sich den ganzen Besitz seines Vaters aneignete. Es blieb der Witwe, wenn sie nicht Hungers sterben wollte, nichts übrig, als die Weisung ihres Gatten zu befolgen. Sie nahm das Aquarrllportrail, begab sich damit zu Ting Sing und bat ihn, ihr zu ihrem Rechte zu verhelfen. Da die Familie und deren Geschichte im ganzen Orte bekannt war, fühlte der Richter, daß sein Ruf als weiser UrtheilSoerkünder gefährdet sei, wenn er nicht Rath schaffte. Er nahm das Bild entgegen, schickte die Anklägerin heim und setzte
in Südafrika viel ungünstiger jet, als offiziell zugegeben wird. Der interessante Brief eines Offiziers wird im staben schimmerten durch die bemalte Oberfläche. Der Richter riß dir obere Papierschichte ab und fand zwischen ! dieser und der Pappe, auf welche das Bild geklebt ! war, ein zusammengefaltetes Dokument: den letzten Willen deS Verstorbenen, mit dem Kodizill, daß Ting Sing als Belohnung für die Hilfe, die er der armen Witwe angedeihen lassen werde, 2000 Unzen Silber, die nebst einem großen Schatz
an einem genau be- ! zeichneten Orte verborgen lagen, behalten dürfe, i Der Richter memorirte das Testament, bis es sich ! Wort für Wort seinem Gedächtniß eingeprägt halte, j dann zerstörte er es und ließ dem Angeklagten sagen, \ daß er ihm wichtige Mittheilungen zu machen habe, j Als dieser bei ihm eintrat, lud er ihn ein, auf dem ' Divan Platz zu nehmen. Der Richter aber that, als - ob er einen unsichtbaren Gast auf's ehrerbietigste be- ! grüßte. Ec ging ihm fast bis zur Thüre entgegen, ! reichte
ihm herzlichst die Hand und führte den unsicht- ! baren Jemand auf den Ehrenplatz und schien sich angelegentlich mit ihm zu unterhalten. Der angeklagte Sohn glaubte, daß der Richter plötzlich den Verstand i verloren habe. Ting Sing verfiel in eine Art Ver- ! zückung und wandte sich mit den Worten an ihn: „Mein Sohn, nach meinem Tode hast Du mein I Weib aus dem Hause gejagt, Dir mem ganzes Eigen- ; thum angeeignet und meinem Jüngsten den ihm ge- \ bührenden Antheil vorenthalten. Du hast mich im ' Grabe
beleidigt und meinen Zorn wachgerufen! Wenn \ Du Deine Sünde bereust und mein Vermögen sofort * meiner Anordnung gemäß theilst, will ich Dir ver geben; aber wenn Du Dich weigerst, sollst Du nie mals erfahren, wo ich meinen werthvollften Besitz ver steckt habe." Der Sohn konnte sich nun nicht länger enthalten, dem Richter zu sagen, daß er von einem Dämon be sessen sein müsse und daß er seinen Worten keinen „Daily Chronicle" veröffentlicht, in dem folgende Einzelnheiten über die Vereitelung des Planes