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Alpenländer-Bote
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Seite 9 von 18
Datum: 31.07.1927
Umfang: 18
können. Wenn sie noch beten: Geheiligt werde dein Name", so sagen sie eben so, weil ihre Zunge daran gewöhnt ist, ohne an die Verherrlichung Got tes zu denken. Sie leiern die Gebete so gedankenlos herunter, wie der Papagei ein ihm gelerntes Sprüch lein. Um Gott zu dienen, ihn zu verherlichen und so ewig selig zu werden, dazu sind wir Menschen aus der Welt, das andere ist alles mehr Nebensache. Daran sollen wir denken, wenn wir beten: Geheiligt werde dein Name. Zukomme uns dein Reich. lautet die zweite Bitte

des Vaterunser. Dieses Reich ist ein dreifaches: Das Reich Gottes im Herzen des Menschen, das Reich, das Christus begründet in seiner Kirche und das Himmelreich. Das Reich Got tes im Menschenherzen hat Christus klar angedeutet mit den Worten: „Suchet zuerst das Reich Gottes, das heißt, das Reich der Gnade, die Verbindung mit Gott, durch ein Leben aus dem Glauben. Dieses Reich kann zerstört werden, ist leider nicht überall zu finden. Wo Unglaube oder gar Glaubenshaß herrscht, da ist das Reich Gottes

nicht zu finden. Wo glaubens- und kir chenfeindliche Schriften gehalten werden in einer Fa milie, da ist das Reich Gottes nicht zu finden. Auch dort ist es nicht zu finden, wo der Sittlichkeit Hohn gesprochen wird, sei es durch schamlose Kleidermode, öurch solche Tanzbelustigungen, durch unsittliche Re den. Das Reich Gottes ist nicht zu finden an vielen Vergnügungsstätten, auch dort nicht, wo ungerechter weise, durch Wucher, Vorenthaltung verdienten Loh nes Geld erworben wird oder wo Reichtum ohne eigene

Arbeitsleistung angehäuft wird, durch Arbeit und Schweiß der anderen. Das Reich Gottes ist Friede und Freude im hl. Geiste, setzt ein reines Gewissen voraus. — Auf das Reich der Kirche hat schon der Engel, der Maria die Botschaft brachte, daß sie Mut ter des Sohnes Gottes werden soll, hingewiesen mit den Worten: Und seines Reiches wird kein Ende sein. Für dieses Reich sollen wir uns interessieren, für die ses Reich soll unser Herz in Liebe und Begeisterung schlagen, für dieses Reich, für seine immer weitere

Verbreitung und immer stärkere Befestigung sollen wir beten und Opfer bringen, seinen Einfluß immer mehr geltend machen und jördern Helsen. Papst Leo XIII hatte die Anordnung getroffen, daß nach jeder stillen heiligen Messe Gebete für die Kirche, das Reich Gottes auf Erden, verrichtet werden. Da sollen die Katholiken so recht aus dem Herzen mitbeten mit dem Priester am Altäre, besonders in unseren Tagen, wo die Kirche in verschiedenen Ländern so furchtbar verfolgt, in andern ihres segensreichen Einflusses

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 23.03.1938
Umfang: 12
stung, wie sie kein Staatsmann in 'der Welt aufweisen kann-. Ackert und Brot, gerechter Lohn, sozialer Friede, Anteil an allen Gütern der Nation — das ist das Fundament des neuen GroßdeutiMand, in dem der schaffende Mensch seine Heimat siüdet. Die Tiroler BoUrabftimmung vom 24. April 1821 Unter dem Titel „Ewiges Heimweh ins Reich — Volks abstimmung in Oesterreich" schreibt das „Wiener Tagblatt" unter anderem: Die Heimat des Führers ilst endlich zurückgekehrt in das . einige deutsche Vaterland

. Am 1. Oktober 1920, da es' na>ch ! dem Willen der Entente schon ein „selbständiges" Oester- ! reich gab und die Nationalversammlung in ihrer letzten Sitzung als Notdach über diese 'Selbständigkeit eine Bundes verfassung beschließen mußte, ist gleichzeitig mit dieser Ver fassung einstimmig eine RelKlution beschlossen worden, in der es hieß: „Die Staatsregierung wird ausgesordert, späte stens innerhalb sechs Monaten eine Volksabstimmung bezüg lich des Anschlusses Deut'schösterreichs an das Deutsche Reich

, ist es dann gewesen, der in einer Tiroler Landeszeitung die Anregung zu einer besonderen Völksüblstimmung in Tirol gab. Der Tiroler Landtag beschloß einstimmig. Kr Sonntag, den 24. Llpril 1921, eine allgenieine Volksbefragung in Tirol über die Frage auszuschreiben: „Wird der Anschluß an das Deutsche 'Reich gefordert?" Die Frist bis zu dem Abstimmungstag war ganz kurz 'bemessen, die technischen Vorbereitungen brauchten nicht biel Zeit. Die gestellte Frage warb für sich allein. Ä Was Tirol beabsichtigte, fand in den anderen Bundes

ländern, vor allem in Salzburg und Steiermark, ein viel tausendfaches Echo. Man wollte dort dem Beispiel fölgen und ebenfalls das Bock befragen. Aber da sprach der französische Gelsandte namens der Entente !am Baühausplatz 'vor, um zu protestieren, zu war nen, zu drohen, „weil die vorgesehene Volksabstimmung in Tirol, Salzburg und Steiermark Aber einen Anschluß an bas Deutsche Reich im Widerspruch mit dem Friedensver- trag von St. Germain 'stehe". Man hat sich in Tirol nicht darum gekümmert

. Am 24. April fand die Volksbefragung in Tirol statt. 90 v. H. aller Wahlberechtigten kamen' zur Urne. Mit einer beispiellosen Begeisterung folgten sie dem .an sie ergangenen Ruf. 147.439 Stimmzettel wurden abge- tzcken. 145.302 läuteten auf Ja. Wir wollen hinein ins ' Reich! Knapp ein Prozent lehnte den Anlschluß ab. Das war die winzige Zahl jener unentwegten Häbs- burg-Oesterreicher, die irgendwie noch immer auf die Wie derausrichtung der alten Monarchie hofften. Das über- * wältigende Ergebns

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 8
Datum: 14.05.1916
Umfang: 8
, England nicht mit seinen Verlusten von einer halben Million, Rutz- land nicht mit seinen fast unzähligen Toten. A l l e Ratte it h a b e n w i r 0 0 r u n s.. a l l e find i tl demselben Graben. Und soweit Eng land »nd das Reich in Frage kommen, so können wir die gleiche Zahl von Mannschaften nach Frankreich sertdett, wie die Franzosen selber dort haben, um den Deutschen die Stirne zu bieten. Mas die finanzielle Frage betrifft, jo würde ich, wenn ich jünger wäre, sagen, daß ctit gewaltiges Auf blühen

jedem Kriege folgt, aber ich habe diesen Glauben nicht mehr und schließe mich den weitverbreiteten Ueber- zeugungen, daß ein allgemeiner Rum uns erwartet, an. Wenn aber die ganze Welt materiell ruiniert iü, dann wird jedes Volk ebenso reich sein wir sein Nachbarvolk. Ich bilde mir ein, daß in England, wo die kleinen Zeichner nicht zahlreich sind, ein gewisser Teil der Paris, wie es heute Eitt Mitarbeiter der „Neu eil Züricher Zeitung gibt die folgende fesselnde Schilderung: Es war alt

als alle Zeitungsartikel den Unterschied zwischen damals lind heute, was es heißt geschlagen zu sein oder eilte siegreiche Armee p haben. Wie wenig gleicht daS Paris von 187 t dem Paris von 1916 und doch — wer weiß, was aus lmS geworden wäre, wenn Schuld einfach dadurch gelöscht oder vermindert werden könnte, daß Leute, die reich genug sind, um dein Staate Geld zu leihen, auch reich genug sind, es zu verlieren. Das ist vielleicht nicht moralisch gehandelt, aber wir sollten unS darüber hinwegsetzen und die reichen

