mit einem solchen Glück genossen wie in diesem Urlaub. Sein Leben hatte sieh erfüllt nach jeder Rich tung hin. Wer hätte geglaubt, daß einmal solch wunderliches Einvernehmen herrschen könnte zwischen ihm und dem Sonnleclmer. Aber vielleicht batte dieses Einvernehmen von dem Augenblick an bestanden, da der Junge den SJö!z des Bauern in die Knie zwang. Und immer noch war Schweigen über dem. was bisher verschwiegen worden war. Nur einmal lächelte Ambros vielsagend den Alten an, als Regina, den Buben badend, sagte
! zu führen wußte, hatte auch die gleiche Geschicklichkeit zu den bäuerlichen Dingen. Und einmal sah Um Regina, wie er ein junges, unbändiges Stierlein bei den Hörnern packte, daß es schnaufend kuschte. Diese zornige Kraft des Mannes war wunderbar, wie die gren zenlose Giitc seiner Liebe. In diesen Ta gen hälfe sic mir manchmal Angst, daß er nicht wiederkonmieii könnte. Aber wenn sie ilm niischaute. oder in seinen Armen lag, dann lachte sie wieder, daß es doch gar nicht sein könnte, daß diesem Mann
etwas znstieß. Und doch, und doch. Ambros fiel im Sommer des nächsten Jahres weit draußen in Feindesland. Einen Augenblick war es. als stelle alles aal dem Hofe still. Sogar die Tauben ver hielten im Flug, setzten sielt aui das Scheuneudaeh und duckten die Kopie. War es denn wirklich wahr? Das Gesetz des Krieges ist unerbittlich. Regina sali ihn noch, wie er im Vorjahr Abschied nahm. Sie hatte den kleinen Am bros aui dem Arm und wollte nicht weinen, wollte tapfer sein, weil sie wußte, daß er Tapferkeit
und furchtloses Leben gewesen sek Das war so Brauch bei den Menschen, daß man die Toten beredet. Wahrlich ge kannt hatte ihn mir Regina. Niemand so wie sie. Nur sie allein wußte um seine letzten Worte in der Nacht des Abschiedes. „Wenn mein Leben sielt erfüllt bat, Re gina, dann sei tapfer. Ich glaub ja nicht, daß mir was zustüßt, aber wenn cs sein sollte, dämi reiß dich zusammen und denk, daß du den Buben hast, in dem Ich wei leriebe.” t Das hatte Ambros gesagt. Und diese Worte standen mm wie ein tröstliches
Licht über der I rauer des Hauses und über der I raner ihres Herzens. Ambros Brandmiiller, der blonde Bach- sclunied, war tot und war doch nicht tot. Er lebte i» seine» Kinderstrciclien weiter und' lebte weiter mit seiner vorgeiebkai ’lapicrkeit. Es kamen Soldaten in Urlaub, die unter ihm gedient ballen. Sie alle lud Regina auf den Somileetmerlioi. Um! sie alle wußten mir immer dasselbe zu erzäh len, nämlich, daß Ambros Brandmiiller so tapfer den Tod erlitt, wie er tapfer und furchtlos gekämpft