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Schlern
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Seite 13 von 95
Datum: 01.12.1974
Umfang: 95
Richter Berthold von Lafay soll nach den Angaben des Stephan von Mayrho fen — wiederholt bei Santifaller, Richter und Grabmayr — vier Kin der gehabt haben, zwei Töchter, die sich später nach auswärts verheira teten, und die beiden Söhne Hans und Leonhard. Hans soll sich mit einer Dorothea Zekkolf in Obermais verheiratet haben und dort auf dem Lafaihof gewohnt haben. Nun gibt es aber — nach Josef Tarneller: Die Hofnamen im Burggrafenamt und in den angrenzenden Gemeinden, in: Archiv für österr

. Geschichte, Band 100, Wien 1909 — weder in Obermais noch sonstwo im Burggrafenamt ei nen Lafaihof, doch nennt Tarneller unter Nr. 1419 den Leishof in Ober mais, der 1465 von Ulrich Weger be wohnt wurde, und von dem 1491 „die Lafaierin zu Obermais“ Zins gab. 1531 heißt es nach Tarneller: „die alte Lafeirerin...“ Nach Bertha Richter soll dieser Hans 1529 zum letzten Male urkundlich erwähnt worden sein. In der ausführlichen Dissertation Josef Unterers (Inns bruck 1968) über die Ansitze von Meran

und Obermais wird kein La fay genannt. - Der zweite Sohn des Berthold, den Bertha Richter auf S. 19 anführt, hat eine erstaunliche Ähnlichkeit mit unserem schon be kannten Leonhard, dem Sohne des Michael in der Sal, so daß ich nicht zweifle, daß nur dieser Leonhard ge meint sein kann. Auf jeden Fall er scheinen nirgends in den Kastel- ruther Verfachbüchern irgendwelche Lafayer genannt, die nicht von Mi chael in der Sal abstammen. - Im 15. Jahrhundert hat sich ein Lafay nach Dietenheim ins Pustertalische

verheiratet und hat dort männliche Nachkommen, doch scheint das dor tige Lafaygeschlecht auch bereits im 16. Jahrhundert erloschen zu sein. Bertha Richter nennt S. 18 einen 1539 siegelnden Georg Lafay-Nieder- mair zu Dietenheim als Letzten dort, und in den Brixner Lehenbüchern erscheint am 12. August 1563 ein Sigmund Lafayer zu St. Georgen im Landgericht Michelsburg als Lehens träger seiner Frau Margreth Ziegler (Bd. X, fol. 316), doch ist mir un bekannt, ob er ein mit dem Drei blätterwappen siegelnder

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Schlern
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Seite 11 von 95
Datum: 01.12.1974
Umfang: 95
weiterhin als der Erste seines Geschlechtes gelten. Die weiteren Geschicke des Geschlechtes, wie sie von Santifaller dar gestellt wurden, mögen hier übergangen und dort nachgelesen werden. Sicher ist nur, daß die Söhne des Ermordeten den Hof in der Sal verkauften — 1380 an den Herren auf Trostburg, Ekkehard von Villanders S2 ) — und daß erst ein späterer Sproß dieses Geschlechtes, wahrscheinlich der zwischen 1439 und 1466 als Richter von Kastelruth aufscheinende Niklas von Lafay, wieder in den Besitz

Santifallers und später seiner Frau Bertha Richter, wonach die Lafayer von der Mitte des 14. Jahrhunderts weg 200 Jahre lang zu Lafay gesessen sind 35 * ). Michael und seine Nachfahren saßen auf dem Sal-Hof, der 1511 geadelte Berthold hingegen wohnte in einem Haus am Dorfplatz, das heute verschwunden ist und an der Stelle stand, wo der nördlich ste Flügelteil des Ansitzes Kraus liegt 30 ). Zu Lafay saß damals kein Lafay mehr, und es ist schwer zu verstehen, wie Santifaller diese Behauptung auf stellen konn

