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Gardasee-Post
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Seite 3 von 12
Datum: 04.01.1908
Umfang: 12
erreichte sie den Rand des Waldes; 'allein da nahte mit schwerem Flügelschlage eine unabsehbare Schaar von Raben, sodaß die kleine Nachtigall sich im Buschwerke verstecken mußte. Laut kräch zend schwangen sich die Raben im Geäst der Bäume ein, denn sie hatten offenbar eine große Strecke durchflogen und wollten nun ein wenig rasten. Inzwischen redeten s *e mit einander über dies und das und kamen endlich auf einen jungen Ritter zu sprechen, der weit hinter dem GrödnerTale in der menschenleeren „Ballenosa

schwebte sie auch schon frühzeitig am Sass-long vorbei und fort über die grü nen Weideflächen gegen Norden. Als sie über die Grödner Berge hinausgekommen war, frug sie einen anderen Vogel, ob da nicht irgendwo eine halbzerfallene Burg liege, in der ganz allein ein Ritter hause; der fremde Vogel bejahte das und wies ihr die Richtung an. Bald erreichte die Königs tochter einen weiten, waldbedeckten Talkessel; drüben auf schroffem Felsen stand eine einsame Burg mit altersgrauem Turm. Rasch flog

zu, begann aber dann wieder zu singen. Als der Ritter den wundervollen Nachtigallen schlag hörte, hielt er in seiner Arbeit inne und blickte gegen den Wald hinauf. Darob erschrack die Königstochter und verstummte. Allein da rief der Ritter: „Warum verstummst du, o Vogel, jet't, wo dein Gesang am schönsten war?“ Nun mußte die Königs tocher lachen und dann sang sie wieder weiter. Der Ritter zeigte sich sehr erfreut und blickte ihr traurig nach, als sie endlich davonflog. Einige Tage darauf kam

sie wie der. Kaum hatte sie zu singen begonnen, so stieg der Ritter auf den Turm hinauf und hörte ihr von dort aus v. ie traumverloren I zu. Die Rufe, die er mitunter machte, und das ganze Betragen des Ritters erschienen der Königstochter ungeheuer spaßhaft. Am nächsten Morgen suchte der Ritter einen alten Salvang (Höhlenbewohner) auf,

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Gardasee-Post
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Seite 4 von 12
Datum: 04.01.1908
Umfang: 12
die Krankheit kommen solle. Allein der Ritter blieb dabei und meinte, seit einigen Tagen sei ihm so traurig zu Mute; er fühle sich auf seiner Burg verlassen und vereinsamt, s.elbst die Jagd freue ihn nicht: nur der Gesang e'ner Nachtigall, die über ihm im Bergwalde wohne; doch wenn dieser Gesang ver stumme, sei er ganz verzweifelt. Der Sal vang wurde nachdenklich und holte einen Bergkristall hervor; in diesen mußte der Ritter hineinschauen, dann sah der Salvang selbst hinein und sagte lachend: „Jetzt weiß

ich was dir fehlt — du bist verliebt; ein Weib hat Gewalt über dich bekommen.“ Doch der Ritter schüttelte den Kopf: „Nein,“ sprach er, „dass kann nicht sein, denn ich habe noch nie ein Weib gesehen!“ „Und trotzdem ist es so,“ versetzte der Salvang, „ein Weib hat dir 's angetan und in diesem Falle kann ich nichts für dich tun!“. „Gardasee-Post“ würde. Dieser Betrag könne jetzt nicht in die Bilanz eingestellt werden. Das Komitee erwiderte,es wäre geneigt, die Forts-Baukosten zu tragen, wenn ihm die Rückzahlung

für Frem denverkehr in Niederösterreich eine ordent liche Sitzung ab, welche Herr Verbandspräsi dent Oberkurator Reichsrats- und Landtags abgeordneter L. Steiner präsidierte. Unter den zahlreich Erschienenen waren zu be merken: Ehrenpräsident Statthalter Graf Tieftraurig entfernte sich der Ritter. Als nun aber die wundersame Nachtigall eines Tages wieder vor seinem Schlosse ihren Gesang ertönen liess, hob er plötzlich die Hand empor und rief: „Der Salvang hat Recht: Du bist ein Weib!“ Erschrocken

schwieg die Königstochter; dann erhob sie sich und °flog davon. „O bleibe, bleibe!“ flehte der Ritter. Aber sie war schon ver schwunden. Tag für Tag wartete er nun vergeblich auf ihr Wiedererscheinen; die sangesfrohe Nachtigall kehrte nicht mehr zurück. Sinnend saß der Ritter auf dem altersgrauen Schloßturm und starrte oft stundenlang in die schweigende Waldland schaft hinaus. Wohl bellten die Hunde un ten im Hofe und mahnten ihren Herrn, des edlen Weidwerkes zu pflegen, doch er achtete

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