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Tiroler Wastl
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Seite 5 von 12
Datum: 06.01.1907
Umfang: 12
. (Gelächter im Auditorium, Ermahnung zur Ruhe seitens des Vorsitzenden.) Herr Richter, ich hatte alle Möglichkeiten der Gesetzgebung erschöpft, ich war korrekt und versöhnlich gewesen, schließlich Habe ich in einem Zustand der moralischen Nolwehr handeln müssen, und ich glaube sie nicht überschritten §u haben. Ich glaube nicht straffällig zu sein. (Beifall.) Richter: Warum haben Sie nicht gleich die Berich tigung angenommen. Fuchsbrugg er: Ich habe sie ihm angeboten. Angeklagter: Ihre Berichtigungen kenne

ich, auch die Marginalglossen dazu, die Sauce, die Sie darum gießen, hat noch schlechteren Geschmack als die Speise. Richter: Er hätte aber doch eine korrekte Berichtigung bringen können. Angeklagter: Nein, ich bin ziemlich irreligiös; ich glaube nicht an Wunder! Richter: Haben Sie Verletzungen erhalten? Fuchsbrugger: Nein. Richter: Herr Staatsan- waltschaftlicher Funktionär, haben Sie Grund, das Verfahren auszudehnen? Staatsanw. Funkt.: Nein. Richter: Dann bleibt es bei der Anklage wegen tätlicher Mißhandlung

man mit einem solchen Herrn eben besonders vorsichtig sein. Der Richter stellte ferner fest, daß nach den behördlichen Nachforschungen das angebliche Gerücht von der Ursache zum Selbstmord des Dienstmädchens entgegen der Meldung des „Tiroler" nirgends verbreitet war und daß anch die Zeugen, auf welche sich der Kläger Fuchsbrugger berief, erst aus dem „Tiroler" entnommen hätten. Die Selbstmord Ursache war eine ganz andere. Der Klageanwalt führte nach Schluß des Be weisverfahrens aus, daß Herr Reiter immer noch hätte

dieser (!) Respektsperson. Gallz so schlimm ist es doch nicht,. Herr Richter, ich bin 31 Jahre alt geworden und meine Hand hat sich nie in feindseliger Weise in eines Menschen Gesicht verirrt. Ich bin völlig unbescholten und hier kämpfe ich um meine Unbe scholtenheit, die ein wertvolles Gut ist. Ich liebe die Ruhe; es muß also etwas ganz besonderes gewesen sein, das mich bis zu diesem Grad der Wut erhitzt hat. Sie haben ja gehört, was es war, Herr Richter, zuerst eilte Verdächtigung

. Und was habe ich getan? Der Herr Redakteur hat mir zunc Feste des hl. Nikolaus mit seiner Berichtigung eine sinnige Ueberraschung bereiten wollen und ich, Herr Richter, habe die ganze Nacht vor banger Aufregung nicht schlafen können, ob ich mich wohl am Morgen rechtzeitig und gentle- manlike revanchieren werde. Die Revanche ist mir gelungen, und ich bedauere es nicht. Der Herr Redakteur hat die Ar tikel geschrieben, er hat das Versprechen geleistet, er hat es gebrochen, er hatte also die passive Legitimation

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 27.11.1935
Umfang: 8
Innsbruck, 26. November. Der Techniker Adolf Stücker, 1902 in Innsbruck geboren und dorthin zuständig, zuletzt irti Städt. Gaswerk beschäf tigt, wurde beschuldigt, von 1934 bis anfangs Jänner 1935 sich für die kommunistische „Rote Hilfe" betätigt zu haben. Am 14, Juli wurde der Angeklagte verhaftet und erhielt von der Dundespolizei 6 Monate Arrest. Heute stand Stücker vor einem Einzelrichter. Richter: „Bekennen Sie sich schuldig?" Angeklagter: „Nicht im geringsten." Richter: „Verschiedene Zeugen

belasten Sie aber sehr stark." Angekl.: ..Herr Richter, ich habe jetzt in den 5 Monaten Hast reichlich Zeit gehabt, über alles gründlich nachzudenken und ich bin zu dem Schluffe gekommen, daß hier ein Rache akt vorliegen muß. Ich habe nie mit der kommunistischen Partei etwas zu tun gehabt." Richter: „Sie haben aber doch für die „Rote Hilfe" Gel der einkaffiert und an bedürftige Kommunisten weiterge geben. Unter dem Namen „Nowak" haben Sie diese Tätig keit ausgeübt." Angekl.: „Ich habe davon erfahren

, kann aber nur sagen, daß ich mich nie als revolutionärer Sozialist betätigt habe." Richter: „Wie war es im Falle Brandauer? Diesem ha ben Sie doch wiederholt ins Sanatorium Gelder der „Roten Hilfe" gebracht — zirka 500 8 — und dman hat auch Schrift stücke gefunden, die von Ihrer Hand stammen. In Wörgl haben Sie auch mit dem früheren Abgeordneten A st l wegen der „Roten Hilfe" unterhandelt; das sind doch alles Sachen, die Sie schwer belasten." WlÄMMWWU SW. Mi. Zrch Mr. jetzt fliegen Nie! Von Margarete Seemann

Bilder von Ernst Kutzer, die jedes Kinderherz erfreuen müssen. Prof. Dr. R. I. O. Zu beziehen 'durch die BEMölMg Lyrolia /Stmsbrmk Maria-Theresien-Gtraße 15 und Maximillanstraße 8 und deren Filialen sowie durch jode andere Buchhandlung. 69 Der Angeklagte erklärt, daß er mit diesem Nowak nicht identisch sei; es müsse hier unbedingt eine Verwechslung vor liegen. Richter: „Nun, und der Fall Landauer?" Angekl.: „Davon weiß ich nichts." Richter: „Wir haben mehrere Zeugen in das Gefängnis geführt

und Sie durch das Guckloch beobachten lassen. Mit aller Bestimmtheit wurden Sie von diesen Zeugen als jener Mann erkannt, der sich als Nowak ihnen vorgeftellt habe. Was sagen Sie dazu?" Angekl.: „Mich wundert nur, daß man mich nicht persön lich diesen Zeugen gegenübergestellt hat." Der Zeuge Brandauer gab an, daß es ohne allen Zweifel Stücker war, der ihm aus der „Roten Hilfe" Gelder zukom men ließ und ihm den Rat gab, nach Rußland zu gehen, wo er auf die Arbeiterhochfchule komme." Richter: „Was sagen

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Unterinntaler Bote
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Seite 7 von 12
Datum: 28.06.1906
Umfang: 12
und Lustspieltheaters standen sich gestern vor dem Richter des 8. Bezirkes als Gegnerin nen gegenüber. Klägerin war das von seinem Papa ver? tretene Fräulein Mimi Levit, Beklagte Fräulein Melanie Klein. Richter (zur Angeklagten): „Sie sollen die Klägerin vor allen Choristinnen „dumme Nocken" genannt haben." Angekl.: „Dumme Nocken? . . . o nein — nur blödes Mensch". Richter: „Glauben Sie, daß das straflos ist?" Angekl.: „Sie hat mich ja zuerst beleidigt! " Richter : „Das kümmert

mich jetzt nicht . . . Sie haben nicht geklagt". Angekl.: „Weil ich nicht so boshaft bin . . ." Richter: „Nur keine neue Beleidigung! Bitte, Ihre Zunge ein wenig im Zaume zu halten. Wollen Sie sich bei der Kläge rin entschuldigen?" Angekl.: „Emschuldlgen? „Blödes Mensch" ist ja keine Beleidigung . . . das ist so ein „Wie ner Ausdruck". (Heiterkeit) Richter: „Aber ein böser! Befolgen Sie meinen Rat, ich metne es gilt mit Ihnen!" Fräulein Klein ist versöhnlicher Natur, entschuldigt sich bei der Klägerin und erklärt sich bereit, die voin

Klageanwalt auf 10 Kronen reduzierten Kosten zu bezahlen. Der Richter spricht hierauf die Beklagte frei. 3^"* Mit 1. Juli eröffnen mir ein neues Abonnement. Diejenigen Abonnenten, welche mit dem Urrinnmerntionsbetrage noch im Rückstände find, belieben denselben ehestens x« begleichen» damit in der Zusendung keine Störung geschieht. Die Administration.

