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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 13.04.1945
Umfang: 2
Roman-Verlag Klotzsche (Bez. Dresden) Regina war zunächst recht erschrocken. Aber als sie den Menschen erkannte, mußte sic recht lachen. „Moin Gott, hast du mich jetzt erschreckt, A mbros.“ ..Du hist es, Rcginat“ „Ja, ich biu9. Geil, da schaust, weil ich huch so weit heroben hin und ’s wird schon Nacht. Aber seit wann bist denn du im Dort', Ambros?' „Heit vierzehn Tag. Urlaub lmb ich.“ Kr glitt auf seinen Schiern näher heran, -ließ dio Stecken in den Schnee, nahm die Mütze ab und wischte

sich mit dem Hand rücken über die nasse Stirn. ..Als Soldat liab ich dich uoch gar net g'schn, Ambros. Da schaust ganz anders all-5.' „Sot Wie denn?“ „Größer mein ich.“ „Weil ich halt gewachsen hin in dev Zeit, sind ja doch schon zwei Jahre hör, daß ich fort bin. Und da drin heim Barras, da Streckens einen schon.“ ..Klein warst vorher auch net.“ Regina neckte sich ein wenig und lachte. „Ui joggen! Ich geh dir kaum bis zum Hais.“ „Ich steh auch ein hißt weiter oben wie du. lm übrigen brauchst ja auch noch gar

net so groß sein, denn schließlich bist ja gegen mich noch ein Kind.“ Regina .schwieg darauf. Sie war im No- . »mher siebzehn Jahre alt geworden, stand i.uu iiu achtzehnten. Da fragte er in ihr 'innen hinein: AVn- tu-' denn eigentlich noch da her- 'djent I- ja ■n.-hon Nacht.“ da i -ii weiß schon. Hält nimmer rauf- gs-> weit. Aber mit dem Sehlit ten hin ich gleich drunten. Fahr runter mit mir. Ambros.“ , Er faßte es so auf, daß sic wogen der Dunkelheit den Mut nicht mehr hätte, allein zu steuern

, und kam sich vor wie ein gü tiger Helfer in der Not. Ohne langes Be sinnen schnallte er die Schier ab, nahm sie unter den Arm und setzte sich zur Regina auf den Schlitten. Es war nichts! Nichts weiter als ein ra sender Flug durch Schnee und Nacht. Aber Regina Jcbnte an ihm. Er fühlte die Wärme ihres Körpers an seiner Brust, und seine Hand lag um ihre Hüfte. Und sie waren su allein in der Nacht voller Schnee, es war mit einem Male wie eine Fahrt durch tau send niegekannte Seligkeiten . . , Als sic

unten ankamen und der Schlitten langsam ausgelaufen war, war ihnen bei den zu Mule als seien sia verzaubert wor den, als dürften sie nicht aufstehen jetzt, als müßten sie so aneinandergeschmicgi, bleiben, Körper an Körper, weil sonst der Zauber zerbrach, Regina streifte einen Handschuh ab und legte ihre Hand auf die Hand des Soldaten Ambros Braudinüller. Eine lange Weile blieberi sie so, bis Axubros entstand und seine Schier wieder ansohuallte. „Ein Stück! haben wir noch den gleichen Weg“, sagte

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 18.04.1945
Umfang: 2
Sohönwltz; HauptschrUtlclter; Al fred Strobel; Chef vom Dienst: Hermann Flak; für den Anzeigenteil verantwortlich: Hans Mohnes (sämtliche ln Bozen-Erixen) Und das JUfo&n tyM wivUc... 41 Roman von Hans Ernst Orheberreehtschutz; Deutscher Boman-Verlag Klotzsohe (Bez. Dresden) Daheim hatte sie nie mehr ein Wort über Ambras gesprochen. Die Mutter hatte sie auch nie mehr gefragt, hatte in der ersten Zeit nur zuweilen forschend ihre Augen lm Gesicht des Mädchens haften lassen, und Regina wurde die ersten

paarmal etwas ver legen dabei. Aber mit der Zelt gewöhnte sio sieh daran, ja, sie brachte es zu einer Meisterschaft im Verbergen dessen, wn» niemand wissen durfte. Und doch war Regina unruhiger denn je- Früher war sie zum Beispiel niemals nach der Bachsehmledo gegangen, und nun fand sie den Wog so oft dorthin. Sie befreundete sich mit den Kindern der Bärbel und sie schaute gern die Geschwister des Ambros an, aber es war keines so wie er. Die Kinder in der Schmiede waren mitt lerweile auch schon groß

, weil sie anmihmeu, daß die Sonnleohnertoohter des Gallus wegen käme, der fast gleichaltrig mit ihr und ein stram mer Bursche war. Einmal fragte der Llaehsehmied das MUd eben; „Was sagt denn ilejn Vater, wenn du so oft zu uns kommst 1 ' Da verplapperte sieh Regina, indem sie unbekümmert lachte; „Er weiß es ja gar net.“ „Ah, darum. Aber wenn er’s wüßt!' Regina schob dio Unterlippe vor, mul es suii aus wie eiu trotziger Widerstand. Plötz lich wirf sie den Kopf hoch. „Der Vater mag euch net leiden. Warum

. Oh, er kannte sieh aus und dachte sieh seinen Teil. Er schaute dieses blühjunge Menschenkind mit ge mischten Gefühlen au und wußte nicht recht, welchem Gefühl er am meisten nach geben sollte, dem des Stolzes oder dem des Mitleids. Da fragte Regina unvermittelt: „Wann kommt denn euer Ambros wie der ln Urlaub!' „Warnmf' Da wurde Regina rot bis unter die Haar wurzeln. Sie ärgerte sich, daß sie ihre Neu gierde nicht besser im Zaum gehalten hatte. Irgendwie aber hatte sie Vertrauen zu dem alten Manne, der sieh

seiner Gefühle mit einem Male klar war. Er war stolz auf sei nen Sohn, dem so ein prächtiges Menschen kind iu Liebe zugeneigt war — und es war Mitleid mit dieser Regina Burgmayr, weil in« Lieben als ein abwegiges Verirren be- trachtet werden würde. Und so wie er den honnleehnor kannte, war Wille und Zorn genug in dem Manne, seine Tochter wieder hinzureißen auf den richtigen Weg. „Ich weiß net wann er kommt, der Am bros . sagte er dann. „Kann sein bald - kann aber auch sein erst im Herbst

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 16.04.1945
Umfang: 2
: Direktor Kurt Schönwltz; .Hauptschrittleiter: Al fred Strobel; Chef vom Dienst; Hermann Ftnk: für den Anzeigenteil verantwortlich: Hans Mohnes (sämtliche In Bozen-Brixen) Und dos jC efon yM weitet Roman von Hans Ernst Drheberreclitschutz: Deutscher Roman.Verlng Klotzsche (Bez Dresden) „Es kommt attweil drauf an, was es für ein Mensch ist. Wenn es der Richtige ist. laßt sieh vielleicht schon drüber reden.“ ..Der Richtige ist cs ganz gNviß, Mutter. Das fiiht ich da drinnen —“ Regina lachte vernünftig

. Weil dir jetzt der vom Buch sehuiied den Kopf ein biss’t vordreht hat, rennst gleich alle Vernunft iiher den Hau- len.“ ,..,o iuui .v.. U u — ..va. uu Regina bewegte iu iingeiiiengtem Nach- _ _ WvuiJ klopfte -ich mit gebogenem Knöchel denken die Brauen. Dann schüttelte sie |em. Wahrscheinlich weiß er, daß der Sonn- an di« Brust. „Da drin' im Herzen is die 1‘oftig den Kopf. Icchnerhof ein warmes Nest wäre.“ „Ich seil auf einmal alles ganz klar, Mut- st '«Mos ungerecht, Mutter. Kein ler. War der Ambros nur net vom Bach

