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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 22.02.1934
Umfang: 16
. Ich habe das nicht verstanden." „Ja, er hatte etwas gut zumachen. Er hätte die Türe seines Hauses öffnen sollen, mit welcher er seinem Sohne die Heimat verschlossen hatte. Denn es lebt das Weib dieses Sohnes. Daran habe ich gedacht. Lixner hätte viel gutzu machen. Das wenigste wäre gewesen, daß er Regina in sein Haus ausgenommen und für diese gesorgt hätte. Was soll die arme Witwe anfangen? Und was soll aus dem Kinde werden?" Heinrich Steuerer hatte in Erregung gesprochen. „Ich kenne Regina nicht näher", nahm Ulrich

da- Wort. „Aber wenn ihr geholfen ist, so nehme ich sie zu als Haushälterin. Glauben Sie, .daß sie fähig ist, Wirtschaft zu führen?" „Das wäre edel von Ihnen", jubelte Hermine. * . - Ulrich Süß war auf die Alm gestiegen trotz deS tiefen Schnees. Nun saß er vor Regina, dem jungen Weibe. „Frau Lixner " „Ich kenne Euch, Ulrich Süß. Saget nicht Frau zu mir! Ich bin ein armes Leut, keine Frau." „Also gut, Regina. Ich habe vas Anwesen deiner Schwiegervaters gekauft, die Kronenwirtschaft

. nur die „So", erwiderte Regina kurz. Ulrich war erstaunt über diese kühle Hinnahme. Regina fuhr fort: „Bleibst doch wieder lieber bei uns in Dornhagel?" Ulrich hatte geglaubt, eine Frau zu treffen, die in Tränen ausgelöst ihr Schicksal bejammerte. Diese hörte ihn so gelassen und gleichgültig an, als'ginge sie dies gar Nichts an. Er schloß: ^Vielleicht ist es doch bester, daß ich der Nachfolger des Kronenwirtes bin als irgend ein anderer. Ich bin ge kommen, um dir zu sagen, daß es mein Wunsch

ist, dich zu mir zu nehmen in die Wirtschaft. Was dein Schwieger vater versäumt hat, möchte ich nachholen. Du sollst drunten daheim sein, so lange du lebst und willst. Es ist die Heimat deines Mannes." Regina forschte errötend in den Augen des Besuches. War dies wirklich Ernst? ,Me stellt du dir das vor? Was ich habe, ist nicht viel. Und wenn das Kind kommt — was dann?" ,Mach dir keine Sorge, Regina. Ich habe keine Frau und brauche eine Hauswirtin." Nun traten Regina Tränen in die Augen. Sie hatte bisher ihr Leid

bezwungen und sie hätte ohne Zweifel etwas Unangenehmem Trotz geboten. „Mir hat der Kronenwirt kein gutes Wort gegeben", klagte sie schluchzend. „So lange wir verheiratet waren, hat er kein Wort mit mir gesprochen. Nichts als Ver achtung und Schmähung hatte er für mich. Und am Be gräbnistag hat er mich fortgejagt. Eine Hure sei ich . . . Betteln soll ich gehn, hat er geschrien. Die Mutter war ja besser." „Ich möchte dir allen Kummer nehmen und für dich sorgen, Regina." ,Marum gerade du? Muß

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 16 von 18
Datum: 17.09.1910
Umfang: 18
alles. Rede, unterhandle mit allen deinen Gläubigern. Ich habe eine hohe Summe angewiesen für dich von meinem Privatkapital. Vorderhand ist ja von Hochzeit und fröhlichem Fest hier keine Rede. Also kann ich dir leichter helfen. Auch wußte ich gestern noch nicht, wie sehr du an Rainer und Regina hängst. Tu gehörst doch zu uns, trotz allem! Und nun geh, mein Junge, geh! Nimm keinen Abschied von Regina; ich will schon einen Vorwand erfinden. Sie soll nichts! ahnen, das arme, tapfere Kind. Und nun lebe wohl

am Fenster. „Regina!" War es ein Gebet, war es der Ruf einer todwunden Seele? Der Kutscher sah sich ver wundert um. Hatte der junge Baron nicht gerufen? Aber nein! Der saß ganz still und sah noch immer nach der Richtung, wo eben jetzt langsam der letzte Lichtschimmer verglomm. Regina von Welten hatte das Abfahren des Wagens gehört und auch mit ihren sehr scharfen Augen die Gestalt ihres Vetters er kannt. Also Heinz fuhr fort! Jetzt, in diesen Stunden, so rasch nach solchem Unglück? Er ließ

ihr das sonderbare Wesen ihres Vetters ein, der seltsame dunkle Blick seiner Augen. War da nicht ein Rätsel irgendwo? Ein Rätsel, dessen Lösung vielleicht nie gefunden wurde? Fischerhütten aus der Insel Rügen. Ter Gedanke kam immer wieder in den langen, einsamen Nacht stunden, welche sie neben Rainers Lager verbrachte. Eine barmherzige Schwester war vom Arzte aus dem nächsten Städtchen herbeigerufen worden. Sie hatte die eigentliche Pflege übernommen, aber Regina bestand darauf, in der Nähe zu bleiben

auch das junge Mädchen seinen Namen flüsterte, sein Ohr vernahm ihre Stim me nicht oder der Ton weckte keinen Widerhall in seiner Seele. Dann und wann regten sich Aber so sehr Regina sich Mönchguter Fischermädchen seine Lippen, er murmelte einige Worte. auch bemühte, sie fand keinen Sinn darin. Mit einem mutlosen Seufzer sank sie wieder zurück. „Baronesse sollten sich ein wenig legen," sagte Schwester Agnes sanft überredend. „Wenn es mit unserem Kranken schlechter wird, rufe ich Sie sofort." Regina sah still

hinüber zu dem, noch ziemlich jungen, sehr hübschen Mädchen, welches mit unhörbaren Schritten durch das matterhellte Gemach glitt. Schlicht lag das blonde Haar an den Schläfen, das zarte Gesicht trug unverkennbar den Stempel inneren Friedens. Regina beneidete sie fast um diese Gleichmäßigkeit, diese stille Ruhe. Schwester Agnes stand wohl weit ab von all den Stürmen und Leidenschaften des Lebens! „Ich kann nicht schlafen, Schwester," sagte das junge Mädchen in die Stille hinein. „Ich bitte Sie, lassen

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 11 von 15
Datum: 07.11.1930
Umfang: 15
Unter haltungszeitschrift zu sionern. Jede Nummer umfaßt 20 Seiten auf feinem Illustrationsdruckpapier in der Größe dieses Prospektes! Alfred Wagner, Zeitfchritien-Grofcveririeb, Wien VII, Zieglergasse 6 1 & mMBSsmaMmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmsmsm Zm traulichen Heim Das Unlerhaltungsblall für Haus und Familie 88 88 Da sah er eine blonde Frau Originalroman von H. Eourths-Mahler ie blonde Frau Regina stand am Fenster und blickte hinab auf die Straße. Ihre Gedanken weilten in der Vergangenheit. War es wirklich schon Jahre her

