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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 24.04.1945
Umfang: 2
“, sagte Regina noch völlig bc- weckend an die Türen schlug, vollends ah sich. Und lm nächsten Augen* flammte Licht auf ira Stall. Zum Glück nur nomnjen von dem Schrecken und zuckte Als der Vater am Vormittag gelegent- blick lag sio schon in den Armen Ambros', eine Birne vorne im Futtergnng. Der Senn- dann als er es tat, doch zurück unter dieser lieh in die Küche kam, sagte er: du rinttlrlpi*. ffisfanrini* \fnnrl smilitn sinn Ipnhnop hpfrnt. sIpii RtAll. r(n»iilit«nnn» flßUt' HflCllt llUtt lOll (llCtl

bAl(i QUfKQ Berührung. Ambros konnte schon wieder lachen. weckt, weil ich ein Trank!'braucht hlltt für den Rappen. Ich hab Ihn aber gut abge rieben, und heut ls er schon wieder gut.“ Regina fühlte, wie sie weiß wurde wie die Mauer, Es war gar nicht auszudenken, vor was geschehen wäre,, hätte der Väter wlrk- Ein dunkler, tastender Mnnd suchte den lechner betrat den Stell, ihren und fand Ihn nnch gleich. Ihre Arme Regina glaubte, das Blut ln ihren Adern noch das andere. Während der Vosperzoit

um das Mädchen. „Aber einmal muß er es ja doch orfah- “* früher der Inspektor immer getan hatte, und Lebeasfrlsehe, und als sio einmal hoi und ihm sagen, daß ich immer auf ihn Was geschah jetzt! Regina wußte nichts ron. Ambros.' l-’iir dio jungen Gutsmügdo hatte er keine ihren heimlichen Zusammenkünften einem warten werde*. * ’ davon, daß eines der Pferde am Abend ein „Meine Güte, da wird er binnen ein denn Ambros dachte an Regina und fremde Ehepaar begegnetcu, das in Birkoti- Trotz aller guten Vorsätzo

- diese Nacht paar leichte Kollkanfftlle gehabt hatte, wes- Zorn.“ lieh seinen Entschluß wahrgemaoht und m den morgigen Tag. zell zur Kur weilte, blieben diese zwo! war an ders als die anderen Stunden. Sie wegen der Bauer jetzt nochmal nach- „Dös derf uns aber nix ausmachen, Am. hätte sie dann ln der Kammer nicht vor- Ambros und Regina wurde zwei ueue Menschen stehen und schauten dieser wuu- fühlten beide die dunklen Nöte des Blutes, schaute. Sie dachte nur, daß er aus Ir- hros. Es kommt allwell bloß

auf uns zwei gefunden. Schon würde die erste Kerbe ire- Menscheu. Wer das Mädchen in diesen dervollen, blonden Jugend nach, die ihre und doch hatte Regina noch nicht den gendeinem Grunde Ihre Abwesenheit in der an. Was will er denn maeh'n, wenn wir net schlagen in das Leben dieser jungen Liebe lagen genauer ansohaute, dem mußte die Stirn so frei uud stolz dem Wind entgegen- Mut, dem Geliebten gänzlich zuzufallen. Sie Kammer bemerkt hatte und sie nun suchen voneinander lassen! Er kann mir höchstens

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 25.08.1916
Umfang: 8
Höchstpreisen besorgt wäre, da man mit Käse und Kartoffel allein nicht kochen kann und die Bewohner von Gries und Quirain in Bozen w eder F e t t noch But ter bekommen! Viele Einwohner von Gries und Quirain. Kiirenpmk außergewöhnlich starkes braunes Packpapier Papierhandlung Gotthard Ferrari. ger Mann gewesen; er hatte seine Tochter so viel lernen lassen, daß sie nach seinem Tode ihr Vermögen selbst verwalten konntö. So kam es, daß Regina, sich täglich einige Stunden wit ernster Arbeit beschäftigte

: Sie - erledigte mit den Aktionären geschäftliche Angelegenhei ten, sie führte über ihre Einkünfte Buch, wie ein gewiegter Kaufmann. , Ihre Tante schüttelte oft den Kopf. . „Wie du das nur fertig bringst, Regina,' sagte sie eines Tages. „Ich könnte mich in sol chen Dingen nicht einmal zurecht sinden.' Regina hatte gelächelt. „Das ist leichter, als du denkst, Tante The rese,' hatte sie geantwortet. „Aber es ist doch keine Beschäftigung für eine junge Dame,' beharrte die Tante. Regina zuckte die Achseln

. / „Irgend etwas muß der Mensch doch tun. Im Haushalt hast du alles am Schnürchen, da bleibt mir kein Feld zur Betätigung, und ein nutzloses Leben zu führen, ist mir unmög lich.' „Ach, es gibt so viel Beschäftigung, Regina, die für eine Dame besser paßt. Du kannst mu sizieren, malen, Handarbeiten anfertigen und dergleichen, mehr.' Regina wehrte lachend ab. „Lauter Künste, in denen ich nichts leisten kann.' „Ich bitte dich, du spielst doch meisterhaft Klavier und singst entzückend-' „Das genügt

für einige Mußestunden als Erholung, aber nichts ^um .Mr eine ernste sticht daraus zu machen/ „Ach Gott — ernste Pflichten! Wie das bei einer so reichen jungen Dame klingt!' „Pflichten muß jeder Mensch haben.' „Schön! Du hast Pflichten. Du hast die Pflicht, dein Geld mit Anstand unter die Leu te zu bringen, aber dir brauchst nicht hinter den Büchern zu sitzen und zu rechnen, und damit einen armen Buchhalter, das Brot Wegzuneh men.' ^ . Da hatte Regina die, alte Dame an der Hand zu ihrem Schreibtisch herangezogen

Geld für einen guten Zweck «zu verwenden. Schiltst du nun noch, Tante Therese?' Diese hatte Regina umarmt'und geküßt. „Nein, du Prachtmädl! Jetzt sageich kein Wort mehr. Dil bist wirklich ein gutes, liebes Geschöpf.' Regina hatte schelmisch gelächelt. ^ „Reichtum verpflichtet Tantchen! Ich tue nur meine Pflicht.' Seit jenem Tage hatte Tante Therese nichts mehr gegen Reginas Tätigkeit am Vormit tag gesagt. Während dieser Zeit hatte die alte Dame im Haushalt zu tun. Wenn genug Die nerschaft

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Volksbote
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Seite 4 von 16
Datum: 31.12.1925
Umfang: 16
! Ich 'Hab' gemeint, es schafft jetzt die Regina. Warum habt Ihr sie denn sonst bei Gericht volljährig machen lassen?' spot tete der Knecht.' „Das ist Formsache... Schaffen tut, wer das Geld hat. Und «in Weib darf über haupt nicht schaffen.' „Ah ja, das Geld hat eben die Regina: sie kann die Tausender nur so vom Weg auf klauben. Und rvenn's g'rad «inen Mann braucht zum Schaffen, dann wird sich die Regina schon zu helfen wissen, «hihihi.' „Du alter Dachskopf, jetzt kenn ich mich aus mit dir,' schimpfte der Jörg

und wenn die Regina am End' doch den Plein- felider ausgibt? — Dabakxch, alter Hauser, laß dir keine Nebel um das Dach flatternl Das glartbst selbst nicht. — Die zwei find ja län«gst schon hintereinander wie die Deich sel und der Wagen, wie der Fisch und der Köder. — Und umsonst wird sie das viele Geld auch nicht angenommen ha«ben. — Aber hat sie's wohl vom Konrad? — Natür lich, Hauser, von wem denn sonst? Ist er ja alleweil da und das MM hat feit Weih nachten keinen Schritt außer das Dorf ge macht

sind schlaue Köpfe und las sen sich von ni««mand ins Matt schauen. Mele Dinge sind mir verdächtig. Warum wehrt er sich auf einmal so gegen den Wintersen- «ner? Warum ist er ganz verloren und hin- tersinnig gewesen, als er am Stefanslag di« Regina da aufgesucht hat? — Und a«m Stefanstag muß er ihr das Geld gebracht haben. Dom selbigen Tag an ist das Madl., ganz anders, lustig und doch wieder nach denklich. Tut auch akkurat f«U dem Tag so viel in der Kammer packen und mustem. «— Und am Neujahrstag

