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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1876
Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna
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Seite 259 von 526
Autor: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...
Ort: Stuttgart
Verlag: Engelhorn
Umfang: 430 S. : zahlr. Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Italien ; f.Reisebericht
Signatur: IV 1.255
Intern-ID: 218519
nn feinem Orte: einer modcr» z» frisirenden Stadt steht solches Ungeziefer nicht z» Gesicht. Wer da dein Werk mannsrufe: „Nicht lang gefeiert! frisch! die Mauersteine Herbei! Den Kalk, den Mörtel zugefahren!" — wer dein nicht Folge leistet, soll vor die Stadt. Wie schön, mie viel schöner macht sich die Staffage drnttsten int Grünen. Der Maler rmd >ver das Malerische liebt, tvird es am Tage auch dort noch anfsuchen, und sich des Abends der netten Stadt erfreuen. Rom wird und must voin Zeitgeiste

nivellirt werden, seine altmodische Toga des Forums wird sich einst ttiehl mehr von dem neumodischen Fracke der Boulevards und des Westend unterscheiden: aber nur ohne Sorge! Es wird dennoch immer Rom bleiben, und seine Rninen werden nie roth, grün und weiß angestrichen werden, sondern dieselbe altersgraue Farbe behalten, die wir auch in unzähligen kleinen Gassen und Gäßchen der Stadt ttoch manches Zahr bewundern wollen. Stürzt ettch nur einmal in ein solches Quartier der Stadt, wo die frische

Septemberluft noch tticht hin- gedrungen, und ihr könnt Rom von dem letzten Restchen der Volsker- und Sabiuerberge in nichts unterscheiden. Wie »tust man sich wundern, wenn die Herren Maler beschwerliche und theuere Wanderungen nach jenen Bergen unter- nehmen, um nach monatelanger Arbeit mit einer Mappe voll geutalter alter Hausthüren, verwinkelter Treppen, zer brochener Fenster, hängender Thorflügel und anderer durch das Alter gestetupelter Motivchen zurückzukehreit. Das Alles, und noch viel mehr

, und Rom tvird trotzdem das schone, das gewaltige, herrliche Rom, unser malerisches Rom bleiben.

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1876
Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna
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Seite 260 von 526
Autor: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...
Ort: Stuttgart
Verlag: Engelhorn
Umfang: 430 S. : zahlr. Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Italien ; f.Reisebericht
Signatur: IV 1.255
Intern-ID: 218519
Der gewöhnliche Reisende, der die Größe des Vergangenen nicht saßt, nnd das Werdende aus dem Bestehenden nicht heranszufühlen vermag, fühlt sich in Rom meist sehr cnttänfcht, nnd schwärmt nur in der Pctcrskirchc, oder für die Stadt, wenn er sie als Ganzes aus der Entfernung bewundern kann. Wer aber gute Ohren hat, der hört die Stadt lnachscn. Wein gute Augen getvordcn, dem leuchtet aus dein Auge des Römers eine fonnige Zukuirst, nnd die feinere Nase riecht durch allen Broccoli- nnd Wasfclndnft

hindurch den Hauch eines neuen Frühlings. Ein anderer Hauch aber schtvcbt noch jetzt, und ivic schon immer, über der Stadt: das ist der süße, weiche Hauch philosophischer Rtchc und der Behaglichkeit veredelter Lcdcnsanschaunng, der freundlich einladende Ernst schöner tiefer Geistesarbeit. Und dich bietet keine Stadt der Welt in dem Grade wie Rom. Wer in Rom als Frcnider die Pfade leicht sinniger Gemeinheit wandeln und unthätig, die Manncshände in Taschen, am Lebensmarkte stehen oder sic zu kleinlichen

Spielereien in irgend einer Kunst erheben kann, der verdient überhaupt nicht in Rom zu sein, oder der hat me begriffen, was er in dieser ernsten Stadt will. Die schweigende Vergangenheit, der trancrvollc Ernst ihrer Triinnncr lehrt uns de» Blick nach innen richte», und nichts bunt Zerstreuendes tritt an den Geist, nichts nmnürdig Aufregendes tritt an die Seele heran. Zn diesen stillen Gartcinvohnnngen, in welche nicht einmal das leichte Rauschen der hier nur flachen Tageswellcn dringt, wo nur der Wind

