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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 28.04.1945
Umfang: 4
die Soldaten.' „So? Wie weißt denn du dös?' „Ich -- ich weiß jetzt augenblicklich uet, vtr mir's g’sagt hat. Ja, richtig, die Hier- iiiigl Mariele hat mir’s g’sagt.“ Regina war plötzlich irülilich geworden. Das hatte seinen Grund darin, weil sic sich sagte, solange Ha oben geschossen \yurde, konnte Ambros nicht gut wegkommeii. Folg lich hatte sie ihn also noch nicht versäumt. Kam er denn überhaupt noch heute? Viel leicht kam er erst morgen oder übermor gen. Dieses Warten ist wie ein Martern. Ambros kam

noch in dieser Nacht. Aus unruhigem Schlaf erwachend hörte sie ein leises Klirren an ihrem Fenster, letzt wieder - und Hann ein perlfeines Atiiiallen des Steinchcns auf den Brettern des Balkons. Lautlos üfiuete Regina das Fenster. Am bros stand unten. Sie verstand nicht, was er flüsterte. Aber dann trat er näher ans Haus, streckte die Arme nach den Balken des Balkons und zog sicii im Klimmzug hinauf. Das alles geschah so geräuschlos, daß Regina selbst cs gar nicht merkte, bis das Gesicht des Soldaten

sich über das ihre neigte und sein heißer Mund den ihren traf. In dieser Nacht hob sich der Schleier des großen Geheimnisses \un Regina Burg- mayr. und es üifnete sieh weit vor ihr das Tor, hinter dem in wunderbarer Größe und Schönheit der Sinn des Lebens sieh ihr offenbarte. Ein Pj.ii Wochen später fuhren die bei den Hnchhichierbiiben auf dem Sonnlech- nerhof vor. Die beiden Brüder sahen ein ander sehr ähnlich, nur war Matthias um ein paar Jahre älter als der Lorenz. Mat thias war bereits verheiratet und hatte da heim

den Hof übernommen. Die zwei Schwestern hatte er schon gut unterge bracht, und cs handelte sich jetzt nur noch darum, dem Lorenz behilflich zu sein, ein warmes Nest zu finden. Dieses warme Nest sollte der Sonnlechnerhof sein und die Er bin Regina. Zunächst taten sie zwar so, als Seien sie tatsächlich nur des modernisierten Stalles wegen gekommen. Und es war nicht abzu- leuguen, daß sie einiges verstanden vom Bauernhaudwerk. Wahrscheinlich aber hat ten sie vorher schon alles besprochen

nusschaticn mußte, i» den er den Bruder mit den ■io.UÜO Mark Milgiit hineinsetzen konnte. Aber es batte den Anschein, als ob sieh der Sonnlechucr bereits ganz kompromiß los überlegt hätte, daß dieser Hochbichler Lorenz eigentlich der richtige Bauer wäre fiir den Sonnlechnerhof uml der richtige Mann für die Regina. Regina selbst war bis jetzt weder vom Sonnleclmer nocli vom jungen Hochbichler erwähnt worden. Wie eine schweigende Uebereinkunft war cs. daß Regina sich dem zu fügen hätte, was in nächster Zeit

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 14.04.1945
Umfang: 4
i/rUeberrechtschutz: Deutscher Roman-Verlag Klotzsche (Bez Dresden) was sagen.“ Er hielt und wandte den Kopf zurück. . Was denn?' ..Wann — kumin-d denn wieder, Ambro»:” ..Im Summer vielleicht!“ ,.Seb ich die /1 denn dnAmbros, du iiinDl i — mich wi-sen Ins-en. wann du (In bist.“ . In. Regina!' Nun lehrt e.' endgültig davon und gleich darauf liatle die Dunkelheit ilm verschlun gen. Regina \willlc nn lii, wie ihr geschah. Sie -land immer noch auf .lern gleichen Fleck und getraut. „Ambros! »chrie Regina erschrocken

, den Kopf, als sie mit ihren hohen Seitritten „Wart doch ein lass 1, ich muß dir ja noch ihm vorheiging. Drüben im heiler leuchteten Flur war niemand zu »eben. In der Speisekammer, deren Tür oft'enstand, surrte der Separator mit hellem singenden: Fon. Regina wurt einen Blick hinein. Die .Milch war »elion langst heriiutergelaul'eu und niemand küm merte siel: darum. Sio drückte auf den He bel des kleinen Motors utul schloß die Tür. Dann weilte sie-vergehen in die gute Stube in der Annahme, den Vater

. Langsam egte und den Rest des Weges zurück, and „lim: daß .»io es wallte, sang sie vor »ich bin, io einer nie gekanntem seligen St im jiiung. Gilt nnd tr j»l -ad leuchteten auf dem Sonnleeluiei-hor die Lichter. Regina »teilte den Schlitten in den Schoppen. »Hell au der breiten Stullliir d-'ii Schnee von den Selm heu and trat ein. ihr war zumute, al» miis»i: dir jeder .Mensch unsebeii, doll et wä hl ihr geschehen war, denn das, was so hell und glückselig in ihrem Innern läutete, da» mußte »hdi

sie den Kopf ein wenig Regina waltete. Di.- .Mutter mußte <s d '■ „Iidlieli merken. Wh kiiel: die .Mutter wandte nun zum zweiten Mal den Kopf and — lächelte. ’ „Spät hist dran, Regina. Die kalte J.uft tut dir aber gut.' Schaust aus wie 'i blü hende Leben und — wie deine Augen leuch ten.. war es schön!“ Regina atmete tief. Dann nickte -Je leb haft und sprudelte heraus: \ „Freilich war’s schön. Der Ambros war Lei mir.“ „Wer war bei dir!“ „Na, der Ambros halt. Der Bachsohmied- AuiBros. Vierzehn Tag

hat er Urlaub g’liabt uml ich hab gar nix g’wußt davon. Eia liliiek, daß ich ihn grnd heut noch getrof fen hab.“ Die Sotiuleehnerm fahr herum. Ja ihrem Gesicht stand Schrecken und Angst. —Du. Regina. Schau zu, daß dös ja der Vater net zu hören bekommt. Es .hat euch doch hoffentlich niemand g’selm?“ „Das war ja grnd das .Schöne, daß uns niemand g’sehu hat.“ „Um Gotteswilien, Madl, was lange mir denn du mit Der Vulcr, wenn (lös er fuhrt :..“ su - Regiua wurde plötzlich hellhörig. Mit schmal geklemmten Augen

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 24.04.1945
Umfang: 2
“, sagte Regina noch völlig bc- weckend an die Türen schlug, vollends ah sich. Und lm nächsten Augen* flammte Licht auf ira Stall. Zum Glück nur nomnjen von dem Schrecken und zuckte Als der Vater am Vormittag gelegent- blick lag sio schon in den Armen Ambros', eine Birne vorne im Futtergnng. Der Senn- dann als er es tat, doch zurück unter dieser lieh in die Küche kam, sagte er: du rinttlrlpi*. ffisfanrini* \fnnrl smilitn sinn Ipnhnop hpfrnt. sIpii RtAll. r(n»iilit«nnn» flßUt' HflCllt llUtt lOll (llCtl

bAl(i QUfKQ Berührung. Ambros konnte schon wieder lachen. weckt, weil ich ein Trank!'braucht hlltt für den Rappen. Ich hab Ihn aber gut abge rieben, und heut ls er schon wieder gut.“ Regina fühlte, wie sie weiß wurde wie die Mauer, Es war gar nicht auszudenken, vor was geschehen wäre,, hätte der Väter wlrk- Ein dunkler, tastender Mnnd suchte den lechner betrat den Stell, ihren und fand Ihn nnch gleich. Ihre Arme Regina glaubte, das Blut ln ihren Adern noch das andere. Während der Vosperzoit

um das Mädchen. „Aber einmal muß er es ja doch orfah- “* früher der Inspektor immer getan hatte, und Lebeasfrlsehe, und als sio einmal hoi und ihm sagen, daß ich immer auf ihn Was geschah jetzt! Regina wußte nichts ron. Ambros.' l-’iir dio jungen Gutsmügdo hatte er keine ihren heimlichen Zusammenkünften einem warten werde*. * ’ davon, daß eines der Pferde am Abend ein „Meine Güte, da wird er binnen ein denn Ambros dachte an Regina und fremde Ehepaar begegnetcu, das in Birkoti- Trotz aller guten Vorsätzo

