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Haller Lokalanzeiger
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Seite 4 von 4
Datum: 11.06.1949
Umfang: 4
. Wenn ein Mensch einer Übertretung, eines Vergehens oder Verbrechens ange klagt vor Gericht steht, oder eine Partei in einem Zivilprozeß ihr Recht sucht, so sind es meist wenige und spärliche Be weismittel, die dem Richter zur Verfügung stehen, um eine gerechte Entscheidung fäl len zu können. Meistenteils sind es nur Zeugen, auf Grund deren Aussage ein Ur teilsspruch ergeht, der für einen Menschen oft von schwerwiegendsten Folgen sein kann. Die Leistung einer Zeugenaussage vor Gericht ist eine gesetzliche

Pflicht. Nur nahe Verwandte können sich einer Zeugenaussage entschlagen. Jedesmal be lehr? der Richter die Zeugen eindringlichst auf ihre Wahrheitspflicht, aber' nicht je der ist sich seiner großen Verantwortung bewußt, wenn er eine Zeugenaussage ab legt. In der letzten Zeit haben sich beim Be zirksgericht Hall in Tirol wiederholt Fälle von falscher Zeugenaussage ereignet. Zum größten Teil handelt es sich um lächerli che Ehrenbeleidigungsprozesse, die von Streithansln immer wieder verursacht wer

den. So fühlte sich ein Bauer in Vogels* berg durch eine Redewendung an seiner Ehre gekränkt und erstattete eine Ehren* beleidigungsklage. Bei der Verhandlung, zu der 6 Zeugen geladen waren, behaup teten 3 Zeugen, daß die beleidigenden Worte gefallen seien, während die ande ren 3 dies absttitten. Da trotz Gegen überstellung der Richter die Wahrheit nicht erforschen konnte, wurden alle 6 Zeugen wegen Verdacht der falschen Zeu genaussage verhaftet. Nach kurzer Haft dauer wurde der Sachverhalt geklärt

war und daher von der ganzen Angelegenheit nichts wissen konnte. Auch diese Sache mußte der Richter wegen Verdacht der falschen Zeugenaussage der Staatsanwalt schaft abtreten, die ebenfalls einen Straf antrag erhoben hatte. Obwohl der Mann anfangs alles leugnete, gestand er bei der Hauptverhandlung unter dem Drucke der Beweismittel das Verbrechen der falschen Zeugenaussage ein. Nur seiner Unbeschol tenheit, seiner Jugend und dem Geständ nis hat er es zu danken, daß er mit einer 2 1 / 2 -monatigen

Arreststrafe, bedingt auf 2 Jahre, davon kam. So ließen sich noch manche Fälle auf zählen, in denen bei Prozessen die Arbeit des Richters durch falsche Zeugenaussagen erschwert und unmöglich gemacht wird, oder auf Grund falscher, dem Richter je doch glaubwürdig erscheinender Aussagen von gewissenlosen Zeugen schweres Un recht gesetzt wird. Die Aufgabe des Ge richtes ist, die Wahrheit zu erforschen, die Warheit zu finden und den Menschen zu ihrem Recht zu verhelfen, das ihnen die menschliche Gesellschaft

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 26.08.1911
Umfang: 8
lassen und vielleicht liegt sogar ein tieserWille darin, die öffentliche Meinung in Deutschland sich klaren zu lassen. Filiale der Bank skr Tirol und Bozen , * übernimmt ZMtiklMs Mm EiÄWdHer I Die Rentensteuer trägt die Anstalt. Verzinsung zur Zeit s j ^ j») VnSwSrtige Gisleger erSaltea Pofterlagscheiae ?.mtsstrwden von 8—12 Uhr vorm. und L—6 Nhr nachm Der evWrte Jugknitm Richter — gekettet. Die Affäre des in den letzten Tagen des Mai von grie chischen Räubern entführten deutschen Ingenieurs Eduard

Richter, die so lebhaft die gesamte Oeffentlichkeit beschäf tigte, hat sich zum Guten gewendet. Gestern haben wir eine Depesche aus Saloniki veröffentlicht, nach welcher Ingenieur Nichter aufgefunden wurde und sich bereits unter dem Schutze der türkischen Behörden befindet. Eduard Richter ist Ingenieur bei der bekannten optischen Firma Karl Zeiß in Jena und machte die Balkanreise, auf der er sein schlimmes Abenteuer erleben sollte, im Auftrage der Geographischen Gesellschaften in Berlin und Jena

aus offiziellen Rap porten der griechischen Behörden, daß Ingenieur Richter an 27. Mai nachmittags im Walde von Kopinopolis im Olymp- aebirge von griechschen Räubern entführt worden sei. Die Nachforschungen ergaben, daß die Bande, die sich Richters bemächtigt hatte, sehr zahlreich gewesen sei. Sie hatte den Korporal und den Gendarm, die Richter begleiteten, n i e dergemacht und hatte sich dann mit dem Entführteil ge flüchtet. In lebhafter Erinnerung sind Wohl noch die einzelnen Rr >95 aufregenden Episoden

, die sich während der vielwöchentlichen Gefangenschaft des Ingenieurs ereigneten. Unmittelbar nach der Gefangennahme war von Richter bereits ein Schreiben in Kakinopoli eingelangt, in welchem «er mitteilte, daß er gesund sei und daß er gegen ein Lö s e ge l d Wieder in Freiheit gesetzt werden würde. Es entspannen sich nun lange Unterhandlungen über dieses Lösegeld. Die Räuber verlangten — immer durch Ingenieur Richter selbst, der seine Briefe an verschiedene griechische und türkische Behör den sandte — zeitweise ganz phantastische

Kooperation der griechischen und tür kischen Gendarmen, unterstützt vom Militär, in Aussicht ge nommen sei. Ob diesem energischen Vorgehen, das die Räu ber vielleicht erschreckte, die Rettung Richters zu danken ist oder vielleicht nur einem glücklichen Zufalle, geht aus der sehr kurz gefaßten Depesche nicht hervor. Die griechischen Räuber, die den Ingenieur Richter ent führt haben, um ein riesiges Lösegeld zu «erpressen, sind nicht ganz so gefährliche Leute, wie sie sich gebärdet

