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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 13.10.1906
Umfang: 12
, die ganze Besatzung mit Aus nahme weniger Soldaten, die sich an die Ge schütze geklammert hatten, sind umgekommen. — Auch in New-Orleans selbst hat der Wir belsturm in dem aus Wohngebäuden bestehen den Teile der Stadt Verheerungen angerich tet: mehrere Häuser stürzten ein. Die Zer störungen sind am größten in dem fünfzig Meilen entfernten Pontchatoula; dort sind vier Personen ums Leben gekommen. (Der § 23.) (Bezirksgerichts Richter: An geklagter, Sie haben Flugschriften verteilt und sich dadurch

au dem Paragraph 23 vergangen. Was haben Sie dagegen einzuwenden? — An geklagter: Ich habe dem Paragraph 23 nichts getan, kenne ihn ja gar nicht. — Richter: Gnt! (Ruft zum Saaldiener:) Der Herr Paragraph 23 soll hereinkommen. — Ein kümmerlich und komisch aussehendes Männchen humpeltausdünnen Füßchen herein und grinst blödsinnig vertrant den Richter an. — Richter: Herr Zeuge, Sie heißen? — Zeuge: Paragraph 23. — Richter: Katholisch? — Zeuge: Ja. — Richter: Ver heiratet? — Zeuge: Nein. — Verteidiger: Er lebt

mit Fräulein Justitia im Konkubinat und ... Richter (mit abwehrender Bewegung: Schon gut, schon gut! Herr Zeuge, was sind Sie?—Zeuge: Statist beim Preßgesetz. — Richter: Wo wohnen Sie? — Zeuge: Ich bin beim Herrn Staats anwalt aus Kost. — Richter: Wie heißt Ihr Vater? — Zeuge: Unsinn. - Richter: Und ihre Mutter? — Zeuge: Beschränktheit. — Richter: was ist Ihr Vater? — Zeuge: Hofrat. — Richter: Haben Sie für jemanden zu sorgen? — Zeuge: Ja für die Lächerlichkeit. — Richter: Gnt, Herr Zeuge. Sie behaupten

also, von dem Ange klagten beleidigt worden zu sein. Wie war das? Zeuge: Der Angeklagte hat Flugschriften verteilt und mich dadurch in meiner Ruhe empfindlich gestört, ich bin nämlich ein Kranker. — Richter: Die Flugschriften waren eigentlich von der Zensur erlaubt. — Staatsanwalt: Ganz egal, sie sollten aber trotzdem nicht gelesen werden. — Richter: Stimmt. — Verkündet das Urteil. Der Ange klagte wird schuldig erkannt, erlaubte Druck schriften verteilt zu haben und daher zu einer Arreststrafe von drei Tagen

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 04.04.1922
Umfang: 4
AL 75. »Neueste ZettuttS^ Sette 3. abzuttchmen. Er ist ein wenig erschreckt vor dem mir -sm Talare bekleideten Richter und der Stock entfallt fct- iten Händen. *•*-» Kichern frei Zuhörer macht ihn noch Verwirrter. Er macht eine linkische Vevbengulrg und sucht sich wieder in Ordnung zu bringen. Das Suchen her Borladung beginnt von neuem und hört erst auf, «US der Richter zu wiederholtenmalen erklärt, daß er auz die Borladung verzichte. Nun beginnt das hochnotpeinlich« Bekhör: Richter

: „Wie heißen Sie?" Dem Angeklagten ist er unverständlich, daß man seinen Namen, der doch kurz Zuvor gerufen wurde, nicht kennen soll. Er fragt da. der verwundert: „Wer?" Richter: „Natürlich Sie, wer krm sonst?" Angeklagter: „I' bin der Josef Wastl." Richter: „Samt sind Sie geboren?" Angeklagter: „47 Jahr Lin i." Richter: „Sie müssen Ihr Geburtsjahr und den Geburtstag angeben." Angeklagter: „Ich bin geboren im Mhre siebzehnhuudert — na, achtzehnhundert." (Die Zu hörer lachen.) Richter: „1875

werden Sie geboren sein." Verwundert über die Allwissenheit des Richters, gibt der Mstl zu: „Ja, dös wird schon stimmen." Richter: „Aber Tag und Monat will ich auch wissen." Angeklagter: „Jur Jänner." Richter: „Am wievielten?" — „So zwischen dem ersten und letzten." — „Also am 16." Angeklagter: „Ja, jetzt kann i mi erinnern" Richter: „Wo sind Sie gebo ren?" — „Daheim." — „Wo find Sie denn daheim?" -- „An Ochsenhausen." — „Wo ist denn das?" Angeklagter: JS. Stund von La z'Fuß, aber i Hab zwei bmucht

, weil i einkehrt a bin." Der Richter will nun wissen, in welchem Bezirk nno in welchem Land Ochsenhausen liegt. Verwundert meint Ser Wastl: „Im Bezirk Lans." Richter: „Und zmtändig?^ — „A dorchin." Richter: „Gott sei Dank!" Nun entwickelt sich folgendes Frage- und Antwort- spiel: „Religwn?" - „A Religion Hab i schon!" — „Ich Mine, ob Katholik oder Protestant oder Jude?" — An geklagter: „$a freilich, a Katholik." Richter: „Ledig?" - „Na." — „Verheiratet?" — „Na." — „Verwitwet?" „Na." — „Gerichtlich geschieden

?" — „Na." Richter: „Faktisch getrennt?" Angeklagter: „Na, ja! I woatz net, wie Sie das nennen, Euer Gnaden, i leb halt uit mit mein Weib." Richter: „Ehelich oder unehelich geboren?" An geklagter: „Ja —!" Richter: „Was heißt das?" Ange klagter: „Zwei ledige Kinder mutz t -erhalten l" — „Nein- Sie?" — „I bin gar nit der Vater, Wissens . .." Rich ter: „Also ehelich. Was haben Sie denn für einen Beruf?- ~~ Schweigen. — „Was haben Sie denn für ein Geschäft?" — „Holzknecht bin i." — „Können Sie lesen

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 12
Datum: 24.05.1925
Umfang: 12
, Bürger Schlau- chcle!" rief König Melcher. „Den Kopf nach rechts, zu mir her richten, Bür ger Landrichter! Den Kopf nicht herunterhüngen, Bürger Richter! Sie stehen in Reihe und Glied wie ein Tattermannl." „Zug Nr. 2 drei Schritte rückwärts gegen den Misthaufen: Feuer!" Und die Nationalgardisten von Emaus legten ihre Holzprügel an die Wange und taten, als ob sie Feuer gäben. Das gleiche taten die Emauser Buben seitwärts von den Nationalgardisten, nur mit etwas mehr Geläufigkeit und Pünktlichkeit

. Alles das. ge schah mit einem fürchterlichen Ernst und Eifer. Bo wurde eifrig fortexerziert bis abends; dann hieß es erst: Kommod! Und der Hauptmann Dr. Eisenbart trat mit dem Oberleutnant König Melcher zusammen und es wur den die Nachtpatrouillen bestimmt und das Lo sungswort gegeben. Das Losungswort war „Zopf". „Du Schmid kommst mit dem Bürger Richter, Schlauchele und fünf Mann hinaus gegen den Gal gen zu stehen; es könnten von dorther die Schwei zer kommen; ihr bekommt ein Maß Branntwein und sechs Strutzen

mit, macht den Bürger Richter saufen, Hansjörg, du hast mit sechs Mann Klein venedig. wir, ich und Dr. Eisenbart mit zehn Bür gergardisten bewachen den Magistrat. Jetzt gehts noch nach Hause zum Abendessen, damit die Weiber nicht besorgt sind. Um 8 Uhr Punktum wird vom Platzbrunnen ausgerückt." So sprach König Mel cher. Der Tambour rührte die Trommel und ausein ander ging's. Die Emauler Weiber hielten, als heute die Män ner und Buben nach so langem Tumultuieren nach Hause kamen, scharfe Predigten

