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Seite 4 von 6
Datum: 13.04.1928
Umfang: 6
machte ihm zum Vorwurf, den Knaben häufig miß handelt und eines Tages im Hausflur bei den Füßen gepackt und mit dem Kopfe nach abwärts bis in das dritte Stockwerk ge tragen zu haben, aus Zorn darüber, weil der Junge nicht recht zeitig nach Hause gekommen war. — Richter: Haben Sie gehört, was die Anklage von Ihnen erzählt? So tragen vielleicht Markt leute Kälber und Schweine auf den Viehmarkt, aber ein Kind faßt man nicht so an. — Angeklagter: Hab ich doch gar nicht ge macht. Die Anzeige

ist ja nur ein Bosheitsakt. — Staatsanwalt- fchaftlicher Funktionär: Der Kleine ist ohne Rock und Hut auf der Straße gestanden und hat sich nicht nach Hause getraut, weil er sich vor Ihnen gefürchtet hat. — Angeklagter: Slber Herr kaiserlicher Rat, den Himmel haben die Kinder bei mir zu Hause. Fleisch gibts täglich und Obst. Mehr als andere Kinder die ganze Woche bekommen. — Richter: Das mag ja sein. Sie scheinen aber sehr jähzornig zu sein. Woher hat der Bub einmal das blaue Auge gehabt? — Angeklagter: Vom Raufen

. (Zu Karl gewendet, drohend): Karl, sag, Hab ich dich geschlagen? Bist du nicht weg gerannt wie ein Idiot? Sag die Wahrheit. — Richter: Schreien Sie nicht so mit dem Buben. Jetzt kann ich mir Ihre Erziehungs methode ja beiläufig vorstellen. — Angeklagter: Bitt Sie. Herr Richter, Hunde, die bellen, beißen nicht. — Richter: Na, und n>arum weint denn der Bub jetzt ganz verschüchtert? Doch nur, weil er sich vor Ihnen fürchtet. Sie werden sich ein bißchen be herrschen müssen. Und wenn nächstens

wieder einmal die Für sorgerin zu Ihnen kommt, dann hüten Sie sich, sie hinaus zuwerfen, wie das letztem«!. — Angeklagter: Ich Hab gerade die Küche geputzt und keine Zeit gehabt. Und überhaupt brauch ich sie nicht. — Richter: Sie brauchen sie sogar sehr notwendig. Merken Sie sich das ein für allemal. — Der kleine Karl wird unter Schutzaufsicht gestellt, sein Vater mangels eines Schuld- beweises freigesprochen. 8 Verbot der Flugschrift der Roten Iugendgioniere. In K ü f- l a ch wurden, wie gemeldet, an die Schüler

müsse. Das Horoskop besteht, so erzählt der Angeklagte, aro-ßt Seilen, erstens aus der Berechnung, die sehr schwierig rst, und dann aus der Prognose auf Grund der Berechnung. „In meinen Prognosen habe ich mich feit dem Jahre 1924 nur zwei mal geirrt, nur zwei Ereignisse waren falsch prophezeit, dies jedoch nur deshalb, weil mir die betreffenden Personen die Ge burtsstunden nicht richtig angegeben haben." Richter (zum Angeklagten): Wie kommt es, daß in der Pro gnose, die Sie der Dame gestellt

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 12.07.1889
Umfang: 6
gegen den Hausbesorger Franz Kraupa eine Klage, weil er von demselben mißhan delt worden war. Die Gattin Hand's, welche von diesem als Zeugin geführt wurde, weigerte sich, den ihr vom Richter Dr. Zankl auferlegten Eid zu leiste», daß Alles, was sie vor Gericht ausgesagt habe, aus Wahrheit beruhe. Alles Zureden des Richters, sich diesen vom Gesetze vorgeschriebenen Anfor derungen zu sügm, blieb bei der Frau erfolglos. Zuletzt brach sie in convulsivifches Schluchzen aus und schrie: Herr Richter

, machen Sie mit mir, was Sie wollen, sperren Sie mich ein oder henken Sie mich auf — Ich schwöre nicht! — Richter: Sie erschöpfen meine Geduld- Warum sind Sie denn so eigensinnig? Oder wollen Sie etwa aus falsch ver standener Religiosität nicht schwören? — Zeugin: Nein, nicht deshalb. — Richter: Also aus Eigensinn verweigern Sie den Eid? Bedenken Sie, daß es in meiner Macht liegt, Sie em- Pjindlich dafür zu strafen. Ich kann Sie augenblicklich in den Arrest führen lassen. Sagen Sie mir den Grund, wes halb Sie nicht schwören

wollen. — Eine Weile schwieg die Frau, dann sprudelte es aus ihr hervor: „Wegen eines sol chen Mannes, wie mein Gatte ist, schwöre ich nicht!' So viel Haß lag in diesem Ausrufe, daß selbst der Richter eine Weile ganz betroffen blieb. Die Frau war nämlich der Meinung, daß ihr Gatte den Proceß nur dann gewinnen werde, wenn sie einen Eid leisten würde. Und diesen Erfolg für ihn wollte sie nicht. — Richter: Also Sie zwingen mich, Sie wegen Eidesverweigerung in Strafe zu nehmen? Beden ken Sie Ihr kleines Kind