te. Beim Tode des letzten Lafay fand sich der genannte Hof auch nicht unter der Erbmasse; er gehörte damals dem alten Richter Peter Scaguler, der ihn aber nicht selbst bewohnte — er saß zu Unterpray —, sondern seinem Sohn Michael Wörndle) und der eigentliche, na menlose Hof in der Sal gegenüber vom Wolfwirt, an dessen Stelle heu te die Fleischhauerei und das Kauf haus des Walter Silbernagl steht, Haus Nr. 6. Dieser Hof in der Sal gehört mit Grundherrlichkeit dem Hochstift Augsburg und zinst seit

(?), und dessen Eltern Karel und Staem genannt, Reg. 22 und 26. 34 ) Originalurkunde vom 8. Dezember 1477 im Pfarrarchiv St. Christina/ Gröden, zitiert nach Bertha Rich ter S. 25. 35 ) Schiern, 1920, S. 193, und Bertha Richter, S. 12. Auch Weingartner machte diese Angabe in seinen „Kunstdenkmälern“, II, S. 322. 30 ) Leo Santifaller: Regesten des Kir chenarchivs Kastelrut 1295—1570, Innsbruck 1923 = Schlern-Schriften Nr. 2, Regest 105.

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Seite 6 von 95
Datum: 01.12.1974
Umfang: 95
jenen des Kastelruther Pfarrarchives nur noch die knappen Regesten der Redlich-Ottenthalschen „Archivbericht aus Tirol“ sowie die „Genealogien“ des Stephan von Mayrhofen benützen konnte, blieb das Ergebnis seiner Arbeit lückenhaft. Aber auch seine Frau, Bertha Richter, die bereits 1920 den Aufsatz Santifallers mit Zeichnungen versehen hatte und die dreißig Jahre später einen Beitrag zur Geschichte der Lafay veröffentlichte 8 * 0 * ), konnte keine wesent lichen Neuigkeiten

? Adelige oder Bauern? so könnte diese Frage auch lauten. Bertha Richter betitelte ihren Aufsatz über dieses Geschlecht „Regesten zur Geschichte der Herren von Lafay“, und in den angeführten Regesten nennt sie die Mitglieder dieser Familie fast durchgehend von Lafay. Dieses kleine „von“ ist heute das übliche Prädikat, das vor die Namen adeliger Familien gesetzt wird. So ent steht der Eindruck, daß wir es hier bei den Lafay mit einem Adelsgeschlecht zu tun haben. Schon Leo Santifaller stellte diese Frage

sie in die tirolische Adelsmatrikelgenossenschaft aufgenommen wor den sind“ 12 ). Nun stimmt es zwar, daß ein Lafay — Berthold nämlich, 1492—1518 Richter in Kastelruth und zeitweise auch Pfleger dort — 1511 in die Adels matrikel eingeschrieben wurde n ) und auch die beiden Innsbrucker Landtage 1511 und 1514 besucht hat' 4 ). Aber die übrigen Lafay, vor ihm, nach ihm? Können sie wirklich, wie Santifaller schreibt, dem niederen Adel beigezählt werden? Vorerst dürfen wir uns durch dieses Prädikat „von“ in keiner Weise

“, abgedruckt in Zeit- schr. Ferd., Innsbruck, III/34 (1890), Anhang S. 11. Die darin enthaltene Angabe, daß das Geschlecht (dieses geadelten Berthold) von Lafay be reits 1514 erloschen ist, ist unrichtig, da Berthold von Lafay noch 1518 gelebt hat, vgl Schiern, 1973, S. 536. ,4 ) Bertha Richter, S. 20, Anmerkung 3. Nach Brandis, Geschichte der Lan deshauptleute, fanden Landtage statt zu Innsbruck am 23. Juni 1511 und am Hl.-Drei-König-Tag 1514, S. 411 und 429. In der langen Liste der Landtagsbesucher

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