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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 20.01.1935
Umfang: 8
- W'^st e n b e rger Sie ist-eine ganz-kleine, veàtzelte Person. Sie betreut das Sommerhaus ihn; Herrn. Sie be treut es, solange die Leute im àwrf zurückdenken können/ Niemand weiß, wie alàegina ist, aber alle entsinnen sich, daß. sie schon à alt' war zu einer Zeit, da ihr Herr noch im Mderwagen um- hergefahren wurde, und inzrviscMsind doch schon wieder aus seinen Kindern errpachswe junge Leu te geworden. Also muß Regina M wohl uralt fein. ì Trotzdem läuft und schafft sie noch wie eine Junge. Zwar ist ihr Gehen

ist sie das, was man eine Perle nennt. Nur fragt sich allmählich jedermann, der sie sieht, warum diese kleine verhutzelte. Min ine? mebr in sich zusammenfallende Frau nicht endlich ihrer schweren Arbeit enthoben und voy ihren., Herrn in den wohlverdienten Ruhestand gesetzt wird. Warum? Das ist eine spaßige, aber auch ruh rènde Geschichte, die Geschichte eines alten Mäd> chens . . ., Man hätte nämlich schon lange davon gespro chen; Regina zu pensionieren. Aber man wollte nicht so unerwartet damit herausrücken

, sondern eine günstige Gelegenheit, abwarten, um sagen zu können: Schau, Regina, wie schwer Dir das alles fällt! Wär's nicht Zeit, daß Du Dir Ruhe gönn test? Da wird Regina eines Tages krank. Das ist ihr ganzes Leben lang nie vorgekommen — wel che Katastrophe also, daß sie flun plötzlich nicht um sechs in der Früh ausstehen und die Hühner füttern und alles in Betrieb setzen kann! Es fehlt nicht viel, und sie saßt es als persönliche Beleidi gung vom lieben Gott auf. Sie »veint und jam mert, und brummt von früh

bis spät: und der jungen M'agd, die man — angeblich nur zur Aushilfe — ins Haus geholt hat, bereitet sie die Hölle auf Erden. Kein Bitten und Betteln, kein Drohen und Schimpfen der gesamten Familie nützt; Regina bleibt dabei, daß sie umgehend sel ber wieder das Zepter in die Hand nehmen muß. Sonst stürzt das Haus zusammen. So liederlich arbeitet die andere, die Junge. Jawohl, wenn man zum Beispiel im Keller den Spinnenwinkel nicht gründlich auskehrt, frißt der Dreck die Grundmauern an. und das Haus

ist hin. jawohl, von heut' auf morgen ist es hin! Und also muß Regina schleunigst aufstehen, hustend und keuchend herumhuschen und auf eigene Faust die Fremde vor die Türe setzen: raus mit Dir und basta. Die Familie senkt ergeben den Kopf, und Re gina schwingt wieder das Zepter — wenn auch mit verbundenem Hals und noch verfchrumpfterem Gesicht. Alles ist wieder gut und beim alten. Und doch ist nicht wieder alles beim alten, denn es geschehen Dinge, die Regina in ihrem ganzen Leben noch nicht erlebt

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 14.04.1945
Umfang: 4
i/rUeberrechtschutz: Deutscher Roman-Verlag Klotzsche (Bez Dresden) was sagen.“ Er hielt und wandte den Kopf zurück. . Was denn?' ..Wann — kumin-d denn wieder, Ambro»:” ..Im Summer vielleicht!“ ,.Seb ich die /1 denn dnAmbros, du iiinDl i — mich wi-sen Ins-en. wann du (In bist.“ . In. Regina!' Nun lehrt e.' endgültig davon und gleich darauf liatle die Dunkelheit ilm verschlun gen. Regina \willlc nn lii, wie ihr geschah. Sie -land immer noch auf .lern gleichen Fleck und getraut. „Ambros! »chrie Regina erschrocken

, den Kopf, als sie mit ihren hohen Seitritten „Wart doch ein lass 1, ich muß dir ja noch ihm vorheiging. Drüben im heiler leuchteten Flur war niemand zu »eben. In der Speisekammer, deren Tür oft'enstand, surrte der Separator mit hellem singenden: Fon. Regina wurt einen Blick hinein. Die .Milch war »elion langst heriiutergelaul'eu und niemand küm merte siel: darum. Sio drückte auf den He bel des kleinen Motors utul schloß die Tür. Dann weilte sie-vergehen in die gute Stube in der Annahme, den Vater

. Langsam egte und den Rest des Weges zurück, and „lim: daß .»io es wallte, sang sie vor »ich bin, io einer nie gekanntem seligen St im jiiung. Gilt nnd tr j»l -ad leuchteten auf dem Sonnleeluiei-hor die Lichter. Regina »teilte den Schlitten in den Schoppen. »Hell au der breiten Stullliir d-'ii Schnee von den Selm heu and trat ein. ihr war zumute, al» miis»i: dir jeder .Mensch unsebeii, doll et wä hl ihr geschehen war, denn das, was so hell und glückselig in ihrem Innern läutete, da» mußte »hdi

sie den Kopf ein wenig Regina waltete. Di.- .Mutter mußte <s d '■ „Iidlieli merken. Wh kiiel: die .Mutter wandte nun zum zweiten Mal den Kopf and — lächelte. ’ „Spät hist dran, Regina. Die kalte J.uft tut dir aber gut.' Schaust aus wie 'i blü hende Leben und — wie deine Augen leuch ten.. war es schön!“ Regina atmete tief. Dann nickte -Je leb haft und sprudelte heraus: \ „Freilich war’s schön. Der Ambros war Lei mir.“ „Wer war bei dir!“ „Na, der Ambros halt. Der Bachsohmied- AuiBros. Vierzehn Tag

hat er Urlaub g’liabt uml ich hab gar nix g’wußt davon. Eia liliiek, daß ich ihn grnd heut noch getrof fen hab.“ Die Sotiuleehnerm fahr herum. Ja ihrem Gesicht stand Schrecken und Angst. —Du. Regina. Schau zu, daß dös ja der Vater net zu hören bekommt. Es .hat euch doch hoffentlich niemand g’selm?“ „Das war ja grnd das .Schöne, daß uns niemand g’sehu hat.“ „Um Gotteswilien, Madl, was lange mir denn du mit Der Vulcr, wenn (lös er fuhrt :..“ su - Regiua wurde plötzlich hellhörig. Mit schmal geklemmten Augen

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 13.04.1945
Umfang: 2
Roman-Verlag Klotzsche (Bez. Dresden) Regina war zunächst recht erschrocken. Aber als sie den Menschen erkannte, mußte sic recht lachen. „Moin Gott, hast du mich jetzt erschreckt, A mbros.“ ..Du hist es, Rcginat“ „Ja, ich biu9. Geil, da schaust, weil ich huch so weit heroben hin und ’s wird schon Nacht. Aber seit wann bist denn du im Dort', Ambros?' „Heit vierzehn Tag. Urlaub lmb ich.“ Kr glitt auf seinen Schiern näher heran, -ließ dio Stecken in den Schnee, nahm die Mütze ab und wischte

sich mit dem Hand rücken über die nasse Stirn. ..Als Soldat liab ich dich uoch gar net g'schn, Ambros. Da schaust ganz anders all-5.' „Sot Wie denn?“ „Größer mein ich.“ „Weil ich halt gewachsen hin in dev Zeit, sind ja doch schon zwei Jahre hör, daß ich fort bin. Und da drin heim Barras, da Streckens einen schon.“ ..Klein warst vorher auch net.“ Regina neckte sich ein wenig und lachte. „Ui joggen! Ich geh dir kaum bis zum Hais.“ „Ich steh auch ein hißt weiter oben wie du. lm übrigen brauchst ja auch noch gar

net so groß sein, denn schließlich bist ja gegen mich noch ein Kind.“ Regina .schwieg darauf. Sie war im No- . »mher siebzehn Jahre alt geworden, stand i.uu iiu achtzehnten. Da fragte er in ihr 'innen hinein: AVn- tu-' denn eigentlich noch da her- 'djent I- ja ■n.-hon Nacht.“ da i -ii weiß schon. Hält nimmer rauf- gs-> weit. Aber mit dem Sehlit ten hin ich gleich drunten. Fahr runter mit mir. Ambros.“ , Er faßte es so auf, daß sic wogen der Dunkelheit den Mut nicht mehr hätte, allein zu steuern