. Was soll mit dem geschehen, wenn Sie eingesperrt werden? — Zeugin: Das ist mir gleich. Wegen eines Mannes, der mit der ganzen Welt streitet und auch mich mißhandelt hat, schwöre ich nicht. — Richter: Dann verurtheile ich Sie aus Grund des H 160 St. P. O. zu einer Geldstrafe von dreißig Gulden, im NichteinbringungS- salle zu sechs Tagen Arrest. Diese Strafe haben Sie morgen zu erlegen, widrigenfalls Sie zum Strafantritte gezwungen werden. Der Richter ließ hierauf die Frau, deren Rachege fühl nun abgekühlt schien

lv kr. ab vorrätig in allen feineren Spiel- u.mre» Glsckäftrn. Man nehme nur Kasten mit ..Anker'. Illustriertes Preisbuch versenden franko F. Ad. Richter k Cie., Wie», l. Nibelungeng. 4.

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 24.07.1905
Umfang: 8
worden. Er ha be ihr solange nachgestellt, bis sie seinen Wünschen gefügig wurde. H. gab dies zu. Der Richter ver urteilte H. zu eintt Woche strengen, mit Fasten verschärften Arrests, die B. zu 24 Stunden Ar rests. Als mildernd nahm der Richter die durch die Wohnuirgsverhältnisfe hervorgerufenen begün stigenden Umstände an. HZ Wien bei Nacht. Am 31. Mai, um 1 Uhr nachts, gingen die drei Söhne des in Wien. Her na l - ser Hauptstraße wohnenden Stabsarztes Dr. Weiß, junge Leute, von denen

der Akt dem Landesgerichte abgetreten. AH Ein verurteilter Plattenführer. Ein Exzeß, der sich kürzlich im zweiten Wiener Bezirk ab spielte und mir der Arretierung des Alfred Bre- siger, Führers einer aus Kutschern bestehenden „Platte', endete, beschäftigte kürzlich den Straf- richte^ des 2. Bezirkes. Lange bevor Bresiger dem Richter aus der Zelle vorgeführt wurde, hatte sich in Korridor schon ein zahlreiches Auditorium von höchst fragwürdigem Aeußern eingefunden. Der Angeklagte ist! erst IS Jahr« alt

sich die Wache, Erwa zwei Stunde.i ivälec exzedierte Bresiger weit ärger, warf einen Stein gegen einen Wachmann, drückte eine Fe>merscheiv>? ein. und lärmte derart, daß sich an hundert Per sonen in der Klosterneuburgerstraße ansammelten. Er begab sich znui Fenster seiner Geliebten und da ihre Wohnnngsgeberiii erklärte, sie sei nicht zu Hauje. schleuderte er einen faustgroßen Steiit in ihr Zimmer, der dein Richter als Corpus Se- licti vorlag. Nun kamen mehrere Wachleute, oi«: Bresiger als „feige Hunüe

und Gauner' dezeiä>- nere. Auf Grund dieses Sachverhaltes lautete Sie vom staatsanwaltschafUichen Funktionär Tr, Korb vertreten Anklage auf tätliche wie wörtliche Äache- deleidignng und GeiährSung Sei- törperlichen S^ cherheit. Tie Polizei ix zeichnet Breiiger als das Haupt einer aus vielen gefährlichen Erzedenteii> bestehenden Platte, die nach ihm ..Bresiger-Platte' genannt wiro, Ter Richter konstatierte aus den polizeilichen Akten, daß Bresiger seit dem vorigem Jahre sechsmal wegen Gast- nnd

Kaffeehausezzessöi? arretiert und zn 24 Stunden bis zu drei Tagen Arrest oerurteijll wurde. Bald provoziert er einen Militärerzeß, bald eine Keilerei, bald tobte er in einem Nachtlokal, wälzte sich auf dem Boden herum, warf Zische und Stühle um, prügelte Miste, desrahl Hausierer und mißhandelte sie u. s. w. Der Richter bemerkte, der Angeklagte sei bisher von der Polizei stets besonders milde beurteilt wor den. Ter Richter fand schließlich Bresiger schuldig? und verurteilte ihn zu sechs Wochen Arrest

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Dolomiten
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Seite 7 von 16
Datum: 07.02.1931
Umfang: 16
als unermüdlicher, ge wissenhafter Richter bekannt. Dies zur Steuer der Wahrheit und als Zeichen der An erkennung und Wertschätzung der unermüd lichen Tätigkeit des Dr. Giacomelli. Dr. Leopold Happacher, Cav. Dr. Riccardo Hibler, Dr. Giovanni Leitner, Dr. Arturo Ghedina Dr. Hölzl Luigi. Avv. Dott. De Ssnibus, Dr. Ghedina Hans, Dr. Bruno Weber. * In unserer Notiz hieß es, daß mltgeteilt worden sei, an der Brunecker Prätur werden Parteien nur an Samstagen empfangen, an den drei vorausgegangenen Samstagen lei

den zahlreichen Wartenden aber gesagt wor den, der Richter sei nicht da oder habe keine Zeit. Es wäre zu wünschen, daß auf die Parteien, die oft von weit her kommen müssen, Rücksicht genommen werde. Obengenannte Advokaten bestätigen, daß der Richter ein unermüdlicher und gewissen hafter Arbeiter ist. Das hat niemand be stritten. Der Zweck der Uebung wäre jedoch erreicht gewesen, wenn uns nachgewiesen worden wäre, unsere, bezw. unseres Bericht erstatters Behauptung von der Unmöglichkeit einer dringenden

