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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 2 von 8
Datum: 16.06.1889
Umfang: 8
, „ich bin vielleicht in meinem ganzen Leben nicht im Stande, das Geld zurückzngeben." Der General sagte dem Dragoner einige Worte in's Ohr und das Anstitz des Angeklagten hellte sich auf. „Ich nehme das Darlehen an," sprach er, die Kassenscheine der Dame überreichend. Dieselbe wollte, nach Empfangnahme des Geldes ihrem Gemahl den Arm gebend, den Gerichtssaal verlassen. „Nur eine Kleinigkeit noch", rief der Officier. „Ich bitte den Herrn Richter, mir jetzt zu meinem Eigenthum zu verhelfen." „Wieso?" fragte

. „Aber ich kann doch hier im Gerichtssaale mein Kleid nicht ansziehen!" rief purpnrroth die Kanf- mannsfran. „O, es ist jetzt mein Kleid," entgegnete kalt blütig der Officier. Der Mann versicherte verlegen, daß das Kleid sofort zugesandt werden solle, denn sie könne doch nur ein schlechter Scherz sein, daß seine Frau zur Entkleidung hier im Gerichtssaale anfgefordet werde. „Ich scherze nicht im geringsten," versicherte der Offizicier, „und bitte den Herrn Richter jetzt meiner seits das Weitere zu veranlassen." „Das Verlangen

ist berechtigt," sprach der Richter trocken, „der Officier kann die sofortige Entgegen nähme seines Eigenthums beanspruchen. Weigern Sie sich dessen?,, „Natürlich" kreischte die Frau, „nie und nimmer werde ich hier mein Kleid ablegen." Der Richter winkte dem Gerichtsdiener, einem bärbeißigen alten Srhnanzbart, der mit militärischem Paradeschritt auf die Dame losmarschirte. Die Heiterkeit im Zuschauerraume wuchs. Eine Brandstifterin. Am Abend des 22. Mai ds. Js. brach in der Strenschnpfe des Zundlhofes

." „Das genügt nicht" antwortete der Dragoner, die ihm daigebotenen Scheine znrückweisend. „Jeder kann den Preis für sein Eigenthum bestimmen. Das Kleid kostet mir wahrscheinlich wegen Dienst- versäumniß mehr, sodann die Gerichtskosten des soeben von mir verlorenen Prozesses. Ich verlange tausend Rubel." Die Zuhörer lachten ans, der Richter gebot ener gisch Ruhe und erklärte: „Die Forderung ist nn- verhältnißmäßig hoch, indessen die beklagte Partei braucht sie nicht anznnehmen, die Dame kann ja auf beu

, aber sie wird auch ihr Gutes haben." Und würdevoll sprach der Richter: „Die Verhandlung ist geschlossen."

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 8
Datum: 16.06.1889
Umfang: 8
und noch weniger einen Klubzwang geben. Parteiansichten und Parteigelüste sollen gar nie etwas zu entscheiden haben, sondern nur die wirklichen Gründe für das öffentliche Wohl. Man könnte ja auch niemals einen Richter brauchen, der nicht nach Recht und Gerechtigkeit urtheilt, oder Barmherzigkeit übt nach persönlicher Gunst. Bel der Wiederwahl von Abgeordneten er forsche man genau ans ihren Reden und Ab stimmungen, wie sie sich dem Wähle des Volkes, dem Wohl ihrer Wähler gegenüber verhalten haben. Dazu genügt

, daß Sie sich mit uns znm Polizeirichter begeben," meinte die Dame. „Aber Sie bringen mich in die größte Verlegen heit," flehte der unglückliche Dragoner. Man parlamentirte noch ein Weniges, aber die Dame blieb unerbittlich und drohte mit Verhaftung; der Lieuteuant mußte den Weg zum Gerichtssaal antreten. Der Richter entschied kurz und bündig: „Der Lieutenant muß zahlen oder in Schuldhaft wandern." „Sofort zahlen ist mir unmöglich," versicherte der Lieutenant, „und ist der Preis nicht ein sehr hoher

?" „Jeder kann den Preis für sein Eigenthum be stimmen," sprach der Richter, „doch kann ich den Klägern rathen, menschlich zu handeln und den Officier nicht unglücklich zu machen." Ein Beifallsgemnrmel ertönte von den Bänken des zahlreich versammelten Pnblicnms. Der Kaufmann flüsterte mit seiner Frau, er schien zur Milde geneigt zu sein, aber sein Zureden wurde mit energischem Kopfschütte ln znrückgewiesen. „Das Recht möge seinen Lailf nehmen," rief die Frau. „Herr Richter, ich bitte das Weitere zu ver anlassen

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 07.11.1890
Umfang: 4
» R ich t e r: Gendarm, führe» Sie t e» »ächste» Zeugen vor! (Geadarm geht ab, uud gleich darauf deutet er uuter der Thüre »ach dem Richter, worauf ein Man» auf deuselbeu zutritt.) Richter: Wie heiße» Sie? — Ja tob: Jakob Lorch. Richter: Wie alt fiud Ste: — Jatob. Ich meine, da» gehört gar nicht hieher. Richter: Wolle» Sie augenblicklich sage», wie Ät Sie in? — ' I atob: Dreiaaddreißig Jahre. ^ R Mter: Siud Sie lutherisch oder katholisch? — Ja tob: Aber Herr Richter! Richter: Weuu ste fich uoch einmaluutersteheu