, und kam sich vor wie ein gü tiger Helfer in der Not. Ohne langes Be sinnen schnallte er die Schier ab, nahm sie unter den Arm und setzte sich zur Regina auf den Schlitten. Es war nichts! Nichts weiter als ein ra sender Flug durch Schnee und Nacht. Aber Regina Jcbnte an ihm. Er fühlte die Wärme ihres Körpers an seiner Brust, und seine Hand lag um ihre Hüfte. Und sie waren su allein in der Nacht voller Schnee, es war mit einem Male wie eine Fahrt durch tau send niegekannte Seligkeiten . . , Als sic

unten ankamen und der Schlitten langsam ausgelaufen war, war ihnen bei den zu Mule als seien sia verzaubert wor den, als dürften sie nicht aufstehen jetzt, als müßten sie so aneinandergeschmicgi, bleiben, Körper an Körper, weil sonst der Zauber zerbrach, Regina streifte einen Handschuh ab und legte ihre Hand auf die Hand des Soldaten Ambros Braudinüller. Eine lange Weile blieberi sie so, bis Axubros entstand und seine Schier wieder ansohuallte. „Ein Stück! haben wir noch den gleichen Weg“, sagte

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 01.05.1945
Umfang: 2
. In tiefem Leid: Valentine Clement, geb. Gi rardi, als Gattin: Pepi Cle ment und Ilanny Gtsinunn, als Kinder; Dr. Ötbnmr Gls- maun; Schwiegersohn; Robert Glsmanu, Enkel; auch Im Na-' men aller Übrigen Vcrwand- > ten. Vahrn, lm April 1945. Und dos Me* tyM wettet... 52 Roman von Hans Ernst orheberrechtschutz: Deutscher Roman-Verlag Klotzsche (Bez. Dresden) Auf dem, Heimweg begegnete die Guts frau dem Mädchen Regina, das auf dein Feldweg dahinging, gesenkten .Kopfes und wie In schwere Gedanken versunken

. Frau Ilona kannte das Mädchen eigentlich nur vom flüchtigen Begegnen, und da war es immer so. daß sic heruntergeschaut hatte vom Sattel ihres Pferdes. So neben ihr stehen und neben ihr gehen, das konn te sie heute zutn ersten Male. Und weil sic vermeinte, daß Regina irgendwie traurig sei — was ja auch begreiflich gewesen wäre — glaubte sie irgendeinen Trost sa gen zu müssen, der ihr, kaum, daß sie ihn gesprochen hatte, billig genug vorkam. Alan soll in großen Zeiten nie zu billigen Worten greifen

, dachte Frau Ilona und er staunte doch ein wenig, daß dieses Mäd chen nicht trostbedürftig sein wollte. Regina zeigte zunächst Erstaunen. Woher wußte denn die Gutsfrau überhaupt von Dingen, von denen sie glaubte, daß sie ihr und des Ambros tiefstes Geheimnis seien? Vielleicht deutete Frau Ilona dieses Er- .stauntsein gleich richtig oder sie wollte eine Brücke des Vertrauens nufbanen Jena sie sagte schnell: „Du brauchst dich vor mir mcht ver stecken. Regina. Ich weiß, daß ihr beide, du und Ambros

, euch liebt. Und cs sei auch gleich zu deiner Beruhigung gesagt — ich weiß es von Ambros selber. Du kannst und darfst ruhig zu mir sprechen oder zu mir kommen, wenn dich etwas bedrückt.' Regina spürte plötzlich eine eigenartige Traurigkeit. Warum sprach die eigne M»t- nicht solche Worte zu ihr, sondern eine ii Linde Frau, deren Leben sich in gan/. „udercn Bahnen bewegt hafte, und die doch weit entfernt sein mußte von den klaren und einfachen Vorstellungen, mit denen ihr eigenes, unroniantisclies Leben

behaftet war. Und noch etwas dachte Regina in die sem Augenblick. Warum hatte Ambros ihr nicht initgetellt, daß er mit der Gutsfraii iiber ihre Liebe gesprochen hatte. , Vielleicht war nur oberflächlich die Rede davon, und er hatte darauf vergessen, in der flüchtigen Stunde zwischen Tau und 'lag. die die Stunde des Abschiedes war, zu der er sich vor dem Abmarsch nur linier schweren Umständen hatte frei,»gehen kön nen. Wie gut. daß diese Stunde noch in ihr Leben gefallen war. Gut für ihn und gut iiir

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Bozner Tagblatt
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Seite 1 von 2
Datum: 03.05.1945
Umfang: 2
’'wie.' jetzt steilu sie ihn ihn wie einen f Helden „Tu dich net .täuschen', regte sich der An- weit er • ausgezeichnet worden i,s' ' gennayr auf. „Umsonst geben sie’s keinem. Regina hielt den Atem an vor Glück und Es muß sicli's jeder sauer verdienen. Z-u- Seligkeit. Sie wagte nichts zu fragen und mal Erster Klass’. Aber der Ambros , is ja dachte bloß: morgen lauf iet. in die IJaeh- allweil schon ein Luder g’weseh. Warum schmiede, um Näheres zu erfahren,. wenn sollt' er jetzt ein Duckmäuser

sein?' er mir nicht selber schreibt. Natürlich,, warum sollte er jetzt cjn Die Bäuerin aber sagte: . . , , . , Duckmäuser sein. Aber der. Soimlechner „Daß du dich da so 'ärgerst. Vater. Dös Sicherheit kam nicht aus ihm selber, sou- hatie diesen Blondhaarigen nie leiden nu'i- kann dir doch gleich sein.' , >ri1 s J e kam von. dem Mädchen Regina gen.- Zudem halte er selber keine Buben :„Dös is mir eben net gleich, weil üer '. IL ‘f au ‘ 'm' Z11 -., Dieses hochmütige Zurück Baclisclunieilbubeu. Immer war das schon so. Immer

, was schwarz, unterm Nagel ist.' Es war eigentümlich, je länger er sprach desto unsicherer wurde er. Und diese U11- dic ganzen,Episoden des Sehimedbubcu der starrte Regina ah. Reihe nach erzählt wurden. Und über den „Was ist nei wa ins Leere, das spürte der Bauer wohl, und über den „Was i£t nei wahr?' ' darum wurde, er unsicher, so unsicher, daß Bogen der Jahre hinweg erhielt Jeuc Epi- . ,’l)as er ein Lump ist. der Ambros! Und er—: um wenigstens noch einigermaßen sode eine kleine „.Ausschmückung

kreiste, kam nicht, wie viele andere Soldaten nach dem Poleiiicldzug. in Urlaub nach Hause. Nein, Ambros Hrand- miililer'wurde in einen Lehrgang geschickt, den er zu Ostern des nächsten Jahres »Is nengebackner Leutnant verließ. So wie au schwülen Sommeriagvi oh ein Geyitter stundenlang iu einem Tal kessel steht,, um daun mit wildem Zorn über die Landschaft iiinzur.iseii so ähnlich war dies Geschehen, das sieh 1111 Frühling dieses Jahres auf dem Soiiuleclmerluii ab- spielte. Ambros man Regina sahen