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 16.07.1930
Umfang: 6
man sein Buch lesen und alles ins Gegenteil verkehren. Er hat offenbar bei der Gestaltung des idealen Ehemannes klugerweise sich selbst als ab schreckendes Beispiel vorgenommen und dem vollkom menen Ehemann alle die Eigenschaften zuerkamtt, die er selbst nicht besitzt." Da ihr Körper noch ganz junge An zeichen seiner „Liebe" aufwies — nämlich blaue und grüne Flecken — sprach der Richter die Scheidung aus, zumal der Professor Augab, daß er wohl hin und wieder einmal seine Frau „unsanft" angefaßt

habe. Der Richter gab ihm den Rat, vor dem Eingehen einer «enen Ehe sein eigenes Buch eindringlich zn studieren, damit er in Zukunft dem von ihm geschil derten Ideal des Ehemannes ähnlich werde. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Buschmann (Kitzbühel) wies darauf hin, daß die Angabe der beiden Wilderer bezüglich der erlegten Rehgeiß nur ein Scherz gewesen sei, da sie einem Bekannten, den sie begegneten und der sie ausfragte, dieses Mär chen erzählt hätten; den unerlaubten Pirschgang, der aus ererbter Iagdlust

vor dem Fünfhauser Strafrichter. — Rich ter: Also, Frau H., Sie haben dem Herrn R. zugerusen: „Sie sind ein Schweinehund!" — Angeklagte: Wenn i dös gsagt hätt. hätt i meine Baner glei zsammklaubn können, der Herr N. hätt mi in Stückln grissn. Im Gegenteil, i Hab in mei Wohnung flüchtn müaßn. (Weinerlich.) Schaun S', Herr Richter, i bin ner venkrank, gichtig, mei Tochter liegt am Friedhof und i muaß ihr Kind erhaltn, kopfleiüend bin i a, schaun S', Herr Richter, wie i am ganzn Körper zitier. — Richter

: Sie können ja auch Platz nehmen. Wie wäre es übrigens mit einem Ausgleich? — Privat ankläger: Dös gibts net, dö Zeugn müstn her. — Richter: Seit wann seid Ihr Nachbarn? — Kläger: Seit achtzehn Jahren. — Richter: Uird wie alt seid Ihr? — Kläger: I bin siebzig Jahr. — Angeklagte: 63 war i grad zum Umgang. — Kläger: Ja, wenn ma jeder extra dö Wasserleitung hättn, wär ka Streit net. — Richter: Ein Glück, daß Ihr die Wohnung nicht gemeinsam habt. — Zeugin Iosefine Kl.: Dö Frau H. hat gschrien zum Herrn N.: ,I mach

Sie aufmerksam, Sö habn mi vergewaltig» wolln und i werd Sie klagn wegn Notzüchtigung." Der Herr N. hat drauf gsagt: „Sie. bei Ihna möcht mir grausn." (Heiterkeit.) Drauf hat dö Frau H. gsagt, er is a Schweinehund und a Schwein. — Richter: Am gescheitesten ist es. Frau H., wenn Sie eine Ehren erklärung abgeben, Sie haben ohnedies nur 26 Schilling Pfründe monatlich, wie werden Sie denn die Strafe zahlen? — Kläger: Sie verdient eh no was dazu und i verdien gar nix. — Ange- klagte: Was? Jeden Sonntag gehn

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 26.07.1924
Umfang: 4
es gestern vor dem Bezirksgericht Fünfhaus. Auf den Namensaufruf „Josefa S ch o t t« V wankte eine kugelrunde Frau in den Gerichtssaol, einen Niesenpack mit den Armen umfassend. Sie warf ihn innerhalb der Gerichtsbarre keu chend zu Boden. Der Pack enthielt Bettzeug. Auf oie erstaunte Frage des Richters, was dos bedeute, bemerkte Jolsfa Schottsk: „Das g'hört zum Prozeß." Der Richter liest ihr die Klage vor: Eis hat ihren Untermieter Johann Graf dadurch beleidigt, daß sie ihn bei der Polizei angszergt

hat, er habe ihr aus dem Bettzeug Federn g e st o h l e n. Ein Kriminalbeamter habe dann Hausdurchsuchung gehalten, aber nichts gefunden. Diese Anzeige sei mutwillig, wes halb die Ehrenbeleidigungsklage erhoben werde. — Richter: Ist das, was in der Klage stcht, richtig? —Beschuldigte: Freilich, sie hat mir aus dem Bettzeug, wo sie als Untermieter schlafen, Fe dern gestohlen. — Sie will dem Richter das „schüttere" Bettzeug zeigen, der aber die Prüfung entschieden ablehnt. — Richter: Sie haben ja i h n, den Herrn Johann Graf

, und nicht sie, die Frau Gras, angezeigt. — Frau Schottek: Aber ihn Hab' ich doch nicht gemeint, er ist ja ein braver Mensch, gegen ihn Hab' ich ja gar nichts. — Richter: Ihn haben Sie aber als Dieb bezeichnet und nicht die Frau. — Frau Schottek: Aber ich Hab' doch nur sie gemeint. Ich Hab' ihn angegeben, weil er doch der Mann ist, damit man weiß, wer das ist und wen ich mein'. Und ich kann schwören, daß sie gestohlen hat die Federn. Das war so: Ich Hab' schon lang be merkt, daß das Bettzeug immer schütterer

und die Federn immer weniger werden bei den Untermietern. Einmal, wie die Frau Gras geglaubt hat, ich bin weg aus der Wohnung, ist sie zum Bett ge gangen und hat sich Federn aus dem Bettzeug genommen. Ich Hab' das alles gesehen, denn ich war nicht weg, ich bin unter dem Bett gelegen. Bei diesen Worten wirst sich die Frau plötzlich zu Boden und demonstriert dem Richter liegend, mit den Händen hinter den Ohren, wie sie gehorcht und was sie gesehen hat. — R i ch t e r : Das hat doch mit der Ehrenbeleidigung

nichts zu tun. — Frau Schottek: Aber sie hat doch die Federn genommen. — Richter: Ts wird sich empfehlen, wem, Sie den Kläger um Entschuldigung bitten. — Frau Schotte?: Also gut, ich verzeihe ihm und will von der ganzen Geschichte nichts mehr misten. — Richter: Nicht Sie haben ihm zu verzeihen, sondern e r J h n e n. — Frau Schottet: Aber sie hat doch gestohlen die Federn, ich Hab' sie doch erwischt dabei. — Richter: Antworten Sie auf meine Frage: Wollen Sie sich entschuldigen beim Herrn Graf? — Frau

