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Der Burggräfler
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Seite 9 von 12
Datum: 09.11.1887
Umfang: 12
Beilage zu Ur 90 des „Durggrafler' Disteln. 2 . Moderne Keruhmtheilen. Die Schurken, sie haben Die Ehre erstickt' Auch sie zu begraben Ist ihnen geglückt. Den Fluch auf die Meuchler! Die Bahre ist leer — Doch, elende Heuchler, Sie wollen noch mehr. Mit gierigem Blicke Und sträubendem Haar, Zerhau'n sie in Stücke Die mächtige Bahr'. Und nun unverdrossen. ES geht mit Applaus, Sie schnitzen sich Sprossen Zum Ruhme daraus. Äruder Norbert. Der Lurggrasler Donlfnhrt. (Fortsetzung.) In Rom

über „Essen', „Trinken' und „Schlafen' u. s. w. werde ihn über alle Verlegenheiten leicht hinwegsetzen. Durch glücklichen Zufall war der „Verlorne Sohn' endlich ge sunden und bis spät abends waren wir in nn- ferer „römischen Heimat', bei den guten „Kreuz schwestern' fröhlich beisammen, gingen dann end lich zu Bette in der sicheren Hoffnung von den kommenden Erwartungen über Rom recht süß zu träumen. Bevor ich aber die wichtigern Erlebnisse während unseres Anseuthalles in der ewigen Stadt zur Sprache

sich plötzlich in der schönen Landestracht vorstellten und die Uebrige» durch lustige, naturwüchsige Nationallieder allgemeine Heiterkeit erregten. Nun zur Sache. Unser Aufenthalt in Atom dauerte leider nur 9 Tage, und wir haben diese Zeit fleißig be- nützt, um die vornehmsten Heiligthümer und vorzüglichsten Merkwürdigkeiten zu besuchen; um Atom ganz kennen zu lernen würden aber wohl kaum 9 Monate, geschweige denn 9 Tage genügen. Für diejenigen geehrten Leser des „Burg- gräfler', die Rom nie gesehen

haben und die auch nicht in der Lage sind, durch schöne Ab bildungen und genaue Beschreibungen über Rom sich zu unterrichten, wollen wir es versuchen in möglichster Kürze, das Hauptsächlichste, Wichtigste und Wissenswertheste zusammenzufassen. Zuvor ganz kurz das Nothwendigste aus der Geschichte Roms. Man nennt Rom sehr oft und zwar mit Recht die „ewige' Stadt und damit will man sagen, daß Rom sehr alt sei. In der That ist Rom auch weitaus die älteste und die merkwürdigste Stadt auf der ganzen Welt. Im Jahre 752 vor Christus aas

7 Hügeln — jetzt 12 — gegründet, war Rom allmählig der Mit telpunkt und die Hauptstadt eines heidnischen Welt reiches geworden. Von Rom aus wurden die heid nischen Völker in der damals bekannten Welt fast alle unterworfen, von Rom aus wurden ihnen Gesetze diktirt, von Rom aus wurde die Welt mit eiserner Strenge beherrscht und regiert. Aller Reichthum aus den unterjochten Ländern strömte zur Kaiserzeit nach Rom, dem Mittel- pimkt der Welt. Zur Zeit seiner höchsten Blüthe hatte das heidnische Rom

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 19.05.1883
Umfang: 8
Alp?. Wer ihn kannte be trauerte ihn; am unttöstlichsten aber ist seine »och junge, unversorgte Wltwe mit 3 Seine» Ki»der». Turins 11. Mai.?(Ei» eige«artiger Protest der Könige und Kaiser gege» die Besetzu«g der Stadt Rom.) Wer mit ewiger Aufmerksamkeit die Zeitereignisse verfolgt,^ kan» leicht eine Thatsache bemerke», die von höchster Wichtigkeit ist, die kein Togblatt leugne», kein Minister entstelle» kan», eine Thatsache, die seit 13 Jähren fortdauert, die von alle», von Gelehrte

» und Ungelehrtes, vo» de» D'plomate» und vo» dem Bolle verstände» wird. In Rom^ welches dem Pupste mit den Kano»e» geraubt wurde, u»d i» de« apostolische» Palaste Quiri»al, de« mau mit Brecheisen eröffnete, und »ach Art der Raubritter, und Freibeuter in Besitz »ah«, dahin will kein Kaiser, kein Könh seinen Fuß setzen! Europa'S Monarchen, seien sie Katholike» oder Protestante» oder Schismatiker fühle» eine Art kalte» Schauders, wenn sie «ach Rom gehe» müßten und halten sich deßwegen davo« fer

«e. Das monarchische Prinzip ist eS, welches ihne» dieS Gifühl einflößt und sie könne» niA dagegen Handel». So la»ge der Papst Herr über Rom war, käme« »ach einander alle Fürste» »ach Rom. Man durchgehe die letzten 13 Jahre, ehe die Bresche bei Port« Pia geschossen wurde und die Piemontese» sich Roms be mächtigte», und »a» wird sehe», wie viele Mo»arche» Rom besuchten, und de« Papste i» seinem Rom hul digte» ; - aber seitdem der Papst PiuS IX. sei»er welt liche» Herrschaft beraubt wurde, ließ stch keiner mehr

dort sehe», weder unter dem verstorbene», »och unter dem jetzt regierende» Papste. Und WaS that man nicht, um irgend eine» Fürste» »ach Rom zu ziehe»? Victor Emanuel ließ eS sich Reise» und Besuche kosten; er ging nach Berlin, eilte da»» »ach Wie», huldigte den Kaisern in ihre» Haupt- und Residenzstädte»; aber diese wollten ihm i» Rom de» Besuch »icht zurück stelle». Selbst der deutsche Kaiser, obwohl Protestant, und obgleich damals der Kulturkampf aufs Schönste blühte, und die Spaltung

zwischen dem Kaiser und de« Vatikan am Giößte» war, wollte doch i» Rom sich nickt sehe» lassen. A»dere Besuche machte König Humbert in Begleitung seiner Gemahli» Margerita, und sie wären bereit noch viele andere zu machen, wenn eS möglich wäre, irgend einen Fürsten nach Rom zu lock.u. Aber weder der Kaiser ^ vo» Oesterreich noch andere Fürste» wollte» sich dazu herbei lassen, und nicht einmal Napoleo» I., der de« Papste PiuS VII. Rom durch 5 Jahre wegnahm, hatte de» Muth dahi» zu gehe». Es ist qewiß, daß König