Glückwünsche zu Füßen legen zu können. Verzeihen Sie mir, wenn ich hier eindringe." Regina hatte sich sehr peinlich berührt gefühlt. Oberingcnieur Schroll war ihr schon immer unsympathisch gewesen, aber seit er ihr so aggressiv den Hof machte und sie mit seinen Zudringlichkeiten verfolgte, war er ihr geradezu verhaßt geworden. Sie konnte nicht aus dem Hause gehen, ohne daß er ihr nicht irgendwo über den Weg gelaufen wäre. Und eine heiße Leidenschaft glühte dann immer in seinen Blicken, ein zudringliches

als die, die ihr jetzt geboten wurden. Mit eifersüchtigen Augen hatte i Schrott nach den roten Rosen hinübergesehen, denn er hatte sehr wohl bemerkt, ! daß Regina sich sehr liebevoll darüber gebeugt hatte. Er ahnte auch, von ! wem diese Blumen stammten. Mit glühender Eifersucht hatte er bemerkt, daß > der junge Ingenieur Kronegg von Regina bevorzugt wurde. Schrott war reich und hatte eine glänzende Karriere gemacht, während ! Werner Kronegg noch schwer zu kämpfen halte. Regina war vermögenslos, j und ihren Eltern wäre

es vielleicht willkommen gewesen, hätte ihre Tochter i eine so glänzende Partie gemacht, allein Regina dachte nicht daran, ihre Liebe j für Geld zu verkaufen. Sie nahm die prachtvollen Blumen Schrotts mit gezwungenen Oankes- worten und gab sie dem Mädchen mit der Weisung, sie zu placieren. Eie ; wollte das Mädchen möglichst im Zimmer' behalten, um nicht mit Schrott allein sein zu müssen. In dessen Augen glühte wieder die begehrliche Leidenschaft, die Regina immer als eine Beleidigung empfand. Schrott

aber drückte dem Mädchen verstohlen ein Geldstück in die Hand und machte ihm ; begreiflich, es möge sich entfernen. Regina hatte dies kleine Manöver nicht ! bemerken können, da sie sich abgewandt hatte, um einen Platz für die Blumen zu bestimmen. Das Mädchen stellte diese verständnisinnig schnell beiseite ! und sagte: „Ich muß schnell erst mal in die Küche, gnädiges Fräulein, das Fleisch ! brennt sonst an." Und ehe sie Regina halten konnte, war sie hinaus. So sah sich dann Regina mit dem Gast allein

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Tiroler Post
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Seite 13 von 16
Datum: 21.07.1905
Umfang: 16
und Tanner, mußte sich mehr Gesinde halten. Doch hieß es gleichwohl überall selbst mit zugreifen. Ohne Aufsicht blieb das Gesinde niemals. Ter alte Orth sah daher auch ein wenig schief auf seinen Sohn, der so verspätet von der Kirche zurückgekommen lvar. „Wo treibst du dich herum?" „Vater, ich war bei Regina. Nach dem Essen muß ich mit dir reden. Aber jetzt will ich schnell zum Füttern gehn." „Es wär' Zeit!" brummte der Bauer und sah nach den Heu wägen, ob jedes Rad gut geschmiert war und die Seile

auch." — „Erst die schöne Waldspitz' und jetzt den Konrad auch noch — müssen denn die alles —?" „Aber. Vater, für die Waldspitz' hast du doch den schönen Miesengrund, und wenn ich die Regina Heirat', ist ja alles eins. Und eine Bäuerin müßt' ja doch herein, die was versteht. Tie Regina kennt sich aus." „Glaubst, andere nicht?" „Hierherum nicht leicht eine wie die." „Kommt darauf an." „Und gern' Haben muß ich meine Frau auch können, sonst —" „Ich fahr' morgen nach Hohdorf. Da ist die Mutter daheim

, und ihre Freundschaft ist reich. Dort schau ich mich für dich nach Einer um. Mit dem Heuen könnt Ihr schon morgen ansaugen. Bis mittag bin ich wieder zurück.", „Vater laß das — ich könnt's nicht verwinden. Der Regina darfst nicht entgelten lassen, was dir der alte Tanner angetan hat." „Mit der Regina tut's nie gut —" „Doch, Vater! Sag' halt ja!" Ter Bursche hatte seines Vaters Rechte ergriffen, und seine treuen, bittenden Blicke senkten sich tief in die feuchtgewordenen Augen des Vaters. Konrad wußte es. Sein Vater

? Regina ist doch so gut!" „Das verstehst du nicht! — Und jetzt laß' mich in Ruh!" Konrad nickte seiner Mutter zu, die zur Bewirtung der Frau Nachbarin Tanner ein blankes, zinnenes Kaffeegeschirr auf den mit weißen Leinen gedeckten Ahorntisch stellte, und eilte hinüber mm Garten hinter dem Tanner'schen Gute. Von der Gartenhecke führte eine hölzerne Gittertüre ins Freie. Dort stand Regina und wartete. Sie ließ den Burschen herein. Dieser nickte ihr freudig zu. „Schön ist's von dir, Regina, daß du schon

da bist." „So, Konrad, setz' dich dorthin. Mein Platz ist da!" Sie wies auf eine kleine Bank und setzte sich selbst ai.f den stark gekrümmten Stamm eines nahen Apfelbaumes. Konrad nahm Platz und blickte dem Mädchen treuherzig in die Augen: „Regina, willst meine Frau werden? Meinem Vater wär's recht." Regina hatte zwar keine lange Rede erwartet. Denn sie kannte ihren Konrad. Aber nun war's ihr doch zu plötzlich gekommen. Sie zupfte verschämt und dunkelrot geworden an den Franzen ihrer seidenen Schürze. Aber Konrad

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 13 von 16
Datum: 03.09.1910
Umfang: 16
Verlag der Tiroler Land-Zeitung. — Druck der Derlagsanstalt Minerva und Familienheim, Zürich und Würzburg. Nr. 36 Unterhaltungsdlatt zur „Tiroler Canb-3eitung‘ Fluge um Fluge. Novelle von A. H o t t n e r - G r e f e. (Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Aber als sie nun aus dem Waldesdunkel in den Lichtkreis traten, welchen die hellerleuchteten Fenster des Schlosses in die Nacht hinauswarsen, da sah Regina, daß das junge, etwas müde Gesicht des Ankömmlings tief blaß war und daß seine Lippen

noch einige Minuten, als horche er auf das sich ent fernende Geräusch. Dann sprang er mit einem weiten Satz nach der Türe und schob den schweren Riegel vor. Und dann fiel plötzlich die Maske ab. Mit einem Aufschrei warf er sich auf den Boden und krallte die Hände in den Teppich, der das ganze Gemach überspannte. „Regina!" Eine ungeheure Leidenschaft schüttelte ihn; ein Sturm fuhr über ihn hin, der ihn wehrlos mit fortriß . . . So lag er noch, als das erste Morgengrauen sich ins Zimmer stahl