Aussprache mit dem Herrn Richter an den drei fraglichen Samstagen fei falsch gewesen. Das taten sie aber nicht. Bis uns der Gegenbeweis erbracht wird, müssen wir daher unserem Berichterstatter und solchen glauben, die z. B. an allen drei Samstagen aus Sigismondo gekommen sind — um nur einen Fall zu nennen — um dringende Sachen bei Gericht zu erledigen, beim ersten und zweiten Male aber die Auskunft erhielten, der Herr Richter sei nicht da und beim dritten Male nicht angehört wurden, well der Richter

keine Zeit habe und fortgehen müffe. Gewiß wird der Herr Richter triftige Gründe für seine Berhiotza- rung gehabt haben, aber solche werden von den Betroffenen nicht verstanden, wenn vor her ein Empfang an Samstagen zugesagt wird. Daß bei der Veröffentlichung der Notiz antiitalienischer oder persönlicher Haß Pate gestanden haben sollen, wie Prätor Cav. Dr. Giacomelli in einem sofort nach Erfcheineir der Notiz uns geschriebenen Briese behauptete, ist einfach unsinnig. Die Schriftleitung. (Nachdruck

Lechner, Balthasar Acherer. Witwe Maria Äiz- zoli. Max Stemberger. Paula v. Kundratiü, Franz Sepp. Anna Tinkhauser, Franz Dolezal, Paul Rabensteiner. Franz Müller, David Kofler. Antonio Rosii. Johann Jnnerbofer, Friedrich Mair, Peter Sitzmann, Jakob Pfendt, Reinhold Rech. Malfertheiner, Raimund Larentis, Luigi 'Tedevilla. Matthias Pescoller, Georg Frei- erger, Erncsto Elmma, Jokef Crepaz, Felix Crepaz, Alois Hochgruber, Raimund Richter, Peter Brunner, Ludwig Mair, Anton Woita. Folgende Personen

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Dolomiten
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Seite 4 von 6
Datum: 05.10.1936
Umfang: 6
kann.' „Wenn es Ihnen recht ist, Gras Bontink, so fahre ich selbst.' Ferdinand zieht die Stirne in Falten. „Ich möchte Sie nicht bemühen. Sie haben vielleicht etwas anderes zu tun!' „Heute nicht. Wann wollen Sie fahren, Graf?' Ferdinand zieht die Uhr. ^.Spätestens in einer halben Stunde. Willst du mitfahren. Mary?' Das wirft er so leichthin. Es ist ihm augen scheinlich nicht darum zu tun. Sie lehnt kühl ab: „Solch ein Fnhrwerk macht mir kein Vergnügen.' Da verbeugt sich Richter mit den Worten: „Ich werde einspannen

lassen', und ist draußen. Ferdinand tut verärgert zu Mary: „Daß dieser Mensch, dieser Jespektor einen so anmaßenden Ton hat, kann ich mir nicht länger bieten lassen. Er sagt Graf zu mir. Graf Bontink! Das gehört sich nicht. Er hat zu sagen: Herr Graf!' Gelassen erwidert sie: „Männer wie Max Richter find eben nicht mit gewöhnlichem Maß zu messen.' Da fährt er auf. „Er ist Inspektor und nichts weiter. Viel leicht ist ihm die freundliche Behandlung, die er von dir erfährt, zu Kopf gestiegen

. Wenn er seinen Hochmut nicht bald ablegt, kann er meinetwegen zum Teufel gehen.' Ferdinand geht und läßt die Türe hart hinter sich zufallen. In ihm ist alles geheime Abwehr gegen diesen Max Richter. Ueber die Ursache will er sich keine Rechenschaft geben. Hochturnau wird unter Richter zwar wieder ein einträglicher Besitz und so muß er ihn hinnehmen. Aber das mit der Anrede wird er ihm sehr bald beibringen. * Mary verbringt den Nachmittag in ihrem Zimmer. Es ist schön draußen und sie könnte einen kleinen Spaziergang

machen. Mer immer die blinde Arau am Arm . . . und wenn sie nur nicht immer von Dieter reden wollte! Sie kann das nicht ertragen. Ihre Gedanken sind bei Max Richter an- gelangt. Sie fürchtet sich vor ihm und fühlt sich doch wieder zu ihm hingezogen. Sie mochte mit ihm reden und traut sich nicht recht. Dann denkt sie wieder an Dieter. Es fällt ihr alles ein, jede Kleinigkett; es ist eine martervolle Sache, immer an das denken zu müssen, was man vergessen will. Seit dieser Max Richter

