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Unterinntaler Bote
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Seite 3 von 4
Datum: 14.03.1914
Umfang: 4
- und Heiratsschwindler. Die Genoffenschaft der öfter- reichisch-ungarischen Landwirte zur Verwertung landwirtschaftlicher Produkte in Wien erstattete am 27. Februar die polizeiliche Anzeige, daß der Leiter der Genossenschaft, der GutSpächter am Falkenhof in Himberg, Viktor Ritter v. Greck, eine in landwirtschaftlichen Kreisen sehr be kannte Persönlichkeit, an dem Institute bedeu tende Malversationen verübt und der Genoffen schaft empfindlichen Schaden zugefügt habe. Na mentlich war hervorgehoben worden

, daß eine in der letzten Zeit vorgenommene Revision der Bücher der Genossesenschaft den Nachweis ge liefert habe, daß Kautionen von Angestellten in der Höhe von 40.000 Kronen erlegt worden seien, daß aber in den Geschäftsbüchern nirgends ersichtlich sei, daß auch die Kautionen verbucht worden sind. Festgeftellt war aber, daß die Leiter der Filialen der Genoffenschaft dem Ritter v. Greck die Beträge in die Hände gegeben hatten. Bezüglich dieser Anschuldigungen wurde Ritter v. Greck polizeilich einvernommen. Er konnte

über das Vorhandensein und über die Verwendung der als Kautionen erlegten Beträge keine präzisen Angaben machen. Au» diesem Grunde hat die Leitung der Genoffenschaft seine Suspendierung von der Stelle verfügt. Gegen ihn wurde die Anzeige wegen Veruntreuung der 40.000 Kronen erstattet. Da» Sicherheits bureau hat im Einvernehmen mit der Staats anwaltschaft die Verhaftung des Ritter v. Greck verfügt und auch vorgenommen. Ritter v. Greck wurde dem Landesgerichte eingeliefert. Weiter verlauten über die. Affäre des Herrn

v. Greck noch folgende Einzelheiten: Als in den letzten Jahren in Wien der Ruf nach Abstellung der Milchverteuerung immer lauter wurde, war es Ritter v. Greck, der in tönenden Phrasen die Parole ausgab, Wien unter Ausschaltung des Zwischenhandels mit Milch direkt von den Pro duzenten, den Landwirten, zu versorgen. Er setzte alle Hebel in Bewegung, um die landwirt schaftlichen Vereine zu diesem Zweck zu einem Zusammenschluffe zu bewegen und es gelang ihm tatsächlich die oberwähnte Genossenschaft

. Die über nommenen Kautionen wurden offenbar auf Ini tiative v.Grecks, und um eine Kontrolle gänzlich unwirksam zu machen, statt auf ein Konto de» Kautionserleger» vielmehr als von Greck der Genossenschaft gewährte Darlehen auf Grecks „Haben"-Konto gebucht. Die Kautionsbeträge hat er immer nur in Barem, fast nie in Spar kassenbüchern oder Wertpapieren angenommen. Sparkaffebücher oder andere sicherstellende Ver- mögen»objekte wies er stets znrück. Bei Ritter v. Greck wurde ein Barbetrag von 90 Kronen im Momente

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 23.10.1912
Umfang: 8
, das Frauenwahlrecht zu fordern. Landesgericht Innsbruck. Messerhelden. Am 26. August d. I. nachts machte sich in der Bahnhof-Restauration zu Kirch- berg der Arbeiter Bancheri durch sein wüstes Beneh men auffällig, so daß der Restaurateur im Inter esse der übrigen Gäste sich genötigt sah, den Stänke rer aus dem Lokale zu weisen. In Gesellschaft des Bancheri befanden sich auch der Bauernsohn Seba stian Ritter aus Kirchberg und mehrere andere junge Burschen, die zugleich mit dem Hinausgewie senen die Restauration

verließen. Ihnen folgte un mittelbar eine andere Gesellschaft nach, bei welcher auch Johann Angerer, 1893 in Dürnberg irt Salz burg geboren und dorthin zuständig, von Beruf Taglöhner und — Schuhplattler, war. Als diese aus der Restauration herauskamen, wurden sie von Ritter mit den Worten: „Jetzt kommen die Rotz buben!" angestänkert. Wegen dieser Beschimpfung kam es zwischen Ritter und Angerer zu einem Wort wechsel. Angerer fragte den Ritter, wen er mit den „Rotzbuben" meine, und als dieser darüber

keinen Zweifel ließ, daß auch Angerer diese Bezeichnung gelte, zog dieser kurzerhand sein Messer und brachte Ritter damit zwei Stiche am Schienbein der rechten Achsel bei. Die dadurch hervorgerufenen Verletzun gen waren zwar an sich leichter Natur, doch die Art und Weise, wie sie beigebracht — Angerer stieß mit aller Kraft auf Ritter los —, und die Stelle, die getroffen wurde, lasten es als einen Zufall erschei nen, daß Ritter so glimpflich davonkam. Er mußte mehrere Tage das Bett hüten und konnte

nach seiner Angabe ungefähr einen Monat lang seinen beruf lichen Arbeiten nicht mehr nachgehen. Das ärztliche Gutachten bezeichnet die Verletzung als an sich leicht, jedoch als mit einem solchen Werkzeug und auf solche Art unternommen, womit gemeiniglich Le bensgefahr verbunden ist. Angerer war geständig. Er suchte sein erbärmliches Vorgehen mit Notwehr zu rechtfertigen. Doch kann hievon keine Rede sein, da feststeht, daß Ritter den Angeklagten in keiner Weise bedroht oder angegriffen hat. Das Urteil lautete

auf vier Monate schweren Kerkers, verschärft durch zwei Fasttage im Monate, auf Zahlung eines Schmerzengeldes in der Höhe von 50 Kronen an Ritter sowie auf Begleichung der Spitals- und Arztkosten. — Ein ähnlicher Messerheld stand in der Person des 27jährigen Zementarbeiters Johann Kühberger aus Braunau in Oberösterreich vor den Schranken des Gerichtes. Dieser hatte am 23. Sep tember d. I. in Wörgl nach dem im Gasthause „Zur neuen Post" dort abgehaltenen Rekruten-Abschieds- kränzchen