. Und wenn der Konrad und die Regina es heimlich hal ten wollen, dann kommt durch den alten Hauser auch nichts auf! Ich weiß eigentlich nicht, warum ich an d e m Paarl so den Lap pen gefrösten «hob' Ja, ja, die Regina ist so viel ein gutes, braves, nettes Mensch! und ich Hab' sie alleweil gern gehabt; aber auch der Konrad ist ein prächtiger, strammer Kerl, wie man nit drei in der Gemeinde fin det. D i e zwei passen zusammen wie zwei Kreuzerwecken, freut mich, daß fie Zusam menkommen. Jetzt bleib' ich erst

und schlug sich durch die hintere Tür ins Freie. Ball) darauf traten- die Regina und der Pleirrfelder Konrad durch die vor dere Tür ins Haus und lenkten ihre Schritte der Stube zu. Die Regina war ein «bild- hü«bsches Mädchen «mit überaus feinen Zügen, dunkelblonden Haaren und treuherzig schau enden braunen Augen; ober in ihrem Ge baren lag etwcts Aengstliches, Zaghaftes. Der Bursch ließ sich am Stubentisch nieder, während «das Mädchen beim Durchschub und beim Kammerbtoch vorsichtig Nachschau hielt

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 20.10.1916
Umfang: 8
ihr besorgt den Pnl.s, um zu sehen, ob Regina Fieber habe. Der Pulsschlag ging aber normal, nur sehr mattt „Nein, Fieber hast du nicht. Aber es mutz dir etwas in den Gliedern liegen, sonst wärst du nicht so elend. Komm, ich bringe dich zu Bett. Der Arzt »nutz sofort geholt werden.' Regina schüttelte den Kopf. „Nein, Tante Therese, nicht den Arzt, — nur ruhen laß mich, ich bin so müde — so Kerschlagen — nur ruhen möchte ich und allein sein — mit niemand sprechen.' Ernstlich besorgt, geleitete Frau Ruthart

Regina in ihr Schlafzimmer und half ihr beim Auskleiden. „Ganz kalte Füße hast du, Kind, und die Zähne schlagen dir wie im Frost aufeinander. Wenn du mir nur nicht krank wirst.' Regina biß die Jahne zusammen, aber das Zittern ihres Körpers konnte sie doch nicht un terdrücken. „Sie scheint doch Fieber zu haben. Ich wer de auf alle Fälle zum Arzt schicken', dachte, die alte Dame. Kaum hatte sich Regina niedergelegt, da schloß sie die Augen, als wolle sie schlafen. Frau Ruthart verließ leise das Zimmer

, um Befehl zu geben, daß der Arzt antelephoniert Werde. Dann ging sie leise zurück und nahm still im Nebenzimmer Platz, um bei der Hand zu sein, wenn Regina sie brauchte. Zuweilen blickte sie verstohlen durch die Por tiere hinüber. Regina lag reglos, wie schla fend. Das spitzenbesetzte Nachthemd zitterte leise unter ihren Atemzügen, und das kasta nienbraune Haar siel in zwei Flechten über die Weißen Kissen und die seidene Steppdecke. „Wie schön sie ist — und wie bleich', dach te Tante Therese. Sie ahnte

nicht, was für qualvolle Schmer zen Regina erduldete, als sie regungslos lag, den 'peinigenden Gedanken preisgegeben. Dann kam der Arzt. „Du solltest doch nicht. Taute Therese! Herr Doktor, Tante hat Sie umsonst bemüht. Ein leichtes Unwohlsein — weiters nicht. Es ist schon wieder besser,' sagte sie nervös. Der Arzt trat an ihr Bett und fühlte ihren Puls. „Nim ich einmal hier bin, gnädiges Fräu lein, kann ich ja zur Beruhigung Ihrer Tan te einmal sehen, wo es fehlt', sagte er lächelnd Er stellte einige Fragen

und verschrieb ihr ein Pulver, zur Beruhigung der Nerven. An scheinend fand er ihren Znstand nicht besorg niserregend. „Das kommt bei jungen Damen einmal vor — ein kleiner Nervenchok — vielleicht ein bißchen zuviel Svort getrieben in den heißen Tagen', meinte er beruhigend. „Siehst dn. Regina — ich sage es ja immer das kommt vom Reiten. Sie sollten meiner Nichte das frühe Ausreiten verbieten, Herr Doktor', sagte. Frau Ruthart. Ein müdes Lächeln irrte um Reginas Mund. „Ich kann dir ja versprechen, einige Tage

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 03.11.1935
Umfang: 8
. Ausführliches über die Handlung brachte die „Alpenzeitunz vom 31. Oktober. Beginnzeiten: 2, Z.M, S, 6.30, S.IV, 3.45 Uhr. — Ab morgen der aus der Biennale in Venezia preisgekrönte Grobfilm „Der rote Reisepaß' mit Isa Miranda, Cr mete Zacconi und Dria Paola. Beginn: ab 2 Uhr « Kino Savoia. Heute u. morgen «Regina', ein Film nach Gottfried Kellerschen Motiven von Erich Waschneck, Luise Ullrich, Adolf Wohlbriick und Olga Tschechows in den Hauptrollen. Der Film beginnt an Bord eines Ozeanrlelen, der den jungen

, erfolgreichen Ingenieur Frank Reynolds aus dem Lande ìer unbegrenzten schlichten Menschen. Tagelang beobachtet er Regina und wird von ihrem Wesen so gefangen genommen, daß er sie eines Morgens küßt und der völlig Ueberrasch- ten sagt: Ich liebe dich: ich mache dich zu meiner klei nen Frau. Ein paar Stunden später Ist Regina spur los verschwunden. Mit Mühe gelingt es Frank Reynold ihren Aufenthalt zu erfahren. Mit seinem Auto jagt er Regina nach und in einigen Wochen ist sie leine Frau

. Aber verschiedene.Ktäste.sind amMerke, um den beiden Liebenden die schwersten PrllfMà'ausMrlègèn!' Noch deren Bestehen finden sich die beiden zum zweitenmal für ihr Leben. Ein Film, der etwas mitgibt, von dem etwas haften bleibt, dessen Worte und Bilder für ge raume Zeit in uns fortleben. Es gibt nicht viel solche Filme Im Jahr. Eine Hauptursache für das Gelingen dieses Werkes Ist, daß große Aufgaben auf große Dar steller stießen, lieber allem steht die Regina der Luise Ullrich. Sie wächst hier zu ihrer bisher reifsten Film Cafe

Promenade: Täglich von 21 bis 22.15 Uhr Konzert Ugolini. Nachher Tanzreunion in der Dancing-Bar Cafe westminster: Tägl. ab 20.30 Uhr Konzert. Taverna Sphinx- Allabendlich lanz. Ristorante «Rosa d'oro': Sonntag gemütliches Schrammelkonzert In der Torggel Rist. Quarazzer Sonntag und Montag nachmit- tags und abends Tanz und Stimmung Theaterkino: „So endete eine Liebs' Kino Savoia: „Regina' Stcrnkino: „Aufstand Im Westey' vom 2. November Bari eo 49 so, 23 lS Firenze . 25 70 S2 'ö' , Z4 Milano

hier zu . . leistung heran. Man möchte Höhepunkte herausgreifen Zie» tiMtrosst»! Sehr preiswerte schone Herrenanzüge für Stadt und Sport, Wintermäntel, sämtliche Herrenwäsche in gut. Qualitäten u. Paßform in reiche'' Auswahl Gustavo Kral. Merm .X passeggiata d'Inverno und findet kaum eine Szene, die nicht das Erwähnen verdient. Adolf Wohlbriicks Name ist schon wieder mit einem großen Erfolge verknüpft. „Maskerade'. „Eng lische Heirat', „Regina', ein beispielloser Ausstieg, Wohlbrilck wirkt auch diesmal

