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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 14.04.1945
Umfang: 4
i/rUeberrechtschutz: Deutscher Roman-Verlag Klotzsche (Bez Dresden) was sagen.“ Er hielt und wandte den Kopf zurück. . Was denn?' ..Wann — kumin-d denn wieder, Ambro»:” ..Im Summer vielleicht!“ ,.Seb ich die /1 denn dnAmbros, du iiinDl i — mich wi-sen Ins-en. wann du (In bist.“ . In. Regina!' Nun lehrt e.' endgültig davon und gleich darauf liatle die Dunkelheit ilm verschlun gen. Regina \willlc nn lii, wie ihr geschah. Sie -land immer noch auf .lern gleichen Fleck und getraut. „Ambros! »chrie Regina erschrocken

, den Kopf, als sie mit ihren hohen Seitritten „Wart doch ein lass 1, ich muß dir ja noch ihm vorheiging. Drüben im heiler leuchteten Flur war niemand zu »eben. In der Speisekammer, deren Tür oft'enstand, surrte der Separator mit hellem singenden: Fon. Regina wurt einen Blick hinein. Die .Milch war »elion langst heriiutergelaul'eu und niemand küm merte siel: darum. Sio drückte auf den He bel des kleinen Motors utul schloß die Tür. Dann weilte sie-vergehen in die gute Stube in der Annahme, den Vater

. Langsam egte und den Rest des Weges zurück, and „lim: daß .»io es wallte, sang sie vor »ich bin, io einer nie gekanntem seligen St im jiiung. Gilt nnd tr j»l -ad leuchteten auf dem Sonnleeluiei-hor die Lichter. Regina »teilte den Schlitten in den Schoppen. »Hell au der breiten Stullliir d-'ii Schnee von den Selm heu and trat ein. ihr war zumute, al» miis»i: dir jeder .Mensch unsebeii, doll et wä hl ihr geschehen war, denn das, was so hell und glückselig in ihrem Innern läutete, da» mußte »hdi

sie den Kopf ein wenig Regina waltete. Di.- .Mutter mußte <s d '■ „Iidlieli merken. Wh kiiel: die .Mutter wandte nun zum zweiten Mal den Kopf and — lächelte. ’ „Spät hist dran, Regina. Die kalte J.uft tut dir aber gut.' Schaust aus wie 'i blü hende Leben und — wie deine Augen leuch ten.. war es schön!“ Regina atmete tief. Dann nickte -Je leb haft und sprudelte heraus: \ „Freilich war’s schön. Der Ambros war Lei mir.“ „Wer war bei dir!“ „Na, der Ambros halt. Der Bachsohmied- AuiBros. Vierzehn Tag

hat er Urlaub g’liabt uml ich hab gar nix g’wußt davon. Eia liliiek, daß ich ihn grnd heut noch getrof fen hab.“ Die Sotiuleehnerm fahr herum. Ja ihrem Gesicht stand Schrecken und Angst. —Du. Regina. Schau zu, daß dös ja der Vater net zu hören bekommt. Es .hat euch doch hoffentlich niemand g’selm?“ „Das war ja grnd das .Schöne, daß uns niemand g’sehu hat.“ „Um Gotteswilien, Madl, was lange mir denn du mit Der Vulcr, wenn (lös er fuhrt :..“ su - Regiua wurde plötzlich hellhörig. Mit schmal geklemmten Augen

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Tiroler Volksbote
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Seite 5 von 24
Datum: 04.04.1913
Umfang: 24
XXl. Jahrgang. ^tro!e- Bvtrsvvte« Gelbes fes Brüten, Immer rätsechafter wurde ihm der ganze Fall. Hatte Regina wirklich an ihrer gesunden Ur teilskraft Schaden gelitten? Nein, nein, sie war ja immer so klar und vernünftig gewesen. Ihr umsich tiges, kluges Schaffen deutete > auf einen starken Geist. Erst, seitdem er ihr den Heiratsantrag gemacht hatte, zeigte sich die Unruhe in ihrem Wesen . .. Sollte sie ihm die Gattin vorenthalten, um selber die Bäuerin spielen zu können? Dagegen sprach

ihr Edel mut und ihr ganzer Charakter. — Aber ein Geheim nis hatte sie und dieses bezog sich vielleicht gerade auf ihre chemalige Freundin, die Margret. Offenbar wußte sie mehr von seiner Gattin, als sie verraten hatte. Doch wozu die Unaufrichtigkeit? Welche Gründe drängten sie, zu schweigen? Der Burg^ner fand aus dem Wirrsal der Gedanken und Vermutungen nicht heraus. Nach langem Sinnen beschloß er endlich, der Regina einige Tage Zeit zu- lassen und sie dann noch einmal inständig um Eröffnung

der vollen Wahrheit zu bitten. . ^ . Regina litt aber in diesen Tagen grö ßere Seelenqual als der Bauer. Auf der einen Seite fürchtete sie, der Gatte möchte hinter ihr Geheimnis kommen, auf der anderen Seite wünschte sie es. Ost schaute sie ihm heimlich mit zehrenden Blicken nach und verschlang förmlich mit den Augen seine liebe Gestalte Dann kam wieder die Angst. Es stand ja immer noch der Schatten jener nächtlichen Zusam menkunft zwischen ihnen. Sie durfte ihm nicht die Wahrheit gestehen

Ratlosigkeit brachte sie die Sttucken hin. Mächtig drängte die Sehnsucht, der Täuschung ein Ende zu Machen und sich dem Gatten erkennen zu geben; aber die Furcht vor den schlimmen Folgen war noch größer. — Nein, sich selbst verraten durfte sie um keinen Preis. Am folgenden Montag abends ging der Burg ebner etwas zeitiger vom Felde nach Hause, um eine neuerliche Aussprache mit Regina zu versuchen. Als er sich der Hofstatt näherte, kam ein fremder Mann in Bauernkleidung über den Wiesenpfad

auf ihn zu und sägte nach kurzem Grüß: ^ ^ „Ist da s hier der Burgebnerhof und gehört Ihr vielleicht zum Hause?' „Ja, ich bin der Burgebnerbauer,' erwiderte der Gefragte. „Ich bin der Seidl Änton von Glogau; Hab' ge hört, daß meine Schwester Regina bei Euch als Magd diene. Weil sie schon anderthalb Jahre nichts mehr don sich hören läßt, möcht' ich doch einmal schauen,' wie's ihr geht.' „Ja, die Regina Seidl steht bei mir in Diensten. «.. Sie ist doch nach dem Unglück einmal in der Heimat gewesen?' „Bewahre

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 03.12.1930
Umfang: 6
.) 1. Schoneitin Maria, Lana: Regina Mar gherita. 2. Trenkwalder Francesco, Merano: Principe di Piemonte. 3. Nefurzer Bernardo, S. Leonardo i. Pass.: Lutti. 4. Dietl Francesco, Silandro: Regina.Mar gherita. , 5. Gruner Matilde, Naturno: Regina Elena. 6. Mair Francesco, Tirolo: Albina e Gins. Colombo. 7. Hofer Giuseppe, Stulles: Citta di Este. 8. Weitlaner Rosina, Monguelfo: S. Giorgio. Z. Bichl Elena, Dobbiaco: Regina Mar gherita. 1V. Schrott Maria, Sarentino: Regina Mar gherita. 11. Einhorn Luisa, Bolzano

: Regina Elena. 12. Wäldmüller Norberto, Bolzano: Cesare Battisti. 13. Marsoner Ivo, Caldaro: Regina Mar gherita. 14. Gaier Francesco, San Michele Appiano: Regina Margherita. 13. Hilpold Gius., Castelrotto: Regina Mar gherita. 16. Trobinger Ida, Siusi di Castelrotto: Cri-, stoforo Colombo. 17. Hipoldo Emma, Terlano: Valentino Coda. 18. Jnnerhoser Giuseppe, Gries (Bolzano): Vittorio Emanuele il. 19. Sanier Giulia, Cornaiano: Rosa Mussolini Maltoni. 20. Arnold Antonio, Valdaora di Sopra: Chiesa e Filzi