, Herr Graf! Guten Abend, Herr Inspektor! Wünsche gute Heimfahrt!' Graf Ferdinand und Richter kommen die paar Hausstufen herunter. Ferdinand steigt ein und wickelt die Plüsch decke um seine Knie. Richter schwingt sich auf den Bock und nimmt die Zügel. Der Hausknecht springt zur Seite, die Pferde jagen dahin, das Pflaster dröhnt. Bald liegt die Stadt hinter dem rollenden Fahrzeug. Die Straße läuft gerade. Der Mond versilbert ein paar Wolken und läßt sie über sich hinwegziehen: dann steht er groß

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Dolomiten
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Seite 5 von 16
Datum: 14.06.1930
Umfang: 16
während der Meraner Frühjahrs-Operngastspiele, denen er beiwohnte, seiner Direktion erstattete. Wnschgau Bluttat S t e l v i o, 13. Juni. . Heute nachmittags 2 Uhr wurde an der Stilfser Brücke Theres Burger, verehelichte Thoma, gewesene Wirtin im Gasthaus Stilf ser Brücke, von Josef Pichler, vulgo Masutt, mit einer Hacke erschlagen. Der Beweggrund ist nicht geklärt. mb Mtertal jähriges Drenstjubiläum Brefs-onone, 13. Juni. In diesen Tagen sind es 40 Jahr« ge worden, daß Herr Heinrich Richter, Leiter

->cr Druckerei Bogelwei-der hier» in den Dienst >!eses großen Presseunternehmens, vormals Preßoerein, nunmehr Bagelweider, ein- getretsn ist. Herr Richter kam aus -gut bürger licher Wiener Familie und mit einer aus gezeichneten Vorbildung, wie er sie eben nur in Wien finden konnte. Nach der Volksschule >atte er noch die Unterrealschule absolviert. Als Lehrling in der großen Wiener Druckerei Gißl hatte er auch die Fachschule besucht, wo er alle anderen an Talent weit übertraf. Im dritten Kurs der Fachschule

beschäftigte. > Im Jahre 1890 gelang es Herrn Professor Dr. Schoepfer, diese wertvolle Kraft für das geplante Brixener Presseunternehmen zu ge winnen. Herr Richter ging daran, von Wien aus die notwendige Einrichtung für di« -da mals noch sehr bescheiden gedachte Druckerei des Pr-ehoere-ines, di« in Zinggen eingerichtet rvuüde, zu beschaffen, am 5. Juni kam er selbst nach mit seiner ihm erst kurz vorher an getrauten Frau. Er leitete nun selbst die Ein richtung der Druckerei und mit 1. Juli 1890 übernahm

die Jnbelligenzkreife an dos Unternehme» kettete. Aus dem Wochenblatt rvmde schon nach kurzer Zeit ein zweimal «wd dann gor drei mal wöchentlich erscheinendes Blatt, das be herrschend« Geltung besaß und dadurch natur gemäß auch die Geschäftswelt für das Untat« nehmen stark interessierte. So stellte sich aks» bald das Bedürfnis nach Bevgrvßerung der Dnrckerei ein. Herr Richter war es, der die nötigen Gelder beschaffte für den Um- rmd Neubau der Druckerei im Jahre 1903. Wenige Jahre später, im Jahre 1907, Este

die Aufträge hier zusammen, auch die Nach barländer suchten Beziehungen zu knüpft» mit dem mächtig aufstrebenden Unternehme«. Seine glanzvollste Jett hatte es in gesunder Fortentwicklung in den Jahren 1912 bis 1944 gefunden, wo die Brixner Druckerei allein 38 Personen beschäftigte, darunter 22 Setzer. Herr Richter hätte die Fähigb^t gehabt, ein noch größeres Heer zu leiten. Im Jahre 1908 hätte er Direktor der Staadsdruckerai in Wien werden sollen; Prof. Schoepfer setzte ober alles daran, um Herrn

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 15.03.1906
Umfang: 8
und auch den Rekord Succi von 39 Tagen glänzend geschlagen. netenhausc wurde diese alte Klage von einem lirolischen Abgeordneten zur Sprache gebracht. Er sagte: „Bei uns in Tirol sind in rein deutschen Gebieten italienische Richter, so in Taufers, Sarn- tal und Bludenz. In Meran sind von sechs Rich tern vier Italiener. In ganz Tirol und Vorarl berg. in diesem kleinen Lande, sind nicht iveniger als 27 selbständige italienische Richter in Deutschen Gebieten, wo deutsche genügen würden. Das hat bei uns zur Folge

, daß das Fortkommen der deut schen Beamten im Nichterstand ertra noch erschwert wird. Dos l?at aber noch eine wuitere Folge. Es n-erden dadurch die Deutschen im Verhältnisse zu den NAltdeutschen, den Italienern, benachteiligt, und zwar deshalb, n>eil die Reziprozität fehlt. Die Italiener sind klug genug, in ihren Bezirken keine deutschen Richter zu dulden, nnd die Regierung findet es für gerecht, daß in iialienisckze Bezirke kein, wenn auch beider Landessprachen mächtiger deutscher Richter hinkommt, dafür

aber in deutsche Bezirke viele italienische Richter. - Ich erinnere dar-:,', daß nicht nnr in Tirol, sondern auch in anderen Ländern gerade die Deutschen es sind, die den Löwenanteil der Steuerlasten des Staates tragen. bei der Verteilung von Begünstigungen aber, bei Anstellung von Beamten, viel zu 5urz kommen.' Äuö dem Firmenregister. In Bonner Handctsrcoister 'u: Einzeln: meu mniSe t> e H.tnia ,Nulo,f H.irlmani.' eu-es Sä.zeuei- e:> nm Hoizhe.n^l in Moni» ni i ^eni ^nbabe: Nuoelf H.inmani!. Holzhänvler

