten Kreuzzugs- romantik begeistern. Aber nachdem die „Christen" gesiegt, siehe, da wollte Rom der Siege köstlichen Preis. Und wir sollten rasch

wieder aus der Kreuz zugsromantik heraus. Die Solidarität des Christen- tumes gegen die Bekenner des Islams, diese wider liche Lüge herrsch- und machtgieriger Pfaffen, wurde ausgeschaltet: Rom begann die Wühlerei gegen die siegreichen Christen, die mcht Römlinge, sondern Schismatiker sind. Die Schauermären über die Grausamkeiten der Türken verstummten und die Schauermären über den grausamen Fanatismus der Schismatiker wurden der europäischen Knlturbestie vorgesetzt, deren Lüsternheit nach dem Blutigen im Kinodrama

Exzesse des Nervenkitzels geboten wur den. Und Rom reizte das Deutschtum gegen die opfermutigen Christen von gestern, in denen wir nun nichts anderes zu sehen hatten als Vortrnppen des russischen Panslavismus, die den „politisierenden schismatischen Missionären" ans dem Balkan die Wege ebnen sollten. Denn, nicht wahr, Rom kennt ja keine politisierenden römischen Geistlichen, die Welt hat solche noch nie am Werke gesehen? Und wieder kam Albanien, kam das artige Spiel der politischen Impotenz unserer

Diplomatie mit der Kastrierung des Herrn Konsuls Prochaska, des sen Männlichkeit aber die boshaften Serben trotz aller Wünsche unserer Frommen unangetastet ließen, kam die „österreichische" Forderung nach der Auto nomie Albaniens. Und es kam der Gegensatz zu Rußland wegen Albanien. Die Römlinge taten deutschuational: das Deutschtum Mitteleuropas sollte den Slaven die Siegesbeute, Albanien, ent reißen, denn Rom wollte Albanien. Denn, wozu sind die Deutschen in der Welt? Siehe: das waffen starrende Preußen

, in seiner Masse fluchwürdiger Ketzerei anheimgefallen und einem ketzerischen König dienend, hätte gegen die schismatischen Russen zu kämpfen, es könnte da die römisch jesuitischen Polen befreien, die ja einstens wieder die römischen Polen in Preußen befreien helfen könnten. Und Frankreich und England sind ja auch da, um im Rücken der deutschen Front gegen Osten vernichtende Streiche gegen die Deutschen zu führen. Wie immer es aber kommen mag: siegen wird Rom, das nicht gekämpft, und es wird siegen

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Tiroler Wastl
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Seite 23 von 28
Datum: 03.12.1911
Umfang: 28
römischen Deutschlands, des Salzburger Erzbischofs ihren üblen Geruch verspüren, den man mit Hilfe der staatlichen Behörden vertreiben zu können glaubte, indem man diese zum gesetz- und rechts widrigen Einschreiten gegen das Salzburger Anti kalen Kartell und dessen Los von Rom-Arbeit auf zuhetzen trachtete. Die besagten zuer stverhüllten Befürchtungen der Klerisei sind, da sich alle von Rom versuchten Mit tel gegen die „Pest der Häresie", wie sich Pius der Einfältige in seinem das deutsche Volk

zu bleiben, nachrennt, um sie wieder für Rom zu gewinnen. Lassen wir den Herrn Fürsterzbischof ungestört für die „verirrten Gläubigen" weiterbeten. Die Los „Herr gib ihnen hat ein siebzig Jahre alter Bauer auf dem Friedhof in Kaltern voll Mitleid und Erbarmen beklommenen Herzens einem armen Selbstmörder ins Grab nach gerufen, wie man den Unglücklichen ohne Beisein eines offiziellen, amtlich anerkannten Stellvertre ters Christi vorige Woche ohne Sang und Klang in von Rom-Bewegung aufzuhalten, wird jedoch

von Rom zu gehen und daß alles scheinfreisinnige Phrasengedresch und antiklerikale Biertischgeschimpfe ohne die befreiende Tat der Los sagung von Rom für die Katz ist. Denn die leeren Phrasen machen den Schwarzen nicht bange, im genteil, sie fühlen sich wohl dabei, wie die bekannten Säue in Goethes Faust. Wollt ihr ihnen aber die Suppe versalzen und auch euren Kindern das höchste Gut des Menschen, die geistige Freiheit erringen, dann werft die leeren Phrasen fort und schreitet aufrecht und unbeirrt