. - 21. Gamper Enrico, Velturno: Regina Mar gherita. 22. Krapf Carlo, Chiusa: Principe di Piemonte 23. Kanaider Francesco, Chiusg: Ippolito Nisvo.. 24. Psenmer Agnese, Novaponente: Regina Margherita. 25. Deiori Albino, No valeva nie: Regina Mar gherita. 26. Blaas Berta, Vadèna: Guido Brunner. 27. Dalvai Giovanna/ Tires: Giovanni Vin centi. - 28. Auer Francesco, Brunico: Caterina Tono. 29. Turuwalder Augusto, Brunico: Regina Margherita. 30. Avoledo Matilde, Brunico: Paolo Bosetti. 31. Hilber Ottilia, Riscone

: Paolo Bosetti. 32. Verger Gasparo, San Lorenzo: . Quintino Sella. - N- Ruber Ernesto, S. Lorenzo: Regina Mar gherita. 34. Hellserger Rosa, S. Giorgio, San Giorgio. 35. Terleth Paola. Glcno lMontagna): Paolo Boieu. Mit dem Preisabbau muß es ernst werden Strengste Maßnahmen gegen die Widerspenstigen — Der Verband der Kanflente schreitet ein Eine Sitzung imProvinzialwirtschaftsrat Unter dem Vorsitze des Präfekten S. E. Mar' ziali trat gestern vormittags die Leitung

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 18.04.1945
Umfang: 2
Sohönwltz; HauptschrUtlclter; Al fred Strobel; Chef vom Dienst: Hermann Flak; für den Anzeigenteil verantwortlich: Hans Mohnes (sämtliche ln Bozen-Erixen) Und das JUfo&n tyM wivUc... 41 Roman von Hans Ernst Orheberreehtschutz; Deutscher Boman-Verlag Klotzsohe (Bez. Dresden) Daheim hatte sie nie mehr ein Wort über Ambras gesprochen. Die Mutter hatte sie auch nie mehr gefragt, hatte in der ersten Zeit nur zuweilen forschend ihre Augen lm Gesicht des Mädchens haften lassen, und Regina wurde die ersten

paarmal etwas ver legen dabei. Aber mit der Zelt gewöhnte sio sieh daran, ja, sie brachte es zu einer Meisterschaft im Verbergen dessen, wn» niemand wissen durfte. Und doch war Regina unruhiger denn je- Früher war sie zum Beispiel niemals nach der Bachsehmledo gegangen, und nun fand sie den Wog so oft dorthin. Sie befreundete sich mit den Kindern der Bärbel und sie schaute gern die Geschwister des Ambros an, aber es war keines so wie er. Die Kinder in der Schmiede waren mitt lerweile auch schon groß

, weil sie anmihmeu, daß die Sonnleohnertoohter des Gallus wegen käme, der fast gleichaltrig mit ihr und ein stram mer Bursche war. Einmal fragte der Llaehsehmied das MUd eben; „Was sagt denn ilejn Vater, wenn du so oft zu uns kommst 1 ' Da verplapperte sieh Regina, indem sie unbekümmert lachte; „Er weiß es ja gar net.“ „Ah, darum. Aber wenn er’s wüßt!' Regina schob dio Unterlippe vor, mul es suii aus wie eiu trotziger Widerstand. Plötz lich wirf sie den Kopf hoch. „Der Vater mag euch net leiden. Warum

. Oh, er kannte sieh aus und dachte sieh seinen Teil. Er schaute dieses blühjunge Menschenkind mit ge mischten Gefühlen au und wußte nicht recht, welchem Gefühl er am meisten nach geben sollte, dem des Stolzes oder dem des Mitleids. Da fragte Regina unvermittelt: „Wann kommt denn euer Ambros wie der ln Urlaub!' „Warnmf' Da wurde Regina rot bis unter die Haar wurzeln. Sie ärgerte sich, daß sie ihre Neu gierde nicht besser im Zaum gehalten hatte. Irgendwie aber hatte sie Vertrauen zu dem alten Manne, der sieh

seiner Gefühle mit einem Male klar war. Er war stolz auf sei nen Sohn, dem so ein prächtiges Menschen kind iu Liebe zugeneigt war — und es war Mitleid mit dieser Regina Burgmayr, weil in« Lieben als ein abwegiges Verirren be- trachtet werden würde. Und so wie er den honnleehnor kannte, war Wille und Zorn genug in dem Manne, seine Tochter wieder hinzureißen auf den richtigen Weg. „Ich weiß net wann er kommt, der Am bros . sagte er dann. „Kann sein bald - kann aber auch sein erst im Herbst

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Der Bote für Tirol
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Seite 11 von 14
Datum: 19.07.1890
Umfang: 14
von Th. Almar. !?!. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Regina war so schweigend und sah fast ebenso fin ster vor sich nieder wie dieser. So kani man nach Ealcutta, und alsbalv stand Regina HanS gegenüber, dessen lebhafte Mittheilung sie regungslos anhörte'. Mechanisch folgte sie seinen Anweisungen, ohne Wiederspruch, ohne ein Zeichen der Billigung. Sie schien wie im Traume zu wan deln, oft erschrack sie vor ihrer eigenen Stimme. Zwei Tage vor dem Abgange des Dampfers nach Europa langte Mr. Elliot

in Begleitung seiner nun mehr Verlobten ans Alexandria a». AnsangS schaute zwar die Dame ein wenig be- stürzt drein, dass eS nicht nach London gehen sollte, wo iin Kreise ihrer Verwandten die Verehelichung mit Mr. Elliot stattfinden sollte, aber ihre vertrau ensvolle Liebe zum Verlobten und seiu bestimmt aus gesprochener EntschlusS, Regina den Wünschen Wal- bergs gemäß erst nach Deutschland zu geleiten, stiunn- len ihre Laune bald um, und sie tröstete sich mit dem Sprichwort, dass aufgeschoben

nicht aufgehoben sei. llnv so gieng es denn endlich an vaS Verpacken der Sachen. Miss Mary hatte nach Walbcrgö Willen für Regina fast die Auesteuer einer Prm- zessin zusammengebracht; doch während die junge Engländerin über die Stosse und kostbaren Ge schmeide in Jubel und Verwunderung auSbrach, wür digte Regina dieselben kaum eines Blickeö. Nur um eins halte sie Walbcrg gebeten, ihr zu gestatten, Fiamette mit nach Enropa zu nehmen, waS dieser ihr bereitwillig zugab. iu Tirol aus uud ersucht den löbl

keine Canalisierung besitzt. Fiamette war denn auch die Einzige, welche unter all den ernsten Gesichtern eine vergnügte Miene bei behielt und nicht begreifen konnte, warum die andern nicht auch so fröhlich sein mochten. Der letzte Morgen kam. Da warS, als wenn vou Regina endlich die starre Hülle wich; sie stand zum letzte»» Male an einem Fenster ihrer Z inmer, die sie geglaubt für Jahre bewohnen zu können, und die Thränen entströmten reichlich ihren Augen. Miss Mary stand neben ihr uud auch sie ver mochte

ihre Rührung nicht zu verbergen. Endlich schlang Regina ihre Arme um den Nacken der alten Dame und rief: „Miss Mary, niit frohem Gefühl habe ich die Hei mat verlassen und kam hierher — ich kehre dahin zurück — aber nie. nie kann ich dort mehr glücklich werden. Hier bleibt alles zurück! Hier lasse ich alle Hoffnungen, alles Glück! Sagen Sie ihm, Miss Mary, wenn ich fort bin, — sagen Sie ihm, dass er mir eine Welt erössnet hat, die — o, Miss Mary, ich weiß gar nicht mehr was ich spreche' — „Miss Regina

