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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 8
Datum: 06.07.1918
Umfang: 8
Arm und Reich. Za, einst, im Zeitalter des goldenen Kalbes oder in den Tagen der ewigen Freundschaft, da war es anders. Da durchzogen in kom fortablen Schnellzügen die reichen Amerikaner unser nunmehr im Hungerödem liegendes, armes Land Tirol, rasten Mailcoachs mit den englischen Misses ü&er die geduldigen Jöcher unserer Alpen flirteten galante Franzosen in unseren Städten mit der„Mioidl" von Achen-- kirchen und mit der „Seff" vom Zillergrund und mauerten, minierten und planierten die welschen

Schwalben an unfern deutschen Häusern, in unseren deutschen Bergen und aus unseren deutschen Straßen. Und zogen die höheren Herren die mageren Damen, die freien Männer und die sammtenen Knechte durch die Straßen von Tirols Landes hauptstadt, so grüßte sie von weitem unser goldenes Wahrzeichen. Es glinste und gleiste ihnen schönen Willkomm zu und sie sprachen vom armen „Fricdl" und vom Tirolervolke, reich an Lieb und Treue zu Kaiser und zu Reich, wenn auch arm an Glücksgütern. Und schweiften ihre Blicke

aufwärts, dorthin von wo die Straße schwindelnd jäh einst niederstieg zum Inn, so erzählten ihnen alle Gefilde hin und hin, von den reichen Fürsten und dem ar men Volke. Reich beschenkt an Leib und Seele gingen sie von uns, denn gestärkt ward ihr abgelebtes Blut von unserer Tannendust, von unserer Berge Luft und gerüstet der welsche Katzelmacher für des Win'ers Notdurst. Und heute sind sie verschwunden, die Tagediebe aus Wil sons Land, ans Georges Jnselreich und aus Clemenceaus Revanche land

und die Arbeiter ans dem sonnigen Süden sind als Gefangene zu uns zurückgekehrt. Volk, bist du nicht an Erfahrung reich und arm an Liebe geworden? Schau täglich auf zu jenem steinernen Finger, der himmelwärts strebend dir kündet die böse Mar, daß die böse Fürstin hatte Stein statt Linnen. Und wenn du eine Rede denkst, mach Punkt, ehe sie dem Munde kann entrinnen. Stehst du vor Ottos Haus, und wird dein Auge geblendet von dem eitlen Blinken und flichst in deinem Sin nen einen Kranz von Volkes Lieb, von Volkes

und aufstieg immer wieder er vom Armen. Du mußt das Glück beim Schopf fassen, mußt nützen Tag und Stund, nicht trotzig, mutlos, struppig dem Welteulauf dich entgegenslellen wollen. Sieh hin. An Mauern, Ecken, Fenstern, Türen, blicken dir die Bilder jener Braven entgegen, die reich an Mut und Liebe kämpfen,; streiten, darben, leiden, sterben für dich. Glaubst du, sie rührten einen Finger für die Protzen, die prassen und naschen von des Krieges Reichtum? Glaubst du, sie legten zum Sterben

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 12.01.1922
Umfang: 4
, von 1. bis 15. Jänner. Die Verkaufsstelle (Schulhaus, % Stock) ist nur von 3 bis halb 6 Uhr geöffnet. „Le Reich Allemand.“ Dem Asttiner „Tageblatt" wird geschrieben: Den Franzosen verikrfachr cs feil der deutschen Revolution großes Kopfzerbrechen, wie ste „das Deutsche Reich" auf Französisch übersetzen sollen. Die französische Sprache, fo Msdoucksooü und vielzestallig sie ist. hat bekennilich keinen so großen Wortschatz wie die deutsche. So fehlt cs auch an emer prägnanten französi schen Wiedergabe des Wortes

Reich". Ms allgemeine Dezeuch- j mrng fiir ein smÄlichss Gemeimresen hat der Franzose nur das Wort „Etat", das ltttferem Wort „Staat" entspricht und vom latei nischer „status" — der Stand — hergeleitet ist. Im übrigen kennt er nur Bezeichnungen dafür, die zugleich de Regierungsform des betreffenden Landes ausd'.Lrcken, also: Empire --- Kaiserreich. Royaume — Königreich, Republ:que — Republik, P'rmcpcrute ^ Fürstentum usw. Im Deutsche»! dagegen haben wir mehrere cll- gemeim. von der Regierungsform

unabhängige Bezeichnungen, und als staatliche Bezeichnung für Deutschland ist rn Anknüpfung er. die geschichtliche Tradition die Benennung „das Deutsche Reich" gewählt worden. Solange Deutschland ein Kaiserreich »rar. lag die Sache für die Franzoien einfacher. Sie sagten „l'Empire Wem and", was allerdings eigentlich nicht ..das Deutsche Reich", sondern „das Deutsche Kaiserreich" heißt, aber doch dem Sinn ent sprach, Rach der Revolution war guter Rat teuer; denn die Berechnung „das Deutsche Reich" wurde

von uns beschallen. Zunächst ging natürlich in Frankreich die Übersetzung mit „Empire" weiter und in ungebildeter l.nkenntnis dessen, daß ein „Reich" durchaus kein „Empire", also kein Kaiserreich zu sein brauchte, wurde schon aus diesem Crunde d e ganz: Revolution als eine Posse be zeichnet: Man sche ja, schon der Name „Reich", also „Empire", sei gsMeben. Der Franzose stellte sich eben unter Reich stets ein Kaiserreich vor. Dabei g bl es in Europa noch andere germanische Staaten, bei denen der Ausdruck „Reich

" gang und gäbe ist und bei niemand die Idee von etwas Kaiserlichem erwecken w rd. Schweden zum Beispiel heißt auf schwedisch „Sverige", das heißt „Sora R ke", das Schwedische „Reich", und wir haben dort ebenso »nie bei uns einen „Reichstag" und olle sonstigen „Reichs'- Einrichtungen. Die Franzosen werden aber darum nicht auf die Idee Lammen, daß Schweden ein „Empire" und seine Organisation „Importal" (kaiserl ch) sei. Allmählich ist m« denn auch :m fran- zöfischen offizittlen Sprachgebrauch davon

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Tiroler Post
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Seite 5 von 20
Datum: 24.04.1908
Umfang: 20
der christlichen Sozialresorm hat sich durchgesetzt. Er hat in den Städten den Kampf aufgenommen gegen den Liberalismus Der Leidenskönig und sein Reich. (Nachdruck verboten.) Bon Professor Dr. S. Waitz. Wenn das Abendglühen den Rosen garten, das Wahrzeichen von Bozen, verklärt, erinnert man sich wohl der schönen Sage, die diese Bergesgruppe umspielt. Laurin, der König der Zwerge, so erzählt die Sage, hatte ehedem in diesem Gebiete sein märchenhaft schönes Reich voll Herrlichkeit und Pracht und Glück und Wonne

, wie sie „die Welt" nur bieten kann. Und einstmals zogen deutsche Ritter des Weges und folgten der Lockung König Laurins in das Reich der Freude. Tenn der König hatte die Schwester eines dieser Ritter vorher dahin entführt und sie zur Königin seines Märchenlandes gemacht. Und die Ritter sahen dort im Rosengarten des Kö nigs der Zwerge, all die Pracht, die funkelnden Edelsteine und konnten sich laben am köstlichen Mahle und dem schäumenden Weine und sich er freuen an Spiel und Tanz und herrlichen Lie dern