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Gardasee-Post
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Seite 3 von 12
Datum: 04.01.1908
Umfang: 12
erreichte sie den Rand des Waldes; 'allein da nahte mit schwerem Flügelschlage eine unabsehbare Schaar von Raben, sodaß die kleine Nachtigall sich im Buschwerke verstecken mußte. Laut kräch zend schwangen sich die Raben im Geäst der Bäume ein, denn sie hatten offenbar eine große Strecke durchflogen und wollten nun ein wenig rasten. Inzwischen redeten s *e mit einander über dies und das und kamen endlich auf einen jungen Ritter zu sprechen, der weit hinter dem GrödnerTale in der menschenleeren „Ballenosa

schwebte sie auch schon frühzeitig am Sass-long vorbei und fort über die grü nen Weideflächen gegen Norden. Als sie über die Grödner Berge hinausgekommen war, frug sie einen anderen Vogel, ob da nicht irgendwo eine halbzerfallene Burg liege, in der ganz allein ein Ritter hause; der fremde Vogel bejahte das und wies ihr die Richtung an. Bald erreichte die Königs tochter einen weiten, waldbedeckten Talkessel; drüben auf schroffem Felsen stand eine einsame Burg mit altersgrauem Turm. Rasch flog

zu, begann aber dann wieder zu singen. Als der Ritter den wundervollen Nachtigallen schlag hörte, hielt er in seiner Arbeit inne und blickte gegen den Wald hinauf. Darob erschrack die Königstochter und verstummte. Allein da rief der Ritter: „Warum verstummst du, o Vogel, jet't, wo dein Gesang am schönsten war?“ Nun mußte die Königs tocher lachen und dann sang sie wieder weiter. Der Ritter zeigte sich sehr erfreut und blickte ihr traurig nach, als sie endlich davonflog. Einige Tage darauf kam

sie wie der. Kaum hatte sie zu singen begonnen, so stieg der Ritter auf den Turm hinauf und hörte ihr von dort aus v. ie traumverloren I zu. Die Rufe, die er mitunter machte, und das ganze Betragen des Ritters erschienen der Königstochter ungeheuer spaßhaft. Am nächsten Morgen suchte der Ritter einen alten Salvang (Höhlenbewohner) auf,

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 13.03.1953
Umfang: 6
, die sich ihm gegenüber so vertrauensvoll gezeigt hatte. Dr. Calleizas irrte sich schwer, wenn er glaubte, in dem Assistenten ein Werkzeug, einem durch das Gefühl der Dankbarkeit be stochenen Beamten, zu dem gefährlichen Platz am Zoll verholten zu haben. Der chine sische Kollege in Schanghai mochte wohl ge täuscht worden sein, bei ihm, Ritter, gelang das nicht! „Gleich morgen früh stelle ich Sarmiento zur Rede“, flüsterte der Doktor trotzig, „dann platzt die Bombe!“ Damit wollte sich der Assistent zum Gehen wenden

, aber Ge räusche im Schatten einer Palme in seiner Nähe ließen ihn noch auf der Stelle verhar ren. Eine Frau und ein Mann schienen in Wortwechsel geraten au sein. Es war nicht Neugierde, die Doktor Ritter veranlaßte, sich nicht vom Fleck zu rühren, sondern die Aussprache der Frau. Ihr Spanisch wies einen harten Akzent auf. Die Sprecherin konnte keine Argentinierin sein. Dagegen sprach die männliche Stimme die Landes sprache fließend und außerordentlich klang voll. „Es hat wirklich keinen Zweck, Herr Lo pez

", hörte Dr. Ritter die Frau erregt aus- rufen, „daß Sie mich verfolgen und mir An träge stellen, die ich ablehnen muß. Konzen trieren Sie sich lieber auf Ihre Arbeit und verdrehen Sie im Rundfunk den Wortlaut der Manuskripte nicht so, daß die Hörer ein ganz falsche© Bild von den wissenschaft lichen Ergebnissen gewinnen!“ „Schöne Frau“, entgegnet© der Mann, „reden Sie doch jetzt nicht von der Arbeit! Leben wir ganz der Stunde, die uns hier einmal privat zusammenführte. Glauben

Atmen und ein Stöhnen. „Einen Kuß, nur einen Kuß . . .“ „Nein, Nein!" Ein Klatschen ertönte. Das Mädchen mußte dem Rasenden ins Gesicht geschlagen haben. Es entstand eine Pause. „Du willst nicht! Das werden wir ja sehen!“ Ein Aufschrei ertönte. Ritter sprang vor und kam gerade noch rechtzeitig, um von der Mauerbrüstung eine weibliche Gestalt zurückzureißen, die ein kleiner, schmaler, aber sehniger Mann an sich reißen wollte. Ein Boxhieb des Assi stenten ließ jenen überrascht zurücktaumeln. Sofort

aber wandte er sich gegen den An greifer und sprang ihn, mit einem Fluch auf den Lippen, blitzschnell an. Ritter schüttelte den Mann ab. Krachend landete ein weiterer Boxhieb auf dessen Kinn. Er wankte einen Augenblick lang wie betäubt, drehte sich am und verschwand taumelnd im Dunkel der Baumschatten. Jetzt erst fand der Zollasststent Zelt, sich um das Mädchen zu kümmern, das vom Schreck noch benommen, halb über der Mauerbrüstung lehnte. Behutsam zog Ger hard Ritter sie von dort fort und führte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 23.08.1922
Umfang: 8
bis Tie felbft Li« Sache tn die Hand nehmen. In dem Bericht aber, den Ritter über Foerster weitergibt, ließ ich diesem bereits sagen, daß- es wünschenswert sei, wenn L- (da ist offenbar Dard ge-mei>nt) inoffiziell nach Mün chen käme und alle wei>teren -Schritte in dieser Sache von einer Aussprache zwischen Ihnen und ihm (dem Herrn Darb) durch Ihre Vermittlung dann bei Kahr abhängig machen ließe. In dem gleichen Bericht habe ich auch wie der gutzumachen versucht, was Ritter an falschen

Vor stellungen über den in Bayern möglichen Weg bei den französischen Regierungs-Vertretern erweckte. Ritter hat sich eingebildet, Sie würden jetzt sofort die Regierungs geschäfte übernehmen, und den Franzosen die Meinung beigebracht, in den nächsten vierzehn Tagen würde durch Ihre Politik die Loslösung vom Reiche kommen. Wenn man weih, welche Kinder die Franzosen sind, dann wird man auch erkennen, wie gefährlich solche Darstellungen auf den weiteren Verkehr zwischen ihnen und uns ein wirken müssen

. Ich habe deshalb dafür gesorgt, daß Ritter nunmehr mittei-lt: Die kommende Politik in Bayern hängt vollkommen von dem Ausgang der Wah len ab. Eine aktive Haltung Bayerns gegenüber Berlin ist durchaus falsch. Die föderalistische Entwicklung muß sich praktisch als eine Politik der Defensive und -der Not wehr gegenüber der Entwicklung -in Berlin durchsetzen. Sollten die Dinge in Berlin derart schroffe Formen an- nehmen, daß die bayrische Staa-tsregUerung schon vor dem Abschluß der Neuwahlen zu gewissen Schritten

ist aber der Dr. Ritter aus Vorarlberg? Jedenfalls fordern wir den Vizekanzler Dr. Frank auf, diesen Dr. Ritter, -der das Deutsche Reich an die Franzosen verraten will, sofort dingfest zu machen! Gegen den Bothmer ist bereits ein Verfahren beim Ober reich sanwa-lt anhängig, und er wird ganz bestimmt nicht -der einzige sein, der da unter di« Räder kommt. Sollte das der Dr. Albert Ritter unserer — Deutsch- nationalen sein?! Es gibt nur einen Dr. Ritter in Vor arlberg! Welche Schmach! Welche Schmach