. Mein Colt, Dirndl. MR denn du ganz von Gott verlass«»I Was glaubst denn, daß der Valor saget, wenn er es wüßtl“ ..Gauz richtig, Regina. Düs ist cs. Auf den Sonnicehncrhof gehört ein richtiger Bauer, einer, der selber aus einem Hof raus ist und der sein Handwerk verstellt.' „Frag doch die Gutsfraü, ob der Ambros -«in Handwerk versteht.' „Sie wird wahrscheinlich ja sagen. Aber ihm fehlt auch die Lieb’ zum Bauernbund werk, sonst hält* er es not im Stich lassen .Der Vater hat mir noch selten einen und wär

zu den Soldaten gegangen, wo er »ix tun braucht den ganzen Tag und wenn es Nacht wird, hinter den Kitteln herlauft.“ Regina spürte plötzlich einen Stich im Wunsch abg’scblagen. Und — vielleicht vor -teilt mich der Vater besser wie du.' Das letzte sagte Regina so, als wenn sie beleidigt wäre. Und weil Frau Therese dar 1111 sehwieg, setzte Regina sich mit einem Ruck im Bett und faßte nach den Händen der Mutter. ..Sag. Mutter, du mußt es doch wissen, io das ist! Du und dor Vater habt euch auch gern g’habt

.“ Hier hätte Frau Therese nun ,-Ine lang'- i.e-ehichte erzählen können, die Geschieht« ir«s verlorenen, liebeleeren Lebens niiiu- > ' 1 . Aber das war nicht die Stunde dazu ■ nd Regina war noch zu jung, um solch« ' «e i-: zu la-gjeilen. Darum lenkte sie ah. - !l - 'amu,-! all«- gleich so wichtig. 'ir:.>i. !ii-i,k ilm-h „in ni— VI nach und sei weißt, Mutter, er hat net einmal zu mir g’sngl. drtß er mich gern hält, oder so.“ Wie ein Aufatmen ging e» durch die Frau. /«Na also, was phantasierst

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 03.11.1935
Umfang: 8
. Ausführliches über die Handlung brachte die „Alpenzeitunz vom 31. Oktober. Beginnzeiten: 2, Z.M, S, 6.30, S.IV, 3.45 Uhr. — Ab morgen der aus der Biennale in Venezia preisgekrönte Grobfilm „Der rote Reisepaß' mit Isa Miranda, Cr mete Zacconi und Dria Paola. Beginn: ab 2 Uhr « Kino Savoia. Heute u. morgen «Regina', ein Film nach Gottfried Kellerschen Motiven von Erich Waschneck, Luise Ullrich, Adolf Wohlbriick und Olga Tschechows in den Hauptrollen. Der Film beginnt an Bord eines Ozeanrlelen, der den jungen

, erfolgreichen Ingenieur Frank Reynolds aus dem Lande ìer unbegrenzten schlichten Menschen. Tagelang beobachtet er Regina und wird von ihrem Wesen so gefangen genommen, daß er sie eines Morgens küßt und der völlig Ueberrasch- ten sagt: Ich liebe dich: ich mache dich zu meiner klei nen Frau. Ein paar Stunden später Ist Regina spur los verschwunden. Mit Mühe gelingt es Frank Reynold ihren Aufenthalt zu erfahren. Mit seinem Auto jagt er Regina nach und in einigen Wochen ist sie leine Frau

. Aber verschiedene.Ktäste.sind amMerke, um den beiden Liebenden die schwersten PrllfMà'ausMrlègèn!' Noch deren Bestehen finden sich die beiden zum zweitenmal für ihr Leben. Ein Film, der etwas mitgibt, von dem etwas haften bleibt, dessen Worte und Bilder für ge raume Zeit in uns fortleben. Es gibt nicht viel solche Filme Im Jahr. Eine Hauptursache für das Gelingen dieses Werkes Ist, daß große Aufgaben auf große Dar steller stießen, lieber allem steht die Regina der Luise Ullrich. Sie wächst hier zu ihrer bisher reifsten Film Cafe

Promenade: Täglich von 21 bis 22.15 Uhr Konzert Ugolini. Nachher Tanzreunion in der Dancing-Bar Cafe westminster: Tägl. ab 20.30 Uhr Konzert. Taverna Sphinx- Allabendlich lanz. Ristorante «Rosa d'oro': Sonntag gemütliches Schrammelkonzert In der Torggel Rist. Quarazzer Sonntag und Montag nachmit- tags und abends Tanz und Stimmung Theaterkino: „So endete eine Liebs' Kino Savoia: „Regina' Stcrnkino: „Aufstand Im Westey' vom 2. November Bari eo 49 so, 23 lS Firenze . 25 70 S2 'ö' , Z4 Milano

hier zu . . leistung heran. Man möchte Höhepunkte herausgreifen Zie» tiMtrosst»! Sehr preiswerte schone Herrenanzüge für Stadt und Sport, Wintermäntel, sämtliche Herrenwäsche in gut. Qualitäten u. Paßform in reiche'' Auswahl Gustavo Kral. Merm .X passeggiata d'Inverno und findet kaum eine Szene, die nicht das Erwähnen verdient. Adolf Wohlbriicks Name ist schon wieder mit einem großen Erfolge verknüpft. „Maskerade'. „Eng lische Heirat', „Regina', ein beispielloser Ausstieg, Wohlbrilck wirkt auch diesmal

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 25.04.1945
Umfang: 2
Mahnmate seiner Weltkriegs- * ® pcrlicher Rüstigkeit Frische Herr Georg Zyprian Jörg, sein 90. Lebensjahr. Der Jubilar war in früheren Jahren in den Schützenkreisen des Landes als ebenso eifriger wie guter Schütze bekannt. Heute noch amtiert er als Obmann der hiesigen Raiffeisenkas.se. pi. Welschnofen. Todesfälle. Nach längerem Krankenlager starb, 49 Jahre alt. Frau Regina Ne ul ich- e d 1 geh. Pardeller. Kattschneiderin da hier. Der Gatte und sechs Kinder trau ern um die gute. Mutter. — Ebenso

von un- stiidte in den Händen einer Magd,.die der Gewissen, an das ein Mann vom Weltruf bekannten Dieben mehrere Rasiermes* Hausfrau zu abendlicher Stunde „heim- Gerhart Hauptmanns sonst appellierte, das 47 Roman von Hans Ernst Orhebsrrechtschutz: Deutscher Roman-Verlag Klotzsche (Bez. Dresden) „So sclileckig uic du warn wir auch“ sagte das Katherl. „Was sagst du, Regina? Regina sagte gar nichts, sie durfte nichts sagen, obwohl alles in ihr fiebert?, dep dreien zu sagen, daß ihr Wünschen völlig abwegig sei

. weil der Ambros ihr gehörte und sonst niemandem. Es war manchmal schwer, zu schwelgen, zumal die Hierangl Marille Ihr sehnsüchtiges Verlangen ohne Scham vor den andern ausbreitete. „Da müssen sich die andern Buben alle verstecken vor dem. Bloß, Knrasche hat er net recht viel.“ „Wieso?“ fragte Regina pochenden Her zens. „Wieso? Dös wirst gleich hören. Aber ich bitt mir aus. daß cs unter uns bleibt. Wie er kürzlich in Urlaub da war. hat» ich ihn einmal getroffen, am Abend, wie er bei uns vorbeigegangen

hab ich 's Fen ster ofien lassen die ganze Nacht und hab fast kein Aug zug’macht vor lauter Angst, ich könnt ihn net hören. Und net is er kommen. Aber vorbeigegangen is er um drei in der früh. Ich hab Ihn gleich am Schritt kennt. Es kann net anders sein, als daß er bei einer andern war. Aber da kimm Ich schon noch dahinter, was 'dös für eine is.' „Was Imst da»» davon, wenn du's weißt?' fragte Regina. „Und. woraus möchst denn überhaupt schließ'», daß er keine Kurascb hat, der Ambros?' „Ja, dös möcht

ich auch wissen?' sagte eitrig die Loferer Ngndl. Hier lächelte nun die Marille, und zwar mit so weitem Mund, daß man den golde- •neu Zahn sah, über den sic sich schon oft geärgert hatte, weil er so weit hinter war, „Wenn man einem ein Butterbrot hin hebt, dann möcht man doch meinen, er müßt neinbeißen. Der Aschauer Sepp hätt sich die Finger abgeschleckt, wenn ich dem sowas g’sagt hätt. Noch dazu hab ich einen Spenser angbabt, der hübsch weit ausge schnitten, is. Aber der Bub war scheinbar blind.” Für Regina