Stroh säcke, wo er bald schnarchte, ärger als eine schwer fällige Brettersäge. Sein Posten im Rathause war nicht gax lebens gefährlich. Doch wir wollen uns jetzt ein wenig auch nach dem Posten bei dem Galgen, nach dem Grob schmiede, dem Richter und dem Schlauchele Um sehen. Dieser Posten war fast eine halbe Stunde von Emaus ganz einsam im Walde an der Land straße gelegen. Die Gegend war verrufen wegen allerhand Geister und Hexenspuk. Viele Wandernde wollen gesehen haben, wie da die Hexen

um Mit ternacht sich die Gehängten, die unter dem Galgen verscharrt liegen, herausholten und mit ihren Ge rippen einen schauerlichen Rundtanz aufsührten. Scl)laumeier, obgleich er mit den Uebeltätern schon viel zu tun gehabt hatte, fühlte ein geheimes Gruseln, als er hörte, daß er die Nacht beim Hoch gerichtsplätze Zuzubringen habe; nicht minder der Richter; obgleich er sonst immer behauptete, daß er sogar ^en Gottseibeiuns nicht fürchte. Dr. Eisen bart und König Melcher hatten für sie aus kleiner Bosheit

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 17.09.1930
Umfang: 8
ein Füßl. Vater Anton fiel zu Boden und konnte vor Schmerz nicht aufstehen. Er hatte Unterstützt den Jugendfürsorge verein! eine Zerrung davongetragen. Zufällig war sofort ein Wach mann zur Stelle, und so mußte sich der junge Mann, Stephan Grundacher, vor dem Bezirksgericht Hietzing wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit verantworten. — Angekl.: Herr Richter, ich schwör Ihnen, es rvar ganz unabsichtlich. — Richter: Das Zwicken oder das Füßlstellen? — Angekl. (verlegen): Das Füßlstellen. (Lebhafte

Heiterkeit.) Bitte, das Zwicken natürlich auch. — Richter: Aber schon etwas weniger unabsichtlich. Der Herr Anton Gruber soll hereinkommen. — Zeuge: Mahlzeit, Herr Richter, wünsch wohl g'speist zu haben! — Richter: Danke, danke, aber ich habe noch nicht gspeist. — Zeuge (teilnahmsvoll): Aber da tun S' mir leid, sehr leid! Bitt schön, laß ma dö Ver handlung geh'n und geh'n S' liaber essen. (Heiterkeit.) —- Richter: Gar so leicht, wie Sie sich das vorstellen, geht das nicht. Wer

wird denn dann über die Missetat des jungen Mannes urteilen? — Zeuge: Machen S' Ihna kane Sorgen net, Herr Richter, mir ham uns schon ausglichen, der is scho g'straft g'nua. Er heiratet nämlich mei Annerl. (Lebhafte Heiterkeit.) — Richter: Ist das wahr, Herr Grundacher? — Angekl.: O nein, Herr Richter! — Zeuge (entrüstet): Was sagst? Net wahr iss? Was haßt denn dös schon wieder? — Angekl.: Ich mein das mit dem Bestrast sein. Das mit dem Heiraten stimmt schon. Aber das ist doch keine Strafe, wenn man ein fesches Mädel zur Frau

kriegt. — Zeuge (erleichtert): Ah so, dös is was anders. — Richter: Jetzt soll das Fräulein Annerl hereinkommen. Ein bildhübsches Wiener Mädl erscheint. — Richter: Also, Sie sind gezwickt worden? — Zeugin (errötend): Jawohl... in ... in Richter: Das wollen wir lieber nicht fragen. (Heiterkeit.) — Vater Anton: Aber, Herr Richter, is do eh nix dabei. (Legt die Hand an den Mund, damit es ja niemand hört.) Wann i ehrlich sein soll, i Hab' mei Alte a so kenneng'lernt. Z'erscht Hab' i s' z'wickt

, dann Hab' i von ihrem Herrn Vater ane g'schmiert kriagt, und dann Hab i s' g'heirat. Und der Schwiegervater hat mir dann erzählt, daß es bei eahm grad a so war. (Große Heiterkeit.) — Richter: Mit einem Wort: Wie die Alten sungen, so zwitschern die Jungen. — Der Richter wollte das fröhliche Ende dieser „verzwickten" Angelegenheit nicht trüben und verhängte über Herrn Stephan zehn Schilling Geldstrafe, bedingt. » ß Die untreue Gattin als Zeugin im Ehebruchprozesse. Wien, 16. Sept. Die Gasthauspächterin Anna

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Alpenland
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Seite 2 von 4
Datum: 24.01.1931
Umfang: 4
ist und wie sie erfolgen soll. Eine solche Erklärung würde aus die Pensionisten außerordentlich beruhigend wirken. An eine Lösungder Pensionistenfrage muß geschritten werden, angesichts des großen Elendes, in dem sich heute die Pensionisten befinden, auch solche, die einmal zu den prominentesten Vertretern der österreichischen Veamten- aristokratie gehört haben. In Graz gibt es zum -Beispiel einen Richter, der Jahrzehnte in Oesterreich gedient hat irrF dann auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen dem jugo slawischen

sich um die Interessen der Pensionisten annehmen werde. Gefahren des Richterabbaues. Von Dr. Otto L ü tz, Rat des Obersten Gerichtshofes. Me Klagen -über -die -Usberilastuug der -Gerichte -haben unge wöhnliche Formen angenommen. Nicht nur die 'Standesvereini gung der Richter steht in einem heftigen Kamps mit 'dem Erspa- rungskvmmissär im Jusüzmiuisterium, dessen fortgesetzte Abbau- Maßnahmen nach der Ueberzeuguug der berufenen Vertreter un serer Rechtspflege Zu deren Zusammenbruch führen müssen, son dern

auch der Präsident des Oberlandesgerichtes Wien, Dr. Leon hard, der beste Kenner der Justizverwaltung, sah sich veranlaßt, eine heftige Kritik an dem vom Ersparu-ngskommissär im Justiz ministerium getragenen Rationalisiernngs- und Erfparungssystem zu üben, von dem er sagte, daß es umso unheimlicher wirke, als die eigentlichen Ziele, die angestrebt -werden, nicht offen Zutage liegen. Begründet wird -der Abbau an Richtern, daß wir 'in 'Oester reich im Verhältnis zu anderen Staaten Zu viel Richter

-haben. 'In Wirklichkeit liegen die Dinge ganz anders. Vor dem Kriege waren ans dem -Gebiete des -heutigen Oesterreich mit Ausnahme des Burgenlandes etwas -über 1.200 Richter und rund 300 Aus- kulanten Heute Hilfsrichter und Richteramtsanwärter) tätig. Schon damals genügte die vorhandene Zahl der Richter nicht. Der Weltkrieg, der folgende Umsturz mit seiuen wirtschaftlichen und sozialen Begleiterscheinungen, der Zusammenbruch der Wäh- rug >und die Jnflationskrise stellten die Gerichte vor außerordent lich schwierige