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Südtiroler Heimat
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Seite 1 von 8
Datum: 01.08.1931
Umfang: 8
, daß das schwer versorgte Gesicht des Mannes wie seit langem nicht erhellt hatte. Er hatte ihr gedankt und ihr beigepflichtet: Eine Frau über der das Sternenbanner Amerikas schützend schwebte, würden die Italiener sicher nicht anzurühren wagen. So war Marie-Theres wenigstens über ihre Schule getröstet worden. Dr. Twllinger aber hatte aus Julius Bitte Regina mit Agnes und Gerhard für ein paar Wochen mst ins Unterland genommen. Regina bedurfte nach allem Erlebten doch ein wenig der Pflege und Ausheitemng

, und Julius, der so viel vom Hause fort war, konnte ihr dies weniger angedeihen fassen. Regina hätte vielleicht nicht eingewiMgt, sie verlangte es jetzt, gercüie an Julius' Seite zu bleiben, auch wenn er ihr nur täglich wenige Stunden schenken konnte. Aber Norbert und Rose hatten sie herzlich gebeten, mit ihnen zu kommen. Vater Dollinger sei seit seiner Amtsent setzung manchmal von Schwermut gequält. Er würde viel leicht in den Kindern ein wenig neue Lebensfreude finden. Und dann auch — Rose wünschte

herb und hart. Regina fühlte, wie Rose sich darum mühte, wie sie darunter litt, daß es ihr nicht gegeben schien, restlos zu beglücken. Die Hoffnung aber, irgend einen ihrer Lieben etwas zu sein, Helsen, ausgleichen, Gutes schaffen zu können, richtete Regina auf und machte sie, die Leidgebeugte, bald zum warmsön- nenden Mittelpunkte des Hauses. Die schönsten Stunden aber waren, wenn Dietrich aus seinem Psarrwidum herüberkam, und sie alle bei dem großen Kachelofen versammelt saßen — die Frauen

stickten oder nähten, die Kinder spielten, und Dietrich von seinen einsamen Erlebnissen auf der Seiseralpe, auf dem Roßkopf und sonst in den Bergen erzählte. Das klang wie Märchen — und Märchenzeit war ja — Ad ventszeit — Weihnachten kam bald. Sellen gingen sie aus. Hatten auch nie Helene Ealdani wieder gesehen. Regina schien den Auftritt ganz vergessen zu haben. Da — an einem Adventssonntag nach der Kirche trat sie ihr am Hauptportal entgegen. Regina riß die Kin der, die sie an beiden Händen führte

, zurück und harrte im Halbdunkel, Helene den Vortritt lassend. Ein beißender Hohn verzerrte das einst schöne Gesicht der Frau, sie ließ di« Augen nicht von Regina und wandte auch das Haupt noch nach chr um, als sie durchs Portal hinausschritt. Da trat Dollinger zu Regina. Er nahm Agnes bei der Hand, indem er sich mit chr von der Menge der Andächtigen durch das breite Tor schieben ließ und fragte dabei gedämpft: „Ihr grüßt euch nicht?! Recht von dir...' „Wie sollte ich wohl. . .?' t „Nun! Es gehört

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Dolomiten
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Seite 4 von 6
Datum: 18.08.1941
Umfang: 6
Kurat in Stal les. gestorben in Pinnizza di satta. Wir cnl- bicteit dem Jubelpaare unsere herzlichsten Glück- wünsche. Mögen sie noch recht lange rüstig und gesund ihren Lebensabend geniesten! m Fra« Regina Tränkl t. Am 13 August verschied in Lagundo Frau Regina Witwe Tränkl, geb. Wieser. lm 82. Levi-nssahre. Eine tieireligiöse 'Kutter, eine stille Wohl täterin her Armen ist mit ihr heimgegangen. Trotz ihres hohen Alters wohnte sie in gesunden Tagen täglich der hl. Messe bei ir^ wunderte sehr oft

, mir ist nicht nach Lachen zumute.' „Mir auch nicht. Liebster, aber komm, wir wollen zu unserem Kinde gehen.' Hetty hatte das Bewußtsein wieder be kommen. Aber sie lag im Fieber. Immer rauschte das Wasser um sie her. und immer war derselbe Ruf aus ihren Lippen: „Hilf mir, Mutter! — Hilf mir, Mutter!' Da setzte sich Maria Regina zu ihr und nahm ihre glühenden Hände, und allmählich Wies dos Köck» ein. Der Arzt kam und sagte: „Erkältung!' verschrieb Tropfen und Wärme und meinte: „Abwarten. Es wird morgen wohl besser

sein.' Aber es wurde nicht besser. Am andern Tage fiel die Entscheidung: Lungenentzün dung. „5)err Gott im Himmel. laß mir das Kind!' betete Maria Regina, und Klemens Wiedenbrück iah auf das kleine Mädchen, das er ftir das seine gehalten hatte und zu dem ihn dach niemals echte Baterzärtlichkeit gezogen. 2lls er sah. wie sich der kleine, zuk- kcnde .Körper im Fieber wand, und als er hörte, wie in den wilden Phantasien alles miederklang, was fast ein Jahr lang durch eine erschauernde Kinderseele hingegangen

. da stieg auch in ihnt das Mitleid auf, ans dem so leicht Liebe wird, und er kannte mit Maria Regina bitten: „Herr Gott, ich will ja zu vergessen juchen, laß uns das Kind!' Es war ein Gebet, das Erhörung fand. Es kam ein Maimorgen, voll Himmelsblau und Sonnenlicht, die Vögel sagen int Garten, und der Flieder duftete, zwei weiche Kinder augen sahen im leuchtend in ein mütter liches Franennanilitz, zwei Kinderärmchen streckten sich Maria Regina entgegen, zwei blasse Lippen flüsterten, was sic einst

mein Heiser gegen schlaflose Nächte, es soll mir Helsen zu mei nem letzten Schlaf, Sühne bringt Verzoi- dllitg. Verzeiht auch Ihr! Was mich trieb, war ja doch nur Liebe zu meiner Schwester. Liebe zu ihrem Kinde,' „Liebe aus Irrwege', sagte Klemens Wiedenbrück: er hielt das Blatt an dos Licht der Kerze und sah zu. wie cs zu Asche zulammeniank, Maria Regina sah gedankennoll vor sich hin. „Und Iulianens Briefe, Klcmen-s? Verbrenne nun auch die!' Er antmartcte nicht. Sie faßte seine Hand. „Klemens

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 30.07.1890
Umfang: 8
Vater glaubt nur noch in Lothar den Retter für sein einziges Kiud zu sehen. Lothar ist in Ver zweiflung und fürchtet das Schlimmste für das Mäd chen, wenn er ihr nicht das Geständnis seiner Liebe macht. So hängt nun daS Glück der Familie, an welche Lothar durch Bande der innigsten Dankbarkeit gebunden ist, wie er meint, einzig von ihni ab. Das hat mir mein Sohn heute Morgen anvertraut, die Mutter soll nun helfen! Er will Regina nicht eher widersehen, bis ich entschieden, was er zu thun

, wie er hier zu handeln habe.' „Gnädigste Frau, sagen Sie mir, wo ich Herrn Lothar finde,' rief Hans, der mit kaum zu bemei- sternder Ungeduld zugehört hatte. „HanS,' entgegnete diese erschreckt, „was wollen Sie thun? Ich sagte Ihnen ja schon, Lothar soll diesmal nicht seinen Willen haben! Wenn Regina ihn liebt, muss er sein Wort halten.' „Gnädige Frau, diese Angelegenheit istS ja eben, welche mich zu Ihnen führt, Regina liebt einen an dern und nicht Herrn Lothar!' Die Dame starrte den Vormund Reginas sprach los