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 16.03.1923
Umfang: 16
Högau. Während uns bezüglich der Schlösser Itter und Enaelsberg die Geschichte manches Interessantes zu er zählen weiß,, findet man von den Besitzern der Burg Högau und deren Schicksal keine Spur. Nur die Volks- sage von Elsböthen überliefert uns, daß zur Zeit des Faustrechtes (1256—1273) ein reicher Ritter auf Högau hauste. Dieses Rittergeschlecht soll aus Bayern gekom men sein. Wenn auch nicht festgestellt werden kann, wann die Schlösser Itter und Engelsberg erbaut wurden, so ist doch anzunehmen

wurde, in den Sagenkreis zieht. An der Nordseite am Fuße des Hügels, auf den: Engelsberg stand, steht ein Kirchlein, zu Ehren der hl. Elisabeth eingeweiht, und heißt daher Elsböthen. Die Entstehung dieses sehr alten Kirchleins erzählt eine Volks-- sage auf folgende Weise: Zur Zeit des Faustrechtes besaß das Schloß Itter ein reicher, aber wegen seines wilden, ruchlosen Wesens gefürchteter Ritter, der über viele Bewaffnete verfügte. Das Schloß Högau besaß damals ebenfalls ein reicher Ritter

, damit sie nach dem Tode der Eltern nicht schutzlos bliebe. Nun saß auf Engels berg, auch Ehrenberg genannt, ein frommer, gottesfürch- tiger Ritter, der aber nur eine geringe Zahl Bewaff neter hatte und nur mit Mühe und großer Sparsam keit sein Erbgut behaupten konnte. Seine Burg war ver fallen. Aber Elsböthens Vater sah nicht auf Reichtum, sondern allein auf Frömmigkeit und Gottesfurcht und willigte daher gerne ein, als der Ritter von Ehrens- bera (Engelsberg) um die Hand der Elsböth warb. Auch Elsböth willigte

in das Begehren des frommen Ritters. Die Vermählung sollte ohne Pomp und Lärm vor sich aehen. Beide Brautleute sollten anr Hochzeitstage die bl. Sakramente der Buße und des Altars empfangen und so im Stande der Gnade zum Mare treten. Ein mäßiges, christliches Mahl sollte die ganze Vermählungs- s-ner beschließen. Nun hatte der gefürchtete Ritter von Itter schon früher um die Hand der Elsböth geworben, wurde aber von deren Vater rurtdweg mit den Worten, abgewielen: „Mit einem siommen Manne wird sie bei mnem

Bissen Prot alücklicker sein, als bei dir." Von dieser Zeit an sann der ruchlose Ritter von Itter auf Rache. Als er erfuhr, daß der von ihm verachtete Ritter von Ebrensberg vorgezoaen wurde, entbrannte sein Zorn in furchtbarer Weise. Am Hochzeitstage zur Zeit des Mahles umzingelte er das Schloß Högau, drang mit Bewaffneten ein, nahm die Brautleute samt den Schwie gereltern gelangen und ließ sie nach seinem Schlosse füh ren. Was sich ibm widersetzte, hieb er alles nieder. Im Schlosse sverrte

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 22.11.1914
Umfang: 8
" Diesen Spruch fing die Telefunkenstalion einer deutschen Armee auf und antwortete: „Wie brachtet Ihr den Plan zum Scheitern? Wo wichen Deutsche vor Euch aus? Wo konntet Ihr die Front erweitern? Wo werft Ihr unsere Truppen 'raus? Die Nachricht war doch wirklich spärlich, O Eiffelturm, und wenig ehrlich!" (Ritter oder Inhaber des Eisernen Kreu ze s ?) lieber die zutreffende Bezeichnung der mit dem Eisernen Kreuz Ausgezeichneten bestehen noch immer Zweifel: Ist „Ritter" oder „Inhaber" richtig? Hierüber gibt

, das Allg. Ehrenzeichen, das Verdienstkreuz u. a. Schon der Umstand, daß es neben der ersten und zweiten Klasse ein Großkreuz hat und daß es vor allen anderen Or den und Ehrenzeichen, selbst vor den Kriegsorden (mit Schwertern) auf der Brust getragen wird, beweist den Ordenscharakter. Der Besitz eines Ordens aber erhebt den Ausgezeichneten stets zum Ritter, während der eines Ehrenzeichens nur zum Inhaber macht. Der mit dem Eisernen Kreuz, gleichgiltig welcher Klasse, Aus gezeichnete muß also stets

mit Ritter des Eisernen Kreuzes bezeichnet werden. Die Berliner „GebildeteWoche" sagte scherz weise: „Zweifle an der Sonne Klarheit, / Zweifle an der Sterne Licht; / Doch an der Annonce Wahrheit. / Lieber Lefer, zweifle nicht". — An der Wahrheit mancher Annoncen zweifelt man doch; aber nicht an der Trieb kraft und Tragweite der Zeitungsanzeigen. Rückert sagt: „Sich regen, bringt Segen". — „Ein Hund, der sich regt, jagt mehr, als ein Löwe, der sich legt". Wenn aber die erste Anzeige nicht gleich

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Lienzer Nachrichten
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Seite 7 von 16
Datum: 23.07.1912
Umfang: 16
Ernst August übergehen. Er hat indessen bereits erklärt, seine vermeintlichen Rechte auf. Hannover aufgeben zu wollen und er könnte, selbst wenn sein Vater für seine Person sich diesem Verzicht nicht anschließt, ohne Bedenken auf den braunschweigischen Herzogssitz zuge lassen werden. Schon die Tatsache, daß der Prinz der deutschen Armee angehört, beweist, daß er nicht als Thronprätendent aufzutreten gedenkt. Prinz Ernst flugujt von Cumberland. Alfred Ritter von Ziegler. Z»m Bau be$ neuen deutschen

der Reihe nach Zufluchtsort eines Friesenfürsten Ratbod, später christ licher Einsiedler (daher „Heiligland"), normännischer Seeräuber und der Viialieubrüder. Seit dem 14. Jahrhundert gehörte es zu Däne mark, kam 1807 an England und 1890 an Deutschland. Oie drahtlose Einheitszeit Deutschlands. Rifred Ritter von Ziegler, General der Infanterie, der neue Rommandant des l. Korps und Kommandierender General in hvien. 1854 in. Nagyszeben in Ungarn geboren, wurde Ritter von Ziegler im Jahre 1874

in Uugarisch-Weißkirchen zum Generalmajor vorgerückt, wurde Ritter von Ziegler im Jahre 1903 zur 55. Jnfanteriebrigade nach Triest über setzt, im Mai 1905 zum Kommandanten der 32. Jnfanterietruppendivision in Budapest und zum FeldmarschaUeutnaut ernannt, im September 1907 mit dem Ritterkreuz des Leopolds-Ordens aus gezeichnet und mit dem 18. April 1910 zum Kommandanten des 6. Korps und Kommandierenden General in Kassa ernannt. Am 28. September 1910 wurde ihm die Würde eines Ge heimen Rates verliehen