Ausgaben. Nichtsdestoweniger blieb auch die Justiz von dem Abbau nicht verschont. 1925 zählte Oesterreich noch 1367 Richter, 200 Hilfsrichter und Anwärter -und 108 staatsanwalt- schastiliche Beamte. Seither ist es dem Ersparungskommissär ge lungen, die .Zahl der .Richter noch weiter herabzudr-ücken. Für 1930 warm 1348 Richter und 120 Hilfsrichter systemisiert, für 1931 sind -nur mehr 1338 Richter 'und 80 Hilfsrichter im Bu-ndesvoran- Ischlag vorgesehen. Bei näherer Betrachtung ergibt

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 10.11.1860
Umfang: 6
Proceß-Richter. Am 6. d. Früh. 9 Uhr, begann vor dem Wiener k.k. Ländesgericht in Strafsachen die öffentliche Schluß- Verhandlung in jmer strafgerichtlichen Untersuchung, welche, an den Namen dcL k. k. Feldmarschall'Lieute> näiits Frecherm von Eynatten anknüpfend, vie bei den Lieferungen für die k. k. Armee während des letz ten italienischen Krieges verübten Unterschleift zum Ge- genstand hat. Die Angeklagten auf : 1. Franz Richter, geboren zuBüchau in B5H- Min. 52 Jahre alt. Hauptdirector

der österreichischeii Ereditänstalt »W Besitzer des Ordens der eisernen Krone dritter Klasse, angeklagt des theils vollbrachte», theils versuchtet« Verbrechens des Betruges und des vollbrachten Verbrechens der Verleitung zum Mißbrauch der Amtsgewalt. 2. Johann Krumbholz, 32 Jahre alt, Diree- tör und Procurafuhrer der Franz Richter'schen Fabrik am Smichow bei Prag, angeklagt des vollbrachten Verbrechens des Betrüge«; 3. Heinrich Bayer. 28 Jahre alt. gewesener Agent des Franz Richter, angeklagt der Übertretung

Depositen- buche mit der Ausschrift: »Reines Depot' eingetra gen waren. Bei.t>er .bekannten und polizeilich erhob«, nm UeberscbuIdungz de^ Freihtrrn v. Eanattenund dessen Gemalin wurde er. zur Nachmessung jenes Rechts- titels dieses. Besitzes aufgefordert, mid am l?..Dec«m- ber v. I. von einer kriegsrechtlichen Commission ver nommen^ -Er bekannte, daß er> kein eigenes disponib les Vermögen besitze, und gab an. daß ihm der Haupt director der Kreditanstalt. Franz- Richter. W- seiner Urlaubsreise

er es der Baronin.Eynatten, kla in. die Wohnung schickt«. Bei ihrer Vernehmung am !l8.D«cemberi bemühte sich vieBaronin in Folge einer von ihrem Gemahl einige Augenblicke zuvor im Ge heimen erhaltenen Unterweisung^ daS bei der Credit- anstalt hinterlegte Vermögen als ihr eigenes darzu stellen und dessen rechtlichen Erwerb nachzuweisen. Ins besondere bebauptete sie. sie habe die 23 Nordbahn actien von Richter um den Preis von W.üutj st. an kaufen lassen. Die Erhebungen ergaben die Unmög lichkeit eines solchen rechtlichen

Besitzes von Seite der Baronin. Andererseits! hat Richtn bet seiner gericht lichen Vernehmung am 3. Jänner l. Z erklärt, daß er derselben im Juni 23 Nordbahnactien kanfte und sie ihr im Juli, nachdem sie ihm 34.0V0 st gezahlt batte. einhändigte. Richter erbot sich damals seine Auslage zu beschwöre». Zene Actien waren von dem Börsen-Director der Erevitanstalt. Paul Schiff, am 13. Juli- v. Z. um 43.634 st. angekaufte auf den Conto: „Z. C. Ritter- verbucht und am 4K Ziili an Richter ausgefolgt worden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 18.05.1934
Umfang: 8
er losgehen. Ich kenne ihn." „Na," meinte Martin, erleichtert aufseufzend, „zum Glück kommt da der Richter. Jcht wird man die Musik nicht mehr hören." Langsam und wichtigtuerisch bestieg der Richter die mit Flaggen geschmückte Rednerkanzel. Das Geschwätz und Gelächter ringsum verstummte. Ter Richter begann mit dem Vorlesen der Unabhän- grgkeitserklärung. Davon ging er geschickt zy Lincolns An- spräche bei Getthsburg über. Nachdem er auf diese Weise der Fahne gehuldigt hatte, beschwor er die Zuhörer

oder eine fette Kuh, und mit der Ungeduld des ar beitenden Menschen gegenüber einem redenden hatte er sich für die Kuh entschieden, als ihm plötzlich klar wurde, daß Richter Holcomb in einem ganz neuen Fahrwasser war. Simon Lee hatte es auch bemerkt, und die beiden er schraken fast gleichzeitig. „Das Kapital hat diese wundervolle Gegend ihrer Aufmerksamkeit gewürdigt. Die Riesen der Industrie, ohne die unsere große und mächtige Nation unbedeutend' wäre, haben ihre Augen hierher geworfen und halben die wunder

gekommen, meine lieben Mtbürger, weil sie wissen, daß wir nicht hinter der Zeit zurückgeblieben sind, weil sie wißen, daß wir den Wert zu schätzen verstehen, den eine neue Entwicklung für uns bedeuten muß. und daß wir das Kapital mit offenen Armen aufnehmen werden." Martin erhob sich langsam, aber der Richter sah ihn an und fuhr fort. Die Zuhörer standen ganz unter feinem Eindruck, nur wenige hatten den Sinn und die Absicht seiner Worte verstanden. „Sagen wir .Willkommen" den großen Männern, die unsere

, bis sich der lärnrende Beifall gelegt hatte. „Richter Holcomb," sagte er dann. „Ich habe eine Frage an Sie." „Eine Frage?" Der Richter wurde etwas ängstlich. Es wurde sehr still. „Die Frage lautet," sagte Martin klar und deutlich, „wieviel hat Ihnen Mister Keener für diese Rede bezahlt?" Während sich der Richter erstaunt und empört ge bärdete, rief Simon Lee: „Ich wette, morgen gibt es eine kleine Anzahlung in Sawhers Bank." Jim Green sprang auf und war schon vor der Tribüne des Redners. „Und ich," schrie

er, „ich wette. Sie kriegen keine ein zige Stimme nächsten Herbst!" „Ich bin eingeladen worden, um hier zu reden, aber nicht um mich beleidigen zu lassen," sagte der Richter in digniert. „Aber Sie meinen. Sie können uns durch Ihre Rede beleidigen." gab Martin bitter zurück. „Sie glauben, weil wir hier zwischen den Baumstümpfen fitzen und weil wir nicht viel gelernt haben, können Sie uns so etwas vor machen. Sie wißen genau, worum wir jetzt kämpfen, und doch glauben Sie, Sie können hier als unser Gast