Freude auf Erden. Und gegenüber dem „Rosengarten", dem sagenhaften Reiche König Laurins, dem Sinn- hild weltlicher Freude, erhebt sich am Fuße des Penegal ein anderes Reich, das Reich eines größeren Königs. Es ist kein märchenhaftes Reich, und wer vorübergeht, wird nicht gelockt durch die Kunde täuschender Freuden, es ist das Reich ernster Wirklichkeit, das Reich der Schmer zen und Leiden, das Reich des Elends und der Trübsal, das Reich des Todes und seiner Schrecken; aber es ist das Reich des Königs

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 9 von 20
Datum: 20.06.1903
Umfang: 20
sestgestellt, daß er mit dem siebenundzwanzigjährigen ehemaligen Buchhalter Jakob Reich, zu Dukla in Galizien geboren, verhei ratet, identisch ist. Reich ist irrsinig. In Wien und in Lemberg ist er schon in irrenärztlicher Be handlung gestanden, da er an Paralyse leidet. Schon am 8. Jänner d. I. hat sich Reich in der Hofburg bemerkbar gemacht. Er erschien damals in der Burg und erklärte, er müsse den Kaiser in einer für das Reich höchst wichtigen Angelegenheit sprechen. Der Beamte bemerkte damals sofort

, daß er es mit einem Irrsinnigen zu thun habe. Man bat Reich zunächst, sich noch eine Weile zu gedulden und fragte ihn, was sein Begehren sei. Er erwiderte damals: „Ich bin der Sohn Gottes und habe dem Kaiser höchst wichtige Mittheilungen über die Affaire der Kronprinzessin Louise von Sachsen zu machen. Mein Name ist Jakob Reich. Ich bin der Sohn Gottes." Mittlerweile waren Leute geholt worden, denen es gelang, den Irrsinnigen aus die psychiatrische Klinik zu bringen. Am 12. Juni vormittags schon ist Reich im Parlamente

erschienen. Dort verlangte er, man möge ihm eine Empfehlung an die Polizeidirek tion geben, damit er einen Paß nach China erlangen könne. Es wurde ihm bedeutet, er möge sich direkt an die Polizeidirektion wenden, da das Parlament mit Pässen nichts zu thun habe. Reich kam jedoch diesem Rathe nicht nach, sondern irrte in den Straßen herum, bis er die kaiserliche Equipage traf. Reich ist von dem Wahn befallen, daß ihm vor einem Jahre Gott erschienen sei und daß er deshalb mit dem Kaiser sprechen müsse

. Er wurde in der nieder österreichischen Irrenanstalt am 13. Juni von einer Anzahl Aerzte untersucht und diese kamen zu dem Schluffe, daß er ein durchaus harmloser Kranker sei, welcher der Jrrenanstaltsbehandlung nicht bedürftig ist, aber in einer Versorgungsanstalt unter entsprechen der Beaufsichtigung untergebracht werden soll. Auf Grund des Ergebnisses dieses Gutachtens wird die Ueberstellung des Jakob Reich in seine heimatliche Versorgung veranlaßt werden. Nachdem er das erstemal in Wien

in irrenärztlicher Behandlung ge standen, wurde er auch heim geschickt. In seiner Gemeinde Dukla stellte er sich dem Bürgermeister vor mit dem Bemerken, daß er geisteskrank sei und ver sorgt werden solle. Der Bürgermeister wies ihn aber mit der Bemerkung ab: „Schaun's, daß Sie weiter kommen. Sie sind gesünder als ich!" Den Rath befolgte Reich auch tatsächlich und kam wieder nach Wien. — ErschossenerHauptmann. Man meldet aus Marburg (Steiermark), 15. Juni: Der Haupt mann Kanz rom 47. Infanterie-Regiment

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 02.10.1935
Umfang: 8
, jetzt Altersrentner Gottlieb Reich, geboren in Fließ, nach Silz zuständig, wegen des Verbrechens des Betruges, der Verleumdung und des Vergehens der Vereitelung einer Zwangsvollstreckung verantworten. Gottlieb Reich, der als Altersrentner in Silz lebt, hat seiner Zeit in der Schweiz als tüchtiger und gesuchter Maurer gearbeitet und sich dabei von seinem Verdienste mehrere tausend Schilling erspart. Von diesem (Selbe machte er seinen beiden Töchtern Marianne Bair und Karoline Somme bei deren Verehelichung

des Prozesses sehr erbost und wollte auf jeden Fall ver hindern, daß seine Gegner zu ihren Kosten kommen. Der Beschuldigte hatte eine bücherlich sichergestellte For derung von 1500 8 aus Darlehen cm den Bauern Alois Walser in Silz. Dieser erhielt nun einen mit 6. Juni 1934 datierten Grundbuchsbeschluß, wonach seine Schuld an Reich im Betrage von 1500 8 auf Grund zweier Lö schungsquittungen vom L Jänner 1934 gelöscht sei. Er konnte sich nicht erklären, wieso diese Forderung, die er doch noch zur Gänze

schuldig war, gelöscht worden sei Im Oktober 1934 erhielt Walser ein Schreiben des SE Dr. Magnus Müller in Innsbruck, in dem dieser ihm mi teilte, daß er mit seiner Forderung gegen Reich vom Be zirksgerichte Silz deshalb abgewiesen wurde, weil dieser die 1500 8 habe löschen lasten. Als dann Walser den Reich zu sich rufen ließ und ihn fragte, was das zu bedeuten habe, er (Walser) schulde ihm doch 1500 5 und hier stehe, daß die Schuld gelöscht fei, erwiderte ihm der An geklagte in Gegenwart von fünf

dem Walser dann auch noch drei Zahlungsbestätigungen mit dem Bemerken, „daß du auch etwas in der Hand hast, wenn die Sache weiter verfolgt werde". Später reute aber den Reich diese voreilige Schenkung und nun verlangte er von Walser die 1500 8 mit der Be gründung. daß er dieses Geld schon im Jahre 1932 an seine Tochter Notburga Reich geschenkt habe, in deren Namen er nun die Summe innerhalb 8 Tage zurückver lange. Als dieser natürlich nicht bezahlte, klagte ihn Rm beim Gerichte in Silz auf Zahlung

von 1500 8. Dort be hauptete er, daß er die Forderung gegen Walser deshain löschen ließ, damit dieser von der BauernhilsskommisM ein Darlehen erhalte. Als Zeuge hiefür, daß Walser tat sächlich das Geld zurückbezahlt habe, wurde Reich muer Eid einvernommen und bestätigte den Erhalt des Selbes- was aber, wie er genau wußte, unrichtig war. Alois Walser bestritt bei dieser Verhandlung, daß er dem Reich jemals die 1500 8 zurückbezahlt habe; nie wurden mit fernem Einverständnisse grundbücherliche

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 12
Datum: 21.06.1903
Umfang: 12
mit seinem Flügeladjutanten nach Schönbrunn fuhr, trat ihm an der Ecke der Andreasgasse und Mariahilferstraße ein Mann mit drohend erhobenem Stocke entgegen. Der Kutscher der Hofequipage versetzte dem Menschen sofort mit der Peitsche einen Schlag über die Hand. Unter- deffen kamen Passanten und die Sicherheitswache und nahmen den Mann fest. Auf dem Polizeikommissariate wurde festgestellt, daß er 37 Jahre alt und irrsinnig ist und Jakob Reich heißt. Er ist Handelsagent und war bereits in Irrenanstalten interniert