. 1. November 1910 zum General der Infanterie be fördert und am 8. Januar 1912 zum Oberstinhaber des Infanterieregiments Nr. 60 ernannt, wurde Ritter von Ziegler am 18. April 1912 als Kom mandant des 2. Korps und Komman dierender General nach Wien berufen. Das 2. Korps ivurde interimistisch von Erzherzog Franz Salvator geleitet. Die drahtlofe Einheitszeit Deutfchlonds. (Mit Abbildung.) D ie drahtlose Telegraphie oder Wel lentelegraphie tvird nach allen Rich- tungen hin ausgiebig ansgenutzt. Schon

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 03.07.1917
Umfang: 8
ergiebigeres Feld für unlautere Machenschaften bildete der Lebensmittelhandel. Der allgemeine Trieb nach Bereicherung, der sich im Kriege in so häßlicher Weise äußerte, ergriff nicht nur manchen Gewerbetreibenden, der früher redlich anständigem Verdienste nachgegangen war, sondern auch allerlei Leute, die früher nie mit dergleichen Waren ge- Friede! und Oswald. Roman aus der Tiroler Geschichte. 8) Von Hermann Schmid. Der Ritter sah ihn mit forschenden, fast höhni schen Blicken an. „Ja, ja, das ist es eben

." sagte er dann, „das ist das Unglück! Ihr seid des Herzogs Säckelmeister und oberster Steuereinnehmer, all seine Pfandschaften sind in Eurer Hand — da ist es begreiflich, daß Ihr Euch nicht gern mit ihm ver feindet! Aber Ihr sollt nicht den Kaufmann über den Ritter gehen lassen, sollt Euch nicht lossagen, wenn es den Edlen und ihren wohlverbrieften Rech ten gilt; seid gewiß, ist der Herzog erst mit uns fertig, geht es auch Euch an den Kragen." Vintler zuckte die Achseln, wie jemand

dreihundert Dukaten haben und will Euch dafür Pfandschaft geben auf Gowegg!" Villller sah den Ritter, als ob er ihn schätze, von oben bis unten an und wiegte bedenklich den Kopf. „Dreihundert Dukaten?" murmelte er. „Auf Gold en? Echt nicht an! Ist schon zu viel verpfändet — fyft in gar üblen'. Stande sein! Gebt mir ein fnbtx# Pfand!" handelt hatten. Usancen, die friiher wohl in Ge genden herrschten, in denen jeder Handel durch ge ringe Kreditfähigkeit und die spärliche Zahl reeller Kaufleute gefährdet

Mengen vor» Lebensmitteln. Aufsehenerregende Fälle von Ketten handel mit Ausfuhrgütern deckte das Kriegswucher amt auf. Die Schuldtragenden wurden der Bestra fung zugeführt. Allein im heurigen Jahre erstattete dieses Amt den Gerichten 533 Anzeigen. 69 Personen wurden dem Landesgerichte eingeliefert. An auswär Der Ritter biß sich in die Lippen. „Ich dächte," stieß er hervor, „der Ansitz sollte das Sümmchen noch vierfach aufwiegen!" „Das Sümmchen? — Wie man es nimmt! Ihr müßt erlauben, daß mindest

in solchen Dingen der Kaufmann über den Ritter geht; — verschreibt mir Euer Weingut zu Terlan, und ich lasse die Goldstücke klingen!" „Nein, nein! Terlan will ich freihalten von allem Pfand!" „Nach Belieben — auf Goldegg aber leihe ich nicht: das ist kein Pfand für mich, banxit mögt Ihr in die Judengasse nach Bozen gehen; wie verlauten will, seid Ihr dort nicht unbekannt." „Herr," fuhr der Ritter auf, „für den Schimpf soll tet Ihr mir büßen; aber ich nehme es hin, weiß doch alle Welt, wie ein Vintler denkt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 15.05.1913
Umfang: 8
bekanntlich der Diener Josef Ritter verhaftet. Er hat, wie bereits feststeht, mehrfach mit Knaben im Alter des Klaehn verkehrt. Ritter hat, nachdem die bei ihm vorgenommene Haus durchsuchung die schwersten Beweismomente zu tage gefördert hatte, ein volles Geständnis abge legt. Er behauptet, W Knabe habe an ihm eine Erpressung verüben wollen. In seiner Angst habe er den Knaben ermordet. Ritter ist ein Oester reicher aus Kram. Durch Umfragen stellte die Kri minalpolizei fest, daß der Diener Josef Ritter

öfters Flaschenbier bezog, das Laufburschen bringen mußten, wofür sie jedesmal ein für die Verhält nisse Ritters reichliches Trinkgeld echielten. Am Samstag abends brachte der Knabe Otto Klaehn ihm einige Flaschen Bier und erhielt ebenfalls eine Belohnung. Nach einem zufälligen Zusammentref fen eine halbe Stunde später auf der Straße nahm Ritter den Knaben mit nach seiner Wohnung und berührte ihn hier unsittlich. Nach seinen Aussagen verlangte dann der Knabe 100 Mark, weil er ihn sonst anzeigen

würde. In seiner Angst und Ver zweiflung fiel Ritter über den Knaben her und er würgte ihn. Als der Knabe tot war, trug er ihn auf den Korridor und eilte noch kurz vor Geschäfts schluß nach einer Papierhandlung, wo er mehrere Bogen graugrünen Packpapiers kaufte. 'Dann schnitt er dem Leichnam mit einem scharfen Messer und einem Hackmesser die Beine ab und legte diese am ersten Feiertag nach verschiedenen Kreuz- und Querfahrten mit den Straßenbahnen in einer Retirade in Wilmersdorf ab. Den Kopf und den Rumpf brachte

auf. Unter diesen Beweismomenten brach Ritter zusam men und legte ein vollständiges Geständnis ab. Verhaftung von Falschmünzern. In Hannover wurde vorgestern der Hilfsmonteur Bohrer fest genommen. In seiner Wohnung wurde eine große Menge fertiger und halbfertiger Ein- und Fünf markstücke und das zur Herstellung der falschen Geldstücke benützte Handwerkzeug gefunden. Auch die Mutter des Monteurs wurde unter dem drin genden Verdachte der Beihilfe verhaftet. Angeblich vertrieben die Verhafteten in den letzten Monaten in Hannover

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 1 von 4
Datum: 18.12.1937
Umfang: 4
, morgen geht es ins Bayerland. Ich weiß schon wohin," sprach der Ritter von Falkenstein, Otto von Velben. Er stand neben dem Slvhl, einem, seiner Gefähr ten und machte mit den Händen bewichtigende Bewegun gen. „Wann brechen mir aus7" fragte ein Knappe. „Bevor es anfängt Tag zu werden," gab Otto von Velben zurück. Die Knappen und Aittersknechte verließen das Her renzimmer. Otto siand allein im Gemach und dachte, wie er den morgigen Raubzug am besten aussühren könnte. Große Gefahr lauerte

von Bayern! Ich habe soeben Ihr Schreiben in Empfang genom men und gelesen. Ich muß Ihnen milteilen, daß mich Ihre Worte nichl abschrecken weitere Raubzüge in Ihr Land zu Unterlasten. Wenn Sie mich sangen wollen, so sangen fie mich." Ott» lachte hellauf. „Und nun ist Schluß!" „So kurz," meinte der Schreiber. »Ist lang genug. Der Herzog wird schon wissen wie ich seine Worte auffasse." Der Ritter setzte seinen Namen unter das Anwort schreiben. Der Schreiber versiegelte das Schreiben. „Rufe mir den Boten

