vereinte Streben wollt' ich die Augen weihen zum rechten genußreichen Schauen in Natur und Kunst, jedem überlassend, die ihm thcuern Details nach Belieben in meine großen Bilder, oder wenn Sie wollen: Rahmen, einzureihen. So schrieb ich mein Rom, mein südliches Italien. So wurde cs ein' Ganzes. Da trifft mich wie ein Blitz Ihre späte Aufforderung, noch ein Ergänzungscapitel cinzuschaltcn, „denn," schreiben Sie, „unser Publikum würde Vieles, o Vieles vermissen." Und nun zählen Sic mir auf: Engelsburg
, Vatikan, Sammlungen, päpstliche Gärten, Villen, Lateran niit Museen, Katakomben, Carncallathermcn, Scala Santa, S. Paolo fuori le mura, Karneval rc. ec. — alles Dinge, auf welche ich nicht eingegangen bin, und ach! Sic sind so gütig, nur zwölf Namen zu nennen, während ich nnt leisem Schauder weiter zähle und zähle, und finde, daß es nach oberflächlichster Schätzung und nach den römischen Registern guter Reisehandbücher i» Rom von A bis Z, von der Academie de France, oder von der vielbelicbtcn
Anemoncmvicse in Villa Panifili, bis zum Zeus von Otricoli oder dem alten vaticanischen Ziegelstcinstempel, zwischen der Balle dell'Inferno und der Porta S. Sebastiano nicht weniger als 2000 berühmte, wichtige oder wenigstens interessante Dinge gibt, die jeder gesehen haben muß, ehe er behaupten kann, er kenne Rom gründlich! Diesen Dingen, von denen manche einzeln und für sich allein ein mehrtägiges, ja mehrwöchentlichcs eingehendes Anschauen und Studium verlangen, stehen die berühmten Büchlein gegenüber
: „Rom in drei Tagen zu sehen," „Rom in acht Tagen abzuthun" — und sie finde» glänzenden Absatz, genau wie jene menschenfreundlichen Werke, die da lehren, „in zwölf Stunden ein perfekter Engländer" gtt werden. Rom in drei Tagen!! Gestatten Sie mir einen Seufzer! Heiliger Winckclman», du kanutcst sic schon, jene trübselige Sorte Romrcisender, die mit der Verpflichtung kommen, Alles anznsehcn, und sich dann am Arme eines kräftigen Schwimmers, gewöhnlich Platzbcdicntcr genannt, in das unermeßliche Meer