, Mo n t e n e g r 0 s. I a - p a ll s, A u st r a l i e N s, Neuseelands, E a n a d a s, Südafrikas, Indiens und Belgiens verwal tet wird. Diejenigen, welche den Boden bearbeiten werden, werden nach deni Kriege reich sein, diejenigen, welche es nicht tun, arm, aber es wird nach dem Kriege kein Deutschland mehr geben." Und wer ist derjenige, der so vermessen einherschrcitet, sich „parzt" wie ein kleiner Allah, blutrünstelk wie ein kleiner Allah, blutrünstett wie ein Apache, unseren deut schen Boden verteilt, tind unsere deutsche Rasse aus rottet ? Habt

hervorgehoben ist und 1870 aussah die Deutschen Verdun genommen hätten! Der Pries ist an meinen Cousin gerichtet, der damals eiu .Pe tit moblot" (so nannte man die Nationalgardisten) war, und Sie wissen, wo er heute kommandiert! Also: „Mein lieber Cousin, ich bin glücklich, daß du'mit heiler Haut zurückkehrst. Wir alle hoffen, daß der schreckliche Krieg zu Ettde geht. Unser armes Frank reich ist schlimm daran, aber es wird sich wieder aufrichten, denn seine Söhne sind tapfer und scin Boderi ist reich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 23.08.1919
Umfang: 8
Das war nur eine scheinbare Einheit, mit un- enMicfj vielen Widerständen und Hemmungen hinter der Einheitsfassade, mit durchaus selb ständigen Staatengebilden, die eifersüchtig auf ihre Hoheit pochten und dem Reich die Macht eines einheitlichen Willens nur zu oft versagten. Wie wenig es zu sagen hatte und wie weit ent fernt dieses alte Deutschland von einer wirklichen Einheit des Staatsgedankens war, ist nie deut licher zutage getreten, als während der Kriegs- jahre mit ihrer Misere

des Ernährungswesens, wo das Reich zwar wohl anordnete und befahl, die Bundesstaaten aber tgten. wie es ihnen gut dünkte. der eine in Ueberfluß saß und seine Grenzen absperrte wie vor einem Feind, wäh rend der andere hungerte. In der neuen Verfas sung ist der bundesstaatliche Charakter des Reiches sehr stark zurückgetreten. Das Reich ist jetzt der deutsche Staat; der einzige deutsche Staat. Das kommt auch äußerlich — aber eben darum auch mit tiefer innerer Bedeutung — Zum Ausdruck, dadurch, daß die Glieder

des Reiches nicht mehr Staaten, Bundesstaaten, son dern „Länder" genannt werden. Das Reich, vorher von allen Ecken und Enden gehemmt und zu einem großen Teile nur mit einer Scheinmacht versehen, ist jetzt zuständig auf allen Gebieten. Vor allem auf drei der aller wichtigsten, die der Inbegriff nnd das Kenn zeichen aller wirklichen Souveränität des Staa tes sind: alles Verkehrswesen steht.dem Reiche zu. Damit sind alle Eisenbahnen, alle Wasserwege, alle öffentlichen Verkehrsmittel, alle Kräfte hie

- für Sache des Reichs. Zum zweiten hat das Reich die Hoheit im Steuerwesen übernommen.. Ihm steht zu „die Gesetzgebung über Abgaben oder sonstige Einnahmen, soweit sie ganz oder teil weise für Reichszwecke in Anspruch genommen werden. Nimmt das Reich Abgaben oder sonstige Einnahmen in Anspruch, die bisher den Ländern zustanden, so hat es auf die Erhaltung der Le bensfähigkeit der Länder Rücksicht zu nehmen." Ja, das Reich hat auch das Recht, Grundsätze über die Berechtigung und die Erhebung

die reale Macht an das Reich übergegangen, so hat der Einheits gedanke sich noch darüber hinaus stark erwiesen für die großen Gebiete des geistigen Lebens, der Kulturpflege. Die Verfassung stellt Richtlinien auf für das Verhältnis von Staat und Kirche im Sinne einer grundsätzlichen Unabhängigkeit beider; man kann sagen der Trennung, aber mit durchaus schonender Behandlung dieser großen Werte. Die Kirchen haben die Rechte öffentlicher Korporationen, vor allem das der Besteuerung ihrer Glieder

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 12.07.1933
Umfang: 6
, Professor Dr. Carl Schmitt, der seinerzeit das Reich in dem Prozeß gegen Preußen vor dem Staatsgerichtshof vertrat und der an dem für die deutsche Zukunft so entscheidend wichtigen Reichsstatthaltergesetz wesentlich mitgearbeitet hat, ist an die Kölner Universität berufen worden. In seiner Antrittsvorlesung führte er u. a. aus: Das Lehrfach des öffentlichen Rechts, das ich an unserer Kölner Universität zu vertreten die Ehre habe, nimmt mit besonderer Unmittelbarkeit am Leben der Völker und Staaten teil

, hat nicht einmal mehr den Schein der Wissenschaftlichkeit für sich. Der Weg, der vom konkreten gegenwärtigen Leben wegführt, kann nur dahin führen, daß Tote über Totes reden. Wenn ich in dieser meiner Kölner Einführungsvorlesung über Reich, Staat und Bund zu sprechen habe, so sind mit diesem Thema drei Begriffe bezeichnet, die in höchstem Maße gleichzeitig geschichts- und gegenwartserfüllt find. Alle Vorstel lungen vom Reich haben ihre Wurzeln in einer großen deut schen Geschichte, deren mythische Kraft

des Deutschen Volkes sind vor allem die Begriffe Staat und Bund auf eine merkwürdige Weise miteinander verkettet. In der Staatsrechtslehre des Rheinbundes schlimmen Angedenkens taucht das Wort Bundesstaat zum erstenmal auf. Der Deutsche Bund der Wiener Bundesakte von 1815 wurde als ein S t a a- t e n b u n d konstruiert, im Gegensatz dazu Bismarcks Nord deutscher Bund von 1867 und sein Deutsches Reich von 1871 als Bundes st aat definiert. Ein Jahrhundert deutscher Staatsrechtslehre ist erfüllt

, so zeigt sich zunächst, daß der Staat als Feind des Reiches auf trat. Mit der Staatlichkeit der verschiedenen deutschen Terri torien löste sich das Reich auf und ging 1806 zugrunde. Aber im gleichen Augenblick waren schon zwei neue Reiche vorhan den, das napoleonifche französische Gegenreich und das öster reichische Ersatzreich. Das französische Gegenreich unterwarf sich Ost- und Süddeutschland mit Hilfe des Rheinbundes. Hier zeigt sich zum erstenmal die Verbindung Bundesstaat und Staatenbund

zum Schutze der Staatlichkeit der Länder gegen ein einheitliches Deutsches Reich, es zeigte sich weiter ein Dua- TU. Berlin, 11. Juli. Wie Berliner Blätter aus Genf melden, hat das Inter nationale Arbeitsamt feine neuesten Statistiken über den Stand der Weltarbeitslosigkeit veröffentlicht. Dabei wird fest gestellt, daß zum erstenMal seit Beginn der Wirtschafts krise eine Abnahme der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen sei. Geradezu sensationell ist nach diesen von einer internatio nalen Instanz gemachten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 31.03.1939
Umfang: 12
Berstiindnis auch für andere Böller" Natürliches Lebensrecht jeder Bollsgruppe — Grundsätzliche Ausführungen des Reichrinnenminifterr Berlin, 31. März. Auf denr Empfangsabend von Reichsleiter Rosen berg für die Diplomatie und die ausländische Presse sprach Reichsinnennrinistcr Dr. Frick über die nichtdent- schen Volksgruppen im Deutschen Reich. Das Ziel, das; Volkstum und Staat sich in den Grenzen seiner Ausdeh nung völlig decken, würde sich in Europa niemals völlig erreichen lassen. Um so notwendiger sei

gegenüber eine entsprechende Einstel lung ^zur Geltung bringen. Der Führer habe sich in die sen! Sinne in den verschiedensten Reichstagsreden mehr fach ausgesprochen und es dabei abgelehnt, zwangsweise nichtdeutsche Volksgruppen zu germanisieren. Ein kodifiziertes Volksgruppenrecht im Großdeut schen Reich gebe es zurzeit noch nicht. Für uns National sozialisten seien die Worte und Richtlinien unseres Füh rers bindendes Gesetz. Der Geist aber, in dein der natio nalsozialistische Staat

an die Volkstumsfragen heran gehe, sei der der Bejahung des Volkstums und des guten Willens. Störlfte nichtdeutsche Volksgruppe — die Tschechen Ueber die Stärke der verschiedenen nichtdeutschen Volksgruppen im Reich würden erst nach der Volkszäh- lung im Mai genauere Zahlen vorliegen. Die größte nichtdeutschc Volksgruppe im Deutschen Reich sei zugleich die jüngste, nämlich die Tschechen in den Sudetcndeutschen Gebieten, 300.000 an der Zahl, die schon im wesentlichen oor 1919 ansässig waren: sic seien ohne weiteres