!" Ter alte Herr runzelte die Brauen. „Tu hast also Schulden, trotz der hohen Zulage?" Heinz Welten schwieg eine Minute. Jetzt — jetzt war der Augenblick da! Wenn er nun ruhig alles beichtete: all seinen Leichtsinn, seine Unüberlegtheit — wenn er Besserung gelobte und ehrlich war — vielleicht half der Alte noch einmal! Aber es ging ihm heute seltsam. Alles war ihm so unendlich gleichgültig. Er sah immer nur ein einziges Bild vor sich: Regina und Rainer, wie sie aneinander geschmiegt inmitten

instand gesetzt; eine standesgemäße Ausstattung muß Regina erhalten. Über dies lege ich für sie persönlich ein Kapital fest, das ihr Privat eigentum bildet, da Rainer natürlich das Fidetkommiß erbt und den Hauptteil des ganzen 'Vermögens. An das Ausbringen einer nam haften Summe für dich ist also in diesem Moment nicht zu denken. Rainer und Regina gehen jetzt vor." „Natürlich!" klang es bitter vom Fenster her, wo Heinz stand. Sein Kopf brannte. „Rainer und Regina!" Immer diese beiden! Immer

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 2 von 4
Datum: 22.08.1925
Umfang: 4
das da sie doch einmal erfolgen muß. Deine Vorbereitungen haben die Stunde genau angedeutet. Arnold ging. Regina, die Kerze tragend, begleitete ihn auf die Hausflur. Sie öffnete ihm eine Nebentür, durch die er verschwand. Dann blieb sie sinnend stehen. „Nach zwei Stunden also," flüsterte sie, „wird dieses bequeme Wohnhaus ein Raub der Flammen werden. Schade um die Einrichtung ... wie manche Familie würde sich glücklich preisen, hier zu leben. Aber Arnold hat Recht: nur die Flamme kann die gefährliche Werk stätte zerstören

an der Haupttür gezogen. „Wer von Beiden mag der Erste sein?" fragte sich die schöne Frau. Rasch öffnete sie die Tür. Ein Mann, dicht in einen beschneiten Pelz gehüllt, trat ein. „Regina!" murmelte er. „Ah, Sie mein Herr! Bitte schließen Sie die Tür, es ist kalt!" Es geschah. Beide betraten den erwärmten Salon. Regina sah den Gast mit forschenden Blicken an. Dieser warf den Pelz zu Boden. Er erschien in feiner, schwarzer Kleidung. Es war der falsche Graf. Sein Gesicht war zum Erschrecken bleich

, alle seine Glieder zitterten wie am Fieber. Das dunkel glühende Auge, heute von keiner Brille bedeckt, haftete auf der Dame, die ruhig vor ihm stand. „Regina, Du bist immer noch schön!" stammelte er. „Laß mich Deine Hand küssen, Deinen Arm wie sonst, als ich mich Deiner vollen Gunst erfreute." Sie zog ihre Hand zurück. „Wahrlich," flüsterte sie erstaunt, ..der Graf von Hardenfels steht leibhaftig vor mir! Und doch ist es Bruno Eichstädt, der gewandte Gaukler und Betrüger, der Mörder und Meineidige!" Der Mann

zuckte heftig zusammen. „So empfängst Du mich? Regina, das ist nicht wohlgetan. Du hast mich zu tief in Deine Karten blicken lassen, als daß ich schlecht spielen sollte. Wer hat mich zum Mörder gemacht? Du!" „Sie wollen Ihr Gewissen beschwichtigen ..." „Um Dich sicher zu stellen, habe ich den Polizei spion beseitigt, der sich in unsere Geheimnisse gedrängt. Und wer hat mich meineidig gemacht? Die Liebe zu Dir! Regina, ich mußte Dich aufsuchen, und wenn es mir das Leben gekostet hätte

. Aber nicht Bruno Eichstädt ist zurückgekehrt, sondern der Graf von Hardenfels, Dein erster Gemahl. Wo sollte ich Kunde von Dir erhalten? Ich suchte das Haus Satlers auf und erfuhr, daß Du angekommen seiest. Nimm mich als den Grafen von Hardenfels; ich bin reich . . . auch Du besitzest Vermögen . . . Wir können unabhängig ein fürstliches Leben führen. Bruno Eichstädt, der Agent des Falschmünzers, ist ver schwunden. er ist tot! Sei klug Regina. . . verbinde Dich mit mir!" „Und Ihre Frau, Herr Graf?" fragte

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Der Südtiroler
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Seite 1 von 8
Datum: 01.08.1931
Umfang: 8
getröstet \ worden. Dr. Dollinger aber hatte auf Julius Bitte Regina mit Agnes und Gerhard für ein paar Wochen mst ins I Unterland genommen. Regina bedurfte nach allem Erlebten : doch ein wenig der Pflege und Aufheiterung, und Julius, j der so viel vom Hause fort war, konnte ihr dies weniger i angedeihen lassen. Regina hätte vielleicht nicht eingewilligt, j sie verlangte es jetzt, gerade an Julius' Seite zN bleiben, auch j wenn er ihr nur täglich wenige Stunden schenken konnte!. ! Aber Norbert und Rose

, scharfbegrenzten Art, hatte bisher noch nicht den Schlüssel zum Herzen des Vaters gefunden; und das Geheimnis und Vorrecht des Weibes, durch die i bloße Gegenwart zu beglücken, hatte sich ihr noch nicht er- j schlossen. Alles, was sie tat, wirkte herb und hart. Regina fühlte, wie Rose sich darum mühte, wie sie darunter litt, daß es ihr nicht gegeben schien, restlos zu beglücken. Die Hoffnung aber, irgend einen ihrer Lieben etwas zu sein, helfen, ausgleichen, Gutes schaffen zu können, richtete Regina

sie aus. Hatten auch nie Helene Galdani wieder gesehen. Regina schien den Auftritt ganz, vergessen zu haben. Da — an einem Adventssonntag nach, der Kirche trat sie ihr am Hauptportal entgegen. Regina riß die Kin der, die sie an beiden Händen führte, zurück und harrte im Halbdunkel, Helene den Vortritt lassend. Ein beißender Hohn verzerrte das einst schöne Gesicht der Frau, sie ließ die Augen nicht von Regina und wandte auch, das Haupt noch nach ihr um, als sie durchs Portal hinausfchritt. Da trat Dollinger zu Regina

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Der Südtiroler
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Seite 1 von 4
Datum: 01.11.1931
Umfang: 4
ist, wie die in der Südtiroler Frage. Man sage nicht, daß es sich hier um ein kleines Gebiet handelt und daß verhält nismäßig wenig! 'Menschen dadurch betroffen worden "find. Alle diese Erwägungen zählen dort nicht, wo Völker schicke sale sprechen und wo- man gegen die anerkannten Grundprinzipien, auf welche die Verträge aufgebaut worden sind, verstoßen hat. In Tirol sind die Völker lstie Schachfiguren von einer Staatshoheit in die andere ge- Das namenlose Laad. 44 Roman aus dem letzten Jahrzehnte Südtirol. Von * * * Regina

