lebt. Wer aus der vaterländischen beschichte. von Josef August Lux. V. Das heilige Reich. „ Im Lande Salzburg, dicht an der Me, erhebt sich ein mächtiger Sagen- W. Wie ein riesiger Wächter steht er da, Stadt zu seinen Füßen, die einem Rie- chielzeug gleicht, die felsige Stirn hoch A Himmel erhoben. Einem König ist er ^gleicht, ar. Einem Gebieter der Land- M, an den sich viele schöne Sagen knüp- '% Dichtung, Legende und geschichtliche Mhrheit. Ganz allein, in königlicher Gin- ^keit, ragt
er aus der Ebene auf, aus M sagendunklen Walserfeld. Dieser ge- 'Mmsvolle Berg ist der Untersberg bei Ulzburg. Seine Felsenkrone läßt ganz Mich die Umrißlinie eines ruhenden ^uptes erkennen. Seiner langgestreckten lorm nach ist er auch einem mächtigen Bornen Katafalk zu vergleichen, darin ^Gewaltiger ruht. Dem Volksglauben Aist Kaiser Karl in diesen Wünderberg Mckt. Es jst mehr als eine Sage. Es ^vielmehr ein Zeichen, wie lebendig das Mge Reich und sein Schöpfer in der Seele f Volkes verankert ist, wie dunkel
gedenken, als am Weihnachts feste 801 Papst Leo in der Peterskirche Euch die Krone der römischen Kaiser aufs Haupt setzte und das Volk jauchzte: Karl, dem allerfrömmsten Augustus, dem von Gott Gekrönten, dem großen, friedenbrm- genden Kaiser der Römer, Leben und Steg! Ich will nicht daran denken, daß Euer herr liches Reich schon nach 100 Jahren zerfrel, daß infolgedessen Swatopluk ein großes Slavenreich im Osten errichten konnte, und daß selbst Eure Ostmark wieder vernichtet ward, als die Magyaren
war, die allzu selbstherrlichen Reichsfürsten den besten Mann zum König erwählten, Heinrich den Finkler, dm sie vom Vogelherd wegholten, auf seinem Hof am Harz, daß sein Sohn, der große Otto, die Barbaren, die bis ans Westmeer geritten waren, am Lechfeld 955 vernichteten: Ihr wißt, daß er als römisch-deutscher Kaiser Karls Krone trug und das heilige römische Reich dmt- scher Nation begründete. Ihr wißt, daß Otto die karolingische Ostmark wieder her- gestellt hat, und daß sie 976 von den wi dersetzlichen
Bayern politisch getrennt und Leopold I. aus dem babenbergischen Ge schlecht als erbliches Lehen mit außerordent licher Selbständigkeit gegeben wurde. Ihr wißt endlich, daß die heilige Krone in Wien gehütet wird, wo sie an die 650 Jahre ruhmvoll behauptet wurde und fort wirkt, ein Vermächtnis und eine Sendung." Nach einer kurzen Atempause fuhr der gelehrte Ratgeber fort: „Das heilige Reich, das an diese Krone gebunden ist, kann zwar zu Zeiten verdunkelt werden, aber es kann nicht verschwinden. Ideen