Oberhoheit zu stellen. Das bedeute keine Verneinung des Lebensrechts. des tschechischen Volkes. Als zweitgrößte Volksgruppe nannte der Reichsinnen minister die polnische mit etwa 118.000 Personen polni scher Muttersprache (weitere 286.000 Personen hätten bei der Volkszählung von 1933 als Muttersprache deutsch und polnisch angegeben). Der Reichsinnenminister hob hervor, daß es kaum einen arbeitslosen Polen im Reich gebe, was leider von den deutschen Volksgenossen in Polen nicht gesagt werden könne

. Bei der Arbeitsvermittlung werde im Reich grund sätzlich kein Unterschied zwischen Volkstumangehörigen und Deutschen gemacht. Das Schulrecht für die polnische Volksgruppe sei besonders günstig, denn es gebe 02 Volksschulen und zwei höhere Lehranstalten mit polni scher Unterrichtssprache. Die drittgrößte Volksgruppe im Reich seien die Kroaten in der ehemaligen Landesbanptmannschaft Bur. genland, etwa 40.000 an der Zahl. Es bandle sich hier um bäuerliches Volkstum in meist geschlossenen Siedlun gen, das bei der Abstimmung

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 27.04.1938
Umfang: 4
. Der Reichskommissär hat für den politischen Aufbau md die Durchführung der staatlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Wiedereingliederung Oesterreichs in das Deutsche Reich zu sorgen. Der Reichsführer hat seinen Dienstsitz in Wien. Er untersteht mir unmittelbar und hat seinen Auf trag nach meinen Weisungen bis zum 1. Mai 1939 zu erfüllen. l Der Reichskommissär ist befugt, den Dienststellen des Reiches im Lande Oesterreich und der ehemaligen österr. Bundesländer sowie den Dienststellen der Nationalsozia

listischen Deutschen Arbeiterpartei, ihrer Gliederungen und der ihr angeschlossenen Verbände im Lande Oesterreich Weisungen zu erteilen. Er kann die Aufsicht über die öffentlich-rechtlichen Körperschaften und Anstalten im Lande Oesterreich ausüben. Der Reichsminister des Jnnem als Zentralstelle zur Durchführung der Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich hat bei seinen Maßnahmen im besonderen in Fragen der Rechtsetzung das Einvemehmen mit dem Reichs- kommissär sicherzustellen

. Der Reichsbeauftragte für Oester reich (§ 1 Abs. 2 der Verordnung zum Gesetze über die Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich vom 16. März) wird dem Reichskommissär für die Wie dervereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich an gegliedert. Auftrag für Dr. Seytz-Jnqmrt. Gleichzeitig hat der Führer und Reichskanzler an den Reichsstatthalter in Oesterreich, Dr. Seyß-Inquart, Egendes Schreiben gerichtet: „Herr Reichsstatthalter! Gauleiter Bürckel als Reichs- -Mmissär für die Wiedervereinigung

Oesterreichs mit dem Deutschen Reich soll für ein Jahr, innerhalb dessen die Wiedereingliederung Oesterreichs im wesentlichen durchge- Mrt sein muß, als mein Verbindungsmann sowohl mir wie ^hnen die Aufgaben erleichtern, die die Wiedereingliederung Oesterreichs in das Reich in politischer, rechtlicher, wirtschaft licher und kultureller Beziehung mit sich bringt. Es wird ihm im besonderen obliegen, bei der vom Reichs minister des Innem als Zentralstelle ffür die Wiederver einigung Oesterreichs

, wie sie die Sudetendeutsche Partei solange verfolgte und noch verfolgt, wie die Tschechen nach dem Grundsätze herrschen, als ob die Tschechoslowakei allein von Tschechen bewohnt werde und diese damit auch das Ihre Aufgabe wird es sein, als mit der Führung der österr. Landesregierung beauftragter Reichsstatthalter das neue Recht in Oesterreich durchzuführen. Wenn nach Jahresfrist die Wiedereingliederung Oesterreichs in das Deutsche Reich im wesentlichen vollendet sein wird, werde ich Sie zum Mitglied der Reichsregierung

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 8
Datum: 25.11.1938
Umfang: 8
, zu welchem Zwecke ein ständiger Deutsch-Tschecho-Slowakischer Regiemngsausschuß gebildet wird. Wird in dem Regiemngsausschuß keine Einig keit erzielt, bleiben unmittelbare Verhandlungen zwischen den beiden Regiemngen Vorbehalten. Das Reich beschreitet mit dieser gemeinsamen Erklämng einen neuen Weg. An Stelle des sogenannten Minderheiten schutzes durch die Friedensdiktate der Pariser Vororte tritt die ständige und direkte Fühlungnahme mit denjenigen, die für das Wohlergehen der Volksgmppen verantwortlich

gemacht werden müssen. Der Führer hat in seiner Rede vom 20. Febmar 1938 den Schutz unserer deutschen Volks genossen in der Tschecho - Slowakei verkündet. Das Deutsche Reich bürgt dafür, daß dieser Schutz nun auch für die in der Tschecho-Slowakei verbleibende deutsche Volksgmppe in die Tat umgesetzt wird. Es ist zu erwarten, daß man auch tschechischerseits nunmehr zu einer aufrichti gen Zusammenarbeit mit den Deutschen zurückkehrt. Staatsangehörigkeits- und Optionsfragen. Berlin

. Zwischen dem Deutschen Reich und der Tschecho-Slowakischen Republik wurde ein Vertrag über Staatsangehörigkeits- und Optionsfragen geschlossen. Die wesentlichsten Bestimmungen dieses Vertrages besagen: Diejenigen tschecho-slowakischen Staatsangehörigen, die am 10. Oktober 1938 ihren Wohnsitz in einer mit dem Deutschen Reich vereinigten Gemeinde hatten, gehen der tschecho-slo wakischen Staatsangehörigkeit verlustig und erwerben von diesem Tage an die deutsche Staatsangehörigkeit, wenn sie vor dem 1. Iänner 1910

in dem mit dem Deutschen Reich vereinigten Gebiet geboren sind oder die deutsche Staatsangehörigkeit mit dem 1. Iänner 1920 verloren haben. Das Entsprechende gilt für die Ehefrauen bezw. Kinder und Enkelkinder. Tschecho-Slowakische Angehörige deutscher Volkszugehörig keit. die am 10. Oktober 1938 ihren Wohnsitz außerhalb des früheren 1 schecho-slowakischen Staatsgebietes hatten, erwerben vom gleichen Tage an die deutsche Staatsangehörigkeit, wenn sie an diesem Tage das Heimairecht in einer mit dem Deutschen Reich