, mir zu widerspreche», so. lasse-MSie eiastecke« hei Wasser »nd Brod. - Jatob: Ich bt»latherisch. Richter: Sind fiemit de»Angetlagte» ver wandt, verschwägert oder in Diensten? — Jatob: Ichs mit denen? Fällt mir gar nicht ei», w» denken Sie hin, Herr Richter t.(Steigende» Gelächter im Pablitnm.) '. . » Richte r: Enthalte» Sie fich' der uupaffeude» Bemertuugewl hebe» Sie die Haud, »ad schwöre» Sie. — Int ab: Ich mewe aber wirtlich, Herr Richter, das wäre unuöthig. (Gelächter im Publikum.) Richter (erhebt

sich wüthend uud schreit? Ich lasse Ste arretireu; wen» Sie sich »och etamal er dreiste», eiue Gegenrede z» mache»; Hebe« ste die Haud 'M ' die Höhe,? schwöre» Siel (Jakob erhebt die Haud. Der Richter liest ihG deqEU W„uud Jakob spricht nach.) Rich t e rr Ich schvSre. -so währ Mir. Eytthelft! — I«t ob: Ich schwöre, so wahr mir Gbtt helfe! Richter: Alle» zu bericht«»,. ,7 UM ich; «eik '-. I«tob: Alles zu berschteü/ wä» ich weiß. Dichter: Nichts - zu verschweige», wa» zur Aufhellung d«» Thatbestaade» . diene

» taa» --- Ja tob: Nkcht» z» verschweige», wa» zur Aushel- luug des ^DtbestaudeS dieaew kau». ^ - Richt Uud nichts, al» die relne Wahrheit z» .sagen! ^ . 'H a ^o> b^^d^nicht», al» die^reine Wahrheit' z» »tchter5'A«e»i — Sa-tab: A»e»l. Richter: Nu», wa» habe» Sie zu s«ge»P -- Jatob: Eine schöue Empfehlung vom Herr» Oberst, und er ließe Sie auf heute Abend acht Uhr zum Souper einlade». Da» Reh, da» er gestern geschossen, sei angekommen. (Schallende» Ge lächter im Publikum.) Richter: W—a—a—a—»: Siud

Sie den» kein Zeuge? — Jatob: Nei», Herr Richter, ich bi» der Bediente de» Herrn Oberst, nnd sollt» Sie einladen, uud da» ich Ste uicht z» Hausv fand, biu ich hieher getommeu. Als ich nach Ihnen fragte hat mich ein Gendarm da herein gewiesen. (Allge» meine Heiterkeit.) Hlmege Woft. (Der Zarewitsch in Wien.) Gestem u« zwei Uhr Nachmittags ist der rassische Großfürst» Thronfolger in Wien eingetroffen. Z» dessen Empfang auß dem Bahnhose erschienen der Kaifer, Erzherzog, Karl Ludwig, mit seinen drei Söhne

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Meraner Zeitung
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Seite 7 von 14
Datum: 22.05.1883
Umfang: 14
. Die Verhandlung spielte sich folgendermaßen ab: Richter: Frau Theresia Mühlmaier, Thür« hüterS-Wittwe, 56 Jahre alt, unbescholten, find angeklagt, daß Sie die Frau Lotto-Collectantin Jda Zweibidl öffentlich in ihrer Colleetur be schimpften. Wie verhielt sich die Sache? Augekl.: Ich bitt', Herr kaiserlicher Herr Rath, die G'schicht ist die: Ich bin beiweitem nicht die Frau die ein' Menschen aufsässig wär', sondern im Gegentheil, mein Mann war, Gott hab ihn selig, «in Thürhüter im Ministerium, darum weiß

ich, waS das ämtliche Sachen be deut'. DaS weiß ich von mein' Mann auS, besser als mancher hoher Beamte, Ihnen ausge nommen, Herr Rath. Richter: WaS wollen Sie damit sagen? Augekl.: Nämlich, daS weiß ich, daß daS gegen daS G'setz iS, daß die Lotteristin Unserein' d'Nummern auslegen soll! Richter: Ich verstehe Sie nicht. WaS meinen Sie denn eigentlich? Angekl.: Wissens, gnä' Herr, da» war so: Neulich iS bei mir a sehr feiuer Herr ausS Kabinet zog'n. I hab ihm g'fragt, wer er iS, wann sein Geburtstag fallt, wie alt

er i» und so weiter, na und da erzählt er mir daß er Ludwig heißt, daS wär' 25 und daß er am 31. Jänner gebürtig iS. Am IS. iS er bei mir einzog'« und 15 fl. hat er glei' ZinS zahlt für» Kammernet und unser HauSnummero dazu i» 56; alSdann da hätt' i 25, 31, 15 und 56 beisamm' g'habt, weil i aber hab' woll'n fünf Nummeru setzen, so bin ich zu der Krau von Zweibidl umi, zu der Lotteristin und Hab'S um Rath 'gsragt. Richter: Ja, ich möchte doch von Ihnen die Ursache und den Verlauf de» Streite» wissen. Augekl.: I bitt, daS kommt