; er befand sich gegenwärtig im städtischen Versorgungshause. Ueber den Zwischenfall erzählen Augenzeugen: Reich lief, als die Hofequipage sich der Andreasgasse näherte, wie im Sturmschritte dem Wagen des Kaisers ent gegen. Nachdem er dicht an die Equipage herange kommen war, hörte man ihn Rufe ausstoßen und sah ihn einen Stock schwingen. Reich holte mit dem Stocke zu einem Schlage aus und traf ins Leere. Das Ganze spielte sich mit großer Raschheit ab. Der Kaiser wendete sich, nachdem er an dem Manne

vorüberge fahren war, um und blickte eine Weile zurück, ohne die geringste Aufregung zu verraten. Der Menge, die Hochrufe ausbrachte, dankte der Monarch freundlich und der Wagen setzte die Fahrt nach Schönbrunn fort. Sobald die Paffanten Reich mit dem Stocke fuchtelnd neben dem Wagen des Kaisers erblickten, eilten sie in größter Aufregung auf ihn zu. Reich versuchte anfangs zu fliehen, doch war er alsbald von Menschen umringt. Gleich nachher waren Wachleute zur Stelle, deren An wesenheit

sich in diesem kritischen Augenblicke als dringend erwies, da die Paffanten Miene machten, Reich zu lynchen. Mehrere Zuschauer begannen auf ihn mit Stöcken und Fäusten loszuschlagen. Ein Fleischhauer soll ihm einen derartigen Schlag über das Hinterhaupt versetzt haben, daß Reich vorübergehend das Bewußt sein verlor. Sodann wurde Reich abgeführt. Beim Verhöre beharrte Reich dabei, er sei der Sohn Gottes und müsse dessen Weisungen ausführen. Gleich darauf beteuerte er, an nichts Schlechtes gedacht

zucken Flamme um Flamme in langer Feuerzeile. Wer das Licht der Freiheit und der Aufklärung nicht zu scheuen braucht, und den Fortschritten auf der Bahn der Kultur folgen kann, der findet sich beim Sonnwendfeuer ein oder gedenkt im Kreise Gleichgesinnter des altehrwürdigen Brauches. Ursprünglich loderten die Sunnwend- oder Johannis feuer zu Ehren des sterbenden Lichtgottes, der von diesem Tage an der Nacht zu unterliegen beginnt und in Hela's dunkles Reich hinabtaucht; es waren heilige Opferfeuer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 06.10.1920
Umfang: 8
Deutschland, die deutsche Kultur wird die Welt erobern. Präsident Seitz bespricht sodann die Notwen digkeit nie erlahmender Arbeit. Ein Staat könne aber nur dann bestehen, wenn der manuellen und geistigen Arbeiterschaft die Führung des Staates anvertraut sei. Am Schluffe der fast Zuständigen Ausfüh rungen des Präsidenten wurden diesem begei sterte Kundgebungen des Vertrauens bereitet. Reich Nagt nicht! B u d a p e st, 4. Okt. Das ungarische Telegra phenbüro meldet: Der Leiter der Presseabteilung

der königlich ungarischen Gesandtschaft in Wien, Ministerial rat Arpad Reich, hat seiner Vorgesetzten Be hörde, dem Ministerium des Aeußeren, auf amt lichem Wege die Bitte unterbreitet, gegen Fried. Austerlitz. Cheftedakteur der „Arbeiter-Zeitg.", wegen seiner am 1. Oktober in der „Arbeiter- Zeitung" erschienenen und mit der Unterschrift Austerlitz versehenen Erklärung den Prozetzweg wegen Verleumdung und Ehrenbeleidigung an strengen zu dürfen. Das Ministerium des Aeu- ßern hat diese Bitte

für nicht erfüllbar befunden und dem Ministerialrat Reich die Anstrengung dieses Prozesses verboten. Die königlich ungari sche Gesandtschaft in Wien hat bei der Wiener Staatsanwaltschaft wegen der in der „Arbeiter- Zeitung" erschienenen „gefälschten" Dokumente und wegen der im „Vilag Orszag" erschienenen „ebenfalls gefälschten" Dokumente am 1. Okto ber bereits die Strafanzeige erstattet, wodurch dem Chefredakteur Austerlitz Gelegenheit gebo ten werde, die in seiner erwähnten Erklärung angebotenen Beweise

über die Echtheit der von ihm mitgteilten Dokumente an der dazu berufe nen Stelle vor dem österreichischen Gerichte un terbreiten zu können. Die königlich ungarische Regierung, die das größte Gewicht darauf legt, daß die ganze unzweifelhafte Tatsache der Fäl schung bewiesen werde, kann nicht gestatten, daß die Angelegenheit aus ein Nebengeleise gescho ben werde, und konnte aus diesem Grunde ihre Zustimmung zur Einleitung des Ehrenbeleidi gungsprozesses nicht erteilen. Ministerialrat Reich hat zum Zwecke

der Klarstellung seines Verhaltens die Einleitung des Disziplinarver- K hrens g gen sich vom Ministerium des Aeu- W^W langi, das dieser Bitte auch zugestimmt hat. Für die Dauer der Diszipln wurde Mnisterialrttt Reich r n -'-Ü74?4!',W Die ungarische Regierung wetchk also gerichtlichen Klarstellung aus, denn die Straße anzeiae, die vom Gesandten gegen irgend etnetz, unbekannten Täter erstattet worden ist, gibt dev! „Arbeiterzeitung" die Möglichkeit nicht, dieiz Echtheit der Dokumente zu beweisen

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 03.05.1939
Umfang: 4
69. Jahrgang Folge 51/52 Manet Mn m Wien Alkes. Fest der deutschen Berlin. Das deutsche Volk bildete am 1. Mai wieder ein'e einzige frohe Gemeinschaft. Einst ein Tag des Streites und Hasses, ist der 1. Mai im Dritten Reich zum Tag der Freude und Gemeinschaft, zum Nationalen Feiertag des deutschen Volkes erhoben worden. 80 Millionen erlebten an diesem Frühlingsfest der Nation wieder das Wunder eiltet großen und echten Volkskameradschaft. Die Einigung der Nation, das große Werk Adolf Hitlers, fand

von heute gegenüberstellte. Der Beifallssturm ging über in den begeisterten Gruß für den Gauleiter Dr. Goeb bels, der nun das Wort an die Jugend richtete. Er hieß mit der Berliner Jugend auch die vielen Millionen im ganzen Reich herzlich willkommen. Dr. Goebbels schloß mit dem „Sitzg-Heil!" auf den Führer, das einen gewaltigen Widerhall fand. Unbeschreiblicher Jubel, mit dem Deutschlands Jugend ihren Führer grüßte! Dann sprach Adolf Hitler. Die Jungen und Mädeln folgten mit Andacht seinen Worten

, die immer wieder von der hellen Begeistemng der jungen Herzen unterbrochen wurden. Leidenschaftlicher Jubel klang auf, als der Führer mit dem glühenden Bekenntnis zu Volk und Reich seine Rede beendete. Als der Führer das Olympiastadion verließ, klangen ihm Begeisterung und Freude seiner Jugend noch lange nach. Festsitzung der Reichskulturkammer. Der nationale Feiertag des deutschen Volkes ehrt in gleicher Weise die schaffenden deutschen Menschen der Stim und der Faust. Zu dem offiziellen Programm

dieses größten Feiertages gehört daher auch die Festsitzung der Reich^- kulturkammer, in der das große Buch und der beste Film des Jahres durch die Verleihung des Nationalpreises ge krönt werden. Die Sitzung fand wieder im Deutschen Opernhaus in Gegenwart des Führers statt. Mit dem Buchpreis wurde der sudelendeutsche Dichter Bruno B r e h m, mit dem Filmpreis zum zweitenmal Prof. Carl F r 0 e l i ch für seinen Film „Heimat" ausgezeichnet; daneben wurde das künstlerische Wirken von Prof. Karl Ritter