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 2 von 8
Datum: 14.10.1888
Umfang: 8
und nicht der geistlichen Aufsicht unterworfen ist, denn wäre dieß der Fall, so hätten ja die dortigen Klerikalen es nicht nöthig, Beides erst zu verlangen. Italien. Für den Empfang des deutschen Kaisers in Rom wurden von Seite des Königshofes wie der Bevölkerung großartige Vor bereitungen getroffen. Die Zahl der zu den Festlichkeiten dort eingetroffenen Fremden wird auf 150.000 Personen geschützt. Die Kosten für die Herrichtung und Neumöblirung der Gemächer für Kaiser Wilhelm im Quirinal, dem Königs- palaste, sollen

allein schon eine Million Lire be tragen. Wilhelm II. ist seit Kaiser Josef II. der erste deutsche Kaiser, der als solcher die Stadt Rom betritt. Für den Besuch des Kaisers Wil helm bei Papst Leo wurden im Thronsaal des Vatikans zwei ganz gleiche Prunkstühle für den Papst und seinen kaiserlichen Besuch aufgestellt. Kaiser Wilhelm traf am 11. ds. Mts. um 4*/* Uhr Nachm, in Rom ein und wurde von einer riesigen Volksmenge enthusiastisch empfan gen. Am Bahnhofe hatte sich König Humbert, der Kronprinz

als ein hochbedeutsames Friedenswerk und begrüßte ihn als feierliche Sanktionirung der Thatsache, daß Rom die Hauptstadt Italiens sei und bleibe. Kaiser Wihelm stattete gestern Papst Leo XIII. im Vatikan den programmgemäßen Besuch ab, wobei der Kaiser zur Fahrt seinen eigenen Wagen benützte. Der Monarch wurde von der päpstlichen Garde, sowie von den Prälaten feierlich empfangen und durch die Prunksäle zum Privatkabinet des Papstes geführt, worauf der geistliche und der weltliche Fürst ganz allein eine längere

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 6
Datum: 24.07.1886
Umfang: 6
w ft - «s. Halbjährig 6 fL - fe j BierteMhris 8 & - fe , 4 ——————4 >So«»ementr ithritnt Me 'Nerer«s-KVchy<r«dk««g !«A««s§r»ck, Museumistraße Nr. 9, entgegen. — A:-iinnMefie^ÄNgen «nd Zuschriften «E» «NE ücb frankirt; unversteaelte Reklamationen meoen nicht erhaltener Rnmmern sind vortofrei. — Manuskripte Merken nicht zurückgsstEL. .MM. Jahrgang XXVI. Morgen 25. Julis Jakob J Samstag, 24 Juli 1886 „Für Rom." Innsbruck, 23. Juli. Die „Tir. Stirn." haben vor Kurzem die Berliner gegen Rom demonstriren laffen; daher

möge auch für Rom das Wort gestattet sein. Jedes Jahr beim Herannahen der etwas weniger kühlen Sommer-Stagione des Südens find es in Rom die Minister, Senatoren, Abgeordneten und noch Höhere, welche das geflügelte Wort Viktor Emanuels immer von neuem zu Schanden machen: „In Rom sind wir, irr Rom bleiben wir." Der Deputirte Maffari hielt am 10. März 1881 eine Rede, in der er sagte: „In Rom, der ahna mater unter den Städten, wehen herrliche Lüfte, Lüfte des Lebens, nicht des Todes. Trinken

wir die Lüfte mit weit offener Brust, und sie werden uns wohl thun und unserer ganzen Kultur!" Und das war ein wahres Wort, aber — es war im März gesprochen und schon am 1. Juli darauf war Maffari unter den ersten, der die römischen Lüfte hinter sich ließ und nach Norden flüch tete. Und so alle Jahre, und so alle Andern bis heute, und heute wieder, sie halten's nichts aus in Rom alle, die Pseudo- Römer, die einst durch die Bresche der Porta Pia eingeschlichen. Sei es, daß der Boden unter ihnen oder die Luft

ober ihnen sie brennt, nicht einmal todt wollen sie in Rom bleiben. Einer ausgenommen, Viktor Emanuel, der von allen allein alljährlich um diese Zeit in Rom zurückbleibt — im stillen Pantheon. Wird er in Rom bleiben? Gesagt hat er's: „In Rom find wir, in Rom bleiben wir". Der Tod hat ihn beim Wort genommen. Und dennoch glauben wir nicht daran, sondern glauben, daß nicht einmal der stille Schläfer, der „Wiederher- steller Italiens" (bekanntlich haben Napoleon und Bismarck den Italienern

für ihre Niederlagen Venedig und im weiteren An schlüsse Rom geschenkt), — daß nicht einmal er in Rom blei ben wird. In Soperga, dem stolzen, weithinblinkenden Mausoleum savoyschcr Fürsten bei Turin, ist eine Inschrift zu lesen, die vielleiicht noch nicht gedmckt ist, und doch die Drucklegung verdient, und — eine Betrachtung. Die Inschrift lautet: „Hier unter den sterblichen Resten der savoyschen Fürsten fehlt die Asche Viktor Emanuel II." Wenn ^ sie fehlt, so will das sagen, daß dort der Ort wäre

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 19.09.1884
Umfang: 4
der liberalen Bauernvereinler auch im Salzburgischen die Grund steuer-Angelegenheit zur ärgsten Verhetzung mißbraucht wurde. Geschichtliche Erinnerungen. Morgen, als am 20. September, werden gerade 14 Jahre voll, seitdem Rom, die Hauptstadt der katholischen Christenheit, durch einen grellen Bruch des Völkerrechtes und eine Gewaltthat sondergleichen dem hl. Vater genommen wurde. Ein Schrei der Entrüstung ging durch die ganze katholische Welt und auch heute ist die damals dem katholischen Volke und der Kirche

in die Vergangenheit nicht ohne Interesse sein; darf man ja doch aus der Vergangenheit auf die Zukunft schließen. Seitdem die Päpste in Rom refidiren, schreiben die vortreff lichen „Warnsdorfer Hausbläitcr", wurden sie folgende Male mit brutaler Gewalt, ähnlich wie jetzt unter dem savoyischen König thum, daselbst räuberisch überfallen, und in ihrem Besitze und ihrer Freiheit roh geschädigt, jedoch in kürzerer oder längerer Zeit regelmäßig wieder in ihre alten Rechte eingesetzt. Diese Liste, »ach Jahren geordnet

, zählt folgende Thatsachen auf: 409. Rom unter Papst Innozenz I. geplündert durch den Gothen könig Alarich. 455. Rom unter P. St. Hilarius genommen — Anläßlich der Errichtung einer czechischen Schule in Reichenberg durch den czechischen Schulverein wurde dem Führer der Reichenberger Czechen eine Katzenmusik gebracht und vor dem Schullolale Pereatrufe ausgestoßen. Eine große Menschen menge durchzog, die „Wacht am Rhein" singend, die Straßen und erzwang die Schließung jener Lokale, welche von Czechen