, bescheiden. „Glauben Sie, daß nicht eistem Priester Trost und Zuspruch nöttg ist, Frau Regina? Und viel leicht ihnen am meisten! Denn er trägt die Last seines ganzen Volkes auf den Schultern!" Sie maß ihn mit einem Blich, in dem Ehrfurcht war. Er hatte das Haupt geneigt, die Schultern waren nach vorn gebogen — in diesem Augenblicke wars wirklich, als ttüge er Bergeslästen. „Schon wenn man bei der Beichte den Armen all das Leid und all die SchuD mrttragen Hessen! mu fe!" fügte er kaum hörbar hinzu

. „Und alles, ohne jeden prunkenden Lohst," kam es j bewundernd von Reginas Lippen. „Ich! bin neulich ge- ! radezu entsetzt gewesen, als Julius mir sagte, wie gering j die geistlichen Stellen besoldet sind. Kaum zum Sattessen." Da ruckte Dietrich das eckige Haupt empor. Aus den dunklen Augen brach ein sonnenhaster Glanz, und mit einem Male war er wie eist Riese, der siegessicher in die Sterne ! langt. „Frau Regina! Das kümmert eisten rchtigen Geistlichen nicht. Alle Entbehrungen, auch die körperlichen am eigenen Leibe

sind ihm keine Entbehrungen. Denn er trägt sie um Gottes Willen — Und — das ist des Wesens Kern" — jetzt war sein Antlitz von innen durchleuchtet, wunderbar schön: „Gott trägt sie für ihn!" Regina — di!e Kinder schwiegen. Fcherlich war ihnen zu Mut. Die Uhr schlug. KMderstrmmen wurden laut — da zog sie heran, eine neue kleine Schar, von einem arp- - dern jungen Geistlichen geführt. Blond war er und blank ! äugig. Diettch strich sich über die Stirn. Er lächelte, noch ein ! wenig abwesend. „Der Kooperator" — er wies

nach dem Geistlichen hinüber. Dann wandte er sich zu Regina zurück. „Meine Zeit ist leider ! um . . ." er nahm ihre Hand, die sie ihm reichte. „Hochwürden, können Sie uns n'cht die Freude machen, bald einmal zu uns hinaus zu kommen? Wir wohnen erber nicht mehr in der Walthersburg — haben mit unserm Ver walter getauscht. In unserm Landhause, gantz nahe der Stadt, finden Sie uns . . ." „Mutti, Onkel Hochwürden soll kommen, wenn die Tante Mary und Onkel Alfred kommen." „Ach ja! Lieber Herr Hochwürden! Das war' fein

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 2 von 4
Datum: 21.07.1923
Umfang: 4
sein. Das ist em pikantes, reizendes Verhältnis! Bleiben Sie ruhig sitzen, Regina; wir müssen durchaus ins Klare kommen. Morgen könnte es zu spät sein." Er wollte ihren Arm küssen. „Berühren Sie mich nicht!" rief sie in höchster Entrüstung. „Sie sind ein Elender, ein Ungeheuer, ein schamloser, niedriger Mensch. Gehen Sie, gehen Sie!" Sie stand mit zürnenden Blicken vor ihm, die schönen weißen Hände auf den wogenden Busen pressend. „Wann darf ich wiederkommen?" fragte höflich der Agent. „Nie! Nie!" „Vielleicht

dann, wenn ich meine Frau ver giftet habe, wie Sie Ihren Grafen?" Regina stieß einen Schrei aus. „Mensch," stammelte sie, „was ist das? Einen Mord wollen Sie mir aufbürden? Diese Frechheit, viese Verworfenheit ... ich könnte wahnsinnig werden! Sie haben es weit gebracht in der Kunst, Verhältnisse auszubeuten!" „Ich kann," entgegnete Bruno, „meine Be hauptungen auch beweisen. Halten Sie mich für so töricht, eine Anklage auszusprechen, die zu be weisen mir die Mittel fehlen? In meiner Tasche sind die zwei letzren

Aufzeichnungen des verstor benen Graf von Hardenfels . . . Bruno klopfte mit der flachen Hand auf seine Brust .. . Merken Sie auf, Regina, an meinem Hochzeitstage über reiche ich Ihnen sämtliche Papiere des Grafen . . . und der alte Christohp, der als Zeuge gegen Sie auftreten könnte ..." „Kein Wort mehr!" unterbrach ihn Regina, die vor Zorn bleich geworden war. „Sie ver dienen nicht, daß ich noch eine Minute länger mit Ihnen rede!" Kalt und elegant verneigte sich der Agent. „Ich gebe Ihnen drei Tage Frist

." „So werden Sie öffnen." „Gehen Sie durch meine Garderobe in das Parterre, um den Argwohn der Domestiken nicht zu wecken." „Diese Rücksicht bin ich meinem Geschäfts freunde schuldig." Regina öffnete die Tapetentür. Der Agent nahm eine Kerze und schritt dem finstern Raume zu. In dem Augenblicke, als er die Schwelle überschritt, ward er von zwei kräftigen Fäusten erfaßt und zu Boden geschleudert. Er stieß einen zischenden Schrei aus. „Zurück, Schwester!" rief Arnold, „Jetzt ist es an mir, mit diesem Ehrenmanne

am Boden liegend, starrten sich mit glühenden Augen an. Der Agent machte den Versuch, seinen Geg ner abzuschütteln, Arnold, der stärkere, drückte ihn zurück. Regina hatte sich abgewendet, um den scheuß lichen Kampf nicht zu sehen. Beide Gegner waren im höchsten Grade erbittert. „Ich habe keine Waffen!" murmelte der Agent. „Auf einen solchen Angriff habe ich mich nicht vorbereitet." „Du lügst!" Während Arnold mit der einen Hand den Kopf des Agenten hielt, durchsuchte er mit der andern ihm die Taschen

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 3 von 4
Datum: 12.08.1922
Umfang: 4
te? Bin ich auch an einen Greis gefesselt, so bleibt mir doch das niedere Elend fern, das Leib und Seele vernichtet. Freilich das Herz findet keine Befriedigung . . . Ach. es ist doch mchts vollkommen auf dieser Welt voll Mängel!" Regina trat zurück und betrachtete eine Ete. die so lange um die Flamme der Kerze flatterte, bis sie verbrannt auf den Tisch fiel. „So geht es manchem Menschen!" dachte fchmerzlich lächelnd die Dame. „Man bewegt sich, üon einem unerklärlichen Drange getrieben, in 2® glänzenden Kreise

, den der Reichtum er- und sinkt endlich vernichtet zu Boden. M" . fügte sie auffahrend hinzu, „der Kluge W sich, er bleibt dem Brennpunkt fern und N sich endlich ganz zurück, um in kühlendem ^Ntten sein Leben zu beschließen. Der Bruder mir helfen, ein erquickendes Ziel zu errei- Sie schob den Riegel vor die Tür. w demselben Augenblicke ward geklopft. ..Wer ist da?" "Zeffne. Regina!" ..Bist Du es. William?" "Kein Anderer!" Sie öffnete. Der greise Gatte trat ein. Mit lüsternen Blicken betrachtete er die reizende