zur Tat: Los von Rom! die ewige Ruh" die winterkalte Erde versenkte, und man möchte dem alten, schlichten Mann voll Freude über seinen .echt christlichfrommen, aus tiefstem Herzen hervorge quollenen Wunsch um den Hals fallen und ihm dafür danken, daß er die Lehre Christi so wunder schön in Ehren gehalten, während jene, die dazu vas dcutfcbe UoIK und feine HaiTer- 9 efcbl echter. Von Otto Hornung. (8. Fortsetzung.) Soviel hatten die Begebenheiten seiner Regierungs zeit gelehrt, daß ein deutsches Reich

mit einem Kaiser und 30 Landesfürsten ein politisches Unding war, das die Nation nach außen hin schlechtweg ohnmäch tig machte. Mit keinem Volke wagte die römische Kurie auch in der Folge so frech umzuspringen als gerade mit dem Deutschen. Es wäre nie zu einer solchen Ueberhebung und Allmacht der Papstkirche gekommen, wenn die Deutschen gleich beim ersten Versuche dem römischen Eindringling gezeigt hät ten, wo der Zimmermann das Loch gelassen hat. Rom wußte aber die Vielfürstentümerei der Deut schen vorzüglich

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Tiroler Wastl
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Seite 8 von 12
Datum: 27.07.1913
Umfang: 12
, das Mailänder Edikt also für alle Bewohner des römischen Reiches vollste Gewissens- uud Religionsfreiheit aus.- Und dank dieser Frei heit konnte sich nun die christliche Kirche entwickeln. Wie aber hat nun, als aus der christlichen Kirche eine römische geworden, als der religiöse Bund in eine politische Hierarchie von interna tionaler Reichweite umgewandelt und aus dem Bischof von Rom ein politischer Oberherr ge worden, sich diese von Konstantin befreite Kirche verhalten, als sie im Laufe der Zeit

ckc. den Christen bei Leib- und Lebensstrafe ihre Religion verboten, mit derselben Grausamkeit verfolgte das „päpstliche Rom", als es zur Macht gelangte, die anders Den kenden. Ausgesuchte Folterqualen, Rad und Schei terhaufen sollte einst die Christen abtrünnig machen. Und genau dieselben Mittel wandte nun das Papst tum gegen seine religiösen Gegner an. Mit dem Geiste geistlicher Milde und Liebe war aus der rö mischen Kirche auch zugleich der Geist konstantini- scheu Freisinns gewichen

und die Wut und die Blut herrschaft der alten heidnischen Zäsuren, sie feierten ihre Auferstehung in der römischen Hierarchie und als Parallele 3 u den einstigen Chri- st e n v e r f 0 l g u n g e n entwickelten sich nun die Ketzer verfolg ungen mit all ihrer Scheußlichkeit, so daß du Geschichtsschreiber mit Recht ausruft: „Christliches Rom, du bist die wahre T 0 ch t e r Neros g e w 0 r d e n." War aber früher das Christenblut von Heiden ver gossen worden, so vergoß nun das „päpstliche Rom" Christenblut

, lieber selbst sich am Kreuze dem Opfertode hingab. Wer die Geschichte der römischen Kaiserzeit auf merksam vergleicht mit jener Zeit, da die römische Kirche alle Macht hatte, aber findet eine große Aehnlichkeit zwischen dem heidnischen Kaisertum und dem „päpstlichen Rom". Nur eines findet er nicht. Einen freisinnigen Mann wie Konstantin, der ja Heide blieb fast bis zum Tode, einen Papst, der auch anderen die volle Geistes- und Kulturfreiheit, die er und seine Anschauung genießen, zugestanden hätte

, das findet man in der ganzen 1600jährigen Geschichte Roms nicht. Auch nicht ein einzigesmal in diesen vielen Jahrtausenden konnte sich Rom zu der Geistesfreiheit und dem Edelmute des „Heideu" Konstantin erheben, nicht ein einzigmal hat das Papsttum anderen frekwillig das zu gestanden, dem es selbst seine ganze Stellung und Macht und Herrlichkeit verdankt. Bildung, Freiheit und gleiches Recht, das sind die Leitsterne des großen Kulturedikts vom Jahre 313; Intoleranz, Zwang und Verweige rung

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Tiroler Wastl
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Seite 9 von 12
Datum: 22.09.1912
Umfang: 12
immer wieder gegen die Los von Rom-Bewegung geltend gemacht werde, man solle die Religion nicht mit Politik verquicken, dann müsse man auf Rom Hinweisen, daß in allen Predigten, bei allen Ta gungen Politik treibe, eine Politik, die beispiels weise bei uns sogar in einer ständigen Kriegshetze gegen das national geeinigte Königreich Italien zum Ausdrucke komme. Rom habe unter dem Deckmantel der Religion auch in den Jahren 1866 und 1870 deutschfeindliche Politik getrieben, wofür

wir die Zeugenschaft Bismarcks anrufen können. Auch der nichtpolitische katholische Schulverein treibe eine fast ausschließlich politische Tätigkeit, Gott sei Dank sei auch die Reformation, wie die Los von Rom-Bewe gung gewesen. Wenn von vielen gesagt wird, ich glaube ohnehin nichts, so rufen wir ihn zu, ihr habt ja Freiheit im Glauben, aber tretet ans aus der römischen Kirche, die euch bereits ausgeschlossen hat. Die unabhängigen Stände, beispielsweise die 'Arbeiter schaft hätte es leicht diesen Weg zu gehen