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 11.12.1860
Umfang: 6
, Sr. Majestät dem Kaiser zur Prüfung vorgelegt« Entwurf zur Organistrung deS Krieg?Ministeriums hat, wie wir erfahren >- bereits die allerhöchste Sankiion er halten und dieselbe dürste ehestens ojficiell kundgemacht werden. Wien, 3. Dez. (Prozeß Richter.) Beim Beginne der Sitzung um 4 Uhr, in Gegenwart der beiden Ange klagten Richter und Krumbholz, fährt der Vorsitzende in der Verlesung einzelner Aktenstücke fort, und zwar ter Aeußerung des G. M. Mertens, daß die lleberiiahmS- jöUrnale

der; einzelnen Kosten gehabt habe, und sich veranlaßt fand> diese Forderung als liqui- dirt zu erkennen. ' - Präsident, zu Richter: Zurückkommend auf die An schaffung der Noidbahn.Aklieii fordere ich Sie auf, die Widersprüche zwischen Jhrer-Aussage und der deS Baron Eynaiten zu erklärend ' ' Richter: Ich kann mich nur auf das berufen, waS ich schon gesagt habe, ich erhielt nur 20,000 fl., welchen Betragt ich an die Kasse der Kreditanstalt abführte. Hieraus verliest der Präsident die betreffenden Aussagen

deS B. Syiiarten aus dem kriegsgerichtlichen UnterfuchuugS- Protolölle. ' ' Richter erklärte bei seiner Aussage zu verharren, und daß sein Geschäft den Beweis liefern wird, daß er ein solches Geschenk gar nicht mache» konntet ü Präsi den t : Kann aber das Geschenk nicht den Z'rcck gehabt haben, Ihnen die LieferuiigSgeschäfle mit dem Aerar 'zu sichern? - ^ ^ ^ ^ Richter: Ich habe nichts andercs im Auge gehabt, als die vollste Befriedigung des Aerars, waS meine Briefe beweisen.-^ ^ - . Präsident: Baron Eynatten

sagt aber auS > er hätte Ihnen 34.000 ff! gegeben, er sagte ja in jedem andern Punkte die Wahrheit, warum sollte-er eS hier nicht ge than haben?' '' ^ -'Richter: Ich kann nur wiederholen^ daß meine An gabe richtig ist, ich habe nicht mehr als ZV,000 ff. be kommen^- ^ ^ ^ S ta a t S a n w a l t: Haben! Herr R. den B. cfhnätten in Kenntniß von feiner eigentliche» Schuld für die 2b Stück NordbahNakiien gesetzt? ^ ? i Richter: Ihn nicht-, ich'habe dein Packele mit diesen Aktien ein Zettelchen

beigegeben, worauf nichts weiter stand, als:-SS^Siuck Nördbahn-Aktien zu l82 ff. darauf em pfangen^ 20^000! ff.' i. ^ 'Prä sl vent: Da-Hättt ja Baron Eynatten bei seiner Vernehmung? de» Sur«, «in d^n er die Aktien kaufte, angeben sollen. Richter: Warum er eS nicht gethan hat. weiß ich nicht. Nach Verlesung eineS Briefe« Richter? kömmt die Aus sage deS Dr.. Zuqschwert, derzeit in Stein inhastirt, zur Verlesung. Derselbe batte sich nämlich geäußert, er könnte, wenn er über'die Kreditanstalt reden dürfte

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Meraner Zeitung
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Seite 13 von 14
Datum: 16.11.1910
Umfang: 14
MÄtwoch 16. November 191O „Meraner Zeitung' Nr. 137. Seite S Ein Tiiol« Roman von Rudolf Gretn» »s lNachd'uck «erbolm „Wir können also das Verhör beginnen!' fuhr der Richter nach einer kleinen Pause fort. „Wie Sie wissen, muß ich zuerst die nötigen Formali täten erfüllen!' sagte er dann. „Bitte!' „Sie heißen?' , ,«Julius Erlacher.' . . . ^ „Geboren?' ^ . - ,>Zn Sterzing am Brenner.' „Wann?' „1834.' . ),Nach Glurus zuständig!' ergänzte der RiDer und füllte das Formular aus. „Gegen Sie liegt

, eine Anzeige des Anton Kirchstetten Schlossermeister dahier, vor wegen Veruntreuung der Ihnen anvertrauten Mündelgelder. Be kennenSie.sich schuldig?' fuhr der Richter im Amtston fort. - - ,Ja.' .77' spöttisch. > ,,Ja, Herr Bezirksrichter, ich bekenne mich schuldig '.'.'sprach Erlacher. Ätit Nachdruck. : „Haben Sie vielleicht noch andere Ihnen an vertraute Gelder unterschlagen?' Ter Richter schaute den Notarduvchdringend an. , „Nein.- Sonst nichts!' , „Sie wissen, daß ein offenes, ehrliches Be kenntnis

einen Milderungsgrund für Sie be deutet!' —,Ha, das weiß, ich' ->,Mso nichts fönst, als. daA Deposit dev Maria Kirchstettcr?' frug der Richter eindringlich ' '„Nein. Nichts sonst>' sägte' der Notar fest. „Es- ist Ihnen wohl klar, daß Ihnen eme momentane .Verheimlichung der wahren Sachlage auf die Dauer nichts nützen würde! Tie Unter suchung wird alles ans Licht bringen! Also Hilst das Leugnen gar nichts!' sagte der Richter streng und blickte angelegentlich auf das vor ihm liegende Formular. „Herr Bezirksrichter

, ich habe offen meine Schuld einbekannt und lviederhole es nochntals: Ich habe die Veruntreuung an dem! Mündelgeld der Maria Kirchstetter begangen!' Notar Erlacher blickte dem- Richter fest ins Gesicht. „Können Sie mir irgendeinen Milderungs grund Ihrer Handlungsweise nennen?' frug der Richter mit einem leisen Anflug von Ironie. „Als Jurist mußten sie sich ja vollkommen über die Tragweite des Diebstahls klar sein!' fügte er kalt hinzu. „Ja. Ich war mir vollkommen klar und be wußt, was ich tat, Herr

Bezirksrichter! Schreiben Sie das auf, bitte! Ich habe gewußt, daß. ich ein Dieb war. Mit voller Überlegung, mit voll kommen klarem Bewußtsein habe ich gestohlen!' Erlacher hatte das mit lauter, eindringlicher Stimme gesprochen und war dem Richter einen Schritt näher getreten. „Also zynisch sind Sie auch noch!' sagte Be zirksrichter Urthaler und runzelte die Stirn. „Es ist doch eine Schande für Ihre Standesge nossen, wenn sich einer von ihnen so weit vergißt und zum! Dieb herabsinkt! Das sollten