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1876
Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna
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Seite 309 von 526
Autor: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...
Ort: Stuttgart
Verlag: Engelhorn
Umfang: 430 S. : zahlr. Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Italien ; f.Reisebericht
Signatur: IV 1.255
Intern-ID: 218519
vereinte Streben wollt' ich die Augen weihen zum rechten genußreichen Schauen in Natur und Kunst, jedem überlassend, die ihm thcuern Details nach Belieben in meine großen Bilder, oder wenn Sie wollen: Rahmen, einzureihen. So schrieb ich mein Rom, mein südliches Italien. So wurde cs ein' Ganzes. Da trifft mich wie ein Blitz Ihre späte Aufforderung, noch ein Ergänzungscapitel cinzuschaltcn, „denn," schreiben Sie, „unser Publikum würde Vieles, o Vieles vermissen." Und nun zählen Sic mir auf: Engelsburg

, Vatikan, Sammlungen, päpstliche Gärten, Villen, Lateran niit Museen, Katakomben, Carncallathermcn, Scala Santa, S. Paolo fuori le mura, Karneval rc. ec. — alles Dinge, auf welche ich nicht eingegangen bin, und ach! Sic sind so gütig, nur zwölf Namen zu nennen, während ich nnt leisem Schauder weiter zähle und zähle, und finde, daß es nach oberflächlichster Schätzung und nach den römischen Registern guter Reisehandbücher i» Rom von A bis Z, von der Academie de France, oder von der vielbelicbtcn

Anemoncmvicse in Villa Panifili, bis zum Zeus von Otricoli oder dem alten vaticanischen Ziegelstcinstempel, zwischen der Balle dell'Inferno und der Porta S. Sebastiano nicht weniger als 2000 berühmte, wichtige oder wenigstens interessante Dinge gibt, die jeder gesehen haben muß, ehe er behaupten kann, er kenne Rom gründlich! Diesen Dingen, von denen manche einzeln und für sich allein ein mehrtägiges, ja mehrwöchentlichcs eingehendes Anschauen und Studium verlangen, stehen die berühmten Büchlein gegenüber

: „Rom in drei Tagen zu sehen," „Rom in acht Tagen abzuthun" — und sie finde» glänzenden Absatz, genau wie jene menschenfreundlichen Werke, die da lehren, „in zwölf Stunden ein perfekter Engländer" gtt werden. Rom in drei Tagen!! Gestatten Sie mir einen Seufzer! Heiliger Winckclman», du kanutcst sic schon, jene trübselige Sorte Romrcisender, die mit der Verpflichtung kommen, Alles anznsehcn, und sich dann am Arme eines kräftigen Schwimmers, gewöhnlich Platzbcdicntcr genannt, in das unermeßliche Meer

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1876
Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna
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Seite 257 von 526
Autor: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...
Ort: Stuttgart
Verlag: Engelhorn
Umfang: 430 S. : zahlr. Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Italien ; f.Reisebericht
Signatur: IV 1.255
Intern-ID: 218519
Dioeletiansthermen, in welche hinein und aus denen heraus man eine Menge moderner Kirchen, Klöster, Häuser und Hallen gebaut hat, die auch wieder, wie berührt von der ruinirten Nachbarschaft bereits auf der Grenze des Verfalls stehen und dies; durch staubgrane Mißfnrbe, durch Nisse und Sprünge, durch blinde, längst nicht mehr geössnete Fenster und morsche, weichende Thiiren zu verstehen geben. Wie noch hier an feiner viminalischen Pforte, so bestand Rom, ganz Rom bis vor wenigen Jahren ans uralten Ruinen, ans

antiken, mittelalterlichen, neueren und modernen; aber aus Ruinen überall, und das Volk, in diesen Ruinen geboren, mit ihnen verwachsen, ließ verfallen, tvas verfallen wollte. Im päpstlichen Rom rührte keine Hand sich, dem allgemeinen Verfalle irgendwie mit Nagel cmd Kalk entgegenzuarbeiten. Die Wasser aus allen Enden der Stadt, in jedem Hofe, auf allen Plätzen rauschten so verführerisch, so traumerweckend, die 365 Kirchen waren so süße Schlafstätten der müden Seele, daß nian in jahrhundertelangem

! Er erwachte, rieb sich die verschlafenen Angen, und da sah er, daß er unter Ruinen wohnte; da sah er, daß ihm das eigene Vaterhaus über Nacht vernichtend aus den Kopf hätte stürzen können, und er ermunterte sich bald ganz. Rüstig trat er an's Werk, dem neuen Rom das neue würdige Gewand anzuziehen: und bald luird eine Zeit kommen, wo nicht mehr blos Wasserüberfülle und Ueberfülle von Kirchen die Hauptmerkmale Roins sind. Wenig Jahre noch, und Rom steht auf Einer Stufe mit deu würdigsten europäischen

unter plebejisch«» rauhem Hirtengeschrei und Heerdengetriebe. Lagerte der Büffel und weiße Stier nicht schon frech und täglich frecher auf dem Forum, am Capitol, die heiligen Ruinen in schnödester Weise entweihend? Malerisch, ja, aber sehr entgegen den modernen Begriffen von der Civilisation einer edlen Weltstadt, wie Rom vor Aller Augen sein wollte. Das heerdennährmde Gras wuchs accs allen Plätzen, vor bem Lateran weideten die Ziegen, und frech und breit lagerte sich der saule schmutzige Canipagnabettler

