jenen des Kastelruther Pfarrarchives nur noch die knappen Regesten der Redlich-Ottenthalschen „Archivbericht aus Tirol“ sowie die „Genealogien“ des Stephan von Mayrhofen benützen konnte, blieb das Ergebnis seiner Arbeit lückenhaft. Aber auch seine Frau, Bertha Richter, die bereits 1920 den Aufsatz Santifallers mit Zeichnungen versehen hatte und die dreißig Jahre später einen Beitrag zur Geschichte der Lafay veröffentlichte 8 * 0 * ), konnte keine wesent lichen Neuigkeiten
? Adelige oder Bauern? so könnte diese Frage auch lauten. Bertha Richter betitelte ihren Aufsatz über dieses Geschlecht „Regesten zur Geschichte der Herren von Lafay“, und in den angeführten Regesten nennt sie die Mitglieder dieser Familie fast durchgehend von Lafay. Dieses kleine „von“ ist heute das übliche Prädikat, das vor die Namen adeliger Familien gesetzt wird. So ent steht der Eindruck, daß wir es hier bei den Lafay mit einem Adelsgeschlecht zu tun haben. Schon Leo Santifaller stellte diese Frage
sie in die tirolische Adelsmatrikelgenossenschaft aufgenommen wor den sind“ 12 ). Nun stimmt es zwar, daß ein Lafay — Berthold nämlich, 1492—1518 Richter in Kastelruth und zeitweise auch Pfleger dort — 1511 in die Adels matrikel eingeschrieben wurde n ) und auch die beiden Innsbrucker Landtage 1511 und 1514 besucht hat' 4 ). Aber die übrigen Lafay, vor ihm, nach ihm? Können sie wirklich, wie Santifaller schreibt, dem niederen Adel beigezählt werden? Vorerst dürfen wir uns durch dieses Prädikat „von“ in keiner Weise
“, abgedruckt in Zeit- schr. Ferd., Innsbruck, III/34 (1890), Anhang S. 11. Die darin enthaltene Angabe, daß das Geschlecht (dieses geadelten Berthold) von Lafay be reits 1514 erloschen ist, ist unrichtig, da Berthold von Lafay noch 1518 gelebt hat, vgl Schiern, 1973, S. 536. ,4 ) Bertha Richter, S. 20, Anmerkung 3. Nach Brandis, Geschichte der Lan deshauptleute, fanden Landtage statt zu Innsbruck am 23. Juni 1511 und am Hl.-Drei-König-Tag 1514, S. 411 und 429. In der langen Liste der Landtagsbesucher