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Meraner Zeitung
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Seite 7 von 14
Datum: 22.05.1883
Umfang: 14
. Die Verhandlung spielte sich folgendermaßen ab: Richter: Frau Theresia Mühlmaier, Thür« hüterS-Wittwe, 56 Jahre alt, unbescholten, find angeklagt, daß Sie die Frau Lotto-Collectantin Jda Zweibidl öffentlich in ihrer Colleetur be schimpften. Wie verhielt sich die Sache? Augekl.: Ich bitt', Herr kaiserlicher Herr Rath, die G'schicht ist die: Ich bin beiweitem nicht die Frau die ein' Menschen aufsässig wär', sondern im Gegentheil, mein Mann war, Gott hab ihn selig, «in Thürhüter im Ministerium, darum weiß

ich, waS das ämtliche Sachen be deut'. DaS weiß ich von mein' Mann auS, besser als mancher hoher Beamte, Ihnen ausge nommen, Herr Rath. Richter: WaS wollen Sie damit sagen? Augekl.: Nämlich, daS weiß ich, daß daS gegen daS G'setz iS, daß die Lotteristin Unserein' d'Nummern auslegen soll! Richter: Ich verstehe Sie nicht. WaS meinen Sie denn eigentlich? Angekl.: Wissens, gnä' Herr, da» war so: Neulich iS bei mir a sehr feiuer Herr ausS Kabinet zog'n. I hab ihm g'fragt, wer er iS, wann sein Geburtstag fallt, wie alt

er i» und so weiter, na und da erzählt er mir daß er Ludwig heißt, daS wär' 25 und daß er am 31. Jänner gebürtig iS. Am IS. iS er bei mir einzog'« und 15 fl. hat er glei' ZinS zahlt für» Kammernet und unser HauSnummero dazu i» 56; alSdann da hätt' i 25, 31, 15 und 56 beisamm' g'habt, weil i aber hab' woll'n fünf Nummeru setzen, so bin ich zu der Krau von Zweibidl umi, zu der Lotteristin und Hab'S um Rath 'gsragt. Richter: Ja, ich möchte doch von Ihnen die Ursache und den Verlauf de» Streite» wissen. Augekl.: I bitt, daS kommt

'», der Stuben hätt' 19; da» wär' gar ka üble» Numero.' — Gut. sag' l d'rauf, nehmen wir 15 25 31 19 56. Sie schreibt mir'» ein auf zwanzig Kreuzer und wie i am Samstag zur Lotterie komm', i» richtig IS 25 ZI 47 da. Hat mir dö — Frau, na daß i mi halt mäßigen thu' vor dem hohen G'richt — hat mir dö richtig den 47er auSg'red't, wo t dö schön Nummern setz'. So wa» soll an leicht net magerln? Richter: Darauf hin haben Sie Frau Zweibidl beschimpft? Angekl.: Ah beleil Ich bin nur in d' Collektur eini

um mein Terno; döS war aber nur a Bettel« terno, denn wenn man Fünfe setzt und e» kommen nur Drei, so kriegt ma fl. 26. DöS i» a Bettelterno. Richter: Und haben Sie die Frau be« chimpft? — Angekl.: Ah na, nur g'ärgert hab' i mi. Richter: Frau Zweibidl, Sie haben die Verantwortung der Geklagten gehört, wa» haben Sie darauf zu sagen? Frau Zweibidl: Ich kann nur sagen, wa» n meiner Klag' drin steht: Der Madam' Mühl maier, die schon zwölf Jahr' bei mir setzt, hab' ' den Rath geben, daß den 47er auslasten

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 12.06.1874
Umfang: 8
zugestehe, so hat der Richter ziit sorgfältiger Erwägung aller Umstände über das Fristgefuch zu entscheiden. Erklärt die Gegenpartei die angesuchte Verlänge rung zum letzten Male zuzugestehen, so . hat der Richter zwar die zugestandene Frist zu bewilligen, m dem Bescheide aber die Fristbewilligung als die letzte zu bezeichnen. In allen Fällen einer bewilligten Fristverlänge rung muß in dem Bescheide der Kalendertag, mit Alchem dieselbe abläuft, bezeichnet werden. s. 10. Jedes Gesuch um eine weitere

Verlän gerung der vom Richter in den Fällen des Z. 9, Ksatz 2 und 3 bewilligten Frist hat der Richter ÄS unstatthaft von Amts wegen zurückzuweisen, wenn nicht zugleich mit Überreichung des Gesuches die Zustimmung der Gegenpartei urkundlich nachgewie sen wird. s. 11. Hat der Richter eine Fristverlängerung rerweigert, so kommen der Partei zur Vornahme derjenigen Prozeßverhandlung, wofür die Fristver längerung angesucht worden war, noch so viele Tage son der Zustellung des abweisenden Bescheides

der schließlich- Erfolg eines früheren, der Gegenpartei jur Aeußerung zugefertigten Fristgesuches noch nicht feststeht, so ist mit jeder Erledigung des späteren TesucheS so lange innezuhalten, bis der Richter in der Lage ist, den Erfolg der früheren Fristwerbung j« beurtheilen und der Erledigung des späteren Gesuches zu Grunde zu legen. §. 13. Wenn eine Partei bei der Tagsatzung die Erstreckung derselbe» begehrt, die. Gegenpartei aber diesem Begehren sich widersetzt und die Fortsetzung der Verhandlung

beantragt, so ist über die begehrte Erstreckung sofort zu entscheiden. Ist der Richter, welcher die Verhandlung bei der Tagsatzung leitet, nicht selbst zur Entscheidung be- rufen, so hat er ohne Verzug den Beschluß des Ge richte« einzuholen und die Parteien aufzufordern, zur Vermeidung der Rechtsfolgen des Ausbleibens die Eröffnung der Entscheidung abzuwarten. Die erfolgte Entscheidung ist den Parteien münd- lich bekannt zu geben, und daß dies geschehen sei, in, Protokolle zu bemerken

. - Ist die Erstreckung der Tagsatzung verweigert wor den, so ist sofort in der Sache selbst zu verhandeln. Wenn eine Partei vor der Eröffnung der richter- lichen Entscheidung, womit die Erstreckung abgewiesen Kurde, sich, entfernt hat oder wenn fie nach dieser Eröffnung sich weigert, zur Sache zu verhandeln, so ist mit der anderen Partei allein die Verhandlung zu pflegen und es treten gegen denjenigen, welcher sich entfernt oder die weitere Verhandlung verweigert hat, die Rechtsfolgen des Ausbleibens