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 14.11.1912
Umfang: 8
Sehnert in der Verhandlung vom 18. Dezember 1911 u. a. folgendes: Richter: Frau Sehnert! Sie haben also an der Mautstation Bahnhof jene geschlachteten Tiere, wel che die Bozner Metzger bestellt hatten, auf die Na men der Metzger schreiben lassen und jene Tiere, die Sie noch zu verkaufen hatten, auf den Namen „Fluck" angesagt? Frau Sehnert: Ja, aber es wurde immer alles bezahlt! m Richter: Ja, für die Tiere, die Sie an die Bozner Metzger verkauft haben. Für die auf den Namen Fluck angemeldeten Tiere

haben Sie aber eine Durch zugsbollette gelöst, haben die Tiere im Schlachthause aufbewahrt und von dort nach auswärts verkauft. Frau Sehnert (zögernd): Ja. ^ Richter: Haben Sie mit diesen Tieren nicht auch den Kühlraum benützt? Frau Sehnert: Ja, einigemale. Richter: Hat man Ihnen erlaubt, mit Durchzugs- bolletten im Schlachthause zu bleiben? Frau Sehnert: Ja. Richter: Wer hat Ihnen den Kühlraum im Schlachthause vermietet? Frau Sehnert: Der Inspektor Pfitscher. Und in der gleichen Verhandlung erklärte der Kompagnon der Frau Sehnert

folgendes: Richter: War Pittertschatscher (das war der, der seine Fähigkeit mit einem Besenstiel verglich) ein guter Aufseher? Zeuge: Von mir aus kein schlechter. Ich war mit ihm zufrieden. Tierarzt Zelger: Das glaube ich, daß Sie mit ihm zufrieden waren. Haben Sie den Metzger v. Fäckl nicht einmal einen Schuft geheißen, weil er Sie und die Frau Sehnert angezeigt hat, daß Sie das Schlachthaus gebührenfrei benützen. Zeuge: Ja, dasi st schonwahr. Richter: Durften die andern ^Metzger

nicht auch mit Durchzugsbolletten in das lLchlachthaus? Zeuge: Freilich nicht, denn sonst hätte uns der Metzgermeister v. Fäckl nicht angezeigt. Richter: Was haben Sie sich dabei gedacht, als Sie ohne Gebühren zu zahlen das Schlachthaus be nützten? Zeuge (lächelnd): Gar nichts. Ich dachte mir, so lang es geht, geht's. Aus den Aussagen der beiden Hauptbeteiligten geht also klar und deutlich hervor, daß die Stadt um die Gebühren zu kurz kam. Wenn Herr Zelger das Wort Betrug gebrauchte, hat er Frau Sehnert allerdings unrecht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 13.03.1906
Umfang: 8
««l, Meraa: l«I4fiüh ^ lü früh ^ 3) vorm^ ü. 15 nachm. ^ 2t nachm. ^ — nachm. ll. 35 abends abends ^»Nnm: ist »m Kaltem: ^11.22 früh >11.40 vorm. U.U8 nachm. ll. abends. ^ Mendel: ^ 52 nachm. Donnerstag, 15 März l!>'l! .Der Tiroler' Seite 3 jene Punkte enthielt, die der Anzeige des als Zeugen erschienenen Herrn Baader zu Grunde lagen, fragte der Richter die Angeklagte, ob sie da» Kind öfters mißhandelt habe. Angeklagte: Nein- nur gestrast habe ich eS, da eS öfter das Bclt beschmutzt

hat, und dann habe ich es mit der Hand geschlagen. Richter: „Haben S:e den Georg nicht so gerne gehabt wie ih e anderen Kinder?' Angeklagte: Zuerst habe ich es nicht so gerne gehabt; aber zum Essen habe ich dem Georg wie den anderen gegeben. Er hat auch immer mehr gegessen wie die anderen. Ich habe ihn wohl gezüchtigt; aber das Züchtigungsrecht nicht überschritten. Der Richter befragt das Kind, ob eS Schmerzen habe, worauf dasselbe die erfrore nen Hände vorzeigt. Ter Richter zum Kinde: Hast du hie und da Prügel bekommen? DaS Kind

verneint durch Kopfschütteln und sagt: Der Vater hat mehr gehauen. Richter: Hast du die Mutter gerne? Kind: Ja. Richter: Du hast gut auswendig gelernt. Dr. KinselealS gerichtlicher Sachverstän diger sagt, daß er keine Spuren von Miß handlungen gesunden habe bei der Untersuchung des Kind?S. Sodann wurde das Protokoll der polizei lichen Erhebungen oerlesen, welche ergaben, daß die polizeilich einvernommenen Personen mehrfach über rohe Behandlung deS kleinen Georg durch dessen Mutter aussagten

die Mutter des Kindes auf ihre Frage, eS werde das Jörgele wohl von den anderen Kindern an die Wand geschlagen worden sein. Richter zur Zeugin: Haben Sie gesehen, wie die Verletzung am Auge verursacht wurde? Zeugin: New. Richter: Haben Sie gesehen, wie das Kind von der Mutter geschlagen wurde? Zeugin: New wohl aber, wie eS ein mal von dessen Vater geschlagen wurde, als es im Winter um 9 Uhr abends nicht Holz ti ug, wie eS der Vater haben wollte. Damals hieb der Vater auf das Kind mit einem Strick

und schimpfte aus dasselbe und der älteste Bruder des Jörgele nahm ein Scheit und schien auch draufschlagen zu wollen, obwohl da? Kind vor Kälte und Schwäche zitterte. Tie Mutter hat später einmal gesagt: „Das Kind ist so boshaft, eS beißt und kratzt', ob- nohl sie damals, als es mit roien Augei zu Hause bleiben mußte, gesagt halte, da« Kind sei sein. Richter: Können Sie noch mehr sage-i? Zeugin : Nein, nur, daß ich das Kind öfters schreien hörte. Richter (zur Angeklagten): Haben Sie zu diesen Aussagen

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Der Südtiroler
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Seite 8 von 8
Datum: 15.03.1930
Umfang: 8
Seite 8, Folge 6. „Der Südtrroler" Innsbruck, 15. März M der Richter protestierten, aber trotzdem wurde nach einem halben Monat die Formel „Ueberschreitung der Verteidigung" ausgestellt, was zwar eine Strafverminderung mit sich bringen, aber die Aufrechterhaltung der Anklage bedeuten mußte. Nicht einmal damit gab sich der Generalstaatsanwalt zufrieden;, er wollte, daß ich als „gemeiner Mörder" vor den obersten Gerichtshof gebracht werde. Das wagte man aber doch nicht; man annullierte

zwar das freisprechende Urteil und ordnete an, daß der Prozeß vor dem Gerichtshof {in Cagliari wieder ausgenommen werde, um von anderen Rich tern überprüft zu werden, aber man fühlte sich nicht recht wohl dabei. Sogar eine hohe Milizpersönlichkeit interveniert« beim Duce, um persönlich vorstellig zu werden, daß so ein Skandal dem Prestige des Regimes abträglich sein müsse. Mus solini antwortete ihm, daß ich wahrscheinlich vor „unpari teiische" Richter in Chieti (Abruzzen) gestellt werden würde; der General

, ein solcher war es, wurde sofort enthoben. „In Chieti wurden aber bekanntlich die skandalösesten Prozesse geführt (Fall Matteotti!); dort wird verurteilt oder freigesprochen, je nach den Befehlen, die von Rom kommen!" „Aber die Richter von Cagliari,^ fährt Lussu fort, „setzten dem Druck von „Oben" einen einen wahrhaft heroischen Widerstand entgegen: Am 9. No vember 1927 , wurde ich erneut freigesprochen! Ich sollte sofort auf freien Fuß gesetzt werden, denn mein Entlassungsdekret war regelrecht ausgestellt