'», der Stuben hätt' 19; da» wär' gar ka üble» Numero.' — Gut. sag' l d'rauf, nehmen wir 15 25 31 19 56. Sie schreibt mir'» ein auf zwanzig Kreuzer und wie i am Samstag zur Lotterie komm', i» richtig IS 25 ZI 47 da. Hat mir dö — Frau, na daß i mi halt mäßigen thu' vor dem hohen G'richt — hat mir dö richtig den 47er auSg'red't, wo t dö schön Nummern setz'. So wa» soll an leicht net magerln? Richter: Darauf hin haben Sie Frau Zweibidl beschimpft? Angekl.: Ah beleil Ich bin nur in d' Collektur eini

um mein Terno; döS war aber nur a Bettel« terno, denn wenn man Fünfe setzt und e» kommen nur Drei, so kriegt ma fl. 26. DöS i» a Bettelterno. Richter: Und haben Sie die Frau be« chimpft? — Angekl.: Ah na, nur g'ärgert hab' i mi. Richter: Frau Zweibidl, Sie haben die Verantwortung der Geklagten gehört, wa» haben Sie darauf zu sagen? Frau Zweibidl: Ich kann nur sagen, wa» n meiner Klag' drin steht: Der Madam' Mühl maier, die schon zwölf Jahr' bei mir setzt, hab' ' den Rath geben, daß den 47er auslasten

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 09.12.1881
Umfang: 8
alt, katholisch, verehelicht, wegen Diebstahls. Vorsitzender L.-G.-Präsident Tr. Ed. Ferrari; Richter: B.-R. Alber und R. v. Lachmüller; Staatsanwalt: R. von Köpf; Vertheidiger: Dr. Onestinghel 2. Am gleichen Tage um 11 Uhr vormittags: Pezzi Emanncl von Eichholz, kath, ledig, Vagant, wegen GcwohnheitsdiebstahlS und Landstreicherei. Vor sitzender: Dr. Ed. Ferrari; Richter: B.-R. Alber und R, v. Lachmüller; Staatsanwalt: R. v. Köpf; Vertheidiger: Dr. Wackernell, 3. Am nämlichen Tage um 4 Uhr

nachmittags: Mair Simon von Vnlpmes, 35 Jahre alt, kath., ledig. Schmied und Vagant, wegen Geivohnheits- diebftahls. Vorsitzender:-Dr. Ferrari; Richter: B.-R. Alber und R. v Lachmüller; Staatsanwalt: Dr. Pegger; Vertheidiger: Dr. Dinter. 4. Am 13. December um 9 Uhr vormittags: Knrzl Dom. von Ealzeranica, Bezirk Levico, 37 Jahre alt, kath., ledig, wegen Todtschlags. Vorsitzen der: Dr. Ed. Ferrari; Nichter: v. Gasteiger und Dr. Blaas; Staatsanwalt: Dr. Köpf; Vertheidiger: Dr. Dureggec. 5. Am gleichen Tage

um 4 Uhr nachmittags: Kirschner Johann von Sitze, berg, 62 Jähre alt, kath, ledig, Taglöhner, wegen Brandlegung^ 'Vor sitzender: R- v. Ziernfeld; Richter: v. Gasteiger und Dr. Blaas; Staatsanwalt: Dr. Pegger; Vertheidi ger: Dr. Felderer. 6. Am 14. December um 9 Uhr vormittags: JooS Susanna, geb. HaaS, von Graun, 39 Jahre alt, kath., verh, Wirtin, wegen Brandlegung. Vor sitzender: Dr. Ed. Ferrari; Richter: R. v. Ziernfeld nnd Dr. Brunner; Staatsanwalt: Dr. Pegger; Ver theidiger: Dr. Ebner

. 7. Am gleichen Tage um 4 Uhr nachmittags: Schlecht Ferdinand von Hötting, 51 Jahre alt, kath., Witwer, Maurer, wegen Gewohnheitsdiebstahls und Uebertretung nach ZZ 320 o, 55 nnd 179 St. G. B. Vorsitzender: Dr. Ed. Ferrari; Richter: R. v. Ziernfeld und Dr. Brunner; Staatsanwalt: R> v. Köpf; Vertheidiger: Dr. Hammer. S. Am nämlichen Tage um 6 Uhr abends: Moser Johann von Dornegg, 22 Jahre alt, kath., ledig. Bauernsohn, wegen Nothzucht. Vorsitzender: Dr. Ed. Ferrari; Richter: R. v. Ziernfeld und Dr. Brunner

; «staatsanwalt: R. v. Köpf; Vertheidiger: Dr. Haßlwanter. 9. Am 15. December um 9 Uhr vormittags: Hell Josef von Oberperfuß, 33 Jahre alt, kath., ledig, ! Maurer, wegen Raubes. Vorsitzender: Dr. Ed. Ferrari; Richter: B.-R. Alber und Dr. Brnnner; Staatsanwalt: R. v. Köpf; Vertheidiger: Dr. Köck. 10. Am gleichen Tage um 4 Uhr uachmittags: Höflinger Josef von St. Johann, 20 Jahre alt, kath., ledig. Spängler, wegen Nothzucht. Vorsitzen der: Dr. Ed- Ferrari; Richter: B.-R Alber und Dr. Brunner; Staatsanwalt

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 04.06.1883
Umfang: 8
Landesgerichtspräsident Dr. Ed. R. v. Ferrari, Richter v. Gasteiger und v. Stesenelli. 3. Am gleichen Tage um 4 Uhr nachmittags Kl aisner Franz von Grinzens, 2b Jahre alt, katholisch, ledig, Bauersmann, wegen 1. Nothzucht, 2. Schändung; Vorsitzender Landesgerichtspräsident Dr. Ed. R- v. Ferrari. Richter v. Gasteiger und R. v. Lachmüller. 4. Am 12. Juni um 9 Uhr vormittags Ober- fchmid Sebastian von St. Johann in TauferS, 57 Jahre alt. katholisch, ledig, Maurer, wegen Tod- schlagS; Vorsitzender Landesgerichtspräsident Dr. Ed. R. v. Ferrari