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Volksbote
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Seite 3 von 24
Datum: 04.02.1926
Umfang: 24
zu schrecken sucht, daß ihm keiner nachspüre, das ist jedenfalls ein schlechter Mensch md er hat etwas Schweres auf dem Gewissen. Von einem solchen Mensch darf man kein Geld annehmen/ „Aber der Wintersenner ist ja kein Mensch, sondern ein Geist.' „Geh' geh, Hauser — an Kindennärchen glaubt heute niemand mehr.' „Regina, ich tu' nicht mit dir streiten, schickt sich auch nicht für mich; aber mag das Ding sein, wie es will, soviel ist sicher, daß der Konrad gewiß nichts Unrechtes getan und keinen verdächtigen

auf, während eine dunkle Röte über sein Gesicht schoß und ein Zittern durch seinen Körper ging. „Man erzählt, daß der Wintersenner ein schweres Verbrechen begangen und daß du Geld von ihm erhalten habest.' „Glaubst du d a s auch, Regina?' fragte er streng. „Solang ich dein Geheimnis nicht kenne, werd' ich die Zweifel nicht los.' Du willst mich zwingen, dir das Geheim nis zu verraten. Das bringst du nicht zu stande. Niemals! Mit Vorwürfen ebenso wenig wie mit Tränen.' „Wenn du eine aufrichtige Liebe zu mir hättest

wie eine Gemugtuuirg, daß sie einmal stark zu sein und ihm Wider part zu halten vermochte. Durch Unnachgie- biigkeik und Schmollen hoffte sie, das Ge- hetmnis am 'ehesten zu entlocken. Konrad Web bis in die Nacht hinein aus. Nur seine Frau war noch auf, als er nach Hause kam. Lsise Wich er die Trepe hinauf in die Kammer, wo Regina sich zum Schla fengehen anschickte. „Wart' ein bißl,' sagte er streng „wir in listen noch reden.' „Haben- ja nachmittags schon geredet', er widerte sie störrisch. . „Äber

nicht .... Bloß die Gestalt der Sachen wollt' ich dir klckrle- gen» ans daß du mich später keiner Unehr- lichkeit, keines Betruges zeihest.' Er schwieg eine Weile. Dann begann er von neuem: „Regina, jetzt beantworte mir noch- eine zweite Frage.. Ist das, was du heute nachmittags gesprochen hast, aufrichtig gewe sen oder «hast du's nur unüberlegt gesagt?' „Was meinst denn? Was Hab' ich denn sagt?' „Daß du dich vor mir fürchtest.' „Hält' wohl Grund dazu bei der Heimlich tuerei und. den Schleichwegen

, die du machst.' „Sei aufrichtig, sag' mir's klipp und klar!' drängte er. Seine Stimme zitterte. Regina glaubte jetzt wieder im Vorteil zu fein und darum bestand sie: „Ja, fürchten tu' ich mich. Ein Gruseln Hab' ich Tag und Nacht, solang' ich über deine heimlichen Geschichten im Unklaren bin.' Er knickte in sich zusammen, wurde windel- weiß und flüsterte: „Jetzt Hab' ich genug.' Dann trat er zum Kasten, nahm Ueberrvck und Regenschirm und aus einer Schublade ein Päckchen, reichte der Frau feine Hand

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Der Bote für Tirol
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Seite 8 von 8
Datum: 30.05.1890
Umfang: 8
Thalern bewilligte. Das machte, Reginas Pensionshonorar eingerechnet, eine jährliche Einnahme von siebenhundert Thalern; da konnte die gnädige Frau schon den Bitten ihrer Kinder nachgeben und bei praktischer Einrichtung eine Dienerin nehmen. Liese war damals gerade ohne Stellung, und so kam auj Regina« Wunsch, zum Aerger der Frau Babette, deren Besuche längst auf gehört hatten, die Alte ins aristokratische Haus. Die gnädige Frau hatte ihre Wahl keineswegs zu bereuen. Seit Liesens Eintritt in'S HauS

, und man hörte Reginas silberhelle» Lachen auf dem Hausflur, das aber beim Eintritt in'S Zimmer verstummte, als sie ihren Vormund erblickte, der sie sogleich an redete: „Du siehst erhitzt aus!' „Möglich, ich habe mich müde gelaufen,' entge gnen sie gleichgültig, gieng an ihm vorüber, um mit der gnädigen Frau einige Worte zu wechseln; aber auch hier sah sie ein ernstes, strafendes Gesicht — beide Mädchen wussten sofort, was ihnen bevorstand. Bis zu diesem Tage war Regina Beschützerin der glücklich Liebenden

gewesen. Beide waren vom ersten Augenblick ihrer Begegnung an in gegenseitiger Liebe entflammt und, da die gnädige Frau ziemlich unver hohlen dem Werber angedeutet, feine Besuche seien ihr nicht angenehm, so hatte Regina unter allerlei Vorwänden den Liebenden Gelegenheit geboten, sich zu sehen. Die gnädige Frau hatte sie wohl deshalb »n Ver dacht gehabt, doch heute hatte sie sich erst von der Begrrindetheit desselben überzeugt. Regina fand sich leichter in den ungewohnten Empfang als Antonie

, die von GewifsenSunruhe ge- peinigt und vor Scham erröthend, bald hinauögieng. Regina ergrifs die Hand des Hauptmanns, der ihr zum Ersatz für das unliebsame Gesicht seiner Ge mahlin ein um so freundlicheres machte, sie wollte sich eben neben den alten Herrn anfs Eanapee setzen, als ZachinSlh sie mit den Worten daran behinderte: „Regina, komm mit m r auf Dein Zimmer, ich habe Dir etwas zu sagen.' Er bemerkte, wie Lothar jetzt gespannt auf Re gina blickte, indes das Mädchen, ohne eine Miene zu verziehen, ruhig

entgegnete: „Ist daS so wichtig?' „So wichtig, das« ich Dich bitte, mir sogleich zu folgen.' Regina erwiderte nichts, sondern verließ schweigend daS Zimmer. Mit einem höhnischen Blick auf Lothar folgte ihr ZachinSky schnell nach. Mündel und Vormund standen in Reginas Zim mer einander schweigend gegenüber. „WaS haben Sie mir zu sagen?' begann Regina kalt, während ZachiuS!i/S unheimliche Augen mit einem eigenthümlichen Ausdruck auf ihr ruhten. „Vor allem muss ich Dein Betragen tadeln

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Bozner Nachrichten
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Seite 9 von 16
Datum: 09.03.1902
Umfang: 16
Beilage -u Nr. 57 der „Bozner ^ Der Roma» eines armen Mädchens. Eine Geschichte aus dem wirklichen Leben von Gustav Rehfeld. (36. Fortsetzung.) „Komm, mein Hans Joachim,' plauderte sie heiter, „berichte mir, was dich herführt, nachdem du mir gestern er zählt, daß dich für heute eine Felddienstübung verhindern tvücke, zu kommen!' „Ei, ei,' neckte er, „ich komme doch nicht ungelegen?' „Das weißt du doch,' entgegnete Regina liebevoll, „wie heiß ich mich stets nach dir sehne, wie sehr ich wünsche

, stets bei zu sein!' ' - Schamhast barg sie das Köpfchen an seiner Brust und ließ eö geschehen, daß er sie abermals mit Küssen überschüttete. Dann richtete sie sich erglühend auf und flüsterte: „Nun genug, — erzähle!' „Auf deine Frage zurückzukommen, meine Regina,' sagte der Offizier, „die FelddiensNbung wurde frühen, als ur sprünglich bestimmt, abgebrochen, da das Regiment wahr scheinlich in dieser Nacht alarmiert werden wird. Natürlich kennte mich nun nichts abhalten, zu dir zu eilen, dich zu sehen