Tagen wurde ihm mittels Zuschrift mitgeteilt, daß die „Provinzialkommission" ihn — als unverbesserlichen Gegner des Regimes und staats gefährliches Jndivudnum — zu fünf Fahren Konfinierung Verurteilt habe, ohne daß er diese seine Richter gesehen,: sich also nicht hatte verteidigen können. „Ich mußte das Bett hüten. Ter Gefängnisarzt erklärte, daß ich wegen star^ ken Fiebers nicht transportfähig sei. Es wurde hin- und hertelephoniert: man legte dem gewissenhaften Arzt nahe, sein Gutachten zu ändern

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 11.03.1904
Umfang: 4
demokratie kürzlich in einem Prozeß, der beim Bezirksgericht in wurde der 10jährige Bursche David wegen Ausgabe einer falschen lich T ü s f e r in Steiermark spielte, ausgestellt, und zwar von allen anwesenden Amtspersonen, vom Richter, Staatsanwalt und Gendarmen. Bei dem Gerichte waren nämlich die Genossen M l a k e r und K o k o v s ch e k der Uebertretung des Vereins- und Versammlungsgesetzes angeklagt, weil sie die Diskussionsstunden der Trifailer Bergarbeiter-Ortsgruppe der Behörde nicht angezeigt

gewesen waren. Da hatte denn ein Gendarm die beiden Leiter der Organisation angezeigt, weil bei den Dis- kusfionsabenden auch Nichtmitglieder anwesend gewesen seien, ohne daß man die Versammlung der Behörde angezeigt hatte. Genosse Mlaker verantwortete sich dahin, daß er geglaubt habe, es seien nur Mitglieder anwesend, da er bei der großen Mitgliederzahl nicht alle Mitglieder persönlich kennen könne. Der Richter wollte nun wissen, zu welchem Zweck die Diskussionsabende veranstaltet werden und welchen Erfolg sie haben. Genosse Mlaker

ant wortete : Der Erfolg ist der, daß wir durch die Einführung der Diskussionen das erreicht haben, was früher die Polizei und die Gendarmerie durch Jahre nicht erreichen konnten. Die Berg arbeiter in Trifail waren infolge ihrer schlechten wirtschaftlichen Lage auch geistig sehr zurückgeblieben. Trunkenheits exzesse, Raufereien, sogar Totschläge waren an der Tagesordnung. Jetzt kommen nur vereinzelte Fälle vor. Da ist aber kein Organisierter dabei. — Richter zum staatsanwalt- schaftlichen

Funktionär: Es ist Tatsache, daß es jetzt in Trifail zu keinen Raufereien und Exzessen mehr kommt, was mir sehr merkwürdig erscheint. Früher hatten wir beinahe jeden Tag eine Verhandlung von Trifail. — Der staatsanwaltschaftliche Funktionär bestätigte das. — Bei der Einvernehmung des Gendarmeriewachtmeisters P r a z e n i k hielt diesem der Richter die Verantwortung des Angeklagten vor: Der Angeklagte behauptet, durch diese Diskussionen moralische Erfolge erzielt zu haben, haben Sie etwas davon

wahrgenommen? — Zeuge: Es wird wohl darauf hingearbeitet. — Richter: Haben Sie Erfolge oder eine Besserung wahrgenommen? — Zeuge: Es ist Tatsache, daß diese Uebelstände bei nahe ganz aufgehört haben. — Der Richter verurteilte beide Angeklagten, da die Vorschriften des Gesetzes verletzt worden seien, zu der geringsten Strafe von je fünf Kronen Geldstrafe, aber er fügte sofort hinzu: Von dieser Stelle spreche ich den Angeklagten Mlaker und Kokovschek meine vollste Anerkennung für ihre lobens werte Tätigkeit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 13.07.1935
Umfang: 8
an denen einer 44 Dollar verdient hat und ein anderer 10.000 Dollar. Werden jene Agenturen alle auf ehrliche Weise geleitet? Auf jeden Fall hat man in Texas und Iowa einige Agenten festgenommen, die ihre Freunde begünstigten, indem sie ihnen bevorzugte Plätze gaben. Peter Blackwell. Ein Mann steht drei Tage auf der Grenzbrücke Wien. 12. Juli. Der Automechaniker Julius Pur- schenagk ist wegen verbotener Rückkehr vor Oberlandes gerichtsrat Dr. Bäcker (Strafbezirksgericht I) angeklagt. Richter: Wieviel

Vorstrafen haben Sie? Angeklagter: Nur zwei; eine wegen Gesäl^dung der körperlichen Sicherheit und in Klagenfurt bekam ich zwei Tage wegen Bettelei. Richter: Von dort wurden Sie aus ganz Oesterreich abgefchafft. Sie sind im Oktober 1932 über die Grenze ge stellt worden und nach Schönstein bei Cilli zuständig. Angeklagter: Meine Gemeinde erkennt mich nicht an. Als ich dort hinkam, übergab mit der Bürgermeister den jugoslawischen Gendarmen, die mich bei Spielfeld-Straß über die österreichische Grenze

jagten. Richter: Haben Sie den Gendarmen gesagt, daß Sie nicht nach Oesterreich kommen dürfen? Angeklagter: Ja. Ich habe mich auch sofort beim öster reichischen Gendarmerieposten gemeldet. Ich wurde ver haftet und nach Graz gebracht. In Graz erhielt ich eine Aufenthaltsbewilligung, um die Angelegenheit mit den jugoslawischen Behörden regeln zu können. Richter: Wie lange blieben Sie da in Graz? Angeklagter: Bis zum Jahre 1934. Richter: So lange dauerte das? Angeklagter: Die Jugoslawen wollten

bei der Polizeidirektion und wurde verhaftet. Der Richter sprach den Angeklagten frei. Es liege le diglich Ueberschreitung der Ausenthaltsbewilligung vor, die von der Polizei zu strafen sei, weil der Angeklagte freiwil lig und nicht im Schubwege Oesterreich verlassen habe. Der sta-atsanwaltschaftliche Funktionär berief. Sie Hochlvafferkatastrophe in Ehina P e i p i n g, 12. Juli (AN.) Gewaltige Regengüsse in Schensi und Honan haben in Westhonan und Schantung zu großen Ueberschwemmungen geführt. An mehreren Stel len

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 12.04.1879
Umfang: 16
hat mir mein aeues Beinkleid voll Bouillon gegosse»!' — „Beruhigen Sie sich nur', ent- g'goUe der Wirth gelassen, „uud besehen sie sich den Fall genau: Meine Bouillon macht niemals Flecken.' * (Der gepreßte Zeuge.) Scene i» einer bayerischen Gerichtsstube Richter: Gensdarm, führen Sie den nächste» Zeu ge» vor! (Gensdarm gebt ab und gleich darauf deutet er unter der Thür nach dem Richter, worauf ein Mann aus denselben zutritt.) Richter: Wie heiße» Sie? — Jikob: Jakob Lorch. Nichter: Wie alt sind Sie? Jakob

: Ich meine, daS gehört g-r nicht hieher. Richter: Wollen sie augenblicklich sagen, wie alt Sie sind? — Jakob: Dreiunddreißig Zahre. Richter: Sind Sie lutherisch oder katholisch? Jakob: Aber Herr Richter! Rickter: Wenn Sie sich noch einmal untersteh n, mirzu widersprechen, so lass« ich Sie einstecken bei Wasser und Brod. — ^akob: Ich bin lutherisch. Richter: SindSie mit den Angeklagten verwandt, verschwägert oder in Diensten? Jakob: Ich? mit Denen? Fällt mir gar nicht ein, wo denken Lie hin, Herr Richter! (Steigendes