- diese Nacht paar leichte Kollkanfftlle gehabt hatte, wes- Zorn.“ lieh seinen Entschluß wahrgemaoht und m den morgigen Tag. zell zur Kur weilte, blieben diese zwo! war an ders als die anderen Stunden. Sie wegen der Bauer jetzt nochmal nach- „Dös derf uns aber nix ausmachen, Am. hätte sie dann ln der Kammer nicht vor- Ambros und Regina wurde zwei ueue Menschen stehen und schauten dieser wuu- fühlten beide die dunklen Nöte des Blutes, schaute. Sie dachte nur, daß er aus Ir- hros. Es kommt allwell bloß

auf uns zwei gefunden. Schon würde die erste Kerbe ire- Menscheu. Wer das Mädchen in diesen dervollen, blonden Jugend nach, die ihre und doch hatte Regina noch nicht den gendeinem Grunde Ihre Abwesenheit in der an. Was will er denn maeh'n, wenn wir net schlagen in das Leben dieser jungen Liebe lagen genauer ansohaute, dem mußte die Stirn so frei uud stolz dem Wind entgegen- Mut, dem Geliebten gänzlich zuzufallen. Sie Kammer bemerkt hatte und sie nun suchen voneinander lassen! Er kann mir höchstens

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Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 31.12.1925
Umfang: 16
Leben ausreicht? Ge traust du dich, d as Kind für «in Loben glück lich zu machen?' „Mit Gottes Hilfe getioau' ich mir das und stüb Hab' ich das Mädchen wie niemand sonst auf der Wellt.' „D a s ist schön ....Das paßt mir jetzt haanZenau in meine Rechnung . . . Sag', wie heißt du eigenEch? Karl, nicht wahr?' „Rein — Konrad.' „W'o, Konvad, Heirat' die Regina, ador bald — und mach' sie glücklich; vielleicht komm' ich dann auch wieder zu meinem Herzemsfriedon', — die Stimme des Arten klang jetzt weich

und freundlich — „ich wünsch' euch alles Glück, das ich entbehrt hob', hundert- und tausendfach.' „Aber, sag' mir g'rad', wer bist du denn?' bat der Jüngling. „Frag' mich noch nicht. Ich werd' diir's später sagen . . . Das Geld, welches ich der Regina geschenkt Hab', nimmst einmal vor läufig in Verwahrung und gibst ihr nur 4000 Gulden, daß sie die gekündigte Schuld abzcch- lien mag; das Übrige kannst ihr nach der Hochzeit zuschreibm lassen. Oder vielleicht ist's am besten, wenn sie gar nicht erfragt

- * raten, daß du mich getroffen hast und wer ich bin und wo das Geld her ist — niemand, auch der Regina nicht? Der Regina schon gar nicht!' „Cs bindet mich der heilige Eid.' „Und me' du mich später irgendwo noch oinmal siehst, wirst du mit keiner Si-be und -r.'-t keinem Jucken der Augenwimper meM» lassen, daß du mich kennst?' „Ich hab's ja geschworen.' Wiederum begann der Greis zu ächzm und zu stöhnen, verdrehte gräßlich -die Augen, zit terte am gangm Körper, dann heulte er jam mervoll

.' „Wozu soll ich denn das Geld verwenden?' Kauf' dir «inen Hof ... Aber richtig, wenn du die Regina heiratest, hast ja schon einen Hof. — Steck' cs in das Gut -hinein, kauf' noch Felder dazu oder spar' es auf! Rur glücklich werden müßt ihr mit dem Geld, sonst verlang ich nichts.' „Warum willst du gerade mir und der Re gina das Geld schenken? Wie kommen denn wir dazu?' „Aus die redlichste Weise von der Welt.' „Aber vielleicht ist ein Unglück geschehen und es haben andere Leute einen An spruch ' „Junge

, mach' mir keine Predigten!' herrschte zornig der Greis. „Ich weiß schon, was ich tue — Hab' auch mein Gewissen.' „Du mußt aber doch einen besonderen Grund haben, mich und die Regina so reich zu machen.' „D e n Hab' ich schon.' „Was für einen? Laß mich's doch wissen, gib mir wenigstens eine Andeutung.' Der Alte schwieg. „Du -hast mein« Eltern gekannt und die Stuibenleute, den Hias und die Mariann'', forschte der Jüngling noch dringender, „und auch die Regina kennst du — nicht wahr?' „Ja.' „Woher

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 13.04.1945
Umfang: 2
Roman-Verlag Klotzsche (Bez. Dresden) Regina war zunächst recht erschrocken. Aber als sie den Menschen erkannte, mußte sic recht lachen. „Moin Gott, hast du mich jetzt erschreckt, A mbros.“ ..Du hist es, Rcginat“ „Ja, ich biu9. Geil, da schaust, weil ich huch so weit heroben hin und ’s wird schon Nacht. Aber seit wann bist denn du im Dort', Ambros?' „Heit vierzehn Tag. Urlaub lmb ich.“ Kr glitt auf seinen Schiern näher heran, -ließ dio Stecken in den Schnee, nahm die Mütze ab und wischte

sich mit dem Hand rücken über die nasse Stirn. ..Als Soldat liab ich dich uoch gar net g'schn, Ambros. Da schaust ganz anders all-5.' „Sot Wie denn?“ „Größer mein ich.“ „Weil ich halt gewachsen hin in dev Zeit, sind ja doch schon zwei Jahre hör, daß ich fort bin. Und da drin heim Barras, da Streckens einen schon.“ ..Klein warst vorher auch net.“ Regina neckte sich ein wenig und lachte. „Ui joggen! Ich geh dir kaum bis zum Hais.“ „Ich steh auch ein hißt weiter oben wie du. lm übrigen brauchst ja auch noch gar

net so groß sein, denn schließlich bist ja gegen mich noch ein Kind.“ Regina .schwieg darauf. Sie war im No- . »mher siebzehn Jahre alt geworden, stand i.uu iiu achtzehnten. Da fragte er in ihr 'innen hinein: AVn- tu-' denn eigentlich noch da her- 'djent I- ja ■n.-hon Nacht.“ da i -ii weiß schon. Hält nimmer rauf- gs-> weit. Aber mit dem Sehlit ten hin ich gleich drunten. Fahr runter mit mir. Ambros.“ , Er faßte es so auf, daß sic wogen der Dunkelheit den Mut nicht mehr hätte, allein zu steuern

, und kam sich vor wie ein gü tiger Helfer in der Not. Ohne langes Be sinnen schnallte er die Schier ab, nahm sie unter den Arm und setzte sich zur Regina auf den Schlitten. Es war nichts! Nichts weiter als ein ra sender Flug durch Schnee und Nacht. Aber Regina Jcbnte an ihm. Er fühlte die Wärme ihres Körpers an seiner Brust, und seine Hand lag um ihre Hüfte. Und sie waren su allein in der Nacht voller Schnee, es war mit einem Male wie eine Fahrt durch tau send niegekannte Seligkeiten . . , Als sic

unten ankamen und der Schlitten langsam ausgelaufen war, war ihnen bei den zu Mule als seien sia verzaubert wor den, als dürften sie nicht aufstehen jetzt, als müßten sie so aneinandergeschmicgi, bleiben, Körper an Körper, weil sonst der Zauber zerbrach, Regina streifte einen Handschuh ab und legte ihre Hand auf die Hand des Soldaten Ambros Braudinüller. Eine lange Weile blieberi sie so, bis Axubros entstand und seine Schier wieder ansohuallte. „Ein Stück! haben wir noch den gleichen Weg“, sagte