Gat tin, die ihn verwundert fragend ansah. Dann reichte sie ihm die Hand, und bot ihm den Mund zum Kusse. „Du hast, mein Kind, tausend Taler ver langt ?" „Weil meine Kasse leer ist." „Hier ist die Summe." William legte ein kleines Portefeuille auf den Tisch. „Kann ich die Banknoten in hiesiger Gegend ausgeben?" fragte Regina. „Prüfe sie." Die Dame öffnete das Portefeuille. Es ent hielt zehn Hunderttaler-Noten eines großen Staates. Die Billets sahen schmutzig und abge nützt aus. Regina hielt

sie mit Kennerblicken prüfend gegen das Licht. Dann betrachtete sie aufmerksam die Schrift. „Echt!" rief sie lächelnd. „Ich danke Dir, William." „Glaubst Du?" fragte William, der sich vergnügt die Hände rieb. „Ich lasse mich so leicht nicht täuschen." „Und doch bist Du getäuscht." Regina prüfte zum zweitenmal die Billets; sie bediente sich dazu einer Lupe, die sie aus ihrem Nähtische geholt hatte. Die Art und Weise ihres Verfahrens verriet, daß sie sehr geübt da rin war. „Du treibst einen Sckierz mit mir William

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 15.04.1932
Umfang: 6
und sonsten Menschenfleischstücke" zum Fräße hingeworfen werden. Dvotzdem diese Tat all e in Iudenbura allgemein besprochen werde, Ore die Behörde keinen Finger. Die steiermärkische Landesregie tote Mordkomplott eines Mädchens gegen den greisen Vater. Die Tochter schlechter gehalten als die Knechte. — Schlimme Folgen eines krankhaften Geizes. Leoben, 14. April. Der Geiz eines alten Bauern, des 82jährigen Franz Neu mayer, trieb dessen Tochter Regina, die unter der über triebenen Sparsamkeit ihres Vaters

sehr zu leiden hatte, zu einer Tat, die sie nun gemeinsam mit ihren zwei Komplicen, die sie sich für ihre Zwecke gedungen hatte, vor dem Leobener Schwurgericht zu verantworten hatte. Drückende Schulden. Der alte Bauer wohnte in seinem Anwesen in P e y e r s- d 0 r f, das er von seiner Tochter Regina bewirtschaften ließ. Das hohe Alter hat in dem Mann einen gewissen Eigensinn geschaffen, der ihn zu einem Geizhals werden ließ. Dies wirkte sich vor allem gegenüber seiner Tochter

aus, die fchlechtergehaltenwaralsdieKn echte des Hofes und für die Besorgung der Hauswirtschaft keinerlei Bar lohn erhielt. Doch auch die Mittel zur Bestreitung der wirt schaftlichen Auslagen konnte sie von dem alten Vater stets nur nach langen Kämpfen erhalten. Der Staatsanwalt selbst sagt, daß es daher nicht unbegreiflich fei, daß Regina manche Er trägnisse der Wirtschaft, wie Eier und Butter, hinter dem Rücken des Vaters verkaufte und den Erlös für ihre Privatbedürfnisse verwendete, ja sogar wiederholt gezwungen

war, bei den Geschäftsleuten des Ortes Schulden zu machen. Die Schuldenlast wuchs im Laufe der Zeit auf fast 2000 8 an, doch Regina scheute sich, ihrem Vater davon Mitteilung zu machen. Die Mahnungen der Geschäftsleute wurden aber immer dringlicher. So gut es ging, beschwichtigte das Mäd chen die Kaufleute, denn sie fürchtete, daß sie der Vater mit ihren zwei Kindern vomHofeverjagen werde, wenn er davon erführe, daß sie auf seinen Namen Schulden gemacht hatte. So keimte in ihr der Gedanke auf, sich des geizigen Vaters

ein Liebesverhältnis unterhielt. Der etwas beschränkte Greisberger war dem Mädchen ebenfalls sehr zuge tan. Genauestens wurde nun der Plan durchbesprochen und die Nacht zum 19. Dezember vorigen Jahres für feine Durch führung ausersehen. Während Regina die Türen öffnete und darüber wachte, daß die beiden Knechte bei der Tat nicht gestört werden sollten, schlichen die beiden Burschen, Greisberger mit einem Küchenmesser bewaffnet, Erlacher hielt eine Taschenlampe, in das Zimmer des alten Mannes. Im entscheidenden

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Der Südtiroler
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Seite 1 von 8
Datum: 15.11.1931
Umfang: 8
Fräuleins vorbereitete, Schulaufgaben machte, Gerhard zu ihren Füßen spielte Und das Jüngste, Maxi, schMs, langte Regina nach dem Briefe. Die Tür nach dem. Kinderzlm- Mer hatte sie offen gelassen, so daß sie ihre drei Lihben im Auge hatte. Sie selbst durchschritt das traulich! getäfelte Wohnzimmer, an dessen Wänden ehne^ kleine Bibliothek Aufstellung gesunden hatte, und ließ sich im achteckigen Erkerbau am Tische nieder. Lange noch wog sie den Brief m den Händen, ehe sse ihn zu öffnen wagte

. Was würde et ihr bringen? Und dann las sie: „Regina, gestatte in diesen Zeilen das einstige „Du!" Nur so kann ich sagen, was ich muß. Mündlich es zu tun, geht über meine Kvaft. Ich würde vorher vor Scham sn die Erde sinken. Ich habe die anonymen Brhefe geschrieben. Vielleicht hast du das geahnt! Aber) nicht wie es kam. Mir, war, du habest mich tödlich beleidigt. Trotzdem habe ich über die Begegnung geschwiegen. Etwas hielt mich zurück. Du warst das — Kleinod des Mannes, den ich — eijnst geliebt

an — dei/nen Mann gebracht. Es war eine zehnfache Folter für mich — aber — ich hatte nichts mehr, als diesen Menschen, für den ich alles geopfert. Ein paar Wochen war er wieder mein Eigen —' als er den Triumph über deine Gefangennahme auss- kosten konnte. Dann. . .?! Regina, auch di,es Opfer war umsonst. Was sagtest du von Jason? Dann — flog er wieder davon. Ich bin alleixr. Nichts ist mein Eigen. Mein Besitz, mein Vermögen habe ich in der ersten Verblendung, im Glauben, ihn um so festes an mich zjü

deutsche Volk in einer Weise erregt, daß es sogar den B o y- kott der italienischen Waren beschloß und zum Teil die Reisen nach Italien ein stellte. Die Folge dieser Beschlüsse war die bekannte Erörterung der Süd tiroler Frage im bayrischen Landtage, sowie in den Parlamenten von Berlin, Wien und Rom. Das deutsche Volk gab damals dem italienischen eindeutig zu verstehen, zu erflehen vgn denen, die esnst mir Freund gewesen sind sn glücklicherer Zeit. Regina, du besitzt den Glauben, den ich verloren

, du besitzt di»e Reinhest und Größe eiiner Frau, die btk rufen ist, ein Volk aus den dunkelsten Ketten zu be freien! Wi,e oft hat meine Seele in Verehrung zu btlr flüchten wollen, aber mein dunkles Herz hat dich immer gehaßt! Vergib! Vergib! Und wenn du kannst: Bete für mich! Bete für mich! Daß meine arme Seele ncht durch Finsternis irren muH, daß sie einst Ruhe finde — Frieden — das wäre zu viel! Helene." Erschüttert legte Regina den Brief aus der Hand. Lautlose Tränen ranuen ihr über die Wangen