." befahl der Ritter Der Schreiber eilte aus dem Zimmer und holte den Boten. Beide traten stumm vor Otto. „Hier hast du die Antwort." sagte der Velber. »Ich werde st« ordentlich dem Herzog überbringen,* » SttHMSlßS London. Vor Belfast ist ein irischer Dampfer in schwerem Sturm gesunken. Von elf Mann der Besatzung konnte nur ein Mann gerettet werden. Agram. Zn der Nackt zum Samstag ist in der Adria ein griechischer Dampfer gesunken. Außerdem ist der albo- nische Segler „Dalmotia

Personendampfer ernstlich gefährdet ist. Das Gchiff, das erst vor wenigen Zähren mit einem Kostenaufwand von acht Millionen Dollar erbaut wurde, dürste auf den Klippen enlzweibrechen. Ein japanisches Kriegsschiff hat inzwischen 200 Passagiere ausgenommen. VWW0WWMMMVW» »»»»»»> WWW» WMWM^ I Mieren bring! AM | versicherte der Bote. „Last da eine Mahlzeit auf meiner Burg erhallen 7" erkundigte sich der Ritter. „Ja. Eine kräftige war es." bestätigte der Bote. „Für die Reise könnten wir ihm auch etwas mitge- beu

," wendete der Schreiber ein. „Sorge dafür," befahl Otto seinem Schreiber. Der Bote und der Schreiber verließen dar Zimmer. Der Bote verabschiedete sich vom Ritter recht herzlich. „Ha!" lachte Otto von Velben. Er schritt im Zim mer auf und ab und machte mit den Händen eifrig Be wegung. „Der Bayernherzog will mich einschüchtern. Er macht mir einen Versöhnungsvorschlag. Sonst nichts mehr? Morgen werde ich ihm die Versöhnung spüren lassen. Wer kann mir etwas anhaben 7 Fortsetzung folgt. WeSiiMW «eil AiWWMle

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 18.05.1889
Umfang: 6
. In einem anmuthigen Thale am linken Bober- ufer liegt die Kreisstadt Löwenberg in Schlesien. Daselbst befindet sich im Gange der Kirche zu „Unserer Lieben Frauen" ein alter verwitterter Leichenstein, der, dicht neben einem Pfeiler auf einer gemauerten Erhöhung liegend, eine weibliche Gestalt neben einem Ritter darstellt. Davon ist uns noch eine wunderbar klingende Sage übriggeblieben, die zwar wenig bekannt, aber doch noch durch Tradition im Munde des Volkes sich erhalten hat. In der Nachbarschaft der Kirche

Ritter, der Sohn des damaligen Kommandohauptmanns, ein kühner, leidenschaftlicher Mann, und der Liebling seines ebenso wohlhabenden als einflußreichen Vaters, die fromme Schwester Scholastika und fühlte sich in unwiderstehlicher Neigung zu ihr hingezogen. Ver geblich stellte ihm der Hauptmann die ganze Thor- heit seiner Liebe dar, und machte ihn mit den ange sehensten und schönsten Edeldamen des Landes bekannt, danlit er sich aus ihnen eine Lebensgefährtin wählen möge, aber so fest

hatte sich das Bild der armen Schwester Scholastika in sein Herz eingeprägt, daß der Ritter den Schwur that, nie einer andern die Hand geben zu wollen als der Schaffnerin des Klosters zu „Unserer Lieben Frauen." Da nun der Hauptmann sah, daß seines Sohnes Entschluß unerschütterlich feftstand, benutzte er seinen ganzen Einfluß, um ihn ans Ziel seiner Wünsche zu bringen. Er meinte, daß die arme Nonne mit Dank und Freude einen so ehrenvollen Antrag, wie die Bewerbung seines Sohnes sei, annehmen

werde; aber Scholastika erklärte feierlich, daß sie niemals frei willig ihre stille Zelle verlassen werde, und wenn ihr außerhalb derselben auch das sicherste und schönste Glück geboten würde. Sie habe sich einmal zur Braut des Herrn geweiht und werde ihr Gelübde nimmermehr brechen um irdischer Liebe willen. Der junge Ritter ward durch diesen beharrlichen Wider stand aufs Tiefste betrübt, verfiel in Schwermuth und zuletzt gar in tvtdliche Krankheit. Jetzt begab sich der Kommandohauptmann selbst zu der jungen Nonne

und beschwor sie eindringlich, ihm das Leben seines einzigen Sohnes zu erhalten, indem sie end lich einwillige, dessen ehelich Gemahl zu werden. Andererseits versuchte der besorgte Vater auch Droh ungen und nailnte Scholastika eine Mörderin, die man aus den geheiligten Mauern des Klosters ver weisen werde, wofern sie auf ihrem Trotz bestünde. Durch Bitten, Vorstellungen und Drohungen wußte er endlich Scholastikas Einwilligung fast mit Gewalt zu erringen, und brachte alsdann dem kranken Ritter die frohe

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Seite 1 von 6
Datum: 07.04.1928
Umfang: 6
-Studienkommission auf tragische Weise ein Mitglied, den 36jährigen Adrian Ritter, verloren, der bei einem Besuch im Amalienbad ertrunken ist. Im Lauf des gestrigen Tages besichtigte die Kom mission unter Leitung hervorragender Persönlichkeiten eine Reihe öffentlicher Institutionen, darunter auch das Amalienbad, wo etwa dreißig Teilnehmer der Studien- kormnission das Schwimmbad benützten. Nach Abschluß der Besichtigung fuhren die Arb e iterdeleg ierten, die sich aus verschiedenen Städten der Schweiz zur Reise

nach Wien zusammengefunden hatten, in ihr Hotel zurück, wo sie feststellten, daß einer ihrer Gefährten, eben Adrian Ritter, der Delegierte aus La Chaux-öe-Fon ds, fehle. Im Amalienbad, das von einem zahlreichen Publikum besucht war, konnte es leicht geschehen, daß niemand aus der Reisegesellschaft die Abwesenheit Herrn Ritters sofort auffiel. Erst in später Nachtstunde konnte erfahren werden, daß Herr Ritter gegen 9 Uhr abends im Schwimmbad tot aufgefunden worden war. Der tragische Vorfall steigert

sich dadurch, daß der Bruder des Verunglückten, Herr Martan Ritter und die B r a u t des Herrn Adrian Ritter sich ebenfalls bei der Reise gesellschaft befinden. Die Leiche wurde, wie wir erfahren, auf folgende Art ausgefunden: Ein Schwimmer glaubte gegen 9 Uhr abends einen menschlichen Körper auf dem Grunde des Bassins wabrzunehmen. Mit Holzstangen wurde dann der Körper eines etwa 30jährigen Mannes herausgezogen. Wieder belebungsversuche, die durch etwa zehn Minuten vorgenommen wurden, blieben erfolglos

und dei^ inzwischen eingetrofsene Arzt koünte nur feststellen, daß der Ertrinkungstod bereits vor drei Stunden ein getreten sein müsse. Anfänglich glaubte man, Herr Ritter habe einen Herzkrampf erlitten und sei, ohne einen Laut von sich zu geben, im tiefen Wasser untergegangen. Es wurde aber festgestellt, daß Herr Ritter keinem Er trinkungstod, sondern einer Lähmung derAtmuugs- organe zum Opfer gefallen ist. Me erste Aufführung des Caveü-Films. KB. London, 6. April. Der C a v e l l - F i l m ist heute