Gelächter im Publikum ) Richter: Einhalt,n Sie sich der unpassende» Be merkungen! Erhebe» Sie dieHand und schwöre» Sie — Jakob: Ich meine aber wirklich, Herr Richter, daS wäre unnöthig. (Gelächter im Publikum.) Richter: (erhebt sich wüthend und schreit): Ich lasse Sie arretire», wenn Sie sich noch einmal eidreisten, eine Gegenrede zu machen. Heben Sie die Hand in die Höhe, schwören Siel (Jakob erhebt die Hand. Der Richter lieSt ihir den Eid vor und Jakob spricht nach.) Richter: Ich schwöre! Jakob: Zch

schwöre! Richter: Alles zu berichten, was ich weiß. Jakob: Alles zu berichten was ich weiß. Richier: Nichts zu verschweigen, waS zur Aufhel lung des Thatbestandes dienen kann. Jakob: Nichts zu verschweigen, w-S zur Aufhel lung deS Thatbestandes dieaen kann Richter: Und nichts als reine Wahrheit zu sagen! Jakob: Und nichts als reine Wahrheit zu sagen! Richter: Nun, was haben Sie zu lagen? — Jakob: Eine schöne Empfehlung vom Herrn Oberst und er ließeSie auf heute Abends acht Uhr zum Souper einladen

. DaS R h, daS er gester» geschoben sei ango komm?» (Schallendes Gelächter im Publikum.) Richter: W—a—a—a—S? Sind Sie denn kein Zeuge? — Jakob: Nein, Herr Richter, ich bin der Ve diente des Herr» Oberst und sollte Sie einladen, und da ich Sie n'cht zu Haui'e fand, bin ich hiebergekoiumeu AlS ich nach ihnen fragte, hat mich ein GenSdarm da herein gewiesen. (Allgemeine Heiterkeit.) * (Zur Weiiibehandimia.) Aus dem Rbeingau, 31. März. Ueber die richtige Behandlung der Wein fässer sind noch manche Küfer im Unklaren

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 12.11.1860
Umfang: 6
er beschule von^ Cavalese und Predazzo eröffnet. Dieses höchst lobenSwerthe Bei spiel verdient im ganzen Vaterlande Anerkennung und Nachahmung. - Wien. Prozeß Richter. (Fortsetzung.) Gegen Richter und sür den Thalbestand der sträfliPen Äe- schenkgebung spricht fernerö seine falsche Verantwortung, da er zuerst von. der Frau Baronin 34,000 fl. zum Ankaufe der Aktien erhalte» haben wollte, dann aber zugab, daß der Baron selbst und zwar nur 20.000 fl. brachte. Falsch ist auch die Behauptung, daß Richter

die Aktien durch^. Michael Ljngel, seinen Bureaudiener, der Baronin Cynatten in die Wohnung schickte, da sich Angel zuerst und/ ungeachtet wiederholter Vernehmungen ARS« keiner solchen S«rd«rg erinnern konnt« und erst bei dir Gegenstellung daS zugab, waS ihm Richter vorsagte. Daraus geht deutlich bervor, daß eS falsch ist, daß Richter am 16. Juli v. J. der Frau Baronin die Aktien sendete, und daß er sie vielmehr dem Baron Eynatten selbst übergab. Wie sich Richter selbst falsch verantwortete, so ver

leitete er auch die Frau Baronin Eynatten zu falschen Angaben, ja Baronin Cynatte» schrieb sich Richters Aussage nach dessen Anleitung sogar auf, welche si- auSaendig lernen mußte und bei ihrer gerichtlichen Ver nehmung getreu und sast wörtlich zutreffend wußte. Für die gleich ursprünglich beabsichtigte Bestechung spricht ferner der Umstand, daß Franz Richter bemüht war, den Ankauf der 25 Stück Nordbahnakiien zu ver heimlichen. Er ließ sie auf I. C. Ritter buchen und nahm alle 25 Siück Aktien

, ungeachtet erst 20,000 fl daraus bezahl« waren, und sie nach den Normen der Kreditanstalt biS zur gänzlichen Berichtigung deS Preises und der Ncbenveibindlichkeiten hätten- bei derselben de- ponirt bleiben sollen, schon am 16. Juli v. IS. auS dem Depot. Wie Richter den Ankauf der Aktien für Baron Eynat- ten verheimlichte, .so hielt er auch das Depot desselben vom -4. bis 20. Dezember, somit zu einer Zeit, als das Militärgericht gegen tjyn^>tten bereilS Untersuchung führte, in seiner Privatverwahrung

. Seine Angabe, als hätte er diese Papiere nur zum Herabschneidcn der Coupons, womit er sich sür die 4000 ürc?. bezahlt machen wollte, bei sich behalten, ist offenbar unrichtig, da hiezu nicht sechzehn Tage ^erforderlich sind, und Richter bei seiner Vernehmung vom 17. Dezember v. IS. angab, daß Freiherr v. Eynatten die auf den Kreditbrief erhobenen 4000 fl. nach seiner Rückkunft theils durch mitgebrachte fremd- Münzen, theils in österr. Währung vollkommen berichtigte, wofür auch v. CynattenS Brief ddo

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Volksblatt
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Seite 5 von 10
Datum: 21.09.1907
Umfang: 10
« ll rur Xuk^uekt, Sorte III -vr Aast. 1lX> kx Ii 2Z.— läkU gsclc »b Vleo. Lroxzdüro über ?üttsi-rinx uock?rei»N»toa umsonst rmck poitkrol. Ilspfuttorssbrik Hattingen ^ vo., Vien Vieäen. Hbor 2 SV erst« Gin gemütlicher Angeklagter, namens Engelbert Reiter, stand am Dienstag vor dem Richter deS VH. Wiener Bezirkes wegen Wache beleidigung. Er hat einem Wachmann am West bahnhose „Frischg'fangtcr' zugerufen. — Richter: Geben Sie das zu? — Angeklagter: Na freili, aber i Hab' den Wachmann damit net weh tun

wollen. — Richter: Sie sind vorbestrast? — Angekl.: 24- mal, aber net immer wegen Wachebeleidigung. — Richter: Nichtig, auch einmal wegen Diebstahls! Angekl.: Oha, wegen Diebstahl war i no net abg'strast. Da „regier' i. — Richter: Was tun Sie da? — Angekl.: I regier. — Richter: Sie wollen wohl sagen: rekurrieren? — Angekl.: Mein'twegen. — Richter: DaS letztemal haben Sie drei Wochen Arrest erhalten? — Angekl.: Leider. Ich mach' Sie aufmerksam, Herr Richter, daß ia solche Straf' net mehr annimm. Da wir i glei

regier'». San's so sreundli, Herr Rat, geb'n 'S' ma 14 Tag, drei Wochen san ja vül zu lang. Schenken S' mir acht Tag und i „regier' net. I bitt schön, lesen S' daS (schiebt dem Richter ein Stück beschmutztes Papier zu). — Richter: DaS ist nicht nötig. Uebri- genS ist der Zettel so schmutzig und geradezu „blatte—^^ nehme. Wenn'S Jhna , . „ , a den Zettel lesen. Und dann bitt' schön um meine 14 Täg. — Der Richter entfaltet daS Papier und konstatiert, daß eS ein Entlassungsschein aus dem Jrrenhause

ist, wo der Angeklagte vor mehreren Jahren kurze Zeit interniert war. — Richter: Also kommen wir zur Sache. Sie haben ja auch den Wachmann, der Sie arretierte, beschimpft. — An gekl.: Es war net so bös g'meint. (Schmeichelnd)- Bitt schön, Herr Rat, gem S'mir 14 Tag. — Richter: Also Sie wollen durchaus 14 Tage? — Angekl.: Selbstverständlich, Herr Rat. — Der Richter willfahrte der Bitte und verurteilte Reiter zu 14 Tagen Arrests. — Angeklagter: I dank vül- mals. I „regier' net. Bitt' schön um an Straf aufschub