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Alpenland
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Seite 3 von 14
Datum: 28.12.1920
Umfang: 14
sind alle froh, daß sie es nicht sind, die mter die dunlle schwarze Erde müssen. 1 Als die Matrosen am Abend nach 'Hause kamen, ging Müller still an seinen Kasten und holt die silbernen Fili grandöschen hervor. Sorafältig packt er sie zusammen, ver-! schnürt das Paket und adresiiert es m d^ Braut semes vnglüA sichen Kameraden LcmsLM Deutsch-SLdtirol. Die „Sifterta“ verleumdet die Deutsch- Südtiroler Richter! Bozen, 28. Dezember. Wir sind es längst gewöhnt, daß dieses Trienter Blatt ge schäftsmäßig

alles in dieser Art bisher Dagewesene und das ist ge wiß nicht wenig. Ganz unverblümt wird in diesem Artikel an der Hemd von zwei bis drei Beispielen behauptet, daß die deutschen Richter in Südtirol parteiisch gegen die deutsche Seite hm urteilen, daß die italienischen Parteien in Süd- tlrol mit Bezug auf die Geschäftsgebarung der deutschen Richter zu diesen kein Vertrauen haben können und daß end lich „fremde" (gemeint sind natürlich deutsche) Advokaten mit Hilfe deutscher Richter italienische Parteien direkt

gesetz widrig ins Unrecht zu setzen in der Lage wären. Nicht zu vergessen, daß das Blatt auch den deutschen Geschworenen Bozens vorwirft, sie hätten böswillig die verbrecherische Tö tung eines italienischen Soldaten ungesühnt gelassen. So wert ist es gekommen, daß sich die deutschen Richter Südtirols, die Geschworenen Südtirols, von einem verblen deten Hetzblatt von der Gattung der „Liberia" vorwerfen lassen sollen, sie seien in ihrer Amtsführung nicht gewissen haft und unparteiisch, sie seien

also bei ihrer Rechtsfindung nicht Richter, sondern vom Hasse gegen die Italiener er füllte Deutsche, die ihre Macht zum Schaden der Italiener ausnützen und das Recht verleugnen. Kein reichsitalienischss Blatt leistet sich auch nur annähernd etwas Aehnliches, wie das Trienter Blatt. Glauben die Herren der „Liberia", daß es im Trentino einen einzigen Richter gibt, der von sich behaupten "könnte, er arbeite -gewissenhafter und rmparteiischer, als unsere deut schen Richter? Aber es handelt sich der „Liberia" ja gar

" — den Bezirksrichter Hinterholzer »regen einer ihm als Richter zustehendeu Amtshandlung ohne Einleitung des gesetzlich gebotenen Disziplinarverfahrens si'ines Amtes gesetzwidrig enthoben hatte. Auch damals wurde hauptsächlich in der „Liberia" in spaltenlang en Ar- rikeln Mer alles Deutsche losgezogen. Und auch im vorliegenden Falle scheuen sich die Herren: von Trient nicht, aus einer' Entscheidrmg des Kreisgerichtes Bozen, aus einem Wahrspruche einer Bozen er Geschworenen- lammen imb ernenn Meraner

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 18
Datum: 07.12.1901
Umfang: 18
. Das U n t e r i n n t h a l, das erst seit wenigen Jahren zum vielumstrittenen Besitzstand der Partei gehört, blieb ihr trotz großer Agitation der Liberalen und Deutschradikalen erhalten. Die Bevölkerung hat Poesie. Ewiges Morgenroly. Mag der Tag im Westen sterben, In das Dunkel starre nicht! Bald wird sich der Osten färben Mit der Frühe Purpurlicht. Dorthin mußt den Blick Du heben, Unbeirrt von Nach: und Tod, Und Du wandelst Dir das Leben In ein ewiges Morgenroth! A. F. Graf von Schack. Meise Urtheile chinesischer Richter

er dies, ohne daß sich etwas Verdächtiges gezeigt hätte; keine Menschenseele war weit und breit zu sehen und er folgerte daraus, daß es im Orte überhaupt keine Lang finger gäbe, und daß er gemüthlich und ohne Sorgen wieder daheim schlafen könne. Zur Vorsicht ließ er jedoch sein Feldbett zurück. Als er am nächsten Morgen kam, um das Feld zu gießen, fand er, o Jammer, all den schönen Knoblauch verschwunden. Verzweifelt und mit thränenden Augen eilte er zum Richter und klagte ihm sein Leid. die an sie gestellte Zumuthung

Ruudlcha«. Aus dem Keich-raty. Das Abgeordneten haus begann in der Sitzung vom 29. November die Debatte über die Dringlichkeits-Anträge betr. die Aufhebung des Terminhandels in Ge treide und Mahlprodukteu. Nach langen „Warum hast Du den Dieb nickt gefangen und hergebracht?" fragte ihn der Richter. „Weil ich ihn nicht gesehen habe, Euer Gnaden." „Dann hättest Du einen Zeugen bringen sollen, der ihn geschm hat." „Es ha: ihn aber Niemand gesehen, ich habe keine Zeugen." „Warum Haft

mit dem Richter verbreitete sich mit Lauffeuergeschwin digkeit im ganzen Ort. Jedermann wollte einer Ge richtsverhandlung beiwohnen, in welcher ein Feldbett des Diebstahls besctuldigt werden sollte. Ein derartig merkwürdiger Fall war noch nie dagewesen und der selbe wurde selbstverständlich von aller Welt besprochen und kommentirt. Jedes Plätzchen des Gerichtssaales war von Zu hörern dicht besetzt. Als die Gerichtsdiener das Feld bett herrinbrachten und es auf die Anklagebank stellten, machte sich ein mühsam

unterdrücktes Kichern hörbar und die Zuhörer harrten gespannt der Dinge, die da kommen sollten. Mit ernster Miene brachte der Richter die Anklage vor und da der Angeklagte stumm blieb und sich nicht verteidigte, ordnete der Richter an, daß er so lange geprügelt werden sollte, bis er seine Schuld eivgestehe. Die Gerichtsdiener schlugen unbarm herzig aus das arme Feldbett los, bis es in Stücke ging. Das Publikum blickte erst eine Zeitlang ver blüfft drein, das merkwürdige Vorgehen des Richter- setzte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 23.02.1951
Umfang: 4
Redaktion : Innsbruck Salurner Straß« 2, 1. Stock Verwaltung: Salurnei Straße S/p. Tel. 3211 u. 8212 Einzelpreis 60 Groschen Bezugsbedingungen: Durch die Post Träger oder Verschleißsteilen monatlich S 11.—. Nr. 4S Innsbruck. Freitag, 23. Februar 1951 49. Jahrgang Tödlicher Verkehrsunfall auf der Haller Strafte Richter-Brohm, wirtschaftlicher Hochverrat! Der Beriohf der Uniersnahungfeonintlsslon über die VOeEST (SK). Der „Bericht der Untersuehungs- tommission in Angelegenheit VOeEST“, der bisher

ehemaligen öffent lichen Verwalter Dr. Richter-Brohm lautet «örtlich: Ein habgieriger Schädling 1 Dr. Richter-Brohm hat das ihm anver- Vaute verstaatlichte Unternehmen nicht mit der aowendigen Sorgfalt eines ordentlichen Wiwtniarmes im Interesse des Unternehmens Staates verwaltet. Er versuchte, das von einer ausländischen Ver- kaufsor ganisation abhängig zu machen, ohne daß ö«en Gebarung einer wirksamen staat lichen Kontrolle zugänglich gewesen wäre. Er hat die ihm anvertrauten öffentlichen Mittel

