- W'^st e n b e rger Sie ist-eine ganz-kleine, veàtzelte Person. Sie betreut das Sommerhaus ihn; Herrn. Sie be treut es, solange die Leute im àwrf zurückdenken können/ Niemand weiß, wie alàegina ist, aber alle entsinnen sich, daß. sie schon à alt' war zu einer Zeit, da ihr Herr noch im Mderwagen um- hergefahren wurde, und inzrviscMsind doch schon wieder aus seinen Kindern errpachswe junge Leu te geworden. Also muß Regina M wohl uralt fein. ì Trotzdem läuft und schafft sie noch wie eine Junge. Zwar ist ihr Gehen
ist sie das, was man eine Perle nennt. Nur fragt sich allmählich jedermann, der sie sieht, warum diese kleine verhutzelte. Min ine? mebr in sich zusammenfallende Frau nicht endlich ihrer schweren Arbeit enthoben und voy ihren., Herrn in den wohlverdienten Ruhestand gesetzt wird. Warum? Das ist eine spaßige, aber auch ruh rènde Geschichte, die Geschichte eines alten Mäd> chens . . ., Man hätte nämlich schon lange davon gespro chen; Regina zu pensionieren. Aber man wollte nicht so unerwartet damit herausrücken
, sondern eine günstige Gelegenheit, abwarten, um sagen zu können: Schau, Regina, wie schwer Dir das alles fällt! Wär's nicht Zeit, daß Du Dir Ruhe gönn test? Da wird Regina eines Tages krank. Das ist ihr ganzes Leben lang nie vorgekommen — wel che Katastrophe also, daß sie flun plötzlich nicht um sechs in der Früh ausstehen und die Hühner füttern und alles in Betrieb setzen kann! Es fehlt nicht viel, und sie saßt es als persönliche Beleidi gung vom lieben Gott auf. Sie »veint und jam mert, und brummt von früh
bis spät: und der jungen M'agd, die man — angeblich nur zur Aushilfe — ins Haus geholt hat, bereitet sie die Hölle auf Erden. Kein Bitten und Betteln, kein Drohen und Schimpfen der gesamten Familie nützt; Regina bleibt dabei, daß sie umgehend sel ber wieder das Zepter in die Hand nehmen muß. Sonst stürzt das Haus zusammen. So liederlich arbeitet die andere, die Junge. Jawohl, wenn man zum Beispiel im Keller den Spinnenwinkel nicht gründlich auskehrt, frißt der Dreck die Grundmauern an. und das Haus
ist hin. jawohl, von heut' auf morgen ist es hin! Und also muß Regina schleunigst aufstehen, hustend und keuchend herumhuschen und auf eigene Faust die Fremde vor die Türe setzen: raus mit Dir und basta. Die Familie senkt ergeben den Kopf, und Re gina schwingt wieder das Zepter — wenn auch mit verbundenem Hals und noch verfchrumpfterem Gesicht. Alles ist wieder gut und beim alten. Und doch ist nicht wieder alles beim alten, denn es geschehen Dinge, die Regina in ihrem ganzen Leben noch nicht erlebt