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 01.05.1945
Umfang: 2
. In tiefem Leid: Valentine Clement, geb. Gi rardi, als Gattin: Pepi Cle ment und Ilanny Gtsinunn, als Kinder; Dr. Ötbnmr Gls- maun; Schwiegersohn; Robert Glsmanu, Enkel; auch Im Na-' men aller Übrigen Vcrwand- > ten. Vahrn, lm April 1945. Und dos Me* tyM wettet... 52 Roman von Hans Ernst orheberrechtschutz: Deutscher Roman-Verlag Klotzsche (Bez. Dresden) Auf dem, Heimweg begegnete die Guts frau dem Mädchen Regina, das auf dein Feldweg dahinging, gesenkten .Kopfes und wie In schwere Gedanken versunken

. Frau Ilona kannte das Mädchen eigentlich nur vom flüchtigen Begegnen, und da war es immer so. daß sic heruntergeschaut hatte vom Sattel ihres Pferdes. So neben ihr stehen und neben ihr gehen, das konn te sie heute zutn ersten Male. Und weil sic vermeinte, daß Regina irgendwie traurig sei — was ja auch begreiflich gewesen wäre — glaubte sie irgendeinen Trost sa gen zu müssen, der ihr, kaum, daß sie ihn gesprochen hatte, billig genug vorkam. Alan soll in großen Zeiten nie zu billigen Worten greifen

, dachte Frau Ilona und er staunte doch ein wenig, daß dieses Mäd chen nicht trostbedürftig sein wollte. Regina zeigte zunächst Erstaunen. Woher wußte denn die Gutsfrau überhaupt von Dingen, von denen sie glaubte, daß sie ihr und des Ambros tiefstes Geheimnis seien? Vielleicht deutete Frau Ilona dieses Er- .stauntsein gleich richtig oder sie wollte eine Brücke des Vertrauens nufbanen Jena sie sagte schnell: „Du brauchst dich vor mir mcht ver stecken. Regina. Ich weiß, daß ihr beide, du und Ambros

, euch liebt. Und cs sei auch gleich zu deiner Beruhigung gesagt — ich weiß es von Ambros selber. Du kannst und darfst ruhig zu mir sprechen oder zu mir kommen, wenn dich etwas bedrückt.' Regina spürte plötzlich eine eigenartige Traurigkeit. Warum sprach die eigne M»t- nicht solche Worte zu ihr, sondern eine ii Linde Frau, deren Leben sich in gan/. „udercn Bahnen bewegt hafte, und die doch weit entfernt sein mußte von den klaren und einfachen Vorstellungen, mit denen ihr eigenes, unroniantisclies Leben

behaftet war. Und noch etwas dachte Regina in die sem Augenblick. Warum hatte Ambros ihr nicht initgetellt, daß er mit der Gutsfraii iiber ihre Liebe gesprochen hatte. , Vielleicht war nur oberflächlich die Rede davon, und er hatte darauf vergessen, in der flüchtigen Stunde zwischen Tau und 'lag. die die Stunde des Abschiedes war, zu der er sich vor dem Abmarsch nur linier schweren Umständen hatte frei,»gehen kön nen. Wie gut. daß diese Stunde noch in ihr Leben gefallen war. Gut für ihn und gut iiir

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 12.04.1945
Umfang: 2
lich zu. Es kann auch sein, daß eie nur über dio Art des Mannes lächelte, aus dem mehr Unruhe als Zorn heraussclnie. Und das eben war der Frau fremd, denn wann war denn dieser Manu jemals unruhig ge wesen oder gar unsicher und ängstlich? Ja, hatte nicht gar etwa» wie Angst, aus ihm herausgesehrien, Ang-i vn,- i-iwa- Unab wendbarem! Jedenfalls wußte man Bescheid, -laß der Name Ambros Brandnnilier auf den Bauern u-le ein rotes Tuch wirkte. Regina begriff dies nicht, denn der Vater

war doch sonst nicht leicht ans der Fassung zu bringen und war ihren Wiiiisr-ben fast immer zugiingig. Ja, es War etwas Eigenartiges um dieses Mädchen Regina. Sie war so sehr mil den zwei Menschen verwachsen, die ihr Vater und Mutter waren, daß lauge Zeit für sie überhaupt kein anderer Mensch existierte, wenigstens nicht in dem Maße, daß cs ihr Leben in irgendwelcher Form beeinflußt hätte. Die geweinten Tränen mn den Baeli- -chmiedbuben waren mehr oder weniger _ neue kindlichen Trotz entsprungen, der Grab. Sio

hatte Augst um die eigenartige noch nichts weiß um jenes tiefere Leid, um Schönheit des Mädchens. iiuu ströme diese Welle wieder verjüngt und stark anf die beiden zurück. Allerdings, was die Liebe der Eltern zu dem herai,wachsenden Mädchen Regina be traf, so war sie sehr verschieden. Des Houulechuers Liebe wur zu stark mit Stolz gepaart, und nichts schmeichelte ihm mehr, als wenn jemand ihm die Schönheit des .Mädchens pries. l)a flogen seine Gedanken zie-Isneimnd nach einem jungen Menschen, der Regina

ebenbürtig wäre; nicht im Aeußcren, sondern \vn= die Abstammung betraf und den Reichtum. Dabei dünkte ihm, daß keiner von allen gut genug sei für dio Regina und für den Souulechnerhol'. Und es rührte ihn an wie Eifersucht, wenn *-r die Lljeke der jungen Burschen sah. wie sie hungrig an der Schönheit des Mäd chens hingen. Die Matter aber war dem Mädchen mit einer beinahe schmerzhaften Liebe zugetan. Vielleicht war ihre Liebe auch nur Dank an das Schicksal und dem Mädchen gegen über, weil ihr Leben

durch Regina erst einen Sinn bekommen hatte und weil diese Regina soviel Licht um die alterndo Frau verbreitete, daß sie die ganzen Jahre wio ein Geschenk Gottes betrachtete. Oft hatte Frau Therese Angst, daß diese.- Lieht einmal zerschlagen werden könnte und dal) es dann dunkel sei wie in einem dessentwilleu Tränen fließen' Bestimmend für ihr Leben waren der Vater und die Mutter. Von ihrer Sorge lühlto sie sieh ungerührt und vou ihrer Liebe getragen. Sie selbst liebte die beiden mit einer Liebe, als hätte

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 11.06.1937
Umfang: 6
mit Katharina ein Ende hatte, suchte er ein anderes Mädchen. Und zwar gefiel ihm besonders gut die 26jährige Regina. Am 1. März suchte Hinterbauer Regina aus, um mit ihr ins Kino zu gehen. Im Kino trafen die beiden Katha rina. Karl kümmerte sich nicht um die frühere Freundin, sondern brachte «mö «prej Das Freiluftboxen im Wambräugarten beginnt heute Punkt 8 Uhr abends. Ende 10 Uhr. Die Förderer des Boxklubs haben auch bei dieser Veranstaltung freien Eintritt, die ordentlichen Mitglieder zahlen die Hälfte

. Den Hochsprung gewann R. K. Kennedy (C) mit 1,885 Meter. Regina nach Hause und machte ihr unterwegs einen Heiratsantrag. Regina aber sagte, sie sei schon vergeben, und er solle doch lieber bei Katharina bleiben. Nun suchte Karl Katharina auf; aber von ihr bekam er nur Vor würfe wegen seiner Untreue zu hören. Darauf setzte er sich aus sein t ahrrad und fuhr davon. In Eggelsburg stieg er vom Rad, ging zum farrhof und zündete einen dort lagernden Strohhaufen an. Die Scheune geriet in Brand und die Flammen

der Beziehungen zu Katharina und der Korb, den er von Regina erhalten, ihn so tief gekränkt hätten, daß er seinem Leben ein Ende machen wollte. Da er wegen Brandlegung sowieso aufgehängt würde, habe er das Feuer gelegt, denn zum Selbstmord sei'er zu feig. Nach Ansicht der ärztlichen Sachverständigen ist Karl Hinterbauer für seine Handlungen voll verantwortlich. Die ehemalige Geliebte erschossen. h. Wien, 11. Juni. Vor dem Schwurgerichte hat sich heute der 58jährige Süd- früchtenhändler Domenico