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 10.02.1903
Umfang: 8
und der Gottesdienst machte, wenn man den Auslassungen eines finnischen Blattes glauben darf, durch seine Ungewöhnlichkeit einen besonders feier lichen Eindruck. — Der Z5chreibsachverständige. Im „Figaro' bringt Pierre Soulaine folgende Satyrs: Der Schreibsachverständige tritt in das Zimmer des Untersuchungsrichters : „Sie haben doch meinen Brief erhalten, lieber Richter?' — Der Richter: „Soeben, und ich erwartete Sie. Sie wollen mir also be stimmt sagen, ob diese Fälschung hiev von der Hand jenes Durand

ist, den ich gestern verhaften ließ?' — Der Sachverständige: „So ist es. . . . Bitte, geben Sie mir nur das „corqus äslicti' und ein Vergleichsstück von der Hand des Angeklagten.' — Der Richter: „Hier ist die Fälschung und hier ein Brief Durands.' — Der Sachverständige (wirft kaum einen Blick hin): „Durand ist schuldig!' — Der Richter: „Das haben Sie schon heraus?' — Der Sachverständige: „Einen guten Sachverständigen erkennt man an der Raschheit seiner Entscheidungen.' — Der Nichter: „Es läßt sich also gar

nicht mehr annehmen, daß der Unglückliche doch unschuldig sein könnte?' — Der Sachverständige: „Ich. bin nicht Sachverständiger in Unschuldssachen, ich bin Sach verständiger um eine Schuld herauszufinden.' — Der Richter (sieht die Beweisstücke an): will mir doch scheinen, als ob diese beiden Handschriften sich nicht ganz ähnlich wären.' — Der Sachver ständige: „Das kommt daher, weil Si« davon nichts verstehen. Für mich gibt es keinen Zweifel, sie sind von derselben Hand.' — Der Richter: „Merkwürdig

. Ohne Ihre bestimmte Behauptung hätt? ich diesen Durand beinahe in Freiheit gesetzt.' Der Sach verständige: „Und einen wirklich Schuldigen ent wischen lassen! Nch, ohne die Sachverständigen würden gar wenig Leute verurteilt! werden!' — Der Richter: „Deshalb nehmen wir ja auch Ihre guten Dienste in Anspruch. OZ o! was sehe ich hier?' — Der Sachverständige: „Was denn?' — Der Richter: „Sapristi! Ich habe mich geirrt!' — Der Sachverständige: „Wie meinen Sie- das?' — Der Richter: „Ich glaubte, Ihnen einen Brief

von Durand zn zeigen.' Der Sachverständige: „Nun .. und?' —' Der Richter: „Und ich habe irr tümlicherweise einen andern von meinem Schreibtische genommen. . . .' — Der Sachverständige: „Das Beweisstück ist also . . . ?' — Der Richter: „Ihr eigener Brief, den ich soeben erhalten hatte. . . — Der König darß keine Geschenke an» nehmen« Aus Montreal.(Canada), wirk unterm 23. Jännee geschrieben^ Eine indianische Sqüaw in der Provinz Neubraunichwekg hatte) einem alten Brauche folgend, dem König Eduard

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 06.03.1875
Umfang: 4
1. SchwurgerichtSsession 1875 werden folgende Straffälle zur Haupt-Verhandlung vor den Geschwor nen kommen: 1. Am 8. März gegen Johann Bocher, ehemaliger Sagerbauer zu Rain, Bezirk TauferS, wegen des Ver brechens der schweren körperlichen Beschädigung. Vorsitzender: Herr Präsident Dr. Graf Melchiori. Richter: Die Herren Landesgerichts - Räthe Baron Ezörnig und Sevignavi. Oeffentlicher Ankläger: Herr StaatSanwalt Ritter v. Köpf. Vertheidiger: Herr Dr. Franz Perathoner. 2. Am 9. März um 3 Uhr Vormittags gegen Johann Neumann

, k. k. Postmeister in KaltenhauS, wegen de« Verbrechens der AmtSveruntreuuug. Vorsitzender: Hnr Präsident Dr. Graf Melchiori. Richter: Herr LandeSgerichtSrath Sevignani, Gerichts- Adjunkt Bergmeister. Oeffentlicher Ankläger: Herr StaatSanwalt Ritter v. Köpf. Vertheidiger: Herr Dr. Huber: 3 Am 9. März um 3 Uhr Nachmittags gegen Anton Lungkofler, Vagant von Bierschach, wegen des Verbrechens des Diebstahls. Vorsitzender, Richter und Vertreter der Staatsbe hörde wie aä 2. Vertheidiger: Herr Dr. Fritz von Zallinger

um sich. Im nächsten Augenblicke stürzte er ans den Secretär zu und uahm das verhSagnißvollePaquet, daS ihm vorhin eotfalleu bar» wieder vom Boden auf. »Das enthält meine Waffen!' rief er dann, „uud ich will sie benutz«» l' Eine einzige, schnelle Bewegung, und die Siegel waren gebrochen. (Fortsetzung folgt.) Richter: Herr LandeSgerichtSrath Sevignam, Rath»- Secretär Dr. v. Pfeiferaberg. Oeffentlicher Anklä ger: Herr StaatSanwalt Ritter v. Köpf. Vertheidiger: Herr Dr. Johann v. Grabmayr. 5. Am 11., 12. und IS. März

LandeSgerichtSrath Dr. Eccher. Richter: die Herren LandeSgerichtSräthe Dr. v. Stemtzer und Sevignani. Oeffentlicher Ankläger: Herr Staatsanwalt Ritter von Köpf. Vertheidiger: die Herren Dr. Huber, Dr. Rottensteiner, Dr. Mumelter, Dr. Franz v. Larcher und Dr. v. Grab mayr. 6 Am 15. März gegen Adolf Rainer, ehemaligen Postexpeditor beim k. k. Postamt- Lienz wegen des Verbrechens des Mißbrauch« der Amtsgewalt und der AmtSveruntreuuug. Vorsitzender: Herr Präsident Dr. Graf Melchiori. Richter: Herr LandeSgerichtSrath

Baron Czörnig und Gerichtsadjunkt Bergmeister. Oeffentlicher Ankläger: Herr StaatSanwaltsubstitut v. Trentiui. Vertheidiger: Herr Dr. v. Hrpperger. 7. Am 16. März gegen Johann Gasser, ehemali gen k. k. Postmeister und Lehrer zu St. Jacob in Deffereggen wegen des Verbrechens des Mißbrauchs der Amtsgewalt. Vorsitzender: Herr Präsident Dr. Graf Melchiori Richter: Herr LandeSgerichtSrath Baron CzSruig, Raths - Secretär Dr. v. PfeiferSberg. Oeffentlicher Ankläger: Herr StaatSanwalt Ritter ». Köpf. Ver