, dem ich mich anvertraute, denn er hatte ja auch alles beobachtet, stimmte mir bei. Vereint mit diesem Herrn beschloss ich, wenn möglich, noch alles zuni Guten zu sühren.' „Noch auf dem Schiffe schrieb ich an Mr. Wal berg. und wenn Mr. Elliot erst wieder nach Calcutta zurückgekehrt ist, so wird er das Uebrige schon ein leiten. Mein EntschlusS stand fest, was auch gekom men wäre, Regina hätte mit der Liebe für einen an dern im Herzen nie Herrn Lothars Frau werden dürfen!' „So handelte ich denn ohne Wissen des Mädchens

hatte, nur nicht von dem, was augenblicklich die Ge müther der anderen beschäftigte. Der Hauptmann war höchst verwundert, seine Frau am Arm des Müllerburschen eintreten zu sehen. Das war bei all ihrem Wohlwollen, bei aller Freund schaft gegen diesen, ganz unerhört. Aber sein Erstaunen sollte damit noch nicht zu Ende sein. Die Dame theilte ihm und Lothar in geflügelten Worten mit, was sie vernommen und welchen Schluss sie ans dem Ganzen zog: Regina werde demnach nicht Lothars Gattin. Das war für den Hauptmann zu viel. Während Lothar

in gemischtem Gefühl der Freude, frei von Regina zu fein unv der gekränkten Eitelkeit, dass sie ihn ohne Kampf aufgegeben, schweigend da stand, stieß der Hauptmann zum Entsetzen seiner Frau einen solch kernigen, echten Soldatenfluch aus, wie ihn diese in ihrem ganzen Eheleben von ihm noch nicht gehört. Für den alten Herrn waren die Einwände, Re gina welle Lothar nicht und dieser .viederuin nicht das Mädchen, gar keine stichhaltigen Gründe. Er hatte sich einmal mit rein Gedanken vertraut gemacht

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 12.06.1890
Umfang: 8
Menschen nicht wieder sehen.' „Wie wollten Sie mich daran verhindern?' „Indem Du unter aufmerksamer Obhut Derer stehen wirst, die gleich mir für Dein Wohl besorgt sind.' Reginas Geduld, mit der sie sich diesmal hatte wappnen wollen, erreichte ihr Ende. „Ich verabscheue ihre Fürsorge.' „Du wirst sie einst dankbar anerkennen.' Des Mädchens Wangen färbten sich. „Ehe ich Ihnen meinen Dank schulden sollte, würde ich lieber mein junges Leben in den Fluten begraben.' „Romantische Ideen der Regina,' lächelte

Za- chinölh. „Die Zeit, Regina, wird mich schon in Deinen Augen gerechtfertigt erscheinen lassen.' „Niemals! Ich werde Sie imnler mehr verab scheue» lernen.' ZachinSkh nahm eine Feder von seinem Pult; in dem er diese auf seiuen Fingern balancieren ließ, sagte er gleichgültig: „Liebe Regina, heute sind mir die Stunden ein wenig kurz bemessen; wenn Du daher nicht gekommen bist, um Deinem Vormnnd die üblichen Gratulationen zum neuen Jahr abzustatten, wenn Du Dir die Be gleitung einer Magd nur dazu gewählt

Erregung erbebte, doch noch ehe sie etwas sagen konnte, hatte sich das Mädchen schon er holt und rief, wenn auch halb unverständlich, mit ge- presSter Stimme: „Bewilligen Sie mir noch acht Tage — dann weide ich nicht mehr in der Merlitz'schen Familie sein!' Das war das erste Mal in den drei Jahren, dass Regina dem Willen ZachinSkhS unter solcher Ge müthsbewegung nachgab. Er schrieb daö auch einzig der Einwirkung seiner Festigkeit zu uud eutgeguete daher jetzt anscheinend mild: „Diese Zeit sei

Dir noch gewährt. Mit Genug thuung sche ich. Du folgst endlich der Besonnenheit. Sobald der verderbliche Umgang der Familie nicht niehr auf Dich einwirkt, wirst Du sicherlich die Nachsicht und Liebe Deines Vormundes erkennen lernen.' Der Blick, welchen ZachinSkh als Antwort hieraus von Regina erhielt, blieb von ihm unbemerkt, da ein neues Klopfen an der Thür bereits anderen Bestich ankündigte. Wie ein aufgescheuchtes Reh verließ Regina das Zimmer, so dass die schwerfällige Liese sie aus der Straße kaum

Ordnungsliebe; daher empörte ihn die Nachlässigkeit J'istelS so, dass er einige Sachen von der Erde aufhob, um sie bei Seite zu legen, als sein Blick auf einem mit Bleistift beschrie benen großen Papierbogen haften blieb, auf welchem er mit einiger Anstrengung folgende Sätze zusammen brachte : „Heute nicht fortgegangen, aber den ganzen Tag gebrummt, mir eine Ohrfeige gegeben und kein Abendbrot.' , Anderer Tag: „Heute von Hanptmannö gekommen, auf Regina ärgerlich gewesen, auch gauz laut dumme Babette

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 14.09.1916
Umfang: 8
, da.trat eine schlanke, weißgekleidete Gestalt MF Miske'b, 'Mo^5dässelbe blieb dann eine Weile regungslos stehen, die Hände über das Fensterkreilz gefaltet, mit er hobenen Armen. Haßberg sah mit brennenden Augen auf die lichtumsäumten Konturen der schlanken Ge stalt. „Ich grüße dich, Regina Baldus,' sagte er leise vor hin. . .... Da wurde der Vorhang vor das Fenster ge bogen und gleich darauf erlosch das Licht. Bald daraus wurde es in einem arideren Zimmer hell.- Es war Reginas Schlafzimmer. Etwa zehn

war. Abe? m der Gesellschaft glaubte man doch nicht so recht an Haßbergs Verän derung. Auch zu Regina war die Kunde gedrungen, wie sehr sich Hakberg geändert haben sollte. Und in ihrer Seele war ein unruhiges Warten Noch hatte sie ihn nicht wiedergesehen, er hätte noch nirgends Besuche gemacht. Regina wartete in fieberhafter Unruhe auf die erste Begegnung mit ihm. Am Morgen nach ihrem Empfangstag war UMMWM'WHW WM tung des Konsuls Werner und seiner Tochter Gerta Trebin begegnet

. Er hatte von seinem Zusammentreffen mit Haßberg in den Gru- nowschen Weinstuben gesprochen mid dabei ge sagt: ^ „Ein glücklicher Mensch ist Haßberg nicht, er leidet an einer schlimmen Enttäuschung, die schon seine Kindheit verbittert hat. So ist er, gegen sich selbst wütend, der tolle Haßberg .geworden. Aber im Grunde seines Herzens ist keine Spur von Wildheit, im Gegenteil, da lebt eine stille Sehnsucht nach Idealen, die er nicht finden kann.' Regina hätte Trebin die Hand drücken mö gen, daß er so gut von Haßberg sprach

. «So waren etwa acht Tage vergangen, seit Haßberg zurückgekehrt war. Wieder unternahm Regina ihren üblichen Morgenritt. GertaWer- ner und ihr Vater holten sie ab, dann ging eck zur Stadt hinaus, in den großen, schönen Stadipark hinein. . Als sie die letzten Däuser der Stadt pas siert hatten und aus der breiten Straße nach dem Park hinübereilten, kam.eine Wchwa- dron Reiter auf sie zu. An der Spitze derselben ritt Haßberg und neben ihm Trebin. Regina erkannte ihn sofort. Ihre Hand zuckte unruhig an dem Zügel

und hal ten einen Moment ihren Blick mit zwingen der Macht fest. Regina erbebte unter diesem Blick, die in ihrem Antlitz wich einer jäl>en Blässe. Dann waren sie auch schon aneinander vorbei. Idrc Gedanken jedoch folgten einander, Regina wa durch diese Begegnung aus ihrem Gleichgewicht gerissen worden. Wie sie an seni Morgen nach ftause kam, das wußte >> nicht. Sie konnte nichts anderes denken, ll/ daß sie Haßberg wiedergesehen niid daß er l'? so seltsam angeblickt hatte. . ^ Auch Haßberg