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Bozner Tagblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 02.12.1944
Umfang: 8
Wic- derseh’n!« . • i Burg Sclilandersberg im Viuschgau Federzeiclnumii von Lieselotte Popp Es ist allemal besser, mutig drauf los zu gehen als bedächtig. Ernst Moritz Arndt Weinbauern Ln Not Von Richard Staffier „Land' so viele Höfe ersteigern konnten. Gewiß ist damals eine üble Zelt ge wesen, wie die Rebenseuche die Wein gärten befallen hat. Aber schon wenige Jahre nach ihrem Ausbruch ist ein Imbiß. Auf seine oder ihre künftige Ver einsamung kam Regina nicht mehr zu reden, doch lag sie fragend

perlichkeit ruhig unter den Töchtern der Altbauern irgendwo um eine Bäuerin umsehen. Natürlich, wenn für dich das Heiraten gar so hart ist, dann ist’s freilich ein schwerer Fall. Aber ich muß jetzt heimgehen. Mit dem Ge scheitsein hab ich mich heut lang genug verhalten.' ' „Leb wohl Regina. Ich dank dir halt vielmals für deine letzten Tröstungen.“ „Nichts zu danken.' Mandelbaumes auf.. weiß wie Schnee. Märzveilchenduft wehte über die auf quellende, morgenfrische Erde. Der Jörg arbeitete in der Geisterlei

:. Mit starken Weidenruten band er das Weingartengestänge an den Holzsäulen fest. Nebenan, einen Steinwurf weit von ihm. war Regina in der Mairhofleit mit Rebenbinden 1 beschäftigt. Beide arbeiteten emsig und hingebungsvoll. Um die Halbmittagszeit schalteten sie nach dem Gesetz des Landes die üb liche Stärkung ein. Regina ließ sich auf einer rohgezim merten Bank ohne Rückenlehne nieder und kramte aus ihrem Handkorb aller lei Eßbarkeiten aus. Der Geisterhofer nahm der Einfach heit halber auf einem kleinen

Holz bündel Platz. Sobald -er den ersten Hunger gestillt hatte, litt es ihn nicht länger auf seinem Holzbündel. Er hatte am Fuß einer sonnigen Mauer einige Märzveilchen gefunden, die hatte er auf den Hut gesteckt und so geziert schritt er gegen die Nachbarieit. „Laß dir’s gut schmecken, Regina, du hast dein Essen heut’ ordentlich ver dient.' „Ach. 's Arbeiten hat mir immer noch Freud gemacht. Fein ist’s auph da her oben, man hat hier eine schöne Aussicht in das Tal und auf die Stadt. Schon

. So was tut man doch nur, wenn man noch ganz jung ist. wenn man auf den Tanz platz geht und sich verliebterweise an den Fingerspitzen hält. Ich fürcht, .ich bin trotz meinen achtundzwanzig Jah ren ganz rot geworden.' „Ach was, das sieht da heroben ja niemand. Warum soll ich nicht wieder iung werden? Meinst du nicht auch?“ Regina behielt die Veilchen. Hernach gingen sie wieder an ihre Arbeit. Noch mehrere Tage hatte Regina in der Mairhofleit zu arbeiten. Am letzten Morgen bemerkte sie zu Jörg: „Mir tut’s

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Seite 2 von 2
Datum: 18.04.1945
Umfang: 2
Sohönwltz; HauptschrUtlclter; Al fred Strobel; Chef vom Dienst: Hermann Flak; für den Anzeigenteil verantwortlich: Hans Mohnes (sämtliche ln Bozen-Erixen) Und das JUfo&n tyM wivUc... 41 Roman von Hans Ernst Orheberreehtschutz; Deutscher Boman-Verlag Klotzsohe (Bez. Dresden) Daheim hatte sie nie mehr ein Wort über Ambras gesprochen. Die Mutter hatte sie auch nie mehr gefragt, hatte in der ersten Zeit nur zuweilen forschend ihre Augen lm Gesicht des Mädchens haften lassen, und Regina wurde die ersten

paarmal etwas ver legen dabei. Aber mit der Zelt gewöhnte sio sieh daran, ja, sie brachte es zu einer Meisterschaft im Verbergen dessen, wn» niemand wissen durfte. Und doch war Regina unruhiger denn je- Früher war sie zum Beispiel niemals nach der Bachsehmledo gegangen, und nun fand sie den Wog so oft dorthin. Sie befreundete sich mit den Kindern der Bärbel und sie schaute gern die Geschwister des Ambros an, aber es war keines so wie er. Die Kinder in der Schmiede waren mitt lerweile auch schon groß

, weil sie anmihmeu, daß die Sonnleohnertoohter des Gallus wegen käme, der fast gleichaltrig mit ihr und ein stram mer Bursche war. Einmal fragte der Llaehsehmied das MUd eben; „Was sagt denn ilejn Vater, wenn du so oft zu uns kommst 1 ' Da verplapperte sieh Regina, indem sie unbekümmert lachte; „Er weiß es ja gar net.“ „Ah, darum. Aber wenn er’s wüßt!' Regina schob dio Unterlippe vor, mul es suii aus wie eiu trotziger Widerstand. Plötz lich wirf sie den Kopf hoch. „Der Vater mag euch net leiden. Warum

. Oh, er kannte sieh aus und dachte sieh seinen Teil. Er schaute dieses blühjunge Menschenkind mit ge mischten Gefühlen au und wußte nicht recht, welchem Gefühl er am meisten nach geben sollte, dem des Stolzes oder dem des Mitleids. Da fragte Regina unvermittelt: „Wann kommt denn euer Ambros wie der ln Urlaub!' „Warnmf' Da wurde Regina rot bis unter die Haar wurzeln. Sie ärgerte sich, daß sie ihre Neu gierde nicht besser im Zaum gehalten hatte. Irgendwie aber hatte sie Vertrauen zu dem alten Manne, der sieh

seiner Gefühle mit einem Male klar war. Er war stolz auf sei nen Sohn, dem so ein prächtiges Menschen kind iu Liebe zugeneigt war — und es war Mitleid mit dieser Regina Burgmayr, weil in« Lieben als ein abwegiges Verirren be- trachtet werden würde. Und so wie er den honnleehnor kannte, war Wille und Zorn genug in dem Manne, seine Tochter wieder hinzureißen auf den richtigen Weg. „Ich weiß net wann er kommt, der Am bros . sagte er dann. „Kann sein bald - kann aber auch sein erst im Herbst

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Seite 2 von 2
Datum: 16.04.1945
Umfang: 2
: Direktor Kurt Schönwltz; .Hauptschrittleiter: Al fred Strobel; Chef vom Dienst; Hermann Ftnk: für den Anzeigenteil verantwortlich: Hans Mohnes (sämtliche In Bozen-Brixen) Und dos jC efon yM weitet Roman von Hans Ernst Drheberreclitschutz: Deutscher Roman.Verlng Klotzsche (Bez Dresden) „Es kommt attweil drauf an, was es für ein Mensch ist. Wenn es der Richtige ist. laßt sieh vielleicht schon drüber reden.“ ..Der Richtige ist cs ganz gNviß, Mutter. Das fiiht ich da drinnen —“ Regina lachte vernünftig