, aber sie wird von ihren Führern zurückgehalten. Die bloße Trennung von Kirche und Staat bringe, wie man am Beispiele Frankreichs sehe, keine dauernde Ret tung vor dem römischen Klerikalismus. Es gilt die faulen Ausreden und die Gedankenlosigkeit 31 t bekämpfen durch die Verkündigung der allein be freienden Tat: Los von Rom! (Stürmischer, oft sich wiederholender Beifall und Los von Rom- Rufe!) Mit dem herzlichsten Danke an alle Erschienenen seitens des Vorsitzenden und der Absingung der „Wacht am Rhein" schloß nach mehr

als dreistün diger Dauer diese denkwürdige Los von Rom-Ver sammlung würdig und ernst, wie ihr Beginn es war. Die Sozialdemokratie als Gegnerin der Los von Atom- Bewegung. Mittwoch, den 18. ds., fand im Adambräusaale eine von Deutschnationalen, Sozialdemokraten und Klerikalen stark besuchte Versammlung des Vereines „Freie Schule" statt, bei welcher Wanderlehrer Dr. Bernhard einen antiklerikalen Vortrag hielt. An der sich hieran knüpfenden Wechselrede beteiligten sich auch ein römischer Geistlicher

und nach ihm Rechtsanwalt Dr. Wilhelm Schneider, der be tonte, daß unserem Volke nur geholfen werden kön ne, wenn es sich von dem deutsch- und freiheitsfeind lichen Rom lossage, da erhoben die Klerikalen und wenige Jahre später zu der bekannten 1848 er Revo lution führen. Schon am 21. Februar 1846 war ein Polenaufstand in Galizien ausgebrochen. Die Wiener Hofkanzlei benützte den Haß zwischen den Ruthenen und Polen des Landes zur Bekämpfung der letzteren. In Tarnow lieferten ruthenische Bauern die Leiche

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Außferner Zeitung
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Seite 17 von 28
Datum: 12.07.1913
Umfang: 28
Stadt Rom. Papst Jnnocenz aber, der die drohende Gefahr für die Stadt komnien sah, eilte nach Ravenna und bewog dort den römischen Kaiser Honorins, sich mit Alarich zu ver ständigen. Aber seine Bemühungen waren vergebens. Als er noch in Ravenna war, hatten sich die Goten bereits über die Stadt Rom gestiirzt und sechs Tage gemordet und ge- Zeit der Völkerwanderung unter Führung ihres Königs Attila auch in Italien einbrachen und sich der Stadt Rom näherten (452). Papst Leo der Große machte

sich auf, um die voni Kaiser im Stiche gelassene Stadt zu retten. Mutig ging er dem Hunnenkönig entgegen und sprach so eindring lich zu ihm, daß dieser von seinem Vorhaben abstand und Herstellung von Dlasmosaiken. für Gewölbe. von moäemer Molaikkunlt. Zusammensetzung der farbigen Gläser. plündert. Als Papst Jnnocenz nach dem Abzug der West goten- wieder nach Rom zurückgekehrt war, tröstete er die Christen, welche alsdann auch dieses Unglück mit bewunder ungswürdiger Geduld ertrugen, sodaß die Heiden sich daran

- novel, verdammt, der behauptete, Chrisnis sei nur als Mensch ge boren, deshalb dürfe auch die heilige Jungfrau nicht Gottesgebärerin genannt werden. Nestorius aber starb, wie auch im Jahrhundert vorher Arius, an einer Ichrecklichen Krankheit. Auf Sixtus III. (432—440) folgte einer der berühmtesten slapite: Leo I. (440—463), dem die Christenheit mit Recht oen Beinamen der Große verliehen hat. Unsterblich sind leine Verdienste um die Stadt Rom, als die Hunnen zur sich mit einem Lösegeld begnügte

. Doch noch einmal ver suchte dieser große Papst Rom zu retten, das seiner Reich- tümcr wegen beständig die Barbaren reizte. Genserich, der König der Vandalen, kanr mit Heeresmacht aus Afrika her über, und Rom war abermals wehrlos preisgegeben. Auch ihni ging Leo entgegen, und wenn er auch die Pliinderung von moäemer Molaikkunll: Elisabeth-Kemenate auf der Wartburg. der Stadt nicht abwehren konnte, so erlangte er doch soviel, daß wenigstens das Leben und die Wohnungen der Römer sowie die drei Hauptkirchen geschont