" ist nicht beendet; seine Versumpfung würde das Leben des deutschen Volkes unheilvoller vergiften als seine Fort führung in vollster Rücksichtslosigkeit. Diese Wunde, die allergefährlichste, an welcher Deutschland blutet, bald und ganz zu schließen, wird unser wichtigstes patriotischestes Ziel sein." und geplündert von Ricimer, König der Vandalen. 476. Rom unter P. St. Simplizius erobert von Odoaker. 536 Rom unter P. St. Silverius belagert und erstürmt von Belisar. 546. Rom unter P. St. Vigilius erobert

und geplündert durch den Gothen könig Totilas. 555. Rom unter P. Pelagius belagert und ge nommen durch Narses. 847. Rom unter P. Leo IV. von Sara zenen genommen. Der Vatikan geplündert. 997. Ro» unter P. Gregor V. genommen durch Kreszentius. Der Papst elf Jahre im Castell St. Angela gefangen gehalten. 1084. P. St. Gregor VII. im Castell St. Angela belagert durch Heinrich IV. 1347. Rom unter P. Clemens V. durch Cola di Rienzi zur Republik erklärt. 1453 Rom unter P. Nckolaus V. zur neuen lateinischen Republik

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Volksblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 27.03.1889
Umfang: 8
einen Correspoudenzeu. ! Rom, 19. MÜH. (Zwei schwere Wolken am Geburtstage des Königs Humber t.) Am 14. ds. Mts. wurde der Geburtstag Humberts, des Königs von Italien gefeiert Das Wetter war prachtvoll; eine herrliche Frühlingssonne leuchtete. Doch in Rom stiegen zwei häßliche Wolken auf, welche die Helle dieses TageS trübten, wenigstens für die königliche Familie. Die erste finstere Wolke zeigte sich, als der König mit der Königin und dem Erbprinzen hinfuhr, um den Grundstein zu dem neyen Justizpalaste, der viele

Millionen kosten soll, zu legen. Die Feierlichkeit war ganz Profan, sine lux et erux; Italien braucht keinen Gott, und es ist genug, wenn^ der dreifache. beweibte Crispi^ Minister-Präsident seinen Segen dazu gibt. Im Augenblicke, wo der König den Grundstein legen sollte, trat Maximus Stagi, der Aufseher der Arbeiter vor den König und sprach mit lguter Stimmt zu 'ihm von dem Elende und dem Hunger der unbeschäftigten Arbeiter, deren es noch viele in Rom gibt. 5 „Und wie viele, fragte der König, mögen

phrasenreiche Rede zu achten, ' welche Zanardelli der' .Justizminister bei dieser , Gelegenheit hielt. . ^ Die zweite Wolke war noch viel schwärzer als die erste; es handelt sich hier um eine Beschimpfung, die dem Königspaar angethan wurde, eine Bes chimpfung,^ welchi an demselben Abend, die Regierungsblätter in Rom, das „viritto', das „poxolo romgiio«, die „Kekoinia' er zählten, daher an der Richtigkeit des Geschehenen wohl nicht zu zweifeln ist. Als sich der Wagen, worin die Königin saß, am Ausgange

an dem Ehrentag des Königs, an seinem Geburtstage// Das hinderte aber nicht, daß die übrigen Zeitungen die Ge schichte haarklein erzählten, und daß dies Ereigniß hier in Rom noch, den nämlichen Abend vo^ Mund zu Munde ging. Der Thäter heißt Barthlmä !>e Minj ist. 30 Jahre alt, von Profession Maurer und, wohnt in Rom. ' Rom, 23. März^ (Ehrwürdige Ordensleute werden in Rom mit Koth bedient.) Dem Pater General der Franziskaner, Bernardiy von Portogruaro, welcher vor wenigen Jahren sich nach Tirol zur Blsita

bei, daß er den Schuldigen vom ? HeHen vergebe. — Diese beide. Thaten, die so schnell : aufeinander folgten, sind von der größten Wichtigkeit.^ Vor wenigen Tagen spie man auf die Königw, Äd jetzt bewarf man zwei so fromme und hochverdiente Patres mit unreinen Sachem Es sind dies die Waffen der Anarchisten und der Feinde deS Christenthums. Pater Bernardin hat nur Freunde in Rom wegen seiner Demuth und ungeheuchelten Frömmigkeit seines Lebens.' Pater Augustin hat nur Bewunderer seiner Beredsam keit, und die Früchte

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 6
Datum: 10.07.1886
Umfang: 6
und Verpflichtung dafür haben. Zwei Tage, bevor die italienische Kammer auf dem Monte- ; citorio in Rom ihre Sitzungen schloß und ihre Ferien antrat, that Felix Cavallotti in der Kammer die Aeußerung, daß „seit geraumer Zeit drei Göttinen aus Italien und Rom auf Ferien gegangen seien: die Gerechtigkeit, die Freiheit und die Moral", - „und", rief er aus, „ganz Italien hungert und dürstet dar- j nach, daß sie zurückkehren und auf dem Kapitol sich wieder j niederlassen." .j Man kann nicht leugnen, bemerkt

die „Unitä cattolica" j dazu, daß in dem Worte viel Wahres liegt. Leider ist die Ge- i rechtigkeit schon seit dem 20. September 1870 von Rom fort | und auf Ferien. An jenem Tage, wie Lanza selbst damals in ! der Kammer bemerkte, wurde ein Staat besetzt, der von allen Mächten Europa's damals noch und von jeher anerkannt war; s er wurde okkupirt, ohne daß ein einziger jener Gründe vorhan- j den war, welche in Europa als rechtliche Motive zur Okkupa- . tion gelten; im Gegentheil, es wurden dabei

alle Bestimmungen ; verletzt und verhöhnt, welche im gemeinsamen Völkerrechte vor- z gesehen und in den politischen Beziehungen der Staaten zu ein» i ander geltend sind; die Regierung Italiens hat sich dabei von - jeder, auch von einer solchen Verantwortung dispensirt, welcher ! zur Genüge selbst die Sultane barbarischer Völker sich durch den j Wohlanstand verpflichtet halten. Die arme Gerechtigkeit, als sie solche Gräuel in Rom sah, j rief aus: was habe ich noch zu thun in Rom? Wenn man ! mich gegenüber

dem Papste mit Füßen tritt, wird man mich im Privatrechte gegen einfache Römer und Italiener respektiren? Und sie nahm Urlaub, nicht Abschied; denn sie hofft, heute oder morgen nach Rom zurückzukehren, indem die ewige Stadt ihr gehört, von der Vorsehung für die Päpste und ihre Bedürf- niffe bestimmt und eingerichtet, eine päpstliche und keine weltliche j Stadt ist. Die ganze Natur aller Verhältnisse Roms — der j kommerziellen, industriellen, politischen, historischen, artistischen — ! streitet

gegen die Usurpatoren und für den Papst. Es ist nicht ! wahr, daß Rom als Hauptstadt für Italien unentbehrlich gefor dert ist; das Gegentheil ist wahr, daß es dazu gar nicht mehr geeignet ist, wie sich täglich erweist. Rom ist die Welthaupt stadt des Katholizismus und Papstthums; das ist die Wahrheit, und diese Wahrheit muß Rom frei machen. Veritas libera- bit vos. Cavallotti bemerkte noch recht beißend: Die Gerechtigkeit habe, als sie Rom verließ, nicht einmal ein zeitweiliges Provi sorium für sich zurückgelasien