. Weil dir jetzt der vom Buch sehuiied den Kopf ein biss’t vordreht hat, rennst gleich alle Vernunft iiher den Hau- len.“ ,..,o iuui .v.. U u — ..va. uu Regina bewegte iu iingeiiiengtem Nach- _ _ WvuiJ klopfte -ich mit gebogenem Knöchel denken die Brauen. Dann schüttelte sie |em. Wahrscheinlich weiß er, daß der Sonn- an di« Brust. „Da drin' im Herzen is die 1‘oftig den Kopf. Icchnerhof ein warmes Nest wäre.“ „Ich seil auf einmal alles ganz klar, Mut- st '«Mos ungerecht, Mutter. Kein ler. War der Ambros nur net vom Bach

. Mein Colt, Dirndl. MR denn du ganz von Gott verlass«»I Was glaubst denn, daß der Valor saget, wenn er es wüßtl“ ..Gauz richtig, Regina. Düs ist cs. Auf den Sonnicehncrhof gehört ein richtiger Bauer, einer, der selber aus einem Hof raus ist und der sein Handwerk verstellt.' „Frag doch die Gutsfraü, ob der Ambros -«in Handwerk versteht.' „Sie wird wahrscheinlich ja sagen. Aber ihm fehlt auch die Lieb’ zum Bauernbund werk, sonst hält* er es not im Stich lassen .Der Vater hat mir noch selten einen und wär

zu den Soldaten gegangen, wo er »ix tun braucht den ganzen Tag und wenn es Nacht wird, hinter den Kitteln herlauft.“ Regina spürte plötzlich einen Stich im Wunsch abg’scblagen. Und — vielleicht vor -teilt mich der Vater besser wie du.' Das letzte sagte Regina so, als wenn sie beleidigt wäre. Und weil Frau Therese dar 1111 sehwieg, setzte Regina sich mit einem Ruck im Bett und faßte nach den Händen der Mutter. ..Sag. Mutter, du mußt es doch wissen, io das ist! Du und dor Vater habt euch auch gern g’habt

.“ Hier hätte Frau Therese nun ,-Ine lang'- i.e-ehichte erzählen können, die Geschieht« ir«s verlorenen, liebeleeren Lebens niiiu- > ' 1 . Aber das war nicht die Stunde dazu ■ nd Regina war noch zu jung, um solch« ' «e i-: zu la-gjeilen. Darum lenkte sie ah. - !l - 'amu,-! all«- gleich so wichtig. 'ir:.>i. !ii-i,k ilm-h „in ni— VI nach und sei weißt, Mutter, er hat net einmal zu mir g’sngl. drtß er mich gern hält, oder so.“ Wie ein Aufatmen ging e» durch die Frau. /«Na also, was phantasierst

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Tiroler Volksbote
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Seite 10 von 24
Datum: 05.12.1909
Umfang: 24
! Du hast ein gutes Herz wie deine Mutter — gut wohl, aber schwach ist sie gewesen und das war das Unglück — still, still! Höre mich an, davon wollt' ich eigent lich nicht reden, sondern von der Swiben-Regina... Also merk' auf! Ich gib dir zwanzigtansend Gulden in die Hand und die bringst du der Stuiben-Regina — der Tochter vom Stuiben-Hias und der Mariann'; darfst aber nicht sagen, wo du das Geld her hast, sondern bloß, daß es ihr gehört.' Eine Weile, starrte der Jüngling den Alten'mit offenem Munde

als ihm der Alte den Geldhaufen zuschob, kam wieder Leben in seine Gestalt: „Und das alles gehört der Regina? Es ist rein nicht zu glauben,' rief er jubelnd; „jetzt braucht sie den Rein- prechter Philipp nicht mehr zu heiraten, jetzt kann sie tun, wie sie will . . . Ist das ein Glück! Ich kann's gar nicht fassen.'—Ist das eine Freud'!' Der Alte musterte den Jüngling mit scharfen Blicken, dann sagte er heftig: „Für wen ist's ein Glück und eine Freud' ? Für dick? Ich mein' doch wohl für die Regina

... Hoffentlich kann ich mich auf dich verlassen!' Der Bursche wurde rot bis an die Ohren und sagte im beleidigten Tone: „Ich bin immer treu und ehrlich gewesen. Lieber, als einen unredlichen Heller angreifen, tät' ich mir die Finger ab hacken . . , » Wenn's nicht für die Regina wär', würd' ich dein Geld ftisch .nimmer anrühren, könntest machen damit, was du wolltest.' „Hoho, Junge, nur nicht hitzig! . . . Aber du scheinst ein großes Interesse für das Mädchen zu haben .... Ist das bloße Nachbarschaft

oder steckt was anderes dahinter?' Der Bursche wurde noch roter und stotterte: „Ich ... ich ... die Regina... Ich gönn's halt der Regina, das Glück.' „Ich merk' was. Das Mädchen ist dir nicht ganz gleich gültig; — sag' ja oder nein!' drängte der Alte, „ich muß es wissen, damit ich mein Verhalten danach regeln kann . . . . es handelt sich um meine Ruhe.' „Ja — wenn du's schon wissen mußt — ich Hab' die Regina gern . . . brauch' mich nicht drum zu schämen.' „Und das Mädchen? Weiß es um deine Neigung

? Was sagt es dazu?' „Die Regina mag mich auch gut leiden... Wir sind eigent lich schon Handeleins miteinander gewesen; haben ausgemacht, noch ein paar Jährlein tüchtig zu sparen, bis dort wären auch die dreihundert Gulden von meiner Mutter aufs Doppelte an gewachsen und wir hätten es wagen können... Da sind aber auf dem Stuibenhof die Gelder unruhig geworden und die Regina soll auf einmal viertausend Gulden herauszahlen. Wo denn her nehmen? Der Hof war schon unter dem alten Bauer über schuldet

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Volksbote
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Seite 8 von 16
Datum: 24.12.1925
Umfang: 16
ist, sirch die Gelder nicht mehr ruhig.* „Was? Die Mariann' ist gestorben?* heulte der Greis auf. „Oooh, die Mariann'! — die Marionn'l.... Barmherzig« Gott, DerzÄhunigl Das Geld! Das ver fluchte Geld! . . . Alle -Men daran ver derben und sterben.'^ Bestürzt schaute der Jüngling aus den M- ten. Nach ein« Weile sagte er im düsteren Ton: „Die Regina hat jetzt bös« Zeiten und.. .** „Die Regina! Die Regina I — Das liebe, liebe Kind!' unterbrach ihn der Greis in - heißer Erregung. „Sag', ist sie groß und brav

-m mben, kein unredl- >:r Kreuzer — ich kann damit tun, was ich will.' Mit diesen T?orte riß der AÄe ein Boden- b' rw'f, halte eine dic'? Briestasch^ aus donr Versteck und begann die großen Bank noten <asf den Tisch 'u zählen. Der Bursche rf'-'uife mit weitgieöffnstsn Augen zu, bracht« aber vor Staunen kein Wort hervor. Erst als ihm der Alte den Geldbußen zuschob, 5c wieder Leben in sein- Gestalt: „Und das alles gehört der Regina? Es ist rein nicht zu glauben,' rief er jubelnd: „jetzt braucht

, als einen unredlichen Heller .Mgrei- fen, iüt' ich mir die Finger abhacken .... Wenn's nicht für die Regina wär', würd' ich dein Gell» frisch nimmer anrühren, könn test machen damit, was du wolltest.' „Hoho, Junge, nur nicht so hitzig! .... Alber du scheinst «in großes Interesse für das Mädchen zu haben . . . Ist d a s bloße Nach barschaft oder steckt was anderes dahinter?' Der Bursche wurde noch roter und stot terte: „ Ich ... j a, .. die Regina ... Ich gönn's HM der Regina das Glück.' „Ich merk' was. Das Mädchen

ist dir nicht ganz glleichgiltig; — sag' ja ober nein!' drängte der Alte, „ich muß es wissen, damit ich mein Bochalten darmach, regeln kann . . , es handelt sich um meine Ruhe.' „Ja — wenn du's schon wissen Mußt — ich Hab' die Regina gern — brauch' mich nicht drum zu schämen.' „Und das Mädchen? Weiß es um deine Neigung? Was sogt es dazu?' „Die Regina mag mich auch gut leiden . . Wir sirtt) eigentlich schon hrmdeleins mitein ander gervofm: haben ausgemacht, noch ein paar Jährlein tüchtig zu sparen, bis dort wären

auch die dreihundert Gulden von mei ner Mutter aufs Doppelte angewachsen und wir hätten es wagen können ... Da sind aber auf dem Stuilbenhof die Gelder unruhig geworden und-die Regina soll auf einmal vt. .tausend Gulden hor-nszahlen Ho denn hernehmen? Der Hof war schon unter dem alten Bauer überschuldet und seitdem sind die Güter um «in Drittel im Werte gesun ken. Da blieb also nur «im Ausweg: Gold zu heiraten.' „Ja, Geld zu heiraten!' schrie der Akte wieder in aufbrausendem Zorn. „Geld! — Gold! — Geld