, Richter v. Gasteiger und v. Stefenelli. 5. Am nämlichen Tage um 4 Uhr nachmittags Sardagna Maria, geb. Richter, von Feinburg m Sachsen gebürtig, zuständig nach Castello, Bezirk Cavalese, Witwe. Dienflmagd, wegen 1. Diebstahls, 2. Betruges; Vorsitzender Landesgerichtspräsident Dr. Ed. R. v. Ferrari; Richter v. Gasteiger und v. Ste fenelli. 6. Am 13. Juni um 9 Uhr vormittags Elsler Anton von Tiers, 38 Jahre alt, katholisch, verehe licht, Tischler hier, wegen 1. Nothzucht, 2. Schän dung; Vorsitzender

Landesgerichtsrath R. v. Ziern feld. Richter r>. Stefenelli und R. v. Lachmüller. 7. Am nämlichen Tage um 4 Uhr nachmittags Lechner Nikolaus von Landl, 41 Jahre alt, katho lisch, ledig, suspendierter k. k. Postmeister, wegen Veruntreuung: Vorsitzender Landesgerichtsrath R. v. Ziernfeld, Richter Dr. Blaas und R. v. Lachmüller. 3. Am 14. Jtyn um 9 Uhr vormittags: ».Fuchs Mathias von Westendorf, 33 Jahre alt, katholisch, verehelicht, Kleinhäusler in Hochklenk, d. Ober- schmid Joses von Brambcrg, 32 Jahre alt, katho

lisch. ledig, Dienstknecht, o. Birnbacher, Johann, 6V Jahre alt, verehelicht, von Zell am See, wegen Diebstahls; Vorsitzender Dr. Hammer, Richter Dr. Blaas und R. v. Lachmüller. 9. Am nämlichen Tage um 11 Uhr vormittags Scheiber Marianna von UmHausen, 20 Jahre alt, katholisch, ledig. Wirtschafterin, wegen versuch ten Kindsmordes; Vorsitzender Dr. Hammer, Richter Dr. Blaas und R. v. Lachmüller. 10. Am gleichen Tage um 4 Uhr nachmittags Fischer Joses. 33 Jahre alt, JSraelit, verehelicht

, Schuhwarenerzeuger in Olmütz, wegen Betruges; Vorsitzender Dr. Hammer, Richter Dr. Blaas und in. v. Lachmüller. 11. Am 15. Juni um 9 Uhr vormittags a. Sot- tochiesa Vigil von Trient, 51 Jahre alt, katho lisch, verehelicht, verantwortlicher Redacteur des „Nac- coglitore' und Handelskammer-Protokollist in Ro- vereto, b. Christellotti Josef von Trient, 45 Jahre alt, katholisch, verehelicht, Buchdruckereibesitzer in Rovereto, wegen Störung der öffentlichen Ruhe; Vor sitzender

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 12
Datum: 07.03.1883
Umfang: 12
künftig den Ein legern gestattet, mehr als eine Sparkarte wöchentlich einzulegen, gab zu einer längern Discussion Anlass. Zur Ausarbeitung einer Geschäftsordnung wurde schließlich ein aus dem Generalsekretär der österrei chisch-ungarischen Bank Gustav Leonhardt und dem Reichsrathi-Abgeordneten Alfred Lenz bestehendes Comitä gewählt. nach Rom, wegen Hochverraths, Vorsitzender Präsident Dr. Ed. Ferrari, Richter R. v. Ziernseld und Dr. Hammer, Staatsanwalt Dr. N. v. Reinisch. 11. Am 17. März um 9 Uhr

vormittags wider Kress Joses von Forchich, Bezirk Reutte, 47 Jahre alt, katholisch, ledig. Manrer, wegen 1. Nothzucht, 2 Schändung, 3. Unsittlichkeit, 4. Betruges, Vorsitzen der Präsident Dr. Ed. Ferrari, Richter v. Gasteiger und v. Stefmelli. StaatZanwalt Dr. N v. Neinisch. 12. Am 17. März, um 4 Uhr nachmittags, wider Fuchs Mathias von Westendorf, 33 Jahre alt, katholisch verehelicht. Kleinhäusler in Hochklenk. wegen Diebstahls, Vorsitzender Dr. Hammer. Richter v. Stefcnclli und N. v. Lachmüllcr

ihn durch einlrächti ges Zusammenwirken unterstützen. Der Direktor der Postsparkassen, Hofiath Coch, gab sodann ein län Aus dem Schwurgerichtssaale. Während der ersten Schwurgerichtsperiode bei dem k. k. LandeSgerichte Innsbruck gelangen nach- tehende Strasfälle zur Verhandlung: 1. Am 12. März um 9 Uhr vormittags wider Neinisch Nosina, geb.Pretzl von VulpmcS. 46 Jahre alt, katholisch, Witwe, Privat, wegen Betruges. Vor sitzender Präsident Dr. Ed. Ferrari, Richter N. von Ziernfeld und v. Stefenel'.i, Stattsanwalt