. — Richter: Bis wann? — Angeklagter: Bis Nachmittag. — Richter: Also gut. Nach sünf Minuten kommt Reiter zurück und erklärt: Herr Richter, daß i Jhna kane Scherereien mach. . . . i bleib glei da! — Richter: Gut! (zum Justiz soldaten): Führen Sie den den Mann zum Straf antritt ab! — Angekl.: Aber . . nur kane Schere reien! brauch denn i a Begleitung? I fahr net ab . . . und auskenna tu' i mi a alan . .. i bin ja net's erstemal da. — Richter: Es ist Vorschrift. — Angekl. (dem Justizsoldaten folgend

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Pustertaler Bote
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Seite 6 von 18
Datum: 20.09.1907
Umfang: 18
, bis eine Explosion erfolgte. Durch diese wurden etwa 60 Leute getötet und eine beträchtliche Anzahl verletzt. . i 40()() Marokkaner sollen bei dem Kampfe von Easablanca getötet worden sein. * Gemütlich bis in den Arrest. Der Pfründner Engelbert Reiter steht vor dem Richter des 7. Wiener Bezirkes wegen Wache beleidigung; er hat einem Wachmann am Westbahnhofe „Frischg'fangter' zugerufen. — Richter: „Geben Sie das zu?' — Angeklagter: „Na freili, aber ich Hab' den Wachmann damit net weh tun wollen.' — Richter

: „Sie sind schon vorbestraft?' — Angekl.: „Vier- undzwanzigmal, aber net immer wegen Wache beleidigung.' — Richter: „Richtig, auch einmal wegen Diebstahls!' — Angekl.: „Oha, wegen Diebstahl war i no net abg'straft. Da, regier' i.' — Richter: „Was tun Sie da?' —Angekl.: „I regier.' — Richter: „Sie wollen wohl' sagen: rekurrieren?'—Angekl.: „Meinetwegen.' — Richter: „Das letzte Mal haben Sie drei Wochen Arrest erhalten?' — Angekl.: „Leider. I mach' Sie aufmerksam, Herr Richter, daß i a solche Straf net mehr

annimm'. Da wir i glei'regier'n.' (Bittend): „San'sso freundli, Herr Rat, geb'n S' ma vierzehn Tag, drei Wochen san ja vül zu lang. Schenken S'mir acht Tag und i „regier' net. I bitt schön, lesen S' das' (schiebt dem Richter ein Stück beschmutztes Papier zu). — Richter: „Das ist nicht nötig. Uebrigens ist der Zettel so schmutzig und geradezu „blatternverdächtig,' daß ich ihn nicht in die Hand nehme.' — Angekl.: „Dös gibt 's net, da regier i. Wenn 's Jhua. recht is, mi zu verurteil'n, müssen

's a den Zettel lesen. Und dann bitt' schön um meine 14 Täg.' — Der Nichter entfaltet das Papier und konstatiert, daß es ein Entlassungsschein aus dem Irren- Hause ist, wo der Angeklagte vor mehreren Jahren kurze Zeit interveniert war. —Richter: „Also kommen wir zur Sache. Sie haben ja auch den Wachmann, der Sie arretierte, be schimpft.' — Angekl.: „Es war net so bös g'meint. (schmeichelnd): „Bitt' schön, Herr Rat, gem S' mir 14Täg.' -—Richter: Also Sie wollen durchaus 14 Tage?' — Angekl.: „Selbstverständli

, Herr.Rat.' — Der Richter willfahrte der Bitte und verurteilte Reiter zu 14 Tagen Arrestes. — Angekl.: „I dank vülmals. I „regier' net. Bitt' schön um an Strafausschub.' — Richter: „Bis wann?' schien der Stern der MZiei, groß, schön, und sein mildes Licht umzittert heute noch die Stadt. Es war eine Blüte, und auch sie mußte verwelken. Da ich hier nur für einen Tag Rast halten wollte, plagte ich mich nicht ynt Sehens würdigkeiten. Ich kannte sie schon von früher. Freilich an den Schätzen der Uffizien

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 05.07.1925
Umfang: 6
zu bringen und die ihm widerrechtlich auf feine mächtigen Fänge gemalte Oelfarbe wieder abzuschütteln. In diesem Gericht aber hauste ein alter Landesgerichtsrat der sechzehnten Rangsklasse, selbst so alt, als hätte er der Grundstein legung dieses finsteren Baues noch Pate gestanden, und ein junger Richter. Zwei weitere Richterstellen glänzten schon seit Jahren durch ihre Unbesetztheit. Sonst aber gab es nur noch Direktoren und Oberdirektoren — ich meine die Schreiber aus der guten, alten Zeit. Der „Herr

" Oberdirektor raste schon wieder, aber nicht zur Einziehung der weißen Fahne laut Kaiserlicher Einziehungsver ordnung, noch zur Beschleunigung etiva verstaubter Akten, nein, einfach aus Verzweiflung über die immer drückender sich fühlbar machende Last seiner Dienstsorgen. „Was machen wir, wenn uns, der alte Herr Rat erkrankt? Der junge Richter..." Der Sträfling, den man soeben im Gefangenhause eingebracht hatte, mar ein junger Bursche. Sein Verbrechergesicht trug er wohl schon noch von seinem Vater her

behaupteten sogar, — daß er gelegentlich auch zur Kindererziehung verwendet wurde, natürlich nur der ganz kleinen. Mit einem Wort. Johannes Bock wurde unentbehrlich. Da, eines Tages kam das Unheil. Der alte Herr Rat war er krankt, der junge Richter draußen auf Kommission. Die Bauern draußen auf den Gängen und im Vorzimmer murrten ungeduldig. Was nützte es, sie zu ermahnen, sie möchten sich ruhiger verhalten, weil der alte Herr Rat krank sei. sie wurden nur um so unge stümer. „Wir wollen unfern Richter

!" Der Herr Oberdirektor saß unruhig und nervös über dem Strafgesetzbuch. Draußen schimpfte man schon auf die Republik und die Sauwirtschaft, da kramte der Oberdirektor nach einem Entschluß ringend, einen alten Talar heraus, nahm ihn auf den Arm und rannte verzweifelt durch die Säle, als müßte er mit ihm den Richter eher finden. Doch die Bauern wurden immer bedrohlicher. Das trieb den Oberdirektor zum äußersten. Nahm den Talar und warf ihn dem Sträfling um. wie er gerade über seine Abschreibe arbeit

gebeugt saß und dann rief er hinaus- „Also nun Ordnung und Ruhe. Erste Partei kann eintreten." Den Ersten behielt er aber eine Stunde bei sich. über einem alten dicken, verstaubten Akt, las ihm hundert Nichtigkeiten vor. ließ ihn ein paarmal unterschreiben und wenn die andern ungeduldig wurden, dann deutete er vorsichtig und ehrerbietig ins nächste Zimmer hinein und flüsterte: „Da schaut's den „neuen" Herrn Richter, wie er beschäftigt ist. Da nützt einfach nichts, als warten."