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 17.04.1945
Umfang: 2
schon in den ersten Morgenstunden zu geschehen. Es war alles so eingeteilt,' daß ein Fehlen Ihrer jungen, kräftigen Arme eine Lücke gerissen hätte in dos wohlgeordnete Maß der bedacht samen Einteilung. , Nein, Regina konnte nioht wog, aber ihre Augen gingen an diesem Morgen wohl hundertmal zum Dorf hinunter und in die Richtung, in der der Omnibus davonfuhr. Ihr Mund sprach viele Male den Namen Ambros aus. leise, zärtlich, leidenschaftlich und zornig. In allen Variationen wollte sie dioson Namen

aber dann die Worte der Matter zu ver- Schnee. Sie hörte, wie er die Schuhe an wischen suchten. Da kroch ea wie beklem mende Angst über ihr junges Herz. Sie sah den Ambros, wie er In nebelhaften Fernen hinschritt, gertenschlank nnd die Jägermütze mit dem Edelweiß verwegen auf dem Kopf. Und er griff lachend bald nach dieser und bald nach jener. Und die den Türstock stieß, um sie vom Schnee zu säubern. Dann trat er ins Hane. Die Uhr auf dem Erkertürmchen des Gutes schlug hell die zehnte Stunde. Aber Regina hörte

nur mehr fünf Schläge, dann übermannte sie endgültig der Schlaf. Dio kalten Tage zerbrachen allmählich, und es kam dio Zeit des wilden Föhns und dann ein lichtschöner Vorfrühling. An den Rändern der . Gewässer leuchteten die Schneeglöckchen, im Garton blühten die ersten Veilchen und über die Flanken der Berge gleißte um die Mittagsstunde das Sonnenlicht hin, daß cs dio Augen schmerzte. Und hatte Regina gedacht, daß mit der Zeit dieses Ruhelose in ihr sich wieder legen

könnte, os war alles nur ein wegloses Wünschen. Jo höher die Tago stiegen, je brausender sich der junge Frühling ins Tal stürzte, desto leidenschaftlicher ward die Sehnsucht in .Regina nach Ambros. Es Am andern Morgen gab es aber keine Mädchen hatten alle einen wartenden Gelegenheit, ins Dorf zu kommen, so sehr Mund und fielen dem Soldaten Ambros Ia- Regina auch nach dieser suchte. Einfach ehend zu, fortlaufen konnte sie nicht, denn schließ- , , . .... . . . . „ „Nein“, düsterte Regina ia dio Dunkelheit 'h'h

war es doch so, daß der ordnende Sinn.- Bf*’* 16l “® Linlo ln seinem Gesicht, die sie der Kammer hinein. „Nein, nein!“ des Vaters dem Mädchen Regina mit der ulcnt schon tausendmal ln Gedanken näch ste stützte sieh auf die Ellbogen und Xolt einen bestimmten Wirkungskreis zu- Lezeiehuet hatte. Bio sah seinen jungen, sehauto zum Fester hinaus. Bewiesen hatte. Sie konnte die übernpm- trotzigen Mund und er ebt» dabei sonder- “ ... .. menen Pflichten nicht einfach ml Jemand barerweiso, das noch Nieerlebte und noch Sterne

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 21.09.1916
Umfang: 8
eine d«. . Kriegsfürsorgezwecke, deren Ziehung am 5. Oktober 1916 statt- - Vesperandachten, insoweit nicht die lateinische Sprache gebraucht fiindet, erscheint mit Rücksicht aus ihre eminent patriotische und - wird, in deutscher Sprache gehalten werde/ Regina machte ein gequältes Gesicht und strich sich über die Stirne. „Das alles ist mir unsagbar peinlich. Bitte, laß uns doch von etwas anderem sprechen/' Sie begann nun selbst ein anderes Gespräch und die Tante und Tondern mußten darauf eingehen. Der letztere

hatte das Gefühl, als habe seine geschickt aus Wahrheit und Lüge gemischte Mitteilung nicht den gewünschten Erfo.lg gehabt. Er hatte gehofft, Regina werde durchaus nicht geschehen. Er mußte auch ferner auf der Hut sein. Haßberg sollte und durfte sein Ziel nicht erreichen. Lieber wollte Ton dern sterben, al,s Regina an Haßbergs Seite sehen. Er nahm sich ^r, Frau Melanie von Hausen bald zu besuchen. In ihr würde er ei ne Bundesgenossin finden. Neulich hatte er sie scharf beobachtet und bemerkt

, daß sie durch die Kunde von Haßbergs Rückkehr sehr erregt gewesen war. ^ Als Tondern sich.entfernt hatte, sahen sich die beiden Damen eine Weile stumm an. End lich sagte Tante Terese aufatmend: . „Ich bitte dich Regina, tvas sagst du zu dieser AnVerschämtheit Haßbergs? Was der sich einbildet! Er glaubt Wohl, du habest nichts Eiligeres zu tun^als seine Bewerbung anzu nehmen.' „Was soll ich dazu sagen, Tante Therese? kann dir nur erklären, daß ich Herrn von Haßberg wohl der unsinnigsten Streiche, aber keiner niedrigen

Handlung für fähig hatte. ^Ues, wa.s ich bisher von ihm gehört habe, hat ihn mir nur in der Lage eines unbeson nen Stürmers und eines an allem Guten Ver zweifelnden gezeigt. Aber nie habe ich gehört, daß er etwas Niedriges'getan Ntte.' „So glaubst du nicht/ trotzdem er es selbst zu Tondern gesagt hat, daß er sich um dich be werben wird.?' Regina zuckte die Achseln. „Möglich daß er es tut. Aber ich bin überzeugt, daß er mir dann keine Komödie vorspielt. Heucheln und lügen wird er nicht. Jedenfalls

, falls er die Kühnheit hat, um dich anzuhalten. ' Regina wandte der Tante ihr erblaßtes Ge sicht zu. Ihre Augen leuchteten intensiv aus dem blassen Gesicht. „Scheint es dir so ganz unmöglich, Tante Therese, daß ich auf eine Werbung Haßbergs eingehen könnte?' fragte sie leise. Die alte Dame sah sie betroffen an. „Regina! Mein Gott — Kind — du er wägst doch nicht etwa eine solche Möglichkeit? ' Die junge Dame richtete fid empor. Sie wollte etwas eMichern^preM^Ker dann die Lippen fest aufunander

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Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 8
Datum: 15.09.1916
Umfang: 8
und Qyirain. Angst zu haben.. Regina stebt Haßberg ganz fremd gegenüber und wenn er sich um sie be werben sollte, wird sie ihm die richtige Ant wort nicht schuldig bleiben. Gibt sie erst ein mal ihre Ehescheu auf, dann weiß sie wo ein treues Herz für sie Wägt, und wo sie nicht ! zu fürchten braucht, um ihres Geldes wegen begehrt zu werden.' Tündern faßte ihre Hand. „Ich bin Ihnen so dankbar, teure gnädige Frau, daß Sie mir so freundlich gesinnt sind.' Sie lachte gutmütig. „Ach, da ist nickts zu danken