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Tiroler Stimmen
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Seite 5 von 8
Datum: 09.04.1887
Umfang: 8
. Nach dem Untergange der römischen Welt ist Rom niemals politische Hauptstadt gewesen. Der Sitz der Macht war abwechselnd in Mailand, Pavia. Ra venna. In der neueren Zeit hatte Italien das seltene Glück, daß daS allgemeine Leben der Nation nicht unter der Diktatur einer einzigen Stadt erdrückt wurde. Es konnte eine fruchtbare Lebenskraft in ihrer natürlichen Aeußerung in den vielen Brenn punkten seiner großen Städte sich entfalten laffrn. Mailand, Florenz, Neapel. Genua. Venedig, hatten den Rang von Haupt städten

Regierung daS berühmte Wort zur That macht, das einem französischen General in den Mund gelegt wird: „Da bin ich und da bleib' ich?" Haben Turin, Mailand, Neapel einen Verfall zu verzeichnen, weil einige Beamte nicht mehr dort refidircn? Hat Florenz weniger Reize, seitdem es ein Volk von Angestellten auS seinen Mauern ziehen sah, seitdem es den vorher wenig begehrten, nach her wenig vermißten Titel einer Hauptstadt an Rom abgegeben hat? Und war Rom selbst betrifft, wer würde es wagen, zu be haupten

, daß es ein neues Prestige erhi lt an dem Tage, wo es in der Lotterie der Ereignisse das gewonnen hat, über deffen plötzlichen Verlust Florenz so schnell fich tröstete?" . . . Nach kurzer Darstellung deffen, was Rom gewonnen, fährt Rendu fort : „Verfolget Euer Werk, vollendet Eure Bauten, modernisirt die alte Königin, und nach zehn Jahren werdet Ihr selbst, viel- leicht zu spät, den prophetischen Ausspruch eines Eurer Tribunen wiederholen; „Rom ist die einzige Stadt, von der man sagen müßte, es wäre fatal

, wenn der Sitz der Regierung in dieselbe verlegt würde, von der man ihn transferiren müßte, wenn er dort wäre.* Die Stadt Rom scheint in der That für die Revolutionäre eine Art Falle zu sein, in die fie wohl hineinkommen konnten, aus der herauszukommen aber allerdings n it Schwierigkeiten verbunden ist; und eine der Hauptschwierigkeiten ist. daß selbst die Gemäßigteren, befangen von ihren Ansichten und gleichsam im Banne der vollzogenen Thaten, den Ausgang nicht finden; wir möchten es fast eine fixe Idee

nennen. Rendu sagt dies- bezüglich: „Weder der Name, noch die Rolle einer politischen Haupt stadt würde ein Element zu Italien bedrohenden Konflikten bie ten für den Fall, daß man Rom als Hauptstadt aufgeben würde. Dieser Name und diese Rolle mehren weder den Ruhm der großen historischen Städte, noch mindern sie ihn. Die Stadt, welche zum Sitze der Regierung bestimmt wird, hat von diesem Vorzug keinen großen Gewinn, und die Nation hat kein be sonderes Interesse, dieses Privilegium

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 4
Datum: 11.04.1888
Umfang: 4
Bedingungen im Rahmen der Einheit Italiens, um die äußere territoriale Unabhängigkeit des Papstthums zu sichern. Crispi erklärte die Mittheilung Rendu's, daß Viktor Emanuel selbst den Einmarsch der Italiener in Rom im Jahre 1870 einen großen Fehler und ein unpolitisches Unternehmen genannt habe, für einen Roman, worauf Rendu demselben ein Schreiben des französischen Botschafters Fournier vorwies, welches diese Mittheilung bestätigt. — In der Nacht vom 7. auf den 8. April waren an mehreren Punkten

er jener Kirchenfürst, der den Liberalen am allermeisten verhaßt ist, einzig deswegen, weil er zur Erziehung seines Klerus Jesuiten berufen hat. p. Rom, 8. April. (Verlegenheiten und kein Ende.) Die liberalen Blätter Italiens verkünden triumphirend fast in jeder Nummer, die römische Frage sei gelöst, sie sei begraben; kein Mensch denke mehr daran und namentlich keine von den regierenden Mächten kümmere sich mehr darum. Was geschieht? Auf einmal kommt die Königin von England nach Italien, aber nur bis Florenz. Nein

, auch Neapel will sie besuchen, doch Rom umgehen. Gleichzeitig kommt der Kaiser und die Kaiserin von Brasilien ebenfalls nach Florenz, der König und die Königin von Württemberg ebenfalls bis Florenz, die Königin von Serbien gleichzeitig, nach Florenz. Der König Humbert und die Königin Margaretha müffen von Rom nach Florenz eilen, um die hohen Gäste, so viele gekrönte Häupter, zu begrüßen. Also auf einmal acht Gekrönte in Florenz. Ist denn Florenz die Hauptstadt Italiens? Thatsächlich ja. Darüber

sind nun dieselben liberalen Blätter außer sich vor Entrüstung und sie ertheilen dem Minister präsidenten und Minister des Aeußern, Crispi, den Rath, er soll in einem Zirkularschreiben an sämmtliche Mächte erklären, daß König Humbert in Zukunft von auswärtigen Souveränen nur in Rom Besuche annehmen und dieselben erwidern werde. Sie ertheilen indirekt den fremden Souveränen dadurch eine sehr ver ständliche Lektion über Courtoisie, Hofetikette und politischen Anstand. Die Thatsache, über welche die Liberalen und Offiziösen

sich hier beschweren, ist richtig, sie ist für den italienischen National stolz beleidigend, für das Haus Savoyen empfindlich, die Inter essen der Römer kränkend. Die Thatsache ist unerhört und noch nie dagewesen, daß auswärtige Potentaten nun seit Langem systematisch Rom meiden. Wer trägt die Schuld? Können die Souveräne nach Rom kommen und den Quirinal umgehen? Unmöglich. Können sie Rom und den Quirinal besuchen und dabei wissen, daß sie der Papst nicht empfangen kann? Unmög lich. Kann der Papst nachgeben