Beteilungsverhält nisse zum Schaden des ihm anvertrauten Unternehmens bewußt verschlechtert. Schwerer Mißbrauch der Amtsgewalt Das vorgelegte Beweismaterial ist er drückend. Richter-Brohm trat mit einer Schweizer Aktionsgesellschaft, der „Tolas“, in Geschäftsverbindung und übertrug ihr die Vertretung aller VOeEST-Geschäfte, ins besondere in Italien. Dafür ließ er sich einen amerikanischen Personenkraftwagen „leih weise“ zur Verfügung stellen. Als ihm dieser Wagen nicht mehr gefiel, ließ

: 15 bis 20 Millionen Dollar Schaden Bei Abschluß eines Vertrages über MM Tonnen Kiesabbränden aus Italien, verarsachte er der VOeEST einen Schaden von über 200.000 Dollar. Noch weit kost spieliger ging es bei den Stahlroheisenlie- ierungen zu. Durch die Schuld Richter -Brohms ent- itand für die österreichische Wirtschaft in ifn Jahren 1948/49 ein nicht wieder gutzu- i machender Gesamtexportausfall von rninde- rtens 15 bis 20 Millionen Dollar. Er setzte iie ihm Vorgesetzte Behörde von dieser Lie- lerchance

Personen nicht den Ein druck einer späteren Vertragsänderung her- vorzurufen. Er änderte zum Beispiel einen Betrag von 200.000 Franken zuerst auf 300.000 als das nichts taugte, wieder zurück auf *00.000. Um diese „Korrekturen“ zu ermög- “chen, mußte das Siegel der beiden Ver- Vags^xemplare erbrochen werden. Als die fielen, ließ Richter-Brohm die VOeEST trotz ihrer fast monopolartigen Steilyjjg Ul Italien als Kiesabbr and-Be zieherin enorm überhöhte Preise zahlen. Auch aus Erzbezügen erwuchs der VOeEST

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 14.06.1926
Umfang: 8
Kirchstetter be gangen!" Notar Erlacher blickte dem Richter fest ins Gesicht. „Können Sie mir irgendeinen Milderungsgrnnd Ihrer Handlungsweise nennen?" frug der Richter mit einem leisen Anflug von Ironie. „Als Jurist mußten Sie sich ja voll kommen über die Tragweite des Diebstahls klar sein!" fügte er kalt hiNzn. „Ja. Ich war mir vollkommen klar und bewußt, was ich tat, Herr Bezirksrichter! Schreiben Sie das auf. bitte! Ich 'habe gewußt, daß ich ein Dieb war. Mit voller Ueber- k'egung. mit vollkommen

klarem Bewußtsein habe ich ge stohlen!" Erlacher hatte das mit lauter, eindringlicher Stimme gesprochen und ivar dem Richter einen Schritt näher getreten. „Also zynisch sind Sie auch noch!" sagte Bezirksrichter ttrthaler und runzelte die Stirn. ..Es ist doch eine Schande für Ihre Standesgenossen, ivenn sich einer von ihnen so weit vergißt und zum Dieb herabsinkt! Das sollten Sie bedenken. Herr Notar!" Der Richter hatte sich erhoben und stand nun dem Angeklagten gegenüber. „Wissen Sie was. Herr

Bezirksrichter . . ." Der No tar trat dicht an llrthaler heran und sah ihm voll ins Ge sicht. „Ich muß mich schämen. Ja, -das ist richtig. Aber Sie müssen sich noch mehr schämen!" „Herr Notar, ich verbitte, mir diesen Tdn!" „Ich lasst mir jetzt gar nichts mehr verbieten! Ich red'! Jahrelang Hab' ich nicht* geredet, aus Furcht, es mir ganz mit Ihnen zu verderben! Jetzt red' ich! Jetzt sollen Sie's wissen! Ja. Sie find ein Richter! Da stehen Sie vor mir als Richter und halten mich für einen Schuft

, für einen ehrlosen Lumpen! Niemand anderer hat mich dazu gemacht o:o r! Sie ganz allein!" „Also eine Amtsehrenbeleidigung!" konstatierte der Richter kühl. Er war aber doch um eine Nuance blasser im Gesicht geworden. stützungen. 140.000 für Beihilfe bei Sterbefällen und 582.000 Schilling für Unterstützungen in Notstandssällen ausgegeben worden. Im ganzen haben die österreichischen Gewerkschaf ten 4.1 Millionen Schilling oder 41 Milliarden Kronen für Unterstühungszwecke ansgegeben. Diese gewaltige Summe

und den Reserven zugeführt. Daß das Unter nehmen infolge der glänzenden Erdölkonjnnktur geradezu im Gelbe schwimmt, wird weiterhin dadurch erwiesen, daß es jetzt in Columbien von dem Petroleumgebiet eine Röhren- „Schreiben Sie aus. was Sie wollen. Herr Bezirks richter! Die Herren in Bozen drunten sollcn's nur wissen, ivas ich durchgemacht Hab'! Ich Hab' gestohlen, meil ich nicht leben konnte von dem. was ich mir verdient Hab'! Sie. Herr Bezirksrichter. Sie haben mir die Einnahmen geschmälert! Sie haben ganz

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 08.05.1936
Umfang: 6
ist es totenstill zwischen den Män nern. Man hört den Atem gehen. Dann schüttelt sich Graf. Ferdinand aus einmal krampfhaft vor Lachen. „Ich sagte eben, .Gras Dieter'. Nun spreche ich zu Herrn Richter. Sie wissen, Herr Richter, in meinem Schreibtisch sind Papiere, die bedenkliche Lücken ha ben ..." ' „Ich habe Dokumente, um diese Lücken restlos auszufüllen." Wer Graf Ferdinand scheint die letzte Bemerkung Dieters überhört zu haben. Er fängt mit einem Mal zu schwanken an wie ein Betrunkener und verschwin det

taumelnd in der Nacht. Max Richter bringt die Nacht auf der Hütte zu, aber er findet keinen Schlaf. Er sitzt am Feuer, schürt die Glut, er sitzt in den Kleidern und mit dem Hute da, so wie er kam, starrt in das Feuer und wartet, bis der Morgen kommt. Es ist der Morgen, der den Tag der Entscheidung bringt, denn Graf Ferdinand hat recht: einer von ihnen ist zuviel auf Hochturnau. Durch die Scheiben glimmt der erste Schein. Im Raum wird es heller, der hölzerne Tisch, das Geschirr an der Wand, alles tritt

aus dem Zwielicht. Max Richter stößt die Türe auf und schaut in den dämmernden Tag hinein. Sein Herz ist ruhig, er haßt nicht, er will nicht Rechenschaft fordern, wenn er jetzt hinunter ins Tal schreitet. Er will nicht richten, aber seine außerberuflichen Tätigkeiten und Freistunden auswerten kann. Auf kulturellem Boden müssen wir wieder frei und groß werden wie in den schöpferischen Ruhmeszeiten unserer Heimat. Nicht so sehr Volks bildung als Volkbildung tut uns not. K. R. Mranftaltuns der Setmatwehrreserve

geschehen gewesen. stahlhart ist sein Wille: Ines und Horst, an beiden wird er nicht rühren lassen. Wie er bei den ersten Häusern ist, hört er einen Pfiff. Am Waldrand auf halber Höhe steht ein Holz- knecht; es ist der Jäger Sepp; er winkt ihm zu, legt beide Hände um den Mund und schreit: „Servus, Herr Richter! Ich geh nach Höllriegels kreuth und heut in der Nacht bin ich auf Ihrener Hütten. Die Bazi werden wir schon Kriegen, da fehlt sie fei nix." Dann schwingt er den Hut und bleckt seine Zähne. Max