. Ich will doch meine geliebte Regina glücklich sehen und bin überzeugt, daß sie an Ihrer Seite glücklich werden würde' Tondern sah sie erregt an. 7 „Und doch wrde ich die Angst nicht las, daß ein anderer mir zuvorkommt. Haßberg ist ein berüchtigter Herzensbrecher', stieß er hervor. ! „Aber nicht gefährlich für Frauen vom Schlage Reginas,' entgegnete Frau Ruthart. „Wer kann das wissen','seufzte Tondern. Die alte Dame schüttelte energisch den Kopf „Nein, nein, da können Sie ganz ruhig sein. Ich kenne doch Regina

. So ein Mit^t- läger, der sie unglücklich macht, soll nur nicht an das Kind ljeran- Da stehe ich Wache! — Verlassen Sie sich darauf.' . Tondern atmete auf. Nun hatte er erreicht, was er erreichen wollte. Er hatte Frau Rut hart mißtrauisch gegen Haßberg gemacht. Wür de dieser sich Regina zu nähern suchen, so wür de Frau Ruthart auf dem Posten sein. Jeden falls hatte er in ihr eine treue Bundesaenos- sm . .. , - Er war seit Hambergs Rückkehr in einem Zustand wildester Eifersucht Und Unruhe

. Hat te er doch selbst die Unklugheit begangen, Hm?- berg auf Regina aufmersam zu machen Tondern glaubte jedenfalls, daß Haßberg schleunigst versuchen würde, sich durch eine rei che Partie zu rangieren. Und Regina war die reichste Erbin der Stadt. Das mußte Haßberg verlocken, zumal Regina nicht nur reich, son dern auch schön war. Noch nie hatte Tondern, wie er glaubte, Re gina so heiß geliebt, wie jetzt. Und er war zum Aeußersten entschlossen, Haßberg unschädlich zu machen. Als er mit Frau Nuthart in Villa Baldus ankam und Regina

gegenüber saß, wußte er ge sckickt das Gespräch auf Haßberg zu bringen. Und Frau Ruthart erzählt lebhaft die durch das Schaufenster, beobachtete Szene zwischen Haßberg und Frau von Hausen. „Vielleicht wird aus den beiden doch ein Brautpaar', sagte sie zum Schluß. Regina sah vor sich hin. „Die Begegnung kann doch auch harmloser Natur gewesen sein',-versetzte sie hastig. Die alte Dame lachte. „Nun, du hättest nur Frau von Hausens Augen sehen müssen. Aber ich will nichts ge sagt haben. Ich glaube

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 03.11.1916
Umfang: 8
. Das Vaterland war ihnen nun so viel teu rer geworden — daß sie ihr Liebstes hatten dafür hergeben müssen. Erst nach einigen Tagen konnte sichFrau v. Tondern so weit fassen, bei den befreundeten Familien Besuche zu machen, um die Abschieds grüße ihres Sohnes zu bestellen. Zuerst ging sie nach Villa Baldns. Sie wußte, daß ihres Sohnes Herz dort gefangen gehalten wurde. Bitter hatte sie Regina ge grollt,' weil diese nicht die Frau ihres Loh nes' werden wollte. Al.s sie aber heute Regiua vor sich sah, so bleich

und elend und mit Au gen, die von heimlich vergossenen Tränen sprachen, da schwand ihr Groll. Sie bildete sich ein, Regina habe um Heinz geweint. Viel leicht hatte sie jetzt erst erkannt, was sie an ihm verlor. Diese Vermutung löste der alten Da me Herz und Zunge. Sie war herzlicher nnd freundlicher zu Regina als je in den letzten beiden Jahren. Regina sah in ihr nur eine trauernde Mut ter, die sich tapfer bemühte, ihrer Angst und Schmerzen Herr zu werden. Mit großer Teil nahme suchte sie ihrTrost

teidigung des Vaterlandes stimmte sie noch weicher. Daß er in feindlicher Weise gegen Haßberg aufgetreten war, da.? hatte er doch nur getau, weil er Haßberg ihrer Liebe nicht würdig hielt. Wie recht hatte er damit gehabt! Jedenfalls wäre es undankbar von ihr, woll-. te sie Tondern kein gutes Andenken bewahre!: So suchte Regina Tondern in Gedanken Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, trotzdem ihr Herz immer wieder rief: Hätte er mir doch meinen Glauben an Haßberg gelassen, mir wäre wohler

. Aber keine Ahnung kam ihr, wie schändlich Heinz von Tondern in blinder Eifersucht in ihr Leben eingegriffen hatte. Mit der Zeit erholte sich Regina und wur de äußerlich wieder ganz die alte. Aber der Schlag, der sie getroffen, hatte ihr Wunden beigebracht, die unheilbar schienen. Ein tiefes Leid zehrte an ihr, von dem sie keinem Men- 1'chen sprechen konnte. Um sich Ablenkung zu verschaffen und um zugleich dem Vaterland nach Kräften zu nüt zen, wandte sich Regina an die Stadtverwal tung und bat um Verwendung

im Dienste der Wohlfahrt. Sie stellte auch für die Waisen ge fallener Krieger eine große Summe zur Ver fügung. Arbeit bekam sie nnn genug. Das war ihr aber gerade recht. ' In Villa Baldns gab es jetzt nur noch weib liche Dienstboten. Der Kutscher, der Chans- seur und die Diener waren eingezogen wor den. Nur der alte Gärtner war als einziges männliches Wesen in Villa Baldns zurückge blieben. Ihr Automobil sowie Wagen und ^kerde hatte Regina dem Staate zur Verfügung stellt. Ausreiten und Ausfahren konnte

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Dolomiten
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Seite 3 von 20
Datum: 31.12.1927
Umfang: 20
aus S. Paolo, bei der Familie Dc. von Maqrhaufer in Caldaro in Dienst. Tr. August von Ma»)rhauser hatte sich kürz lich dort als Rechtsanwalt niedergelassen. Tiesfromm war die Regina: Täglich konnte man sic frühmorgens i» der Franziskaner kirche sehen. Dabei hielt sie viel auf ein net tes Acußero, ihre Kleidung war nicht nur sau ber, sondern gepflegt und geschmackvoll, frei lich dabei immer streng standesgemäß. Als Regina ihren Posten bezog, gab es in der Familie von Manihavier zwei Büble in Walther

und Kurt, denen sich bald ein drittes Oskar bcigetdlte. Es datierte nicht lange und Regina hatte ihr ganzes Herz an diese irischen aufgeweckten Kinder verloren, das Nesthäkchen war natürlich ihr besonderer Liebling. Regina war nicht eigentliches Kindermädchen, sie hatte Küche und Haus arbeit zu besorgen. Aber die viele Arbeit ließ ihr bod, immer Zeit, sich mit den Kin dern abzugeben. Dasür hingen die Knaben, nachdem sie längst die Kinderschuhe aus- gezogen hauen, mit rührender Liebe an der treuen Seele

. Kein Wunder! Denn sie ge hörte eben zur Familie. In Caldaro nannte man sie allgemein nur die Mayrhauser Re gina. Ihren eigenen Familiennamen dürften die wenigsten gekannt haben. Es waren nicht immer nur frohe Tage, die Regina bei Mayrhaustr durchlebte. Nament lich von Krankheit war die Familie reichlich heimgesuchl. aber gerade in solch' schweren Tagen bewährte sich ihre Hingebung am schönsten, Im Jahre 1014 erlag Dr. von Mayrhauttc einer langen schmerzlichen Krankheit. Inzwischen war der Weltkrieg

ausgobeochen und brachte schwerste Trauer über die Witwe und ihre Söhne: Der geliebte Jüngste haue den Heldentod erlitten. -Frau v. Mayrhauser hatte sich nach dem Tode ihres Garten in die Berge inj am teil von Coll- albo (Klobenstein) zurückgezogen und natür lich war ihr Regina dahin gefolgt, mochte es ihr auch schwer geworden sein, von ihren Frcunüeii und Verwandten zu scheiden. „Ein Dienst ist keine Heirar' tagt man, das ist richtig. Wenn aber ihrer Zwei so tanze bei sammen bleiben, dann muß auf beiden