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 16
Datum: 15.10.1916
Umfang: 16
7 M. 26. Mazzolini Frieda, Hausdienerskind 2 I. I. ^ Gerta Werner und. ihr Vater waren, eben falls nicht in. der Stimmung,, äuszureiten. Sie'hätten es nur. Regina Zu Gefallen getan. Da diese absagts/Mieben auch sie zu Hause. Man wärtete^gewannt auf die neuen Zei tungsberichte. ... Gerta Werner vertiefte sich mit großer Un^ Me^jn dieselben. Und die Unruhe trieb sie denn, auch zu Maina. . , Diese chatte es heute in der Stille ibras Ar- ^beitszimmers nicht ausgehalten. Ihr war; als ruckten die Wände immer näher

an sie her- iür. Sie war hinausgegangen in den Garten 'Ahd promenierte da auf und ab. ^7? -7.'- ^0 traf sie Gerta. .. ^ 5 -Die- beiden Freundinnen kanien »ich ent- gegen. ^ ^ >-- ^,Du willst wir wohl Vorwürfe' ntächen,'lie be Gerta, weil ich^ heute Morgen nicht mit äusgsritten bin?', fragte Regina, nachdem sie die Freundin herzlich begrüßt, hatte,.-j,- ' Gerta schüttelte den Kopf. Auf ihnm-rei zenden Gesicht, das so anmutig von blondem Kraushaar umgeben war, lag heute'ekn ern ster Ausdruck. Sjß schob

siehst auch so ernst aus u. Mama weint schon im Voraus.- Denke dir, unsere! Regimentes sind heute Morgen gar nicht ausgerückt. Leut nant von Trebin und einige andere Offizier waren heute bei uns An Tisch geladen, Haben aber alle abgesagt wegen dienstlicher Abhal tung. Natürlich sind die Offiziere stark in Anspruch genommen. ^ du heute schon ei nen von ihnen (''eben?' , „Nein, Gerta, ich bin noch gar nicht aus dem Hause gewesen/ . .Gerta.stieß.einend zitternden Seufzer aus. - ,,Ach, Regina — 5venn

sie fort müssen — in den Krieg ^ ich weine mir die Augen aus!' Mit starren Augen sah Regina vor sich hin. „Tritt das Furchtbare wirklich an uns her an, dann Hilft'nichtis', als tapfer sein, Gerta. Mit einem wehen'Äächeln sah diese in Re ginas Gesicht. - „Das sagst du, Regina.'Nr wird es leicht, tapfer zu sein. Du hast za keinen lieb, der mit fort muß.' . - In Reginas Augen trat ein . seltsamer Schein. - - . . ^ ^ - > „Und du — Gerta? Hast denn du einen lieb?'.. .. . ' / ^Gerta neigte das. Haupt

. Ihr liebes Ge- Ncht war sehr bleich. „Ja, Regina — so lieb, daß ich sterben müß te/ wenn er fallen timrde.' Regina legte den Arm um dte zierliche Ge stalt. ^ . „Es ist Trebin/-Nicht 'wahr, Gerta?' es, wt Diese würgte die aufsteigenden Tränen hin unter, aber ihre Augen - schimmerten feuchl- „Dir kann ichs ja sagen, Regina, du Plau derst es nicht ans. Ja — as ist Trebin. N habe ihn schon lange lieb. Und er — ach, gina, das weiß man doch — man fühlt ohne daß es ausgesprochen wird' er mich anch lieb

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 01.11.1935
Umfang: 6
« EröfsmgMrWeit« i« mserer SM Cafe Promenade: Täglich von 2t bis 22.1s llhr Konzert Ugolini. Nachher Tanzreunion in der Dancing-Bar Cafe Westmiaster: Tagl. ab 20.30 Uhr Konzert, laverna Sphinx: Allabendlich Tanz. Rist. Ouarazze: Sonntag und Montag nachmjj. tags und abends Tanz und Stimmung Theaterkino: „So endete eine Liebe' Sino Savoia: „Regina' Sternkino: „Soldaten' « l Theaterkino. Heute der historische Grobtoiim »So endete «ine Liebe- mit Paula Wessely, Willi Hori und Gustav Gründgens in den Hauptrollen

Ponchielli: Die Litauer, Ouverture; Mascagni: Mein erster Walzer: Bach: Ariel, Finale; Schu bert: Ave Maria; Urbach: Melodien von Rossini. nachmittags von lö bis 18 llhr Cherubini: Lodoisca, Ouverture; Jpolitow-Jva- now: Arabischer Tanz und Georgischer Marsch: Bizet: Die Arlesienne, 2. Suite; Schubert: Sym phonie in B-Moll (unvollendet), Allegro mode rato, Andantino: Rachmaninow: Vorspiel; Ros sini: Wilhelm Tell, Ouverture. , Sino Savoia. Ab heute „Regina', ein Film Gottfried Retterschen Motiven

von Erich Wasche Luise Ullrich, Adolf Wohlbrück nnd Olga Tschechow in den Hauptrollen. Der Film beginnt an Bord à Ozeanriesen, der den jungen, erfolgreichen Jngenim Frank Reynolds aus dem Lande der unbegrenzte Möglichkeiten in die Heimat zurückbringt. In der h« mat begegnet ihm im Hause seines Onkels Regina. Z ihr findet Reynold was er sucht:- den unverdorben« schlichten Menschen. Tagelang beobachtet er Regina im wird von ihrem Wesen so gefangen genommen, dz' er sie eines Morgens küßt und der völlig

UeberrM ten sagt: Ich liebe dich; ich mache dich zu meiner II« nen Frau. Ein paar Stunden später ist Regina sp»i los verschwunden. Mit Mühe gelingt es Franc ReiM ihren Ausenthalt zu erfahren. Mit seinem Auto jagt e Regina nach,,und in einigen Wochen ist sie seine Fron Aber verschiedene Kräfte sind ani Werke, um den beidi. Liebenden, die schwersten Prüfungen aufzuerlegen. Na deren Bestehen finden sich die beiden zum zweitem»- für ihr Leben. Ein Film, der etwas mitgibt, von d« etwas haften bleibt

, dessen Worte und Bilder für ' räume Zeit in uns fortleben. Es gibt nicht viel so! Filme im Jahr. Eine Hauptursache für das Geling! dieses Werkes ist, daß große Aufgaben aus große steller stießen. Ueber allem steht die Regina der Lud Ullrich. Sie wächst hier zu ihrer bisher reifsten Film leistung heran. Man möchte Höhepunkte Herausgreil! und findet kaum eine Szene, die nicht das Erwähn! verdient. Adolf Wohlbriicks Stame ist schon wieder,» einem großen Erfolge verknüpft. „Maskerade', „Enz lische Heirat

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 02.11.1935
Umfang: 6
. Rechliches Evangelische Ehristuskirche Merano Sonntag, den 3. November (Reformationsfest), 9.39 Jugendgottesdienst. 19.39 Hauptgottesdienst. (Anschließend Abendmahlsfeier). dieses Werkes ist, daß große Aufgaben auf große Dar steller stießen, lieber allem steht die Regina der Luise Ullrich. Sie wächst hier zu ihrer bisher reifsten Film» lelstung heran. Man möchte Höhepunkte herausgreifen und findet kaum eine Szene, die nicht das Erwähnen verdient. Adolf Wohlbriicks Name ist schon wieder mit einem großen