Dr. R. v. Reinisch. 2. Am 13. März um 9 Uhr vormittags wider Scardanzan Johann ta Antonio, 30 Jahre alt, katholisch, ledig, Maurer von Forno di Canale, Bezirk Agordo. Provinz Vellnno, wegen Todschlags, Vorsitzender Präsident Dr. Ed. Ferrari, Richter von Gasteigex und Dr. Blaas, Staatsanwalt-Substitut R. v. Leon. 3. Am 13. März um 4 Uhr nachmittags wider Weißbacher Simon von Wcstendorf, Bezirk Hops- garten, 67 Jahre alt. katholisch, ledig, Taglöhncr, wegen schwerer körperlicher Bejchädignng, Vorsitzen

der Präsident Dr. Ed. Ferrari, Richter Dr. Ham mer und R.v. Lachmüller, Staatsanwalt Dr. R. von Reinisch. 4- Am 14. März um 9 Uhr vormittags, wider 1. Prunner Alois, 17 Jahre alt, katholisch, ledig, HandlungSlehrling, 2. Franceschini Heinrich, 16 Jahre alt. katholisch, ledig, Lithograph, beide von Trient. wegen Störung der öffentlichen Ruhe, Vor sitzender Präsident Dr. Ed. Ferrari, Richter R. von Ziernsesd und Dr. Hammer, Staatsanwalt Dr. R. v. Reinisch. 5. Am 14. März um 4 Uhr nachmittags wider Muigg Josef

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 24.08.1881
Umfang: 8
Monat und eine! KzstaeldcS von SD kr. per Tag erhalten, « war vier Tage im Neuste der Gräfin, bestritt für dieselbe allerhand kleine Auslagen im Gefammtbetrage von IS fl. und fordert daher von Brandenburg 45 fl. Richter: (Zu dem Geklagten). Man hat bei Ihrer Ergreifung in Jhr'.m Besitze einen Betrag von 80 fl. gefunden und eS hat Ihnen Ihr Herr Untersuchungsrichter wiederholt zneredet, den Ansprüchen deS annen Mohren gerecht zu werden, wann» weigerten Sie sich dennoch, denselben zu zablen

? — Geklagter: Weil einen derlei Leute immer betrügen. — Richter: Nun, Sie haben es fürwahr nicht nothwendig, andere Leute deS Betruges zu zeihen, ich verbiete eS Ihnen übrigens aus das Strengste, den Klüger zu beleidigen. — Nochmals frage ich, viarum »ollen Sie nicht zahlen? — Geklagter: Weil ich die geforderte Summe zu zahlen nicht verpflichtet bin, denn sehen Se mal, Herr Richter, wie komm ich denn dazu, den Mohren für 14 Tage zu zahlen, ich hab ihn ja überhaupt nicht für mich, sondern für meine Frau

aufgenommen. — Richter: Sie hatten die Gewissenlosigkeit, ihn für Ihre Frau, die sie als Gräfin ausgegeben haben, aufzunehmen, daher sind Sie verpflichtet, ihm den rückständigen Lohn und für die vierzehntägige Kündigungsfrist das Kostgeld zu zahlen. — Geklagter: Er verlaugt aber noch löst., die soll meine Frau bezahlen. — Richter: Nein, Sie haben zu zahlen, weil Sie dem Kläger bei der Aufnahme bedeutet haben, er möge die kleinen Auslagen für die Gräfin bestreiten.— Geklagter

, warum läßt sie Kutscher auch trinken, armer Abdu hat Freude gehabt, daß er ist ge kommen zur Gräfin, die Fahrt im Prater und hat so guteS Erz, daß zahlt kie Mohr und Kutscher Bier, is böse Gräfin, daß sie laßt Mohr zahlen, und (weinend), o kann ik gar nit sprechen, armer Abdu . . . Der Kläger de- taillirt unu genan die Auslagen, die er für die „Gräfin' bestritten und wird nun von dem Richter in Eid genom men. Diese Formalität ist sehr interessant, denn Abdu Gindie ist Mohamedaner. Der Richter hält

ihm zunächst die Wichtigkeit deS Eides, die Allwissenheit GotteS, bei dem er den Eid schwören wird, und die Strafe deS fal schen EideS vor; sodann läßt er ihn die allgemeine Be- eidigungSformel, daß er über Alles, worüber er gefragt wurde, die reine und volle Wahrheit, uud nichts als tue Wahrheit ausgesagt habe, nachsprechen. Bisher hat der Richter in der Ansprache an Abdu Gindie das «Sie' angewendet, jetzt aber, nachdemder Kläger die Beeidigung» formel nachgesprochen, srägt ibn der Richter: „Schwörst

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Volksblatt
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Seite 10 von 14
Datum: 30.03.1889
Umfang: 14
zu reden.' Richter: „Das geht nicht gut an; ich . bitte, sich etwas kürzer zu fassen.' Augekl.: „Werd' ich auch. Dieser Herr Decker ist der unerbittlichste Schuldner^ der mir je vorgekommen ist'' : Richter: ^Schuldner? Sie wollen wohl sage» Gläubiger?' Angekl.: ^Nein, nein/ eS ist schon richtig ^ Schuldner. Lassen Sie sich erzählen. ? Ich kenne ihn schon lange Zeit; sein Vater war mein Jugendfreund. Wir kommen einmal so gegen Ende des MonäteS l in unserem StammgasthauS zusammen. Er ruft

wär'. Jetzt klagt er mich gar noch auf Ehrenbeleidigung.' Richter (zum Kläger) r 7 „Das ist wirklich nicht schön von Ihnen.'- Kläger (ernst): „Meine Ehre muß wieder hergestellt werden Was die Schuld betrifft. .^ Angekl. (einfallend): „Sie sind mir ja - nichts mehr schuldig, ich habe Ihnen doch alles geschenkt.' Kläger: ^Jch nehme keine Geschenke an. Morgen be kommen Sie Ihr Geld. Sie wissen, die Zeiten sind schwer. Sie müssen daher entschuldigen .>..'Angekl (in kömischer Verzweiflung