Arbeiter der Nation zu sehen und zu hören. Wie hier aber, so waren zur gleichen Stunde in Stadt und Land die Arbeiter der Stirn und der Faust auch im ganzen Groß deutschen Reich, von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an d'en Belt, versammelt, uni die große Schicksalsgemeinschaft der deutschen Nation erneut zu festigen. In der Mitte ragte der 52 Meter hohe, prächtig ge? schmückte Maibaum empor, den die befreiten sudelendeutschen Gebiete der Hauptstadt des Großdeutschen Reiches als Dank

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 24.08.1923
Umfang: 8
, daß es in der Fi- - nanzsrage kein Zurück gebe, wenn nicht daS Reich ' znsammenbrechen soll. Die nächste Zeit wird lehren, ob das Bürgertum . um des Mammons willen lieber das deutsche Reich zertrümmern und zugrunderichten will, oder sich im • letzten Moment zu Opfern ausschwingt, ohne die es eine Rettung nicht mehr gibt. Nachstehend die telegraphischen Berichte über die bedeutsamen Erklärungen: Berlin, 23. August. Ter Reichskanzler hat in der gestrigen Besprechung mit den Parteiführern ; keinen Zweifel darüber gelassen

nicht zurückschrecken, um jeder Sabotage ihres auf die Konsolidierung der inneren Verhältnisse gerich teten Programmes wirksam zu begegnen. Berlin, 23. August. (Wolfs.) Im HauShalts- ausschuß des Reichstages erklärte Reichssinanz- minister Dr. H i l f e r d i n g, daß das Kabinett die Geschäfte in einer Situation übernommen habe, die nicht nur politisch und sozial außerordentlich ernst fei. sondern die auch vom finanziellen Standpunkte cmS als fast verzweifelt angesehen werden müsse. Das Reich

des Geldmarktes und einen gewissen Druck aus die Wirtschaft, damit diese ihre Waren vorräte verringern und ihre Devisen und auslän dischen Effekten herausgeben müsse, so daß diese in die Hand des Reiches kommen und so der Ankauf von Devisen gehemmt werde. Die Wirtfchasts- kreise, die einsehen, daß die gegenwärtige Regierung, im ganzen genommen, die letzte politische Reserve ist, über die das Deutsche Reich verfügt, haben er klärt, daß sie die Regierung unterstützen werden, die eine Notgemeinschast

aller derjenigen sei, die ein gesehen haben, daß das Reich überhaupt aushören würde, zu bestehen, wenn die gegenwärtige Regie rung bankrott würde. Aus die Umgehung des vor gesehenen Aufrufes der Devisen stehe Zuchthaus strafe und Konfiskation des Vermögens. Als Ge genwert für die Devisen soll nach Wahl der Abliefe rer entweder Goldanleihe oder Ueberschreibung aus ein Goldkonto gegeben werden. Wenn Devisenzah- lnng nachweisbar nicht möglich sei, wird Zahlung in Papiermark entsprechend dem Goldwerte ange nommen

.) In der heutigen Sit zung des Reichsrates (Bundesrates) stellte sich Reichskanzler Dr. Ttresemann vor. Er hob hervor, daß die Führung der- auswärtigen Politik mehr denn je von einem einheitlichen Zusammenwirken aller Faktoren im Innern abhünge. Der Reichs kanzler verwies sodann auf seine erste Regierungs erklärung im Reichstage, in der er von einem Eigen leben der Länder gesprochen und gleichzeitig erklärt habe, daß diese sich in das gesamte Reich einglie- dern müssen. Gerade in der gegenwärtigen Lage komme

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 06.08.1925
Umfang: 16
auch sogar kniw - gentenhäuser. Obwohl in der von Bismarck 5itiffi enen Reichs Verfassung ein starker Zug nach Ver- I4»hkii$ un 9 und strammer Zusammenfassung vorherr- M wurde das von ihm geschaffene Deutsche Reich R noch amtlich als eine Verbindung verschiedener Fürsten und Staaten bezeichnet. Wenn auch die vollstän dige Vereinheitlichung auch in Deutschland das eigent liche Ziel der Reichsregierung in Berlin gewesen sein dürfte, war doch die Selbständigkeit der einzelnen Teile durch das geschichtlich

Gewordene noch derart fest ver ankert, daß in Deutschland an ent amtliches Bekenntnis zum Zentralismus vorerst gar nicht gedacht werden konnte. Die von Bismarck gegebene Verfassung versuchte das Kunststück, die bisherige föderalistische Entwicklung zwar bestehen zu lasten, daneben aber doch dem Zentra lismus nach preußischer Eigenart freie Bahn zu schaffen und durch kraftvolle Zusammenfassung der einzelnen Teile schon sofort wenigstens dem Auslande gegenüber das Deutsche Reich als einen einheitlich

ver- suchten durch die gleichen zentralistischen Grundsätze die Magyaren in Ungarn. Dagegen wehrten sich in Oester- reich alle nichtdeutschen Nationalitäten und unter den Deutschen die katholisch,konservative Partei, welche stets für einen gemäßigten Föderalismus eingetreten ist. Die Ereignisse, welche der Weltkrieg und besten un glücklicher Ausgang gebracht, haben neuerdings die Frage nahegelegt, ob für das alte Oesterreich der Zentralismus nicht eine ganz verfehlte Verfassung und der Föderalis

mus die einzig richtige Verfassung gewesen wäre, so daß in letzterem Falle das alte Reich im Jahre 1918 nicht aus einandergefallen wäre. Schon im Laufe des Weltkrieges hatte sich bei den leitenden Stellen in Wien die Ueberzeu- gung durchgesetzt, daß das bisherige zentralistische System nicht mehr aufrecht erhalten werden kann, da bei dieser Verfassung dem Reiche die notwendige innere Ruhe und die entsprechende Schlagkraft nach außen fehlen. Als Kaiser Karl I. die Regierung antrat

, hat er für Oester- reich den Eiv auf dre Berfas,ung nicht geleistet, und zwur mit der Begründung, daß in nächster Zukunft eine ent sprechende Aenderung der Verfassung zu erwarten sei. Als der Weltkrieg sich seinem unglücklichen Ende zuneigte, machte Kaiser Karl I. einen letzten verzweifelten Versuch, das vom Zerfall bedrohte Reich seiner Väter zusammen- zuhalten und gab deswegen in einem feierlichen Manifest an seine Völker den verschiedenen Nationalitäten des Reiches die staatliche Selbständigkeit, wobei

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Alpenland
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Seite 5 von 8
Datum: 20.06.1921
Umfang: 8
des bestehenden Mißverhältnisses zM- schen Volkskraft und Lebenssprelraum sind. Schon vor der Katastrophe von Versailles machte sich beim deutschen Volk die Spannung der doppelten Grenzen bemerk bar. Eine Nationalitätenkarte Europas weist ein geschllrfsenes deutsches SiMungsgebiet auf, von dem schon das Reich von 1871 nur einen Terl in sich embezog. Nachdem 1848 der Weg von der Nation zum Reich gescheitert war, nachdem durch Bismarcks Politik der Reiudeutsche ReichSgedmike ans der preußischen Staatsidee

leider seststellen, daß nationalpoliti, sche Verantwortung in dieser kulturell großdenffchen Aus- Prägung sich im wilhelminischen Reich aus einen relatir kleinen Kreis völkischer ..Idealisten" beschränkte und daß bU maßgebenden Faktoren der Wirtschaft wenig von solchem na. tionalen Bewußtsein wußten. Die Folgen dieser Auseinanderentwrcklung des deutschen SelbsterhaltungSdranges werden erst heute offenbar. Der Weltkrieg hat keine Erweiterung des ^deutschen Lebensspiel- raumes gebracht