, mich an deinem Anblick auszurichten —' „Aufzurichten, Hans Joachim? Ist dir Unangenehmes 'zugestoßen, ein Unglück?' rief Regina ängstlich. „O, gewiß, -ich sehe es dir an, deine Stirn ist bewölkt, dein Blick trübe, sork genvoll! Erzähle schnell, mein Geliebter, was ist es? Laß mich mit dir tragen — dein Kummer sei auch der meinige!' „So höre denn, meine Regina!' versetzte der Offizier ge drückt, „Ich fand heute, von der Felddienstübung in mein Quartier zurückkehrend, ein Schreiben von« dem Rechtsanwalt

, bin vollständig leer ausgegangen!' erwiderte der Offizier bitter. „Armer Hans!' murmelte Regina tmbe. „Diese herbe Enttäuschung! Wie ich dich beklage! Was wirst du nun thun? Tns Testament anfechten?' ... »Nein, um keinen Preis!' antwortete der Offizier ener' M). „Es war ihr letzter Wille, — so schwer es mich trifft, ich werde ihn ehren! Was mich schmerzt, ist, daß ich dir, mein Lieb, nun nicht die köstliche Fassunjg zu geben vermag, die meiner seltenen Perle gebührt! Dein Schah ist ein blutarmer Leutnant

sagen: laß die Erb schaft, gräme dich nicht, daß sie dir entgangen!, — ich bin Hvar nicht reich, aber mein Vermögen reicht aus, uns ein standesgemäßes Auskommen! zu sichern!' „Du würdest das sagen, Regina, aber? Was ist vorge fallen!? Ich erinnere mich — du schienst nachdenklich, traurig!' . „O, Geliebter,' flüsterte Regina mit schwerem Seufzer, ')ch ahne Böses, ich fürchte Unheil! Du tveißt, Wolfgang ist 'ein Spieler!' Das schöne Gesicht des Offiziers verfinsterte sich plötzlich. „Ich weiß

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 01.11.1935
Umfang: 6
« EröfsmgMrWeit« i« mserer SM Cafe Promenade: Täglich von 2t bis 22.1s llhr Konzert Ugolini. Nachher Tanzreunion in der Dancing-Bar Cafe Westmiaster: Tagl. ab 20.30 Uhr Konzert, laverna Sphinx: Allabendlich Tanz. Rist. Ouarazze: Sonntag und Montag nachmjj. tags und abends Tanz und Stimmung Theaterkino: „So endete eine Liebe' Sino Savoia: „Regina' Sternkino: „Soldaten' « l Theaterkino. Heute der historische Grobtoiim »So endete «ine Liebe- mit Paula Wessely, Willi Hori und Gustav Gründgens in den Hauptrollen

Ponchielli: Die Litauer, Ouverture; Mascagni: Mein erster Walzer: Bach: Ariel, Finale; Schu bert: Ave Maria; Urbach: Melodien von Rossini. nachmittags von lö bis 18 llhr Cherubini: Lodoisca, Ouverture; Jpolitow-Jva- now: Arabischer Tanz und Georgischer Marsch: Bizet: Die Arlesienne, 2. Suite; Schubert: Sym phonie in B-Moll (unvollendet), Allegro mode rato, Andantino: Rachmaninow: Vorspiel; Ros sini: Wilhelm Tell, Ouverture. , Sino Savoia. Ab heute „Regina', ein Film Gottfried Retterschen Motiven

von Erich Wasche Luise Ullrich, Adolf Wohlbrück nnd Olga Tschechow in den Hauptrollen. Der Film beginnt an Bord à Ozeanriesen, der den jungen, erfolgreichen Jngenim Frank Reynolds aus dem Lande der unbegrenzte Möglichkeiten in die Heimat zurückbringt. In der h« mat begegnet ihm im Hause seines Onkels Regina. Z ihr findet Reynold was er sucht:- den unverdorben« schlichten Menschen. Tagelang beobachtet er Regina im wird von ihrem Wesen so gefangen genommen, dz' er sie eines Morgens küßt und der völlig

UeberrM ten sagt: Ich liebe dich; ich mache dich zu meiner II« nen Frau. Ein paar Stunden später ist Regina sp»i los verschwunden. Mit Mühe gelingt es Franc ReiM ihren Ausenthalt zu erfahren. Mit seinem Auto jagt e Regina nach,,und in einigen Wochen ist sie seine Fron Aber verschiedene Kräfte sind ani Werke, um den beidi. Liebenden, die schwersten Prüfungen aufzuerlegen. Na deren Bestehen finden sich die beiden zum zweitem»- für ihr Leben. Ein Film, der etwas mitgibt, von d« etwas haften bleibt

, dessen Worte und Bilder für ' räume Zeit in uns fortleben. Es gibt nicht viel so! Filme im Jahr. Eine Hauptursache für das Geling! dieses Werkes ist, daß große Aufgaben aus große steller stießen. Ueber allem steht die Regina der Lud Ullrich. Sie wächst hier zu ihrer bisher reifsten Film leistung heran. Man möchte Höhepunkte Herausgreil! und findet kaum eine Szene, die nicht das Erwähn! verdient. Adolf Wohlbriicks Stame ist schon wieder,» einem großen Erfolge verknüpft. „Maskerade', „Enz lische Heirat

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Volksbote
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Seite 4 von 28
Datum: 11.02.1926
Umfang: 28
Personsbeschreibung des jungen Stuiben- bauers um jeden Preis anzuhalten und ihn nicht einfchiffen zu lassen. Auch an einen Freund in Rewyork sandte er eine Depesche mit der Weisung, dem Flüchtling, wmn er allenfalls dort anlange, einen Geheünpoll- zisten nachzuschicken, damit dessen Spur nicht verloren gehe. Aus allen drei Orten erbat er sich schleunige Rückantwort, sobald man den Gesuchten erkannt habe. — Nach dieser Be sorgung kehrte der Greis wieder auf den Stuibenhof zurück. Frau Regina

. . . Doch jetzt, lisbe Frau, müssen Sie sich etwas be ruhigen und vernünftig sein. Ich habe ein Ausschlag gebendes Wort mit Ihnen zu re den. Kommen Sie auf mein Zimmer.' Betroffen schaute Regina auf den Alten. Dann folgt« sie ihm halb willenlos in seine Kammer. Nachdem sie sich dort auf zwei Stühle niedergelassen hatten, verharrten beide eine Zeitlang in Schweigen. Der Greis holte, schwer Atom und schien nicht die rechten Worte zu finden. Endlich sagte er heiser: „Frau, wenn Ihr Mann wieder zurück kommt

, werden Sie ihm dann Ihr ganzes Vertrauen schenken und nicht mehr an ihm zweifeln?' „Wenn er zurückkonrmt!' schrie Regina; »a lieber Herr, bringen Sie ihn mir — ich laß mir alles kosten; verlangen Sie Geld, so viel Sie wollen.' „Pah, Geld,' machte der Greis verächtlich: „was frag' ich nach Geld? Hab' selber viel zu viel! . . Ihre Sinnesänderung verlang' ich, daß Sie dom Mann vertrauen, daß Sie ihm aufs.Wort glauben, ohne nach Gründen zu forschen/ „Äa, das tu' ich, wenn er nur wieder kommt, gewißl . ..Mein Gott, ich hab's

andere Gründe bringen ... Frau, sind Sie stark, vermögen Sie etwas zu hören, was Ihre ganze Seele erschüttern wird?' Sie schaute ihn betroffen und gespannt an, dann sagte sie: „Schlimmeres, als mir geschehen ist, werd' ich nicht zu hören bekommen/ Der Amerikaner war auifgestanden und ging schwer seufzmd in der Kammer auf und ab. Mehrmals setzte er zum Sprechen an, aber «in schmerzliches Stöhnen unterdrückte immer wieder sein« Worte. Endlich fragte er mit bebender Stimme: «Frau Regina, haben Sie Ohren Vater

lieb gehabt?' „Meinen Vater?' tat sic überrascht: „Gott tröst' ihn, er ist leider schon gestorben, als ich noch ein kleines Kind war.' „Wissen Sie d a s ganz gewiß?' ' „Aber, Herr, wie kommen Sie mir denn vor? Was fragen Sie denn so unsinnig? — Mein Daier ist bei einer Feuersbrunft vor mehr als zwanzig Jahren zugnmde gegan gen.' „Da täuschen Sie sich, Frau Regina; ich habe Ihren Vater noch vor vier Jahren drü ben in Amerika gesehen — es war mein be ster ... heißt d « s, es war mein Freund