Richter lächelt. Dieser Bursche ist treu wie Gold. Der Instruktor betritt auch an diesem Tage pünkt lich vormittags um 8 Uhr das Bibliothekszimmerchen. Horst ist schon da und sie begrüßen sich. Es ist alles wie sonst. Max Richters Stimme ist ruhig; nur als er jetzt Ines „Guten Tag" sagt, hält er ihre Hand und streichelt sie. Ines schaut ihm voll ins Gesicht. Ist nicht etwas Flackerndes, etwas Unruhiges in diesen lieben Augen? Nein, Liebste, nichts! Schau, ich zwinge mich ja zur Siuhe und weiß

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 09.01.1936
Umfang: 6
sie ins Werk III, um sie dort ver zinnen zu lassen. Da Volderauer als eigentumsgefährlich be kannt ist. fiel der Besitz dieser Löffel bei chm aus und die rm Werk VI gepflogene Nachfrage ergab die Richtigkeit der Ver mutung. daß Volderauer die Löffel gestohlen hatte. Richter: „Ja, Volderauer, jetzt sind Sie schon wieder da. Haben Sie es denn überhaupt notwendig, zu stehlen?" Angekl.: „Notwendig nicht, aber die Löffel waren doch über haupt nicht viel wert." Richter: „Dann hätte ich sie erst recht

nicht genommen, wenn sie nichts wert sind. Sie scheinen sich das Stehlen schon zur Gewohnheit gemacht zu haben; aber wir werden Ihnen das abgewöhnen." Angekl.: .Herr Richter, ich stehle bestimmt nichts mehr. Ich gehe überhaupt von Fulpmes weg." Richter: „ . . und stehlen dann halt wo anders Warum ha ben Sie denn die Löffel überhaupt verzinnen lasten wollen?" Angekl.: „Ich wollte sie jemandem zum Geschenke machen." Richter: „Eine recht bequeme Art des Gefchenkemachens haben Sie sich da zurecht gelegt

. Bei mir bekommen Sie heute auch etwas, nämlich zweiMonateKerker. damit Ihnen die Lust zum Stehlen einmal vergeht Verstanden?" Angekl.: „Jawohl, aber ich bitte um Strafaufschub bis April, weil rch jetzt Arbeit bekomme " Richter: „Nichts zu machen. Wie ein Arbeitsloser eine Strafe bekommt, hat er Arbeit — die beste Arbeitsvermittlung. Am Montag wird die Strafe angetreten. Sie können gehen!" Er kann nichts liegen sehen! Innsbruck. 8. JänusQ Der nächste Angeklagte war ein Schmied aus Branden- borg namens Josef

Anton Dicht!, der ebenfalls einen un- bezwinglichen Hang zum Stehlen zu haben scheint. Im Sep tember kam er nach B u ch b e r g und sah bei einem Schmied meister, bei dem er um Arbeit vorspvach, ein Paket Beschlag stifte liegen, die er sofort mitnahm. Richter: Dicht!, warum stehlen Sie denn immer wieder?" Angekl.: „Mein Kamerad sah das Packl liegen und hat g'fagt: Nehma ma 's mit." Richter: „ . . . und wenn jemand zum Dicht! sagt: Nehma 's mit, dann nimmt's halt da Dicht! mit. gelt?" Angekl

.: „Ja. fegn fcho, Herr Richter, wia 's geht!" Richter: „6 Wochen Kerker und das nächste Mal alles liegen lasten, was nicht Ihnen gehört, einverstanden?" Angekl.: „I ward mi bessern, Herr Richta." Vom Schi eßsl and G Kapselschützengesellschaft Hölting Bestgewinner vom 3. Gesellschaftsschietzen am 8. Jänner im ..Stamser" Haupt: 1. Ing. Merl Walter (77). 2. Stolz Robert. 3. Heiß Rudolf. 4. Mayr Sepp, 5. Pohl Jakob, 6. Müller Eug., 7. Scrurwein Rob. (234). — Schlecker: 1. Merl Walter (65), 2. Heiß Rud

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 25.08.1905
Umfang: 16
um 8 bis 30 h, um den Durchzugsverkehr von Italien nach Tirol ab zuziehen und auf die Südbahn durch Steiermark nach Tirol zu lenken. Bisher gelangte das ungarische Mehl über Italien nach Tirol. Russische Richter. Auch in Rußland gibt es, trotz allem, was man über die russische Bestechlichkeit in letzter Zeit hören muß, noch gerechte Richter, wenn auch diese Gerechtigkeit, den herrschenden Verhältnissen entsprechend einen eigentümlichen Beigeschmack hat. Der Kaufmann Apraxin hatte einen besonders wichtigen Prozeß mit dem Kaufman

Bobrykin. Der Richter aber war des Apraxin bester Freund und da man auch in Rußland Freundschaft zu halten weiß und des Apraxin Sache zu allem Ueberfluß auch noch die gerechte war, so durfte er ein günstiges Urteil bestimmt erwarten. Wie groß war daher des guten Apraxin Bestürzung, als sein Freund zn seinen Ungunsten entschied! Er stellte den Richter in seinem Hause zur Rede. Dieser aber zeigte ihm eine große Summe Geldes und sagte: „Dies hat mir dein Gegner verehrt." »Wie," rief der Verurteilte voll

Verachtung, „gegen deinen besten und redlichsten Freund läßt du dich bestechen?" „Du Dummkopf," versetzte der Richter mit treuherziger Freundlichkeit, „hätte ich das Geschenk abgelehnt und zu deinen Gunsten entschieden, so hätte dein Gegner mit diesem Geld die Berufungsinstanz bestochen und du wärest unterlegen. Nimm du nun das Geld deines Gegners und bestich damit den Appellhof, so kommst du ohne Kosten zum Sieg." Also sprach der weise und gerechte Richter. Ein neuer kugelsicherer Ranzer

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 03.09.1931
Umfang: 6
Jahren. Rom, 2. Sept. Das Urteil der Königlichen Kassationskammer hat einen Prozeß beendet, der sechs Jahrhunderte Richter und Advokaten beschäftigt hat. Dieser längste Prozeß der Welt brachte eine Entscheidung in einer Sache, deren Wert nicht einmal 1000 Lire betragt. Der 3. Juni 1330 war jenes historische Datum, an dem die Strei tigkeiten zwischen den Einwohnern der Orte Fresciano und Monte-Bovolino und dem Kloster von St. Angela di T e d a l d a begannen. Die Bewohner dieser Ortschaften hätten