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 02.03.1938
Umfang: 6
Nus der Welt des Silms ^Urlaub auf Ehrenwort" - Kriegsfilm einmal anders. Rolf Moebius und Jngeborg Theek. Der Regisseur Karl Ritter wird immer deutlicher eine der markantesten Gestalten des deutschen Filmschaffens. Das zeigte der Film „Verräter", der zuerst in weiteren Kreisen auf ihn aufmerksam machte. Das bewies dann weiter „Patrioten", der auch in Frankreich starken Erfolg hatte, und zuletzt „Unter nehmen Michael". Die besondere Note, mit der Karl Ritter diese Filme aus der üblichen

Wirkung ist. Das Heroische, das Pflichtgefühl, die Einsatzbereitschaft des Soldaten, um die es Karl Ritter in diesen Filmen geht, sind keine aufgeklebten Eigenschaften, sondern verstehen sich von selbst, überzeugen und reißen dadurch mit. Diese hohen Qualitäten der Filme Karl Ritters, die wieder holt mit den höchsten Prädikaten ausgezeichnet wurden, finden sich auch in seinem neuesten Film „Urlaub auf Ehren- wort". Wieder hat er mit sicherem Instinkt ein ebenso un gewöhnliches wie ergiebiges Thema

sie dem Mann auch verbunden sei. Mag sie als liebende Braut, als treue Gefährtin und sorgende Mutter dem Leben des Mannes Ziel und Inhalt geben oder ihm nach Entbehrungen und Anstrengungen seelische Entspannung bedeuten. Karl Ritter hat eine große Zahl be kannter Darsteller aufgeboten. Nach langer Zeit sieht man darunter auch wieder das seit „Mazurka" unver gessene Gesicht von Jngeborg Theek. Sie gestaltet als Krankenschwester „Inge" ein Schicksal, das sich während des großen Krieges wohl unzählige- male

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Tiroler Post
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Seite 19 von 20
Datum: 12.07.1912
Umfang: 20
eines Friesenfürsten Ratbod, später christ licher Einsiedler (daher „Heiligland"), normännischer Seeräuber und der Viialienbrüder. Seit dem 14. Jahrhundert gehörte es zu Däne mark, kam 1807 an England und 1890 an Deutschland. Alfred Ritter von Ziegler. Rifred Ritter von Ziegler, General der Infanterie, der neue Kommandant des 2. Korps und Kommandierender General in Wien. 1854 in Ragyszeben in Ungarn geboren, lvnrde Ritter von Ziegler im Jahre 1874 aus der Theresianischen Militärakademie als Leutnant zum Infanterie

, avancierte als General stabschef der 14. Jn- fanterietruppendivision am 1. Mai 1889 zum Major, kam 1891 zum Generalstabe nach Wien, rückte 1892 zum Oberstleutnant vor, versah sodann Truppendienst im Infanterieregi mente Nr. 68 und lvnrde im Mai 1895 als Generalstabschef des 6. Korps zum Obersten befördert. Im Jahre 1898 mit dem Orden der Eisernen Krone III. Klasse dekoriert und 1. November 1900 als Kommandant der 68. Jnsan- teriebrigade in Ungarisch-Weißkirchen znm Generalmajor vorgerückt, wurde Ritter

und am 8. Januar 1912 znm Oberstinhaber des Infanterieregiments Nr. 60 ernannt, wurde Ritter von Ziegler am 18. April 1912 als Kom mandant des 2. Korps und Komman dierender General nach Wien berufen. Das 2. Korps lvlirde interimistisch von Erzherzog Franz Salvator geleitet. Oie drahtlose Einheitszeit Deutschlands. Die drahflofe Einheitszeit Deutschlands. (Mit Abbilduug.) D ie drahtlose Telegraphie oder Wel lentelegraphie lvird nach allen Rich tungen hin ausgiebig ausgenutzt. Schon vor einiger Zeit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 12 von 24
Datum: 25.03.1939
Umfang: 24
und wartete ein wenig, ob wie der die etwas rauhe, in schnellen Intervallen sprechende, jederzeit herzliche Stimme zu hören wäre. Später hieß es, Karl Ritter werde in den ersten Märztagen zurückerwartct. Von da ab floß der Strom der Briese, Manuskripte und Papiere auf den holzweißen Tisch, und die stillgelegten Te lephone lernten langsam wieder das aufgeregte Klingeln das zu ihrem Beruf gehört. 13 rissen aus Ter neue Film heißt „Kadetten". Ueber Lützkendorfs Drehbuch haben wir unlängst berichtet

zurückdrängten, versuchten auszubrechen. Das Schicksal dieser Gruppe trägt den Film. „Das wird", meint Ritter, „mein Pimpsenfilm, von dem ich immer gesprochen hecke. Ich bin nun aus dem Um weg über Friedrich den Großen zu ihm gekommen. Im Grunde ist das gleichgültig. Jungen sind damals nicht an ders gewesen als heute. Uns ist es eines der großartigsten Beispiele. Ich will es mit Jungen von heute — den Jun gen von heute zeigen, und sie sollen vor der Leinwand sitzen und sollen das Gefühl haben: die sind genau

so wie wir. Der Film soll Zeigen, wie ein Pimpf zu sein hat. Das Heldentum dieser Dreizehn besteht nicht aus Brust raus und Bauch rein, aus dramatisch gesungenen Hymnen und narkotischen Phrasen." Ritter hat gerade ein paar Wochen lang unter Jagd- und Vombenfliegern gelebt; Heldentum muß irisch und fröhlich sein. Man muß Humor und darf auch Manschetten haben, denn es gibt keinen Menschen, der • die dickste Luft mit ungetrübter Heiterkeit ertrüge. Wichtig ist allein, daß der Wille in jeder Sekunde stärker

ist als die mehr oder weniger dummen GeMste. Wichtig ist die innere Haltung, der wir das verpflichtende Attribut Preußisch zu geteilt haLen. Entscheidend ist das Bewußtsein, daß es keine Luft gibt, die so dick wäre, daß man überhaupt nicht starten ' könnte. Ritter will Jungen zeigen, denen diese Haltung in stinktiv zum Richtmaß ihres Handelns wurde, als sie vor Entschlüssen standen, die sie nicht übersehen konnten, und als ihnen nur eines klar war: wir dürfen nicht versagen. Auf der ersten Seite des Drehbuches

stehen die'e Jun gen mit ihren Namen Wilhelm, Fritz. Heinz und so — und ihren Charakteristiken. Ritter bleibt seiner Drama turgie, die er zum erstenmal für „Urlaub auf Ehrenwort" aufgestellt hatte, treu. Es gibt keine Hauptrollen; die Mannschaft spielt die Hauptrolle. Es ist ein Dicker dabei, der gern ißt und sich des öfteren fürchtet, ein kleiner Iro niker. der die Dinge kühl ansieht, ein Lyriker, der das Leben romantisch findet, und eine an der Härte der Tat sachen sich entwickelnde Führernatur