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 17.04.1945
Umfang: 2
schon in den ersten Morgenstunden zu geschehen. Es war alles so eingeteilt,' daß ein Fehlen Ihrer jungen, kräftigen Arme eine Lücke gerissen hätte in dos wohlgeordnete Maß der bedacht samen Einteilung. , Nein, Regina konnte nioht wog, aber ihre Augen gingen an diesem Morgen wohl hundertmal zum Dorf hinunter und in die Richtung, in der der Omnibus davonfuhr. Ihr Mund sprach viele Male den Namen Ambros aus. leise, zärtlich, leidenschaftlich und zornig. In allen Variationen wollte sie dioson Namen

aber dann die Worte der Matter zu ver- Schnee. Sie hörte, wie er die Schuhe an wischen suchten. Da kroch ea wie beklem mende Angst über ihr junges Herz. Sie sah den Ambros, wie er In nebelhaften Fernen hinschritt, gertenschlank nnd die Jägermütze mit dem Edelweiß verwegen auf dem Kopf. Und er griff lachend bald nach dieser und bald nach jener. Und die den Türstock stieß, um sie vom Schnee zu säubern. Dann trat er ins Hane. Die Uhr auf dem Erkertürmchen des Gutes schlug hell die zehnte Stunde. Aber Regina hörte

nur mehr fünf Schläge, dann übermannte sie endgültig der Schlaf. Dio kalten Tage zerbrachen allmählich, und es kam dio Zeit des wilden Föhns und dann ein lichtschöner Vorfrühling. An den Rändern der . Gewässer leuchteten die Schneeglöckchen, im Garton blühten die ersten Veilchen und über die Flanken der Berge gleißte um die Mittagsstunde das Sonnenlicht hin, daß cs dio Augen schmerzte. Und hatte Regina gedacht, daß mit der Zeit dieses Ruhelose in ihr sich wieder legen

könnte, os war alles nur ein wegloses Wünschen. Jo höher die Tago stiegen, je brausender sich der junge Frühling ins Tal stürzte, desto leidenschaftlicher ward die Sehnsucht in .Regina nach Ambros. Es Am andern Morgen gab es aber keine Mädchen hatten alle einen wartenden Gelegenheit, ins Dorf zu kommen, so sehr Mund und fielen dem Soldaten Ambros Ia- Regina auch nach dieser suchte. Einfach ehend zu, fortlaufen konnte sie nicht, denn schließ- , , . .... . . . . „ „Nein“, düsterte Regina ia dio Dunkelheit 'h'h

war es doch so, daß der ordnende Sinn.- Bf*’* 16l “® Linlo ln seinem Gesicht, die sie der Kammer hinein. „Nein, nein!“ des Vaters dem Mädchen Regina mit der ulcnt schon tausendmal ln Gedanken näch ste stützte sieh auf die Ellbogen und Xolt einen bestimmten Wirkungskreis zu- Lezeiehuet hatte. Bio sah seinen jungen, sehauto zum Fester hinaus. Bewiesen hatte. Sie konnte die übernpm- trotzigen Mund und er ebt» dabei sonder- “ ... .. menen Pflichten nicht einfach ml Jemand barerweiso, das noch Nieerlebte und noch Sterne

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Südtiroler Heimat
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Seite 1 von 4
Datum: 01.11.1931
Umfang: 4
Jahrzehnte Südtirol. Don. * . Regina nickte — sie lächelte wehmütig. „Für Sie bin ich froh, daß Sie hier sind! Aber Ihre neinde? Wie wird die Ihr treues Walten entbehren!' „Mein Nachfolger versteht es sicher noch besser wie ' engegnete Dietrich voll Demut. Sie schritten m dem me-n Kreuzgang langsam auf und ab — jedes ^ mit em Kinde an der Hand. „Es ist einer von Täufers, mx Nebentale des Pustertals, wo auch unser apostolischer ministrator herstammt, der in diesen Tagen zum Bischofs weser ernannt wurde

er e. bescheiden. „Glauben Sie. daß nicht emem Pnester stt und Zuspruch uörig ist, Frau Regina. Un me - st ihnen am meisten! Denn er tragt die -ast seines izen Volkes ans den Schullern!' _ Sie maß ihn mit einem Blick, ixx dem Ehrfurch haste das Haxxpt geneigt, die Schultern waren nach vorn ogen — ixr d esem Aug.'ii blicke wars wirklich, ü-, nig Berqeslaften. „Schon wenn man bei der Bechte i«u nen all das Leid und all d e Schuch mittragen hellen ß!' fügte er kauux hörbar hinzu. „Und alles, ohne jeden prunkenden

Lohn;,' kam es ! bewuxxdernd von Reginas Löppexx. „Ich bin neulich ge radezu entsetzt gewesen, als Juilius milr sagte, wie gering die geistlichen Stellen besoldet find. Kaum zum Sattessen.' Da ruckte Dietrich das eckige Haupt empor. Aus den dunklen Augen brach ein sonnexxhafter Glanz, und mit einem Male war er wie eist Riese, der siegessicher in die Sterne i langst | „Frau Regina! Das kümmert einen rchtigen Geistlichen nichst Alle Entbehrungen» auch die körperlichen am eigenen ! Leibe

sind ihm keine Entbehrungen. Denn er trägt sie um ? Gottes Willen — und — das ist des Wesens Kern' — . jetzt war sein Antlltz von innen durchleuchtet, wxxnderbar I schön: „Gott trägt sie für ihn!' i Regina — bäe Kinder schwiegen. Feierlich war ihnen j zu Must Die Uhr schlug. Kstderstmxmen wurden laut — i da zog sie heran, eiste neue kleine -Schar, von eixxem an»- j berxx jungen Geistlichen ge fuhrst Blond war er und blau- ! äugig. - Diettich strich sich über die Stirn. Er lächelte, noch exn ! wenig abxvesend. .„Ter

- j ballen.' Er grüßte nach dem Geistlichen hinüber. Dann ! wandte er sich zu Regina zurück. „Meine Zeit ist leider ' xxm . . .' er nahm ihre Hand, die sie ihm rechte, j „Hochwürden, können Sie uns nicht die Freude machen, i bald 'einmal zn uns hixxaus zn kommen? Wir wohnen xber ! nicht mehr st der Walthersburg — haben mit unserm Ver walter getaxrschst In unserm Larxdhause, ganz xrahe der Stadt, fixxden Sie uns . . .' „Mutti, Onkel Hochwürden soll kommen, wenn die Tante Mary xmb Onkel Alfred kommen

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Südtiroler Heimat
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Seite 1 von 8
Datum: 01.08.1931
Umfang: 8
, daß das schwer versorgte Gesicht des Mannes wie seit langem nicht erhellt hatte. Er hatte ihr gedankt und ihr beigepflichtet: Eine Frau über der das Sternenbanner Amerikas schützend schwebte, würden die Italiener sicher nicht anzurühren wagen. So war Marie-Theres wenigstens über ihre Schule getröstet worden. Dr. Twllinger aber hatte aus Julius Bitte Regina mit Agnes und Gerhard für ein paar Wochen mst ins Unterland genommen. Regina bedurfte nach allem Erlebten doch ein wenig der Pflege und Ausheitemng