Leben geblieben. Die Burichei: wollten di Sache verheimlichen nnd so kam die «gliche Hilfe zu späi. Sor. ob! Gäu?b«icher ols Platt: e> hatten im allge- N'.e 'nen bisher keinen übleü Leumund. Welsche Beamte und Richter im rein deutschen Teile Tirols — das ist eine oft und immer wieder erhsoene Klage der Deutscht! roier. Auch bei der BerainuZ -... unvkiütanlengesetzes im Abgeo>.d- Wo kauft man »Lega nazionale'-Zündhölzer? Die „I. N.' schreiben: In dem „Verzeichnis samt licher Artikel

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Volksblatt
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Seite 7 von 10
Datum: 12.10.1912
Umfang: 10
, der nicht Geldbeträge bei Vornahme von kirchlichen Handlungen annehmen würde; wenn es schon einen solchen gäbe, so gehörte er als eine Sehenswürdigkeit nicht irs Grab sondern in ein Museum.' Daß der für unheilbar erklärte Priester eine solche, den ganzen Priesterstand beleidigende Frechheit aus sprechen konnte, trotzdem er weiß, daß jeder Priester unzählige Male kirchliche Handlungen ohne jegliches Honorar vornimmt, wird man nicht auffällig finden; aber daß der Vorfitzende, ein be- jahrter Richter, eine derartige

Pauschalbeschimpsung eines ganzen ehrenwerten Standes ungerügt ließ, das ist stark. Hätte OberlandeSgerichtsrat Mach auch geschwiegen, wenn Kirchsteiger eine ähnliche Verdächtigung gegen den Richterstand ausgesprochen hätte? Wird nicht auch der Richter, der das vier» bis fünffache des Einkommens eines Priesters aus den Steuergeldern erhält, für jeden Federstrich, für jede richterliche Handlung bezahlt? Aber natürlich: Der Priesterstand der katholischen Kirche ist vogel- srei sür jeden Narren vor dem öffentlichen

und das der Buße in Todes- gesckhr; das Altarsakrament kann er nur sakri legisch spenden, wenn er auch den Talar anzieht und Röchet und Stola nimmt. WaS würde Ober landeSgerichtsrat Mach wohl sagen, wenn ein zur Zeit vomAmte suspensierter Richter in den Zeitungen ankündigte, er sei bereit, in seiner Wohnung Rechts- angelegenheiten von Parteien zu entscheiden, welche sich von der zuständigen Behörde für ungerecht verurteilt halten. Diese Parteien kämen dann zu dem suspenfierten Richter, dieser entscheidet

die Sache zu ihren Gunsten, spreche sie also frei und lasse sich dafür bezahlen. Würde OberlandeSgerichtsrat Mach einen folchen suspenfierten Richter, so er von der Staatsanwaltschaft vor Gericht gestellt wird, auch mit der Begründung freisprechen, der Mann sei tatsächlich Richter und sei daher berechtigt, Rechts- fälle öffentlich zu entscheiden. Man kann wohl mit Bestimmtheit sagen, daß Herr OberlandeSgerichtsrat Mach einem solchen „Salzburger Recht' keinen Geschmack abgewinnen würde. Auch die „Salz

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 02.06.1898
Umfang: 8
um eine Ehrenbeleidigungsklage wegen eines höhnischen Zurufes, der mit dem Gegenstande der zweiten Klage in Beziehung stand. Diese Verhandlung endigte mit einem Vergleiche. Der Geklagte mstete Abbitte und Pergl verzieh. Gleich darauf wurde er als Beschuldigter in der von Rakos gegen ihn erhobenen Anklage emvernommen. Der Richter bemühte, sich, die Angelegenheit auf gütlichem Wege auszutragen und bemerkte hiebu zum Kläger, ja ohnehin der Ehescheidungsprozeß der Eheleute Pergl ?!.Iuge sei. — Rakos: Ich kann ihm die mir zugefügte

Be- lelvigung nicht verzeihen. -7— Pergl: Und ich kann ihn nicht um Verzeihung bitten, denn das, was ich gesagt habe, ist wahr, verr Richter, meine Frau hat mir Alles gestanden. —Rakos: Äas ist «ne Lüge ! — Die Frau wird in den Saal gerufen. . dichter : Ist es richtig, daß Sie eines Tages Ihrem Gatten geitandrn haben, mit Franz Rakos ein unerlaubtes Verhältniß unterhalten zu haben? — Frau Pergl: Ja, das Geständniß war aber eine Lüge, es wurde mir in der Angst um mcin ^ben erpreßt. Mein Mann geberdete

hat aber in einemfort geschrien : dem ^ -??.' ^e hat gejammert und gerufen: „Dir nicht, einin will ich Alles beichten !' >--> Nach Einvernahme Ri^ Weiterer vom Kläger geführten Zeugen erklärt der ''Her das Beweisversahren für geschloffe^? keb? ' ^ auf einen Vergleich nicht ein- ereionp« Bestrafung des Angeklagten verlange. Und nun Ürtkeis Entsetzliche. Der Richter schickte sich an, das leitend ^^^^ren. Im selben Augenblicke, als er die ein- des ^ des Urtheils : .Im Namcn Seiner Majestät Revoih-!. °ussprach, zog