. , : ;• WasMre Kraft dm» MM'. Es ist ein stolzer Tag, der 27. November, an dem diesesmal die NS.-Eemeinschaft „Kraft durch Freude" ihr fünfjähriges Bestehen feiert. Gerade das letzte Iahr, das Iahr Großdeutschlands, ist reich gewesen an Neu-Errungen- schaften der Gemeinschaft. In Hamburg lief um die Iahresmitte das KdF.-Schiff „Robert Ley" vom Stapel. Fast gleichzeitig trat der „Wil helm Gustloff" seine Iungfernfahrt an. War es ein Zu fall, daß dieses Schiff des deutschen Arbeiters gleich am ersten Tag

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 02.10.1935
Umfang: 8
, jetzt Altersrentner Gottlieb Reich, geboren in Fließ, nach Silz zuständig, wegen des Verbrechens des Betruges, der Verleumdung und des Vergehens der Vereitelung einer Zwangsvollstreckung verantworten. Gottlieb Reich, der als Altersrentner in Silz lebt, hat seiner Zeit in der Schweiz als tüchtiger und gesuchter Maurer gearbeitet und sich dabei von seinem Verdienste mehrere tausend Schilling erspart. Von diesem (Selbe machte er seinen beiden Töchtern Marianne Bair und Karoline Somme bei deren Verehelichung

des Prozesses sehr erbost und wollte auf jeden Fall ver hindern, daß seine Gegner zu ihren Kosten kommen. Der Beschuldigte hatte eine bücherlich sichergestellte For derung von 1500 8 aus Darlehen cm den Bauern Alois Walser in Silz. Dieser erhielt nun einen mit 6. Juni 1934 datierten Grundbuchsbeschluß, wonach seine Schuld an Reich im Betrage von 1500 8 auf Grund zweier Lö schungsquittungen vom L Jänner 1934 gelöscht sei. Er konnte sich nicht erklären, wieso diese Forderung, die er doch noch zur Gänze

schuldig war, gelöscht worden sei Im Oktober 1934 erhielt Walser ein Schreiben des SE Dr. Magnus Müller in Innsbruck, in dem dieser ihm mi teilte, daß er mit seiner Forderung gegen Reich vom Be zirksgerichte Silz deshalb abgewiesen wurde, weil dieser die 1500 8 habe löschen lasten. Als dann Walser den Reich zu sich rufen ließ und ihn fragte, was das zu bedeuten habe, er (Walser) schulde ihm doch 1500 5 und hier stehe, daß die Schuld gelöscht fei, erwiderte ihm der An geklagte in Gegenwart von fünf

dem Walser dann auch noch drei Zahlungsbestätigungen mit dem Bemerken, „daß du auch etwas in der Hand hast, wenn die Sache weiter verfolgt werde". Später reute aber den Reich diese voreilige Schenkung und nun verlangte er von Walser die 1500 8 mit der Be gründung. daß er dieses Geld schon im Jahre 1932 an seine Tochter Notburga Reich geschenkt habe, in deren Namen er nun die Summe innerhalb 8 Tage zurückver lange. Als dieser natürlich nicht bezahlte, klagte ihn Rm beim Gerichte in Silz auf Zahlung

von 1500 8. Dort be hauptete er, daß er die Forderung gegen Walser deshain löschen ließ, damit dieser von der BauernhilsskommisM ein Darlehen erhalte. Als Zeuge hiefür, daß Walser tat sächlich das Geld zurückbezahlt habe, wurde Reich muer Eid einvernommen und bestätigte den Erhalt des Selbes- was aber, wie er genau wußte, unrichtig war. Alois Walser bestritt bei dieser Verhandlung, daß er dem Reich jemals die 1500 8 zurückbezahlt habe; nie wurden mit fernem Einverständnisse grundbücherliche

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Alpenland
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Seite 3 von 4
Datum: 21.11.1931
Umfang: 4
, und so kann Prinz Sixtus nicht oft genug Kaiser Karls Deut- Geradezu aufregend ist, was Prinz Sixtus über den Inhalt seiner mit Karl tvährend der Wiener Geheimbesuche geführten Gespräche berichtet: Auf Sixtus' Frage erzählt Karl freimütig über das Er gebnis seiner mit Wilhelm II. soeben gepflogenen Besprechung in Homburg — und fügt gleich hinzu: „Wenn es zwischen uns (Oester- reich) und Deutschland zum Bruch kommen sollte, so muß ich in der Lage sein, auf die Unterstützung der Entente rechnen

. Sie hat sür Oesterreich kein Programm, dieses verkörpert sich für sie in dem Namen „Hitler". Sie ist! letzten Endes eine sozialistische Arbeiterpartei! auf nationaler Grundlage, daher also nicht jene eigentliche; Volksbewegung, wie die Heimwehr, welche alle Schichten des! Volkes, alle Stände und Berufe umfaßt. Auch die National-' sozialisten bekämpfen das jetzt herrschende parlamentarisch demokratische System und wollen mit dem „Dritten Reich" den wahren sozialen Volksstaat errichten. Ob dies Hitler

ge lingen wird, steht dahin. Unsere Nationalsozialisten, die viel fach von den Erfolgen ihrer Parteigenossen im Reich zehren, müssen wohl erst zeigen, was sie an verantwortlicher Stelle zu nach Frankreich zu fahren, um dort die Waffen gegen seine eigenen Landeskinder und vor allem gegen das verbündete Deutsche Reich ergreifen zu können! Das taten die Prinzen denn auch, sie wurden belgische Artilleriehauptleute und nahmen schließlich sogar an der Besetzung des geschlagenen Deutschland teil. In Krefeld

und eines Bündnisses zwischen leisten vermögen, bevor sie sich bei uns in die Reihe der Staats-! Oesterreich-Ungarn und der Entente das Deutsche Reich retter stellen. Ein Vergleich zwischen hüben und drüben ist nicht zulässig, denn bei uns geht es um Sein oder R i ch t- s ei n, dreht es sich um eine rein deutschösterrei- chische Frage und in diesem Existenzkämpfe, dessen Ent scheidung in kurzer Zeit fallen muß, kann uns Hitler nichts sein. Für unsere Nationalsozialisten gelten aber nur die Be fehle Hitlers

, hingegen eines Bundesgenossen zu berauben. Niemals, so erklärt Sixtus, hätte er sich dazu hergegeben, einen Frieden zu ver mitteln, an dem das Deutsche Reich teilhat. „Jl ne peut f'agir de paix avec l'Allemagne avant son erasement!" — „Es darf mit dem Deutschen Reiche vor dessen völliger Zermalmung keinen Frieden geben", so sagt Sixtus im März 1917 zu P o i n c a r e. Die geheimen Friedensverhandlungen, die Karl schon wenige Tage nach seinem Regierungsantritt (November 1916) durch Sixtus' Ver mittlung

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 10 von 20
Datum: 30.03.1938
Umfang: 20
, die im Berliner Sport- ' palast von 2V.000 Zuhörern, an Lautsprechern aber von vielen Millionen deutscher Volksgenossen gehört wurde, richtete Reichsminister Dr. Goebbels den ersten großen Aufruf zur Volksabstimmung an das deutsche Volk und führte dabei folgendes aus: Der Nedner setzte Zunächst die Vorgeschichte der Um wälzung in Oesterreich, den Verrat des früheren Vundes- kanzlers Schuschnigg an den Abmachungen von Berchtes gaden und den Ablauf der nationalen Erhebung in Oester reich selbst auseinander

und stellte fest, daß das Deutsche Reich nicht, wie eine gewisse Iudenpresse behauptet, in Oesterreich eingebrochen, sondern daß seine Hilfe von der neuen österreichischen Negierung gerufen worden sei. Tatsächlich habe auch dasösterreichischeVolk seine frühere Negierung als Tyrannei verflucht und den Führer als seinen Netter begrüßt. Besonders bemerkenswert ist die Feststellung des Neichsministers, daß niemand im großen deutschen Reich daran denke, den österreichisch-deutschen Volkscharakter

würde, dann würden die Zeitungsjuden in London, Paris und Moskau noch jahrelang behaupten, Oesterreich sei vom Reich „ver gewaltigt" worden. Und das ganze Deutschland stimmt ab, weil die Oesterreicher nie mehr allein gehen sollen. Das deutsche Oesterreich soll alles mit dem Reich gemeinsam haben, auch sein Bekenntnis zum Reich. Im weitern Verlauf seiner Nede schilderte Dr. Goeb bels ausführlich das wirtschaftliche Ausbauwerk des Natio nalsozialismus im Deutschen Reich und verglich damit die wirtschaftlichen Verhältnisse