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 08.09.1927
Umfang: 8
Bürgermeister Befehl. Der Richter ging schließlich gegen den Wirt wegen Ehrenbeleidigung mit 10 8 und gegen den Bürgermeister wegen desselben Deliktes mit 15 8 Strafe vor. Erst der Hund, dann die Frau Meisterin. Ein Axamfer Knecht mißhandelte das junge Hunderl der Frau Bäckermeisterin. Er wurde wegen Tierquälerei von der Eigentümerin des Hundes zur Rede gestellt. Diese er hielt vom Knecht einen Schlag gegen die Brust, flüchtete in ihr Haus, der andere ihr nach und in Gegenwart der Kin der setzte

es noch Prügel ab und eine ganze Flut von Schimpfwörtern. Der Knecht stand deshalb gestern vor Ge richt. Ein Zeuge stellte fest: „Man kun in Josl nit Harb sein, er Hot no vom Sunntig gnuag ghabt." Der Richter war jedoch anderer Meinung nnd diktierte dem Schlagfertigen eine Geldstrafe von 20 8 aus. Ein beleidigter Bauernwirt. In Mieders gab es kürzlich nach Mitternacht in der Wirtshausküche einen L-treit zwischen Wirt und Gästen. Worauf der Wirt eine Reihe von Gästen wegen Ehrenbelei digung klagte. Gestern

soll mit mir stanteped ofohrn. Woascht, Herr Richter: In Wirk- i lichkeit isch ober der Schandarm mit mir ogfohrn, weil er Katzenphosphoreszenz der Nachtvögel teilhaftig waren. Er entzifferte also leicht die von Marius niedergeschriebenen, wenigen Zeilen und murmelte: „Gillenovmand, Rue des Filles--du-Calvaire Nr. 6." Dann rief er: „Kutscher!" Der Leser erinnert sich wohl noch, daß die Kutsche für alle Fälle wartete. Javert behielt Marius Brieftasche. Einen Augenblick später hielt der Wagen, nachdem er die Rampe

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 08.08.1920
Umfang: 12
stehenden Gesetze nicht kennt, nimmt uns nachgerade nicht mehr wunder. Wir erwarten ln dieser Beziehung nichts mehr von ihm. Wer das Stnntsgrgndgesetz über die richterliche Gewalt und Strasprozetzordnung auch nur oberflgchlich kennt, wcitz, datz der Richter — und nur der Richter allein — darüber zu befinden hat, ob die Vkrwahrungshnft des Vcfchuldigten auf zuheben ist oder nicht (§8 170 u. 180 der Strasprozetzordnung), und datz der Richter bei Ausübung seines Amtes In jeder Richtung völlig unabhängig

einer subjektiven Pflichtverletzung schuldig gemacht, wäre es Sache der Justizverwaltung gewesen, durch Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen Dr. Hinterholzner eine solche zu ahnden. Datz aber der Generalkonnnissär, der Vertreter des Staates, dessen Fundament nach einem alten Wahrworte die Gerechtig keit, die Achtung vor dem Gesetze ist, in ossener,Missachtung des Gesetzes den Richter einfach mit einem Futztritte davon jagte, ist ein Vergehen, das sich mit parlamentarischen Worten überhaupt

verhängte „Strafe' als warnendes Cxempel für alle bllchter des Landes hinzustellen, die es künftig «vagen sollte», den» Willen des Herrn von Trient blinde Botmätzigkcit zu ver weigert». Wir wollen uns nicht durch die naive Frage lächerlich »nachen, ob der Herr Generalkoinmissar auch einen deutschen Richter, der einen Italiener sofort freigelassen hätte, mit solcher Strafe belegt hätte. Rein — die traurige Wahrheit steht un- verhüllt vor uns. Was da in Trlent^eschah, Ist ein offenes Attentat

Gewaltakt, sondern u»n den Ausfluß eines Systems handelt, wird mit zynischer Offenheit angedeutet, daß es jedem Richter so gehen werde, der sich unterfangen sollte, der Unterdrückungs- i»nd Entnationalisierungspolllik Trients auch nur den leisesten Widerstand entgegenzusetzen. Nicht der Richter, der Recht und Gesetz hochhält, sondern der sich dem Willen der politischen Machthaber bedingungslos unterwirft, »vird künftig allein vvr Trient Gnade finden. Wir warne» in letzter Stunde vor einer sulchen

verhängnis vollen Politik. Wenn es etwas gab, »vao i» der allgemeinen Anarchie der Berwaltuiiji in Südtirol noch einen starken Fels rer Ordnung und der «Stetigkeit bildete, so »var es die Recht- prechung unserer Richter. Wenn auch dieser Felo zusammeii- tttrzt, »vird auch der letzte Rest von Vertrauen auf die italienische Berivaltung verschwinden! Nochinals rufen wir den Staaisver derber» zu: J u s (111 n r c k u o r u in kun <1» m ent» in I Drahtnachrichten. (Berichte unserer Korrespondenten

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 06.12.1860
Umfang: 6
. 1. Dez. Prozeß Richter. Die heutige Schlußverhandlung wird um halb 1l) Uhr, nachdem die Angeklagten Richter und Krumbholz vorgeführt sind, damit eröffnet, daß der Vorfitzende die Mittheilung von einem Schreiben der Kreditanstalt macht, indem sie sich durch ihren VerwaltungSrath dahin erklärt, daß sie sich bei dem Strafverfahren gegen Herrn Franz Richter dem Gerichtshöfe nicht anschließe. Der Sachverständige Maicrhoser beantwortet eine Frage der Staatsbehörde, wie hoch sich der Schaden

für die Kreditanstalt wegen großer Bezifferung belaufe, und fernerS, wann die Grundentlastungen vom 4. November gekauft und wie der weggegeben worden wären. ES wird der Sachverständige Herr Iellinek vor gerufen. Jellinek: Wir bemängelten mit Recht die Pro vision von 26.00(1 fl., da sie nach unserer Prüfung nicht so viel betragen konnte. Richter sucht diese Be mänglung zu widerlegen. Staatsbehörde: Für die Manipulation am Meßtische ist die Norm von 2 — 3 Probestücken genommen und ein Schluß auf 30.000 Stücke gemacht