. Der Verhandlungssaal war voll Eine ei?' ^^n dicke Schwaden sich wie Nebel ausbreiten. Person hat die Geistesgegenwart nicht verloren. U a ch rich t e 6 Es war Frau Pergl. Gleich nach dem ersten Schuß eilte sie voller Angst, daß die nächste Kugel ihr gelte, aus dem Gerichtssaale und schrie um Hilfe . . . Der Erste, der die Fassung wieder erlangt, ist der Richter. Er eilt in Talar und Barett auf den Gang und ruft nach einem Gendarmen, nach einem Arzt und nach einem Geistlichen. Der Gendarm und ein Arzt sind sogleich

zur Stelle. Der Richter tritt. Beide voran, in den Saal. Pergl sitzt auf einem Sessel, hält die Hände vor den Kopf und schreit: Ich bin unglücklich! Sein Ver theidiger ruft ihm zu: Unseliger, was haben Sie angestellt! — Pergl tonlos! Ich weiß es nicht! Der Richter tritt nun auf ihn mit den Worten zu: Im Namen des Gesetzes verhänge ich über Sie die Untersuchungshaft. (Zum Gendarmen:) Führen Sie ihn ab. — Pergl ringt die Hände und ruft: Jesus Maria! Ich bin ein unglücklicher Mensch! Dann läßt er sich ruhig

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Südtiroler Heimat
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Seite 7 von 8
Datum: 15.12.1925
Umfang: 8
Schlägen und Beschimpfungen verhalten, die frühere österrei chische Fahne anzuspucken und mit Füßen zu treten, sowie die italienische Trikolore dreimal zu küssen. Dem beinahe Folge 24, Seite 7 einstündigen Bitten eines seiner Dienstgeber gelang es, den armen Menschen, welcher gar nichts verschuldet hatte, freizu bekommen. Die letzten bentsctzen Richter an- Kübtirol abgesetzobe». Aus Bozen erfahren wir, daß vor etlichen Tagen sämtliche deutschen Richter des Tribunals (Landesgerichtes) im Richteramt

die Aufforderung erhielten, einen Ort in Altttalien als weiteren Amtssitz zu wählen. Damit werden die letzten deutschen Richter im deutschen Südttrol beseitigt. Die italienische Gerichtssprache in Küdtirol. Der letzte Rest deutscher Beamten hat sich in Südtirol in den Gerichten gehalten, weil eine plötzliche Entlassung oder Versetzung sämtlicher Richter aus leicht begreiflichen Gründen unangängig war. Nun hat man eine Verfügung getroffen, die geradezu grotesk anmutet: die deutschen Richter

, die noch in Südtirol verblieben sind, dürfen den Parteien in der Muttersprache keinerlei Auskunft erteilen, sondern müssen, um in der Muttersprache sich verständlich machen zu können, sich eines Dolmetschs bedienen, da bei Gericht nur mehr die Form des deutschen Dolmetsches zugelassen ist. Sollte ein deutscher Richter trotz des Verbotes Aus künfte in der Muttersprache erteilen, so ist Gehaltsentzug und Entlassung sowie Geldstrafe bis zu 8.Ö00 Lire vorgesehen. Es versteht sich, daß auch die italienischen Beamten

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 06.02.1927
Umfang: 12
-Apotheke des Herrn Illing unter den Lauben den Dienst. v. kNA L Co. övl.^^0 portici 42 l.aubeo Sellien- Viroli» ü. ösumwollwaren beste unci blUigsts^usvvskl Aus dem Gerichtssaal «Jugend.' Die 20 Jahre alte Mosmair Stefanie stand gestern vor dem Richter und hatte sich wegen eines ihr zur Last gelegten Diebstahls zu ver antworten. Die Sache kam so: Mosmair und eine gewisse Mazzol Elisa. 17 Jahre alt, beide aus Maia Bassa, waren zwei Freundinnen, wie man so sagt. Eines Ta les gingen sie zusammen, Mosmair

aus, die aber die Angeklagte nicht finden konnten, da sie ein fach nirgends gemeldet war. Als die Mazzol nach 2 Tagen die MosMair auf der Straße sah, bewog sie diese, mit auf die Quästur zu kommen, um dort die Angelegenheit zu ordnen. Dorten wurde dann die Mosmair zurückbehalten und stand gestern nun vor dem Richter: Sie bleibt oei ihrer Behauptung, der Mazzol nicht das Geld entwendet zu haben, sie dies auch nicht notwendig gehabt, da sie während der Zeit, in der sie stellenlos war, genug zum Leben durch Prostitution

zu kommen und auch für jede anscheinend „Klei nigkeit',trägt, der Angeklagte seinen Teil da von. Edmund Fischbach, Weinhändler in Bolzano, war im Frühjahr 1922 in Oesterreich, wobei er sich im Hereinfahren mit Tabak, resp. Zigaret ten versorgte, für „Eigenbedarf', wie er angab. Weil er aber diese 200 Gramm Tabak und 200 Stück Zigaretten nicht verzollte und später er wischt wurde, sprach heute der Richter sein Ur teil wegen „Schmuggelns', das auf 8 Tage Ar rest und 150 Lire Geldstrafe lautete. Schlechter