): „Jetzt fangt er schon wieder an.' Der Richter meinte, das Wort „Vampyr' sei am. Ende doch kein so unauslöschlicher Schimpfs daß er nicht mit einer Abbitte gesühnt werde» könne. Dieser Ansicht neigten sich - schließlich ^ auch Heide Thnle zu. Herr Schmalfuß leistet Abbitte/ wogegen - sein Gegner versprach, ihn künftighin nicht mehr zu molestieren und die fünf Gulden zu einem humanen Zwecke zu spenden. Freigesprochen und mit. seinem unerbittlichen Schuldner versöhnt, verließ, wie das „Neue Wiener Taglatt

. Mr. Schneider verklagt den Mr. Gaffney, welcher die Katze des ersteren er schossen haben soll. ß^Jch hatte eine kleme Katze.. „Verdammter Lügner!' klingt gleich darauf die Stimmc des Beschuldigten, und ebenso? prompt kommt es vom Tische deS Richters: „Recht so — gut gegeben!' Ent- jetzt springt der Vertheidiger auf: „Darf ich meinen Sinnen trauen?! Wie —. Euer, Ehren selber nehmen den frechen Angeklagten in Schutz?!' „Ich habe ja kein Wort gesprochen', brüllt der Richter ^und lasse jeden einsperren

, der noch einmal störend in die Ver handlung eingreift.' „Erst haben! Ha—ha—ha!' dröhnt eS mitten aus dem Schwärm der Zuschauer, und der Richter, roth vor Zorn, schlägt auf den Tisch: „GerichtS- diener, bringt den. Störenfried auf der Stelle hieher, ich befehle eS! „Wau—wau—wau!' unter dem Stuhle des Richters. Der letztere springt auf, rückt den Stuhl, aber kein Hund kommt zum Vorschein. „Miau—miau— miau!' mitten anS dem Saale. „Herr Gerichtsschreiber kneifen Sie mich einmal', sagt der Richter mit grimmi gem Lachen

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 21.01.1882
Umfang: 8
» dem Bezirksgericht überstellt. Lichter (Dr. Rofsi). Ihr Name ist Alfred Scherz. Sie find 49 Jahre alt. waS ist Ihre Beschäftigung? — Angekl. Ich habe die Ehre jetzt nichts zu sein. — Richter. Und wa» wareü Sie? — Angekl. Darüber schweigt die Jcschichte. — Richter. Sie werden in der Polizeiaote als ein unverbesserlicher Bagabnnd uud Bett ler bezeichnet. — Bngekl. DaS mag schon seine Richtig- keit habe», aber ein Bagabuod na mein Herr, daS bin ich doch aicht. — Richter Ihr Aussehen, Ihr Lebens wandel, insbesondere

ater die Thatsache, daß sie weder Unterstand noch Arbeit haben, berechtigen die Behörde», Sie einen Bl>zab?vden zu nennen. — Angekl. Ne, Herr Richter, Sie täuschen sich ooch, ersten» in meiner Verton, und zweitens darin, daß Sie mir iwpntiieo. ich hätte keene Arbeit und keenen Unterstand, ich habe Unterstand und Arbeit bei meinem Bruder Rudolf, dem Nähmaschinen- fabrikoalen- — Richter. Nun. Sie werden hören, wie Ihr Bruder über Sie denkt. (Zu dem Justizwachmanu), ich bitte Herrn Rudolf Scherz

hereinzurufen. Der Gerufene, ei» achtbarer Wiener Fabrikant, er- scheint und schildert seinen Bruder mit salzenden Wo» ten: Herr Richter! Dieser Mai n mit den zerlumpten Kleidern, der heute leider so ti's gesunken ist. Hot vor einigen Jahren eben so R-cht gt'prachen, wie Sie eS heute. Herr Richter, thun. Er war löniglich-preußiicher KreiSrichter und hatte 2000 Mark Gehalt. Er wurde seiner Stelle verlustig, aus dem preußischen Staats dienste entlassen und heute Angeklagter (seinen Bru der unterbrechend

): Aber Rudols, daS gehört ja doch nicht hierher — Zeuge (bewegt): Sie können «S mir. Herr Richter, gor nicht glauben, wie viel Herzleid mir mein Bruder schon verursacht h. t; ich bemühe mich vergebens, ihn wieder auf rechte Bahnen zurückzubrin gen, ich habe ihm Arbeit, Unterstand, Verpflegung und täglich SV Kreuzer gegeben, aber er wollte keine Regel- müßigkeit. er entfernte fich vom Haus- und wurde stets von Organen der Polizei wieder zurückgebracht; die Kleider verkauste er und den Erlös jagte

er durch die Gurgel; ja, ja. mein unglücklicher Bruder ist tief ge sunken ! — Anzekl. Aber Rudolf, das Alle- gehört nicht hierher; hier handelt stch'S einzigdarum. bin ich ein Bagabund oder nicht? StaatSanwaltlicher Functionär. Ja, mein königli cher Herr Krei-richter, Sie sind ein Vagabund, wie im Buche geschrieben steht; wenn ich den z 1 des BagadundengesetzeS zu inlirpretiren hätte, fürwahr ich könnte kein besseres Beispiel als Ihre Person ansühren. — Angekl. Herr Staatsanwalt. Vagabundengesetz und Vagabund

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 30.08.1888
Umfang: 10
, dagegen habe ich den Ausdruck „intellectueller Urheber' nicht gebraucht und dem Herrn Decan eine strafrechtliche Mitschuld nicht vorgeworfen. Die Angaben der Anklage^ hierüber sind unrichtig und entstellt. Ich beantrage, den betreffenden Passus aus dem Protocolle der Hauptverhandlung vor zulesen und den Zeugen Dr. v. Kißling vorzuladen, woraus sich ergeben wird, daß ich blos von einer mora lischen,: nicht von einer intellectuellen Mitschuld gesprochen habe. , ^ - Richter: Haben Sie. den Ausdruck