. Staatsbehörde: Nur AuSschußwaare? Krumb- holz: Ja. Vorsitzender (zu Jellinek): Können sie darüber ein Urtheil abgeben. Jellinek: Ich habe keine solche Waare gesehen; daS wäre von den Webern zu beurtheilen. L.-G.-Rath Peitler: Wie hoch be ziffern Sie Ihren ganzen Gewinn? Richter: Auf .22—24.000 fl. mit dem Zinsenverluste, der mir von 49.600 fl. nicht verabfolgt wurde; ich möchte fast sagen, ich hätte selbst diesen Gewinn nicht in die Kasse be kommen, von einem Geschäfte war nicht die Rede

der Präsident den Beschluß. Er sagt: »Bei den übereinstimmenden Anträgen der Staats. Anwaltschaft mit der Vertheidigung des Herrn Richter hat der Gerichtshof den Beschluß gefaßt, daß rücksicht lich deS Sachverständigen Herrn Jellinek drei Fragen zur Beantwortung gestellt werden, und zwar, wie ich sie hier angeben werde: ^ I. Welcher ist Richters Reingewinn bei den 4 Mill. Ellen Ealicot, dann als Stosshändler, Garnhändler und als Weber bei den 3673 Stück daS Stück zu SV Ellen. II. Welche Schuld

an daS Ausland hatte Richter am 7. Juli 1359, und wie groß war an diesem Tage sein Besitz an ausländischen Devisen, beide auf London reduzirt. III. Welchen Garnbedarf hat Richter zu den 4 Mill. Ealicot, respektive 10.000 Etr. Baumwolle von den Subkontrahenten im Jnlande, und von andern Spin nereien angeschafft, und wie viel fällt, wenn die 32.000 L. als Assekuranz bestimmt waren, von dieser Assecuranz weg. wenn ein bestimmter, von den Sachverständigen zu ermittelnder Garnbedarf im Inland angeschafft wor

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 10.02.1899
Umfang: 8
in der Residenz sind einzestürzt, die Verbindung von der Küste nach Tananarivo ist unterbrochen. Es wurde beträcht licher Materialschaden angerichtet. Ein CzikoSritt auf einem „Schlacht- ross'. Lajos Raffael ist Pferdehändler. Kürzlich ritt er durch die Straßen Wiens, und das brachte ,il,n vor das Bezirksgericht Wieden. Sein Gaul war lämlich nnr mit einer Stricktialfter aufgezäumt, worin die -Staatsanwaltschaft eiue (Vefährdnng der körper liche» Sicherheit erblickte. Richter (Dr. Schaumann): -Bekennen

Sie sich schnlsig? Angeklagter: X^rsiu, Herr Nichter, gonz unschuldig wie Lampel waißeS. — Richter: Aber da« Pferd, das Sie ritten, war nnr ni t einer Strickhalfter aufgezäumt? — Angeklagter: Unt,. olle Czikos raiten so. — Richter: Das könneu sie auf der Pußta thuu, aber iu Wien ist daö ver- boleii, Sie könuen das Ross ja nicht lcnkcu! — D»r Angeklagte lacht: Der Nofs thut nix. Wor jo «chlo^ross! — Richter: Was ist das? Ich versielie sie nicht! — Angeklagter: X6reru, den Rosö wor jo ziun Schlochtrn, — Richter

: Ach so! Ein „Schlacht- ros.>!' (Heiterkeit.) — Angeklagter (traurig): Ormcr Ros? wor schon sehr old, iceroui. (Heiterkeit.) — Der Richter vernrtheilte den Czikos zu zwei Gulden Geld strafe, indem er betonte, dass auch ein „TodrSritt auf ei .lien, schlachtross' strafbar, wenn dieses nicht Zaum uud Zügel habe. Tiroler Lnndesausschnss. Auszug aus dem Sitzungsprotokolle vom 3. Februar 189V. Genehmigt wurden die Voranschläge pro 1899 der folgcnden Genicindeu: Favör, Streinbo, Vigo- Rendcna, Quetta

der gegen die Richter der Straf kammer erhobenen Vorwürfe dargethan; eine Disqua- lificierung dieser Richter werde also die Herrschaft der Verleumdung bedeuten. Das von der Regierung be antragte Gesetz werde kein Gesetz der Beruhigung, sondern der bürgerlichen Zwietracht sei», Frankreich bedürse einer geachtete,, Justiz ebenso wie ciuer starken Armce. Das GelegenheitSgesetz wäre ein Gewalt streich. Der RegierungScutwurf würde die Einigkeit nicht herstellen im Augenblicke, wo eine Einigung der Republikaner

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 03.01.1901
Umfang: 6
JgnazKronika und Johann Watzker wegen boshafter Beschädigung fremden Eigenthums zu verantworten. Sie erklärten, daß sie den „Mucki' gar nicht gekannt und also auch nicht vergiftet hätten. Frau Kanzls perger begann sofort die Leidensgeschichte ihres „Mucki' zu erzählen: Mein „Mucki'. Herr Richter, war so ein braves Thier ... — Richter (unterbrechend): Können Sie behaupten, daß die Angeklagten'Ihren Hund vergifteten? — Zeugin: Das kann ich nicht sagen, aber zu Tod sekirt haben sie den „Mucki'. — Richter

: Auf welche Weise, denn ? —Zeugin (weinend): Der Watzker hat dem Hund zugerufen : „Wart' nur, Canaille, ich bin der Schinder und wenn ich Dich erwisch', bist Du hin.' (Heiterkeit.) — Richter: Was ist Ihrem Hunde noch ge schehen? — Zeugin: Gehetzt haben die Arbeiter den braven „Mucki', daß er sich nicht mehr hat rühren können und ganz traurig worden ist. — Richter: Was war der Hund werth? — Zeugin: Für mich unendlich viel. — Richter: Also unschätzbar? — Zeugin: Für mich ge wiß; für Andere war er auch zumindest

hun dert Kronin werth. — Richter: Verlangen Sie von den Angeklagten Ersatz ? —Zeugin : Für mich ist er unersetzlich. — Der Richter sprach die Angeklagten frei, beschloß jedoch, den Akt zur eventuellen Amtshandlung wegen Tierquälerei an die Polizei: abzutreten gehen unter dem Segen Deiner Eltern. Sorge nicht um mich, ich werde nicht untergehen in thatenlosem Schmerze, ich werde streben und ringen in pflichtmäßiger Arbeit und Dein Bild wird mich durch das Leben begleiten in heiliger Erinnerung. Lebe

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 11.06.1875
Umfang: 8
Lungkofler Vagant von Bierschach, wegen de» Verbrechens des Gewohnheit»' diebstahls. Vorsitzender : Herr LandeSgerichtSrath Dr. v. Eccher Richter: H-rr L. G. Rath Dr. v. Stenitzer. und Raths«Sekretär Dr. Ritter v. PfeifferSberg. Oeffentlicher Ankläger: Herr StaatSanwalt Ritter v. Köpf. Bertheidiger: Herr Dr. Rotteasteiner. 2) Am Id. Juni um S Uhr Vormittags gegen Dom. Rottonara, Bauerusohn von Stern, wegen des Verbrechen« de« Todtschlage«. Vorsitzender: Herr Präsident Dr. Graf Melchiori. Richter