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 12
Datum: 27.08.1916
Umfang: 12
werden. Denselben Strafen unterliegen Personen, die in Vertretung der zur Auskunft Verpflichteten handeln und sich einer derartigen Verheimlichung schuldig machen. ich ! , Ich glaube an dich ' Original-Roman v. H. Cour ths - Mahle r Fortsetzung. So waren Reginas Tage gut ausgefüllt und sie am Abend müde und hatte nie über Langeweile zu klagen. Aber auch die gesellschaftlichen Pflichten ka men zu ihrem Rechte. Des Abends Pflegte sie Konzerte, Theater und sonstige gesellige Ver anstaltungen zu besuchen. Wo Regina

sich auch zeigte, überall war man von ihr entzückt. In ihren: eigenen Hause waltete sie mit liebens würdiger Sicherheit als Wirtin. Immer blick te sie mit klaren, ruhigen Augen ins Leben. . Nur manchmal, wenn sie allein war, be kamen ihre Augen einen eigenartigen sehn süchtigen Ausdruck — so wie Menschen blicken an denen das Glück vorbeigegangen ist. Regina zeigtee aber niemand das geHenne ^eid, das auf dem Grunde ihrer Seele ruhte, und dcks nur aus den goldbraunen Augen Wimmerte, wenn sie allein

war. . An Bewerbern hatte es Regina nicht gefehlt Ne hatte schon manchen Korb ausgeteilt. Aber obgleich sie niemand ermutigte, kaineu doch immer wieder neue Freier. Auch jetzt, nachdem Regina unverlobt von chrer Reise zurückgekehrt war, bezeichnete man wieder mehrere junge Herren als ihre ernsten Bewerber. Unter diesen war einer, den Regi na schon wiederholt abgewiesen, der aber trotz dem die Hoffnung, sie zu erringen, noch nicht aufgegeben hatte. Das war Heinz von Tondern. Sein Vater war eitl. Großindustrieller

für un möglich gehalten, daß eine juuge Dame, die 5hr Heilig zur Frau begehrte, „nein' sagen konnte. Aber Regina Baldus hatte „nein' ge sagt, als Heinz, trotz ihres ablehnenden Ver haltens, um sie anhielt. Seit dieser Zeit groll te ihr Frau von Tondern. Heinz von Tondern gab jedoch die Hoff nung auf Reginas Besitz nicht aus, er glaubte seine Liebe müsse mit der Zeit ihren Wieder stand besiegen. Reginas Vater war ebenfalls unangenehm überrascht, als Regina den jungen Tondern abwies. Er hatte wenig Zeit gehabt

, sich um das Seelenleben seiner Tochter zu kümmern. Ihre Erziehung hatte er seiner Schwägerin Therese überlassen, uud sich darauf beschränkt, Regina in geschäftlicher Beziehung selbstän dig zu machen. Sonst ein scharfsichtiger, klarer uud scharfblickender Mann, verstand er nicht in einem Mädchenherzen zu lesen. Wenn er auch'stets durchgesetzt, was er sich vorgenom men, so machte seine Energie doch vor dem Herzen seiner Toihter Halt. Er wollte sie nicht zwingen zu einer Verbindung, die ihr wider strebte, so gern

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 12.07.1922
Umfang: 8
die Nacht durch, alz aber der Mvrgen graute, brachen ihre letz ten Kräfte zusammen. Sie versank in einen Zustand völliger Erschöpfung, aus dem sie niemand am,zurütteln vermochte, und bald brannten auch aus ihre» Wangen die Zeichen des Fiebers. Regina solgte dein Ruf des Schwagers unverzüglich und nichts sich nicht nur des tranken Kindes, sondern auch Elses anneh men. Tro^dein fand sie noch Zeit genug, auch für die Mnschaft zu sorgen. Mit star ler Ha id lenkte sie das ganze Getriebe des .^aushalies

und doch auch wieder mit selte ner gleichsam als tue sie etwas felbst- :>erstäiid>ichcs. Niemand hätte es gewaar ibr den «-ehorsam zu verweigern. Man fürch tete Regina, obschon nie ein ungerechtes A?ort iiber ihre Lippen kam. Regina Rodian war noch herber und ern ster geworden. Sic verrichtete alle Oblie genheiten lall und still, ohne jede Spur von >>'iilichieit und Frohsinn. Nie glitt ein ^schein u,n ihre Lippen, nie leuchtete ein waiiner. sonniger Strahl aus ihren schwar zen Augen und nie gönnte sie sich Ruhe. Sie schicii

für mich übrig hat. Be zahlen will ich's ja ganz gern und meinet wegen auch noch Kartoffeln ausbuddeln, aber bloß nichl hier bleiben u. den Takt zur greu lichen Dissonanz eines solchen Familiene'.cnds schlagen!' Der Forstmeister griff nach seinem Hut. drückte ihn ties in die Stirn und verließ das Zimmer. Eher als man gedacht, erklärte der Arzt den kleinen Fritz außer Gefahr. Auch Elses gute Natur führte, unterstützt von sorgfälti ger Pflege, allmählich zur Genesung. Regina weilte noch immer im Forsthaus

und nahm der Schwester jede Mühewaltung ob. Je mchr sich aber die junge Frau er holte, desto peinlicher empfand sie es, andere an ihrer Stelle walten zu sehen. Die Stiel- schwefter besorgte alles, das Dienstpersonal war angewiesen, ihr zu gehorchen: aber auch bei Tisch wandte sich der Forstmeister mir feinen Wünschen stets an die neue hausge- nofsin. Da hieß es immer: „Regina, sei so gut, reiche mir dieses oder jenes! Regina, wie steht's denn mit den Obststräuchern? gina, wann meinst

du, daß wir das Weinfaß abziehen sollen? Regina, wann wird wieder das prächtige Weißbrot, das wir neulich ha>' ten. gebacken?' „Ich kann ja den Auftrag geben, daß e- schon morgen geschieht,' bemerkte Else einst „Dil hast nur zu befehlen. Bater.' „Laß nur gut sein! Dich will ich nicht be lästigen.' meinte der Alte. „Du belästigst mich nicht! Es ist ja meim Pflicht als Hausfrau, mich um alles zu be kümmern. Denkst du nicht auch so, Mai?' „Ich denke,' antwortete er kühl, „daß lw noch der Ruhe bedarfst

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 26.03.1945
Umfang: 4
, war es die dritte Begeg nung zwischen ihm und dem Mädchen Regina. „Bist auch da, Mause?' fragte er, und die anderen Kinder lachten. Nach der Schule fand er das Mäd chen am Bach unten auf ihn waiteiul. „Wäium bist denn so bös mit tiiir, Bub“, fragte sie und hatte dabei Trä nen in den Augen. Er sah sie an und sie tat ihm leid, „Brauchst net trenzen deswegen', sagte er. „Wenn d* stad bist, fang ich dir einen Fisch.' Sofort trocknete sie mit dem Sehürz- chen die Tränen und lächelte ihn ari. Robert legte

sich am Bachrand auf den Bauch. „Du schaugst ein bißl, ob jemand kimmt.' Blitzschnell grill er dann mit der Hand unter die ausgehöHHe U fer- Löschung und.zog eine zappelnde Fo relle hervor. Warf sie aber dann wie der in das Wässer, weil auf der Straße Leute daherkamen. ., , Warum bist denn nie mehr zu lins kommen?' fragte Regina. „Dein Vater is so ein komischer Kauz, weißt.' „Nein, der Vater ist brav und gut-, verteidigte Regina den Sonnlechcr. „Komm doch wieder einmal' „No ja, vielleicht gehts mir grad

noch lieber haben könnte, wie sie dieses Mädthen Regina hatte. War es denn wirklich nicht ihr eige nes Kind? Wer stand auf und wbllte das Gegenteil beweisen? Niemand wußte etwas anderes. Im Gemeinde buch stand es amtlich, die Leute am Hof betrachteten sie als die Tochter des Hauses, und Regina sprach den Namen Väter Und Mütter aus mit jener zärtlichen Aufwallung vön Liebe, und Güte. Ihr wqr oft zumute, als nähme sie Stück' für Stückiein aus ihrem Herzen und lege es dem Mäd chen

an das seine, auf daß es ganz ihr eigen werde,.mit jedem Gedanken und mit jedem Fühlen. Von ihr ging die große, erhabene Ruhe aus, mit der sie den Weg Reginas lenkte, und es kam auch vor, daß sie. die Frau, mit zuchtvoller Strenge walten müßte, wenn der Manu in seiner blinden Ver narrtheit an den Dingen vorbeisah oder gar lächelte, wo'gerügt werden hätte müssen. So flössen die Jahre dahin, das Mäd chen Regina wuchs und kam in das u- U h r ’ & d , e n m ßie begrifl. daß es etwas hieß, die Tochter des reichen Sonn