, und Julius, der so viel vom Hause fort war, konnte ihr dies weniger angedeihen fassen. Regina hätte vielleicht nicht eingewiMgt, sie verlangte es jetzt, gercüie an Julius' Seite zu bleiben, auch wenn er ihr nur täglich wenige Stunden schenken konnte. Aber Norbert und Rose hatten sie herzlich gebeten, mit ihnen zu kommen. Vater Dollinger sei seit seiner Amtsent setzung manchmal von Schwermut gequält. Er würde viel leicht in den Kindern ein wenig neue Lebensfreude finden. Und dann auch — Rose wünschte

herb und hart. Regina fühlte, wie Rose sich darum mühte, wie sie darunter litt, daß es ihr nicht gegeben schien, restlos zu beglücken. Die Hoffnung aber, irgend einen ihrer Lieben etwas zu sein, Helsen, ausgleichen, Gutes schaffen zu können, richtete Regina auf und machte sie, die Leidgebeugte, bald zum warmsön- nenden Mittelpunkte des Hauses. Die schönsten Stunden aber waren, wenn Dietrich aus seinem Psarrwidum herüberkam, und sie alle bei dem großen Kachelofen versammelt saßen — die Frauen

stickten oder nähten, die Kinder spielten, und Dietrich von seinen einsamen Erlebnissen auf der Seiseralpe, auf dem Roßkopf und sonst in den Bergen erzählte. Das klang wie Märchen — und Märchenzeit war ja — Ad ventszeit — Weihnachten kam bald. Sellen gingen sie aus. Hatten auch nie Helene Ealdani wieder gesehen. Regina schien den Auftritt ganz vergessen zu haben. Da — an einem Adventssonntag nach der Kirche trat sie ihr am Hauptportal entgegen. Regina riß die Kin der, die sie an beiden Händen führte

, zurück und harrte im Halbdunkel, Helene den Vortritt lassend. Ein beißender Hohn verzerrte das einst schöne Gesicht der Frau, sie ließ di« Augen nicht von Regina und wandte auch das Haupt noch nach chr um, als sie durchs Portal hinausschritt. Da trat Dollinger zu Regina. Er nahm Agnes bei der Hand, indem er sich mit chr von der Menge der Andächtigen durch das breite Tor schieben ließ und fragte dabei gedämpft: „Ihr grüßt euch nicht?! Recht von dir...' „Wie sollte ich wohl. . .?' t „Nun! Es gehört

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 18.06.1890
Umfang: 8
Staatseisenbahnen einerseits und diesseitigen Stationen anderseits, sowie zwischen dies seitigen Stationen einer- und Stationen der k. k. priv. Südbahn-Gesellschaft (Tiroler-Linie) via, Salzbnrg- Rosenheii»-Kufstein anderseits ein neuer Tarif in Kraft Feuilleton. Die wilde Rose von Th. Almar. (42. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Was ich fühle, was ich für Sie fühle, wissen Sie?' „Soll ich's Ihnen noch sagen, Regina? Oder wie deute ich sonst Ihr Verhalten zu mir, alle Ihre Hand lungen, Ihre Worte

Ihre Blicke?' „Dass Sie mir ein Freund im fremden Lande sind, ein Mann, dem ich ewig dankbar bleiben werde!' „Nicht dieses kalte Wort, Regina! Denn damit stellen Sie mich auf dieselbe Stufe mit Ihrem Diener, dem Sie sich verpflichtet zu fühlen scheinen, und welchem Sie eine Aufmerksamkeit schenken, die mich längst hätte eifersüchtig machen können.' „Sie irren mein Herr, wenn Sie Hans für meinen Diener halten. Er ist mein väterlicher Freund und jetzt, da Sie eine Scheidewand zwischen unS ziehen

, mein alles in diesem fremden Wclltheile. „Wie, Ihr Alles? So können Sie sprechen, die Sie nach Calcntta zu Ihren» Vater gehen?' „Wieder sind Sie falsch unterrichtet. Ich bin eine Waise. Meine Reise nach Ealcutta ist gleichbedeutend mit der Flucht vor einem verächtlichen und hinter listigen Vormund. Ich verließ die Heimat, um Zu flucht und Schutz bei einem persönlich mir noch un bekannten Onkel in Ealcutta zu suchen.' Eine längere Pause entstand, die der Engländer zuerst wieder unterbrach. „Regina, durch Ihr Bekenntnis

geben Sie mir erst in Wahrheit die Hoffnung, Ihr Schützer fürs Leben zu werden. Und wenn ich mich auch in der Annahme getäuscht, dass Sie mich — ein wenig in Ihr Herz geschlossen, so steht Ihnen doch vielleicht niemand näher' — „Doch!' „Regina!' ..Ich bin verlobt!' Mit einem SchmerzenSlaut trat der Engländer von dem Mädchen zurück. Sei« Gesicht war sehr bleich geworden. „Das sagen Sie mir jetzt erst?' Regina stutzte. „Regina, entweder sind Sie herzloser oder — harm loser

als je eine Ihres Geschlechts, «ahen Sie nicht vom ersten Augenblick unsere« BegegnenS, was Sie mir waren? und ich glaube Sie theilten meine' — Regina sah ihn bedeutungsvoll an, er machte eine Bewegung als Zeichen seiner Resignation. „Beruhigen Sie sich, jetzt weiß ich, dass Ihr Ver trauen, Ihre Zutraulichkeit der ZluSflusS Ihrer Harmlosigkeit war, die mich freilich sehr, sehr un glücklich — hätte machen können, wäre ich nicht Mann genug. — ES ist vorüber, fürchten Sie nichts mehr! Ich brachte Ihnen die edelsten

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 12.06.1890
Umfang: 8
Menschen nicht wieder sehen.' „Wie wollten Sie mich daran verhindern?' „Indem Du unter aufmerksamer Obhut Derer stehen wirst, die gleich mir für Dein Wohl besorgt sind.' Reginas Geduld, mit der sie sich diesmal hatte wappnen wollen, erreichte ihr Ende. „Ich verabscheue ihre Fürsorge.' „Du wirst sie einst dankbar anerkennen.' Des Mädchens Wangen färbten sich. „Ehe ich Ihnen meinen Dank schulden sollte, würde ich lieber mein junges Leben in den Fluten begraben.' „Romantische Ideen der Regina,' lächelte

Za- chinölh. „Die Zeit, Regina, wird mich schon in Deinen Augen gerechtfertigt erscheinen lassen.' „Niemals! Ich werde Sie imnler mehr verab scheue» lernen.' ZachinSkh nahm eine Feder von seinem Pult; in dem er diese auf seiuen Fingern balancieren ließ, sagte er gleichgültig: „Liebe Regina, heute sind mir die Stunden ein wenig kurz bemessen; wenn Du daher nicht gekommen bist, um Deinem Vormnnd die üblichen Gratulationen zum neuen Jahr abzustatten, wenn Du Dir die Be gleitung einer Magd nur dazu gewählt

Erregung erbebte, doch noch ehe sie etwas sagen konnte, hatte sich das Mädchen schon er holt und rief, wenn auch halb unverständlich, mit ge- presSter Stimme: „Bewilligen Sie mir noch acht Tage — dann weide ich nicht mehr in der Merlitz'schen Familie sein!' Das war das erste Mal in den drei Jahren, dass Regina dem Willen ZachinSkhS unter solcher Ge müthsbewegung nachgab. Er schrieb daö auch einzig der Einwirkung seiner Festigkeit zu uud eutgeguete daher jetzt anscheinend mild: „Diese Zeit sei