Kunst jene Fertigkeit zu erlangen, die ein richtiger Sportsmann nach den damaligen und auch heute noch geltenden Ansichten haben mußte, be- *) Die alte Kletterschule der jungen Innsbrucker beim Peterlongo- Sckießstand am Wiltener Berg. gezecht. Zuerst waren Sie im Gasthaus Hillinger in Himberg. Was haben Sie sich da gekauft? — Angeklagter: A Preßwurscht und a Krügl Schwechater. — Richter: Was haben Sie dafür bezahlt? — Angeklagter: Nix. — Richter: Weil Sie abgefahren sind, wie der Wirt in den Keller

gegangen ist. Wohin sind Sie dann? — Angeklagter: Ins Gasthaus Hofmann. — Richter: Was haben Sie dort verzchrt? — Angeklagter: A Preßwurscht und a Krügl Bier. — Richter: Dort haben Sie auch nicht gezahlt. Sie sind verschwunden und haben sich in das Gasthaus Steurer begeben. Natürlich auch ohne Geld. Was haben Sie dort bestellt? — Angeklagter: A Preßwurscht und ... — Richter: Ich weiß. Und ein Krügel Bier. — Angeklagter: Oo na, zwa Seidel. — Richter: Wohl der Abwechslung halber. Wie Sie sich drücken

wollten, hat man Sie erwischt, weil der Wirt schon vor Ihnen gewarnt war. — Angeklagter: I wollt eh zahln, bis i a Geld Hab. — Richter: Sagen Sie, wie stellen Sie sich das eigentlich vor? — Angeklagter: Gar net. Ich Hab Hunger ghabt. — Richter: Da ist Bier unbedingt notwendig. — Angeklagter: Ich Hab ja eh nur bei jedn Wirt ans trunkn. Wann ma ißt, muaß ma trinkn. — Richter: Aber auch zahlen. Sie sind aus einem besonderen Holz geschnitzt. — Gastwirt Hillinger: Wie er aufgessn ghabt

hat, Hab i meiner Frau gwunkn, sie soll eahm aufpassn, i geh in Keller. Wie i zruck knmm, war er opascht. Wann er gsagt hätt, i soll eahm die Wurscht schenkn, er hat ka Geld, hätt i mir denkt: Guat, hast di halt für mei Geld angfressn. — Richter: Also, glatt geschenkt hätten Sie ihm das nicht. Ich stelle mir vor. Sie hätten ihm eine „saftige Flaschen" gegeben. — Zeuge (ver legen): Na ja, freist. $umen+@pod+€pfal Sechslagesahrt der Motorräder. Dritter Tag. Anhaltende Regengüsse, die teilweise in Stärke

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 04.09.1936
Umfang: 8
". Gestern stand der Gemüsehändler Adolf H. vor dem Richter. Richter: „Ein Geständnis ist ein Milderungsgrund. Wollen Sie zugeben, daß Sie „Nafchi-waschi" gespielt haben?" — Ang.: „Na, Herr Richter, „Sense" ham ma g'spült." — Richter: „Nichts zumachen, Sie haben „Nafchi- waschi" oder „Meine Tante, deine Tante" ge spielt", was das gleiche ist." — Ang.: „Da muaß a Sachverständiger her. Herr Richter, mei Wurt drauf: „Sense" ham ma g'spült und wann das net wahr fein soll, dann soll i kan Kilo Erd äpfel mehr

verkaufen." — Richter: „Kennen wir schon, diese Sprüche. Warum sind Sie dann unter den Tisch verschwunden, als es auf ein mal hieß: Achtung! Die Polizei kommt?" — Ang.: „Ka Wurt is wahr. Drei Schilling san unterm Tisch a'leg'n, dö Hab i aufheb'n woll'n, Hab aber z'ersr no den Kriminaler g'sragt." — Richter: „Und haben Sie das Geld dann aufge hoben und der Polizei übergeben?" — Ang.: „Aufg'hob'n schon, aber der Polizei geben, na, Herr Richta, dös könnans do net von mir ver langte, wo i eh schon

9 8 vcrspült g'habt Hab." — Richter: „Sie sind als ein leidenschaftlicher Spie ler bekannt!" — Ang.: „Freili, spül i, Hab a mit an Herrn Inspekta schon öfters an Schnapfer oder Preferanza g'macht!" — Richter: „Daß Sie mit der Polizei nicht „Naschi-waschi" spielen, ist doch klar. Für diesmal laste ich Ihre Verant wortung gelten, aber ein anderes Mal geht's schief." — Ang.: „Dank schön, Herr Richter, aber kan Kilo Erdäpfel soll i mehr verkaufen, wenn's mi bei an verbotenem Spiel erwischen sollten

.: Ich kann nichts anderes sagen, als daß ich es nicht absichtlich getan habe. Seit sieben Jahren arbeite ich als Arzt an der Klinik. Gegen den Arzt ist ferner eine zweite An. klage erhoben worden, weil sich bei einer Operation angeblich durch seine Schuld die Krankenschwester Herma Wölfl eine eitrige Nadel in die Hand g e st o ß e n hat. Der Privatbeteiligtenvertreter gab bekannt, daß in den nächsten Tagen noch eine dritte Anzeige gegen den Arzt erstattet werde. Der Richter beschloß, Professor Dr. Neumann, den Leiter

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 14.05.1907
Umfang: 8
und für das Volk, dies ist unsere Parole! Jeder wahre Volksfreund, jeder, der Fortschritt und nicht Rückschritt will, jeder, der ein Freund der Der tcmbe Richter. Eine interessante Gerichtsverhandlung ans der guten alten Zeit schildert Viktor Hugo in: „Der Glöckner von Notre-Dame", einem Roman, der gegenwärtig in der illustrierten Romanbibliothek „In Freien Stunden" veröffentlicht ' wird. Es heißt da: „In dem kleinen, niedrigen Gerichtssaal fand, wie üblich, offene Sitzung statt. Der große hölzerne Lehnstuhl

, für den Prevot (Oberrichter) bestimmt, war noch unbesetzt; links von demselben auf einer Bank saß der Auditor (Hilfsrichter), Meister Florian; vor diesem der Gerichts schreiber, die Feder in der Hand. Gegenüber, vor den hölzernen Schranken, hatten die Zu schauer ihren Platz. Meister Florian, der Hilfsrichter, war taub, was aber bei einem Richter nicht viel zu bedeuten hat, und speziell bei Meister Florian nicht, denn er richtete darum nicht minder gut, und zwar ohne Appellation. Es ist hinreichend

, wenn ein Richter sich nur den Anschein gibt, zuzuhören, und und Meister Florian erfüllte diese Bedingung, die einzig wesentliche einer guten Rechtspflege, um so besser, als seine Aufmerksamkeit durch kein Geräusch gestört werden konnte. „Aufgepaßt, Robain Poussepaint! Wen bringen sie denn jetzt, daß soviel Sergeanten auf den Beinen sind? Beim Jupiter, die ganze Meute ist in Bewegung! Das muß ein Haupt stück der Jagd sein!"' so sagte ein Zuschauer hinter den Schranken zu einem seiner Freunde

- gab, so hielten die einen dies für tiefe Gelehr samkeit, die anderen für Dummheit. Meister Florian gab sich so viele Mühe, seine Taubheit zu verhehlen, daß es ihm meistens gelang. Nachdem er nun Quasimodos Sache wohl auf gefaßt und sich einverleibt hatte, bog er das Haupt rückwärts und schloß die Augen zur Hälfte, um sich ein majestätisches und unparteiisches Ansehen zu gebeu, so daß er jetzt sowohl blind als taub war, ohne welche doppelte Bedingung es keinen vollkommenen Richter gibt