Sei len viel Treue und Liebe sein und ein vier zigjähriges Dienstjubiläum ist ein ehrenvolles Zeugnis für beide Teile. Regina sieht noch immer frilch und jugendlich aus und verpetzt ihren Dienst mit einer Schaffensfreudigkeit, um bi: sie manche Junge beneiden könnte. Möge sie ihn noch lange versehen können, möge sie das goldene Jubiläum ihrer Treue feiern und wie sie sich einst so herzlich über j-den Erfolg der Söhne ihrer Herrschaft er freute, auch Freude über Freude an den Enkelkindern

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 31.03.1934
Umfang: 8
auf der Regina Elcna-Proinenade !l1 Uhr: Konzert der Musikkapelle von Lagundo u. dcr Dopolavorokapelle von Merano auf der Re gina Elena-Promenade 15 Uhr: Jcstzug „Der Triumph der Flora' darauf folgend zwei Aufführungen des Ballett- , korps unter Begleitung durch das Kurorchester: „Der Flannnentanz' und „Der Tanz der Faune und der Nlnnphe»' 20.15 bis 22.15 Uhr: Konzert der Kathol. Vereins- kapelle Im großen Saal des Kurkafinos: Oster-Galaball ZNontag, den 2. Slprit 10 bis 1Z.30 Uhr: Konzert der Musikkapelle

von Maia Bassa auf der Regina Elena-Promenade 14.30 Uhr auf dem Sportplatze in Maia Bassa: Baucrn-Galoppreiten und Konzert der Musik kapelle von Marlengo 20,15 bis 22.15 Uhr: Konzert der Musikkapelle von Lagundo auf der Regina Elena-Promenade. A n m erknng : Verkauf der Abzeichen, die znm Eintritt zu allen auf der Regina Elena-Proinenade mährend der drei Tage stattfindenden Festlichkeiten berechtigen, im Kiosk ans der Promenade und in allen Tabaktra fiken der Stadt. Preis pro Stück Lire S.— Borverkauf

, Villa Paulina; Freifrau von Thielmann Kathi, Scharfenberg, Villa Paulina; Freifrau von Waldenfels Helene, Döhlau, Hotel. Concordia; Flohr Otto, Senator und Konsul, mit Familie, Hotel Minerva: Marchese De Angelis Effrem Massimo, Napoli, Hotel Regina; Graf Hahn Fer dinand, Neuhaus, Hotel Parc; Gräfin von Hahn Alice, Neuhaus, Hotel Parc. Hotel Aders, Maia Alta, sind abgestiegen: Generaldirektor der Bayrischen Archive Dr. Ot to Riedner, München; Geheimrat Prof. Dr. Lafo- ret, Würzburg: Prof. Dr. Gustav

mit großem Erfolg gespielte, sehr schwierige Jazz komposition „Die Tigerjagd' Ferner Negerlieder, gesungen vom „Trio Vocale' mit Guitarrebeglei- tung. Amüsante Tanzspiele, großes Ostereier fischen und andere Belustigungen werden eine recht fröhliche Stimmung auslösen, so daß dieser Osterball wieder ein gesellschaftliches Ereignis sein wird. Der Ball beginnt um 10 Uhr. Sonnig, freie Lage, zentral, alle Komforts. , > .Pension Lire MG' Eingang: Promenade Regina Margherita Merano. Aonzerte äes Uurorchesters

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 05.12.1916
Umfang: 8
gegen balb 1 Uhr ein seltsames Prasseln, das ihn geweckt hatte. Um rechtfertigen konnte,. In welch bedrückter, Stimmung würde er von Aachen zurückkehren Regina erhob sich und trat an den Schreib tisch. Aus einem Fach nähin sie das Billett, durchlas ihr Haßberg mitgeteilt, er werde auf drei Tage nach Aachen reisen, um Tondern aufzusuchen. Heute war der dritte Tag. Aber vor Abend kam er sicher nicht mehr. Aber wenn er zurückkam, sollte er gleich Nachricht von ihr vorfinden. Sie wollte ihm schreiben, allas

übergeben werden. Mit leuchtenden Augen schaute Reginas hl rein Bote nach. Nun war es licht und klar in Aer Seele, und ein tiefes, starkes Glücbsge- ?uhl erfüllte ihr ganzes Sein, weil sie sich ge netzt wußte und an den Mann ihrer Liebe glauben durfte. ^ Am Abend dieses Tages, als Regina mir ^ante Therese bei der von allen Frauen Deutschlands so eifrig betriebenen Strickar- bnt saß. legte Regina plötzlich den fertig ge wordenen grauen Wollstrumpf aus den Hän den und sagte aufatmend: „Liebste Tante

— wenn du für einige Mi- Sie hatte ein Schleiertuch um ihr Haar ge nuten dein Strickzeug ruhen lassen mochtest, schlungen. Die Enden, desselben slatterten lu- will ich dir alles beichten, was zwischen Haß- stig um sie her. Ihr war, als liegeFrühlings berg und mir geschehen ist.' ahnen in der Lust und als müsse der kom- Die alte Dame warf sofort ihren Strick- mende Frühling den hciß erseliiiten Frieden strumpf hin und sah Regina erwartungsvoll für alle Mensen bnngei.. heilige ' ' ' Glücksgfühl in ihrem .verezn drangre nach UUMSUT Tante Tl>erese

durchlebte in dieser stunde sie wieder in,5 Haus zurückkehrte, ginc, Reginas ganze,l Herzensroinan. Sie war zun, ^ ^ erwartungsvoller Unruhe, umher. Sie Schlüsse sehr gerührt und vergaß alle v^in- heute mußte Haßberg kommen. Wendungen. Regina zeigte ihr Harbers, m. ^ie sollte sich nicht täusäxn. einem ganz neuen Lichte, und pe mußte zuge-, .^szberg war ani späten Abend von Aachen geben, daß sie hauptsachlich durch Tondern ge- ^rü^ekehrt und lxUte Reginas — oder viel- gen ihn eingenommen lvorden

war. .ln die- Tonderns Brief sofort erhalten, fem Abend kamen die Strickarbeiten nicht . .. , mehr- zur Geltung, so viel hatten die beiden j - Ohne Zogern hatte er ihn ael^en.^^a uar ° auch in ,eine bedrucrte Seele Ruhe und Klar heit eingezogen. Mir einem Gefühl der Er lösung hatte er sich zur Ruhe begeben. Damen miteinander zn besprechen und zu be raten. Dann war es Zeit, zur Ruhe zu gehen. Aber Regina brauchte lange Zeit, ehe sie einschlief. Heute ließ das Glück sie nicht zur Ruhe kommen. Am nächsten Morgen erhob

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 07.09.1916
Umfang: 8
, dazu ein Dröhnen und auch im Hinterlande hören können. „Ich glaube an dich.' Original-Roman v. H. Cour t h s - Mahle 7. Fortsetzung. . Bei diesen Worten des Assessors bekam ei ne reizende junge Dame, die Tochter des Kon suls Werner, einen roten Kopf. Gerta Werner t)egke eine heimliche Zuneigung für Leutnant von Trebin und war sicher, daß diese erwidert wurde, wenn auch noch kein Wort darüber ge sprochen worden war. Vor einigen Wochen hatte Gerta, die innig mit Regina befreundet war, diese gefragt: „Sag' mal

ehrlich, Regina, gehört Herr von Trebin zu deinen Bewerbern?' - „Nein,' hatte Regina entschieden geant wortet. „Aber er ist doch so oft in Villa Baldus.' Da hatte Regina gelacht. „Vielleicht, weil er weiß, das; er hier eine gewisse junge Dame treffen kann,' hatte sie schelmisch erwidert. Gerta war rot geworden und hatte schnell von etwas anderem gesprochen. Aber Regina mußte recht gehabt haben, denn Herr von rTrebin verstand es mit bewundernswertem 'Geschick so einzurichten, daß er in Villa Bal dus

