waren nicht immer ihre Waffen jene der Ritter nnd wie es auch seltsam klingen mag, — nicht selten ein steinbeschwerter Schlei er, den sie über dem Haupte ihres iu einer Grube stehenden, stock bewehrten Beleidigers, schwängen. Ein solch merkwürdi ges Schleierduell war's, welches auch Blauka von Bojensol, des Berner Feldhauptmannes Ar nold von Bojensol hold seliges Töchterlein, mit ihrem Verleumder, dem Ritter Fritz vonKalmen- beck, ausfocht. Blauka war ebenso schön und tugendhaft, wie ihr Vater kampf lustig
und kühn. Viele Ritter hatten sich bereits um ihre Hand Pallas Athene, auf der neuen Maximiliansbrücke beworben, doch sie Wies Nk . » bisher jedweden Freier PH°t°grap->.° Reh.e k Co., München. ^ ^ dem Grunde, weil ihr Herz bereits gewählt nnd einzig uud allem mir für den herrlichen Wilhelm von Zähringen, einem Urenkel des berühmten Herzogs Berthold V. von Zähringen, dem Begründer Berns (1191), erglühte. Bojensol wollte seine Tochter glücklich sehen nnd deshalb war er nicht gegen ihre Verbindung
mit seinem juugen Schildknappen Wilhelm von Zähringen, doch nur unter der Beding ung, weuu sich dieser, seiner glorreichen Ahnen würdig, dnrch eine kühne Waffentat den Rittergrad erwerbe. Zu deu vielen Freiern, welche Blauka abgewiesen, gehörte auch der stolze Ritter Fritz von Kalmeubeck, der sich schon in manch heißem Treffen rauschenden Siegeslorbeer errungen und es uichtverwindenmochte, daß ihm, dem angesehenen Ritter, Blauka den ruhm losen Milchbart von Zähringen vorzog und er beschloß deshalb
mit ihrer Trösterin in dem einsamen Parke ih res Vaters zusammen, denn sie fand eine gewisse Beruhigung darin, wenn sie die Scheilnng in eine schöne, son nige Zukunft blicken ließ. Diese geheimen Znsammenkünfte aber sollten der arglosen Jungsrau sehr verhängnisvoll werden, denn auf diese hin baute Ritter vou Kalmen beck, der Blanka auf Schritt und Tritt beobachtete, seinen Racheplan. Er wollte Blanka als Schülerin nnd Mit schuldige der Hexe vor die Gerichte bringen und wartete mir noch ein be- ! sonderes Ereignis
ab, das geeignet war, die Schuld der Maid noch nach drücklicher zu erhärten und es zuwege zn bringen, daß man seinen gegen sie geführte» Beschuldigungen noch mehr Glauben schenke. Uud eiu solch geeigneter Fall sollte noch bei weitem schneller ein treten, als es der Ritter erwartete. Eines Morgens wurde Graf Christian von Wallsasien in seinem Gemache ermordet aufgefunden nnd hieß es vielfach, daß Knrt, sein Kammerdiener, die Schreckenstat ans Rache vollführt, weil ihn sein Herr aus dem Dienste entlassen