nicht. Der Richter, gleichfalls taub und von der Taubheit des Delinquenten nicht unterrichtet, glaubte, daß er geantwortet habe, wie Befragte tun, und fuhr in seiner mechanischen und stupiden Weise fort: „Gut!' Euer Mter?" Quasimodo antwortete ebensowenig auf diese Frage. Der Richter glaubte sie beantwortet und fuhr fort: „Jetzt, Euer Stand?" Immer das nämliche Stillschweigen. Die Zuschauer sahen sich untereinander an und kicherten. „Gut," fuhr der taube Richter ungestört fort, indem er voraussetzte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 02.12.1904
Umfang: 4
, daß sich nach Beseitigung des Alkohols auch andere Ursachen menschlichen Elends leichter werden unterdrücken lassen, daß die Enthaltsamkeit wesent lich beitragen wird zur Lösung der großen sozialen Ausgaben. Der Sstenkilhische Strafrichter unter ssaats- anivattschastticher Aufsicht. (Charakteristik unserer Strafrechtspflege.) (Von einem Juristen.) Daß nach Artikel 6 des Gesetzes vom 21. Dezember 1867 der Richter in Ausübung seines richterlichen Amtes selbständig und unabhängig sei, bekundet die in Oesterreich

theoretisch als richtig anerkannte Ausnahmsstellung der Diener der Themis. Ich sage „theoretisch", denn praktisch bedeutet die Betätigung dieses gewährleisteten Rechtes wohl nicht selten ungewollten Stillstand im Vorwärtskommen. Die praktische Anwendung dieses Artikels, genannt „richter liche Unabhängigkeit", wird besonders klargestellt durch das In stitut der Gerichtsinspektoren (eine Art Spitzel) und durch die Tatsache, daß sich Aufsichtsorgane gesetzwidrig in die Beratungs zimmer eindrängen

, um die Richter bei der Beratung und Ab stimmung zu kontrollieren. Allein die Richter — viele Ausnahmen gebe ich gerne zu — werden wohl eine solche Behandlung verdienen: wie können zum Beispiel Beirichter, die bei der Durchführung der „Eckenntnis"(!?)verhandlung, wenn nicht schlafen, doch Zeitung lesen oder ihre Referatsarbeit abtun, richtig urteilen? Wie können Richter, denen unter allen Umständen Sachverständigen- urteile allein und ausschließlich maßgebend sind — ohne daß sie sich nebenbei auch manchmal

die Sachverständigen etwas näher anschauen — noch Anspruch auf Vertrauen in ihr Gerechtigkeits gefühl beanspruchen? Und endlich, wie können Richter, denen Volkskenntnis, Verständnis für Wesen und Zweck der Strafe fremd ist, individuell richtig urteilen? Wie aber schauen Richter aus, die das Gesetz, dessen An wendung in ihre Hände gelangt, nicht einmal gehörig kennen, geschweige denn vollständig beherrschen, denen die Grundprinzipien der Art der Rechtssprechung vollkommen fremd find? Es sind schwere Behauptungen

, die ich hier aufstelle, um so schwerer, als sie tief einschneiden in jenes soziale Gebiet, auf dem die Strafrechtspflege tätig ist, auf dem gerade der Richter die Rolle des Arztes in des Wortes edelster Bedeutung zu spielen hätte. Es ist zweifellos, daß unserem Richterstand für das Strafrichteramt die nötige Vorbildung fehlt, nämlich vor allem die Kenntnis der Bevölkerung, seines Wirkungskreises und eben sosehr die Wirkung der von ihm vorzuschreibenden Medizin, ge nannt Strafe. Jeder Strafrichter soll vorher

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 13.06.1930
Umfang: 8
Auf Grund dieser Zeugenaussagen zog der Staats anwalt die Anklage gegen Penz zurück, worauf der Richter mit einem Freispruche' vorging. Das Bemerkenswerte ans dieser Verhandlung ist fol gendes: Daß die Heimatwehr die Jugend total verhetzt, denn sonst könnte sie nicht 17jährige Burschen, die um 12 Uhr nachts schon längst im Bett sein sollten, mit Bajonett und Revolver bewaffnet in" den Straßen herumlaufen, könnte sie nicht solche junge Leute, die noch kein Verant wortungsgefühl besitzen

. Sie waren bei Richter Thaycrs Vernehmung nicht dabei. Man beschränkte ihnen die Möglichkeit, Katzmann zu befragen. Ja, schlimmer noch, — sie kennen nicht einmal die Namen sämtlicher Zeugen. Wie ich höre, erklärt Mr. Lowell. daß er „vertrauliche Mitteilungen" erhalten habe. Er sagt das zu all seinen Freunden. Gehört solch heimliches Getuschel zu einer unparteiischen Untersuchung? Sie behaupten, daß das Verfahren vor Richter Thayer unparteiisch war, — der Lowell-Bericht aber gibt zu, daß Richter Thayer .einen groben

Verstoß gegen die Würde des Gerichts' begangen hat." „Das war nach der Verhandlung, Mrs. Thornwell." „Es war. während ihm noch immer die verschiedenen Anträge Vorlagen. Er war noch immer der zuständige Richter, und zwar der einzige mit dem Fall beschäftigte Rich ter bis zu dem Augenblick, da er im vergangenen April das Urteil verkündete, womit automatisch jeder andere Richter aus der Sache ausgeschaltet wurde. Hat nicht der Ange klagte ein Recht darauf, daß neue Beweise durch einen un befangenen

Richter geprüft werden? Und wer außer Thayer hat diese Beweise geprüft?" „Ich. Mrs. Thornwell; und ich glaube gesunden Men schenverstand zu besitzen, wenn ich auch kein gelehrter Jurist bin." „Verzeihen Sie. Gouverneur, aber wir hatten viel dar unter zu leiden, daß Sie sich nicht bewegen lasten wollten, neues Material zu prüfen. Wir bringen Ihnen die Quit- tuna für die Aale, aber wie wir hören, behaupten Sie zu wissen, daß Vanzetti die Aale nie erhalten hat. Wir bringen ,chnen die Pinkerton-Berichte

. wenn wir die wirklichen Schuldigen fin den! Irgendwo lausen zwei Männer herum, die das Ver brechen von Bridgewater wirklich begangen haben. Irgend wo in der Welt sind vier oder fünf Leute, die das Verbre chen von South Braintree begangen haben. Und seien Sie versichert, wir werden sie finden — wir werden nicht ruhen, bis wir sie gefunden haben. — und dann, wie werden Sie dann imstande sein, noch länger das Leben zu ertragen? Was werdet ihr Herren alle tun. — Ihr Richter und Gou verneure

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 5
Datum: 29.06.1924
Umfang: 5
. Das 'Beweisverfahren gestaltete sich für die beiden Beschuldigten ungünstig. Da gab der Vertreter der beiden dem Richter die bisher nicht erörterte Tatsache bekannt, daß die Ehe zwischen Hermann und .Helene D. eine D i s - pensehe fei und daher, ehe ein Urteil gefällt werde, vorerst fest zustellen sei, ob diese Ehe gültig ist. Dieser gleichzeitig in Form eines Antrages gemachten Mitteilung gab der Richter statt. Die Verhandlung wurde vertagt, um vorerst ein zioilgerichtliches Urteil über die Gültigkeit der Ehe

zu provozieren. Alls drei Zivi'instanzen. zuletzt der Oberste Gerichtshof, hatten sich im A m t s w /g e mit der Frage, ob es sich im gegenständlichen Falle um eine Voll- ehe handle, zu befassen. Der Oberste Gerichtshof erklärte die Ehe nicht als vollgültig, denn es stehe ihr Las Hindernis des bestehenden Ehebandes entgegen. Gestern fand die Schlußverhand lung in dieser Ehebpuchsklag« statt. Der Richter hat die beiden Be schuldigten freigesprochen, da eine rechtsgültige Ehe nicht vor- liege

geschädigt wurde. Der Verkäufer dagegen sagt, er habe vorteilhaftere Angebote besessen. Die Kunstwerke seien nach seiner Expertise weit wertvoller als der Gegenwert, den er erhalten habe, und verlangte einen Sachverständigenbeweis darüber. Der Richter riet den Parteien mit Rücksicht auf die Schwierigkeit und Kostspieligkeit des Prozesses zu einem Ausgleich. Der Käufer wäre auch bereit gewesen, die Sammlung zurückzustellen und 550 Millionen Abfertigung zu zahlen. Die Zinsen der 600.000 Lire

re ll; beschäftigte sich mit zwei Beschwerden, die eine Anzahl Richter durch Dr. Arnold Lehmann gegen die Republik Oester reich auf Zahlung restlicher Gehaltsbezüge angestrengt haben. Die Kläger begehren, daß ihnen die Differenz ihrer Bezüge nach der dritten Richterbefoldungsgruppe zuerkannt und nusbezahlt werde. Der Referent Dr. N e u m a n n - E t t e n r c i ch führte ax, es liegt im Sinne des Gesetzes vom 15. Dezember 1922, denjenigen Richtern, die nicht auf einen eindeutig bestimmten Posten ernannt