! sch en Volkes erwachsen. Die deutsche Reichsregierung wird durch Hergabe von öffentlichen Krediten und Förderung der privatwirtschaft lichen Investitionen die Durchführung eines großzügigen Aufbauprogramms gewährleisten. Als ein erstes Zeichen tatkräftiger Hilfe, die das Reich dem deutschen Oesterreich angodeihen ließ, bezeichnete der Minister die Festsetzung der festen und unverrückbaren Beziehung zwischen Reichs mark und Schilling. Das g ü n st i g e der Währungsanglei chung zugrundegelegte

Verhältnis von Mark zu Schil ling ist überall in Oe st erreich als ein weit hin sichtbares Entgegenkommen ausgelegt worden und bedeutet eineSicherungdes ö st er reich i s ch e n Wirtschaftslebens. Nachdem Dr. Goebbels noch den Aufschwung des deutschen Kulturlebens näher beleuchtet hatte, schloß er seine Ausführungen mit folgenden Worten: Das ist das Aufbauwerk unsers Führers. Es steht in der Welt ohne Beispiel da. Wir haben damit ein Volk aus der Ver zweiflung herausgerissen. Im Zustand

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 12
Datum: 15.04.1938
Umfang: 12
Europa nach der Keimkehr SestmeW las Reich. Von Egon von Pflügl. Die .große Machtstellung, die dem Reiche unter der glückhaften Führung Adolf Hitlers Wiederum geworden ist, kam in der glatten und raschen Anerkennung des Anschlusses d'er O st mark an das Reich seitens des Auslandes neuerdings zum Ausdruck. , Gerne beauemten sich die großen und kleinen Nutznießer der Nachkriegsordnung gewiß nicht zur Hinnahme der Sühnung der österreichischen Seite des Verbrechens von Versailles

Deutschlands seitens unserer Umwelt vollzogen hat, ausschließlich auf friedlichem Wege erreicht wor den ist. Die bisherigen Erfolge der weitblickenden Politik Adolf Hitlers bürgen auch dafür, daß Deutschland noch weitere deutsche Belange durchsetzen wird: Noch hat das Heilige Deutsche Reich nicht die ihm vom nationalen Prin zip gesteckten Grenzen erreicht. Immer mehr erkennt die weite Welt die friedlichen Ziele des Dritten Reiches und die durch die Notwendigkeit der Ordnung der Verhältnisse im Donauraum

, um dort von Außenminister Paul Bon cour Weisungen entgegenzunehmen, beziehungsweise sich darüber zu äußern, inwieweit die Regierungen der Staa ten, bei denen sie beglaubigt sind, geneigt wären, ihre Politik in Hinkunft den Wünschen des regierenden Frank reich anzupassen. Der Versuch der innerlich zerfallenen, von Krise in Krise stürzenden französischen Republik, eine stärkere außen politische Rolle zu spielen, ist von vornherein zum Schei tern verurteilt. Die Welt ist einmal so und nicht an ders: Sie verläßt sinkende

Schiffe und trachtet, sich in sichere Häfen zu retten. Die Menschen wenden sich immer aufgehenden Gestirnen zu. Und Deutschland ist zweifel los ein solches. Das Reich ist ein entscheidender Faktor in der Weltpolitik geworden: es steht in schimmernder Wehr da und hat dadurch die Macht, sein Recht und das Recht des Friedens in Europa durch zusetzen. „ ' ' 9 . I ! ; !• ! i Adolf Hitler konnte in einer seiner letzten Anspra chen an unser Volk mit Genugtuung darauf Hinweisen, daß das Reich vier

Weltpresse" in allen Zungen immerzu behauptet. Sie ist es im Ge genteil, die mit ihrer Vrunnenvergiftungspolitik fort und fort Haß und Unstimmigkeiten sät, die Völker untereinan der verhetzt und mit allen Mitteln auf die Entfachung eines neuen Weltbrandes hinarbeitet, der ihren jüdischen, bolschewistischen und freimaurerischen Hintermännern neue Bereicherungsmöglichkeiten auf Kosten der national und christlich eingestellten Völker schaffen soll. Der Anschluß Oesterreichs ans Reich, „die Verwirk lichung

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Alpenland
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Seite 4 von 16
Datum: 23.03.1920
Umfang: 16
feiner Politik angeben sollten. . Der staatliche Zusammenbruch der alten Doaaumonirchre, der durch den EWaltsrieden von Versailles und St. Germain zur wtr - schaftlichen Knebelung des Deutschtums seine staa sr?cht!''ch: Sanktionierung erhielt, Hai d'e innersta rtlichqn un) mtr.- schaftlich'en Verbindungsfäden Machen den Deulslen im Reich und denen des ehemaligen Hab^burgsrsta t s zer rissen. Die von Frankreich erstrebte, von Iugoslav'en und Tschechien ehoffle und von Staats Änz'er Renner geför- dcrte

Neuknüpfung der Fäden zu einem Netz, das dm Süden und Südosten des Deutschen Reiches um pannt und zugleich von Italien, das am meisten an einem geeint n wirtschaft lich und politisch starken Deutschen Reich in-eresiiert n Land, trennt, war und ist das Ziel di ses kurzsichtigen „Friedens". Bei einer derartigen Abschnürung und anormalen Ver zerrung der wiirtfchatl'ichen Lebensadern ist es nicht zu ver wundern, wenn krankhafte Neubildungen am gryzen Vo ks- körper zehren, wie sie uns im Schleichhändler

! für Teutfchösterreich kamt nur aus einer engsten wirtschaftlichen Verknüpfung mit dem Deutschen Reich und aus einer Verständigung mit Italien, das kein Interesse daran hat und auch keines daran haben kann, das zwangsweise dem Königreich einverleibte Ge biete dem wirtschaftlichen Absterben preiszugebeN. In anderem Zusammenhänge werden wir auf die ver schiedenen Beziehungen Wüschen dem Wirtschaftsleben im Reiche und in Deutschöfterreich eingehend zurückkommen. Hier, seien nur kurz einzelne Punkte angeschnitten

, die das Wirtschaftsleben unserer engeren Heimat Tirol und die Frage eines separaten Anschlusses des Landes an das Deutsche Reich betreffen. Wenn wir von den Wirkungen ausgeh n, die ein even tueller Anschluß Tirols an das Reich auf das Deutsche Reich selbst ausüben würde, so steht, heute naturgemäß die Er- nährungsfrage im Vordergrund des Interest es, da der Neuzuwachs von Essern in einer Familie, d:e selbst schr sparsam Haushalten muß, nicht ohne ein leies Un behagen empfunden wird. Der Bevölkerungszuwachs ward

- bei einem Anschluß Nordtirols an das Reich jedoch nur soviel bedeuten, als wenn plötzlich im Reich noch zwei Städte von der Größe wie Augsburg entständen und bei einem gleichzeitigen Anschluß auch von Deutschsüdtirol so viel als eine Stadt von nicht ganz der Einwohnerzahl wie München. Das ist wohl eine Usbrbslastung des Ernäh rungsbudgets des Reiches, jedoch keineswegs von beäng stigender Größe, zumal die Lebensmittelversorgung im Deutschen Reiche immer noch unverhältnismäßig besser ist, als in Tirol. Außerdem