Dir noch gewährt. Mit Genug thuung sche ich. Du folgst endlich der Besonnenheit. Sobald der verderbliche Umgang der Familie nicht niehr auf Dich einwirkt, wirst Du sicherlich die Nachsicht und Liebe Deines Vormundes erkennen lernen.' Der Blick, welchen ZachinSkh als Antwort hieraus von Regina erhielt, blieb von ihm unbemerkt, da ein neues Klopfen an der Thür bereits anderen Bestich ankündigte. Wie ein aufgescheuchtes Reh verließ Regina das Zimmer, so dass die schwerfällige Liese sie aus der Straße kaum

Ordnungsliebe; daher empörte ihn die Nachlässigkeit J'istelS so, dass er einige Sachen von der Erde aufhob, um sie bei Seite zu legen, als sein Blick auf einem mit Bleistift beschrie benen großen Papierbogen haften blieb, auf welchem er mit einiger Anstrengung folgende Sätze zusammen brachte : „Heute nicht fortgegangen, aber den ganzen Tag gebrummt, mir eine Ohrfeige gegeben und kein Abendbrot.' , Anderer Tag: „Heute von Hanptmannö gekommen, auf Regina ärgerlich gewesen, auch gauz laut dumme Babette

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 28.07.1890
Umfang: 8
bei dein gestrigen Gewitter ein großer Theil der Häuser abgedeckt, der Kirchthurin umgestürzt und eine Mühle zerstört. Feuilleton. Die wilde Rose. Bon Th. Almar. (7L. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Ah! darum also erhielt ich den endlosen Brief voller Vorwürfe und Kränkungen von ihm!' „Nun ja, den Brief konnte ich freilich nicht ver hindern da er fest bei der Behauptung blieb, wenn Du einst aus Calcutta heimkehrest, würdest Du Wohl für ihn nicht mehr die alte Regina fein, die' — „Still, Antouie! klopfte

eS nicht eben?' fragte Regina, bleicher werdend. Die junge Frau horchte auf, dann entgegnete sie lachend: „Du siehst Lothar gewiss schon im Geiste kommen! Dann wird er gewiss bald da sein, wie der Wolf in der Fabel.' Regina versuchte ein schwaches Lächeln und sagte: „Meine (Korrespondenz mit Lothar war nicht der Art, um von ihm viel Sehnsucht zu erwarte», ge schweige zu beanspruchen. „DaS ist wahr,' entgegnete die junge Frau. „Ihr habt höchst sparsam Eure Briefe ausgetauscht. Ferner beschwerte sich Lothar

über die eisige Kälte Deiner stets kurz abgesassten Zeilen. Er war sogar ein wenig eifersüchtig anf Deinen Onkel. Wenn dieser . nicht ein alter Herr wäre, ich glaube, er hätte be fürchtet iu ihm einen Rivalen zu besitzen.' „Mein — Onkel — ist kein — alter Herr, An tonie.' wendete Regina gesenkteil Hauptes ein. „Wie? Dn schriebst nnS aber nie davon.' „War das nothwendig oder für Euch wichtig?' „Doch! und wiederum nur für einen wichtig. — .Darin handelst Dn übrigens klug; denn hattest Du eS geschrieben

, ich glanbe, Lothar wäre noch unruhiger geworden.' „Sc>g mir aber jetzt, ist Dein Onkel auch ein schöner^ Mann?' DaS ^Wort „schön' in Verbindung mit Walberg hörte Regina jetzt zum zweiten Male; Hans hatte ihn damals, als sie glaubte, den Mann, der sie zu beleidigen gewagt, für ihr ganzes Lebev hassen zu können, auch einen schönen Mann genannt. Ihr Herz bebte jetzt vor der Gefahr, sich der Schwester Lothars gegenüber verrathen zu können und doch trieb der Stolz sie an, ein Bild von dem Manne ihrer Liebe

, sogar erst auf meiner kurzen Hochzeits< reise nach der Residenz, wo ich mit Ferdinand das Museum besuchte.' „Sieh, etwaij von der Schönheit dieser Köpfe, in deneu sich die ehemalige Menschheit ihren Beherrscher des Weltalls vorgestellt, liegt in dem Gesicht meines OnkelS' — Regina war sehr verwirrt geworden und es war daher gut, dass in diesem Augenblick der kleine Fritz eintrat und Antouie etwas ins Ohr flüsterte, woraus diese mit einem Seitenblick anf Regina mit ihm das Zimmer verließ

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 19.05.1890
Umfang: 8
. (20. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Als Regina diesen Sachverhalt aus den Nedeu der Freundin entnommen, äußerte sie : „Ich kann nicht verstehen, warum Deine Eltern auf Lothar böse sind; hat er den Unrecht gethan, wenn er seine Ehre vertheidigte? Und abbitten würde ich auch nicht! Uud nun soll er das noch deueu ge genüber thun, die ihn beleidigt haben?' „Ncgiua, Du weißt, dass meine^ Eltern in Lothar ihren ganzen Stolz setzen; wenn er nicht Abbitte thut, dann muss er nach Hause koiumen und danu

' — „Un dann wird er Kausmaun,' fiel Regina ein. Die sonst so sanfte Antonie kräuselte ihre Lippen; etwas von einer Hinko-Dotleh schien auf sie überge gangen, als sie entgegnete: „Kaufmann darf er nicht werden; die Mama würde das nicht überleben!' „Ist das ein so niedriger Stand?' fragte Re gina naiv. Ehe sie uoch Antwort auf die Frage erhielt, trat AntonienS jüngere Schwester, Anna, hastig ins Zim mer und rief: „Regina, im Hause steht ein Bauer, der Dich sprechen will, ich soll nur sagen, er heiße HanS.' Kaum hatte Regina

komme», wo wir den Menschen ausweiche» können, dann sage ich Dir alles,' bedeutete er. Sie giengen schweigend fort; aber Regina ließ HanS mil ihren Blicken nicht ans den Augen; plötz lich rief sie erschreckt ans, als sie eine Thräne von seinen Wangen herunterrollen sah: „HanS! Ah, jetzt ist mir alles klar; Du bringst mir die Nachricht, dass die Mühle verkauft ist?' „Zieln, Regina, beruhige Dich, die Mühle ist nicht verkauft, — aber — ich habe Jselbach für immer verlassen.' Hier musste HanS schweigen

, vor Schluchzen konnte er nicht weiter reden. — So hatte Regina den Freund noch nie gesehen. „Hat es der Bater gewollt?' fragte sie leisen Tones. HanS nickte; da erst neigte sie ihr Haupt. — Sie waren längst hinter dem Thore, sie bogen in einen einsamen Weg ein; aber eS war merkwürdig, Regina wagte keine neue Frage an den Frennd zu richten, auch blieb ihr Auge thränenleer. Der Vater Hat'S gewollt, daS war ihr genug, um zu wissen, wer die Triebfeder dieses „Wollenü' gewesen. Finsteren Antlitzes, die lleinen

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 14.09.1916
Umfang: 8
, da.trat eine schlanke, weißgekleidete Gestalt MF Miske'b, 'Mo^5dässelbe blieb dann eine Weile regungslos stehen, die Hände über das Fensterkreilz gefaltet, mit er hobenen Armen. Haßberg sah mit brennenden Augen auf die lichtumsäumten Konturen der schlanken Ge stalt. „Ich grüße dich, Regina Baldus,' sagte er leise vor hin. . .... Da wurde der Vorhang vor das Fenster ge bogen und gleich darauf erlosch das Licht. Bald daraus wurde es in einem arideren Zimmer hell.- Es war Reginas Schlafzimmer. Etwa zehn

war. Abe? m der Gesellschaft glaubte man doch nicht so recht an Haßbergs Verän derung. Auch zu Regina war die Kunde gedrungen, wie sehr sich Hakberg geändert haben sollte. Und in ihrer Seele war ein unruhiges Warten Noch hatte sie ihn nicht wiedergesehen, er hätte noch nirgends Besuche gemacht. Regina wartete in fieberhafter Unruhe auf die erste Begegnung mit ihm. Am Morgen nach ihrem Empfangstag war UMMWM'WHW WM tung des Konsuls Werner und seiner Tochter Gerta Trebin begegnet