. Vor keinen leichten Ausweg wurde Hafner Maria aus Chiusa gestellt. Seinerzeit wurde von ihr in ihrem Geschäft eine Weckeruhr ver kauft, wofür die bestehende Taxe von Lire 35 nicht bezahlt war. Sie wurde von jemanden an gezeigt und die Folge war ihr heutiges Er scheinen vor dem Gerichte. Dorten hätte sie zu 500 Lire Geldstrafe sowie Tragen sämtlicher Kosten verurteilt werden müssen. Der Richter ist aber auch ein Mensch und stellte ihr frei mit der Finanzoehörde in Trento einen Ausgleich wegen dieser 35 Lire

des Schmuggels. Freigesprochen davo» wurde: Pellegrini Johann aus Bolzano, Veioei Maria und Volger Josef aus Rosser und Kir cher Anna aus Bressanone. Turno qiudicante: Präsident: Ado. Doktor Cav. Storker. Staatsanwalt: Ado. Dr. Dell'An tonio. Richter: Dr. Puchich, Dr. Menz, Cancel liere: Pochieri. Verteidiger: Ado. Dr. Te»auri. Dr. Pitra, Dr. Barbieri. o Der hervorragende Gesundheitszustand in Bolzano. Vom Präsekturskommissär erhalten -wir folgend Dahlen über Todesfälle und Luu - genkrankhei' l mit tätlichem

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 12
Datum: 26.08.1911
Umfang: 12
mehrereWaggons samt den verladenen Waren. Der verursachte Schaden beträgt 140.000 Kronen. 0le vefreiuilg kichters. Wie schon gemeldet, ist der Ingenieur Richter endlich aus den Händen der Räuber befreit worden. Rund drei Monate hat nämlich dieser deutsche Ingenieur aus Jena in der Gefangenschaft der griechischen Banditen zugebracht. Richter wurde, wie noch erinnerlich sein dürfte, ge legentlich einer Tour auf den Olymp am 27. Mai bei der Ortschaft Kakonoplo von Räubern gefangen genommen. Zwei ihn begleitende

Gendarmen wurden erschossen. Richter hatte seine Reise weder auf Ver anlassung der Zeißwerke in Jena, wo er angestellt ist. unternommen, noch hatte er irgendwelchen Auf trag zur Prüfung von Instrumenten seitens der Firma. Es handelte sich lediglich um eine private Urlaubsreise, wozu ihm die Geographische Gesell schaft einen Reisezuschuß zur Verfügung gestellt hatte. Während dieser drei Monate spielte sich nun an dem allen Götterberg der Griechen, wenn man von der gewiß unbequemen Lage des Gefangenen

würden, den Kopf des Gefangenen zu schicken — und nun kommt ganz überraschend die Kunde von Richters Freilassung. — Nach Depeschen des Mutessarifs von Serfidsche und des Kommandeurs der Division von Kosan erklärte Richter bei seiner Ankunft in Elassona. er habe zunächst einige Tage auf türkischem Gebiet in der Umgebung des Klosters Sparpos verbracht und sei später auf griechisches Gebiet übergeführt worden, wo er in den Dörfern Misalar und Kara- punar bisher verborgen gehalten worden sei. Dann sei

er von den Räubern bis an die Grenze gesührt und dann freigelassen worden. Das Lösegeld wurde, wie die Depeschen im Gegensatz zu der Meldung aus Saloniki besagen, nicht entrichtet, nur soll Richter den Räubern von Deutschland aus eine angemessene Summe senden. Nach anderer Meldung sollen 4000 Pfund gezahlt worden sein. — Richters Frau war beim Eintreffen der Nachricht von der Auffindung ihres Gatten sehr gefaßt, da sie stets an seine baldige Befreiung geglaubt hatte. Tief erschüttert war seine 80 Jahre alte

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 23.12.1907
Umfang: 12
aber nicht mehr darinnen. Sie wer Veifveinden Le«tcn. Roman von Arthur Zapp. ^ Nachdruck verboten.) (32. Fortsetzung.) Felicia wollte sich schon am nächsten Morgen nach den» Placierungsbureau auf den Weg machen, nm sich nach einer neuen Stellung umzusehen, aber Frau Richter erhob energisch Einsprache: „Nein, mein Krnd, jetzt ruhen Sie sich 'mal erst 'n paar Wochen aus! Erst müssen Sie 'n bißchen rundere Backen und 'n frischeren Blick kriegen. Tann wol len wir weiter sehen. Mein Gott, wie blaß und angegriffen