, wagte ! vor Augst nicht, dem Manne Wahrheit einzuseiieiiken. Sie sti chelte im? auf Regina ein und machte ihr Vorwürfe, die? aber — das fühlte die Frau selbst — keine rechte Wirkung hatten, nein, die Vorwürfe hatten sämtlich« einen Untertan des Bedauerns, und Frau Therese hatte nicht den Mut. sielt das einztige- steiien. Aber seit sic die beiden jungen Menschen eines Abends durchs Abendrot »erwandern sah, ward ihr Denken abge bogen von der starrsinnigen Linie, in die sie sielt durch den Willen

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Volksbote
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Seite 4 von 24
Datum: 28.01.1926
Umfang: 24
der Maigen; „du bist ja der nächste Mensch zu den Stuibischen.' „Die Stuibischen geh'n mich keinen Pfif ferling an. jetzt nicht mehr!' grollte der Jörg. „Aber die Regina kommt doch ^manchmal 'herauf.' „Schon lange nicht mehr. Der Spitzbub, der Lump, fri ihr'g verboten, mit ihren Detter- leuten zu verkehren, und die dumme Gans tut ihm alles zu Mllen .... Aber sie wird doch noch einmal sehen, wer es gut mit ihr gemeint hat und daß man seiner Mutter Bruder nicht ungestraft so hinauslehnen darf.' „Das Mensch

, die Regina, fft doch zu er barmen .... Wenn's einmal den großen Krach tut . . .' „Dann wbrd's mich freuen,' siel ihm der Schell triumphierend in die Rede, „und wenn ich den Spitzbub', den Ganferer, recht tief nie derdecken kann, will ich's nicht sparen ' »Sieh, sich!' rief plötzlich der Kogl, „wenn man den Bär nennt, kommt er gerenmt — ist das nicht die Regina? — Ja, ja, sie kommt daher zu Euch.' Alle blickten durch das Fenster. Dem Jörg schwoll die Zornesader auf der Stirn, als er die junge Frau, feiner

- schmeckt' Als der Bauer zur Stubentür hinausging, trat Regina eben durch die Haustür herein. Ihren freundlichen Gruß erwiderte sr mi't einem dumpfen Ksvrrren uttd schritt, ohne sie weiter zu teachürr. m tfc Küchr. Regen folgte ihm. Am Herde stand Thres, die Schrh lin, welche ihr Gesicht neugierig der Anker menden zuwandte. Dieses Gesicht mit den hereinhängenden grauen Haaren, der scharf gebogenem. Hakennase, dem stark entwickelten Kinn und den stechenden Augen hatte etwas Boshaftes, Lauerndes und gab

dem Weibe so recht das Gepräge einer alten Hexe. Als sie Regina erkannte, glitt -ein Jug bitteren, grimmigen Haffes über ihr Antlitz. Sie schoß einen giftigen Blick auf die junge Frau, dann rief sie mit ihrer kreischenden Stiinme: „Ah, findet gar wieder einmal das Bafels unsere Tür! Das ist was Selffames — was recht Seltsames!' „Ich war' schon öfter gekommen,' erwi derte Regina zaohoft, „wär' gern heraufge- gangen, aiter ich Hab' mich nicht getraut . . . Melleicht wird jetzt alles anders. Heut

. Es soll auch öffentlich 'tekannt- gemacht werden.' „So, hat er das Geheimnis aufgedeckt?' fragte der Schell, indem er noch blasser wurde und heftig zitterte; „dürfen es die Leute end lich wissen?' „Nein, das Geheimnis kommt nicht auf, wie er schreibt,' entgegnet« Regina keinmü- tig, „aber das Gericht hat klare Beweise, daß testimmt kein Unrecht an der Sach' fft.' „So, so, das Gericht hat Beweise!' schrie die alte Bäuerin, glührot im Gesichte und mit unheimlich vipernden Augen; „aber das Ge heimnis darf

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Der Bote für Tirol
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Seite 11 von 14
Datum: 21.06.1890
Umfang: 14
abschlusses bleibt die Ein- und Rückzahlungskasse vom 23. Juni bis ein» schliesslich 29. Juni d. Js. geschlossen. Sparkasse der Stadt Innsbruck Innsbruck, am 16. Juni 1390. 4220 -3—3 Feuilleton. Die wilde Rose. Bon Th. Almar. (4d. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Da horchte Regina auf. Die Braut ihres Onkels, welch eine Entdeckung, und Fiamette hatte diese ge kannt. Jetzt konnte sie erfahren, ob sie schön gewesen und aus welchem Grunde sie nicht Frau Walberg ge worden. So wollte sie eben der kleinen

Farbigen ge statten, ihre Locken zu glätten, um bei dieser Gele genheit ihre Fragen zu thun, als die Thür nach leisen Klopfen aufgieng und Miss Mary mit dem Frühstückbrett eintrat. Regina sah die Dame unwillig an und theilte ihr kurz mit, dass sie gewohnt sei, ihre Mahlzeiten in Gesellschaft von HanS einzunehmen; auch wäre es für sie der Ehre zuviel, wenn sich Miss Mary da mit bemühe; sie habe Fiamette bereits unterrichtet, diese könne jetzt auch das Frühstück hinuntertragen. Wiederum blickte Miss Mary

die kühne Sprecherin mit unverhohlenem Missfallen an, gieng aber schwei gend, nachdem sie das Frühstücksbrett wieder vom Tisch genommen, hinaus. Geheimnisvoll näherte sich Fiamette dem jungen Mädchen. „Junge Miss haben mit der alten Miss Mary nicht freundlich gesprochen, daS sein nicht gut. - Miss Mary regieren im Hause, und alles muss ihr gehorchen.' So meinte die Kleine und gab Regina den Rath, im Laufe des TageS die alte Dame mit Blumen zu beschenken, die diese sehr liebe. Regina lachte und meinte

, daS werde wohl nicht > nöthig sein, sie brauche Miss Mary nicht zu ge horchet. Der naive Rath des Mädchens erheiterte Regina, und als sie sich die hohen Treppen hinunterbegab, war ihre frühere Munterkeit zurückgekehrt. Sie fand Hans ebenfalls frisch und gestärkt, und beider Gespräch war frei vom gestrigen Ernst. Regina fühlte sich so gar angeregt, über ihren Freund zu scherzen, der sich so gut wie möglich in dem Zimmer mit den seidenen Sesseln zu bewegen suchte. Nach einiger Zeit erschien auch Mr. Elliot

und fragte an, ob Regina in seiner Begleitung etwas von Calcntta kennen lernen wolle. Sie nahm den Vor schlag an, und lustig plaudernd wanderten sie sort. Un terweg» suchte sie durch allerlei Wendungen zu er forschen, ob ihm Miss Mary mitgetheilt, weshalb man sie so kalt empfangen und wer ihre Ankunft vorher angekündigt habe. Aber Mr. ElliotS harmlose Antworten gaben ihr keinen Anhalt. Entweder halte sich Miss Mary zu ihm nicht ausgesprochen oder sie hatte ihni alles ge sagt und Vorsicht

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Der Bote für Tirol
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Seite 8 von 8
Datum: 30.05.1890
Umfang: 8
Thalern bewilligte. Das machte, Reginas Pensionshonorar eingerechnet, eine jährliche Einnahme von siebenhundert Thalern; da konnte die gnädige Frau schon den Bitten ihrer Kinder nachgeben und bei praktischer Einrichtung eine Dienerin nehmen. Liese war damals gerade ohne Stellung, und so kam auj Regina« Wunsch, zum Aerger der Frau Babette, deren Besuche längst auf gehört hatten, die Alte ins aristokratische Haus. Die gnädige Frau hatte ihre Wahl keineswegs zu bereuen. Seit Liesens Eintritt in'S HauS