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 10
Datum: 27.05.1932
Umfang: 10
G. m. b. H.'. Berlin SW. 61. Warum bist du so still. Ritter?! Du zweifelst wohl? Ich schwöre dir, daß nicht lüge! Hus ist frei! Hier, siehe, diese Hand hier hat seine Kette ausgeschlossen! Diese Hand hier, diese Versammlung von fünf Fingern, hat ihn aus seinen: Kerber hinausgeführt! Gehe zun: Turme Sankt Paul! Nein, nein, ich locke dich in keine Falle, weder dich, noch einen der anderen Böhmen! Nein, nein, dreimal nein, ich habe an keinem von euch als ein Judas gehandelt! Nein! Nein! Nein! Mann, Ritter, stier

mich nicht so an! Laß deine Wehr stecken! Ich schwöre dir auf den Knien, ich sage die Wahrheit, die reine Wahrheit: Hus ist frei! Nein, großer Gott, Ritter, du kannst nicht so grausam sein! Was hob ich vir getan, daß du mein Handgelenk brichst?! Tu das Messer weg! Tu es weg, sag ich, oder ich schreie um Hilfe! Ich schreie Mordio, daß vre Welt einbricht! Mordio! Weg! Weg! Nicht! Nicht! Nicht! . . — 18 — Noch immer beheulen die Hunde des Henkers Weg. Es ist inzwischen im nächtlichen Konstanz tagt oller Lärm

, wenn es eine eisen beschlagene Tür ans dem Schloß wuchtet. Aber dieser Diebslävm geht unter in dem der Hunde. Der Grimmensteiner hat die Arbeit sein eingefädelt, obwohl sie sein erster Einbruch ist und gar nicht ritter- mäßigx Diesmal geht es um keine bürgermeisterlichen Schindeln, die er klauen will; diesmal geht es um die in der städtischen Pfandleihe liegenden Barren Goldes und Sil ber. um das Münzblech, und vor allem um: die mit köst lichen Steinen geschmückten Reichskleinodien, die der ewig geldbedürstige

König vor einigen Wochen 'den Konistanzern versetzt hat. Für eine solche Beute lohnt es schon, bis an pen Bauch durch die faulen, stinkigen Schlammwasser des Stadtgrabens zu waten, aus allen Vieren durch den Un flat der Ghgväben zu kriechen. Vom Strauchdieb zum Hausdieb ist nur ein Schritt, wenn auch in den Augen ehrenfester Leute kein kleiner. Ritter Jörg hat ihn gelassen getan, ohne die geringste Spur von Gewissensbissen. Ein, armer Teufel, und wenn er zehnmal ritterbürtig

. Ritter Jörg verstand sie Mar nicht; dennoch klangen sie seinem Ohre gut. Doch trotz genügend ethischer Untermauerung seines Vorhabens geht der vom End recht besonnen und vor sichtig zu Werke. Er weiß genau, wenn er aus frischer Tat ertappt wirb, ist ein Strick gefällig, sei's auch nur einer aus geflochtener Weide. Die -Konstanzer zucken nicht zurück vor eines Edelmannes Hals; im Gegenteil, sie drücken einen solchen mit ganz besonderem Vergnügen zu. Nicht umsonst hat, als sie den vom Kyfenesels

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 17.09.1878
Umfang: 6
Vormittags wider Larl Maria, verehelichte Vötter von Axams, 68 Jahre «lt, Hebamme in Mutters, wegen Verbrechens des Betruges nach ZZ. 197, 200 und 203 St. G. B., Aichter die Herren v. Gasteiger und Ritter v. Zirn feld, StaatSanwalt Herr Linser, Vertheidiger Herr Dr. Wackernell. 2. Am 24. September um 9 Uhr Vormittags Wider Grissemann Johann, von Fuchsberg, Gemeinde Perfuchs, 29 Jahre alt, verehelicht, ehemaliger Bauer, wegen Verbrechens des DiebstahlS nach ZZ. 171, Verantwortlicher Redaktear: ZoH. Weovg

ObriO 173, 174 II. a und 179 St, G. B.. Richter die Herren Trafojer und Ritter v. Lachmüller, StaatS- anwalt Herr Linser, Vertheidiger Herr Dr. Witsch. 3. Am 24. September um 4 Uhr Nachmittags wi der Lechuer Johann von Brixlegg, 25 Jahre alt, lediger Hausknecht und Landesschütze, wegen Ver brechens des DiebstahlS nach ZZ. 171. 173, 174 II. «1, 176 II. I.. und 179 R. G. Bl., Richter die Herren Trafojer und Ritter v. Lachmüller, StaatS- anwalt Herr Ritter v. Neinisch, Vertheidiger Herr Dr. Dinter

. 4. Am 25. September nm 9 Uhr Vormittags wider Riedl Ulrich von Kirchberg, 24 Jahre alt, ledig, Schweizer, wegen: l. Verbrechens der Theilnahme an der Verfälschung öffentlicher Creditpapiere nach Z. 109, '2. Verbrechens der öffentlicher Gewaltthätigkeit nach Z. 87. 3. Verbrechens des Betruges nach ZZ. 197 und 200 St. G. B., Richter die Herren v. Gasteiger und Ritter v. Ziernfeld, Staatsanwalt Herr Linser, Vertheidiger nach Wahl des Angeklagten Herr Dr. Falk. 5. Am 26. September um 9 Uhr Vormittags wider: 1. Prem

Anton von Vögelsberg, 33 Jahre alt, ver ehelicht, Taglöhner, und 2. Prem Nothburg geborue Meixner, 37 Jahre alt, Frau des Vorgenannten, wegen Verbrechens des Betruges nach ZZ. 197, 199 a. k-, 200, 201 ct. und 203 St. G. B., Richter die Herren Ritter v Zirnseld und Ritter v. Lachmüller, StaatSanwalt Ritter v. Reinisch, Vertheidiger für Ersteren Herr Dr. Ebner, für Letztere Dr. Felderer. 6. Am 27. September um 9 Uhr Vormittags wider Benza Johann von Vipolzano bei Görz, 40 Jahre alt, verehelicht