Sie aussehen! Na. wir wollen Sie schon Pflegen nicht. Käthe?' Frau Richter war nicht die Frau, die bloße Worte machte, ohne die entsprechenden Tateil fol- gen zu lassen. Felicia wußte nicht, wie ihr geschah, als sie sich Plötzlich zum Mittelpunkt der Familie gemacht sah. sie, die seit Monaten gewohnt war, als ein lästiges Anhängsel, oder als ein unter geordnetes, seelenloses Wesen betrachtet zu werden, dein man keine Rücksichten schuldet. Alle Mitglieder der Richterfchen Familie beeiferten sich, Felicia

den Abend inr Kreil« der Familie zu Hanse zubrachte, um sein Interesse an Felicias Klavierspiel und Gesang zu bekunde». Auch Otto Richter folgte dem Beispiele seines Vaters und zeigte Anwandlungen einer bei ihm sonsv ganz ungewohnten Ritterlichkeit, indem er des Abends selten nach Hause kam, ohne Felicia natürlich, nachdem er sein staubiges Arbeitsgewan^ mit einem modernen Anzug verta lscht lzatte — ein Blumensträußchen öder eine Düte Konfekt oder sonst eine Kleinigkeit zu überreichen

. Vor allem: aber war es Fre.n Richter, die das junge Mädchen mit wirklich mütterlicher So^e umgccki. Mit ihrem praktischen, erfahrungsreichen Sinn hatte sie Felicias Diät genau .geregelt, unr sie wieder rasch zu kräften zn bringen. Des Mor gens verordnete sie ihr Kakao statt Kaffee und zum Frühstück zwei weiche Eier oder gehacktes Fleisch nnd des Mittags ein Müschen guten Rotwein und sie wachte mit liebevoller Sorgsalt darüber, daß ihre Vorschriften sowohl von de'- Köchin Km Michcrtikch. Ferdinand Bernt: Tills Zrrgänge

» Mädchen so nnendlich wohltat und die bewirkte, daß Felicia sich zusehends leiblich nnd geistig aufrichtete, srijche Farbe und leuchtende Augen dekain und täglich mehr die ihren Jahren angemessene Munterkeit an den Tag legte. Frau Richter war keine gebildete Frau, aber die 'Natur hatte sie mit einein säiarfen Blick nud einem .gesunden, die Dinge schlicht und richtig beurteilenden Verstände begabt, ihr eine natür liche. von innen herausquellende Herzeusgüte oer- liehen, die alle ihre Handlungen

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 15.07.1933
Umfang: 8
hatte sich vor dem Richter an der hiesigen Prätur der Chauffeur Zanella Mar tino. 29 Jahre alt, gebürtig aus Lindau und wohnhaft in Merano, Via Carlo Wolf Nr. 0 wegen Amtsbeleidigung zu verantworten. Wie wir seinerzeit berichtet haben, ist Za- nella am Abend des 18. Jänner d. I. in der Nähe des Bahnhofes, wo er sich mit seinem Auto postiert hatte, um der Eisenbahn Passa giere wegzufischen, die er zum gleichen Preise, den. die Staatsbahn praktiziert, nach Bolzano befördern wollt«, von einem Etadtpolizisten aufgefordert

und verschiedene Anleihen zu ver schaffen. bis sich sein wahres Wesen heraus stellte und er wegen Betruges zur Anzeige ge bracht wurde. Gestern hatte er sich an der hiesigen Prätur zu verantworten und wurde zu 9 Monakn Ge fängnis und 2lX) Lire ' Geldstrafe verurteilt. Der Richter gewährte ihm jedoch Bewährungs frist. Zwei Fahrraddiebe. Eine Reihe von Fahrraddiebstählen ist sei nerzeit durch die Agenten des hiesigen Polizei kommissariates unterbrochen worden. denen es zu verhaften. Gleichzeitig wurden

nicht einge funden und wurde daher in contumacium verurteilt. Sein Freund auf der Anklagebank, der Gapp. versuchte die Abinesenheit des Not- tensteiners zu seinen Gunsten auszunützen und schob ihm die ganze Verantwortung an den Diebstählen in die Schuhe. Doch auf Grund der in den Prozeßakten auf scheinenden Elemente ging der Richter nicht auf die Meinung des Gapp ein und verurteilte ihn zu 3 Monaten Gefängnis und n« einer Geldstrafe im Betrage von 3l)l1 Lire Das Ur teil gegen den abwesenden Roitensteiner

lau tete hingegen auf 15 Tage und 190 Sirs wäh rend der dritte im Bunde. Pizzini, mangels an Beweisen freigesprochen wurde. Richter: Dr. Sicher. Kanzlist: Dr. Cernili. Nach 24 Tagen statt in 24 Stunden. Von den-Karabinieri in Nolles wurde gegen Rodolfo Pruckmaier, 51 Jahre alt. gebürtig aus Bolzano und wohnhaft in Nolles, Verwal ter der Firma Carli Kontravention erhoben, weil er den Verkauf eines Pferdes an die Mi litärbehörde erst nach 24 Tagen statt wie vor geschrieben innerhalb von 24 Stunden

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