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 8
Datum: 07.07.1886
Umfang: 8
sind die Piemontesen dort, und der sardinische König Viktor Ema- nuel liegt als König Italiens in der Rotunda im Sarge. Aber — wem gehört Rom? Die Frage muß tiefe Berechtigung haben, weil sie fort und fort gestellt wird. Daß der Kaiser, von Oesterreich erklären ließ, er könne seinen Verbündeten in seinem „Eigenthum' nicht besuchen, daß sogar der preußische Kronprinz sich bequemen mußte, in Miethwagen zum Vatikan zu fahren, um von» Papste empfangen zu werden, und ähnliche Thatsachen, beweisen, daß diese Frage

noch immer der Lösung harrt. Der Name Fazzari ist den Lesern bekannt. Mit Bezug auf ihn und seine Absicht wird der „Köln. Volksztg.' aus Rom geschrieben: „Durch den Deputtrten Fazzari ist die römische Frage wiederum in Fluß gerathen und zwar diesmal zuerst auch innerhalb der liberalen Partei. Daß Fazzari, der alte Genosse und Helfershelfer eines Gari- baldi, nicht aus Interesse fürs Papstthum, sondern aus nüchternen politischen Er wägungen sein mehrerwähntes Schreiben veröffentlicht hat, kann niemand

stets, daß Rom als Hauptstadt Italiens gar nicht zu entbehren ist, daß das wirthschaftliche und politische Gedeihen der Halbinsel von dem Besitz der ewigen Stadt abhänge. Nichts ist leichter zu widerlegen als diese Behauptung. Seit der Völkerwanderung ist Rom nicht mehr die Hauptstadt Italiens, weder die wirth schaftliche noch die politische, gewesen, und und kann es nach Lage der Umstände auch nie mehr werden. Die Piemontesen sind jetzt fast sechzehn Jahre hier und haben gewiß daß Aeußerste

aufgeboten; aber auch ihnen ist es nicht gelungen. Das Schielen nach der Stellung Roms im Alterthum nützt nichts mehr; denn alle Momente, welche Rom zur Zeit der Cäsaren seine Weltmachtstellung verbürgten, sind heute dahin. Rom, wie es heute ist, ist eine Schöpfung der Päpste, nicht des italienischen Volkes. Die Päpste haben es so geschaffen, wie sie selbst es nöthig hatten, und darum ist es als Hauptstadt eines liberalen Italien unbrauchbar. Rom ist umgeben von einer Einöde, der fieberreichen Campagna

, wird hier nichts „fabrizirt.' Andere italienische Städte, Mailand, Genua, und selbst Neapel find hierin Rom weit über legen. . Auch der polittsche Schwerpunkt Jungitalrens.ist nicht hierher gewandert, trotz allen 'Sehnens und Hoffens. Der Schwerpunkt der politischen Macht liegt im kräfttgen von den Oesterreichern erzogenen Norden, in Mailand; dort liegt ebenfalls der Schwerpunkt der zentralisativnsfreund- lichen Tendenzen, während dieser Schwer punkt für die zentralisativkisfeindlichen Tendenzen im Süden, namentlich

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 05.04.1882
Umfang: 8
« sich bemächtiget und am 20. September 1870 Rom, die Haup stadt deS PupsteS und der . christlichen Welt, occupirt. Rom. der Mittelpunkt der katholischen Welt, ist nun zum Mittelpunkt der Feinde deS Christenthums und der Kirche geworden. Seit,dieser Zeit ist der Papst, auf die Gemächer des Vatikans zurück gedrängt. in seiner Sicherheit und Freiheit aufs schwerste bedroht. Um aber die Katholiken der ganzen Welt und die R gierunge« zu täuschen und glauben zu machen, daß der Papst, sowohl was seine Person

, der Kirche von St. Lorenzo, überführt würde. Der verbrecherische, von der Secte aufgehetzte Pöbel störte den Leichenzuz mit wildem Geschrei, Beschimpfungen und Steinwülfe«; man drohte sogar die Leiche in die Tiber zu werfen. Und was hat die Regierung gethan gegen solche Schandthaten? Nichts! Sie ließ durch ihren Minister in die Welt hinauslüge«, daß die Katholiken das Volk provocirt haben. In Rom . hielt gleich darauf die geheime Secte Versammlungen, belobte daS Austrete» deS PöbelS, die in ihrem Dienste

hat eS sich wieder gezeigt, wie frei der Papst ist. AuS Rücksicht auf die Sicherheit war der hl. Vater gezwungen die Heiligsprechungsfeier im Inner« seines Palastes abzuhalte« ohne die übliche Pracht und eS konnte auch die Theilnahme an dieser Feier einer großen Menge von einheimischen undfremde» Gläubige» nicht ermöglicht werde«. Und. während nun der Papst - diesen feierlichen Akt seiner päpstliche» Autorität vornahm, hat in Rom die Secte in de» zahl reichen Zeitungsblättern und Versammlungen diese erhabene Feier

zum Gegenstande des Gelächters und Spottes gemacht und mit sacrilegischer Frechheit die Person und Autorität des PapsteS mit Schmutz beworfen. Wenn der Papst - i» dieser überaus schwierigen Lage für daS Wohl der katholische» Kirche seine Stimme erhebt, wen» er, um seise oberste kirchliche Gewalt frei und unabhängig ausführe» zu können. seine^weltliche Herrschaft reclamirt, so erhebt man gegen ih» wüthendes Geschrei, Beschimpfungen und Drohungen. Kommen fromme Pilger «ach Rom, um dem hl. Bater ihk Liebe

und Anhänglichkeit zu bezeuge«, so werde« dieselben verhöhnt, die Bischöfe, welche die Pilger begleite», als Verschwörer u«d der Papst, der älteste u»d legitimste Monarch, als ei» „Prätendent', gegen welchen die ganze Strenge deS Ges tzeS angewendet werde« muß. bezeichnet. Hatte ja eine Zeitung Rom 'S, der ministerielle „Dirilto^, die Frechheit zu sagen: man solle de« Exkönig von Rom, nämlich de« Papst, durch Gendarmen über die Grenze bringen lasse«. ^ , Ja der E?cycl'ca an die Bischöfe Italiens spricht

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 03.05.1882
Umfang: 8
3 Hauptübelstände zu feint die so ungünstige Ver keilung de5 Grundbesitzes^ die wenigstens bis zur neueste» Amdbill so schlechten Ländgesetze üud der fast gänzliche Mangel anderer Erwerbs quellen außer dem Ackerbau. /' („Salzb. Chronik'.) Kqrrespsndely. Pösn ^ex italienischen Grenze, 23. April. („Wir sind i^ Rom, ^pd ha wollen wir bleiben!') Das Königreich Italien muß auf schwachen Füßen stehen, denn eS sürchtet, bei je^em Windstoß umzustürzen. Ein solcher Windstoß scheint im gegen- wärti^p WgMlickeJtalien

, der sie in einem ganz andern Sinn gebraucht hat, und- sich am 22. Oktober 1863 auf dem Katholiken-Congreß zu Mecheln bitter darüber beklagte und den Grafen Cavour einen „großen Schurken' nannte. Und in der That ist die Kirche nirgends so wenig frei, wie in Italien. Dann kam die Formel Garibaldi's: „Rom oder Tod!' So sprach er, als er im Jahre 1862 in ^spromonte (im Neapolitanische») Freischaare» sammelte, um Rom einzunehme», aber vo» de» Piemontesen, ^ie ihn nicht nach Rom ziehen lassen wollten, am Knöchel

verwundet wurde und seit der Zeit hinkend, ja völlig gelähmt ist, und weder leben, noch sterbe« kann. Dann ließ ViSconti-Venosta, ehemaliger Gesandter in Frankreich und da»« Minister deS Aeußern im Königreiche Italien, welcher im Jahre 1870 den RaubzuH der Italiener nach Rom beschloß, die Redensart lys: „Immer unabhängig und nie ohne einen Verbün deten!' Und die Geschichte lehrt, daß von Italien gerade daS Gegentheil gilt. Sella, der damals Finanzminister war,'sagte, daß „mit der Linse deS G eizigen