. Ihre Gedan ken ließen sich nicht bei ihren Gästen festhalten So entging es ihr auch, daß Tondern sie un ausgesetzt beobachtete. Die Augen dreier Frauen sahen nun im mer wieder erwartungsvoll nach der Tür, ob Herr von Trebin nicht endlich erscheinen Wür de — die von Reaina, von Frau Melanie u. von Gerta Werner. Aber nur Gerta Wer ners Interesse galt Trebin selbst. Eine Weile stand Regina allein im Nebenzimmer am Fenster und sah gedankenverloren hinaus. Da trat Tondern zu ihr. „Nun, mein gnädiges Fräulein

. „Aber ich habe es bemerkt — vielleicht weil ich mehr weiß als andere. Nun wird es bald zu Ende sein mit Frau von Hausen-' Witwentum. Es wird bei ihr heißen: Herab mit den Schleier, dem schwarzen Gewand, . . - Der Heini vom Steier ist wieder im Land Regina suhlte einen jähen Schmerz in M aufsteigen. Aber sie bezwang sich und bmv ruhig. Ihre Augen ruhten ernst und träum auf Frau Melanies schönem, eregtem GesM' Diese Frau war ihr nie sympathisch gewesen- Sie machte einen leichtfertigen Eindruck ans

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 25.08.1916
Umfang: 8
ist. finden! geschafft und zwar: Marie Sartori, geb. Mnzo,'g^HMÄus Lei- „Ich glaube an dich' Original-Romanv.H. E0urths-Mahler. ^ Fortsetzung. ^ Regina Baldus erhob sich von ihrem Schreibtisch. Durch das offene Fenster erklang ferne Musik — ein lustiger frischer Reiter marsch. Sie wußte, gleich würde das Kaval lerie-Regiment, das in ihrer Vaterstadt gar- nifoniert war, an Villa Baldus vorüberrei ten..' . . . Das war eigentlich nichts Neues für Regi na. Uber sie trat doch stets verstohlen an das zensier

erlosch. Aber nun man nichts mehr von chm sah und hörte, war das' Interesse für ihn doch eeinge schlafen, nur ab und zu tauchte die Erinnerung an einen seiner tollen Streiche auf. . Wer Regina Baldus hatte ihn nicht ver- Men. Jedesmal, wenn die stattliche Reiter- Wr an ihrem Fenster vorüberzog, sah sie- ihn .un ÄeMv mltM,?^nlWs.Hen frischen Ge walten, ^ langsam war sie an das andere geschlossene .Fenster getreten und sah, hinter dem Spitzen vorhang verborgen, hinaus. Draußen kletter ten

. ^ . Ein herrliches Bild voll Kraft und Schneid! Einige der jungen Offiziere ruckten sich^be sonders straff im Satte empor nnd sahen Nach der Villa Baldus hinüber, in der Hoffnung, einen Blick der jungen Herrin dieser vorneh men Besitzung zu erhaschen. - Aber ' Regina hielt sich verborgen. Nur ihre Tante, Frau Therese Ruthard, stand am Erkerfenster und erwiderte lächelnd die ehrerbietigen Grüße der Offiziere. - Nun war die bunte Schar vorbei. Die Straßenjungen schloßen sich jubelnd dem Zu ge an, und langsam

verklang die» Musik. Es wurde wieder still in ded vornehmen Straße. Regina ging an den Schreibtisch zurück. Sie war die einzige Erbin ihres vor mehr als Jahrasfrist verstorbenen .Vaters, des Kommerzienrates Baldus. Draußen vor der Äadt ständen die von ihm ins Leben gerufe- jM 'gwßsn Fabriken und Werke, umgeben von den freundlichen Wohnhäusern, die er seinen Arbeitern gebaut hatte.? BWälles war längst in ein großes AkLienMerKehmLn uni gewandelt. Als Hauptäktionär HMe; er den größten Teil

seines. Pernchgens .in dem Un ternehmen stecken, lassend' Regina BalduH galt:, als. elned an vermögenden Leuten'^reichem Mtadt. War sie schon zu Lebzeiten ihr<K vielum worben gewesen, so war^si^ es jetzr Soch viel mehr.' ^ ^7 Sei einigen Wochen wu^den^n^M^lla Bal dus wieder Besuche'angenömmen.'Regina hat te den größten Teil des TraUttjahrAouf Nei- 'sen zugebracht', begleitet, von./ From/, Therese Ruthart, der Schwester . Hrer 'Htstorbenen Mutter, die seit dem Tode iWD^Datten, der sie als kinderlose Witive KÜrück

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Dolomiten
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Seite 4 von 4
Datum: 27.05.1942
Umfang: 4
sein und ausgerechnet im wichtigsten Augenblick seines Lehens so den Kovf verlieren! Ja, was^machcn wir nun? Ich will sehen, oh sich die Sache wieder einrenken läßt' „Ausgeschlossen.' ächzte Edmund. ..mein Name gefällt ihr ja nicht.' ..llnd ausgerechnet Edmund Schreck!' sagte sie, ehe sie mich wie einen dummen Jungen stehen liest!' Karl aber meinte, der Name wäre eine Aensterlichkcit und schrieb also doch an Fräulein Regina Würzbachcr. Sein Brief kreuzte sich mit einem von ihrer Hand

, in dem auch Sie um eine Aussprache bat. dies mal aber „mit dem echten Herrn Forberger,' lie hätte vorschnell gehandelt, das gäbe sie zu, aber sie wäre eben gar zu überrascht gewesen. Und so trafen sich die beiden, und sprachen sich aus. Regina hatte noch nicht fünf Sähe ge redet. als Karl in ein furchtbares Gelächter ausbrach. Er wußte jetzt, warum der Name Schreck der Regina Würzbacher einen solchen Schreck, eingejagd hatte. „Ja, wie bringen wir ihm bas nun ahcr bei. ohne daß er maßlos ein« schnappt?' fragte er Regina. Dock

dazu: „Wir haben beide das gleiche getan, Sie haben sich aus übergroßer Vorsicht eines Freundes und ich mich aus dem gleichen Grunde einer Freundin bedient. Da Regina u.a- i ürlitfi Ihren Namen kennt, wenn auch nicht Sie selber, da sic ja gar nicht am Plaste wohnt lind mich nie besucht hat, so können Sie begrei fen, wie sie erschrecken mußte, als sie garnicht vor dem erwarteten Herrn Forberger stand, sondern ansgerechner vor meinem Dicustherrn. den ist durch die Heirat — versetzen wollte.' „Und warum wollten

mit entschlossener Gebärde und hängte mit arostcr Kraft, die dazu wirklich nicht nötig gewesen wäre, ihren Arm bei seinem ein. „So', sagte er. „Nun ist die Sache klar!' Er schaute sie triumphierend an. Da kam. wie von unaefähr der hinterhältige Karl mit Regina am Arm hinter einer Säule des Kolonnadenganges hervor. „Nanu' fragte er. „bist du zufrieden?' „Ich auch!' EDM RachciKteo Priesterwallfahrt nach Teens. Am DienStag, 2 . Juni, findet die Wallfahrt der Priesterkongrega, lion der Diözese Bressanonc nach Trens