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Tiroler Post
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Seite 15 von 16
Datum: 21.07.1905
Umfang: 16
H5 leiben und fühlte mit großem Unbehagen die Blicke des Burschen auf sich ruhen. Seitdem aber Moritz die Absichten des Nachbarn Konrad Orth auf Regina durchschaut hatte, konnte sich das Mädchen seiner kaum noch erwehren. Endlich beklagte sich Regina bei ihrem Vater über Moritz. Tanner wies den Großknecht zurecht und drohte ihm mit der Kündigung. Aber bei den bevorstehenden gros sen Viehmärkten woll te der gewinnsüchtige Bauer seinen klugen Knecht nicht missen. Moritz wußte dies wohl

. Ohne Scheu trug er endlich Reginen die Heirat an. Die Bäue rin wurde erbost und drang darauf, der Großknecht müsse aus dem Hause. Aber der alte Tanner zauderte noch immer. Doch be hielt er seinen Günst ling besser im Auge. Nach der Ernte gab es Arbeit in der Scheune und auf dem Getreide boden. Als Regina ei nes Tages auf dem Speicher Getreide zu wenden hatte, schlich sich Moritz herzu und flüsterte der Aufschrei enden mit vor Erre gung hei'erer Stimme zu: „Mein sollst du werden! Deinen Kon rad verleid

sich um den Hof des Tan ner. Dieser ließ ihn zum Dorfe hinausjagen. Aber Moritz drohte mit Anzeige und kam im- rner wieder. Konrad und Re gina hatten sich wäh rend der Erntearbeiten seltener getroffen. Regina hatte wohl auch einige Male auf kurze Zeit im Orth'schen Hofe vorgesprochen. Aber sie wollte nicht, daß ihr Vater davon wüßte. So blieb sie niemals lange. Konrad's hatte sich wieder jenes bäuerliche Phlegma bemächtigt, das eine starke Leidenschaft nicht leicht auflodern läßt! Beider Gemüter beherrschte

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 14.04.1945
Umfang: 4
i/rUeberrechtschutz: Deutscher Roman-Verlag Klotzsche (Bez Dresden) was sagen.“ Er hielt und wandte den Kopf zurück. . Was denn?' ..Wann — kumin-d denn wieder, Ambro»:” ..Im Summer vielleicht!“ ,.Seb ich die /1 denn dnAmbros, du iiinDl i — mich wi-sen Ins-en. wann du (In bist.“ . In. Regina!' Nun lehrt e.' endgültig davon und gleich darauf liatle die Dunkelheit ilm verschlun gen. Regina \willlc nn lii, wie ihr geschah. Sie -land immer noch auf .lern gleichen Fleck und getraut. „Ambros! »chrie Regina erschrocken

, den Kopf, als sie mit ihren hohen Seitritten „Wart doch ein lass 1, ich muß dir ja noch ihm vorheiging. Drüben im heiler leuchteten Flur war niemand zu »eben. In der Speisekammer, deren Tür oft'enstand, surrte der Separator mit hellem singenden: Fon. Regina wurt einen Blick hinein. Die .Milch war »elion langst heriiutergelaul'eu und niemand küm merte siel: darum. Sio drückte auf den He bel des kleinen Motors utul schloß die Tür. Dann weilte sie-vergehen in die gute Stube in der Annahme, den Vater

. Langsam egte und den Rest des Weges zurück, and „lim: daß .»io es wallte, sang sie vor »ich bin, io einer nie gekanntem seligen St im jiiung. Gilt nnd tr j»l -ad leuchteten auf dem Sonnleeluiei-hor die Lichter. Regina »teilte den Schlitten in den Schoppen. »Hell au der breiten Stullliir d-'ii Schnee von den Selm heu and trat ein. ihr war zumute, al» miis»i: dir jeder .Mensch unsebeii, doll et wä hl ihr geschehen war, denn das, was so hell und glückselig in ihrem Innern läutete, da» mußte »hdi

sie den Kopf ein wenig Regina waltete. Di.- .Mutter mußte <s d '■ „Iidlieli merken. Wh kiiel: die .Mutter wandte nun zum zweiten Mal den Kopf and — lächelte. ’ „Spät hist dran, Regina. Die kalte J.uft tut dir aber gut.' Schaust aus wie 'i blü hende Leben und — wie deine Augen leuch ten.. war es schön!“ Regina atmete tief. Dann nickte -Je leb haft und sprudelte heraus: \ „Freilich war’s schön. Der Ambros war Lei mir.“ „Wer war bei dir!“ „Na, der Ambros halt. Der Bachsohmied- AuiBros. Vierzehn Tag

hat er Urlaub g’liabt uml ich hab gar nix g’wußt davon. Eia liliiek, daß ich ihn grnd heut noch getrof fen hab.“ Die Sotiuleehnerm fahr herum. Ja ihrem Gesicht stand Schrecken und Angst. —Du. Regina. Schau zu, daß dös ja der Vater net zu hören bekommt. Es .hat euch doch hoffentlich niemand g’selm?“ „Das war ja grnd das .Schöne, daß uns niemand g’sehu hat.“ „Um Gotteswilien, Madl, was lange mir denn du mit Der Vulcr, wenn (lös er fuhrt :..“ su - Regiua wurde plötzlich hellhörig. Mit schmal geklemmten Augen

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 2 von 4
Datum: 25.10.1924
Umfang: 4
Sie mir die Hand ... wir werden gemeinschaftlich um den teuren Verstorbenen trauern . . ." „Madame," stammelte Antoinette, „es wäre besser, Sie hätten mich nicht aufgesucht!" „Demnach bin ich Ihnen nicht willkommen?" fragte Regina erstaunt. „Sie erinnern mich an eine gräßliche Ver gangenheit!" „Hat sich der Doktor Hagen noch nicht er klärt? Wissen Sie noch nicht, wie Sie mit ihm daran sind?" Diese Frage hatte Albertine, die an der Tür lauschte, deutlich gehört. Die arme Frau, die nun die Bestätigung

ihres Verdachtes hatte, sank wie vernichtet auf den nächsten Sessel. „Madame!" rief Antoinette. „Ich erkenne den Grund Ihrer üblen Laune." „Es ist besser, wir trennen uns wieder." „Erwacht Ihr alter Groll gegen mich von Neuem?" „Lassen wir das! Ich habe mit der Vergan genheit völlig gebrochen und will nicht mehr da ran erinnert sein. Mein Vater ist tot ..." Und ich, Ihre Stiefmutter, kann nun gehen?" fragte pikirt Regina. „Denken Sie an das Landhaus!" „Ich habe oft daran gedacht." „Dort sind Verbrechen

begangen worden, dir mir das Blut erstarren machen." „Was kümmert's mich ? Ich weiß von nichts." „Das Grab unter der Eiche!" flüsterte An toinette zitternd. „Sie sprechen wohl im Fieber, mein liebes Kind!" Regina hatte doch Mühe, ihren Gleichmut zu bewahren. (Fortsetzung folgt.)- Feuilleton. Die Falschmünzer. Roman von August Schräder. „Man hat mich gegen meine Neigung ver heiraten wollen." „Und Sie haben sich dagegen gesträubt?" „Wie gegen jeden Zwang, den man mir auf zuerlegen sucht. Ich bewahre