Erfolge verknüpft. „Maskerade'. „Eng lische Heirat'. „Regina', ein beispielloser Ausstieg. u », D « « Z » T, », s e »B erworben haben. Schon 46 mal haben sie ihr Blut für blutarme oder ausgeblutete Kranke hergege ben und in 41 von diesen Fällen war es ihrem Beistand zu verdanken, wenn der Kranke gerettet wurde ' Die Blutspender-Sektion von Merano kann erst auf ein fünfmonatiges Bestehen zurückblicken. Sie ist die Frucht einer jener vielfältigen Cinrichtun gen der fascistischen Epoche

das politische Sekretariat mit, daß die heutige Cafe Promenade: Täglich von 21 bis 22.IS Uhr Konzert Ugolini. Nachher Tanzreunion in der Dancing-Bar Cafe Westminster: Tägl. ab 29.30 Uhr Konzert. Taverna Sphinx: Allabendlich Tanz. Rist. Luarazze: Sonntag und Montag nachmit tags und abends Tanz und Stimmung Skernkino: „Aufstand im Westen'. Theaterkino: „So endete eine Liebe.' Sino Savoia: „Regina'. Unterhaltungen im Surhaus. Heute, den 2., und morgen, den 3. November, finden im Kurhaus um 21 Uhr

von Modena, verzichten, um Napoleon in die Ehe zu folgen. Ausführliches über die Handlung brachte die letzte „Alpenzeitung'. Beginn: S, S.ZV, S.10, S.4S Uhr Sino Savola. Heut« „Regina', ein großer Film nach Gottfried Retterschen Motiven von Erich Waschneck. Luise Ullrich, Adolf Wohlbrück und Olga Tschechow« in den Hauptrollen. Der Film beginnt an Bord eines Ozeanrielen, der den jungen, erfolgreichen Ingenieur Frank Reynolds aus dem Lande der unbegrenzten Möglichkeiten in die Heimat zurückbringt

. In der Hei mat begegnet ihm im Hause seines Onkels Regina. In ihr findet Reynold was er sucht: den unverdorbenen chliiyten Menschen. Tagelang beobachtet er Regina und wird von ihrem Wesen so gefangen genommen, daß er sie eines Morgens küßt und der völlig Ueberrasch- ten sagt: Ich liebe dich: Ich mache dich zu meiner klei nen Frau. Ein paar Stunden später ist Regina spur los verschwunden. Mit Mühe gelingt es Frank Reynold ihren Aufenthalt zu erfahren. Mit seinem Auto jagt er Regina

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 03.11.1935
Umfang: 8
. Ausführliches über die Handlung brachte die „Alpenzeitunz vom 31. Oktober. Beginnzeiten: 2, Z.M, S, 6.30, S.IV, 3.45 Uhr. — Ab morgen der aus der Biennale in Venezia preisgekrönte Grobfilm „Der rote Reisepaß' mit Isa Miranda, Cr mete Zacconi und Dria Paola. Beginn: ab 2 Uhr « Kino Savoia. Heute u. morgen «Regina', ein Film nach Gottfried Kellerschen Motiven von Erich Waschneck, Luise Ullrich, Adolf Wohlbriick und Olga Tschechows in den Hauptrollen. Der Film beginnt an Bord eines Ozeanrlelen, der den jungen

, erfolgreichen Ingenieur Frank Reynolds aus dem Lande ìer unbegrenzten schlichten Menschen. Tagelang beobachtet er Regina und wird von ihrem Wesen so gefangen genommen, daß er sie eines Morgens küßt und der völlig Ueberrasch- ten sagt: Ich liebe dich: ich mache dich zu meiner klei nen Frau. Ein paar Stunden später Ist Regina spur los verschwunden. Mit Mühe gelingt es Frank Reynold ihren Aufenthalt zu erfahren. Mit seinem Auto jagt er Regina nach und in einigen Wochen ist sie leine Frau

. Aber verschiedene.Ktäste.sind amMerke, um den beiden Liebenden die schwersten PrllfMà'ausMrlègèn!' Noch deren Bestehen finden sich die beiden zum zweitenmal für ihr Leben. Ein Film, der etwas mitgibt, von dem etwas haften bleibt, dessen Worte und Bilder für ge raume Zeit in uns fortleben. Es gibt nicht viel solche Filme Im Jahr. Eine Hauptursache für das Gelingen dieses Werkes Ist, daß große Aufgaben auf große Dar steller stießen, lieber allem steht die Regina der Luise Ullrich. Sie wächst hier zu ihrer bisher reifsten Film Cafe

Promenade: Täglich von 21 bis 22.15 Uhr Konzert Ugolini. Nachher Tanzreunion in der Dancing-Bar Cafe westminster: Tägl. ab 20.30 Uhr Konzert. Taverna Sphinx- Allabendlich lanz. Ristorante «Rosa d'oro': Sonntag gemütliches Schrammelkonzert In der Torggel Rist. Quarazzer Sonntag und Montag nachmit- tags und abends Tanz und Stimmung Theaterkino: „So endete eine Liebs' Kino Savoia: „Regina' Stcrnkino: „Aufstand Im Westey' vom 2. November Bari eo 49 so, 23 lS Firenze . 25 70 S2 'ö' , Z4 Milano

hier zu . . leistung heran. Man möchte Höhepunkte herausgreifen Zie» tiMtrosst»! Sehr preiswerte schone Herrenanzüge für Stadt und Sport, Wintermäntel, sämtliche Herrenwäsche in gut. Qualitäten u. Paßform in reiche'' Auswahl Gustavo Kral. Merm .X passeggiata d'Inverno und findet kaum eine Szene, die nicht das Erwähnen verdient. Adolf Wohlbriicks Name ist schon wieder mit einem großen Erfolge verknüpft. „Maskerade'. „Eng lische Heirat', „Regina', ein beispielloser Ausstieg, Wohlbrilck wirkt auch diesmal

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 25.04.1945
Umfang: 2
Mahnmate seiner Weltkriegs- * ® pcrlicher Rüstigkeit Frische Herr Georg Zyprian Jörg, sein 90. Lebensjahr. Der Jubilar war in früheren Jahren in den Schützenkreisen des Landes als ebenso eifriger wie guter Schütze bekannt. Heute noch amtiert er als Obmann der hiesigen Raiffeisenkas.se. pi. Welschnofen. Todesfälle. Nach längerem Krankenlager starb, 49 Jahre alt. Frau Regina Ne ul ich- e d 1 geh. Pardeller. Kattschneiderin da hier. Der Gatte und sechs Kinder trau ern um die gute. Mutter. — Ebenso

von un- stiidte in den Händen einer Magd,.die der Gewissen, an das ein Mann vom Weltruf bekannten Dieben mehrere Rasiermes* Hausfrau zu abendlicher Stunde „heim- Gerhart Hauptmanns sonst appellierte, das 47 Roman von Hans Ernst Orhebsrrechtschutz: Deutscher Roman-Verlag Klotzsche (Bez. Dresden) „So sclileckig uic du warn wir auch“ sagte das Katherl. „Was sagst du, Regina? Regina sagte gar nichts, sie durfte nichts sagen, obwohl alles in ihr fiebert?, dep dreien zu sagen, daß ihr Wünschen völlig abwegig sei