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 23.04.1945
Umfang: 2
bist von hlert“ „Vielleicht hab loh erst fortkommen müs sen, um auf dem Umweg au Regina zu kommen.“ „Möglich. Im Grande genommen aber ist es doch Immer so, daß der Weg eines Menschen schon von allem Anfang an 70>n Schicksal vorgezelchnet Ist Er weiß es nur nicht und das Ist gut so.“ Unter diesem Gespräch waren sie wieder zum Gatshof gekommen. Die junge Frau — der älteste Sohn hatte inzwischen das Gut übernommen, befand sieh aber zur Zelt bei einer Reserveübung — war gerade aufge standen und ließ

In dem Sinne, daß Ambros plötzlich wußte, daß — wenn er sich jemand mittuilsn konnte — dann nur dieser Frau Dieser Ge danke war ihm zageflogeu in dem Augen blick, da er Regina ansichtig geworden war auf der Wiese. Er halte ein paarmal amgeschaut, so daß Frau Ilona ihn nek- klar fragte, ob ea dort für Ihn etwas ße- -onderes zu sehen gäbe. „Jn, eigentlich schon“, sagte Ambros. Ein Blick von der Seite her in sein Ge richt. .Ach. sieh mal an. Was ilonnl Regina vielleicht!“ Vielleicht Regina!' Die Reiterin

reiten und rechnen wie Frau Ilona es tun maßte, oder tun hatte müssen seit „Weißt du, Ambros — eigentlich müßtest Jahren. Nun — da als eigentlich Feier- du dem Schicksal danken, daß cs dir als abend hätte machen können brachte sie es erstes Mädchen gleich diese Regina zu- nicht fertig, die Hände tatenlos im Schoß führte. Du hättest da drinnen in der Stadt ruhen zu lassen. Nein, es ging wirklich leicht in andere Hände fallen können, die nicht, als man es die ersten Woeben ver dick verdorben hätten

an Leib und Seele, suchen wollte. Der Sohn sah es selber ein Es entscheidet oft das ganze Loben eines und bat die Mutter, sich wieder elnzu- Manschen, zu wem sein enter Gang zur schalten ln das Geschoben des täglichen Liebe geht. An dieser Regina ist alles licht Lebens. Es war ein toter Hof, nnd erst die und klar. Freilich, der Sonnlechner wird dunkle, warme Stimme Frau Ilonas gab sich störrisch zeigen, wie Ich Ihn kenne, diesem Hof das Leben. Das wäre ein gewaltiger Stoß gegen Seinen Stolz

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Dolomiten
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Seite 3 von 20
Datum: 31.12.1927
Umfang: 20
aus S. Paolo, bei der Familie Dc. von Maqrhaufer in Caldaro in Dienst. Tr. August von Ma»)rhauser hatte sich kürz lich dort als Rechtsanwalt niedergelassen. Tiesfromm war die Regina: Täglich konnte man sic frühmorgens i» der Franziskaner kirche sehen. Dabei hielt sie viel auf ein net tes Acußero, ihre Kleidung war nicht nur sau ber, sondern gepflegt und geschmackvoll, frei lich dabei immer streng standesgemäß. Als Regina ihren Posten bezog, gab es in der Familie von Manihavier zwei Büble in Walther

und Kurt, denen sich bald ein drittes Oskar bcigetdlte. Es datierte nicht lange und Regina hatte ihr ganzes Herz an diese irischen aufgeweckten Kinder verloren, das Nesthäkchen war natürlich ihr besonderer Liebling. Regina war nicht eigentliches Kindermädchen, sie hatte Küche und Haus arbeit zu besorgen. Aber die viele Arbeit ließ ihr bod, immer Zeit, sich mit den Kin dern abzugeben. Dasür hingen die Knaben, nachdem sie längst die Kinderschuhe aus- gezogen hauen, mit rührender Liebe an der treuen Seele

. Kein Wunder! Denn sie ge hörte eben zur Familie. In Caldaro nannte man sie allgemein nur die Mayrhauser Re gina. Ihren eigenen Familiennamen dürften die wenigsten gekannt haben. Es waren nicht immer nur frohe Tage, die Regina bei Mayrhaustr durchlebte. Nament lich von Krankheit war die Familie reichlich heimgesuchl. aber gerade in solch' schweren Tagen bewährte sich ihre Hingebung am schönsten, Im Jahre 1014 erlag Dr. von Mayrhauttc einer langen schmerzlichen Krankheit. Inzwischen war der Weltkrieg

ausgobeochen und brachte schwerste Trauer über die Witwe und ihre Söhne: Der geliebte Jüngste haue den Heldentod erlitten. -Frau v. Mayrhauser hatte sich nach dem Tode ihres Garten in die Berge inj am teil von Coll- albo (Klobenstein) zurückgezogen und natür lich war ihr Regina dahin gefolgt, mochte es ihr auch schwer geworden sein, von ihren Frcunüeii und Verwandten zu scheiden. „Ein Dienst ist keine Heirar' tagt man, das ist richtig. Wenn aber ihrer Zwei so tanze bei sammen bleiben, dann muß auf beiden

Sei len viel Treue und Liebe sein und ein vier zigjähriges Dienstjubiläum ist ein ehrenvolles Zeugnis für beide Teile. Regina sieht noch immer frilch und jugendlich aus und verpetzt ihren Dienst mit einer Schaffensfreudigkeit, um bi: sie manche Junge beneiden könnte. Möge sie ihn noch lange versehen können, möge sie das goldene Jubiläum ihrer Treue feiern und wie sie sich einst so herzlich über j-den Erfolg der Söhne ihrer Herrschaft er freute, auch Freude über Freude an den Enkelkindern

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Der Bote für Tirol
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Seite 11 von 14
Datum: 28.06.1890
Umfang: 14
, die Miss Ella bewohnen sollte, wenn Mr. Walberg sie als Frau heimgeführt.' Regina zog finster ihre Brauen zusammen. „Mr. Walberg hat mich noch nicht gefragt, ob ich jene Zimmer beziehen will,' sagte sie heftig und be fahl der Mulattin dann streng, alle ihre Sachen wieder an Ort und Stelle zu legen, alsdann fuhr sie fort: „Sage der Miss Marh, ich gefalle mir hier in meinem Tower, und wenn man etwas über mich be stimmen will, sollte man doch erst meine Zustimmung einholen.' „Aber Miss!?' „Fiamette

, wenn Dir an »leiner Gunst gelegen ist, so geh und bestelle das. Gute Nacht!' Zögernd gieng daS Mädchen hinaus. „Immer nur seine Befehle und Bestimmungen.' Als Sonverain in seinem Reiche lebend, will er auch mich zu seiner Vasallin machen. Es soll ihm nicht gelingen. Ich werde ihm beweisen, dass ich auch srei durch meinen Willen bleibe.' Mit diesen lauten Worten ihrem Herzen Luft machend, suchte Regina zum dritten Male im Hause ihres Onkels ihr Nachtlager aus und lag bald in sestem Schlafe. XVII. Der Pony

und der Hindu tempel. Eine Woche ist vorüber, seit Mr. Elliot Calcutta verlassen, und Regina wohnt noch immer in ihrem Tower. Sie hat ihren Willen durchgesetzt; sie hatte sogar in Gegenwart Fremder beim Onkel um die Erlaubnis nachgesucht, dort bleiben zu dürfen, und Walberg hat es ihr zuni Erstaunen der Miss M«ry und gegen den Wunsch des HanS bewilligt. HanS wird überhaupt mit Regina immer unzufrie dener; so aufmerksam sie sich auch gegen ihn zeigt, waS ihm jetzt gar nicht einmal lieb zu sein scheint