Verwendung. Die Kläger behaupten nun in ihrer Klage, daß irr schon vor dem Jänner 1924 vorgerückt seien und ihnen daher die Gebühren der zweiten beziehungsweise der dritten Richter- besoldungsgruppe gebühre. Die vom Bundeskanzleramte für Justiz erstattete Gegenschrift beantragt die Abweisung der Klagen. Der Verfassungsgerichshof hat beide Klagebegehren als unbegründet a b g e w i e f e n. In der Begründung heißt es u. a., die Anschauung der Kläger, daß mit der Erledigung eines gehobenen Richter- postens

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 13.08.1937
Umfang: 8
die An zeige. Die Mutter Maria P. und der Lebensgefährte Franz L. standen nun wegen der Mißhandlung vor dem Jugend gericht. Richter: Aus dem Pflegfchaftsakt ergibt sich, daß der kleme Bub mit einer Peitsche, die eigens für ihn angeschafft worden war, geschlagen wurde. Er hatte am Arm, in der Kreuzgegend- und am Knie Striemen, die von der Mißhand lung herrührten. Das Kind ist euch jedenfalls bereits abge nommen worden. Angeklagte: Das «war keine Peitsche, sondern nur ein «Staberl, auf dem Lederriemen

waren. — Richter: Auch da mit darf man nicht so zuschlagen, daß die Haut aufspringt. Die Mutter wurde zum Vorhält der Lieblosigkeit ver urteilt, ihr Lebensgefährte erhielt wegen leichter Körper verletzung eine Arreststrafe von drei Tagen. In der Be gründung wies der Richter darauf hin, daß der Lebensge fährte das Kind unter Anleitung der Mutter so geschlagen hatte, daß es zahlreiche Striemen davontrug. Den Zismmerkollggen bestohlen Ter im Jahre 1910 in Grinzens geborene und- dorthin zuständige Hilfsarbeiter

, wurde er — von, einem Kriminalbeamten festge- n-omenen. Geld und Hemden dem Trödler zurückgegeben, dafür -aber das Gewehr beschlagnahmt. Vor dem E-inzel- richter OLGR. Dr. Wolf «(Staatsanwalt Dr. Moraus) war Leitner vollkommen geständig und verantwortete sich mit Unbesonnenheit, 'hervorgerufen, durch die günstige Gelegen heit; er wurde zu, «sechs' Wochen schweren- Kerkers verurteilt, Die 1'8!jährige Jenny Kämmersgaard mußte ihren Ver- such, das Kattegat zu überschwimmen, eineinhalb Kilometer

liegen, von denen eines Nachts« zähn «Stück abhanden kamen. Die Nach forschungen ergaben, daß sich der dortige Metzgermeister Matthias Lang diese Röhren unter Mithilfe feines Kame raden Gallwitz angeeignet hatte. Gestern mußte sich Lang vor dem hiesigen Landesgerichte wegen Gefellscha0sdiebstnhl verantworten. (Gallwitz ist inzwischen ins Dritte Reich ge flohen.) Richter: „Sie als gutsituierter Metzgermeister hätten sich doch die Röhren auch kaufen können." Ang.: „Herr Richter

! Es war nur eine besoffene Metten. Wir beide kehrten ziemlich voll vom Wirtshaus heim und. . ." Richter: „Erzählen Sie mir nichts. Sie haben damals gerade in Ihrem Hause eine neue Leitung gelegt und dazu konnten Sie diese Röhren natürlich gut brauchen. Stimmts?" Dev Angäklägte schweigt. Als ihm der Richter einen Monat Kerker als Strafe auferlegte, brach er sein, Schwei - gen und meldete Berufung an, weil' er nicht bedingt ver urteilt wurde. Ein Walzbruder als Einbrecher I u n s b r ucf, 12. August. Am 5. Jänner 1937 kam

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 14.11.1912
Umfang: 8
Sehnert in der Verhandlung vom 18. Dezember 1911 u. a. folgendes: Richter: Frau Sehnert! Sie haben also an der Mautstation Bahnhof jene geschlachteten Tiere, wel che die Bozner Metzger bestellt hatten, auf die Na men der Metzger schreiben lassen und jene Tiere, die Sie noch zu verkaufen hatten, auf den Namen „Fluck" angesagt? Frau Sehnert: Ja, aber es wurde immer alles bezahlt! m Richter: Ja, für die Tiere, die Sie an die Bozner Metzger verkauft haben. Für die auf den Namen Fluck angemeldeten Tiere

haben Sie aber eine Durch zugsbollette gelöst, haben die Tiere im Schlachthause aufbewahrt und von dort nach auswärts verkauft. Frau Sehnert (zögernd): Ja. ^ Richter: Haben Sie mit diesen Tieren nicht auch den Kühlraum benützt? Frau Sehnert: Ja, einigemale. Richter: Hat man Ihnen erlaubt, mit Durchzugs- bolletten im Schlachthause zu bleiben? Frau Sehnert: Ja. Richter: Wer hat Ihnen den Kühlraum im Schlachthause vermietet? Frau Sehnert: Der Inspektor Pfitscher. Und in der gleichen Verhandlung erklärte der Kompagnon der Frau Sehnert

folgendes: Richter: War Pittertschatscher (das war der, der seine Fähigkeit mit einem Besenstiel verglich) ein guter Aufseher? Zeuge: Von mir aus kein schlechter. Ich war mit ihm zufrieden. Tierarzt Zelger: Das glaube ich, daß Sie mit ihm zufrieden waren. Haben Sie den Metzger v. Fäckl nicht einmal einen Schuft geheißen, weil er Sie und die Frau Sehnert angezeigt hat, daß Sie das Schlachthaus gebührenfrei benützen. Zeuge: Ja, dasi st schonwahr. Richter: Durften die andern ^Metzger

nicht auch mit Durchzugsbolletten in das lLchlachthaus? Zeuge: Freilich nicht, denn sonst hätte uns der Metzgermeister v. Fäckl nicht angezeigt. Richter: Was haben Sie sich dabei gedacht, als Sie ohne Gebühren zu zahlen das Schlachthaus be nützten? Zeuge (lächelnd): Gar nichts. Ich dachte mir, so lang es geht, geht's. Aus den Aussagen der beiden Hauptbeteiligten geht also klar und deutlich hervor, daß die Stadt um die Gebühren zu kurz kam. Wenn Herr Zelger das Wort Betrug gebrauchte, hat er Frau Sehnert allerdings unrecht

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