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1876
Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna
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Seite 287 von 526
Autor: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...
Ort: Stuttgart
Verlag: Engelhorn
Umfang: 430 S. : zahlr. Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Italien ; f.Reisebericht
Signatur: IV 1.255
Intern-ID: 218519
. Ser- vius Tullirrs rvard durch cirr Plcbiscit, durch de» Willen des Volkcs, mit Um- gchnng der sonst üb lichen Fornrcn, zum natiorralcn König er nannt. Mit starker EINGANG IN DEN GHETTO ZU ROM. Hand und voll reifer Eckenntiriß schrrf er danrr durchgreifende Reformen in der Ver fassung, war er der Erste, der Patricicr und Plebejer zu einem einheitlichen Volke verkittete. Er wurde der Liebln,gskönig des Volkes, das ihm den Narnen Forti,nac filius gab, und sein gürrstigcs Geschick, das tragische Ende

ans- gcnonnncn, der Hülfe der Forturra znschrieb, die ihren Schützling des Nachts im Pa laste besuchte. Die Plebejer rvnrdrn in die Volksversamm lung ausgenommen, und rnilde, gütige Gesetze bcstinunten die Pflichten und Rechte seiner Bürger. Ihm verdankte das da malige Rom die Vcr- schinclzung der sieben Hügel, und die Herstellung einer gemcinsaiucn Verthcidigung, und von, Glück begünstigt lvarcn auch seine Kriege. Das war vor zwcitanscndfünfhundcrt Jahre«,. Genau zweitausend Jahre nach Scrvins

Tnllius, dem Sprößling der viehhütendc» Sklavin, saß in der Wcinbergsvilla über dem Scrvinsivnll, an der Stelle, >vo das kolossale Standbild der Minerva, der Hüterin der zertrümmerte«, Herrlichkeit des alten Rom, in, Schatten schivarzcr Chpressci, steht, ein anderer geivaltigcr Mann, der sich hier zu der Würde eines Pricsterkönigs vor bereitete. Es war der Cardinal Montalto, dessen Ursprung als Felix Perctti «vic in einer Sage ans die Vieh triften von Montalto in der Mark Ancona sich verlauft

, und der als Papst Sixtus V. einer der gcivaltigsten Träger der dreifachen Krone wurde. Eine eiserne Natur, ein Charakter von Erz, sog er aus den Ruinen einstiger Größe >»,d Hcrrschcrinacht die unersättliche Herrschsucht, die rücksichtsloseste Härte, aber auch jenen praktischen Geist, der das alte Rom auszeichncte, und der sich ihin besonders offenbarte, >vo cs galt, sein »nd Christi Reich zu verherrlichen. In diesen, Geiste errichtete 2 33

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1876
Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna
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Seite 238 von 526
Autor: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...
Ort: Stuttgart
Verlag: Engelhorn
Umfang: 430 S. : zahlr. Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Italien ; f.Reisebericht
Signatur: IV 1.255
Intern-ID: 218519
nur ganz Mensch zu sein, um dieser Klänge sich freuen zu können. Bald aber, und je näher er Rom kommt, mischt sich der Melodie die Harmonie, schlingen sich Harmonien um Melodie» — und immer voller und immer geivaltiger tönt es — - die Töne tvnchsen mrt) formen sich zu einer gedankenreichen Symphonie, in deren wogender Fluth die liebliche Melodie, die kleine heitere Menschenfeele mit ihren leichten Sehmetterlingsflügeln nnteriaucht, von deren Wellen aber der Geist auf Adlerflügeln, mit Stnnnes- gemalt

, durch die >veite, weite Vergangenheit zu unermeßlichen sonnigen Höhe», mit majestätischem Ausblick über die Well, über die Menschheit, getrogen wird. Das ist Rom! Das sind die ersten Eindrücke Roms! Ulrich der größte Geist, auch der Meister des geistigen Kontrapunktes strandet im Anfänge auf diesem symphonischen Meere. Verwirrt, berauscht, betäubt, mit glühenden Sinnen sucht er den Anfang, das Ende, strebt er einen ruhigen Mittelpunkt zu finden, eine Zinne für seine Anschauung. So treibt es ihn rastlos