' die StaatSgelder verwaltet werden sollen. Uvd der vor Kurzem verstorbene Lanza betheuerte: „eS soll Oekonömie bis aufs Bein' eingehalten werden, und so ging's mit PedenSarten fort, bis endsich der König Victor Emmanuel am 5^ November 1870 in Florenz gesprochen haben soll: „Wir sin h «un i^ Rom, und da wollen wir bleiben!' Aber unmöglich kany er so gesprochen haben, erstlich, weil er selbst nicht nach Rom Men wollte, und hat, als er gezwungen wurde, nach Rom zu ziehen, kaufte er sichin Castellporziano

einen Ansitz, wo er die Nacht zubrachte. Er starb zuMig in Rom, da er Mr für den Neujahrs- Empfang der officiösea Welt dahin gekommen war und nach kurzer Krankheit erlag. Aber noch in seinem Leben hatte er sich seine Ruhe stätte in Soperga (nahe bei TuriH, dem Begräbuißorte seiner Wnen Herwcmdten, gyvW, und sein Sohn, König Humbett, woMe aüch, daß sein Vatzr dotthM überbracht werde; doch nein, daS Parla ment beschloß^ daß seine Leiche im PaHheon, der. Kirche Laueta Mriä sä mart^res beigesetzt

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 10
Datum: 19.04.1884
Umfang: 10
, der einzige wirkliche Feind ist der Papst.' Jüngst erst forderte der „Diritto' eine cntschloffene Anwendung der Gesetze gegen den Papst und seine Parteigänger. In demselben Momente sprach der „Fanfulla', der als Organ des Hofes, des Quirinals, gilt, von der Unver einbarkeit des Vatikans und RomS.' Die Gewaltthätigkeiten nehmen also zu, die Lage des Papstes zu Rom wird stets „unerträglicher'. Es sind das nicht bloß der leidenschaftliche Garibaldi oder Alberto Mario, welche den Papst beleidigen und bedrohen

und seinen AnSspruch, den man nnr dahin verstehen kann, daß die Feinde des hl. Stuhles „beschloffen haben, durch Unbilden den Papst so lange zu quälen, bis er, von Schwierigkeiten in Schwierig keiten gerathen, sich, wenn möglich, in der äußersten Noth sähe.' Merkt man denn nicht, daß sozusagen der Papst — ein Papst von so klarem Blicke, von solcher Klugheit, von solchem politischen Geiste — in Rom seine Souverainetät, seine Unabhängigkeit, seine Würde, seine Freiheit, selbst sein Leben in Gefahr sieht

Souverain nicht zaudern würde, Alles für einen so großen Vortheil und für eine solche Ehre zu opfern. Was den Tag oder die Stunde der Abreise des Papstes betrifft, falls sie stattfinden muß, so glaube ich, daß Niemand es wiffen kann, weil es Noth thut, daß Niemand es weiß. Als Leo XIII. im Jahre 1882 im Begriffe war, Rom zu verlassen, setzte ein einfaches Telegramm die Gesandten des Papstes davon in Kenntnis, daß dieser Plan bald ins Werk gesetzt werden könne. Ich habe bereits erwähnt, daß Pins

, daß der Papst nicht einmal einen Tag von Rom sich entfernen könne, und vergessen, daß Gregor VII. nach Salerno ging, um dort seine Tage zu beenden, antworten wir, daß für alle, welche Rom kennen, gerade Rom es ist, welches des Papstes nicht entrathen kann. Wir wiederholen hier die Worte, welche Pins VI. im Jahre 1809 an den Ab gesandten Napoleon's richtete: „Mein. Herr, ein Souverain, der täglich nur einen Thaler braucht, ist kein Mann, den man leicht ein schüchtert.' Aber wir wiederholen

auch, daß das Papstthum nnr von Rom fortgehen kann, um wieder dorthin zu kommen, und daß der Papst, wenn er von Rom fortgeht, wieder dahin zurückkehren wird. Die ganze Welt ist daran gar zu sehr intcressirt, denn, wie im Jahre 1870 General Menabrea, der jetzige Botschafter in Paris sagte: Die römische Frage „ist keine interne Frage, sie ist eine Frage, welche alle Regierungen katholischer Länder intcressirt, und nicht blos diese, sondern auch die Nichtkatholischen haben die religiösen Interessen ihrer katholischen

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 10
Datum: 19.06.1889
Umfang: 10
von Serbien und Bulgarien und apostolischer Delegirter für Ostindien verließ, und sein zweiter Vorgänger, der liebenswürdige Mons. Tarnassi seine Stelle in München mit der in Wien, also einer Nuntiatur ersten Ranges, vertauschte. Die geradezu lächerliche Behauptung, daß Guidi nach Italien zurückkehre, um seiner Militär- pflicht zu genügen, scheint auf einem schlechten Spasse zu beruhen, wurde aber von vielen Zeitungen gedankenlos nachgedruckt Das Reiseziel des Dr. Guidi ist Rom. Wenn der Uditore

sich seiner Zeit über die famose Luz'sche Antwort aus das Memorandum der Erzbischöfe und Bischöfe Bayerns be friedigt äußerte, so wird er in Rom von Seite des heiligen Vaters das gerade Gegentheil erfahren.' Aus anderer Quelle erfahren wir, daß Uditore Mons. Guidi München verließ, ohne, wie seine Vor gänger, den Michaelsorden erhalten zu haben. Die liberalen Blätter bezeichnen dies als „Strafe' dafür, daß der Kurie reiner Wein über die Lage in Bayern eingeschenkt wurde und auf seine Berichte hin das Schreiben

habe. Ein Blatt sagt, am 20. September 1870 sei der weltlichen Herr schaft deS Papstthums der Todesstoß gegeben worden, gestern aber sei das Papstthum selbst begraben worden. Die offiziöse „Riforma' eignet sich ganz die Ideen an, die der Festredner Booio gestern vor dem Monument Giordano Bruno'S proklamirte. DaS dritte Rom, sagte sie, das ita lienische Rom, hat bewiesen, daß eS auch ein in» ternationaleS Nom ist. Zuerst war Rom inter national vermöge seiner Gewalt, dann vermöge des moralischen Glaubenszwanges

