Beilage -u Nr. 57 der „Bozner ^ Der Roma» eines armen Mädchens. Eine Geschichte aus dem wirklichen Leben von Gustav Rehfeld. (36. Fortsetzung.) „Komm, mein Hans Joachim,' plauderte sie heiter, „berichte mir, was dich herführt, nachdem du mir gestern er zählt, daß dich für heute eine Felddienstübung verhindern tvücke, zu kommen!' „Ei, ei,' neckte er, „ich komme doch nicht ungelegen?' „Das weißt du doch,' entgegnete Regina liebevoll, „wie heiß ich mich stets nach dir sehne, wie sehr ich wünsche
, stets bei zu sein!' ' - Schamhast barg sie das Köpfchen an seiner Brust und ließ eö geschehen, daß er sie abermals mit Küssen überschüttete. Dann richtete sie sich erglühend auf und flüsterte: „Nun genug, — erzähle!' „Auf deine Frage zurückzukommen, meine Regina,' sagte der Offizier, „die FelddiensNbung wurde frühen, als ur sprünglich bestimmt, abgebrochen, da das Regiment wahr scheinlich in dieser Nacht alarmiert werden wird. Natürlich kennte mich nun nichts abhalten, zu dir zu eilen, dich zu sehen
, mich an deinem Anblick auszurichten —' „Aufzurichten, Hans Joachim? Ist dir Unangenehmes 'zugestoßen, ein Unglück?' rief Regina ängstlich. „O, gewiß, -ich sehe es dir an, deine Stirn ist bewölkt, dein Blick trübe, sork genvoll! Erzähle schnell, mein Geliebter, was ist es? Laß mich mit dir tragen — dein Kummer sei auch der meinige!' „So höre denn, meine Regina!' versetzte der Offizier ge drückt, „Ich fand heute, von der Felddienstübung in mein Quartier zurückkehrend, ein Schreiben von« dem Rechtsanwalt
, bin vollständig leer ausgegangen!' erwiderte der Offizier bitter. „Armer Hans!' murmelte Regina tmbe. „Diese herbe Enttäuschung! Wie ich dich beklage! Was wirst du nun thun? Tns Testament anfechten?' ... »Nein, um keinen Preis!' antwortete der Offizier ener' M). „Es war ihr letzter Wille, — so schwer es mich trifft, ich werde ihn ehren! Was mich schmerzt, ist, daß ich dir, mein Lieb, nun nicht die köstliche Fassunjg zu geben vermag, die meiner seltenen Perle gebührt! Dein Schah ist ein blutarmer Leutnant
sagen: laß die Erb schaft, gräme dich nicht, daß sie dir entgangen!, — ich bin Hvar nicht reich, aber mein Vermögen reicht aus, uns ein standesgemäßes Auskommen! zu sichern!' „Du würdest das sagen, Regina, aber? Was ist vorge fallen!? Ich erinnere mich — du schienst nachdenklich, traurig!' . „O, Geliebter,' flüsterte Regina mit schwerem Seufzer, ')ch ahne Böses, ich fürchte Unheil! Du tveißt, Wolfgang ist 'ein Spieler!' Das schöne Gesicht des Offiziers verfinsterte sich plötzlich. „Ich weiß