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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 12
Datum: 02.06.1912
Umfang: 12
rischer N e u e r u n g s s u ch t fernhalten und so benahmen sie sich denn womöglich noch klerikaler als die Konservativen, damit das urteilsunfähige Volk sie als die besseren Katholiken, als die stram meren Klerikalen betrachtete und in Rom sollte man die Gewißheit haben, daß ein Schraffl, ein Schöpfer usw. an Schwärze womöglich noch das Iesuiten- schwarz übertreffen. Bei den Bauern, die Schraffl meisterlich in seinen „Katholischen Bauernbund" zusammenfing gelang der Trick tadellos. Tausende blieben

auf des Sillianers Bauernleim festpicken: In Rom aber befolgte man die alt erprobte Praxis: man wartete den Streit der beiden klerikalen Par teien gemütlich ab, um dann der stärkeren huld- vollst den päpstlichen Segen zu spenden. Die Kurie huldigt eben auch in ihrer Weise der Anschauung Friedrichs des Großen, der da sagte: „Der liebe Gott ist immer mit den großen Bataillonen" und Ronr hält es daher immer mit dem, der sich als der Stärkere erweist. Als die Stärkeren erwiesen sich nun die Christ lichsozialen

und als sie nun nach Rom kanren, hielt ihnen der heil. Vater huldvoll lächelnd den Pan toffel hin, wie uns dies ja in seiner wortreichen Art der politische Aviatiker Michl Mayr seinerzeit so rührend schilderte. Der Kuß des päpstlichen Pantoffels löste nun bei Schraffl und seinen An hängern einen wahren terror clericales aus, sie bekämpften Freiheit und Fortschritt noch viel wü tender als selbst die Konservativen es getan. Und die verstanden sich doch auch auf Fanatismus, schwarz-rot-goldene Fahnen und Bänder brachten

noch vor nicht gar langer Zeit klerikale Gehirne in die gefährlichsten Erregungen. Obwohl aber die von Schraffl und Schöpfer organisierten Iungklerikalen an Fanatismus nichts zu wünschen übrig ließen, was die Schwazer z. B. gewiß deutlich beweisen, schnitt Rom deshalb seine Drähte, die zu den unter drückten Altklerikalen führten, durchaus nicht ab. „Zwei Eisen im Feuer zu haben" ist alte klerikale Weisheit, denn man konnte nicht wissen, wie lange die christlichsoziale Herrschaft dauert und dann ge hörten

der konservativen Partei halt so viele ver mögende (was im Interesse des Peterspfennigs und sonstiger „Spenden" sehr wichtig) und einfluß reiche Männer an, darunter der auch beim Kaiser gut angeschriebene Landeshauptmann, die neue Ex zellenz Kathrein, daß man ,es in Rom trotz aller christlichsozialen Eroberungen für gut hielt, mit Wackernell, Riccabona, Kathrein und ihrem An hänge in enger Fühlung zu bleiben. Mit der Zeit würde es sich schon weisen, auf welcher Seite Rom dauernden Prosit fände

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Lienzer Nachrichten
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Seite 13 von 24
Datum: 24.05.1913
Umfang: 24
Nachrichten Nr. 24 . Mai M3. Bericht des hochwst. Herrn Fürstbischofs über die Rom pilgerfahrt und Verkündigung des allgem. Jubiläums. Geliebte st e Diözefanen! Es ist Pflicht eines neuen Bischofs, sich sobald als möglich nach Rom zu be geben, um dem Heiligen Vater als Stellvertreter Christi seine Huldigung darzubringen, dessen Segen für sich und seine Diözese zu erbitten und am Felsen Petri sich mit Kraft und Stärke für sein schweres Amt zu rüsten. „Gesetzt vom Heiligen Geiste, die Kirche Gottes

zu regieren", wie der Apostel sagt (Apostelgesch. 20, 28), benötigen die Bischöfe ganz besonders die Stärke und erhalten sie auch von dem Nachfolger dessen, dem Christus selbst gesagt hat: „Du aber stärke deine Brüder" (Luk. 22, 32). Aber noch ein anderer Umstand war es, der mich gerade jetzt so mächtig nach Rom zog und meiner Reise den Stempel der Pilgerfahrt aufdrückte/ Es war nämlich im Jänner des Jahres 313, als Kaiser Konstantin der Große sein berühmtes Mai länder Edikt erließ, wodurch im ganzen