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 18.01.1934
Umfang: 8
Bismarcks unseliges Werk München. 17. Jänner. (EB.) Am 18. Jänner 1871 haben die deutschen Fürsten im Spiegelsaale des Prunk- sctzlosies von Versailles das Deutsche Reich gegründet. Die Feier ging nicht ohne Verstimmungen ab. B i s m a r ck hatte sich durch die Gründungsgeschichte den Unwillen seines Herrn zugezogen, der anfänglich um keinen Preis mehr, als König von Preußen, sein wollte. In seiner beschränk ten altpreußischen Einstellung erschien ihm die preußische KönigUrone als höchstes Gut

' beinahe gescheitert, wenn nicht im letzten Augen blick einer der ihrigen, ein nationaler Professor, mit seinen Anhängern ins preußische Lager übergeschwenkt wäre. Er hieß Sepp und hat es gut gemeint. Die Geschichte hat ihm imrecht gegeben. Das Reich Bismarcks zehrte geistig von der Erinne rung. Es mußte Vorstellungen, Begriffe und Gefühle zu Leihen nehmen, die durch und durch unpreußisch und nur in der österreichischen Ueberlieferung lebendig waren. Das Zeitalter der Romantik erlebte

und das Heilige Römische .Reich deutscher Nation eine Art Kulturbestimmung, eine 'Kulturausgabe im Rahmen des abendländischen Kulturkrei ses. besessen hatten. Im Reiche Bismarcks aber wurde der fehlende.Geist durch äußere Macht ersetzt. Das Deutsche Reich wurde die stärkste Militärmacht Europas, unter Wilhelm II. auch die zweitstärkste Flottemnacht der Welt. Das militärische Kraft- gesühl verleitete auch die Herren des Biömarckschen Reiches zu Kraftsprüchen, die in der übrigen Welt allzu ernst ge nommen

wurden und Argwohn und Furcht vor dem preu ßischen Emporkömmling erregten. Wirtschaftlich erlebte das Deutsche Reich im Zeitalter des Hochkapitalismus einen glänzenden Aufschwung. Preußische Organisationsgabe, niedersächsischer und rheinischer Unternehmungsgeist mach ten im Bunde mit der hervorragenden Intelligenz und dem unermüdlichen Fleiße des deutschen Arbeiters das Deutsche Reich zu einer der ersten Industrie- und Handelsmächte der Welh Aber hinter der glänzenden Außenseite verbarg sich tiefstes

blendung hatte Wilhelm H. um die Jahrhundertwende den ihm angebotenen Ausgleich mit den angelsächsischen Welt mächten abgelehnt. So wurde das Deutsche Reich des Strebens nach der Weltherrschaft bezichtigt, eingekreist und im Weltkrieg niedergeworsen. Die innerpolitische Spannung zwischen Staat und Volk ergab nach der militärischen Ka tastrophe als notwendige Folge die Vertreibung der Für sten und die Weimarer Republik. Sie ist in ihrer Bedenk lichkeit und Schwächlichkeit mit den alten Herren Deutsch

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 08.04.1938
Umfang: 8
i«.ooo österreichische Kinder ins Reich NS.-Volkswohlfahrt am Werk Was tat die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt bisher für Oesterreich? Kie NS.-Brlkswohlfahrt hat sich sofort nach der Machtüber- Mine der notleidenden österreichischen Bevölkerung in Stadt B Zand angenommen. Not und Elend herrschten in weiten Teilen unseres Landes, und zwar sowohl in städtischen Ge bieten als auch in räumlich sehr ausgedehnten Landbezirken, xie Kotlage breitester Bolkskreise hat sich bei näherer

Unter- ichung als weitaus größer erwiesen, als ursprünglich an- genommen worden war und die NS.-Volkswohlfahrt sah sich dementsprechend vor gigantische Aufgaben gestellt. Sofort nach dem Umbruch begann die Wohlfahrtstätigkeit. Mch die NSV. wurden bis jetzt aus dem Reich 245 Waggon Lebensmittel und Kleider, die vorwiegend für die städtische Jevölkemng bestimmt sind, ins Rollen gebracht. Allein 130 Waggon gingen davon nach Wien, Niederösterreich und ins Imgenland. Bei diesen Spenden handelt es sich vorwiegend

, 8. April. (A. N.) Zn Essen sprach Staatsminister Glaise-Horstenau als Vertreter der befreiten deutschen Ostmark zu den Volks- gaussen an der Ruhr. Zutiefst bewegt lauschte die Menge, als er von den unsagbaren Leiden der deutschen Menschen in Oesterreich in den letzten Jahren und von der endlichen Er füllung des Traumes von dem großen und einigen deutschen Reich durch den Führer sprach. Zn Fulda sprach der deutschösterreichische Unterrichts- minister Profesior Dr. M e n g h i n. Auch er schilderte

und Mädeln Reichsjugendführer Baldur v. Schirach das Lgort: »Meine lieben Iungens und Mädeln! Bor der Halle wurde ich von eurem Bürgermeister begrüßt und er hat die Bitte an mich gerichtet, in der Heimat des großen deitt- lchen Dichters Peter Rosegger euch ein Jugend heim zu bauen. Es soll als eines der ersten in Oester reich errichtet werden. Dieses Jugendheim wird zu Ehren des großen Heimatdichters dessen Namen tragen." „ Der Reichsjugendführer kam wetter auf die Arbeit, wie für die Jugend im alten

Reich geschehen ist und geschieht Zu sprechen und geißelte in scharfen Worten die „Fürsorge des Systems Schuschnigg" für die Jugend. Man habe sie durch Kerker geschleppt, man habe sie unterdrückt, aber sie sti nie wankend geworden und dafür dankt das große deutsche Volk aus tiefstem Herzen der deutschösterreichifchen Jugend, duschen, die so an der Jugend gearbeitet haben, wie es unser Schuschnigg geschah seien Verbrecher und gehören weg. Geldbetrag zu Gunsten der Gebirgsbauern zur Verfügung

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 21.07.1927
Umfang: 16
ist im Laufe der Jahrhunderte dieser Einfluß derart ange wachsen, daß die Reichshauptstadt fast ebensoviel bedeutet wie das ganze Reich. So sagt man zum Beispiel von der französischen Hauptstadt: Paris ist Frankreich und Frank reich ist Paris? Dieser Spruch will sagen, daß der Ein- stuf der H'wptstM Paris auf ganz Frankreich ein über- rayercher und mastgrdender ist und baß das französische V.'Ä ttmn- MM hu Willen ha Hauptstudr tun oder taffen -wird. Frankreich wäre geradezu nicht mehr Frankreich

, wenn es eine andere Hauptstadt als Paris hätte. Verschiedene Staaten haben im Laufe der Jahr hunderte ihre Hauptstadt gewechselt und damit den Sitz des Reichsoberhauptes, der Zentralbehörden und des Par lamentes anderswohin verlegt. Solche Verlegungen waren jedesmal das weithin sichtbare Zeichen, daß die Reichspolitik neue und wesentlich veränderte Bahnen ein- schlagen will. Als der russische Kaiser Peter der Große sein Reich der europäischen Kultur erschließen wollte, ver legte er die Hauptstadt nach Petersburg

Folgerungen ab- geleitet. Die Hauptstadt Oesterreichs ist Wien. Solange die österreichisch-ungarische Monarchie bestand, war Wien ohne Zweifel die passendste Hauptstadt. Das Wiener Becken scheint von der Natur wie geschaffen, die Haupt- stadt eines großen Dvnaureiches zu tragen. Aber Oester- reich-Ungarn besteht nicht mehr. Für das heutige Oester reich ist die Lage der Hauptstadt so ungünstig als nur möglich. Das heutige Oesterreich hat seine größte Aus dehnung von Westen nach Osten, während deffen