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Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 8
Datum: 24.11.1916
Umfang: 8
von Sinnen, eine Pro menadenanlage, die still und abseits lag und im Sonnner' den Kindern als' Spielplatz diente. Jetzt war hier' kein Mensch zu sehen. Eine Borkenhütte war auf diesem Platz errichtet, die den spielenden Kindern bei plötzlichem Unwetter Schutz bieten sollte. Ringsum in Her Hütte waren Sitzbänke angebracht. . Unfähig, weiterzugehen, trat Regina in dic- ^ Hütte und sank zitternd auf eine Bank. Mit schmerzlichem Aufstöhnen drückte sie die Hände vor ihr Antlitz und saß kraftlos

in sich Zusammengesunken da. ' So merkte Regina nicht, daß Haßberg dicht Hinter ihr die Hütte betrat. ' » Er sah sie haltlos vor Schmerz und Errc- Zung^ und wurde selbst totenbleich. „Solveig-' rief er leise mit armen, bitten dem Ausdruck. ' -- - Sie schrack empor und starrte ihn mit weit- öeoffneten Augen an. „Was wollen Sie? Weshalb folgen/ Sie Bitte, lassen Sie mich allein,jch fühle Mich nicht wohl und bedarf der Ruhe,' stieß ste mit bebender Stimme hervor. . Er wich jedoch nicht von der Stelle. ^Trotzdem

stehe ich hier vor Ihnen. Ich mußte diese Gelegenheit erfassen, um mit Ih nen zu sprechen, denn nach Ihrem Verhalten zu urteilen, kann es mir geschehen, daß ich in Villa. Baldus verschlossene Türen finde. Ich frage Sie jetzt, mein gnädigos Fräulein, als ich von Ihnen Abschied nehmen wollte — warum Sie auf keinen meiner Grüße eine Antwort sandten — warum Sie jetzt vor mir fliehen und mich so kalt ansehen? Ihr Brief gibt mir ein Recht zu dieser Frage.' Regina sprang plötzlich auf. Die zornige

verstand sie noch weniger als zu vor. Aber es wurde ihm klar, daß sich Regina in irgendeinem verhängnisvollen Irrtum be fand. Er fuhr auf, seine Augen funkelten wie ge schliffener Stahl. „Regina — das dürfen auch Sie nicht un gestraft zu nur sageu!' rief er zornig., Ihre Augen blitzten ihn stolz, abweisend an „Ich verbitte mir, daß Sie mich beim Vor uamen nennen, Herr von Haßberg. Wer gibt Ihnen ein Recht dazu?' Er trat einen Schritt näher. „Das Recht haben Sie selbst mir gegeben, durch Ihren Brief

.' Sie sank wie gebrochen auf die Bank zurück „Dieser unselige Brief. Wie ich mich schä me, ihn geschrieben zu haben! Sie können sich rühmen, mein Herr, Regina Baldns klein, sehr klein gesellen zu haben. Mit blutigen Tränen möchte ich jedes Wort auslöschen, da6 ich Ihnen geschrieben habe. Geben Sie mir nigstens den Brief zurück. So viel Ehrgefühl werden Sie wohl noch haben, daß Sie mir diesen Brief zurückgeben. Frau von Hausen wird ihn Wohl eingehend studiert haben.' Er trat betroffen einen Schritt zurück

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 09.05.1945
Umfang: 2
mit einem solchen Glück genossen wie in diesem Urlaub. Sein Leben hatte sieh erfüllt nach jeder Rich tung hin. Wer hätte geglaubt, daß einmal solch wunderliches Einvernehmen herrschen könnte zwischen ihm und dem Sonnleclmer. Aber vielleicht batte dieses Einvernehmen von dem Augenblick an bestanden, da der Junge den SJö!z des Bauern in die Knie zwang. Und immer noch war Schweigen über dem. was bisher verschwiegen worden war. Nur einmal lächelte Ambros vielsagend den Alten an, als Regina, den Buben badend, sagte

! zu führen wußte, hatte auch die gleiche Geschicklichkeit zu den bäuerlichen Dingen. Und einmal sah Um Regina, wie er ein junges, unbändiges Stierlein bei den Hörnern packte, daß es schnaufend kuschte. Diese zornige Kraft des Mannes war wunderbar, wie die gren zenlose Giitc seiner Liebe. In diesen Ta gen hälfe sic mir manchmal Angst, daß er nicht wiederkonmieii könnte. Aber wenn sie ilm niischaute. oder in seinen Armen lag, dann lachte sie wieder, daß es doch gar nicht sein könnte, daß diesem Mann

etwas znstieß. Und doch, und doch. Ambros fiel im Sommer des nächsten Jahres weit draußen in Feindesland. Einen Augenblick war es. als stelle alles aal dem Hofe still. Sogar die Tauben ver hielten im Flug, setzten sielt aui das Scheuneudaeh und duckten die Kopie. War es denn wirklich wahr? Das Gesetz des Krieges ist unerbittlich. Regina sali ihn noch, wie er im Vorjahr Abschied nahm. Sie hatte den kleinen Am bros aui dem Arm und wollte nicht weinen, wollte tapfer sein, weil sie wußte, daß er Tapferkeit

und furchtloses Leben gewesen sek Das war so Brauch bei den Menschen, daß man die Toten beredet. Wahrlich ge kannt hatte ihn mir Regina. Niemand so wie sie. Nur sie allein wußte um seine letzten Worte in der Nacht des Abschiedes. „Wenn mein Leben sielt erfüllt bat, Re gina, dann sei tapfer. Ich glaub ja nicht, daß mir was zustüßt, aber wenn cs sein sollte, dämi reiß dich zusammen und denk, daß du den Buben hast, in dem Ich wei leriebe.” t Das hatte Ambros gesagt. Und diese Worte standen mm wie ein tröstliches

Licht über der I rauer des Hauses und über der I raner ihres Herzens. Ambros Brandmiiller, der blonde Bach- sclunied, war tot und war doch nicht tot. Er lebte i» seine» Kinderstrciclien weiter und' lebte weiter mit seiner vorgeiebkai ’lapicrkeit. Es kamen Soldaten in Urlaub, die unter ihm gedient ballen. Sie alle lud Regina auf den Somileetmerlioi. Um! sie alle wußten mir immer dasselbe zu erzäh len, nämlich, daß Ambros Brandmiiller so tapfer den Tod erlitt, wie er tapfer und furchtlos gekämpft

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 26.04.1945
Umfang: 2
(Bez. Dresden) anderen Bauern. Vieles gab es zu bespre chen. Das Für und Wider der neuen 000 Agrarpolitik gab dabei den gewichtigen Ausschlag. Darüber verging die Zeit wie im Fluge, und als es an der Zeit war. ' winkte der Sonnlechner dem Hausknecht, daß er die Rappen anspanne. Nun stand er im Hof neben seinem Qc- Wie sollte sie diesen Tag nun ruhig ver- Als er sich umdrehte, gewahrte er Regina. {ädeu*°Zlgarren^ d die bringen können? Sie hatte gemeint, daß „Ich hab dir schon eine ganze Well

in der frichen Luft, .Dafür ist er ia auch Soldat. an das osfilhrt herangetreten. Er trug nicht sagte man ihr. „Und kein schlechter mein ich. Vorige dle Midie kurze Lederhose, sondern einen ? Nun saß sie aut dem rüttelnden Waget- Woche hat er dem Vater g’schrleben, daß gr ß n tlchen Tuchanzug mit Hirschhornknöp- | dien und dachte bloß: wenn Ich nur schon er Unteroffizier worden is. ken. Dazu einen braunsamtnen Hut. auf dem wieder zu Hause wäre. „Is wahr?' fragte Regina mit pochendem e j n mächtiger Gamsbart

sllberscliimmernd Beim Hölzerbräu stellte der Sonnlechner Herzen. seine feinen Härchen ausbreitete, das Gefährt ein. Dort trennte er sich von „Dös freut ihn. unsern Vater, weißt. Dös Oer Bursche tippte an den Hutrand und Regina, denn er hatte allerlei Geschäfte is auch so ein Militärschädl. Was hast nahm dann seine Zigarre aus dem Mund, zu erledigen und saß dann mit bekannten denn Im Sinn jetzt. Regina?' „Sind dös die zwei Rappen, die du vor Bauern aus der weiteren Umgebung hei- „Eigentlich nix.' . drei Jahr

