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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 11 von 16
Datum: 06.10.1906
Umfang: 16
I n n s b r u ck.) (Schluß.) Bei den Verhandlungen über den Mord an dem Landesrat Rutthcfer kam es am 28 September zu einem interessanten Zwischenfalle. Der Vorsitzende wollte soeben den Parteienvertretern das Wort zur Fragestellung er teilen, als der Verteidiger der Angeklagten, Dr. Ritter, das Wort zur Stellung eines Antrages sich erbat. Dr. Max Ritter führte aus, daß der als Zeuge eiuvernommeue Oberoffizial Arthur Gratzer iu seiner Kanzlei erschienen sei und zu Protokoll gegeben habe, daß der Professor

: „Es ist nicht möglich" und fragte weiter: „Was haben Sie, Herr Knapp, für einen Eindruck: Mord oder Notwehr?" Knapp enrgegnete mir: „Ich müßte Mord bejahen, wenn nicht bis zum Ausgang des Prozesses etwas anderes kommt. Wenn jetzt Schluß wäre, w i. de ich ja sagen." Knapp sagte mir aber noch weiter: „Sie (die Rutt hofer) weiß einen Dritt'N, und wenn sie den Dritjen nicht sagt, dann soll sie auch für den Dritten büßen." Im Anschlüsse nn diese Erklärung beantragte Dr. Ritter die Ablehnung der ganzen Geschw ornenbank

. — Der Verteidiger fragte den Geschwornen Knapp mit erhobener Stimme: „Haben Sie das gesagt?" Geschnorner tnapp (leise): „Ja." — Dr. Ritter (fortfahrend): „Heute Früh wurde mir ein anderer Fall mitgeteilt. Der Geschworne Munding hat sich vor einer Tafelrunde geäußert: „„Die Geschwornen sind einig, daß sie des Mordes schuldig ist, und wir werden sie auch schuldig sprechen "" (Bewegung im Auditorium.) Die Geschwornen, die den Eid geschworen hab-n, während der Dauer des Prozesses mit niemandem Rücksprache zu nehmen

: Da Dr. Ritter iu Beleidigung des Schwurgerichts hofes äußerte, daß der Vorsitzende mit einem unerhörten Druck auf die Geschwornen eingewirkt und diese Wirkung auch nicht ausgeblieben sei, ferner weil er zum Schluffe erklärte, daß ein j solcher Schwurgerichtshof nicht berufen sei zu richten, wird er - zu einer Ordnungsstrafe von hundert Kronen, \ et>e; tue II zehn Tagen Arrests verurteilt. Im s übrigen wird die Verhandlung, bis das Obergericht über den ! Antrag des Verteidig rs Dr. Ritter entschieden

haben wird, } vertagt. Da nämlich die Verteidigung die Ablehnung des ; stanzen Schwurgerichtshofes beantragt hatte, so ist nur das s Oberländergericht kompetent, zu entscheiden. Damit war die \ Verhandlung vorläufig beendet. Das Oberlandesgericht Innsbruck beschloß noch am ? 29. September, die Verhandlung des Prozesses l Rutthofer entgegen dem Antrag des Verteidigers \ Dr. Ritter fortzusetzen. —- Dr. Ritter erklärte, auf ! spezielles Ersuchen seiner Klientin die Verteidigung beizubehalten. - Die Verhandlung hätte

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Lienzer Zeitung
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Seite 22 von 26
Datum: 06.10.1906
Umfang: 26
waren nicht immer ihre Waffen jene der Ritter nnd wie es auch seltsam klingen mag, — nicht selten ein steinbeschwerter Schlei er, den sie über dem Haupte ihres iu einer Grube stehenden, stock bewehrten Beleidigers, schwängen. Ein solch merkwürdi ges Schleierduell war's, welches auch Blauka von Bojensol, des Berner Feldhauptmannes Ar nold von Bojensol hold seliges Töchterlein, mit ihrem Verleumder, dem Ritter Fritz vonKalmen- beck, ausfocht. Blauka war ebenso schön und tugendhaft, wie ihr Vater kampf lustig

und kühn. Viele Ritter hatten sich bereits um ihre Hand Pallas Athene, auf der neuen Maximiliansbrücke beworben, doch sie Wies Nk . » bisher jedweden Freier PH°t°grap->.° Reh.e k Co., München. ^ ^ dem Grunde, weil ihr Herz bereits gewählt nnd einzig uud allem mir für den herrlichen Wilhelm von Zähringen, einem Urenkel des berühmten Herzogs Berthold V. von Zähringen, dem Begründer Berns (1191), erglühte. Bojensol wollte seine Tochter glücklich sehen nnd deshalb war er nicht gegen ihre Verbindung

mit seinem juugen Schildknappen Wilhelm von Zähringen, doch nur unter der Beding ung, weuu sich dieser, seiner glorreichen Ahnen würdig, dnrch eine kühne Waffentat den Rittergrad erwerbe. Zu deu vielen Freiern, welche Blauka abgewiesen, gehörte auch der stolze Ritter Fritz von Kalmeubeck, der sich schon in manch heißem Treffen rauschenden Siegeslorbeer errungen und es uichtverwindenmochte, daß ihm, dem angesehenen Ritter, Blauka den ruhm losen Milchbart von Zähringen vorzog und er beschloß deshalb