; heute ist es international durch die Gedankenfreiheit. Es versammelt nochmals die gebildeten Böller um sich und verkündet das Wort der Zukunft. Un sere Feinde suchten bisher unsere nationale Ei genliebe zu verletzen, indem sie sagten, Rom als einfache Hauptstadt Italiens stehe weit unter Rom als Hauptstadt der geistigen Welt. Gut, Rom ist wieder universell geworden, wenngleich es auch italienisch bleibt. Hier wo alle Formen des Aberglaubens, alle Opfer der Unwissenheit, alle Apostel des Irrthumes

zusammenkamen, ist jetzt der Sammelplatz aller offenen Geister, aller er leuchteten Gewissen. Bon hier können noch große Kreuzzüge ausgehen und gehen bereits wirklich aus. Eine neue Katholizität beginnt sich über der alten zu erheben, und sie hat die ganze'Frische, den ganzen Enthusiasmus, die ganze Generosi tät der Jugend — ihre Tempel sind die freien Lüfte, ihr Altar die freie Vernunft, ihre Prie ster die Freidenker, ihre Gläubigen alle freien Menschen oder welche darnach streben, es zu wer den. Und Rom

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Volksblatt
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Seite 1 von 12
Datum: 07.05.1881
Umfang: 12
der Museen und änderer. Räume waren von ei»er Volksmenge angefüllt, die «ach der Schätzmig der Billetcontroleure nahe zu 10.(XX) betrüg. Die Vereine-Vorstände versammelten sich im Cönsistorialsaale, wo der hl. Vater gege» HA Uhr Nachmittag in Begleitung vo« etwa 26 Cardinälen und gefolgt vo« seinem Hofstaate und zahlreichen Prä- late« erschien. Herrlich war die Adresse; welche der Generalpräses des Verbandes, Herzog von SalviaH verlas, in welchen de» emmü- thigen Gefühle« des päpstliche« Rom

d^ Kirchenstaates ^?ro- testirt, so kenne« auch die Kacholike» der ganzen. Welt, die Katholiken Italiens nicht de» König 'Humbert, sonder« de« Papst als de» recht- maßigen König Roms an. . ^ ^ ^ - Die ftemdm Einbrecher in Rom habe» -dem Papste, dem recht- mä^gen Könige von Rom de» moralische« Zwang auferlegt, sich in die Mauer», seines Palastes einzuschließe», weil die Rückficht seiner Würde ihn hindert, die Räume des Vatikans zu verlasse» und frei hinanSzutrete» unter seine treue» Römer

einmal mtgerecht ist, wird in alle Ewigkeit «ie gerecht werde«. Mögen die ftemde« Eindringlinge auch schon daS eilfte Jahr i« Rom herrschen, sie sind nicht rechtmäßige Herrscher und werden Ä nie werde«. Mag der kurzsichtige Liberalismus darüber We«; mag der GötteShasser, die Loge die ZShve knirschen; mögm Me romfemdlMe« Seite» die''W»sttt«le»^ Kacholivm'-M-dles«- ihnr Siegeshofftlung, daß Ä noch einmal anders wird, verspotten und verhöhnen: wir' lassen üxS mcht irre mache». Wie oft schon wurde Rom

u»d der Kirchenstactt dem hl. Vätern genommen; aber «r bekam es, wieder Urüch Denke» wir' »ür zurück äuf Napoleons, 'Gewalt herrschaft, erinnern dir ünS a» die Mazzimsten, Welche 1843 und 1849 in Rom Orgies der Gottlosigkeit , feierten. Me gSAiche Vor- schung Aßt Stunde» der Finsternisse -manchmal zu j GotteS üner- sorschlicheri Rathschluß gestattet eS hie u«d da, Haß die Gottlose» scheinbar siegen und die' Hute Sache unterliegt ö Doch GotteS AM ist nicht verkürzt;- we»n Gott willj 'werden die Räuber aus Niont ebek

N Rom, ldaS vöm Blute der Christen befeuchtete Kreuz auf der Höhe des Kapitols, die Stadt der Cäsaren alS Stadt der Päpste^ das von den alten Römern „ewige Stadt« genannte Rom der Sitz deS Christenthums, die Mutter und die Königin der ganze» Welt, Wie wunderbar ist diese Dynastie deS «me»' Fischers5-Er'.hät^teine'Armee»z -N»e vornkhme Äbmnft, keine fürstlichen Vorfahrender besitzt nichts als das Kreuz; et siegt sterbend; er hinterläßt seinen Nachfolgern nichts als die Verheißungen Jesu

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 21.07.1888
Umfang: 8
, welcher sich an seinem Leibriemen erhängt hat. Am gleichen Tage fiel oberhalb der Engel mühle in Wilten ein Taglöhner in den Sillkanal und ertrank. Ferners verunglückte den Tag vorher im Jnn ein 33 Jahre alter italienischer Arbeiter und am gleichen Tag ein siebenjähriger Knabe ebenfalls im Jnn. Am 13. ds. schloß die Jnnsbrucker Handelsakademie ihr Schuljahr. 202 Schüler- und zwar 110 Schüler der Akademie, - 54 Handelslehrlinge und. 33 , Mädchen besuchten die Schule. Rom, 17. Juli. (Ein Protest des Papstes L e o Xlll

.) Daß der hl. Vater die Beschimpfungen seiner Person,-'der Kirche und des Klerus, die bei Ge legenheit der Gemeindewahlen in Rom vor Kurzem vorgefallen sind und zwar ganz unter den Augen der Regierung vorgefallen, fei es auf stillschweigendes „Ge schehenlassen', oder geheime Anstiftung, nicht stillschwei gend hinnehmen kann und wird, war leicht vorauszu sehen und weil die italien. Blätter nicht gerne davon sprechen, fangen nun die französischen Zeitungen an zu reden und sagen uns, daß nach den Instruktionen

, be titelt-„Der Papst außer Rom' „Der HerrCrispi hat sich ^i? Aufgäbe gestellt, den -Papst von Rom zu vertreibjen. Er wagt es' aber nichts eine Abtheilung Holdaten, zu senden, mit Beilen die Thore des Vatikans dqrMreHen.Md''denHä ' in eine Festung-einsperren zu lassen, wie Napoleon' I. mit PiuS VIl. gethan hat. Vielleicht kann auch dies geschehen. Für jetzt beschränkt sich CriSpi/ dahin zu arbeiten, daß . der Papst sich ge« zwungen fühle, Rom. zu verlassen, um seine WürdeZzu .wahren, , und feine.Person

des Königs Humberts glaubt in seiner mit Blindheit geschlagenen Weisheit alle Folgen vorausgesehen zu haben, welche eine freiwillige oder gezwungene Abreise , des Papstes von Rom mit ^ sich bringen kann. Wenn es wirklich dahin kommen sollte, so kann man mit Be stimmtheit sägen, ohne sich zu täuschen, daß Herr Crispi die Rechnung ohne den Wirth gemacht hat. Der Papst mußte ! oft freiwillig, unfreiwillig den Wanderstab er greifen, und in die Verbannung gehen; denn jeder Ort außer Rom ist sür den Papst

ein Ort der Verbannung. Selbst in diesem Jahrhundert mußte der Papst mehr mals Rom verlassen. Das letzte Mal war es im No vember 1848. Bereits waren die Kanonen gegen den Vatikan gerichtet, sie sollten die Thore des Vatikans durchbrechen; von Augenblick zu Augenblick erwartete man, daß „Feuer!' !kommandirt würde. Aber der Papst war schon gerettet. Eine Frau (Gräfin Spauer, die Gemahlin des bayerischen Gesandten in Rom) hatte dies gefährliche und mit großen Schwierigkeiten verbundene Wagestück