Christenverfolger Maxentius gesiegt. Das Kreuz wurde aufgepflanzt auf dem römischen Kapitol und begann seinen Siegeslauf über die Erde, die heidnische Weltstadt Rom wurde die Hauptstadt der Christenheit. Mit vollem Rechte hat darum der Heilige Vater zur würdigen Feier dieses hochwichtigen Ereignisses mit dem apostolischen Schreiben vom 8. März 1913 allen Katholiken ein allgemeines, außerordentliches' Jubiläum gewährt und die Gläubigen nach Rom eingeladen. Zahlreiche Pilgerzüge aus nah und fern sind bereits

in der ewigen Stadt eingetroffen, gewöhnlich in Begleitung und unter Führung ihrer Bischöfe, um Gott im Mittelpunkte der Kirche für ihre Befreiung zu danken. Tirol und Vorarlberg durften dabei nicht fehlen und trotz der großen Opfer, welche man sich erst vor einem halben Jahre durch die zahlreiche Beteiligung am Eucharistischen Weltkongreß in Wien hatte kosten lassen, fand sich auch jetzt wieder eine stattliche Zahl von Pilgern, die an dem großen Konstantinischen Jubiläum in Rom teilnehmen

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Tiroler Post
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Seite 17 von 20
Datum: 11.07.1913
Umfang: 20
as~ : Stadt Rom. Papst Jnnocenz aber, der die drohende Gefahr für die Stadt kommen sah, eilte nach Ravenna nnd bewog dort den römischen Kaiser Honorius, sich mit Alarich zu ver ständigen. Aber seine Bemühungen waren vergebens. Als er noch in Ravenna war, hatten sich die Goten bereits über die Stadt Rom gestürzt und sechs Tage gemordet und ge- Zeit der Völkerwanderung unter Führung ihres Königs Attrla auch m Italien embrachen und sich der Stadt Rom näherten (452). Papst Leo der Große machte

sich auf uni dre vom Kaiser tm Stiche gelassene Stadt zu retten. Mutig ging er dem Hirnnenkönig entgegen und sprach so eindring lich zu ihm, daß dieser von seinem Vorhaben abstand und Herstellung von Glasmosaiken für Gewölbe. von moderner Molaikkunst. Zusammensetzung der farbigen Gläser. plündert. Als' Papst Jnnocenz nach dem Abzug der West- goten wieder nach Rom zurückgekehrt war, tröstete er die Christen, welche alsdann auch dieses Unglück mit bewunder ungswürdiger Geduld ertrugen, sodaß die Heiden

sich daran erbauten und viele sich taufen ließen. Die abendländischen Kaiser aber regierten von jetzt an nicht mehr in Rom, son dern hielten sich in Ravenna und Mailand auf, weil diese Städte ihnen mehr Si cherheit boten. Auf Jnnocenz folgte Zosimus (417—418), dann Bonifatius I. (418—422) und auf diesen Eöle- stinus II. (422 bis 433). Unter des letzteren Pontifi kat fand auch das Konzil zu Ephe sus iin Jahre 431 statt. Auf dem selben wurde die Irrlehre des Ne- stnrius, Patriarch »nd Erzbischof

von Konstanti- novel, verdammt, der behauptete, Christus sei nur als Mensch ge boren, deshalb dürfe auch die heilige Jungfrau nicht Gottesgebärerin genannt werden. Nestorius aber starb, wie auch im Jahrhundert vorher Arius, an einer schrecklichen Krankheit. Auf Sixtus Ul. (432—440) folgte einer der berühmtesten Päpste: Leo I. (440—463), dem die Christenheit mit Recht den Beinamen der Große verliehen hat. Unsterblich sind seine Verdienste um die Stadt Rom, als die Hunnen zur sich mit einem Lösegeld begnügte

. Doch noch einmal ver suchte dieser große Papst Rom zu retten, das seiner Reich tums wegen beständig die Barbaren reizte. Genserich, der König der Vandalen, kam mit Heeresmacht aus Afrika her über, und Rom war abermals wehrlos preisgegeben. Auch ihm ging Leo entgegen, und wenn er auch die Plünderung von moderner Mosaikkunlt: Elisabeth-Kemenate auf der Wartburg. der Stadt nicht äbwehren konnte, so erlangte er »doch soviel, daß wenigstens das Leben und die Wohnungen der Römer sowie die drei Hauptkirchen geschont

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Tiroler Wastl
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Seite 3 von 12
Datum: 05.07.1914
Umfang: 12
, nach dem der Reiseplan des Thronfolgers bekannt wurde. Zu diesen Warnungen der Balkanblätter gesellten sich außerdem aber auch noch rein persönliche War nungen, die aus allen Balkanländern einliefen und der Regierung wie auch dem Thronfolger eindring lich rieten, die Reise, die man als eine Heraus forderung der Serben und aller Slaven hinstellte, zu unterlassen, allein ' Rom fab leine Interessen gefährdet und wollte sie um je d e n Preis durchsetzen, und so ruhte und rastete es nicht, bis der glaubensstarke

