können. Wenn sie noch beten: Geheiligt werde dein Name", so sagen sie eben so, weil ihre Zunge daran gewöhnt ist, ohne an die Verherrlichung Got tes zu denken. Sie leiern die Gebete so gedankenlos herunter, wie der Papagei ein ihm gelerntes Sprüch lein. Um Gott zu dienen, ihn zu verherlichen und so ewig selig zu werden, dazu sind wir Menschen aus der Welt, das andere ist alles mehr Nebensache. Daran sollen wir denken, wenn wir beten: Geheiligt werde dein Name. Zukomme uns dein Reich. lautet die zweite Bitte
des Vaterunser. Dieses Reich ist ein dreifaches: Das Reich Gottes im Herzen des Menschen, das Reich, das Christus begründet in seiner Kirche und das Himmelreich. Das Reich Got tes im Menschenherzen hat Christus klar angedeutet mit den Worten: „Suchet zuerst das Reich Gottes, das heißt, das Reich der Gnade, die Verbindung mit Gott, durch ein Leben aus dem Glauben. Dieses Reich kann zerstört werden, ist leider nicht überall zu finden. Wo Unglaube oder gar Glaubenshaß herrscht, da ist das Reich Gottes
nicht zu finden. Wo glaubens- und kir chenfeindliche Schriften gehalten werden in einer Fa milie, da ist das Reich Gottes nicht zu finden. Auch dort ist es nicht zu finden, wo der Sittlichkeit Hohn gesprochen wird, sei es durch schamlose Kleidermode, öurch solche Tanzbelustigungen, durch unsittliche Re den. Das Reich Gottes ist nicht zu finden an vielen Vergnügungsstätten, auch dort nicht, wo ungerechter weise, durch Wucher, Vorenthaltung verdienten Loh nes Geld erworben wird oder wo Reichtum ohne eigene
Arbeitsleistung angehäuft wird, durch Arbeit und Schweiß der anderen. Das Reich Gottes ist Friede und Freude im hl. Geiste, setzt ein reines Gewissen voraus. — Auf das Reich der Kirche hat schon der Engel, der Maria die Botschaft brachte, daß sie Mut ter des Sohnes Gottes werden soll, hingewiesen mit den Worten: Und seines Reiches wird kein Ende sein. Für dieses Reich sollen wir uns interessieren, für die ses Reich soll unser Herz in Liebe und Begeisterung schlagen, für dieses Reich, für seine immer weitere
Verbreitung und immer stärkere Befestigung sollen wir beten und Opfer bringen, seinen Einfluß immer mehr geltend machen und jördern Helsen. Papst Leo XIII hatte die Anordnung getroffen, daß nach jeder stillen heiligen Messe Gebete für die Kirche, das Reich Gottes auf Erden, verrichtet werden. Da sollen die Katholiken so recht aus dem Herzen mitbeten mit dem Priester am Altäre, besonders in unseren Tagen, wo die Kirche in verschiedenen Ländern so furchtbar verfolgt, in andern ihres segensreichen Einflusses