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1888
Burggrafenamt und Etschland ; 1.- (¬Die¬ tirolischen Weisthümer ; T. 4, Hälfte 1).- (Österreichische Weisthümer ; Bd. 5)
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Seite 178 von 283
Autor: Zingerle, Ignaz Vinzenz [Hrsg.] / im Auftr. der Kaiserl. Akad. der Wiss. hrsg. von Ignaz V. Zingerle ...
Ort: Wien
Verlag: Braumüller
Umfang: 560 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol;s.Weistum;f.Quelle
Signatur: II 7.798/5,1
Intern-ID: 95148
350 Klausen. Item auch sol ain richter kainen burger nicht vahen, er sei reich oder arm, denn umb malefiz allain, oder das ainer nicht recht nemen und geben und gerichts frid nit halten wil. Item, wer auch, das ain lediger oder ain ausser man ain tinzucht in der stat begieng, so mag der richter nach im greifen und in zu gerichts handen nemmen. Beschicht das in ainem haus, so sol der richter dem mit, Vilanders, Gußdaun, Wolkenstein und Fassa, und die Burgfrieden Schenken berg, Hauenstein, Salech

von Brixen, -wieder holt. Bischof Ulrich 1. von Brixen z. B. sichert den Bürgern von Klausen in sind bestmdern Urkunde vom Jahre 1407 zu, sie weder selbst wider die alten Rechte, Freiheiten und Gewohnheiten zu bedrängen, noch durch seinen Hauptmann (auf Sähen) oder seinen Richter bedrängen zu lassen und sie m it Gewaltsteuem zu uer- schonen und Bischof Berchthold I. verleiht ihnen im Jahre 1424 das Gefälle des Salzzolles zum Jicwi der Stadlmauern. Bischof Ulrich II. begabt sie mit zwei freien Jahrmärkten

war ohne Zweifel schon zu Bömerzeilen ein CasteU und hier entstand auch früh ein Bisthumssitz. Die Sage lässt bereits den hl. Cassian im 4. Jahrhundert Bischof von Sähen sein, sicher nachweisbar als erster Bischof von Säben ist der hl. Ingemmi, der am Ende des 6. Jahrhunderts lebte (Sinnacher 1. Bd.). Klausen. 351 selben burger zusprechen, ob er far in steen well zu ainem rechten. Be schicht das aber an der gassen, kumbt dann ain burger zum richter und wil fur in steen zum rechten, so sol in der richter

dem selben ausgeben zu recht, ausgenomen umb malefitz. 'War aber, das kainer fur in steen wolt, so mag in der richter halden, als recht ist. 5 Item, war auch, das ain burgericht verhandelt,darumb ain richter mainet ain peen von im ze haben, das sol er suchen von ainer erlichen taiding zu der andern. Tat er aber des nicht und ließ das lenger aussteen, so ist man im hinnach nicht schuldig. Wer aber, das ain richter ehaft saumbt oder im ain sach nicht wissenlich wer, das sol ainem richter unvergriffen

, wenn man denn ainen richter nicht gehaben möchte, so mügent zwen burger oder drei demselben wol frid und glait geben zu ainem rechten bis an den richter. 20 Item, war auch, das ain gast ainem burger schuldig wér und kam im in die stat zu ainem wirt, möcht dann der burger den richter oder den fronboten nicht gehaben, so mag derselbig burger wol zwen ander burger oder drei zu im nemmen und im sein gut verlegen zu ainem rechten, darumb ist er dem gericht nicht schuldig, doch vorbehalden dem gericht 25 seine recht

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 10
Datum: 28.07.1909
Umfang: 10
. Bei den Oberlandesgerichten nnd Oberstaats- anwaltschaften waren am 1. Jänner d. I. syste- misiert: beim Oberlandesgerichte Wien: 1 Prä sident, 1 Vizepräsident, 23 Oberländesgerichts- läte, 4 Bezirksrichter, 15 Richter, 190 Auskul tanten, 1 Oberstaatsanwalt, 2 Oberstaatsanwält- .Stellvertreter, 1 Kanzleidirektor. 2 Kanzlei-Ober- ossiziale, 1K Kanzleibeamte der X. und XI. Rangs klasse, 1 jOberrechnnngsrät, 2 Nechnungsräte. 6 Rechnnngsrevidenten, 6 Rechnungsosfiziale, 6 Rechnungsassistenten

/1 Vizepräsident, 14 Oberlandesgerichtsräte, 3 Bezirksrichter, 12 Richter, 132 Unlkultanten, 1 Oberstaatsanwalt, 1 Oberstaatsanwalt-Stellvertreter, 1 Kauzlei- direktor, 1 Kanzlei-Öberossizial, 8 Kanzleibeamte der X. und IX. Rangsklasse, 1 Oberrechnnngsrat, 1 Rechnungsrat, 5 Nechnnngsrevidetiken, 4 'Rech nnngsofsiziale, 5 Rechnungsassistenten, 2 Ncch- nnngspraktikanten nnd 9 Ämtsdiener; beim jOberlandesgerichte Graz: 1 Präsident, 1 Vize präsident, 14 Oberlandesgerichtsräte, 3 Bezirks richter, 9 Richter, 110

Auskultanten. 1 Ober staatsanwalt 1 Ober^aatsanwalt-Stellvertreter, 1 Kanzleidirektor, 1 Kanzlei-Öberosfizial, 7 Kanz leibeamte der X. uiid XI. Rangsklasse, 1 Ober- -rechnungsrat^ 1 Iicchniingsrat, 3 Nechnnngsre- videuten. 5 Ncchnungsöffizial'c, 4 Nechnnngsassi- stenten, 2 Rechnnngspraktikanten nnd 9 Mmts- Oberlandesgerichte I nnsbrnck: . Präsident, 3 Oberlandesgerichtsräte, 1 Be- zirksrichter, 7 Richter, 58 Auskultanteii, 1 Ober- staat^mttvalt. 1 Kanzleidirektor. 1 Kanzlei-Ober- i m 5'ölc!bcamte

der X. und XI. NangS- ? >>1?^ Rcchsiungsrat, 2 Rechnungsrevidentcn, 2^ieci>nungsos,lz,ale, 1 Nechnungsassistent, 1 Nechnnngspraktikant und 6 Amtsdiener; beim Oberlandesgerichte Trieft: 1 Präsident, 3 Ober landesgerichtsräte, 2 Bezirksrichter, 2 Richter, 41 Unskultanteii, I. Oberstaatsanwalt, 1 Kanz-! leidirektor, 1 Kanzlei-Oberoffizial, 3 Kanzleibe amte der X- und XI. Rangsklasse, 1 Nechnungs- rat, 2 Rechnnngsrevidenten, 2 Rechnungsosfi ziale, 1 Rechnungsassistent, 3 Rechnungsprakti kanten nnd 7 Ämtsdiener; beim

, 30 Oberlandesgerichtsräte, 4 Bezirks richter, 29 Richter, 253' Auskultanten, 1 Ober staatsanwalt, 2 -Oberstaatsanwa^tstellvertreter, 1 Kanzleidirektor, ^2 Kanzlei-Oberoffiziale, 10 Kanz leibeamte der X- und XI. Rangsklasse, 1 Ober rechnungsrat, 2 Nechnungsräte, 6 Rechnungs- revidenteu, 7 Rechnungsosfiziale, 6 Rechnungs assistenten, .3 Rechnungspraktikanten und 9 Umts diener; beim Oberlandesgerichte Zara: 1 Prä sident, 3 Oberlandesgerichtsräte, 2 Bezirksrich ter, 2 Richter, 37 Ansknltanten, 1 Oberstaats anwalt, 1 Kanzleidirektor

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