. weil der Ambros ihr gehörte und sonst niemandem. Es war manchmal schwer, zu schwelgen, zumal die Hierangl Marille Ihr sehnsüchtiges Verlangen ohne Scham vor den andern ausbreitete. „Da müssen sich die andern Buben alle verstecken vor dem. Bloß, Knrasche hat er net recht viel.“ „Wieso?“ fragte Regina pochenden Her zens. „Wieso? Dös wirst gleich hören. Aber ich bitt mir aus. daß cs unter uns bleibt. Wie er kürzlich in Urlaub da war. hat» ich ihn einmal getroffen, am Abend, wie er bei uns vorbeigegangen

hab ich 's Fen ster ofien lassen die ganze Nacht und hab fast kein Aug zug’macht vor lauter Angst, ich könnt ihn net hören. Und net is er kommen. Aber vorbeigegangen is er um drei in der früh. Ich hab Ihn gleich am Schritt kennt. Es kann net anders sein, als daß er bei einer andern war. Aber da kimm Ich schon noch dahinter, was 'dös für eine is.' „Was Imst da»» davon, wenn du's weißt?' fragte Regina. „Und. woraus möchst denn überhaupt schließ'», daß er keine Kurascb hat, der Ambros?' „Ja, dös möcht

ich auch wissen?' sagte eitrig die Loferer Ngndl. Hier lächelte nun die Marille, und zwar mit so weitem Mund, daß man den golde- •neu Zahn sah, über den sic sich schon oft geärgert hatte, weil er so weit hinter war, „Wenn man einem ein Butterbrot hin hebt, dann möcht man doch meinen, er müßt neinbeißen. Der Aschauer Sepp hätt sich die Finger abgeschleckt, wenn ich dem sowas g’sagt hätt. Noch dazu hab ich einen Spenser angbabt, der hübsch weit ausge schnitten, is. Aber der Bub war scheinbar blind.” Für Regina

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 17.04.1945
Umfang: 2
schon in den ersten Morgenstunden zu geschehen. Es war alles so eingeteilt,' daß ein Fehlen Ihrer jungen, kräftigen Arme eine Lücke gerissen hätte in dos wohlgeordnete Maß der bedacht samen Einteilung. , Nein, Regina konnte nioht wog, aber ihre Augen gingen an diesem Morgen wohl hundertmal zum Dorf hinunter und in die Richtung, in der der Omnibus davonfuhr. Ihr Mund sprach viele Male den Namen Ambros aus. leise, zärtlich, leidenschaftlich und zornig. In allen Variationen wollte sie dioson Namen

aber dann die Worte der Matter zu ver- Schnee. Sie hörte, wie er die Schuhe an wischen suchten. Da kroch ea wie beklem mende Angst über ihr junges Herz. Sie sah den Ambros, wie er In nebelhaften Fernen hinschritt, gertenschlank nnd die Jägermütze mit dem Edelweiß verwegen auf dem Kopf. Und er griff lachend bald nach dieser und bald nach jener. Und die den Türstock stieß, um sie vom Schnee zu säubern. Dann trat er ins Hane. Die Uhr auf dem Erkertürmchen des Gutes schlug hell die zehnte Stunde. Aber Regina hörte

nur mehr fünf Schläge, dann übermannte sie endgültig der Schlaf. Dio kalten Tage zerbrachen allmählich, und es kam dio Zeit des wilden Föhns und dann ein lichtschöner Vorfrühling. An den Rändern der . Gewässer leuchteten die Schneeglöckchen, im Garton blühten die ersten Veilchen und über die Flanken der Berge gleißte um die Mittagsstunde das Sonnenlicht hin, daß cs dio Augen schmerzte. Und hatte Regina gedacht, daß mit der Zeit dieses Ruhelose in ihr sich wieder legen

könnte, os war alles nur ein wegloses Wünschen. Jo höher die Tago stiegen, je brausender sich der junge Frühling ins Tal stürzte, desto leidenschaftlicher ward die Sehnsucht in .Regina nach Ambros. Es Am andern Morgen gab es aber keine Mädchen hatten alle einen wartenden Gelegenheit, ins Dorf zu kommen, so sehr Mund und fielen dem Soldaten Ambros Ia- Regina auch nach dieser suchte. Einfach ehend zu, fortlaufen konnte sie nicht, denn schließ- , , . .... . . . . „ „Nein“, düsterte Regina ia dio Dunkelheit 'h'h

war es doch so, daß der ordnende Sinn.- Bf*’* 16l “® Linlo ln seinem Gesicht, die sie der Kammer hinein. „Nein, nein!“ des Vaters dem Mädchen Regina mit der ulcnt schon tausendmal ln Gedanken näch ste stützte sieh auf die Ellbogen und Xolt einen bestimmten Wirkungskreis zu- Lezeiehuet hatte. Bio sah seinen jungen, sehauto zum Fester hinaus. Bewiesen hatte. Sie konnte die übernpm- trotzigen Mund und er ebt» dabei sonder- “ ... .. menen Pflichten nicht einfach ml Jemand barerweiso, das noch Nieerlebte und noch Sterne

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Dolomiten
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Seite 4 von 6
Datum: 18.08.1941
Umfang: 6
Kurat in Stal les. gestorben in Pinnizza di satta. Wir cnl- bicteit dem Jubelpaare unsere herzlichsten Glück- wünsche. Mögen sie noch recht lange rüstig und gesund ihren Lebensabend geniesten! m Fra« Regina Tränkl t. Am 13 August verschied in Lagundo Frau Regina Witwe Tränkl, geb. Wieser. lm 82. Levi-nssahre. Eine tieireligiöse 'Kutter, eine stille Wohl täterin her Armen ist mit ihr heimgegangen. Trotz ihres hohen Alters wohnte sie in gesunden Tagen täglich der hl. Messe bei ir^ wunderte sehr oft

, mir ist nicht nach Lachen zumute.' „Mir auch nicht. Liebster, aber komm, wir wollen zu unserem Kinde gehen.' Hetty hatte das Bewußtsein wieder be kommen. Aber sie lag im Fieber. Immer rauschte das Wasser um sie her. und immer war derselbe Ruf aus ihren Lippen: „Hilf mir, Mutter! — Hilf mir, Mutter!' Da setzte sich Maria Regina zu ihr und nahm ihre glühenden Hände, und allmählich Wies dos Köck» ein. Der Arzt kam und sagte: „Erkältung!' verschrieb Tropfen und Wärme und meinte: „Abwarten. Es wird morgen wohl besser

sein.' Aber es wurde nicht besser. Am andern Tage fiel die Entscheidung: Lungenentzün dung. „5)err Gott im Himmel. laß mir das Kind!' betete Maria Regina, und Klemens Wiedenbrück iah auf das kleine Mädchen, das er ftir das seine gehalten hatte und zu dem ihn dach niemals echte Baterzärtlichkeit gezogen. 2lls er sah. wie sich der kleine, zuk- kcnde .Körper im Fieber wand, und als er hörte, wie in den wilden Phantasien alles miederklang, was fast ein Jahr lang durch eine erschauernde Kinderseele hingegangen

. da stieg auch in ihnt das Mitleid auf, ans dem so leicht Liebe wird, und er kannte mit Maria Regina bitten: „Herr Gott, ich will ja zu vergessen juchen, laß uns das Kind!' Es war ein Gebet, das Erhörung fand. Es kam ein Maimorgen, voll Himmelsblau und Sonnenlicht, die Vögel sagen int Garten, und der Flieder duftete, zwei weiche Kinder augen sahen im leuchtend in ein mütter liches Franennanilitz, zwei Kinderärmchen streckten sich Maria Regina entgegen, zwei blasse Lippen flüsterten, was sic einst

mein Heiser gegen schlaflose Nächte, es soll mir Helsen zu mei nem letzten Schlaf, Sühne bringt Verzoi- dllitg. Verzeiht auch Ihr! Was mich trieb, war ja doch nur Liebe zu meiner Schwester. Liebe zu ihrem Kinde,' „Liebe aus Irrwege', sagte Klemens Wiedenbrück: er hielt das Blatt an dos Licht der Kerze und sah zu. wie cs zu Asche zulammeniank, Maria Regina sah gedankennoll vor sich hin. „Und Iulianens Briefe, Klcmen-s? Verbrenne nun auch die!' Er antmartcte nicht. Sie faßte seine Hand. „Klemens

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