.. . solche Herzen umhängen. Auch Regina Seidenbandl um den Hals legen', und sie klopfte ihnen den Hals und die Schenkel, kam an diesem Tag zu solch einem Herz, merkte genau, weich große Freude sie dem und maß sie dann von hinten her mit und zwar erhielt sie es von einem Buben. Burschen damit machte. Hoffentlich macht Kennerblicken. Dabei hatte er die eine dem sie es nicht gut abschlagen konnte, er sich keine falschen Hoffnungen dabei. Hand in der Hosentasche, in der andern Es war dies der Bachschmied Hans

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 09.05.1941
Umfang: 4
nicht erstaun lich, wenn man hört, daß die Gemeinde jährlich rund Lire nur für die Instandhaltung der Schmuckpflanzen aus gibt, wenn man die Ausdehnung unserer Anlagen über eine Strecke von 60 Km. bedenkt: Savoiapark, Regina Margheri- ta-Promenade, Regina Elenapromenade, Lalillapark, Arnaldo Mussolinipark, Hin tere Sommeranlage, Winterpromenade. Promenade lungo Passiria, Principessa die Piemonte-Promenade mit ihrem 1800 Meterlange Ausläufer bis Ouarazze, Ver- giliovark, Mazeggeranlage u. Maiapark in Maia

alta. Und nun zu weiteren Zahlen: in den letzten Wochen wurden unsere Anlagen mit folgenden Blumen und Pflanzen al ler Art ausgeschmückt: auf dem Marconi- parke, auf der Regina Elenapromenade und auf Winterpromenade: 30W Veilchen Pense, die nunmehr in den herr lichsten verschiedenen Farben aufleuchten. 2500 Frühlingsprimeln (Primola veris). Ilvo Cineraria hybrida, 2VW Bellis pe- renn, und 300 Cheiranthus. Der kleine, aber reizende Balillapark wurde mit 100 Cineraria, 400 Bellis Pe renne

der Zenoburg wurde der kleine Teich verschönert und alle abgestorbenen Pflan zen und Bäume durch neue ersetzt, Eine Verschönerung erführt auch Winkel, aus der Giuseppe Verdistraße. Wir haben be reits berichtet, daß an Stelle der auf der Regina Elena- und Regina Margherita- Promenade einer Gasvergiftung erlege- nen uralten Riesen-Schwarzpappeln 23 neue Pappelbäumchen eingesetzt wurden. Auch die herrliche Principessa di Pie- montepromenade vom Pulverturm bis Munter zum städtischen Rathause er- ährt

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 31.10.1916
Umfang: 8
62. Fortsetzung. . Warumwar er nur gestern noch gekommen, um sich von ihr zu verabschieden? Wollte er sich' eitlen Herzens des leichten Sieges über sie freuen, oder wollte er gar seinen Spott an ihr üben? Hätte sie doch nur dieseu uuseligen Brief nicht geschrieben! Könnte '>e ihn wenigstens zurückerhalten! Er trug ihn Wohl gar nicht mit sich herum nebst anderen Siegostrophäen über Frauenherzen und ließ sremde Augen da raus ruhen, um sich mit seinem Sieg über die stolze, unnahbare Regina Baldus zu brü sten

. Sie richtete sich empor und lehnte sich zum offenen Fenster hinaus. ' Da kamen sie um die Ecke — die feldgrau en Reiter. Seltsam schattenhaft wirkten sie im Morgengrauen. Sie ritten im Schritt, eine Menge Menschen begleitete sie zu beiden Sei ten der Straße, mit ernsten, blassen verwein ten Gesichtern. Viele Frauen waren unter der Menge, die den Reitern das Geleite gab. Regina trat von dem offenen Fenster fort, an das geschlossene, um nicht gesehen zu wer de«. Ihre Hände krumpften sich in den Spit

zenvorhang und ihre Augen wurden groß und weit. Durch einen Spalt zwischen Fenster und Gardine blickte sie hinaus. Sie suchte unter all den graugekleideten Männern den einen, um dessentwillen sie tausend Schmerzen litt. Und da erblickte sie ihn. Hoch zu Roß Zog er an Villa Baldus vorü- ber. Seine Augen sahen unverwandt herüber, als suchten sie etwas. Regina schwankte und die Gardine in ihrer Hand bewegte sich. Hatte er es gesehen? Er richtete sich Plötzlich straff im Sattel auf. Vergeblich

hatte er darauf gewartet, daß sie ihm noch einen Abschiedsgruß senden würde. Inn er an ihrer Wohnung vorüberritt, rich teten sich seine Augen auf das Fenster, hinter dem er damals, als er abends vor der Villa gestanden, zuletzt noch Licht gesehen hatte, weil er vermutete, daß da ihr Schlafzimmer lag. Und nun sah er scharf herüber so scharf, daß Regina meinte, er müsse durch die Gar dine hindurch jhr glühendes Gesicht sehen. - Trotzdem wich sie'nicht zurück und ließ ihn nicht aus den Augen

wurde ihr immer schwerer. Als der Zug vorüber war, wankte sie auf M Lager und schloß die Augen. So lag sie regungslos, bis os im Hause le bendig wurde. Zur gewohnten Zeit erhob sie sich und kleidete sich an. Auch heute ritt sie nicht aus. Sie hatte mit Gerta und ihrem Vater verabredet, die Mor^ genritte jetzt einzustellen. Um die Besuchszeit kam Gerta mit ihrer Mutter. Gerta fiel Regina um den Hals und erzählte ihr, daß sie sich gestern abend mit Fritz von Trebin verlobt l)abe. Dabei stürz ten Gerta

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 12.09.1916
Umfang: 8
er sich spöttisch. Aber ihr Bild ließ sich nicht verscheuchen. Auch daran müßte er immer wieder denken, daß Heinz von Tondern es sich 30.000 Mark kosten ließ, um ihn als Nebenbuhler uuschäd- lichzn machen. Hatte jener wirklich recht, wenn er-meinte, Regina Baldus hege ein wärmeres Gefühl für den tollen Haßberg? ' Jede Begegnung mit Regina rief er sich ins Gedächtnis zurück. Immer war sie ihm ernst und stolz und mit großer Zurückhaltung gegenübergetreten. Er war es so ganz anders von den Frauen gewöhnt

, die mit ihm koket tierten. Er hatte immer leichte Siege über Frauenherzeü gewonnen, bedauerlich leichte Siege. Daß Regina Baldus ihm so ruhig und stolz gegenüberstand und ihn steks mit so ern sten Augen ansah, hatte seine Spottlust ge weckt. Aber seit Tondern ihm verraten, er glaube, Regina hege ein wärmeres Gefühl für ihn, — seitdem war er nachdenklich geworden. War es möglich, daß es eine Frauenliebe gab, die stolz und verschwiegen war? Jedenfalls beschäftigte sich Hans von Haß berg in Gedanken

sehr viel mit. Regina Bal dus und es reizte ihn, das Rätsel zu lösen, das sie ihm aufgab. Er wäre damals am lieb sten geblieben, um Reginas Wesen zu ergrün den. Aber er hatte Tondern sein Wort ver pfändet, auf mindestens zwei Jahre aus ih rem Gesichtskreis zu verschwinden. Zwei Jah re hatte er sich selbst verbannt oder viel mehr, ein anderer hatte ihn in die Verban nung geschickt, weil er im Wege war. Kaum waren die zwei Jahre vergangen, da hatte es ihn Heimgetrieben mit einer zwin genden Macht

. „Villa Baldus', sagte er vor sich hin, nnd er fühlte etwas Warmes in sich aufsteigen, ei ne seltsame, unerklärliche Freude, daß die jun ge Bewohnerin dieser Villa noch Regina Bal dus hieß und nicht Frau von Tondern. Ihm kam Plötzlich die Ueberzeugnng, daß es ihn ge schmerzt haben würde, wenn sie Tonderns oder eines anderen Mannes. Gattin geworden wäre. Er stand im Dunkeln nnd starrte nach 2 erleuchteten Fenstern im ersten Stock. Nnr aus diesen beiden Fenstern schimmerte noch Licht und eins

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