. Er hatte von seinem Zusammentreffen mit Haßberg in den Gru- nowschen Weinstuben gesprochen mid dabei ge sagt: ^ „Ein glücklicher Mensch ist Haßberg nicht, er leidet an einer schlimmen Enttäuschung, die schon seine Kindheit verbittert hat. So ist er, gegen sich selbst wütend, der tolle Haßberg .geworden. Aber im Grunde seines Herzens ist keine Spur von Wildheit, im Gegenteil, da lebt eine stille Sehnsucht nach Idealen, die er nicht finden kann.' Regina hätte Trebin die Hand drücken mö gen, daß er so gut von Haßberg sprach

. «So waren etwa acht Tage vergangen, seit Haßberg zurückgekehrt war. Wieder unternahm Regina ihren üblichen Morgenritt. GertaWer- ner und ihr Vater holten sie ab, dann ging eck zur Stadt hinaus, in den großen, schönen Stadipark hinein. . Als sie die letzten Däuser der Stadt pas siert hatten und aus der breiten Straße nach dem Park hinübereilten, kam.eine Wchwa- dron Reiter auf sie zu. An der Spitze derselben ritt Haßberg und neben ihm Trebin. Regina erkannte ihn sofort. Ihre Hand zuckte unruhig an dem Zügel

und hal ten einen Moment ihren Blick mit zwingen der Macht fest. Regina erbebte unter diesem Blick, die in ihrem Antlitz wich einer jäl>en Blässe. Dann waren sie auch schon aneinander vorbei. Idrc Gedanken jedoch folgten einander, Regina wa durch diese Begegnung aus ihrem Gleichgewicht gerissen worden. Wie sie an seni Morgen nach ftause kam, das wußte >> nicht. Sie konnte nichts anderes denken, ll/ daß sie Haßberg wiedergesehen niid daß er l'? so seltsam angeblickt hatte. . ^ Auch Haßberg

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 23.04.1945
Umfang: 2
bist von hlert“ „Vielleicht hab loh erst fortkommen müs sen, um auf dem Umweg au Regina zu kommen.“ „Möglich. Im Grande genommen aber ist es doch Immer so, daß der Weg eines Menschen schon von allem Anfang an 70>n Schicksal vorgezelchnet Ist Er weiß es nur nicht und das Ist gut so.“ Unter diesem Gespräch waren sie wieder zum Gatshof gekommen. Die junge Frau — der älteste Sohn hatte inzwischen das Gut übernommen, befand sieh aber zur Zelt bei einer Reserveübung — war gerade aufge standen und ließ

In dem Sinne, daß Ambros plötzlich wußte, daß — wenn er sich jemand mittuilsn konnte — dann nur dieser Frau Dieser Ge danke war ihm zageflogeu in dem Augen blick, da er Regina ansichtig geworden war auf der Wiese. Er halte ein paarmal amgeschaut, so daß Frau Ilona ihn nek- klar fragte, ob ea dort für Ihn etwas ße- -onderes zu sehen gäbe. „Jn, eigentlich schon“, sagte Ambros. Ein Blick von der Seite her in sein Ge richt. .Ach. sieh mal an. Was ilonnl Regina vielleicht!“ Vielleicht Regina!' Die Reiterin

reiten und rechnen wie Frau Ilona es tun maßte, oder tun hatte müssen seit „Weißt du, Ambros — eigentlich müßtest Jahren. Nun — da als eigentlich Feier- du dem Schicksal danken, daß cs dir als abend hätte machen können brachte sie es erstes Mädchen gleich diese Regina zu- nicht fertig, die Hände tatenlos im Schoß führte. Du hättest da drinnen in der Stadt ruhen zu lassen. Nein, es ging wirklich leicht in andere Hände fallen können, die nicht, als man es die ersten Woeben ver dick verdorben hätten

an Leib und Seele, suchen wollte. Der Sohn sah es selber ein Es entscheidet oft das ganze Loben eines und bat die Mutter, sich wieder elnzu- Manschen, zu wem sein enter Gang zur schalten ln das Geschoben des täglichen Liebe geht. An dieser Regina ist alles licht Lebens. Es war ein toter Hof, nnd erst die und klar. Freilich, der Sonnlechner wird dunkle, warme Stimme Frau Ilonas gab sich störrisch zeigen, wie Ich Ihn kenne, diesem Hof das Leben. Das wäre ein gewaltiger Stoß gegen Seinen Stolz

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Volksbote
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Seite 3 von 24
Datum: 28.01.1926
Umfang: 24
, die sich als des Ita lienischen unkundig erweisen: ihre Crsetzunc- erfolgt durch eine nachträgliche Auslosung unter den Crsatzgeschworenen, welche in jener Hanptstaidt. wohnen, in der das Schwurgericht seinen Sitz hat. Der Mintersenner. Mn« Erzählung von R e i m m i ch l. 6. Fort-etzung. „Warum denn zu schwer, Regina?' fragt« «r bitter, „hängst du denn gar so stark an diesem elenden Winkel, wo wir nichts gehabt haben als Jammer und Elend und Auf regung!' „Konrad, hier sind wir daiheim und einge wohnt, droben

.' „Ruhe und Glück, wenn uns das Heimweh umbringtl... Konrad. nein, von Höllenstein weg ziehe ich nicht, um olles in der Welt nicht!' Er ließ ihre Hand sinken und ver'iel in ein düsteres Grübeln. Nach einer Weile sagte er einst: „Regina, ich gehe ebenfalls nicht gern fort, aber aus einem anderen Grunde, weil mir nämlich die Sache wie eine Flucht erscheint, aber...' „Siehst du, Konrad, das ist auch eine Nummer. Wenn wir fliehen, dann werden uns die Leute erst recht Steine nachwerfen,' unterbrach

ihn Regina. „Was kümmern mich diese elenden Men schen! Wenn wir einmal fort warm, dürf ten sie meinetwegen reden, was sie wollten. Nur meinem Eharakter ist das Davonlaufen zuwider — jedoch, wmn du um keinm Preis von Höllenstein fortgeh en willst, dann hat es keinen Zweck, daß wir weiter davon sprechm. Zwingm tu' ich dich nicht, nein, gewiß nicht. — Aber jetzt weiß ich. daß der letzte Ret- tungsfaden. an dm ich unser Glück Hab' an- bi-nden wollen, abgeschnitten ist.' „Konrad, -bist du denn so unglücklich

?' „Geh', geh' — machen wir uns keinen blauen Dunst vor. — Du weißt so gut wie ich, daß wir beide nicht glücklich sind... Cs steht etwas zwischen uns und es ist schon lange nicht mehr so. wie es sein sollte... Regina, ich Hab' mir unsere Ehe ganz anders vorge- stellt, hält' nie geglaubt, daß es so kommen werde.' „Ich kann nicht Helsen dafür', flennte das Weib. „Ich auch nicht... Mich binden di« Der-, hältnisfe und ein strenger Eid, so daß ich nicht reden kann — und dich 'w-nat deine schwache Natur

mit ewigen Zweifeln und Sorgen, aus daß nie ein richtiges Vertrauen zu mir auskommt. — D a s ist unser Miß geschick und trennt unsere Herzm.' „Trennt unsere Herzen? Konrad. das wird doch nicht sein! — Also liebst du mich nicht mehr?' schluchzte heftig die Frau. „Regina, merk' aus, was ich dir sag'', sprach er mit scharfer Betonung: „ich liebe dich heute noch ebenso stark und so heiß wie am ersten Tage... Und wenn mich heut; kein Schwur bin,dm würde, so täte Ich dir mein Geheimnis doch nicht offenbaren

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