Aus dehnung von Norden nach Süden so gering ist, daß man stellenweise mit einer mäßig großen Kanone bequem über das ganze Reich in einen Nachbarstaat hinüberschießen könnte. Die Hauptstadt Wien liegt nun fast am äußersten östlichen Ende des Staates. Wien ist infolgedessen dem böhmischen und dem ungarischen, ja auch dem jugosla- wischen Staate viel näher gelegen wie den eigenen Dun- desländern. Wie unpassend und unbequem die Lage Wiens als Hauptstadt ist, muß jeder österreichische Staats- bürger

in den westlichen Bundesländern in recht schmerz- licher und kostspieliger Weise erfahren. Hat er bei den Zentralbehörden in Wien irgend etwas zu tun, so muß er im buchstäblichen Sinne bcs Wortes das ganze Reich durchfahren. Eine solche Reise kostet aber wertvolle Zeit und sehr viel Geld. Ist irgend etwas Wichtiges zu be raten, so wünschen die Wiener, daß sich die „Provinzler" nach Wien verfügen, also an das äußerste Ende des Reiches. Will ein Nationalrat der westlichen Länder ein- mal nach Hause f-ahren

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Alpenland
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Seite 1 von 12
Datum: 11.05.1920
Umfang: 12
sein kümmerliches Dasein. Der völlige Zu sammenbruch seiner letzten Kräfte kann jeden Augen blick erfolgen. Der politische Anschluß Deutschöster reichs an das Deutsche Reich ist verboten und ohne Aufhebung dieses Verbotes ist der Anschluß unmög lich. Weze müssen daher gefunden werden, die uns leZenssähig erhalten, um im gegebenen Augenblick von km Selbstbestimmungsrecht wirklich Gebrauch machen zu können. damit es uns dereinst nicht bloß als eine Todengabe von der Entente in das Grab unseres Deutschtums gelegt

werden wird. So wenig wie Marokkaner und Senegalneger die würdigen Träger französischer Kultur mit Bajonetten und Messern die Deutschen am Rhein zwingen können aufzuhören deutsch zu fühlen und deutsch zu sein, ebenso wenig kann auch uns keine Macht in Paris oder Wien davon abhalten, den wirtschaftlichen Anschluß an das Deutsche Reich tatsächlich weitgehendst durchzuführen. Die wirtschaftliche Vereinigung Deutschösterreichs mit dem Deutschen Reiche ist die Grundlage für die wirt schaftliche Wiedergeburt

der Alpenländer. Auch auf dem Parteitag der Lhristlichsozialen wurde diese Frage von dem bayerischen Landtagsabgeordneten Dr. Zahnbrecher am vergangenen Samstag in Salzburg angeschnitten. Als ein Weg zur Erreichung dieses Zie les wurde von ihm der Abbau der Grenzsperre zwischen Passau und Bregenz gefordert. Viel würde wohl damit gewonnen fein, jedoch große Schwierigkeiten stellen sich der Lösung des Problemes entgegen, dg alle Zollerleich terungen, welche vom Deutschen Reich irgend einem an deren Staate

verschwunden. Die italienische Lire und der jugoslawische Dinar sind an ihre Stelle getreten. Alle Löhne und Gehälter, Käufe uitb Verkäufe werden in Lire bezw. in Dinar bezahlt. Der wirtschaftliche Zusammenschluß Italiens und Dal matiens wird dadurch hergestellt und gefördert. Für Deutschösterreich bedeutet der allgemeine Hefter- gang zur Begleichung aller Zahlungen in Mark natuv- notwendig ebenfalls den wirtschaftlichen Anschluß an das Deutsche Reich. Der Bezug von Waren aller Art aus dem Deutschen Reich

wird erleichtert. Eine ruhiger« und sichere Kalkulation wird sich bei der im Reich immer mehr zutage tretenden Gesundung des Wirtschaftsle bens auch für die österreichische Geschäftswelt ergeben. Die Deutschen in Oesterreich würden von den Preissen kungen, die allmählich aus eine immer größere Anzahl lebenswichtiger Produkte sich im Reiche erstrecken, die selben Vorteile ziehen, wie die Stammbrüder in uni fercm großen Heimatlande. Während sie jetzt bei der unaufhörlichen Berschtechterirug des WertverhältnisseH

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 14
Datum: 24.07.1931
Umfang: 14
Hauptsächlich deshalb zu uns, weil sie hier billiger leben als im Reich«. Und jene Deutschen, die bisher nach Italien und an die Riviera, Karlsbad, Schweiz gingen, die kann auch die Notverord nung nicht abhalten. Sie rekrutieren sich haupt sächlich aus den wirtschaftlich' starken Stän den Und können es sich' auch leisten, die 100 Mark Abgabe zu zahlen. Oesterreich wird nun von der gleichen Reichs regierung, die >noch' vor wenigen Wochen im Zoll u n i vn s p r o j e K t die Schicksals'ge- me in schaff

der beiden Staaten deklarierte, als Ausland bezeichnet. Bei allen möglichen An lässen sprach man vom „Bruderland" Oester reich, dem man helfen wolle. Damals hatte man den Mut. den andern Staaten zu erklä ren, daß in Zukunft Oesterreich' wirtschaftlich als Inland gelte. Trotz den Protesten der da von betroffenen Staaten, die diese Ausnahme nicht gelten lassen wollten. Warum verleugnet man jetzt auf einmal die Notgemeinschaft mit dem „Bruderstaat" und stopft ihm die einzige Einnahmsguelle

', sondern auch von Deutschland selbst. Der Ostseeverkehr würde damit stillgelegt. Auch verschiedene Verkehrs institutionen, wie die Lufthansa, müßten den Betrieb einstellen, weil er sich! nur durch den Verkehr ins Ausland rentabel gestaltet. Daß! andere Staaten aber mit Gegenmaßnahmen antworten würden, ist sicher. Don einer Ver schärfung der österr. Wirtschaftskrise aber wür de bei dem heutigen Handel mit Deutschland gerade das Reich am meisten betroffen. Osttirol würde diese Maßnahmen zwar nicht so hart treffen

wie Nordtirol. Aber immer noch hart genug. Bon den 43.700 Fremden, die letztes Jahr unser Gebiet besuchten, waren 9973 Reichsdeutsche, das sind rund 25 o/o. Von den 17.968 Gästen, die nach! Lienz al lein kamen, waren 2839 Besucher aus dem Reich, das sind fast 20o/o. Das letzte Wort ist in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen, denn auch' im Reiche erheben sich scharfe Stimmen dagegen. Wenig stens hoffen wir, datz von der Einsicht deÄ deutschen Kanzlers etwas erreicht werden kann. Menschlich mutz

verstehen, warum man sich gerade aus Treue zum deutschen Reich in der Zollunionssache dem Hasse und der Feind schaft der Nachbarn ausgesetzt hat. Notge- meinschast heißt eben mit einander die Leiden tragen, aber nicht, sich auf Kosten des Bru ders helfen wollen. Nicht unbegründet ist die Forderung einhei mischer Kreise, den Reiseverkehr von Oe sterreich nach dem Ausland zu drosseln. Es gibt bei uns eine große Masse von Leuten — gerade die kapitalskräftigen, die Jahr für Jahr ihren Urlaub in Italien

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 4
Datum: 13.04.1938
Umfang: 4
und zu Großdeutschland beherrscht vollkommen die Titelseiten der italienischen Presse. Riesige Ueberschriften unterstreichen „das begeisterte und totalitäre Ia Grob deutschlands für Adolf Hitler, das die Wiedervereinigung Deutsch-Oesterreichs mit dem Reich feierlich besiegelt und die geschlossene Einheit und die Macht des Dritten Reiches bestätigt hat". 3$erfanstttKittigdrtt9e. Berlin, 12. April. Der Reichspropagandaleiter der NSDAP., Dr. Goebbels, gibt bekannt: Die gewal tigste Wahlschlacht

für Finanzen über die Aufhebung der Ueberwälzbarkeit der Versicherungs fondsumlage (6. Versicherungsfondsverordnung). n Für die gematzregelten österr. Beamten und Ange stellten. Der Führer und Reichskanzler hat auf Vor schlag des Reichsinnenministers Dr. Frick durch Erlaß an geordnet, daß den öffentl. Bediensteten im Lande Oester reich, die wegen ihrer nationalsozialistischen Haltung von den früheren Machthabern gemaßregelt worden sind, Wie dergutmachung zu leisten ist. n Erlaß über die Einheit

der Rechtsprechung. Reichs- juistizminister Dr. Gürtner hat an die Iustizbehörden einen Erlaß über die Einheit des Rechtsverkehrs im Großdeutschen Reich herausgegeben: Die Grenzpfähle zwi schen dem Reich und Oesterreich sind gefallen. Im ganzen Reich gibt es nur noch deutsche Gerichte, die im Namen des deutschen Volkes Recht sprechen. n Dr. Dietrichs Dank an die Presse. Reichspressechef Dr. Dietrich ergriff am Montag mittags vor Vertretern der Presse das Wort, um im Namen des Führers sowie des Reichsministers