, und man hörte Reginas silberhelle» Lachen auf dem Hausflur, das aber beim Eintritt in'S Zimmer verstummte, als sie ihren Vormund erblickte, der sie sogleich an redete: „Du siehst erhitzt aus!' „Möglich, ich habe mich müde gelaufen,' entge gnen sie gleichgültig, gieng an ihm vorüber, um mit der gnädigen Frau einige Worte zu wechseln; aber auch hier sah sie ein ernstes, strafendes Gesicht — beide Mädchen wussten sofort, was ihnen bevorstand. Bis zu diesem Tage war Regina Beschützerin der glücklich Liebenden

gewesen. Beide waren vom ersten Augenblick ihrer Begegnung an in gegenseitiger Liebe entflammt und, da die gnädige Frau ziemlich unver hohlen dem Werber angedeutet, feine Besuche seien ihr nicht angenehm, so hatte Regina unter allerlei Vorwänden den Liebenden Gelegenheit geboten, sich zu sehen. Die gnädige Frau hatte sie wohl deshalb »n Ver dacht gehabt, doch heute hatte sie sich erst von der Begrrindetheit desselben überzeugt. Regina fand sich leichter in den ungewohnten Empfang als Antonie

, die von GewifsenSunruhe ge- peinigt und vor Scham erröthend, bald hinauögieng. Regina ergrifs die Hand des Hauptmanns, der ihr zum Ersatz für das unliebsame Gesicht seiner Ge mahlin ein um so freundlicheres machte, sie wollte sich eben neben den alten Herrn anfs Eanapee setzen, als ZachinSlh sie mit den Worten daran behinderte: „Regina, komm mit m r auf Dein Zimmer, ich habe Dir etwas zu sagen.' Er bemerkte, wie Lothar jetzt gespannt auf Re gina blickte, indes das Mädchen, ohne eine Miene zu verziehen, ruhig

entgegnete: „Ist daS so wichtig?' „So wichtig, das« ich Dich bitte, mir sogleich zu folgen.' Regina erwiderte nichts, sondern verließ schweigend daS Zimmer. Mit einem höhnischen Blick auf Lothar folgte ihr ZachinSky schnell nach. Mündel und Vormund standen in Reginas Zim mer einander schweigend gegenüber. „WaS haben Sie mir zu sagen?' begann Regina kalt, während ZachiuS!i/S unheimliche Augen mit einem eigenthümlichen Ausdruck auf ihr ruhten. „Vor allem muss ich Dein Betragen tadeln

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 01.11.1935
Umfang: 6
« EröfsmgMrWeit« i« mserer SM Cafe Promenade: Täglich von 2t bis 22.1s llhr Konzert Ugolini. Nachher Tanzreunion in der Dancing-Bar Cafe Westmiaster: Tagl. ab 20.30 Uhr Konzert, laverna Sphinx: Allabendlich Tanz. Rist. Ouarazze: Sonntag und Montag nachmjj. tags und abends Tanz und Stimmung Theaterkino: „So endete eine Liebe' Sino Savoia: „Regina' Sternkino: „Soldaten' « l Theaterkino. Heute der historische Grobtoiim »So endete «ine Liebe- mit Paula Wessely, Willi Hori und Gustav Gründgens in den Hauptrollen

Ponchielli: Die Litauer, Ouverture; Mascagni: Mein erster Walzer: Bach: Ariel, Finale; Schu bert: Ave Maria; Urbach: Melodien von Rossini. nachmittags von lö bis 18 llhr Cherubini: Lodoisca, Ouverture; Jpolitow-Jva- now: Arabischer Tanz und Georgischer Marsch: Bizet: Die Arlesienne, 2. Suite; Schubert: Sym phonie in B-Moll (unvollendet), Allegro mode rato, Andantino: Rachmaninow: Vorspiel; Ros sini: Wilhelm Tell, Ouverture. , Sino Savoia. Ab heute „Regina', ein Film Gottfried Retterschen Motiven

von Erich Wasche Luise Ullrich, Adolf Wohlbrück nnd Olga Tschechow in den Hauptrollen. Der Film beginnt an Bord à Ozeanriesen, der den jungen, erfolgreichen Jngenim Frank Reynolds aus dem Lande der unbegrenzte Möglichkeiten in die Heimat zurückbringt. In der h« mat begegnet ihm im Hause seines Onkels Regina. Z ihr findet Reynold was er sucht:- den unverdorben« schlichten Menschen. Tagelang beobachtet er Regina im wird von ihrem Wesen so gefangen genommen, dz' er sie eines Morgens küßt und der völlig

UeberrM ten sagt: Ich liebe dich; ich mache dich zu meiner II« nen Frau. Ein paar Stunden später ist Regina sp»i los verschwunden. Mit Mühe gelingt es Franc ReiM ihren Ausenthalt zu erfahren. Mit seinem Auto jagt e Regina nach,,und in einigen Wochen ist sie seine Fron Aber verschiedene Kräfte sind ani Werke, um den beidi. Liebenden, die schwersten Prüfungen aufzuerlegen. Na deren Bestehen finden sich die beiden zum zweitem»- für ihr Leben. Ein Film, der etwas mitgibt, von d« etwas haften bleibt

, dessen Worte und Bilder für ' räume Zeit in uns fortleben. Es gibt nicht viel so! Filme im Jahr. Eine Hauptursache für das Geling! dieses Werkes ist, daß große Aufgaben aus große steller stießen. Ueber allem steht die Regina der Lud Ullrich. Sie wächst hier zu ihrer bisher reifsten Film leistung heran. Man möchte Höhepunkte Herausgreil! und findet kaum eine Szene, die nicht das Erwähn! verdient. Adolf Wohlbriicks Stame ist schon wieder,» einem großen Erfolge verknüpft. „Maskerade', „Enz lische Heirat

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 25.04.1945
Umfang: 2
Mahnmate seiner Weltkriegs- * ® pcrlicher Rüstigkeit Frische Herr Georg Zyprian Jörg, sein 90. Lebensjahr. Der Jubilar war in früheren Jahren in den Schützenkreisen des Landes als ebenso eifriger wie guter Schütze bekannt. Heute noch amtiert er als Obmann der hiesigen Raiffeisenkas.se. pi. Welschnofen. Todesfälle. Nach längerem Krankenlager starb, 49 Jahre alt. Frau Regina Ne ul ich- e d 1 geh. Pardeller. Kattschneiderin da hier. Der Gatte und sechs Kinder trau ern um die gute. Mutter. — Ebenso

von un- stiidte in den Händen einer Magd,.die der Gewissen, an das ein Mann vom Weltruf bekannten Dieben mehrere Rasiermes* Hausfrau zu abendlicher Stunde „heim- Gerhart Hauptmanns sonst appellierte, das 47 Roman von Hans Ernst Orhebsrrechtschutz: Deutscher Roman-Verlag Klotzsche (Bez. Dresden) „So sclileckig uic du warn wir auch“ sagte das Katherl. „Was sagst du, Regina? Regina sagte gar nichts, sie durfte nichts sagen, obwohl alles in ihr fiebert?, dep dreien zu sagen, daß ihr Wünschen völlig abwegig sei