. Antoinette?" Die schwarze Dame streckte ihr beide Hände entgegen. „Ich habe Sie nicht erwartet, Frau Satler!" Es war Regina, die um ihren verstorbenen Mann trauerte. „Und dennoch bin ich gekommen!" Regina legte Mantel und Hut ab und warf sich auf einen Sessel. „Ihre Hand, mein liebes Kind!" rief sie freundlich. „Mein Gott, Sie erschrecken ja, als ob Sie einen Geist sähen. Den Tod Ihres Vaters habe ich Ihnen berichtet . . . nicht wahr? Der gute Mann ward so heftig von der Seekrankheit ergrif fen

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 2 von 4
Datum: 18.03.1922
Umfang: 4
der Vernunft Gehör zu verschaffen, ist es notwendig, daß sich alle jene, die möglichst rasch heraus wollen aus diesem Elend und sich nicht mehr narren lasten durch diverse parteipolitische Finanzprogramme, zusammen finden in einem einzigen großen Block, der ohne Parteirücksichten nur Wiederaufbaupolitik fordert und diese mit den gleichen terroristi- Glücke zu beschäftigen. Nur der Mann erhält meine Hand, den ich selbst mir wähle. Zwischen händler ignorire ich." Regina zuckte heftig zusammen

. „Auch diese Beleidigung verzeihe ich Ihnen!" rief sie aus. „Sie sind noch krank." „In der höchsten Fülle der Gesundheit werde ich meine Ansicht nicht ändern. Meine Liebe kann nichts erzwingen, weder Drohungen noch glatte Worte und Reichtum. Ich verachte den Mann, der unfähig ist, sich selbst zu em pfehlen. Sagen Sie das Ihrem Herrn Bruno Eichstädt." Antoinette verließ den Pavillon ohne zu grüßen. „Impertinentes Geschöpf!" flüsterte Regina. „Die Kranke habe ich geschont; die Gesunde soll sich bald mir beugen

K, Schweine waren viele, fanden aber schlechten Absatz; ältere gingen besser, die jungen sanken infolge der Zufuhr aus Vorarlberg. Der Krämermarkt war sehr gut bestanden, jedoch gingen die Geschäfte flau. Manche Stände haben schon in den ersten Stunden wieder eingepackt. An an- „Als ich ihn verwundert ansah, nannte er den Namen „Regina". „Nicht möglich! Und wie sah der Mensch aus?" „Sie verzeihen mir den Ausdruck, aber ich muß mich seiner bedienen, um den Mann genau zu bezeichnen; er sah

aus wie ein Landstreicher. Nach dieser Einleitung konnte ich natürlich das Gespräch nicht abbrechen." „Was tatest du?" „Ich ließ mich näher mit ihm ein und nun bat er mich, ich möge dafür sorgen, daß er mit Ihnen allein sprechen könne. „Sie, Sie wollen Frau von Satler sprechen?" fragte ich erstaunt. „Nennen Sie mir Ihren Namen." Dessen wei gerte er sich, aber er fügte hinzu, daß ich Frau Regina einen wichtigen Dienst leiste, wenn ich ihr seinen, des Fremden Wunsch mitteile. Er wolle, wo ich ihn getroffen, warten

." Regina hatte sich unruhig erhoben. „Der Mann wird mich um ein Almosen angehen, oder um Fürsprache bei Herrn Satler bitten, der grundsätzlich alle Bettler zurückweist. Die Geschichte ist neu, originell ... ich will den Fremden sprechen. Gehe voran und zeige mir den Ort. Fragt jemand nach mir, so sage, ich mache eine Promenade und wünsche ungestört zu sein." Die Dame nahm den eleganten Strohhut und den Sonnenschirm, den ihr die Zofe reichte. Beide verließen den Pavillon. Petrine schlug

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 10.02.1934
Umfang: 6
verboten.) 17 Mt. Thorsten will Kampf. Roman von Werner E. Hmtz. Mit Zusammengepreßten Lippen starrte er zu Boden, griff selbstvergessen nach ihrer Hand und drückte sie: „Ich komme soeben von der Polizei, Regina, man ist dort der Meinung, daß Ihr Vater in die Hände seiner Gegner gefallen ist und aus erpresserischen Gründen Zurückgehalten wird." „Ich weiß," nickte sie verzweifelt. „Doktor Fabricius war hier und hat mir alles gesagt — auch von dem Verdacht, den man anfänglich gegen Sie zu haben schien

, aber bis letzt fehlt auch die kleinste Spur — und vorläufig scheint auch keine Aussicht zu bestehen —" „Sie dürfen nicht verzagen, Regina," versuchte er ihr Mut suzusprechen. „Ich habe dem Kommissar alles berichtet — auch den Zwischenfall von gestern Abend. Ich habe ihm den Namen des Mannes genannt, der auch mit diesem neuen Verbrechen sicherlich in Verbindung zu bringen ist." „Jaffe?" Er nickte entschlossen. ^Ein Pochen von der Tür her unterbrach das verzagte schweigen, das zwischen ihnen herrschte. Gleich

und blickte von Regina zu Wessentin. Ich hörte Stimmen und dachte — wissen Sie Neues über Douglas Thorsten?" brach endlich die verhaltene angstvolle Spannung wie ein Ver zweiflungsschrei durch ihre Worte. „Nein —" antwortete Wessentin tonlos. „Das tut mir leid —" Mit einer müden Bewegung strich Glorias Hand über die Stirn. Dann wandte sie sich zögernd um: „Benachrichtigen Sie. mich doch, bitte, wenn Sie Nach richten haben!" Unsicheren Schrittes ging sie der Tür zu. Als sie öffnete, wäre sie beinahe

, daß ich inzwischen selbst noch Er kundigungen eingezogen habe! Nein, wir müssen uns mit dem Gedanken vertraut machen, daß..." Das schrille Läuten des Telephons unterbrach ihn. Die vier Menschen schraken unwillkürlich zusammen. Regina eilte zum Tisch und nahm den Hörer vom Apparat. „Hier Regina Thorsten —" meldete sie sich mit zitternder Stimme. Dann entspannten sich ihre Züge zu einem müden Lächeln. „Fragen Sie den Herrn nach seinem Namen!" Als sie Antwort bekommen hatte, nickte sie gleichgültig: „Bitten Sic

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 1 von 6
Datum: 15.12.1923
Umfang: 6
sein, ein Abkommen mit ihm zu freffen. Ich übergab das Kind einer zuverlässigen Frau und reiste nach dem Erlenkruge. Wie ich in Ihr Landhaus gekommen bin, wissen Sie." „Ah," rief Regina, „noch sind Sie die Gattin des Herrn Alexander nicht?" „Unsere Trauung sollte vollzogen werden, sobald wir den Dieb des gräflichen Vermögens entdeckt hätten. Ich hatte dies, um meinen Ver lobten zum Eifer anzuspornen, als Bedingung aufgestellt." „Ihre Offenheit freut mich," antwortete Regina. , Wir sind Frauen . . . leisten