mit ihrer Trösterin in dem einsamen Parke ih res Vaters zusammen, denn sie fand eine gewisse Beruhigung darin, wenn sie die Scheilnng in eine schöne, son nige Zukunft blicken ließ. Diese geheimen Znsammenkünfte aber sollten der arglosen Jungsrau sehr verhängnisvoll werden, denn auf diese hin baute Ritter vou Kalmen beck, der Blanka auf Schritt und Tritt beobachtete, seinen Racheplan. Er wollte Blanka als Schülerin nnd Mit schuldige der Hexe vor die Gerichte bringen und wartete mir noch ein be- ! sonderes Ereignis

ab, das geeignet war, die Schuld der Maid noch nach drücklicher zu erhärten und es zuwege zn bringen, daß man seinen gegen sie geführte» Beschuldigungen noch mehr Glauben schenke. Uud eiu solch geeigneter Fall sollte noch bei weitem schneller ein treten, als es der Ritter erwartete. Eines Morgens wurde Graf Christian von Wallsasien in seinem Gemache ermordet aufgefunden nnd hieß es vielfach, daß Knrt, sein Kammerdiener, die Schreckenstat ans Rache vollführt, weil ihn sein Herr aus dem Dienste entlassen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 12
Datum: 06.10.1906
Umfang: 12
und und Dr. Franz Stadl-Mayr zu Statt haltereikonzipisten ernannt. — Der Statt haltereisekretär Karl v. Szalay wurde der Bezirkshauptmannschakt Innsbruck zur weiteren Dienstleistung zugewiesen; ferner wurden die Bezirksoberkommissäre Daniel Gennari in Innsbruck und Rüdiger v. VilaS in Tione nach Feldkirch, beziehungsweise Rovereto, die Bezirkskommifsäre Andreas Profanier in Bludenz nach SchlanderS, Philipp Ritter von Strele in Feldkirch nach Brixen, Karl von Ina ma-Sternegg in Brixen nach Bozen, Gustav

o. Ströbele in Tione nach Borgo, Dr. Franz Karl Peer in Trient nach Kufstein und Leopold Arlanch in Reutte nach Tione, die Statthaltereikonzipisten Karl Callovini in EleS nach Reutte und Dr. Franz Stadl- Mayr in Borgo nach Meran, endlich die StatthaltereikonzeptSpcaktikanten Josef Mar- chesoni in Rovereto nach Bozen, Eugen Freiherr v. U n t e r ri ch t e r in Feldkirch nach Rovereto und Ludwig Ritter o. Fraxola in Brixen nach Cles versetzt. Zur Dienstleistung bei der Statthalterei in Innsbruck wurden

ein berufen die Bezirkskommifsäre Georg von Ströbele in öorgo und der Statthalterei- konzipist Leopold Kunz-Fellunghauer in Schlanders. Der Bezirkskommissär Wilhelm Ritter v. Thaa wurde zur Dienstleistung in daS Präsidial oureau einberusen. ZÄilitärkouzert im Kotel Hreif. Am Sonn tag, 7. Oktober, abends 8 Uhr, konzertiert die Kapelle des k. u. k. 3. Regimentes der Tiroler Kaiserjäger (Kapellmeister: Rudolf Achleitner) im Hotel Greif und spielt nachstehendes Pro gramm: 1. .Schönfeld', Marsch von Ziehrer

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 16
Datum: 06.10.1906
Umfang: 16
. Einige Begleiterscheinungen zum Prozesse Rutthofer in Innsbruck verdienen Beachtung. Das Vorgehen des Verteidigers Dr. Ritter und die Art und Weise, wie die christlichsozialen Blätter dazu Stellung nehmen, lassen die Vermutung aufkommen, es handelte sich so nebenher auch um eine außer ordentliche Reklame für den dermalen christlich- sozialen Advokaten. Ohne irgendwie die Geschwätzig keit einzelner Geschworenen zu entschuldigen, er scheint es doch sonderbar, daß Prof. Albert Gruber, der auch missen muhte, welche Pflichten

sind. An und für sich ist das ja schließ lich begreiflich. Warum sollten in einer so kleinen Stadt als Innsbruck die „Herren vom Gerichte' mit den „Herren vom Landhause' nicht bekannt, ja befreundet sein? Rur darf der Vorsitzende einer Schwurgerichtsverhandlung diese Bekanntschaft, bezw. Freundschaft nicht in so grasser Weise zum Aus drucke bringen, wie es diesem Vorsitzenden beliebt hat.' Bedenklicher erscheint der Leitartikel der „Neichspost' vom 2. ds. Darin wird natürlich auch dem Dr. Ritter das Lob gesungen und behauptet

, wie der heute so volksscheu gewordene Dr. von Grabmayr anfangs der Neunziger Jahre als Ankläger in einem Preßprozesse in Bozen, der unter dem Vorsitze des Ritter v. Trentini durchgeführt wurde, eine politische Hetzrede voll wildester „De magogie halten durfte, die im Auditorium zu stür- mischen Kundgebungen führte. Seither sind die Beschwerden gegen die Tiroler Justiz nicht ver stummt. Präsident Baron Biegeleben hat in Bozen einen Zeitungsausträger empfindlich bestraft, der auf Grund

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