Thronfolger sich selbst um den Preis seines Lebens zur verhängnisvollen Reise entschloß, und die Diplo maten verkrochen sich aus Gefälligkeit und Furcht vor Rom in die stillen Winkel ihrer warmen An stellungen, und so ist die grauenvolle Mordtat zum Ereignis geworden und Oesterreich um einen neuen Dank von Rom reicher. Es mußte dem dummen und gänzlich undurchführbaren Plan Roms, dem Katho lizismus auf dem Balkan eine neue Macht zu errich ten, da unten schon Millionen und Milliarden opfern und Fabrikation

und Handel im ganzen Reich zum Stillstand gebracht sehen, aber boms Ulillen ift heilig und muß, und mag er auch noch so undurchführbar sein, bis auf den letzten Blutstropfen durchzusetzen versucht werden; denn wenn das angestrebte Ziel auch nicht erreicht wird, blüht doch der Weizen Roms nirgends üppiger als auf blutgedüngten Aeckern. Blut ist ein ganz besonderer Saft, den Rom besser als jede andere Regierung zu schätzen weiß, und darum muß Blut fließen, wo Rom herrschen will, und je kostbarer das Blut

ist, desto besser. Es gab unbedenklich seinen besten, zuverlässigsten und teue- sten Mann her, weil der kleine Wied und mit diesem das Interesse Roms auf dem Balkan ins Wanken kanl, und so kann man mit Fug und Recht sagen: Rom bat den Cbronfolger geopfert und unsere Diplomaten, die mit jedem Tag mehr vertrotteln, haben dabei Handlangerdienste gelei stet, denn wenn sie ihrer verdammten Pflicht und Schuldigkeit nachgekommen wären und den Kaiser von den mordlustigen Artikeln der Balkanblätter unterrichtet

als das Blatt, das sich so nennt, wird das Blatt der paar unzu friedenen Ouerköpfe sein, die von der Regierung keinerlei Beachtung, sondern nur Mißachtung ver dienen. So blüht der Weizen Roms in ganz Klöster reich weiter fort, und der Opfertod des ganz wirk lich von Rom geopferten Thronfolgers wird daran in absehbarer Zeit nichts ändern. Das macht den Fall doppelt traurig. Aktienkapital und Reserven ca. 13 0 Millionen Kronen Filiale der flnglo-Oesterreiciiischen Bank in INNSBRUCK 'Centrale: Wien—London

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Tiroler Wastl
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Seite 6 von 12
Datum: 22.09.1912
Umfang: 12
, gegen das jedem Recht hohnspre chende Gesetz anzukämpfen? Hic Rhodus, hiergegen reitet an, Ihr Parcivalretterritterreiter, wenn Ihr Schneid habt, aber die Zensurgewalt sollt Ihr uns durch die Pfaffen nicht zu verschlechtern suchen. Eine Los von Rom-Versammlung in Wien während der Eucharistischen Prozession. Anter Vorsitz des Dr. Ar sin tagte Sonntag den 15. ds. in den Blumensälen in Wien während der vom Jesuitenorden in Szene gesetzte interna tionale Massenaufzug.zur Hofburg stattfand, eine vom Alldeutschen Verein

für die Ostmark veranstal tete mehr als tausendköpfige Los von Rom-Ver sammlung, welche einen begeisterten Verlauf genom men und bei der über 80 Personen ihren Austritt aus der verjesuiterten katholischen Kirche anmel deten. Gleich nach der Eröffnung der Versamm lung beantragte Dr. Ar sin folgende Entschließung, die von der Versammlung unter lautem. Beifalle einstimmig angenommen wurde und von R.-Abg. Malik dem Minister überreicht werden wird: „An Seine Exzellenz den Herrn Anterrichtsmini- ster! Im Interesse

zum P r o t e st a n t i s m u s! Die Los von Rom-Bewegung sei durchaus deutsch. Denn sie rette das Beste: das deutsche Herz. Nicht rommüde, rom- frei müssen wir sein! Die aber, die die unserem Volke drohende römische Gefahr kennen und den Willen zur befreienden Tat nicht aufbringen, sie gleichen dem Judas; auch von ihnen gilt das Wort: „Was wollt ihr mir geben, ich will ihn euch ver raten?" Wenn wir selbst das Ziel unseres natio nalen Strebens, so schloß der Redner, nicht erleben, der Dank unserer freien Kinder, der freie Geistes

