nicht, wie mühsam meine Geschäfte waren, mit wie großen Gefahren ich oft zu kämpfen hatte. Während Sie die Früchte meines Fleißes in Ruhe genossen, kämpfte ich mit Menschen und Verhältnissen. Ja, ich habe mich mit einer jungen Dame verheiratet, um ein großes Geschäft einzuleiten und um mich vor Entdeckung zu schützen. Indem ich mich mit einem sentimen talen Fräulein verheiratete, das für den Grafen Hardenfels schwärmte, brachte ich Ihnen ein Opfer." „Mir?" fragte Regina entrüstet. „Ich war damals
noch nicht die Gattin Satler's ..." „Aber Sie waren die Dame meines Herzens, die reizende Regina, die ich anbetete. Das große Kapital, das mir in Aussicht stand, war Ihnen bestimmt." „Ein durch Betrug erworbenes Kapital!" „Wie ist denn Ihr William zu dem großen Vermögen gekommen?" fragte Bruno höhnend. „Hat er seine Grundstücke vielleicht auf solidem Wege gewonnen? Und doch sind Sie seine Gat tin geworden. Ob ich eine falsche Banknote aus gebe oder unter erborgtem Namen mich verheirate . . . Beides kommt auf Eins
Sie mit mir, daß der Graf Hardenfels für immer verschwunden bleibe, entdeckte man ihn, so ist William und Regina verloren. Sie begreifen mich doch, meine liebe Freundin? Nicht wahr, Sie begreifen mich, ohne daß ich weitere Erklärungen abgebe. Die Heiratsgeschichte wäre demnach abgetan. Ich kom me nun auf den Punkt, der mich veranlaßte, Sie um eine Unterredung zu bitten. Antoinette be müht sich, mir gegenüber freundlich zu erscheinen, um mich an ihre Fügsamkeit glauben zu machen. Aber ich glaube nicht daran
wenn man, wie wir es sind, gezwungen ist, den Eklat zu vermeiden. Darum hören Sie meinen Vorschlag. Alles, was Sie gegen mich unternommen, verzeihe ich Ihnen, denn es leuchtet mir wohl ein, daß Sie einen gelinden Haß auf mich geworfen haben." „Mein Herr!" fuhr Regina auf. „Still, meine liebe Freundin, ich schließe logisch richtig. Sie haben oft beteuert, daß sie mich liebten ... und ich glaube Ihnen. Ihre Heirat mit dem greisen William ist wohl eine Art Verzweiflungsakt . . ." „Genug! Genug!" „Bezähmen Sie Ihre Aufwallung
," mahnte lächelnd der Agent, pathetisch seine Hand aus streckend. „Sie sind eine Dame von zu geläuter tem Geschmacke. als daß ein abgelebter Greis meine Stelle bei Ihnen ersetzen könnte. Ich habe Sie bedauert, Regina, als sich mein Schrecken über Ihre Verirrung gelegt hatte. Und, Regina, ich liebe Sie immer noch. Man mag sagen, was man will ... die erste Liebe bleibt die beglük- kendste, wenn sie auch durch andere Neigungen einmal beeinträchtigt wird. Ich habe viel schöne und glänzende Damen kennen