, sondern hat das kleindeutsche Reich noch ^veiter verengt. Das Derrtsche Reich ist heute eine so schmale Basis, daß es nicht einnml seinen eigenen Bewohnern, viel' weniger der ganzen deutschen Weltnation die Gewähr chres Fortbestandes bieten kann. Es ist daher heute die Stunde gekommen, wo sich die deutsche Wirtschaft ernstlich dis. Frage vorlegen muß, ob sie sich in ihrem eigensten Jnteresie «nativ- nakökonmnisch" an dies verengte Reich binden darf, wie sie es bislang tat. oder ob ste nicht jeden gangbaren Weg suchen muß

. Der Wille, das auseiuan>derfalleude Reich durch wirtschaftliche VerKammerung Prsanrmenzu- halten, Westen und Süden und Osten kapitaLrftisch inein ander zu verzahnen, ist bei führenden Männern der Wirt schaft sichtbar. Die umfassendere Aufgabe eines wirtschaft lichen Zusammenschlusies des ganzen festländischen Sied-, lungSgebietes deutscher Zunge wird noch lange nicht genü gend ersaßt. Klagen über Klagen kommen aus den preis- gegebenen Grenzlanden. Schon richtet sich hier und da der verzweifelnde

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Alpenländer-Bote
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Seite 5 von 20
Datum: 25.12.1927
Umfang: 20
Nr Bl. Seite 6. Bsthlehem. gilt Wort voll des zauberhaften Klanges. Ein Wort Ml und doch so vielsagend, so reich an Jnhatt. so viel kündend, so viel verbeißend. so große Hoffnungen eckend, Hoffnungen, die nicht täuschen. Bethlehem unü Weihnachten itehen im Einklang wie Auferste- Dg und Ostern, wie Gnade und Heiligung, Freund schaft mit Gott und Seeienfriede. Ohne Bethlehem kein Weihnachten. Dieses lieblichste aller Feste des Kirchen jahres erinnert uns immer wieder an Bethlehem

als Erzieherin für alle, besonders für die Kinderwelt. Ne Krippe lehrt ohne Wortgeräusch. Die Krippe ist eine Lehrkanzel ji.r jung und alt, für arm und reich, für hoch und nie- der. Der Lehrer, der in ihr predigt, ist nicht nur der weiseste aller Lehrer, sondern auch der heiligste. Was er lehrtz übt er auch. Da kann der Mensch alles lernen, was er wissen und üben muß, will er wahrhaft gelehrt, weise und glücklich werden. Jawohl, auch wahr haft g.ückiich. Was ist's denn, das die Menschen un glücklich macht

zur wirklichen Erhöhung der Menschen. Demut ist Wahrheit, Demut führt zu wahrer Große, den Demütigen gibt Gott seine Gnade. In Verbindung mit dem Hochmut steht die Herrsucht, auch eine Totengräberin tausend- ja millionenfachen Menschenglückes. Die dritte im Bunde ist ungezügelte f »absucht nach irdischen Gütern, die kein Recht und eine Gerechtigkeit achtet, die Erzeugerin der Skla verei in alten Zeiten, der furchtbaren Massenarmut von heute aus der einen und märchenhaften Reich tums, des strotzenden Luxus

als je zuvor. Nicht Genuß und Ver gnügen predigt der Heiland von der Krippe, sondern Entsagung. Opferliebe, Leiden.'bereitschaft. Hochherzig keit, nicht durch Wortschall, sondern durch Beispiel. Und nur durch Nachahmung fernes Beispieles wird die Welt genesen. Er hätte reich, wundermächtig in die Welt eintreten können. Ist er ja die Allmacht selbst, der Besitzer alles dessen, was geschaffen ist. Er ist ein Königskrnd. Das Kind der Krippe ist ein Königskind, Christus ist ein geborener König, nicht bloß

, und seines Reiches wird kein Ende sein. Und als die Weifen aus dem Morgenlande nach Jerusalem kamen und nach dem Heiland sich erkundigten, fragten sie: „Wo ist der neugeborene König der Juden?" Und als der Heiland nach der Gefangennahme am Oel berg vor Pilatus geführt wurde und ihn fragte: „Bist du also ein König?" da erwiderte Jesus: „Jo, ich bin ein König?" Er bemerkte aber: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt." — Wäre sein Reich von dieser Welt, dann wär's nicht ein Reich der Wahrheit und der Liebe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 01.10.1920
Umfang: 8
zu gewinnen. Die i gestrige Enthüllung stellt fest, daß das christlich soziale Hauptblatt, die Wiener „Reichspost", von der ungarischen Monarchistenregierung eine Million Kronen erhalten hat. Die auf ■ diese Bestechung bezughabenden Dokumente wer den von der „Arbeiter-Zeitung" in Uebersetzung und gleichzeitig in Faksimile veröffentlicht; sie lauten: Am 13 März. 1920 langte bei Herrn Arpad Reich, Pressechef in der ungarischen Gesandtschaft in Wien, folgende Anfrage aus Budapest ein: Ministerium des Aeußern

. . Bressedepartement. Lieber Freund! Die Depesche des Hauptmanues Bokornyi übersende ich Dir im Original und ersuche Dich, mir das Ergebnis umgehend mitzuteilen. Ersuche Dich, die Angelegen heit außertourlich zu erledigen. ' Mit den besten Grüßen Budapest, 9. März 1920. Tibor Eckhardt, Sektionsrat, Leiter des Pr e ssed epart em e n ts. Hochwohlgeboren Herrn Arpad Reich, Ministerialrat. Wien. Stampiglie: Diener ungarische Gesandtschaft Pressedepartement Angekomm. 1920. HI. 13. 142/1920 Darauf erteilte

Ministerialrat Reich fol gende Antwort: ■ Konzept.' Lieber Freund! In Erledigung Deines w. Schreibens 103/13 vertraulich vom 9. d. habe ich die Ehre, Dir mitzuteilen, wie ich übrigens dies auch müud« lich zu melden die Ehre hatte, daß die „Ncichs- post", wie fast alle Tageszeitungen, mit großen materiellen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Ich habe bei dem Blatte die ganze Angelegen heit streng-vertraulich besprochen und ich bekam dort die Aufklärung, daß das Jahresbudget des Blattes 16,000.000 Kronen beträgt

der „Neichspoft", sagen wir, eine Million schenken würde. Eine in anderer'Form erfolgende Hilfe könnte nur diejenigen Interes sen gefährden, denen das Blatt dient. In der Form von Abonnements ist der „Reichspost" nicht zu helfen, da die Herstellungs kosten für jedes einzelne Exemplar höher sind als der Preis. Wien, 25. März 1920. 1 Stück Anlage. Reich, III/25. Dieser Brief spricht für sich. Wer nun, wo der Beweis erbracht ist, daß sich das Hauptorgan der Ehristlichsozialen mit einer Million Monarchi stengeld

zwar nur die Arbeit der anderen bemaulen, aber eines Ta ges die Diktatur ausrichten und durch diese im kurzen Wege das Reich der kommunistischen Glückseligkeit hervorzaubern werden. Nun war die Arbeiterschaft glücklicherweise in der Lage, an einigen Beispielen die notwendigen Erfahrungen zu sammeln, was die Diktatur den Arbeitern bringt, wie sie auf die Lebenshaltung der Arbeiter wirkt und w o h i n s i e in Ländern mit der sozialen Struktur von Deutschösterreich notwendigerweiseführt. Als erstes Beispiel dient