, so vermag er sie doch nicht, dazu zu bewegen, die Kluft zwischen sich und ihrem Onkel, welche mit jedem Tage beide mehr von einander zu entfernen scheint, zu überbrücken. Regina bleibt bei ihrem EntschlusS, sich nur als zeitweiligen Gast in Calcutta zu betrachten, und will sich nicht um das Wohlwollen der Bewohner bewer be»; und Mr, Walberg, das ist eben daS Schlimmste, wie HanS ineint, äußert nicht einmal ein Wort, der Missbilligung, wenn sich Regina noch so schroff zeigt, zum Entsetzen des guten

hat sie es auSgeschlagen, die schönen Zim mer zu bewohnen, welche nach den» Urtheil der alten Dame würdig waren, den verwöhntesten Geschmack einer Lady zu befriedigen. Darüber hat sie sich denn auch gedrungen gefühlt, Regina bei Mr. Walberg zu verklagen; aber zu ihrer größten Verwunderung —- und aus diesem Zustand der Verwunderung kam Miss Mary seit Reginas Ankunft überhaupt nicht mehr heraus — hatte derselbe geantwortet, eS sei alles in Ordnung, er sei mit dem Betragen seiner Nichte vollkommen zufrieden

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 07.09.1916
Umfang: 8
, dazu ein Dröhnen und auch im Hinterlande hören können. „Ich glaube an dich.' Original-Roman v. H. Cour t h s - Mahle 7. Fortsetzung. . Bei diesen Worten des Assessors bekam ei ne reizende junge Dame, die Tochter des Kon suls Werner, einen roten Kopf. Gerta Werner t)egke eine heimliche Zuneigung für Leutnant von Trebin und war sicher, daß diese erwidert wurde, wenn auch noch kein Wort darüber ge sprochen worden war. Vor einigen Wochen hatte Gerta, die innig mit Regina befreundet war, diese gefragt: „Sag' mal

ehrlich, Regina, gehört Herr von Trebin zu deinen Bewerbern?' - „Nein,' hatte Regina entschieden geant wortet. „Aber er ist doch so oft in Villa Baldus.' Da hatte Regina gelacht. „Vielleicht, weil er weiß, das; er hier eine gewisse junge Dame treffen kann,' hatte sie schelmisch erwidert. Gerta war rot geworden und hatte schnell von etwas anderem gesprochen. Aber Regina mußte recht gehabt haben, denn Herr von rTrebin verstand es mit bewundernswertem 'Geschick so einzurichten, daß er in Villa Bal dus

. Ihre Gedan ken ließen sich nicht bei ihren Gästen festhalten So entging es ihr auch, daß Tondern sie un ausgesetzt beobachtete. Die Augen dreier Frauen sahen nun im mer wieder erwartungsvoll nach der Tür, ob Herr von Trebin nicht endlich erscheinen Wür de — die von Reaina, von Frau Melanie u. von Gerta Werner. Aber nur Gerta Wer ners Interesse galt Trebin selbst. Eine Weile stand Regina allein im Nebenzimmer am Fenster und sah gedankenverloren hinaus. Da trat Tondern zu ihr. „Nun, mein gnädiges Fräulein

. „Aber ich habe es bemerkt — vielleicht weil ich mehr weiß als andere. Nun wird es bald zu Ende sein mit Frau von Hausen-' Witwentum. Es wird bei ihr heißen: Herab mit den Schleier, dem schwarzen Gewand, . . - Der Heini vom Steier ist wieder im Land Regina suhlte einen jähen Schmerz in M aufsteigen. Aber sie bezwang sich und bmv ruhig. Ihre Augen ruhten ernst und träum auf Frau Melanies schönem, eregtem GesM' Diese Frau war ihr nie sympathisch gewesen- Sie machte einen leichtfertigen Eindruck ans

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 25.08.1916
Umfang: 8
ist. finden! geschafft und zwar: Marie Sartori, geb. Mnzo,'g^HMÄus Lei- „Ich glaube an dich' Original-Romanv.H. E0urths-Mahler. ^ Fortsetzung. ^ Regina Baldus erhob sich von ihrem Schreibtisch. Durch das offene Fenster erklang ferne Musik — ein lustiger frischer Reiter marsch. Sie wußte, gleich würde das Kaval lerie-Regiment, das in ihrer Vaterstadt gar- nifoniert war, an Villa Baldus vorüberrei ten..' . . . Das war eigentlich nichts Neues für Regi na. Uber sie trat doch stets verstohlen an das zensier

erlosch. Aber nun man nichts mehr von chm sah und hörte, war das' Interesse für ihn doch eeinge schlafen, nur ab und zu tauchte die Erinnerung an einen seiner tollen Streiche auf. . Wer Regina Baldus hatte ihn nicht ver- Men. Jedesmal, wenn die stattliche Reiter- Wr an ihrem Fenster vorüberzog, sah sie- ihn .un ÄeMv mltM,?^nlWs.Hen frischen Ge walten, ^ langsam war sie an das andere geschlossene .Fenster getreten und sah, hinter dem Spitzen vorhang verborgen, hinaus. Draußen kletter ten

. ^ . Ein herrliches Bild voll Kraft und Schneid! Einige der jungen Offiziere ruckten sich^be sonders straff im Satte empor nnd sahen Nach der Villa Baldus hinüber, in der Hoffnung, einen Blick der jungen Herrin dieser vorneh men Besitzung zu erhaschen. - Aber ' Regina hielt sich verborgen. Nur ihre Tante, Frau Therese Ruthard, stand am Erkerfenster und erwiderte lächelnd die ehrerbietigen Grüße der Offiziere. - Nun war die bunte Schar vorbei. Die Straßenjungen schloßen sich jubelnd dem Zu ge an, und langsam

verklang die» Musik. Es wurde wieder still in ded vornehmen Straße. Regina ging an den Schreibtisch zurück. Sie war die einzige Erbin ihres vor mehr als Jahrasfrist verstorbenen .Vaters, des Kommerzienrates Baldus. Draußen vor der Äadt ständen die von ihm ins Leben gerufe- jM 'gwßsn Fabriken und Werke, umgeben von den freundlichen Wohnhäusern, die er seinen Arbeitern gebaut hatte.? BWälles war längst in ein großes AkLienMerKehmLn uni gewandelt. Als Hauptäktionär HMe; er den größten Teil

seines. Pernchgens .in dem Un ternehmen stecken, lassend' Regina BalduH galt:, als. elned an vermögenden Leuten'^reichem Mtadt. War sie schon zu Lebzeiten ihr<K vielum worben gewesen, so war^si^ es jetzr Soch viel mehr.' ^ ^7 Sei einigen Wochen wu^den^n^M^lla Bal dus wieder Besuche'angenömmen.'Regina hat te den größten Teil des TraUttjahrAouf Nei- 'sen zugebracht', begleitet, von./ From/, Therese Ruthart, der Schwester . Hrer 'Htstorbenen Mutter, die seit dem Tode iWD^Datten, der sie als kinderlose Witive KÜrück

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 12
Datum: 03.09.1916
Umfang: 12
) wunderbar zur Erhaltung zarter Damen- Izän de. . 504V5 Wand kurz nach seinem Eintreffen aus dem Empfangszimmer. Regina mußte zu ihrem ' Leidwesen mit ihm allein bleiben. Heute begnügte sich Tondern nicht damit, Regina bittend anzusehen und ihr mit leisen Andeutungen seine Gefühle zu verraten. So bald Frau Rutkart das Zimmer verlassen hatte, irat er an Regina heran, sah ikir erregt und flehend in die Augen und sprach: „Mein gnädiges Fräulein, zwein Jahre ' sind vergangen, seit ich das erstemal