auf diese Fragen finden wir im klerikalen Laegr selbst. Bei Beginn der Los von RoimBewegung schrieben die klerikalen Blatter, daß in der katholischen Kirche ausgemistet werden müsse, heute vergehe ihnen der Spott angesichts der stets steigenden Zahl der Aebertritte. Kardinal Nagl habe gleich bei seinem Amtsantritte einen Schlag gegen die Los von Rom-Bewegung ins Auge gefaßt. Aber man könne schon jetzt sagen, dieser Schlag sei vollkommen mißlungen. Während die Los von Rom-Bewegung sich selbst multiplizierend

fort schreitet, habe die heutige Demonstration der Kleri kalen nur gezeigt, bei wem eigentlich die Macht Roms liege, und diese Faktoren müssen besprochen werden. Es sei zunächst unerhört, in welcher Weise der Staat Rom gefügig war. Militär und Zivil behörden mußten sich, einem Winke von oben fol gend, in die Dienste der römischen Veranstaltung stellen. Redner bespricht ausführlich die Agitation der einzelnen Behörden für den Eucharistischen Kon greß, die Arlaubserteilung an Offiziere

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Tiroler Wastl
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Seite 6 von 12
Datum: 12.07.1914
Umfang: 12
. Unter diesem Titel schreibt der „Phönix", die Zeitschrift der Freunde der Feuerbestattung: Wir können uns trösten: Nicht nur uns trifft der Groll der päpstlichen Kurie. Ueberall, wo Licht und Feuer in Frage kommen, und man hiebei nicht die alten Methoden anwendet, hat sie schon einmal gezürnt. Die anglo-römische Gasgesellschaft hat soeben an läßlich ihres 60jährigen Bestehens eine Festschrift herausgegeben, der wir folgendes über die Schwie rigkeiten, die die Gesellschaft bei den Versuchen fand, Rom den Segen

der neuersundenen Gasbeleuch tung zu verschaffen, entnehmen: Im Jahre 1844 erbat und erhielt der mit guten Empfehlungen nach Rom gekommene englische Ingenieur Schepsherd eine Audienz bei Papst Gregor XVI., um ihm den Ge danken der Wirksamkeit der Gesellschaft in Rom vorzubringen. Er kam aber schlecht an. „Ich be greife nicht", sagte der Papst, „wie Sie mir einen Vorschlag machen können, der sich so gegen die Grundsätze und Interessen der katholischen Kirche richtet." Der Engländer, aufs höchste verblüfft

zu der Auf fassung geführt, daß jedes Kind einen: bestimmten Religionsbekenntnisse angehören muß, um der Vor schrift der religiös-sittlichen Erziehung genügen zu können. Nun ist es durchaus ungerechtfertigt, an ehrung fortbestchen, wenn jeder in seiner Wohnung und auf der Straße Lichtmittel sieht, die Heller und strahlender sind als die der religiösen Devotion geltenden Kerzen?" And dabei blieb es. Der Papst war nicht umzustimmen und erst als sein Nachfolger Pius IX. nach den Stürmen der Revolution 1852 nach Rom

zurückkehrte, konnte die Gesellschaft ihre Tätigkeit beginnen und Rom in: Jahre 1854 mit der Gasbeleuchtung beglücken. Noch einmal hat, ein halbes Jahrhundert später, die Gesellschaft einen Konflikt mit der Kirche zu bestehen gehabt. Als nämlich 1893 die elektrische Beleuchtung in Rom eingeführt wurde, wollte sich auch eine Reihe von Kirchen ihrer bedienen und zahlreiche Personen, de nen die Erhaltung sogenannter ewiger Oellampen obliegt, wollten die eine fortwährend neue Versor gung nötig machenden

Oellampen durch elektrisches Licht ersetzen. Dagegen schritt aber der intransigente Vikar für das Bistum Rom, Kardinal Parocchi, mit einem absoluten Verbot ein, das er bis zu seinem Tode aufrecht erhielt. And erst unter seinem Nach folger hat das elektrische Licht seinen ungehinderten Einzug in Kirchen, Kapellen und anderen dem Got tesdienst geweihten Orten gefeiert. Wer in gutem Licht eine Gefährdung des Glaubens sieht, von dem kann man nicht erwarten, daß er die Feuerbe stattung besser behandelt