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 18.06.1916
Umfang: 16
Erscheint wöchentlich. = Bezugspreis = ganzjSSrig durch die Soft od. im Säte» bezogen in Oefterrrich-llngani Ke. S- sür tat Deutsche Reich OTtarf 6.-,. fflr dos Übrige Ausland Kronen li.- Alle Bestellungen. Geldsendungen, Grschaftsempsedlungen (Inserate), D e- schwerdrn wegen Nichtzustellung de« Blattes find zu richten an die Ber- waitung des „Mpenillnber Bote" in Brtren a.S. Leieson-Nr. 10. Ave Nachrichten. Berichte sowie andere Ntittrilungen sind zu schiSeo an die Schriftieitung

, von einem, der seinem Heimatlande fast mehr dar als sein König, vom Tode des Lord Kitsche- ner. Wird sich's auch nicht gedacht haben, als er, umgeben von einem stolzen Stabe von Generälen, das prächtige Kriegsschiff bestieg, das ihn zu | neuen großen Taten nach Rußland führen sollte, ^ daß es statt dessen ins kühle Wellengrab gehe. Nun ist's vorbei mit seiner Herrlichkeit, denn der Herrgott mißt nicht Menschenmaß, sondern mit dem Meterftab seiner Gebote und des Gewissens, ohne Unterschied, Reich und Arm, Berühmt oder Verachtet

seine begehrlichen Blicke auf das ganze chinesische Riesenreich. Er verstand es, das Reich nie mehr zur Ruhe kommen zu lasten. Revolutionen und Unruhen waren an der Tagesordnung, bis end lich 1911 der dazumalige Kaiser für sich und seine Familie auf den Thron verzichten mußte. Japan hoffte beim allgemeinen Durcheinander zu ernten, sah sich aber bald in seinen Hoffnungen betrogen. Es kam zwar die allgemeine Revolution, aber da dazumal noch nicht Krieg war, so wachten die euro päischen Mächte eifersüchtig

durch Mißerfolge noch Verfolgungen abbringen. Es war das allerdings eine Riesen arbeit, die er sich setzte. Bei der.Revolution 1911 war sein Ansehen ein derartiges, daß er schließlich 1913 fast wie von selbst zum Oberhaupt (Präsi denten) des Riesenreiches gewählt wurde. Es ge lang ihm, das. Reich zur Ruhe- zu bringen, so daß er an der Besserung der inneren Zustände arbei ten konnte. Es schien, als ob dem Lande eine glücklichere Zukunft beschieden sei; es hatte auch alle Anlage dazu. Das Land ist reich an Boden

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 8
Datum: 21.10.1938
Umfang: 8
wir alle das grotze Erlebnis der un- vergetzlichen Märzlage in unseren glücklichen Herzen. Die Heimkehr der Ostmark ins Reich. Kaum wagten wir daran zu denken, datz unser Führer im gleichen Iahre an die Ver wirklichung des zweiten Problems schreiten werde. Die matzlose Unterjochung unserer Brüder im Sudetenland und Südmähren jedoch bedingte es. Nach verregneten Uebungstagen im Gebiet um Hopfgarten waren wir in die Garnison zurückgekehrt, und gleich darauf begannen die Vorbereitungen für die Herbstübungen, bei wel

Volk gehöst, nein, dem selbst seine grötzten Gegner die Bewunderung nicht versagen können. Dem es gelungen ist, was kein Mensch zu hoffen wagte, ein Reich zu schaffen, wie es keines mehr auf der Welt gibt, ein Reich, grotz und schön, ein Reich, in dem alles eins ist und immer eins sein wird. Ein Volk, ein Reich, ein Führer! Nr. 14 Ins Rkurstk vom Zöge. Gedenkfeier am Völkerschlachtdenkmal. n Leipzig. Der Dienstag, der Jahrestag der Ent scheidung des grotzen Völkerringens vor 125 Jahren, brachte

nicht unmittelbar betreffen. Der Führer beglückwünscht Gustav Frenssen. n Berlin. Der Führer und Reichskanzler hat dem Dichter Gustav Frenssen, Parlt (Holstein), zur Voll endung des 75. Lebensjahres telegraphisch herzliche Glück wünsche übermittelt. Dr. Tiso bei Reich sautzenminister von Ribbentrop. n München. Der Reichsminister des Auswärtigen, von Ribbentrop, empfing am Mittwoch nachmittag im Führer bau den slowakischen Ministerpräsidenten Dr. Tiso und den stellvertretenden Ministerpräsidenten Durcansky

einer halben Million Reichsmark beschlagnahmt werden. Volksnahe Verwaltwg im Sudetenland. n Karlsbad. Dem Sonderberichterstatter des Deutschen Nachrichtenbüros gegenüber machte Reichsminister Dr. Frick Angaben über den verwaltungsmätzigen Aufbau des Sudetengebietes. Mit dem Wegfall der vollziehenden Gewalt der Wehrmacht würden diese Gebiete in die treu händerische Verwaltung der angrenzenden Gaue bezw. Re gierungsbezirke unter der Oberleitung des Reich skomnüs'ärs übergeben werden. Der vom Führer befohlene

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 22.04.1938
Umfang: 8
Zer Führergebmtstag im Ausland dnb. Wir da Pest, 31. April. Der Geburtstag des Führers vereinte die in Ungarn leibenden Ausländsdeut schen im großen Saal der Ofener Redoute. Die Feier er- öfsnete der Landeskreisleiter der NSDAP mit dem Ge denken an die toten Helden, die in Deutschland und Oester reich ihr Leben für die Bewegung hin!g,äben. Sodann hielt Pg. Schepky die Festrede, in der er den deutschen VvEsr- genossen den schweren Kamps des Führers, seine große Liebe zum deutschen Menschen

im Zeichen der Rückkehr der Ostmark in das Reich. Die deutsche Kolonie in Rio de Janeiro war im deutschen Heim vollzählig er schienen. Unter den Teilnehmern der Feier befand sich auch die Gattin des Gauleiters Bohle. Botfchaster Ritter schil derte in seiner Festrede das Wesen und das Werk Adolf Hitlers. Im Namen der Oesterreicher legte Hammerschmied ein Treuebekenntnis zu Reich und ^hrer ab und hielt einen geschichtlichen Rückblick über den Gedanken der Wiederver einigung Oesterreichs mit dem Reich. Ile