. weil der Ambros ihr gehörte und sonst niemandem. Es war manchmal schwer, zu schwelgen, zumal die Hierangl Marille Ihr sehnsüchtiges Verlangen ohne Scham vor den andern ausbreitete. „Da müssen sich die andern Buben alle verstecken vor dem. Bloß, Knrasche hat er net recht viel.“ „Wieso?“ fragte Regina pochenden Her zens. „Wieso? Dös wirst gleich hören. Aber ich bitt mir aus. daß cs unter uns bleibt. Wie er kürzlich in Urlaub da war. hat» ich ihn einmal getroffen, am Abend, wie er bei uns vorbeigegangen

hab ich 's Fen ster ofien lassen die ganze Nacht und hab fast kein Aug zug’macht vor lauter Angst, ich könnt ihn net hören. Und net is er kommen. Aber vorbeigegangen is er um drei in der früh. Ich hab Ihn gleich am Schritt kennt. Es kann net anders sein, als daß er bei einer andern war. Aber da kimm Ich schon noch dahinter, was 'dös für eine is.' „Was Imst da»» davon, wenn du's weißt?' fragte Regina. „Und. woraus möchst denn überhaupt schließ'», daß er keine Kurascb hat, der Ambros?' „Ja, dös möcht

ich auch wissen?' sagte eitrig die Loferer Ngndl. Hier lächelte nun die Marille, und zwar mit so weitem Mund, daß man den golde- •neu Zahn sah, über den sic sich schon oft geärgert hatte, weil er so weit hinter war, „Wenn man einem ein Butterbrot hin hebt, dann möcht man doch meinen, er müßt neinbeißen. Der Aschauer Sepp hätt sich die Finger abgeschleckt, wenn ich dem sowas g’sagt hätt. Noch dazu hab ich einen Spenser angbabt, der hübsch weit ausge schnitten, is. Aber der Bub war scheinbar blind.” Für Regina

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Der Bote für Tirol
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Seite 9 von 14
Datum: 07.06.1890
Umfang: 14
etwas zu verjüngern. Ein frugales Mittagsmahl dürften die Herren jedenfalls gemeinsam einnehmen und könnte dasselbe nach uu- vorgreiflicher Meinung etwa im rothen Adler bestellt werden, in welchem Gasthause sich in ganz Innsbruck aus jener längst vergangenen Zeit allein noch ein Wirt (Johann Ortner) am Leben befindet, der nun Feuilleton. Die wilde Rose. von Th. Mmar. (SS. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Regina war kaum Vermögend, ihrer Unruhe Herr zu werden, so dass sie einen günstigen Moment be nutzte

, um die fröhliche Gesellschaft zu verlassen und ihr Zinnner aufzusuchen. Es war ein sternenklarer Abend! Der Schnee glitzerte und hell strahlte der Mond. Regina stellte sich ans Fenster ihres kleinen Zim mers und drückte ihre heiße Stirn an die kalten Scheiben. Von dem, was seit zwei Tagen mit ihr geschehen, gab sie sich keine Rechenschaft; sie fühlte, dass ihre Munterkeit etwas geschwunden war, doch schrieb sie dies auf Rechnung der Täuschung in Betreff ihres OnkelS; dazu gesellte sich jetzt die Angst um Hans

. Da plötzlich flog ein harter Gegenstand durch das Fenster gegen Reginas Stirn. Gleich daraus entstand Lärm auf der Straße und eine Regina nur zu be kannte Stimme rief: „Warte, Dir werde ich das Steinewerfen abge wöhnen,' worauf eine andere bittend erwiderte: „Lass mich loö, HanS, ich will eS nicht wieder thun!' Aber Hans kehrte sich an dieses Versprechen nicht, sein Stock fuhr ohne Einhalt auf JustelS Rücken nieder, bis Regina, so sehr sie auch die getroffene Stirn schmerzte, aus dem Zimmer auf die Straße

eilte und wie in den Tagen ihrer Kindheit rief: „HanS, lieber Hanö!' Da ließ HanS den Jungen frei, der nichts eiligeres zu thun hatte, als das Weite zn suchen, während HanS erschreckt rief: „Kind, Du blutest; ach, jetzt verstehe ich. Stach Dir hatte der böse Bube mit dem Stein gezielt und mnsSte Dich auch treffen.' XU Ein kühner EntfchlusS. Das Weihnachtsfest verlief sür Regina infolge ihrer Verwundung und eigentlich wohl auch sür die gauze Familie ziemlich still. Das junge Mädchen lag am ersten

und mit dem früheren vertraulichen Tone angeredet. Hier müssen wir gleichzeitig einschalten, dass Re ginas Meinung das Richtige traf, jedoch nicht im gauzen Umfange. Wohl hatte sich Justel über die hochmüthige Stadt» mamsell geärgert, aber ein wirklicher Hass gegen die ehemalige Spielgefährtin datierte sich erst von dem Tage her, als Regina zum ersten Male ZachinSkyS Wohnung betreten hatte, um diesen zu bewegen, so schnell wie möglich nach der Heimatstadt ihrer Mut ter abzureisen. Damals hatte sie kaum gewahrt

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 10
Datum: 09.05.1890
Umfang: 10
. — In der Bolpinischen Fez-Fabrik in NiklaSdors haben sämmtliche Arbeiter am 3. dS. die Arbeit wieder aufgenommen, so dass die dortselbst bisher dislocierte Compagnie nach Troppau einrücken konnte. —- In Budapest verlangen die Bürstenbinder Lohnerhöhung und zehnstündige Arbeitszeit. Fünf Arbeiter, welche anlässlich der jüngsten Unruhen bei Feuilleton. Die wilde Rose. Bon Th. Almar.< (13. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Sieh, Regina, es ist nicht hübsch, zu belauschen, was andere sprechen

, und er würde Dich sehr tadeln; aber was noch die Hauptsache ist, keiner darf er« fahren, dass Du mirs gesagt, sonst — wer weiß, ob wir nicht bald von der Mühle fort müssen. „Dem Vater soll ich auch nichts sagen?' „Keinem, auch ihm nicht.' Negina wollte noch weiter fragen, wurde aber durch den Eintritt der alten Liese verhindert, die das Mädchen im ganzen Dorfe gesucht und erst zuletzt auf den Gedanken gelommen war, es könne bei Hans in der Mühle sein. „Na, Regina, heut kannst Du was erleben, so böse hab ich die Mutter

noch nie gesehen,' begann sie sogleich; das Mädchen schwieg, und HanS be merkte, dass eS ungewöhnlich bleich aussah. „Negina, was ist Dir?' fragte er besorgt. „Ich habe so heftiges Kopfweh, ich möchte zu Bett gehen,' entgegnete sie matt. „Kind, geh sogleich.' rief er hastig. „Liese geh mit und bleib bei ihr; sage nicht, sie sei hier gewesen; sag, Du habest sie im Dorfe getroffen, und Du, Mädchen, denk an Dein Versprechen!' Die alte Magd sah den Müllerburschen misstranisch an, der Regina zum Abschied

am 6. vS. zur Arbeitseinstellung zu verleiten, wurden jedoch von der Polizei zerstreut. In den Die Magd schien durch diese Worte des Müller- bnrschen befriedigt zu sein; denn sie nickte ihm Ein verständnis zu und verließ mit Regina an der Hand durch eine lleine Seitenthür, die vom Hause aus nie mand beobachten konnte, die Mühle. Die Stiefmutter und die Männer waren in der Stube, und so konnte sie das Kind, unbemerkt von diesen, schnell zu Bette bringen ; denn seit Frau Dabette Herrin im Hause war, musste die einzige Tochter

mit der Magd den Raum im oberen Theil des Hauses einnehmen. Diese Zurücksetzung halte Regina bis zur Stunde noch nicht empfunden; ihr warS lieber, sie konnte bis zum Einschlafen noch mit Liese plaudern. Heute war ihr dieser Raum doppelt lieb; sie wollte weder die Mutter noch Leonhard sehen, indes, wenn sie wähnte, auf diese Weise beiden zu entgehen, so irrte sie sich. Als die Magd in der Stube rapportierte, sie habe Regina im Dorfe gesunden und gleich, da dein Kinde nicht wohl sei, sie auch zu Bett