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 17.10.1888
Umfang: 8
Kaisers nach Jtlalien ist zu ertvähuw,' daß in allen Ortschaften von Pvnteba aus dürch Italien, an denen der Zug vorbeifuhr, Freudeufeüer brannten. Der „Sälzburger Chronik' entnehmen wir Folgendes: Die festlichen Vor bereitungen zu Ehren des deutschen Kaisers und sein Empfang in Rom spotten aller Beschreibung. Rom zeigt sich wieder in seiner Kunst, Herrliches in kurzer Zeit hervorzuzaubern, aber doch kann man sagen, daß die freiwillige Verherrlichung des Priesterjubiläums Pius IX. durch das römische

Volk viel großartiger und un vergeßlicher war, als die jetzigen Feste in Rom durch den Zwang des Befehles sein können. Der ganze jetzige Glanz, so begeistert auch die Schilderungen der Blätter sind, verschwindet doch vor der Erinnerung an die drei Festestage des April 1869. Das Menschengewoge in Rom ist unbeschreibbar.. Infolge der gewaltigen Zahl der nach Rom Reisenden mußten am 11. auf vielen Strecken die fahrplanmäßigen Züge verdoppelt und theil weise sogar verdreifacht werden. Ueber hundert

Abge ordnete waren am 11. bereits eingetroffen. Zwischen Rom und Neapel arbeitet in der Kaiserzeit am Tele« graphen ein Doppelapparat. Ein gleicher Apparat arbeitet zwischen Rom und Mailand, und es wird der direkte Verkehr zwischen Rom-Florenz-Turin-Venedig-Udine, Palermo-Genua-Paris in keiner Weise gestört. Zwischen Rom und Paris arbeitet sogar ein vierfacher Apparat während der Tage des Kaiserbesuches. Auf dem Wege, den der kaiserliche Zug nahm, waren alle Kaufläden geschlossen. Der ganze Zug

er nannte den Prinzen von Neapel zum Lieutenant des preußischen Regimentes, dessen Inhaber König Humbert ist, und verlieh Crispi persönlich den schwarzen Adler orden.' --''Bei ^dem^Gälädiner toWrte^er Momg ^in italienischer Sprache) und, sagte: „Die Anwesenheit deS Oberhauptes einer großen Nation und ruhmreichen Dynastie in Rom, mit welcher ich durch alte feste Freund schaft verbunden bin, ist ein neueS Unterpfayd der BundeSgenossenschast, 'die zwischen uns für Europas Frieden und für das Wohl unserer

. Er ist im hohem Grade lungenleidend ; die Kammerdiener müssen fast jede Nacht mehrmals die Leibärzte wecken. Der beständige hohle Husten läßt keinen Zweifel über den Ernst/der Lage walten. : . . . > - _ ?. 3. In Rom geht es beim Kaiserbesuch nicht so glatt her. Als der Wagen mit dem Kaiser und König langsam gegen den Thermenplatz einbog, wirbelte plötzlich von einem nahen Baume? eiln dichter Regen kleiner rother Zettel nieder. Der Boden des Wagens sowie die Kleidung beider Monarchen war ganz damit bedeckt

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Der Burggräfler
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Seite 9 von 14
Datum: 21.12.1887
Umfang: 14
♦ ■i ' - Beilage m Ur: IM des „Bnrggeäüer ^ ^ v. .in *ii üx W Mt 'S'cL Ü: - ■■-. /■■ Li 77 ^ 44 neingehört, aber durchaus nicht in die Kirche. Würde die strenge und ernste Gestalt des heil. Franzisku»-sich erheben, sv: würde er gewiß eine solche Musik aus seiner Kirche in Assist und aus jeder Kirche hinauswerfen. Unser Aufenthalt in Rom belief sich leider nur auf 9 Tage, eine allzu kurze Zeit, um alle Kirchen und Heiligthümer zu besuchen, um alle die vielen Merkwürdigkeiten und Kunstschätze

etwas genauer zu studiren. Aber unsere Rom reise war ja auch keine Kunst- und Studienreise, sondern eine Wallfahrt. Ein Abstecher nach Neapel mußte unterbleiben, weil die Zeit zu kurz war und ein solcher auch wegen der Cho lera nicht ganz räthlich erschien. In der Nähe RomS wären einige rech: schöne und lohnende Ausflüge auf's Land und in'S Gebirge, z. B. nach Tivoli, FraScali, Castell-Gandolfo, Albano (wo der berühmte Tiroler, Bros. Al. Meßmer in kühler Erde ruht) rc. rc., aoer zu keinem der selben konnten

wir Zeit finden. Da wir die kurze Zeit ökonomisch ausnützten, waren wir nach 9 Tagen begreiflicher Weise etwas ermüdet; auch die bedeutende Hitze, die Malaria, die dumpfe, schwere Luft hatte unS Gebirgsländern etwa- zugesetzt. Unser lieber Reisemarschall hatte Montag, 3. Okt., als Tag der Abreise festgesetzt. Erst jetzt, da bald die Stunde des Abschiedes schlagen sollte, fühlten wir es mehr oder weniger, daß ein jeder Pilger ungerne von der ewigen Stadt Rom scheidet; er fühlt es, daß er mit vielen

sein, aber nur auf der Grundlage des Rechtes und der Gerechtigkeit und Billigkeit — aber mai sarä vero, auf Grundlage des Unrechtes, der Un gerechtigkeit und der Unwahrheit. Man sieht, die römische Frage ist wie eine schwere Last und sie brückt. — Das war so zusagen zum Abschiede unsere letzte Betrachtung in Rom. Sara vero? Ja oder »ein! wie du willst. — Noch einige Augenbl cke, das rauchende Damprroß macht einen recht langgedehnten gellenden Pfiff, der Zug be wegt sich durch die große lange Halle des Bahn hofes hinaus immer

» des Kolosseums. Während die Stadt immer mehr und mehr aus unserem Auge entschwindet, rufen wir im Herzen manchen frommen stillen Wunsch zurück: „Lebe wohl ewige heilige Stadt Rom! Vielleicht auf'S Wiedersehen, vielleicht auch nicht— wer kann eS sagen? Rom leb' wohl, Gott schütze und schirme dich in gegenwärtiger harter Lage und gefährlichen Krisis! „Ihr schönen und großen Kirchen RomS und vor allem du St. Peter, seid uns noch einmal ehrfurchtsvoll gegrüßt und ihr viele große ehrwürdige Heiligthümer Roms

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