: Die Herren L. G.-Räthe Dr. v. Eccher und Se- vignani. Oeffentlicher Ankläger: Herr StaatSanwalt Ritter v. KSpf. Vertheidiger: Herr Dr. Äappeller. 3) Am 15. Juni 4 Uhr Nachmittags gegen Josef Abarth Dienstknecht von TisenS wegen des Verbre. chenS der Nothzucht. Vorsitzender: Herr Präsident Dr. Graf Melchiori. Richter: die Herrn L.-G. Räthe Baron CzSrnig und Sevignaui. Oeffentlicher Ankläger: Herr StaatSanwaltsub» Mut von Trentini. 4) Am 1k. Juni gegen Anton Kritzinger Steger- söhn von Tier« wegen

de« Verbrechens der schweren körperlichen Beschädigung. Vorsitzender: Herr Präsident Dr. Graf Melchiori Richter: Herr L. - G. - Rath Dr. v. Stenitzer und R.-Secr. Dr. v. PfeifferSberg. Oeffentlicher Ankläger^ Herr S.'aatSanwaltsubsti- tut v. Trentini. Vertheidiger: Herr Dr. Kiefer. 5) Am 16. Juni um 4 Nhr Nachmittags gegen Peter Stampfer, Dienstknecht von Obernnßdorf we gen des Verbrechen« de« Raubes. Vorsitzender, Richter ond öffentlicher Ankläger wie oben. Vertheidiger: Herr Dr. Franz v. Larcher

. 6) Am 17. Juni gegen Josef Molt. Reservesani- tätssoldat von Lana. wegen des Verbrechens des Meuchelmordes. Vorsitzender: Herr Präsident Dr. Graf Melchiori. Richter: Die Herren 8. G. Räthe Dr. v. Eccher und Baron Czörnig. Oeffentlicher Ankläger: Herr Staatsanwalt Ritter v. Köpf. Vertheidiger: Herr Dr. Franz Perathoner. 7) Am 18. Juni gegen Ludwig Tomasi Taglöhner von Nogaredo wegeu de« Verbrechens der Nothzucht. Vorsitzender : Herr Präsident Dr. Graf Melchiori. Richter: die Herren L. G. Räthe Baron Czörnig

und Sevignaui. DtKMHtr Ankläger: Herr StaatSanwalt Ritter von KSpf. Vertheidiger: Herr Dr. v. Grabmayr. ->«k k ^ 4 Uhr Nachmittags gegen ^chmair, Taglöhner von Mauls wegen de« d„ ^ G- R»>h Dr ». Si«ir. H»' S.°. ^ ^ gtgrn Maria Feierabend Dienst, magd von SchSnwie« wegen des Verbrechen« de« KindSmordeS ond Betrug« und gegen Crescenz Kolb von SchSnwie« wegen des Verbrechen« de« Betrug». Vorsitzender: Herr Präsident Dr. Graf Melchiori. Richter: Herr 8.» G.Rath Baron Ezärnig und Raths- secretär

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 17.06.1882
Umfang: 4
sl. ->.— .. «> fl. ti.<!t). » „ sl. 2. ^ Auswärtige Bestellnngen werden rechtzeitig mittelst Postanweisung erbeten an die H.Änüiüs1irs>Lov> llsr voQst. Losusl^ 2situ,Qz Sie Unabhängigkeit der Richter. Die Radikalen der französischen Kammer haben endlich bei ihren Stürmen gegen den unabhängi gen Stand der Richter einen traurigen Sieg davon getragen. Als bei uns in Oesterreich die Unabhängigkeit des Nichters zum Grundsatze er hoben wurde, glaubte man den Despotismus ge troffen und etwas verfügt zu haben, was den Nichtern oou der jeweilige» Macht

gänzlich unab hängig machen sollte. Er durfte nie und nimmer zum Büttel der Gewalthaber werden: man mußte an eine unbeeinflußte Justiz glauben können. Die französischen Himmelsstürmer verstehen die Sache anders, sie wollen den Richter absetzen und durch Creatnren ersetzen können, denn ihrer ist ja die Macht und die Herrlichkeit. Eine ganze Reihe von Justizministern der Republik kämpfte gegen den reformatorischen Antrag, aber was ihrer Beredsamkeit nicht gelang, das bewirkte die radi kale Ueberstürzung

. Nicht zufrieden mit der Proklamirnng dieses Prinzips beantragten die Ultras der Linken, daß die Richter nicht mehr ernannt, sondern durch das allgemeine Stimmrecht gewählt werden sollen. Diese Kategorie der Radicalen schwärmt nicht mehr für die schrankenlose Macht des Staates, sondern für jene ihrer Wählerschaft. Gewählte Nichter seien nichts Neues sagte man, nnd citirte einige Staaten Nordamerikas und die Schweiz, nicht bedenkend, daß es etwas anderes ist in einem einfachen Gebirgscanton

, als in einem hochent wickelten Industriestaats Richter zu sein. Wie viel Wissen, wie viel Erfahruug gehört nicht dazu, Fragen zu entscheiden, wie sie ein mannigfaches Culturleben mit seinen Abarten und Verschlingungen alltäglich an ein Gericht stellt. Ein gewählter Nichter kann überdies nur für eine bestimmte Zeit nominirt werden, denn der zum lebenslänglichen Richter Erkorene wäre ja nicht absetzbar, und die Unabsetzbarkeit sollte doch auf gehoben werden. Es ist nun selbstverständlich, daß solch ein Nichter

keine andere Sorge hätte, als seinen Parteifreunden gefällig zu sein, und seine Gegner unschädlich zu machen, damit sie nicht eine Wiederwahl vereiteln. Die Richterwürde würde in Buhlen um Stimmen, in ein Schachern um deu Geist der souveränen Wählerschaft ausarten. und der Richterspruch zumeist einen Lohn oder eine Vergeltung bedeuten. Der Richter, welcher über den Parteien stehen, sich zur erhabenen Höhe des Gesetzes ansschwingen sollte, würde uur der Agent, nur das Werkzeug einer Partei werden, deren

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 16.06.1876
Umfang: 6
Melchiori. Vertreter der Staatsbehörde: Herr Staatsan» Walt-Substitut n. Trenlini. Richter: Die Herren L.-G »Räthe Baron Czörnig und Sevignani. Venheidiger: Herr Dr. Franz Perathoner. 3. Am Kl. Juni um 8 Vormittags gegen Thomas Klammer, Gemeinds-Secretär von Mals wegen des Vergehens der Aufwiegelung. Vslsitzkndcr: Herr Präsident Dr. Graf Melchiori. Vertreter der ZtaatSbehörde: Herr SiaatSanwalt Ritter v. Köpf. Richter: D!- Herrn L.-G.-Räthe Dr. v. Stenitzer nnd Baron Ezörn g. Vertheidiger