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 19.05.1890
Umfang: 8
an Geist und Körper müde und matt abends in M. an. Als er sich jetzt neben Regina auf eine Rasenbank niederließ, und das Mädchen noch immer in dösterem Schweigen verharrte, sagte er: „Regina, sorge nicht um mich, ich finde schon wie der eine Stelle; wer arbeiten kaun, kommt nicht um. Fürs erste gehe ich nach meiner Heimat, da lebt mir noch ein Verwandter, der vor einem halben Jahre au mich geschrieben hat.' Regina schien auf diese Worte, die für sie Beru higendes enthalten sollten, kaum zu achten

, und fast unverständlich presste sie heraus: „O, diese Frau, ich hasse sie, ich habe sie immer gehasst!' HanS suchte sie zu beschwichtigen und sügte hinzu: „Jetzt gilt es, dass Du auf Deiner Hut bist. Sie wird auch gegen Dich «och BöseS unternehmen.' „Mag sie's! Ich hasse sie desto mehr!' „Arme Regina, was gibt Dir Dein Hass für eine Waffe gegen sie? Du musst geduldig ausharren! Bedenke, Dein Schicksal ruht einzig in Deines Vaters Hand!' Jetzt erfasste das Gefühl des MleinsteheuS daS Mädcheu iu feiner

Ilerdinand H. von Hirot. Geschichte seiner Regierung und seiner Länder. Von Dr. Josef Hirn. 2 Bände mit Porträts Ferdinands und Philippine Welsers. fl. 12 5<>. «Fassung, Kind, so leicht soll es ans Sterben nicht gehen! Ich habe Deiner Mutter schwören müssen, Dich nie zu verlassen! Gehe ich aus dieser Stadt, so verlieren wir uns doch nicht aus den Augen; .ich komme schon wieder einmal her und sehe, wie Dir'S geht.' Plötzlich hielt er iune und ließ Regina loS, und das Mädchen hatte noch nie ein so von Hass

und Wut entstelltes Gesicht gesehen, wie daS ihres Freun des in diesem Augenblick; erschrocken folgte sie der Richtuug seiner Blicke und sah, dass Leonhard, in die Allee einbiegend, nur noch wenige Schritte von ihnen entsernt war. HauS presste krampfhaft des Mädchens Hand, als der Student, sie erkennend, sich ihnen näherte. „Regina, Du wirst Dir Deinen Teint verderben, warum hast Du keinen Sonnenschirm mitgenommen? Ah, Hans, Sie sind'S.' „Ich weiß alles. Da sehen Sie wieder, was Ihre Znnge angerichter

. Nuu müssen Sie Jselbach Valet sagen. Aber seien Sie ruhig, wir wolle: sehen, ob noch ein gutes Wort von mir' — So absichtlich leichtfertig der Student auch sprach, er konnte doch den Satz nicht vollenden. „Herr,' rief der Müllerburfche, 'nähme ich nicht Rücksicht auf dieses Kind' — „Nur nicht tragisch, Hans,' lachte der Student, „wir sind nicht mehr in Jselbach. Gehen Sie ge müthlich von danuen, und Regina wird unter meiner Leitung die Rückkehr antreten; komm Regina.' Ohne eine Bewegung

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Volksbote
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Seite 3 von 24
Datum: 04.03.1926
Umfang: 24
.' „Da braucht's gar kein Zeigen, das ist eine abgemachte Sache — und jetzt gute Nacht.' Mit einem Händedruck schieden die beiden Männer. Während des Abstieges schien dem j Hauser die hoffnungsvolle Stimmung und Zuversicht, welche er dem Amerikaner gegen über gezeigt hatte, , vollends entschwunden zu sein. Mehrmals Web er stehen, wischte den Schweiß von der Stirne und sprach mit sich selber: „Wenn er gestorben ist, -der Konrad, oder endgültig verloren, dann treibt's die Regina auch nicht mehr länge. Sie welkt

zusammen wie ein- Nagelstock im Reif —,«s ist schabe iwn das li-ebe, gute Kind.... Hauser, bringst selbst keinen Mut mehr auf und dem Men hast doch Hoffnung gem-acht Hoffen und Tappen macht viele zu Lappen. — Cs ist auch recht fo. Solange man dem Menschen sin Trö-pflein Hoffnung eingugie- ßen vermag, geht er nicht unter, ebenso wie die Laterne nicht auslischt, wenn sie ein Del hat ... Ich will's auch bei der Regina verstehen, ob sich nicht doch ein Hoffmmgs- faden anknüpfen läßt.... Da muht

, sonst hätt' er sich die neue Winterfennerei geMh erspart. Aber jetzt ist's besser so, brauchen wir nicht lange hin- und herzuschroiben, sondern können die arme Seele gleich auf der Alm dwben er lösen. — Himmel, wird sich -die Regina freuen!' „Me geht's denn meinem -Weib, der Re- gi-na?' „Jetzt wird's schon Meder gut gehen, weil du nur da bist! Sonst hätt' ich gar ein bißl Sorge gehabt . . . Aber g'rad' vom Himmel fallen, will sagen, mit der Tür ins Haus rennen darfft nicht. Die Freud' könnt

sich aber schließlich den Anordnungen 'des Knechtes. Dann stieg er in die Dille hinauf, während Haufer in seine Kammer schlich. Als die Movgenbetglocke ertönte, wurde es licht in -der Küche. Regina machte Feuer an, um das Frühstück für die Dienstboten zu be reiten. Es dauerte keine fünf Minuten, da trat schon Hauser im Feierta gsgewand her ein -und sagte munter': „Reginele, heut' mußt mir schon erlauben, daß ich mich von der Arbeit drück' und auf den Markt nach Schlehdorf hinausgeh'. Ich bring

. Beinahe unmutig klang ihr« Frage: „Was wünschen Sie denn?' Er sagte k-e-in Wort und blieb regungslos im Türrahmen stehen. Da wurde »die Frau ängstlich und 'drängte: ' ' * „Sagen Sie doch, wer Sie sind und was Sie von mir wollen.' Cr trat einen Schritt näher und sagte Mt welcher Stimme: „Ja, Regina, kennst du Mch wirklich nim mer?' Sie riß die Augen weit aus, ein Zittern ging durch ihren Körper. Konrad, du?' schrie sie und ffe-l ihm in die Arme. Fest hielt er sie umschlMgen, drückte einen heißen Kuß

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 23.04.1945
Umfang: 2
bist von hlert“ „Vielleicht hab loh erst fortkommen müs sen, um auf dem Umweg au Regina zu kommen.“ „Möglich. Im Grande genommen aber ist es doch Immer so, daß der Weg eines Menschen schon von allem Anfang an 70>n Schicksal vorgezelchnet Ist Er weiß es nur nicht und das Ist gut so.“ Unter diesem Gespräch waren sie wieder zum Gatshof gekommen. Die junge Frau — der älteste Sohn hatte inzwischen das Gut übernommen, befand sieh aber zur Zelt bei einer Reserveübung — war gerade aufge standen und ließ