Handlungsweise aufmerksam zu machen und sie davon abzuhalten. - ^ . ° - L) habe der Herr Decan^ den Erbsinteressenten gegenüber den Besitz des Sparcässebuches -verleugnet.' ' ! 3) habe der Herr Decan vordeinUttters u ch-- ungsrichter unrichtige Angaben gemacht und sich sogar in.Lügen verwickelt. - - Dr. Huber protestirt gegen die Ausdrucksweise des Angeklagten:!und-'will .sich in Bezug aus die von demselben vorgebrachte Jnvectiven Alles vorbehalten. - ! ! /I Richter (die Verlesung unterbrechend): Herr Decan

/ warum haben Sie zu den Erben nach Johann Schrötter, als sie zu Ihnen kamen, gesagt, daß Sie vom Sparcassebuche-nichts wissen?. , -v- . : ^ Decan Glatz gibt. eine ausweichende -Antwort. . Richter:-Aber. einm..Grund müssen Sie doch ge- habt haben. - ^ Decan: Der Grund war,' well ich mich nach Zurückgabe des Buches in nichts mehr.einmischen und mich neutral halten,wollte. - :. i.'? . Richter: Das ist genügend. !Der Richter .setzt nnn die-Verlesung des Protocolls fort. - Nach Verlesung der ersten

, daß das Wort „blos' lim Protocolle nicht vorkommt.. . ! Richter.^constatirt dies und verliest weiter die Aussagen des Decans vom 20. September und 15. No vember v. Js. .. . .. Nachdem Dr. Christomannos wiederum auf die in diesen Aussagen befiMichen Widersprüche auf merksam gemacht hat und der Richter den Herrn Decan auffordert, seine widersprechenden Aussagen näher zu be gründen, erklärt . . , - ' —Decan Glatz, daß seiner Ansicht nach der Seel sorger das, was er in seinem Amtszimmer unter vier Augm erfahre

, als ein anvertrautes Geheimniß zu be wahren und nicht 'auszusägen habe.^/ -j z Richter: Das mag im Allgemeinen richtig sein, nicht aber bei gerichtlichen Aussagen. Decan: Ich habe die ausdrückliche Frage des Richters als zwingenden Grund betrachtet und als ich befragt wurde, 1 habe ich gleich gesagt, daß das Büchel nicht bei mir war. Es ist nicht richtig, daß ich zu dieser Aussage genöthigt. wurde. Ich habe die Frage gleich beantwortet und gleich den Grund angegeben, obwohl ich nicht gefragt worden

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 24.03.1888
Umfang: 16
, daß die Schrötter eingesperrt sei. Die meisten Leute baben darüber mehr gewußt als ich; ich, der angebliche Gönner und Beschützer der Anna Schrötter. >- Richter: Hat die Schrötter beim ersten Male nach dem Tode ihres Mannes gejammert, daß ihr Mann nichts zurückgelassen und daß sie eine arme Wittwe sei. Glatz: Nein. Richter: Es kommt nur in den Aussagen der übrigen Zeugen dieses vor, daß sie erst später gesagt, daß ihr der Verstorbene das Büchel geschenkt mit dem Bemerken, daß sie den Fruchtgenuß

oder dagegen gehabt. Daher ist mir nichts aufgefallen. Richter: Das Mißtrauen gegen diese Person scheint schon daraus hervorzugehen, daß sie den Meßner gefragt. Sie müssen gedacht haben, ich will mit dieser Person nichts zu thun haben. — Glatz: Im Gegen theil. Die feste Bchauptung der Wittwe hat mir den Eindruck gemacht, als ob die Aussage richtig sei; nur daß es Streitigkeiten geben könnte, befürchtete ich. Dr. Ehristomannos: Hat Ihnen der Untersuch ungsrichter nicht gesagt, daß Sie alles zu sagen hätten

nie rufen sie sehr aufgeregt war und nervös ist. >^n Glatz: Hernach sind die Erben gekommen. für überflüssig. Richter- Hat Ihnen Siegel geistl. Verschwiegenheit bekannt sei. (Eideserinnerung an Seelsorge>.) Der Richter schließt diese Frage aus. Richter (aus die Uhr blickend, ungeduldig, in heftigem Tone): Ich glaube, daß der Gegenstand voll» ständig erschöpft ist. Ich habe den Herren ohnedies schon zu viel Spielraum gelassen. Wir kommen sonst nicht zu Ende. ^ Dr. Ehristomannos: Darf ich überhaupt

, wenn er über Vorgänge m der priesterlichen Amtswohnung aussagen soll, ist auch der Schlüssel für die Reservirtheit meiner Angaben in der Voruntersuchung. ^ , Dr. Christomanno s': Es kommt vor, daß sie bei einem Dienstgeber der Schrötter Erkundigungen über sie eingezogen. Warum haben sie das gethan, wenn sie in die Verläßlichkeit der Schrötter keine Zweifel gesetzt? Glatz: Das habe ich nicht gethan. Dr. Ehristomannos: Sie haben beim Meß ner (Kkundigangen eingezogen. Es befindet sich in den Acten. Der Richter

zwischen >w°''zu <°°r. R-chmM°z ^ p» ^ ih« W->g'm°g d,m i' s,ch «„„y nicht i° sehr auf diesen Au?P g » Et,fabrth, dle m- würd- M> ledigen. keine Frage mehr an den Herrn Decan stellen? Richter: Nein. — Dr. Ehristomannos: Dann beantrage ich, nochmals die Vernehmungen des Herrn Decan aus der Voruntersuchung zu verlesen. Richter: Ich finde das überflüssig und nicht zuzulassen. Dr. Ehristomannos: Es bildet das Hauptthema meines Wahrheitsbeweises, daß der Herr Decan in der Vor untersuchung Unwahrheiten gesagt. Ich habe das pro