, als er in Linz die Realschule besuchte. 10. April 1938." Die Ausgaben des Reichs« stuvenlenwerles in Sesterreich Wien, 21. April. (Oeld.) Der Sonderbeauftragte -des Reichsstudentenwerkes für Oesterreich, SA-Sturmbannführer Egon Hruschka, erließ folgenden Ausruf an die deutschösterreichischen Studenten: Kameraden! Aufs engste verbunden mit dem politischen Geschick des deuts,österreichischen Stammes, der nun nach langer Notzeit im großen Deutschen Reich einer arbeits reichen, aber dafür stolzen Zukunft

sozialen Einheit? — dann wer den unsere Enkel mit leuchtenden Augen antworten: Adolf Hitler! Das ist unser Glaube, aber auch unser Wißen, das wir aus einer Betrachtung der deutschen Geschichte schöpfen. Immer und immer wieder krankten wir daran, daß der politische Wille und der geschichtliche Sinn gespalten «blie ben zwischen Stamm und Volk, zwischen engerer Heimat und Reich. Und weil diese Sonderbrödelei sich unheilvoll fort gesetzt hat in der Spaltung zwischen dem, was den Deut schen Partei

und Konfession, und dem, was ihnen «das Volks tum sei, darum sind wir tiefer und länger in Ohnmacht versunken gewesen als andere Völker um uns. In den «bei den großen Aufgaben unseres- Volkes, nämlich der der Volkwerdung und der der Raumsicherung, ha ben wir einen langen schweren Weg- hinter uns, und es ist müßig, danach zu fragen, ob dabei Preußen oder Oester reich größere Verdienste erworben hat. Die Geschichte lehrt, daß die Macht des- Reiches nur dann gesichert war, wenn auch die Gemeinsamkeit

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Tiroler Wastl
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Seite 12 von 16
Datum: 17.12.1924
Umfang: 16
. Seiner Verhaftung widersetzte er sich mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln. Unter Berücksichtigung verschiedener in die Wagschale fäl lender Milderungsgründe kam P. mit bedingtein, vier zehntägigem strengen Arrest davon. Ter Geist eines ver zeihenden Engels war durch den Verhandlungssaal ge zogen. Tie W eh rmach,t hat in dem Kano ni er Reich einen nicht so leicht zu ersetzenden Bestandteil verloren, Schreiber: konnte er zwar nicht, lesen wahrscheinlich! nicht viel, aber lieben umsomehr. Obendrein

war er eine soge nannte gute Haut, die einen Großteil der Monatslohnung von 1,200.000 Kronen seiner Geliebten abgab, die noch obendrein mit ihrer Liebe auch andere Kameraden be glückte. Schließlich gab sich der Reich noch dazu her, für die Ungetreue eine falsche Aussage zu machen. „Sie" hatte nämlich gestohlen und. „er" entlastete sie durch die Er klärung, er habe ihr das fragliche Geld gegeben. Aber die Schlange, alle Weiber sind Schlangen, behauptet heute Reich zähneknirschend, verriet den Retter

nachträglich! und beschuldigte sich selber. Ihr half das allerdings nicht viel, denn eingesperrt wurde sie trotzdem ,aber der Reich ver lor seine Stelle bei der Wehrmacht, erntete acht Wochen Kerker und büßte den Glauben an weibliche Tugenden ein. l i \ ' i ■ „Wenn man zu viel freie Zeit hat," so könnte der Fall des zweiundzwanzigjährigen Wehrmän- nes A u g u st K i r ch m a i r überschrieben werden. Er selber redete sich, auf diese Tatsache heraus, als er wegen Verun treuung von fast zwei Millionen

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Tiroler Wastl
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Seite 7 von 18
Datum: 02.01.1916
Umfang: 18
196 —. Anti-Machiavel ou essai de critique sur le Prince de Machiavel. Nouvelle edition. Marseille, 1741. 8°. Kalbleder, Rücken reich vergoldet. 40.— 197 —. Essai sur les moeurs et l’esprit des nations. O. O. u. J. (um 1760). 8 Bde. 8". Uniforme grüne Halb- maroquinbde. 50.— Wohl Teil einer größeren Ausgabe. Schönes Exemplar. Leicht berieben. 198 Wildgans, A. Musik der Kindheit. Leipzig, 1928. — Wiener Gedichte. Mit Zeichnungen v. F. Schmutzer. Wien. 8° u. 4 IJ . Org. Lwd. u. Org. Hlwd

. in 8. Kl.-4". Mit Titelkupfer. Uniforme Lederbde. Rücken vergoldet. (Beschädigt). 60. — 204 Bonncville, P. F. Traite des monnaies d’or et d’argent chez les differens peuples... Paris, 1806. Folio. Mit vielen gestochenen Tafeln, die Münzabbildungen aller Länder zeigen. Kleine unterlegte Fehlstellen. Neuerer Lnbd. 60.— 205 Bcrch, le comte de, lettres sur la Sicile et sur l’ile de Malthe. Turin, 1782. 2 Bde. 8'. Mit 24 Kupfern (Trach ten, Pläne, Merkwürdigkeiten usw.). Gesprengeltes Kalbleder, Rücken reich vergoldet. (Leicht

—. Der Aufstieg des Hauses Roth schild 1770—1830. Mit 24 Bildbeigaben u. 1 Faksimile. Leipzig, Insel-Verlag, 1927. Grüner Org. Lwbd. 20.— 213 Costello, D. Piedmont and Italy from the Alps to the Tiber. Illustrated in a series of views. 2 in 6 vol. London, 1861. 4°. Rote Lwbde. 30.— 214 Couneau, E. La Rochelle Disparure. Avec illustr. La Rochelle, 1929. fol. Org. kart. 25. — Nr. 697 sur papier velin. 215 Czoernig, Carl. Italienische Skizzen. Mailand, 1838. 2 Bde. Kl.-8". Mit einem Kupfer. Reich verzierte

. Band I (statt 4). Mit zahlreichen schönen Tafeln. Gespren- gelter Kalbslederband, Deckel mit Einfassungslinien, Steh- und Innenkantenvergoldung, Rücken reich ver goldet. Leicht beschädigt. 60.— 233 Hübner, A. v. Ein Spaziergang um die Welt. Mit 324 Abbildungen. 3 Bde. Leipzig, 1889. Fol. Hübsche Halblederbde. 25.— 234 Hume, David. Histoire d’Angleterre depuis l’invasion de Jules Cesar jusqu’ä Tavehement de Henry VII. Amsterdam, 1765. 6 Bde. 8°. Leder, Rücken reich ver goldet. 60.— Dabei

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 9 von 12
Datum: 24.10.1920
Umfang: 12
, in der Tat von oben bis unten umgekehrt wurde. Me bisherigen Gesellschafts- und Staatsfor- men, alle altüberlieferten Vorstellungen wurden als unvernünftig in die Rumpelkammer gewor fen; die Welt hatte sich bisher lediglich von Vor urteilen leiten lassen; alles Vergangene ver diente nur Mitleid und Verachtung. Jetzt erst brach das Tageslicht, das Reich der Vernunft an; von nun an sollte der Aberglaube, das Un recht, das Privilegium und die Unterdrückung verdrängt werden, durch die ewige Wahrheit

, die ewige Gerechtigkeit, die in der Natur begründete Gleichheit und die unveräußerlichen Menschen rechte. Wir wissen jetzt, daß dies Reich der Ver- n u n f t nichts war als das idealisierte Reich der Bourgeoisie; daß die ewige .Gerechtigkeit ihre Verwirklichung fand in der Vourgeoisjustiz; daß die Gleichheit hinauslief ,cruf die bürgerliche Gleichheit vor dem Gesetze; daß als eines der wesentlichsten Menschenrechte prÄlamiert wurde — das bürgerliche Eigentum; und daß der Vernuuftstaat, der Rofseausche

und unter dem Eindruck der durch diese erzeugten Gegen sätze, seine Vorschläge zur Beseitigung der Klas senunterschiede in direkter Anknüpfung an den französischen Materialismus systematisch ent wickelte. Allen dreien ist gemeinsam, daß sie nicht als Vertreter der Interessen des inzwischen historisch erzeugten Proletariats auftreten. Wie die Auf klärer, wollen sie nicht zunächst eine bestimmte Klasse, sondern sogleich die ganze Menschheit be- fteien. Wie jene wollen -sie das Reich der Ver nunft und der ewigen