In dem Sinne, daß Ambros plötzlich wußte, daß — wenn er sich jemand mittuilsn konnte — dann nur dieser Frau Dieser Ge danke war ihm zageflogeu in dem Augen blick, da er Regina ansichtig geworden war auf der Wiese. Er halte ein paarmal amgeschaut, so daß Frau Ilona ihn nek- klar fragte, ob ea dort für Ihn etwas ße- -onderes zu sehen gäbe. „Jn, eigentlich schon“, sagte Ambros. Ein Blick von der Seite her in sein Ge richt. .Ach. sieh mal an. Was ilonnl Regina vielleicht!“ Vielleicht Regina!' Die Reiterin

reiten und rechnen wie Frau Ilona es tun maßte, oder tun hatte müssen seit „Weißt du, Ambros — eigentlich müßtest Jahren. Nun — da als eigentlich Feier- du dem Schicksal danken, daß cs dir als abend hätte machen können brachte sie es erstes Mädchen gleich diese Regina zu- nicht fertig, die Hände tatenlos im Schoß führte. Du hättest da drinnen in der Stadt ruhen zu lassen. Nein, es ging wirklich leicht in andere Hände fallen können, die nicht, als man es die ersten Woeben ver dick verdorben hätten

an Leib und Seele, suchen wollte. Der Sohn sah es selber ein Es entscheidet oft das ganze Loben eines und bat die Mutter, sich wieder elnzu- Manschen, zu wem sein enter Gang zur schalten ln das Geschoben des täglichen Liebe geht. An dieser Regina ist alles licht Lebens. Es war ein toter Hof, nnd erst die und klar. Freilich, der Sonnlechner wird dunkle, warme Stimme Frau Ilonas gab sich störrisch zeigen, wie Ich Ihn kenne, diesem Hof das Leben. Das wäre ein gewaltiger Stoß gegen Seinen Stolz

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Der Bote für Tirol
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Seite 7 von 8
Datum: 03.06.1890
Umfang: 8
. Diese Berichte gaben anfangs ihrer Eifersucht keine weitere Nahrung. Ihr Geliebter führte im ganzen ein regelmäßiges Leben. Er war mit der Bürger- stnnde zn Hause und hatte keinen Umgang mit Frauen. Dass er zur Familie Msrlitz gieng, war natürlich, und Jnstel hatte ihn noch nie mit Regina allein gesehen. So waren drei Monate seit Justels Dienstantritt vergangen, und regelmäßig empfieng er nach jedem seiner Berichte von Frau Babette seinen blanken Thaler. Der Tag, an dem wir Frau Babette im Anfang

Du heute?' Unwillkürlich streckte sie dabei die Hand nach dem Bogen, aber heute hatte Justel keiueu solchen Bogen mitgebracht, sondern flüsterte, geheimnisvoll sich ihr nähernd: „Frau Müllerin! Gestern war die Regina bei uns und der Herr war — ach, so sehr freundlich zu ihr, ich habe ihn noch nie so gesehen.' Frau Babette musste ihre ganze Kraft aufwenden, uni sich zu beherrschen. „Was sprachen sie?' presste sie hervor. „Alles konnte ich nicht verstehen, aber von Liebe und einem Brief redeten

sie und auch von einer Reise und dann auch von Ihnen.' „Was sagten sie von mir?' „Dass Sie eine böse Frau wären und nicht ver dienten, auf der Mühle zu sein, meinte die Regina.' „Und was sagte er, ich meine, mein Vetter?' „Alles, Fran Müllerin, konnte ich ja nicht ver stehen, er sagte sast weiter nichts als: „liebe Re gina,' darauf giengen sie zusammen fort und ich glaube auf der Treppe haben sie sich' — „Nun was — Justel? Du sagst es mir!' schrie Frau Babette. „Ich glaube, auf der Treppe hat der Herr die Regina gar

von Schnee bedeckt !' Mit diesen Worten trat Regina in ihr kleines be hagliches Zimmer ein, in dessen Ofen das Feuer neck lustig prasselte. Antonie, mit der sie das Zimmer noch immer theilte, saß am Fenster mit einer Perlenstickerei be schäftigt, augenscheinlich einem Weichnachtögefchenk, für den Geliebten. „Wie konntest Du Dich nur bei diesem Wetter aus dem Hause wagen!?' erwiderte die Freundn:, ihr Hut und Mantel abnehmend. „Geschwind gebe an den Ofen und warme Dich!' Regina folgte der wohlgemeinten

Weisung, während sie begann: „Denke Dir, Antonie, ZachinSkh ist noch nicht zu rückgekehrt, ich fand seine Wohnung sogar verschlossen, nicht einmal der Justel ließ sich blicken, der mir vielleicht hätte Auskunft geben können.' „Er wird schon kommen,' tröstete Antonie indem sie ihre Arbeit wieder zur Hand nahm. „Ja einmal muss er zurückkehren, aber wann?' „Liebe Regina, Du bist auch gar zu ungeduldig!' „Ungeduldig? Ja in diesem Ton kannst Du und auch die Mama schon Reden. Ihr beide habt kein Blut

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 17.06.1890
Umfang: 8
, von der Seekrank heit befreit, wieder auf dem Verdeck erschien und d«S Mädchen in den Schutz nahm. Wohl entgieng ihr dabei eine sehr heftige Scene zwischen ihrem Beschützer und den heißblütigen Fran zosen, die leicht zu Gewaltthätigkeiten geführt hätte, wenn nicht andere Passagiere dazwischen getreten wären. Regina erlangte unter dem Einflüsse der angenehmen Unterhaltung ihres Protectors ihren früheren Froh sinn und ihre Harmlosigkeit wieder und ihr Beschützer erschien ihr immer mehr als ein Mann

, dem sie vertrauen konnte. So näherte sich der „LaerteS' denn Alexandria, und je näher die Stunde kam, in welcher der Eng- gländer sein Ziel erreichen sollte, um so stiller und niedergeschlagener wurde sein Wesen. Ahnungslos in Betreff dessen, was im Herzen ihres Freundes vorgieng, forschte Regina harmloser Weise nach dem Grunde seiner Niedergeschlagenheit, nnd dieser gestand ihr, da sie mit einer ausweichen den Antwort nicht zufrieden war, dass die Trennung von ihr es sei, die ihn betrübe. Als Regina

in einem Hotel der Stadt zu wohnen. So kam man nach Alexandria. Regina, betäubt von dem Wirrwarr bei der Ausschiffung, dem Toben, Schreien und Drängen einer orientalischen Hafenstadt, war froh, endlich am Arm des Engländers, der be reits einen Wagen bestellt hatte, den Landungsplatz betreten zu haben, als sie bemerkte, dass HanS im Gewühl von ihrer Seite gekommen war. Als sie suchend sich nach ihm umsah und ihn wirklich aus der Menge herausfand, hörte man Plötzlich einen SchusS fallen, und gleich darauf sank

zu verfolgen. Er hatte bemerk«, wie die beiden Franzosen ihn uud Regina mit Blicken unverkennbarer Wuth vom Schisse aus verfolgt hatten. 'Als HanS von der Kugel getroffen wurde, war es ihm augenblicklich klar, dass einer von diesen der Thäter sei' und dass nicht dem Verwundeten, sondern ihm der SchusS hatte gelten sollen. Auch hatte er gesehen, wie die Franzosen, als Hans zu Boden sank, eilig sich zu entfernen suchten. Wie ein Blitz war der Engländer hinter ihnen her. und mit Hülfe der Hafenpolizei gelang

es ihm alsbald, der beiden Franzosen habhaft zu werden, die sich nur widerstrebend unter vielem Geschrei und unter fort währender Berufung auf ihre Gesandtschaft abführen ließen. Als der Engländer zu Regina zurückkehrte, kniete das Mädchen noch vor dem Verwundeten, seinen Kopf in ihren Armen haltend. Er ließ sogleich eine Tragbahre herbeischaffen und' den Verwundeten nach einem der besten Kran- keuhäuser in der Stadt bringen. Man brachte ihn auf sein Lager, das in einer Nische abgesondert

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Dolomiten
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Seite 2 von 4
Datum: 04.01.1943
Umfang: 4
ihm ruhen liest „Das habe ist, ja anst, nicht geinn. kKimicr. - 'One iliejc snrchlliare lliigemißhett, in der Sie inid, ziiriickließe». — aber mm ist ja alles wieder gut —' Keiner vckn ihnen halte sage» können, wie m- geschah. Es mar, als ob eine nnsichtbare 'M-ichl sie ziieii,ander drängle. Ihre Lippen landen sich in einem lange» Küsst', hei dein alle-, ni'd jiri, selbst vergaßen. '0ach einer kleine-!! Weile machto Regina tist- iinro-er frei. „Ader Günter — und mir stehen hier in dc->- assenen Tür