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 6 von 8
Datum: 06.04.1890
Umfang: 8
, Eine Versuchung (Forts) E. von Hesse-Wartegg, Eine Nacht im Ehinesenviertel von «Lan Francisco. Mit Origmal-Jllustra- tionen von A. Richter. A. Hartenstun. Im Wahne ( Schluß) S. Tromholt, Isländische Fahrten 2- Eufemia Gräfin Balle strem, Die Fa'kner vom Falkenhof (Forts). K. von Vincenti Freiherr von Hasenauer. W. Heß, DaS Petermännchen. Graf JuliuS Andraffy.ch Das Rathhaus in Lindau. Peter Taren, Die erste Aufführung des „Eqmont" in Paris G ran Muy- den, Die Kanalbrücke; und die Kunstbeilagen: T. E. Rosen

stein versendet au alle Leidenden zur näheren Jnformirung die Broschüre „Mageu-Darmkatarlh" gegen Erstattung des PortoS (10 Kr in Briefm ) Uj-Verbaß, Ungarn, den 10. Juli 1887. Philipp Ächwriger, Kaufmann. Die Unterschrift bestätigt: Der OrtSvorstaud Blum Richter. Breitwiefer 79 (L S.) Die bestell Srmmer Stoffe liefert zu Origiual-FabrikSpreifen die Feintuch-Anbrit Siegel-Imhof iu Brünn. Für einen eleganten Frühjahrs» oder Sommer- Mämier-Anzug genügt ein CvNtzßNN in der Länge von 3 10 Mtr

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 03.08.1881
Umfang: 4
ausgestattetes HM' und eine Anzahl von Die» nern und Gehilfen '^6r Verfügung! —^Letztere ' fastj nur Es wär kein Wunder, daß-«t bei so verlocken» 'den 'AuSsiHM die Nachtheile der muen'Stellung? Nicht fäh und daß er die'Hälik Imitleidige Art' Weise uicht v«? ^iid,' in Älcher-Pch^snn^^Betän^^^ «ih«>id«abjchL» zirksgerichtes Mieden war gestern (27. Juli) wie ge wöhnlich mit Parteien gefüllt, welche das Auditorium bei denjenigen Verhandlungen bilden, bei denen sie selbst Nichts zu thun haben. Der Richter

zu erblicken. Er trat als Zeuge und Beschädigter gegen seine Gattin, Frau Marie StreSdil, avf^ Richter <aH.«eiLe^ter^Äntmd): Ist das Ihre Gattin ? —^Zeuge: Leider. —'Richter? Wozu dieses „Leider», sagen Sie kurzwsg .ja- oder .nein-. ZkvZe (seufzt). — Richter: Söll^dieseS, Seufzen vielleicht eine Antwort auf meine Frage' sein? — Zeuge: Leider darf ich nicht sagen, so muß ich halt Herzschmerz aus andere Wege ausdrucken. Sie wollen'S wissen, kaiseliche Herr Roth, ob daS ist We>b meiniges (zieht ein Sacktuch

aus der Tasche, sährt Älit demselben über das Gesicht und spricht im wNerlichenZkne) ^. leider muß ich sagen ja. ^ Frau Maria. StreSdil. ge« borene Holaubek, ist meine Gattin. (Heiterkeit.) — Richter: Und Sie leben mit ihr? — Zeuge: Leider ja. — Richter: Dann muß ich Ihnen sagen/ist Ihre Anzeige ein Unikum in ihrer Art, Sie beschuldigen Ihre Gattin, daß Ihnen dieselbe einen Hut im Werthe von zwei Gulden in boshafter Weise beschädigt hat. — Zeuge (pathetisch): Runterg'rissm, kaiseliche Herr Rath

» hat sie mir Hut vom Schädel wie Furie. D'rauf is sie treten, kaiseliche Herr Rath, mit Haxel wie Furie; g'schimpft Hot sie, kaiseliche Herr Roth, wie Furie, und p futsch war Hut. ganz pfutsch, sag' ich Jhne, kaiseliche Herr Rath. (Heiterkeit). — Richter: Ist dieser Scene ein Stint vorhergegangen? — Zeuge:^Streit, kaiseliche Herr Rath, geht immer vorher bei uns. — Richter: Da muß es sehr gemüthlich bei--Ihnen zugehen. — Zeuge: Na und auf Frau Maria StreSdil ist die höchste Gemüthlichkeit. — Richter

Hundel.vor Freud, Frau Maria StreSdil wird wüthend,-reißt sie mir Hut vom Schädel und Pfutsch war Hut. pfutsch,>.sag' ich Ihnen, kaiseliche Herx Rath, ganz pfutsch. (Heiterkeit.) Richter (zur Angeklagten): Nun, was haben Sie auf die An» gaben Ihres Gatten zu bemerken? Angeklagte: Da kann ich gar nichts sazen, der- Hut war keine zwei Kreuzer werih. Wissens, z kaiserlicher Hern Rath, die konischen Lebens erkannten Beide -mit» Entsetzen, welche Prüsungen ihnen auferlegt waren, welche Gefahren ihrem Leben

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