Von Diesem zu Jenem — — ans Abend und Morgen ivird so mancher Tag. und erst nach diesen kommt ihm die Sammlnug, die gerade für Rom so nöthlge klassische Ruhe. Selbst Goethe snchle sie ja jo lange — vergebens! Wir kühlen die heiße Stirn in der besänftigend rauschende» Fontana di Trevi, wir trinken der Gegemuart ei» süßes Vergessen aus diesem Lethe, und samniel» den Geist in ernster Andacht in dem heiligen Teinpelrnnde Agrippa's, dem unvergleichliche» Pantheon, das, einst allen Göttern geweiht, jetzt gastfrei anfninnnt

nach ihr! „Hohe Sonne, du weilst und du beschauest dein Rom! Größeres sähest du nichts und wirst nicht- Größeres schauen." Purpurner und strahlender, freudiger trat sie aus der Pforte des Himmels hervor, als sie noch das heitere Antlitz Noms beschauen inirftc, inniger leuchtete da der Himmel. In die Glnth dieses Glanzes schaue auch du, rnid siehe, wenn anders zwei schivnche Menschenniigen es zu fassen vermögen, die in antiker Schone strahlende Marmorstadt. Wie aber findet der Blick sich zurecht

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1876
Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna
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Seite 297 von 526
Autor: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...
Ort: Stuttgart
Verlag: Engelhorn
Umfang: 430 S. : zahlr. Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Italien ; f.Reisebericht
Signatur: IV 1.255
Intern-ID: 218519
MORA-SPIELER. das! er feine Grabpyramide gerade an diesem Punkte errichten lies. Es schlnnnnern aller außer Waiblinger und Eestins noch nieiter hier an der mit Ephen überivachsenen aurelianischen Stadtmauer Emil Braun, der Archäolog, die Maler Elsässer und Reinhard, die Dichter Shelley und Krats, und zwei Wesen, die uns an den, Rom über Alles liebenden Goethe erinnern: sein Sahn Julius August Walther von Goethe, der großherzogl. sächs. Kannnerherr und Geh. Kannnerrath, und der Sohn seiner Lotte

uns hier, auch sie waren glücklich, die da lebten in Roms großcn Tagen, auch sie habe» eine Statte gefunden, um tvelche sie das Leben zu jeder Stunde beneiden möchte. „Die Königin der Straßen" heißt diese Via Appia, und das ist sie, nicht nur ihrer majestätischen Größe, sondern mehr wohl noch ihrer landschaftlichen Schönheiten wegen. Dann aber ladet auch kein Weg mehr znm Sinnen und Träumen ein als dieser. Wir kommen von Rom her, von Porta Caprea; Erinnerung reiht sich an Erinnerung. Hier lag einst Hain und Tempel der Cnmoenen

14
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1876
Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna
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Seite 271 von 526
Autor: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...
Ort: Stuttgart
Verlag: Engelhorn
Umfang: 430 S. : zahlr. Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Italien ; f.Reisebericht
Signatur: IV 1.255
Intern-ID: 218519
, den Corso entlang, und die Spaziergänge aus dem lorbcrrcichen Monte Pincio sind den hohen Würdenträgern gar arg verleidet, Sic liebte» so sehr die französische Militärmusik, und die spielt seit ein paar Jahren nicht mehr unter jenen Lorberbänmcn. Dadurch hat das neue Rom einen anderen Anstrich bekommen, der ihm bei Leibe nicht schlecht zu Gesichte steht. Mit der neuen Ordnung der Dinge ist nämlich von anderer Seite her mehr Leben in der Stadt getvorden, das ist non der Seite des Handels, der Industrie

: der bürgerlichen Arbeit überhaupt. Der Römer ist nicht träge von Natur, aber sein gar zu großer Festkalender stellte sich breit wie ein Kirchenthor vor seine Arbeit, so gewöhnte er mit der Zeit sich an ruhende Hände, oder beschäftigte sie im unschuldigen Spiel. Der Festkalender ist jetzt allseitig und breit van der piemontesischen Schccrc beschnitten worden und Niemand sehnt sich nach den Schnitzet» zurück. Die ernste Arbeit entfaltete bereits ihre schöne Wunder blume und Rom darf einen gesegneten Herbst

erwarten. Die ernste Arbeit aber „duldet nicht der Lchcr Klang", duldet nicht Tanz und Spiel, auch ihr Kleid ist streng und grau, und io werden wir mit der Zeit, wie jetzt schon mehr und mehr das bunte Kostüm von den welterobernden französischen und cngüschc» Kattunen besiegt und Verdrängt ward, einmal erleben, daß die Arbeit das Spiel vertreibt, und unsere Kindcskinücr werden cs nur in alten Rcisc- bcschrcibungen noch lesen, daß es einst in Rom einen Karneval, Pserderemien und Tombola gab

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