Gerechtigkeit einsühren; aber ihr Reich ist himmelweit verschieden von dem der Aufklärer. Auch die nach den Grund sätzen dieser Aufklärer eingerichtete bürgerliche Welt ist unvernünftig und ungerecht und wan dert daher ebensogut in den Tops des Verwerf lichen, wie der Feudalisinus und alle früheren Gesellschastszustände. Daß die wirkliche Vernunft und Gerechtigkeit bisher nicht in der Welt geherrscht haben, kommt daher, daß man sie nicht richtig erkannt hatte. Es fehlte eben der geniale einzelne Mann

des napoionischen Despotismus. Der verheißene ewige FrL. lvar umgeschla- gen in einen endlosen Eroberungskrieg. Die Vernunftsgesellschast war nicht besser gefahren. Der Gegensatz von arm und reich, statt sich auf- zulösen im allgemeinen Wohlergehen, wsr ver schärft worden durch die Beseitigung der ihn überbrückenden zünftigen und anderen $rit>ile* gien und der ihn mildernden kirchlich^ MW tatigkeitsanstalten. ' , Der Aufschwung der Industrie auf kapitali stischer Grundlage erhob Armut und Elend der arbeitenden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 03.10.1920
Umfang: 12
fcetäe 8 Abstimmung bezüglich des Anschlusses an das Deutsche Reich auzuordnen") wird unter Hinwegiassung der Worte „womöglich gelegentlich der Wahlen in die Nationalver sammlung am 17. Oktober" einstimmig angenommen. (Lebhafter Beifall.) Dte Worte „womöglich gelegentlich der Wahlen in die Nationalversammlung am 17. Oft" werden abgelebnt. Die übrige Tagesordnung. Die Nationalversammlung erledigte hierauf in zweiter -und dritter Lesung die' Jnoalidenentschädigungsnovelle (Berichterstatter

in der fraglichen Angelegenheit ein j gerichtliches Verfahren in keiner Weife scheuen, daß aber die Klage Dr. Matajas geeignet ist, das eigentliche , Hauptproblem apf ein Nebengeleise zu schieben. Er ver weist auf die Erklärung des Chefredakteurs der „Arbei terzeitung", Abg. Austerlitz, die Verantwortung für alle in der Sache veröffentlichten Artikel der „Arbeiterzei- . tung" zu übernehmen, durch welche Erklärung der haupt- beschuldigte Presieleiter Reich der ungarischen Gesandt schaft Gelege.cheit echält

absolut echt sind und wir mußten diese Dinge in die Oeffentlichkeit bringen, um klar zu machen, wie die Dinge sind, die von der ungarischen Gesandtschaft hier getrieben werden. Was klargestellt werden kann, möge durch eine Klag« des Presseleiters Reich oder durch einen parlamentarischen Unterausschuß klargestcllt werden; aber aus eine Ehren- beleidigungsklage, wobei es sich gar nicht um diese Do kumente bandeln würde, lasten wir uns nicht ein. Es handelt fick beim ganzen Feldzug- Dr. Matajas darum

, daß sie im W«>ge des Herrn Seclig eine Verbindung mit der ungarischen Gesandtschaft aufrecht erhalten hät ten. Ich erinnere mich daran (Also doch! D. R.). daß ich Herrn Seelig meine Ansichten einmal mitgeteilt habe, daß das meiner Ansicht nach seitens der ungarischen Re gierung «in Wahnsinn ist. An den Ausdruck, daß ich Herrn Reich die Ermächtigung erteilt hätte, kann ich mich nicht genau erinnern; das ist aber ganz und gar unwahr- fcheinlich. Von dieser Ansicht konnte jeder informiert! werden, daß die ungarische

.Herrn Reich Gelegenheit zur Klage. Abg. Dr. M a t a j a; Was geht mich Reich an; ich keime ihn nicht! Abg. Dr. Bauer betont, daß der Plan der Sozialdemokraten, von diesen Dingen hier im Hause überhaupt nicht zu sprechen, durch Dr. Mataja selbst, der die Angelegenheit aus die Ta gesordnung gebracht hätte, /Durchkreuzt wurde. Redner erklärt, es bestehe in gewissen politischen Fragen eine ausfallende Uebereinstirnmmig zwischen der ungarischen Regierung und der christlichsozialen Partei; seitdem

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 02.12.1893
Umfang: 12
der mit mehr oder minder erfreulichen Erfolgen eingeleiketen Reformen. Es ist nur zu hoffen, Aeuiü'eton. Die Gans. Der Unterkanonier Reich faß sinnend vor einem Briefpapiere, auf dessen linker Ecke zwei Tauben in innigem Schnäbeln begriffen waren. An dem Feder kiele kauend, irrte der Blick des Kanoniers hinaus in den gelben, schweren, wallenden Nebel, der auf dem großen Exerzierplätze lag. Endlich schien Reich seine Gedanken so weit ge sammelt zu haben, um sie zu Papier bringen zu können, denn energisch

teine libe schrivd zu seu, du tödtest schon schreib». Nur um ein gans gleines bisl ein lebenszeichen bidet dich dein gans gcdreier Franz Reich Underkanonir, baderie vier . . . Der verliebte Vaterlandsvertheidiger, der da in wenigen Zeilen all' sein Herzensweh ausgeschüttet hatte, verklebte den Brief, versiegelte ihn, und da ihm ein Petschaft fehlte, drückte er einen der Uni formknöpfe auf das weiche Siegellack, schrieb die j Adresse, versah den Brief mit der erforderlichen ! daß die Durchführung

in der Zusammensetzung des Präsidiums und über die.Mißachtung, die diesen dadurch bezeugt werde. Der Bericht des Budget- Marke und warf ihn dann in den Postkasten, der im Südtrakte der Kaserne angebracht war. „I bin nur neugierig," sagte Reich zu seinem Vertrauten, dem Unterkanonier Meichler, dessen Hei mat jenes Dorf war, in dem auch Margareth's Wiege stand, „ob mir's Mädel bald schreiben wird." „Dös is gar nöt zum Zweifeln," sagte dieser. „Schreiben wird's Dir schon! Nur muaßt halt a bist Geduld

haben mit Deiner Gredl, denn so fix wie unserans, is 's mit der Schrift nit beinand." Zu eben jener Zeit, als Reich nach einem Lebenszeichen seines Mädchens schmachtete, stand Hauptmann Fingal's Schlachtroß. die Rappstute „Sarah", in thierärztlicher Behandlung, gesenkten Hauptes im Stalle. Der Fahrkauonier Schindermaier, ein ehemaliger Komfortabclkutscher, behauptete sogar, die Stute blase Trübsal, aber der Fahrkanonier Schindermaier war ein Schelm, dem man nicht immer Alles glauben konnte, was er sagte. Die arme

später kam auf den sehnsuchtstriefen- den Brief des Reich die Antwort. Sie lautete: libster Frants! du weisd gans gut, das ich nicht so zeid Hab um füll zu schreiben, aber du gans dmir es glaum, ich tcn£ an dich den gans n dag. Nun vielst du gar ein Lehmszeichen. Ich Hab xsukt und xsukt, aber niks gefunden. Unsere letzte wurschd vom Minder her ist zu ente. So Hab ich der Müder eine gans abbeÄt, die ich dir lebentig schige. Die Bosd wird sie dür bringen. Nun schliefe ich mein schreim und verpleip

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