.' Er lächelte ein mrnig verlegen inid folgte >->' i!i das .tzimmer. Dann zag er sie wieder Mi iist, iiiid versenkte seinen Blich in ihre uunNc-n Auaeu: ..Regina — kleines — liebes Mstdck --' Die sstnach len. Wart, aber ein glückliches Lciciieln lag nn, ihren Mund. Ein plötzlicher Gedanke brachte ihn wieder in die Gegenwart zurück. -.Regina — du mußt mir seist eine Frage steantmarten, nnn der vielleicht sehr viel ab- hanat?''' stieß er lmsim Iir-rE.ir und sircichsste führung der oben beleuchteten Regelung

Rom. 2. Iäinier. Die vereinigtsiaatliche R>egierung erklärt sich mit dem Urteil der britisihen Regiernng Über das Verhalten Argentiniens n» derzeitigen Kriege vollkomnien cinveritanbeii »nd bedauert ausdrücklich, daß 'Jlrgentinien diplomatische Be- „Jch kann dir dos olles jetzt noch nicht er klären. Regina! — Wirklich — ich konn es nicht!' Bittend blickie er sie on. „Und Nim — ich muß ei» Mittel finden um 'Arnsler frei zu hekomme»! Biellescht werde sch dje Wohrheit sagen miisstn

— wenn es nicht anders geht. — Ober —' ver stummte er zögernd. Langsam war er der Tür .^gegangen. „Gute Nacht, Regina — Ich muß jetzt allein sein, »in Nachdenken zu können —' Ihre nngstvallen Blicke waren ihm gesolgi. Rim ellle sic »ist hastigen Schritte,i zu ihm Hs». „Güitter — sa willst d„ gehen /' stört zag er sie an sich und kützie ihre Lippen. Dann blickle er forschend in ihr Ge sicht. „Aber uieinals Zweifel» darfst du on mir, Regina — niemals, nicht wahr/' Sie nickte nnler mühsam verhaltenen Trane». 0. Kapitel

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 27.04.1945
Umfang: 2
Ich jetzt schon wieder vergessen, t.enzl, glaub ich, heißt, gell?' „Pfüat dich, ' Somileclmer. Und — auf Wiederscliaun, Regina.' Das Gefährt rollte iu scharfem Trab aus dem Bräuhof. „Was ist denn dös für einer? Und wie weiß denn der, daß ich Regina heiß?' Der Sonnfechner wandte seiner Tochter mit einer ruckartigen Bewegung das Ge- sicht zu. „Da hast recht! Wie weiß der. daß du „Aha ös seid’s auch so neumodisch ein- g’stellt.' „No ja. wir gehn halt mit der Zeit. Ge gen den Strom kann mau ja net schwim men

. Im übrigen liab ich g’liört, daß du Regina heißt^ auch net zrnckbleiben willst. Hast net einen Plötzlich dämmerte 'dem Sonnlechuer , u , o . I'uttertisch ncingebant m dem Stall mit etwas auf. Er schmunzelte vor sich hin und der Hast nur s ja damals g sagt. Selbiges- Absperrgitter un so. Wie bewährt sich denn |[ e ß d ie Gäule noch schärfer ausgreifen Daß mal mein ich. hast grad d Nas n embundcu „ös?' ihr» dies nicht gleich^ cinge Wien ' war? Er k nj01 ‘ „Ja, dös is schon ein anders Arbeiten wiegte

hältst. Sonnlechner, wir täten uns s ra J, e , ,f ae ?,,^ er . P aue J Hötzlieli: die Einrichtung gern einmal ansciiaun. Viel- ' Ein Pmclmannshlld ist „s leicht bann wir’s uns aucli ein.' „Ja. imschimien. Konnm’s nur.' Im selben Augenblick kam die Regina allgerannt. _ „Jetzt hält ich nicht bald versäumt. Falirn wir gleich, Vater?' - .. . u - Der Hochbichlcr Lorenz zog die Weste pL?'! oa ,f r *£ n ? rn * . . . herunter und streifte am Wagengeländer ^ , keine Antwort. Sie schaute die Asche

seiner Zigarre ab. äuf das SchauSpiei der „Aha. 's Fräulein Tochter? Respekt!' Sonne, die «U® «MM Berg- Was heißt da Respekt* Wie kam dieser te 7- Ie ml L e ‘ nem OoHmanle, zu umhüi- y as neiut ua laspext. wie Kam aiescr j en schien. Strome von Gold und Purpur mich a Roß »'schlagen. Grad } } “rsche aber!Iiaupt dazu, dazustehn nnd sie rieselten über die stellen Schluchten und wir’s hergeben ham unsere ^ Arren. ^^ster^allen^'' ' Oranblan der steigenden Däm- „Ein Prüglmannsbild ist es,' Regina

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Dolomiten
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Seite 4 von 4
Datum: 27.05.1942
Umfang: 4
sein und ausgerechnet im wichtigsten Augenblick seines Lehens so den Kovf verlieren! Ja, was^machcn wir nun? Ich will sehen, oh sich die Sache wieder einrenken läßt' „Ausgeschlossen.' ächzte Edmund. ..mein Name gefällt ihr ja nicht.' ..llnd ausgerechnet Edmund Schreck!' sagte sie, ehe sie mich wie einen dummen Jungen stehen liest!' Karl aber meinte, der Name wäre eine Aensterlichkcit und schrieb also doch an Fräulein Regina Würzbachcr. Sein Brief kreuzte sich mit einem von ihrer Hand

, in dem auch Sie um eine Aussprache bat. dies mal aber „mit dem echten Herrn Forberger,' lie hätte vorschnell gehandelt, das gäbe sie zu, aber sie wäre eben gar zu überrascht gewesen. Und so trafen sich die beiden, und sprachen sich aus. Regina hatte noch nicht fünf Sähe ge redet. als Karl in ein furchtbares Gelächter ausbrach. Er wußte jetzt, warum der Name Schreck der Regina Würzbacher einen solchen Schreck, eingejagd hatte. „Ja, wie bringen wir ihm bas nun ahcr bei. ohne daß er maßlos ein« schnappt?' fragte er Regina. Dock

dazu: „Wir haben beide das gleiche getan, Sie haben sich aus übergroßer Vorsicht eines Freundes und ich mich aus dem gleichen Grunde einer Freundin bedient. Da Regina u.a- i ürlitfi Ihren Namen kennt, wenn auch nicht Sie selber, da sic ja gar nicht am Plaste wohnt lind mich nie besucht hat, so können Sie begrei fen, wie sie erschrecken mußte, als sie garnicht vor dem erwarteten Herrn Forberger stand, sondern ansgerechner vor meinem Dicustherrn. den ist durch die Heirat — versetzen wollte.' „Und warum wollten

mit entschlossener Gebärde und hängte mit arostcr Kraft, die dazu wirklich nicht nötig gewesen wäre, ihren Arm bei seinem ein. „So', sagte er. „Nun ist die Sache klar!' Er schaute sie triumphierend an. Da kam. wie von unaefähr der hinterhältige Karl mit Regina am Arm hinter einer Säule des Kolonnadenganges hervor. „Nanu' fragte er. „bist du zufrieden?' „Ich auch!' EDM RachciKteo Priesterwallfahrt nach Teens. Am DienStag, 2 . Juni, findet die Wallfahrt der Priesterkongrega, lion der Diözese Bressanonc nach Trens

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