?" „Um das gräfliche Vermögen zu teilen. Die Zimmer der Herren sind leer . . . Dieser Ring lag auf dem Tische ..." Regina überreichte ihn der Dame. „Mein Verlobungsring!" rief diese. „Er spricht deutlich genug über die Absichten des tückischen Mannes, der nicht verdient, daß Sie eine Träne um ihn vergießen. Jetzt, da er Ihrer nicht bedarf, verläßt er Sie . . ." Aus Friederikens vollem Gesicht war alles Blut gewichen. Mit sprühenden Blicken betrachtete sie den Ring, den sie in der zitterden Hand hielt

. „O, schändlich, schändlich!" stammelte sie. Regina führte sanft die Betrogene zu dem Sessel zurück. „Mein Fräulein, das Unglück, das Sie betrof fen, ist wahrlich nicht groß, ich möchte es selbst ein Glück nennen. Jener Alexander heißt eigentlich Bartoldi ... er hat vor einiger Zeit erst das Zuchthaus verlassen . . . Sie wären die Gattin eines Verbrechers geworden." Friederike bedeckte mit beiden Händen das Gesicht. „Gott im Himmel!" „Das gräfliche Vermögen ist Ihnen entgan gen .. . Freiheit und Ehre

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 1 von 4
Datum: 21.03.1925
Umfang: 4
von Münster zurückzahlen wird." „Zehntausend Taler." „Hier sind sie." Regina warf Papiere auf den Tisch. „Wählen Sie aus!" rief sie fast befehlend. „Hier ist der Brief." Er überreichte ihn der Dame, die ihn öffnete und las. durch dessen Bewegung bedingt wird. Diese Idee ist im großartigen Fresko Michelangos, der Erschaf fung Adams, zum Ausdrucke gebracht, in welchem der vom göttlichen Geiste durchdrungene Körper zum Leben erwacht. Dieser Widerstreit spiegelt sich in der folgenden Periode

nicht verurteilen, auch wenn ich ein Opfer meines Leichtsinns werde! Mor gen Früh um diese Zeit erwarte ich Sie . . . Sie werden den Grafen von Hardenfels finden." Paul wollte die Staatspapiere zeigen, die er genom men . . . Regina wollte sie nicht sehen. „Werden Sie kommen?" fragte sie. „Ich versichere es mit meinem Ehrenworte!" „Gehen Sie! Gehen Sie!" Als Paul an der Türe war, rief sie ihn noch ein mal zurück, sie sah ihn mit bittenden Blicken an. „Paul," sagte sie bebend, „vergessen

Sie nicht, daß ich mich rechtfertigen muß, Ihnen gegenüber will ich ge rechtfertigt sein . .. Die Welt mag mich verurteilen. Aber Sie müssen auch Ihren Feind sehen ... ich schaffe ihn zur Stelle! Denken Sie an Ihren Vater, an Rosalien und an . . . mich!" Die letzten Worte sprach sie unter Tränen. Das Weib war verführerisch schön in dieser Gemüts erregung. „Regina," rief der junge Mann, „möge Gott geben, daß nur der Schein gegen Dich war ... ich werde glücklich sein, mich Dir dankbar zeigen zu können. Glaube

mir, ich bin diesen Morgen mit schwerem Herzen zu Dir gekommen ..." „Ich erwarte Dich!" unterbrach ihn Regina würdevoll. Paul war verschwunden. * Urania-Vortragsabend. Freitag, den 2 7. März, Lichtbildervortrag des Professors Dr. Julius Tho- maseth aus Wien: „Reisen in das Reich der alten Inkas". (Bolivien und Peru). Ort: Fachschule. Prof. Thomaseth har im vorigen Jahre eine Reise durch ganz Süd- und Nordamerika unternommen, welche ihm durch die im Lande selbst gehaltenen Vorträge ermöglicht war. Er ist ein glänzender

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Alpenländer-Bote
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Seite 5 von 16
Datum: 18.05.1913
Umfang: 16
: „Regina — Margret, mein liebes, liebes, lang vermißtes Weib!" Sie sagte kein Wort, preßte ihre Finger noch hef tiger vors Antlitz, während ein krampfhaftes Schluch zen durch chren Körper ging. Da griff er nach ihren Händen, zog sie mit sanfter Gewalt vom Gesichte weg, küßte ihre Haare, ihre Augen, ihren Mund, sank dann in die Knie nieder und barg sein Haupt in ihrem Schoße, indem er beinahe weinend rief: „Margret, kannst mir verzeihen, was ich dir an getan Hab'? O, ich Hab' auch gelitten — schwer

nicht zu stören, herein und sagte hastig: „Es kommt jemand auf das Haus zu, drum muß ich fort. Lebt wohl, morgen besuch' ich euch auf eurem Hofe." Ehe sie noch etwas erwidern konnten, druckte er ihnen die Hand und eilte durch die Tür hinaus, dem Walde zu. , . , ... Auf der anderen Seite kam die Stml. Sie er schrak nicht wenig, als sie die Hauötüre offen fand. Wie sich aber plötzlich die Stubentür öffnete und der Burgebner mit Regina Arm in Arm heraustrat, wollte Stinl ihren Augen nicht trauen. Länger

als eine Minute brachte das sonst so redselige Menschlein kein Wort heraus. Margret aber sagte: „Stinl, jetzt ist das Glück gekommen; wir haben uns gefunden und alles ist gut." Ein Ruck ging durch Stinls Körper und nun brach der Redestrom los. „Siehst es, siehst es, Regina," schrie das Weib lein, „ich hab's ja alleweil gesagt, nach Regen und Hagel kommt Sonnenschein und die ganze Geschichte richtet sich noch zum Besten. Gott sei Lob und Dank unserm lieben Herrn! — Schau, Burgebner, hast alle- weil gemeint

, das Stinl wär' ein nichtsnutziges, zu wideres Mensch; aber das sollst jetzt wissen, wenn ich nicht gewesen wär und unsere liebe Frau in Maria-Bergl, dann hättest jetzt die Regina, will sagen deine Margret, nicht. I ch und unsere liebe Frau haben den flüchtigen Vogel eingefangen, ich habe die Re gina in dein Haus geschmuggelt und dort eingenistet. Ohne w i ch wär' die Regina, sag' ich die Margret, über alle Berge dahin, vielleicht gar ins Amerika, und am jüngsten Tage vor der Jause hättest

und in einer halben Stunde war sie mit dem Büblein schon da. Als das Kind die weiße Magd erblickte, flog es mit ausgespannten Armen auf dieselbe zu, kletterte auf ihren Schoß hinauf, umhalste sie und wollte nicht mehr auslassen, indem es schrie: „Reginele, Reginele! Wieder zu uns kommen, gelt! Und nimmer fortgehen, gar nimmer, gelt!" „Schau, Konradl," sagte der Vater, „die Regina ist deine Mutter. Wir haben gemeint, sie wär' gestor- bn, aber sie ist nur lang fort gewesen, und wir haben sie nicht mehr erkannt

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