. Die nach einem Plane des italienischen Senators Ing. Puricelli auszuführende Auto straße Berlin—Rom wird von Rom über Mailand zum Brenner und von dort über Innsbruck nach Mittenwald bezw. Kufstein—Rosenheim ziehen, wo sie den Anschluß an das alte Reichsautonetz finden wird. Die Gesamtlänge dieser Straßenverbindung, die Fahrt Berlin—Rom oder (umgekehrt von bisher 28 auf 14 Stunden verkürzt, wird 1440 Kilometer betragene 762 Kilometer entfallen auf das heutige Großdeutsche Reich. Wie verlaut ft,: hofft

werden aber gewiß ein lustiges Kapitel bleiben in der Geschichte der stürmisch bewegten Frühlingszeit 1938 in den deutschen Alpen. P. TlluÄ Stadt und Land. Seltene AndzetGnnng für Kufstein. Gauleiter attrtfd eingetroffen und Zuvetmd Begrüßt! Besondere Ehre wurde der Stadt Kufstein zuteil. Seit gestern, Dienstag, abends beherbergt sie in ihren Mauern den Beauftragten des Führers für die Volksabstimmung in Oesterreich, Gauleiter Josef Bürckel, dessen Name schon seit der Saar-Abstimmung im ganzen Reich guten Klang

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Alpenland
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Seite 1 von 10
Datum: 09.02.1922
Umfang: 10
, wenn nicht rechtzeitig Hilfe gebracht wird. Dre Sicherung der Lebensmöglichkeit für Oesterreich sei ein- dringendstes Gebot und es sei tief zu beklagen, daß das Geschick (H) dieses un glückliche Land so schwer getroffen habe und nicht die Mit leidenschaft, sondern das eigenste Interesse gebiete Frank reich Oesterreich Hilfe zu bringen. Wien müsie aus der höchsten Not gerettet werden. Man möge nicht diese letzte Gelegenheit vorübergehen lassen, die französische Politik an der Donau zur Geltung zu bringen, morgen wäre

behufs Anknüpfung der Han delsbeziehungen ein und speziell zur Regelung des Verhält- niffes zur russischen Staatsbank. Die Mistern des deutsch- iugoslawWeu Handelsvertrages. Dr. J. Innsbruck, 8. Februar. Am 31. Jänner ist in der Sitzung des jugoflawifchen Par» lamentes nach mehr als einjähriger Verhandlungspause der Handelsvertrag zwischen dem Deutschen Reich und Jugo slawien ratifiziert worden. Hiemit lst sowohl ein im Inter esse des jugoslawischen Handels sowie des deutschen Außen- j fyanöelö

. Das jugoslawische Wirtschastsintereffe ist im Wesentlichen auf das Deutsche Reich gerichtet, das für verschiedene Ar tikel, wie vor allem Maschinen und Eisenwaren, der einzige nennenswert in Betracht kommende Lieferant ist. Auch das politische Interesse tendiert ebenfalls stark nach der reichsdeut- schen Seite hin, da man sich in Belgrad klar darüber ist, daß der Selbständigkeit Jugoslawiens von deutscher Seite her keine Gefahr droht. Die wirtschaftlichen und politischen Gefahren, denen Jugoslawien ausgesetzt

brachten. Es war der Zeitpunkt des „Pariser Diktates", dem sich zwar nur vorübergehend das Deutsche Reich widersetzte. Jugoslawien, eingedenk seiner Entente- Bundespslicht. lehnte es daher unter dem französischen i Drucke ab, mit dem Deutschen Reiche einen offiziellen Han. delsvertrag abzuschließen, sa. es ging sogar noch weiter und sprach sich gegen jegliche Aufnahme der Handelsbeziehungen mit dem Deutschen Reiche aus. ' Inzwischen ist ein Jahr verflossen, und wenn auch in der Haltung Frankreichs

zum Deutschen Reich keine Aeuderung eingetreten ist, so hat sich doch die politische Stimmung in Jugoslawien derart geändert und der Druck der wirtschuft- lichen Situation innerhalb dieses Zeitraumes so verschärft, daß nun endlich die Forderungen der Landwirte so sehr an Kraft gewonnen haben, daß ziemlich unvermitelt der Han delsvertrag zur Annahme gelangte. Der augenblicklich ratifizierte Vertrag stellt zwar nur ein provisorisches Ueberetnkommen mit dem Deutschen Reiche dar. doch bereitet er damit schon

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 03.10.1934
Umfang: 16
Hitler-Regierung nach Oester reich war es auch. In diesem letzteren Fall ist die Gefahr ab gewendet worben durch die einmütige Festigkeit der Mächte. Auch in der Saarfrage steht Deutschland einer geschlossenen Phalanx gegenüber, wenn es zur Gewalt greift, und viel leicht sagt man sich in Berlin doch, daß es Selbstmord wäre, einen Krieg gegen Europa zu beginnen. Einmal, vor zwan zig Jahren, hat sich Europa gegen die Vernunft entschieden — es ist niemandem gutbekommen. Die Liquidierung der Arbeiterbank

?- bestände beendet werden könnte. Witt Deutschland wieder in den Völkerbund? Paris, 2. Oktober. Kürzlich ist in gewissen deutschen Regierungskreisen der Plan ventiliert worden, eine neue „Friedensoffensive" zu eröffnen, um die europäische Sicher- heitssront, die sich immer enger um das Dritte 'Reich schließt, zu durchbrechen. Maßgebende Persönlichkeiten in der Umgebung Hitlers sind nun ziemlich schnell zu der Er kenntnis gelangt, daß die Aussichten sür eine direkte Ver ständigung zwischen Frankreich

und dem Dritten Reich der zeit die denkbar ungünstigsten sind, und daß auch der Ver such, Frankreich von seinen Verbündeten in Mittel- und Südosteuropa zu trennen, vollkommen aussichtslos ist. Unter diesen Umständen trägt man sich in Berlin mit dem Gedanken, eine vollständig neue Taktik einzuschlagen, um auf anderen Wegen zu dem angestrebten Ziel zu kommen. Es handelt sich dabei um nicht mehr und nicht weniger als um den Versuch einer Annäherung an den Völker bund, der gegebenen Falles und im geeigneten Augen

blick bis zur Rückkehr des Dritten Reiches nach Genf führen soll. Die Aufnahme der Sowjetunion in den Völkerbund und die Genfer Vereinbarungen über die Schaffung eines euro päischen Sicherheitsnetzes haben den Leitern der deutschen Außenpolitik eindringlich vor Augen geführt, welch uner meßlichen und vielleicht nicht wieder gutzumachenden Scha den sich das Dritte Reich durch seinen theatralischen Aus tritt aus dem Völkerbund selbst zugesügt hat. Der Sieges taumel, den der brutale Austritt

aus dem Völkerbund seinerzeit im Dritten Reich ausgelöst hatte, ist längst ver flogen. Die deutliche Tendenz der französischen Außenpolitik, den Schwerpunkt der diplomatischen Entwicklung und Neu gestaltung Europas immer mehr nach Genf zu verlegen — gerade wegen der Abwesenheit Deutschlands! — hat die deutsche Diplomatie und noch mehr gewisse einflußreiche Persönlichkeiten der engsten Umgebung Hitlers, wie Herrn von Ri'bbentrop, allmählich davon überzeugt, daß das Dritte Reich durch eine Rückkehr nach Genf

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