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Tiroler Wastl
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Seite 3 von 16
Datum: 28.05.1911
Umfang: 16
dich der Charakterstärke deiner mannhaften Altvordern, die in schlichter Wehr und Wappnnng und halbnackt die römischen in eherne Panzer gehüllten Weltoberer wie Heuschrecken zertraten und blutige Rache nahmen für die Untreue, mit der ihnen das alte Rom begegnet. Dias alte Rom ist tot, aber die alte Un treue nnb Tücke ist lebendiger denn je und blast eben wieder vollen Backen in die Kriegstrompeten, um deine B rtei. gegen dich v wer - r Waffen zu rufen und sie . ;:t deiner Hilfe ?’t Aasagiern deiner guten Rechte

und zu Henkern des er b st- t Köp e zu machen. Erhebe ich von deiner Bi renyaut und deiner Schmach und Knechtschaft, deutsches Volk, und schicke diesmal echte Enkel deiner Altvordern ins Haus der Volksge setzgebung, auf daß die neuen Römlinge wie dereinst die alten siegreich über die ewigen Berge nach Rom zurückgeschlagen werden, von wan tei sie kamen. Das Ziel de Cuzifere sei jedem Deutschen, den Rom noch nicht zu knechten noch seines Eigenwillens §u berauben vermochte, Grund und Ursache mit dem Rute: „Los

voll Rom" in den Wahlkampf einzutreten, w > i ?r irgend eine M. glichkeit ist, Rom Abbruch zu tun. oder gar einen entschie denen Feind der Klerisei in den Reichsrat zu bringen, und viel tausendst nmig schalle der neuen Luzifere Kampsr f aut dem Voll zurück, daß es voll einem Ende des Reiches bis zum andern laut durch alle Lande klingt und dröhnt: „Los von Rom!" €$ Kracht und wankt der feilen Petri den zwar nicht die Pforten der Hölle, wohl aber Iber kurz oder lang die immer mehr erwachenden Kultur

völker überwältigen werden. Frankreich, die „älteste" nitb getreue Tochter der Kirche, hat durch das Trennungsgesetz von seiner „Mut ter" sich losgesagt, Portugal hat sich von den lieben Jesuiten und den anderen Land und Leute brand- fchatzenden Drohnen im Mönchsgewande befreit, Spa nien arbeitet an seiner Befreiung vorn Joche Roms, im deutschen Reiche nimmt der Modernismm täglich an Bedeutung zu, in Oesterreich gehen alljährlich Tau sende los von Rom. Eber auch in Italien, rund um die Peterskirche

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Lienzer Nachrichten
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Seite 17 von 20
Datum: 11.07.1913
Umfang: 20
ReruasririM ♦ *** « ♦ « ca « ^ -- « NMpllklnapn, rn, Inserate, Ve rwaltung in Lienz, tirche, zusenden. :: Stadt Rom. Papst Jnnocenz aber, der die drohende Gefahr für die Stadt kommen sah, eilte nach Ravenna und bewog dort den römischen Kaiser Honorius, sich mit Alarich zu ver ständigen. Aber seine Bemühungen waren vergebens. Als er noch in Ravenna war, hatten sich die Goten bereits über die Stadt Rom gestürzt und sechs Tage gemordet und ge- Zeit der Völkerwanderung unter Führung ihres Königs

Attila aiich in Italien einbrachen und sich der Stadt Rom näherten (452). Papst Leo der Große machte sich auf, um die pom Kaiser in: Stiche gelassene Stadt zu retten. Mutig ging er dem Hunnenkönig entgegen und sprach so eindring lich zu ihm, daß dieser von seinem Vorhaben abstand und Herstellung von Glasmosaiken für Gewölbe. Zusammensetzung der farbigen Gläser. von moderner Molaikkunlt. plündert. Als Papst Jnnocenz nach dem Abzug der West goten wieder nach Rom zurückgekehrt war, tröstete

er die Christen, welche alsdann auch dieses Unglück mit bewunder ungswürdiger Geduld ertrugen, sodaß die Heiden sich daran erbauten und viele sich taufen ließen. Die abendländischen Kaiser aber regierten von jetzt an nicht mehr in Rom, son dern hielten sich in Ravenna und Mailand ans, weil diese Städte ihnen mehr Si cherheit boten. Auf Jnnocenz folgte Zosimus (417—418), dann Bonifatius I. (418—422) und auf diesen Cöle- stinus II. (422 bis 433). Unter des letzteren Pontifi kat fand auch das Konzil zu Ephe sus

hat. Unsterblich sind seine Verdienste um die Stadt Roni, als die Hunnen zur sich mit einern Lösegeld begnügte. Doch noch eimnal ver suchte dieser große Papst Rom zu retten, das seiner Reich- tümer wegen beständig die Barbaren reizte. Genserich, der König der Vandalen, kam nnt Heeresnracht ans Afrika her über, und Roni war abermals wehrlos preisgegeben. Auch ihm ging Leo entgegen, und wenn er auch die Pliinderung von moderner Molaikkunst: Elisabeth-Kemenate auf der Wartburg. der Stadt nicht abwehren konnte

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