, Früchtenhändler in Innsbruck, wegen Verbrechens des Betruges nach ZZ. 197, 199 k. und 203 St. G. B., Richter die Herren Trafojer und v. Gasteiger. Staatsanwalt Herr Linser, Vertheidiger Herr Dr. Hammer. 7. Am 27. September um 4 Uhr Nachmittags wider Kottat) Johann von Preßburg, 38 Jahre alt, ledig. Amtödiener beim k. k. Bergamte in Kitzbichl, wegen: l. Verbrechens der Amtsveruntreuung nach Z. 181. 2. Verbrechens des Betruges nach ZZ. 197 und 200 St. G. B., Richter die Herren Trafojer und Ritter v. Lachmüller

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 20.03.1953
Umfang: 4
. Machen Sie keine Scherze mit mir! Ich bin kein Laffe! Sie ha ben das Gold ebensogut feßtg&stellt, wie ich, nicht wahr?“ Der Chemiker schüttelte mit dem Kopf und machte plötzlich ein so hilfloses Gesicht, so daß es dem Assistenten vorkam, als äh nele es jetzt dem des Kommissars. „Ich habe kein Gold in der Vase festge stellt, wirklich keine Spur, Herr Kollege!“ Ritter kam ein Gedanke. Vielleicht hatte Sarmiento das Gold aus der Vase entfernt, ehe er sie zur Untersuchung gab. „Haben Sie Spuren gewaltsamer Entfer nung

des Goldes an der Innenfläche der Bronze festgestellt?“ Der Chemiker verstand den Assistenten sofort. „Nein“, sagte er zugeknöpft, „die Pa tina war ganz unverletzt wie seit vierhun dert Jahren. Im übrigen bitte ich Sie, sich mit ihrer phantasievollen Verdächtigung ge genüber dem Herrn Kommissar etwas mehr zurückzuhalten, Herr Dr. Ritter!“ „Dann muß ich wohl geträumt haben?!“ „Litten Sie einmal an Malaria?“ „Allerdings“, entgegnete der Angeredete verblüfft. Er wußte nicht, worauf Cardonas hinauswollte

, Sie riechen heute ja noch da nach!“ sagte Ritter grob und schlug die Tür so feist hinter sich zu, daß Cardonas ängst lich zusammenzuckte. / Vergeblich bemühte sich der Assistent an diesem Vormittag — es war ein Samstag — im Hauptzollamt den Vorgesetzten des Zoll- koonmisiiiars, Zolldirektor de Oumha, zu spre chen. Dem Beamten wurde bedeutet, daß der Chef des Hafenzollamtes vor wenigen Minu ten bereits sein Wochenende angetreten habe, um in den Badeort San Isidro im Nor den der Stadt zu fahren

, wo er ein Land haus besaß. Ritter biß sich auf die Lippen und über legte. Inzwischen schlug es vom Prachtbau der Kathedrale elf Uhr; somit hatte es kei nen Zweck mehr, noch einmal in den Dienst zu gehen, der an den Samstagen zu dieser Stunde beendet wurde. Geistesabwesend schritt Dr. Ritter durch die Straßen, die in der steigenden drücken den Hitze ziemlich leer dalagen. Zeitungs und Limonadenverkäufer versuchten mit wenig Erfolg, Leute anzulocken Diese hatten es alle eilig, um zu den Bahnhöfen zu ge langen

. von denen auc sie rasch und billig in die herrliche Umgegend der Stadt, nach dem Ausflugsort Olivos nach der Sommer frische San Fernando de Buenavista oder nach dem Wallfahrtsort Lujan gelangen konnten. Selbst die ärmsten Portenos ließen sich dieses Sonntagevergmiügen nicht entge hen. Gerhard Ritter hatte sich sonst den Ausflüglern angeschlossen oder traf stets Be kannte, mit denen er eine Land- oder Segd- partie unternahm. Heute hatte er dafür keinen Sinn. Noch immer grübelte er darüber

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 11.03.1953
Umfang: 6
, ohne dazu ver pflichtet gewesen zu sein. Ich wiederhole: Calleizas ist Empfänger der Vase und des Goldes!“ „Herr Dr. Calleizas hat mit der Sache nichts zu tun!“ schrie der Kommissar und schlug mit der Faust auf den Tisch. „Ja, aber — wer sollte denn sonst der Begünstigte des Goldschmuggels sein?“, rief Ritter verwundert und ärgerlich zugleich. „Das geht Sie gar nichts an. Machen Sie gefälligst Ihre Arbeit ln Ihrer Abteilung und überlassen Sie das andere mir!“ entgegnete Sarmiento über den Tisch geneigt

aufnen- men“, gab Ritter die unerquickliche Debatte auf. „Meinetwegen“, entgegnete Sarmiento, noch immer gereizt. „Dort steht die Schreib maschine. Schreiben Sie nieder, was Sie für richtig halten.“ Der Assistent hämmerte seinen Bericht auf das Papier, unterschrieb das Protokoll, legte es dem Vorgesetzten auf den Tisch, der kaum Notiz davon nahm, und entfernte sich mit einer knappen, stummen Verbeugung. Da öffnete sich hinter ihm noch einmal die Tür. Sarmientos Kopf wurde sichtbar. „Noch eine Frage

: Sind Sie mit Dr. Callei zas näher bekannt?“ „Nein, nicht persönlich.“ „Schweigen Sie, bitte, gegen jedermann. Auch gegenüber dem Doktor, wenn Sie ihn einmal sehen sollten. Ich erinnere Sie an das Amtsgeheimnis!“ Klapp; die Tür schlug zu. Ritter schüt telte mit dem Kopf und verließ verstimmt das Gebäude. Nach einer Stunde beendete Dr. Ritter seinen Dienst im ZolLschuppen und lenkte seine Schritte dem Ausgang des Zollplatzes zu. Da fiel ihm ein, daß er den sonst so zu vorkommenden alten Beamten vielleicht durch allzu

rechthaberisches Auftreten ge kränkt haben könnte. Anders konnte sich der Assistent dessen Haltung nicht erklären. Also kehrte er um und betrat noch einmal das Hauptgebäude, um sich wegen der Form seiner Mitteilung zu entschuldigen. Vergeb lich pochte Ritter an die Tür des Amts zimmers. Endlich drückte er dessen Klinke nieder und öffnete. Der Raum war leer. Sarmiento schien schon nach Hause gegan gen zu sein. Gerade wollte Dr. Ritter die Tür wieder schließen, als sein Blick auf den Papierkorb fiel: Die Augen

des Besuchers weiteten sich überrascht. Im Korb lag, sorg fältig in kleine Stücke zerrissen das Proto koll. * Dr. Ritter verspürte keine Lust, nach Hause zu gehen. Die vier Wände seines Zimmers schienen ihm heute, so freundlich und gemütlich es ihm die Witwe Ränder» dort machte, drückend enge. Außerdem mußte er mit dem Aufruhr seiner Gedanken allein sein und konnte heute abend die Fra gen der zwar mütterlichen, aber etwas red seligen Frau nicht vertragen, die ihrem Mie ter sicher gleich die Verstimmung ange

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