: H rr Dr. Franz o. Larcher. 4. 5. ri-i) 6. Am 22. Juni um 8 Uhr, 10 Uhr u d 11'.^ Udr Vormittags gegen Georg Oberbichlcr, Siadibu'- van Bo^en, gegen Jofes Casavera, Vagent von Weijchelien, g^gcn Josef Holzknecht, Vageut von Umhausen -v.'g-il VeiorechenS de« G^wohnh^itSd-eb« stohls. Vorsitzende!-: Herr Präsiden» Dr. Graf M:lchiori. Leriicier d.r Staatsochöcde: Herr StaatSanwalt Rm-r v. Köpf. Richter : ,nerr L. G -Rath Sevignani, und RathS- Secrelär Dr. u. Pseisj:isb>-rg. V.-rthüdiger i. Herr Dr. Johann

. Vorsitzender: Herr Präsident Dr. Graf Melchiori. B.riretei der Staatsbehörde: Herr StaatSanwaltS^ Sudslilut v. Trentini. Rochier : Herr L.-G.-Ralh Dr. v. Stenizer, RathS- Sekietär Dr. v. PfeiffcrSberg. Vertheidiger: Herr Dr. Julius Perathoner. 9. Am 26. Jau> um 8 Uhr gegen Josef Wallen» steiner, H.,usbefttzer von Licnz wegen des Verbi e- che»s >es Todschlages. Vorsitzender.- Herr L.-G.-Rath Baron Cjörnig. V-Nreler der Staatsbehörde: H-rr StaatSanwalt Sudstitut o. Treritini. Richter: Herr L.»G. Rath

Sevignalii. GerichtS- Adjunkt Bergmcist-r. Vertheidiger: Herr Dr. Huber. ll). und II Am 27. Juni um 3 und 1l) Uhr ge gen Felix Knaz, Bauernsohn von Buchenstein wegen Verbrechens der Nothzucht. Vo> sitzender : Herr Präsident Dr. Graf Melchiori- Vertreter der Staatsbehörde: Herr StaatSanwalt Ritter v. Köpf. Richter: Herr L.-G.-Rath Sevignani und GerichtS- Adjunkt Bergmeister. Vertheidiger: Herr Dr. Mumelter. Gegen Johann Zobl, Tischlergeselle von Passeier wegen des Verbrechen« der Brandlegung. Vorsitzender

: Herr L -G.-Rath Sevignani. Vertreter der Staatsbehörde: Herr StaatSanwalt Ritter v. Köpf. Richter: Die Herren GerichtS-Adjuncten v. Payr und Bergme>ster. Vertheidiger: Dr. Juliu» Perathoner. 12. Am 23. Juni um 8 Uhr Vormittag« gegen LuigiRizzi, HandlungS-Commi« von Trient und Conf. wegen Verbrechen» der Störung der öffentlichen Ruhe. Vorsitzender: Herr Präsident Dr. Graf Melchiori. Vertreter der Staatsbehörde: Herr StaatSanwalt Ritter v. Köpf. Richter: Die Herrn L.-G.-Räthe Dr. o. Stenitzer

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 07.09.1877
Umfang: 6
.verfällt? den Wirth in eine Strafe von 10 fl. (Schwurgericht.) Während der am 1,0. September beim hiesigen Kreisgerichte beginnender»^,Unordentli chen Schwurgerichtssession werden folgende'Straffälle zur Verhandlung kommen: 1. Am 10. September um 9 Uhr V»rmittags gegen Jqhann Demarchi. lediger Dienstknecht von Altrei we gen des Verbrechens des Todtschlages. Vorsitzender: Herr K.-G.-Präsident Dr. Graf Mel chior!. Vertreter der Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt Ritter v. Köpf. Richter: Die Herren

L.-G.-Räthe Dr. v. Stenitzer und Baron Czörnig. Vertheidiger: Herr Dr. Franz Perathoner. 2. Um 11 Uhr Vormittags gegen Anton Lunkofler. lediger Dienstknecht von Untervierschach, wegen des Verbrechens der Nothzucht. Vorsitzender. Vertreter der Staatsbehörde und Richter wie oben. Vertheidiger: Herr Dr. Huber. 3. Um 4 Uhr Nachmittags gegen Johann Darfußer. lediger Vagant von Eppan. wegen des Verbrechens des Diebstahles aus Gewohnheit. Vorsitzender. Vertreter der Staatsbehörde und Richter wie l Vertheidiger

: Herr Dr. Edmund v. Zallinger. 4. Am 11. September um 9 Uhr Vormittags gegen Johann Schönach. k. k. Postoffizial in Brixen wegen des Verbrechens der Veruntreuung. Vorsitzender: Herr L.-G.-Rath Gfteu. Vertreter der Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt Substitut v. Trentini. Richter: Die Herren L.-G.-Räthe Baron Czörnig und Sevignani. Vertheidiger: Herr Dr. Huber. 5. Am 1I September um 9 Uhr Vormittags gegen Johann Meßner, Gemeindevorsteher von Sarnthal, wegen des Vergehens der Aufwiegelung. Vorsitzender

: Herr K.-G.-Präsident Dr. Graf Mel chiors Vertreter der Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt Ritter v. Köpf. Richter: Die Herren L.-G.-Räthe Baron Czörnig und Sevignani. Vertheidiger: Herr Dr. v. Hepperger. 6. Am gleichen Tage um 4 Uhr Nachmittags gegen Franz Depoda. Vagant ans Denno, wegen des Ver brechens des Diebstahles. Vorsitzender, Vertreter der Staatsbehörde und Rich ter wie sä 5. Vertheidiger: Herr Dr. Fritz v. Zallinger. 7. Am 13. September um 9 Uhr Vormittags gegen Anton Zobel. Müller

von Ravina bei Trient und Pietro Cattoni, Unterhändler von Ciago, in Trient wohnhaft wegen des Verbrechens des Betruges. Vorsitzender: Herr K.-G.-Präsident Dr. Graf Mel- chiori. Vertreter der Staatsbehörde: Herr Staatanwalt Substitut v. Trentini. Richter: Die Herren L.-G.-Rath Dr. Stenitzer und RathSsekretär Dr. Ritter v. Pfeisfersberg. Vertheidiger: Herr Dr. v. Grabmayr. 8 'Am 14. September um 9 Uhr Vormittags gegen Bukarest, September. Lei dem ^'.^st.'-gen Äumpfe bei Selvi waren die Türken

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