, und so wage ich es heute noch einmal. Sie mit der ganzen ' Inbrunst meines Herzens zu bitten: Werden Sie mein Weib, Regina. Sie würden mich durch Ihr Jawort unaussprechlich glücklich : machen.' Es lag ein heißes, erregtes Drängen und Flehen in seinen Worten. - Regina zog die Stirn wie iin Schmerz zu sammen. Sie hätte seinem Werben so gern Einhalt geboten, aber er ließ sie nicht eher zu Worte kommen, als bis er zu Ende war. In ihren schönen, goldschimmernden Augen glänz te eK feucht. Sie blickten ernst

und traurig, und ihre Hände krampften sich zusammen. Tondern konnte sich kaum beherrschen, als er in ihr liebes, süßes Gesicht blickte. All seine Sinne verlangten danach, dies holde, reizende Geschöpf in seine Arme zu reißen und zu küssen, bis sie jeden Widerstand aufgab. Aber etwas in ihren Augen hielt ihn im Banne, so daß er seinen heißen Wünschen nicht nachgab. „Warum ersparen Sie uns das nicht, Herr von Tondern?' sagte Regina traurig. „Sie wissen doch, so freundschaftlich ich Ihnen aucki zugetan

— ich kann die Hoffnung nicht aufgeben, Sie zu erringen! Ich kann nicht! So lange Sie noch frei find, so lange noch kein anderer Rechte an Sie hat, werde ich hoffen!' - . Regina machte ein unbehagliches Gesicht. „Versuchen Sie doch, Ihre Gedanken von mir abzulenken, Herr von Tondern. Es gibt so viele liebenswerte, hübsche Mädchen, die Sie beglücken könnten. Sie sollten Ihre innigsten Gefühle nicht an ein Mädchen verschwenden das Ihre Liebe nicht zu belohnen vermag. Seien Sie doch vernünftig, suchen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 6
Datum: 13.07.1922
Umfang: 6
!' polterte dcr Forstmeister. „Er hat sich »un mal an Regina gewöhnt, die ihn so liebevoll pflegte.' „Habe ich ihn etwa mit geringerer Aus- opserung gepslegt?' „Wahrlich nicht!' erklärte Max. „Aller so ein Kind weilz da keinen Unter schied z» machen,' fügte der alte Weiler hin zu. „Der Kleine lag im hitzigsten Fieber, als du an seinem Lac>er machtest, und erkannte dich nicht. Als seine Genesung sich endlich vollzog, da warst du schwer krank und nur die unennüdüche Sorge Reginas rettete das arg bedrohte

, junge Leben. Kein Wunder, das; er nun an ihr hängt.' „Nein — kein Wunder! Gute Nacht!' „Willst du schon gehe»? Es. ist möalich, dasz heute noch einige Gäste kommen,' sagte dcr Oberförster. „Dann wird mich meine Schwester ver treten. Ich bin ja hier — überflüssig.' Damit eilte sie fort. III. Kapitel. Eine halbe Stund später als Else betrat Regina deren Zimmer. „Ich habe den Kleinen zu Bett gebracht. Er war müde.' sagte sie, „und nun möchle ich dir inirieilen, dnfz ich morgen abreise

Regina da und sagte ernst: „Du scheinst nv.ßer dir zu sein.' „Ich ertrage dieses Leben nicht länger! Ich will nicht länger eine Fremde im eigi- nen Haufe fein!' „So ändere es. Die Macht liegt in deinen Händen.' „Du hast sie mir entwunden! Auf dem Platz, der mir vor Gott und den Menschen gehört, sehe ich dich stehen. Mein Kind hängt mehr an dir, als an mir! Dcr Vater behan delt mick), als gehörte ich gor nicht mehr hier her, und Max ' „Du wirst wohl selbst am besten wissen, ob er Ursache

hat, dir zu zürnen oder nicht.' „Ich leugne nicht, daß er Grund dazu hat. Jetzt aber frage ich dich: Warum wolltest du, daß ich seine Frau werde? Warum tratest > du nicht vielmehr trennend zmisch«n u»s? Gib mir Antwort! Denn seit ich ihn liebe. >st mir klar geworden, daß auch du ihn liebst!' Else schleuderte dcr Stiefschwester diese Worte entgegen wie eine lodernde Branv- sackel, sie sah sich aber in ihrer Erwartung. Regina würde scheu erbeben und widerspre chen. vollständig getäuscht. Keine Veränderung

des Gefichtsausdruk- kes, kein Erblassen oder Erröten kündete, daß Regina sich getroffen fühlte. Ruhig und of fen blickte ihr Auge, fest und unbewegt klanz ihre Stimme, als sie erwiderte: „Du irrst dich nicht, aber ich habe keinen Grund, mich dieser Liebe zu schämen! Ich habe nie zu jenen eitlen Törinnen gehört, die, von dcr Natur vernachlässigt, sich dennoch einbilden, einem Mann begehrenswert zu er scheinen. So leicht wird man freilich mit sei nem Sehnen nach Glück nicht fertig, jed^r Mensch muß erst

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 06.02.1930
Umfang: 8
, des Präsiden ten der Deputiertenkaimner und ihrer Ver treter, des Sekretärs der fafc. Nationalpartei. Uebertretungen dieses Gesetzes können bis zur Höhe von 3000 Lire bestraft werden. Frigidaire die amerik. Patent auto- mat-etektr. Kaittust-Kuhl- maschinerie der General-Motors, kühlt auch den aller«iröhten Kühlraum mit den allergeringsten Belriebsspejen. ohne jede Be dienung und Aussicht, ohne jed- Gefahr; keine Lebensmittelv^'uite. Vertr.: Wedel. Bolzano. Via Regina Elena 0: in Merano: Ebner

einen fremden Mann zu se hen, der sich mit einem Bündel unter dem Arme von seiner Behausung entfernte. Cr hielt ihn an u. fand ihn im Besitze der genannten Kleidungs stücke. Ohne Zögern forderte er ihn auf. mit ihm zu den kgl. Karabinieri zn folgen, was der Einschleicher wohl oder übel machen mußte. Dort wurde er als ein gewisser Mair Giu,eppe des Antonio, 40 Jahre alt aus Molini di Tures iden tifiziert. , ' Gelddiebstahl Fràu ^Aelger Regina nach MMile, 43 Jahre ünd De Fàneèsco Fanny nach Domenico. 56 Jahre

aus Maia Bassa; Anna Weger nach Paolo, 49 Jahre alt, wohnhaft in Lana; Cecilia Unterregelsbacher des Luigi, 23 Jahre alt, rvchnhaft in Merano; Elisa Kofler nach Giuseppe, 43 Jahre alt, wohnhaft in Me rano; Regina Kofler verehelichte Weinhardt des Sebastiano, 43 Jahre alt aus Riffiano, wohn haft in Maia Bassa; Francesco Stricker des Francesco, 25 Jahre alt aus Lagundo, wohn haft in Maia Bassa. Maria Giuseppina Martini ist ivegen ver» brecherischer Eingriffe zur Abtreibung der Lei besfrucht angeklagt

, und zwar bei Anna Weger aus Maia Bassa, von der sie für ihre Bemühun gen 300 Lire, und bei Cecilia Unterregelsbacher, von der sie 200 Lire erhielt. Einen weiteren Abtreibungsversuch führte sie bei Regina Kofler aus. Ferners harte sie sich wegen Mithilfe bei der Abtreibung bei Elisa Kofler und wegen Ab treibung bei Francesca Stricker, wofür sie den Betrag von 100 Lire erhielt, zu verantworten. Giovanni Weger und Alberto Lauton hatten sich wegen Beteiligung bei zwei der oben ange führten Fälle zu verantworten

des Vergehens der Abtreibung bei Anna Weger, Cecilia Mter- regelsbacher nnd Francesca Stricker und ' des Versuches der Abtreibung bei Regina Koller und Weger Anna für schuldig besundà Wei ters wurden auch 'Unterregelsbacher Cecilia, Kofler Regina und Stricker Francesca der ihnen zur Last gelegten Vergehen für schuldig befun den. Ebenso wurde auch Alberto Lauton' des Vergehens gegen den Art. 3b1 schuldig 'erklärt. Martini Maria àiseppina würde zu 4 fah ren 6 Monaten Gefängnis und Ausschluß

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