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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 24.04.1945
Umfang: 2
“, sagte Regina noch völlig bc- weckend an die Türen schlug, vollends ah sich. Und lm nächsten Augen* flammte Licht auf ira Stall. Zum Glück nur nomnjen von dem Schrecken und zuckte Als der Vater am Vormittag gelegent- blick lag sio schon in den Armen Ambros', eine Birne vorne im Futtergnng. Der Senn- dann als er es tat, doch zurück unter dieser lieh in die Küche kam, sagte er: du rinttlrlpi*. ffisfanrini* \fnnrl smilitn sinn Ipnhnop hpfrnt. sIpii RtAll. r(n»iilit«nnn» flßUt' HflCllt llUtt lOll (llCtl

bAl(i QUfKQ Berührung. Ambros konnte schon wieder lachen. weckt, weil ich ein Trank!'braucht hlltt für den Rappen. Ich hab Ihn aber gut abge rieben, und heut ls er schon wieder gut.“ Regina fühlte, wie sie weiß wurde wie die Mauer, Es war gar nicht auszudenken, vor was geschehen wäre,, hätte der Väter wlrk- Ein dunkler, tastender Mnnd suchte den lechner betrat den Stell, ihren und fand Ihn nnch gleich. Ihre Arme Regina glaubte, das Blut ln ihren Adern noch das andere. Während der Vosperzoit

um das Mädchen. „Aber einmal muß er es ja doch orfah- “* früher der Inspektor immer getan hatte, und Lebeasfrlsehe, und als sio einmal hoi und ihm sagen, daß ich immer auf ihn Was geschah jetzt! Regina wußte nichts ron. Ambros.' l-’iir dio jungen Gutsmügdo hatte er keine ihren heimlichen Zusammenkünften einem warten werde*. * ’ davon, daß eines der Pferde am Abend ein „Meine Güte, da wird er binnen ein denn Ambros dachte an Regina und fremde Ehepaar begegnetcu, das in Birkoti- Trotz aller guten Vorsätzo

- diese Nacht paar leichte Kollkanfftlle gehabt hatte, wes- Zorn.“ lieh seinen Entschluß wahrgemaoht und m den morgigen Tag. zell zur Kur weilte, blieben diese zwo! war an ders als die anderen Stunden. Sie wegen der Bauer jetzt nochmal nach- „Dös derf uns aber nix ausmachen, Am. hätte sie dann ln der Kammer nicht vor- Ambros und Regina wurde zwei ueue Menschen stehen und schauten dieser wuu- fühlten beide die dunklen Nöte des Blutes, schaute. Sie dachte nur, daß er aus Ir- hros. Es kommt allwell bloß

auf uns zwei gefunden. Schon würde die erste Kerbe ire- Menscheu. Wer das Mädchen in diesen dervollen, blonden Jugend nach, die ihre und doch hatte Regina noch nicht den gendeinem Grunde Ihre Abwesenheit in der an. Was will er denn maeh'n, wenn wir net schlagen in das Leben dieser jungen Liebe lagen genauer ansohaute, dem mußte die Stirn so frei uud stolz dem Wind entgegen- Mut, dem Geliebten gänzlich zuzufallen. Sie Kammer bemerkt hatte und sie nun suchen voneinander lassen! Er kann mir höchstens

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 13.04.1945
Umfang: 2
Roman-Verlag Klotzsche (Bez. Dresden) Regina war zunächst recht erschrocken. Aber als sie den Menschen erkannte, mußte sic recht lachen. „Moin Gott, hast du mich jetzt erschreckt, A mbros.“ ..Du hist es, Rcginat“ „Ja, ich biu9. Geil, da schaust, weil ich huch so weit heroben hin und ’s wird schon Nacht. Aber seit wann bist denn du im Dort', Ambros?' „Heit vierzehn Tag. Urlaub lmb ich.“ Kr glitt auf seinen Schiern näher heran, -ließ dio Stecken in den Schnee, nahm die Mütze ab und wischte

sich mit dem Hand rücken über die nasse Stirn. ..Als Soldat liab ich dich uoch gar net g'schn, Ambros. Da schaust ganz anders all-5.' „Sot Wie denn?“ „Größer mein ich.“ „Weil ich halt gewachsen hin in dev Zeit, sind ja doch schon zwei Jahre hör, daß ich fort bin. Und da drin heim Barras, da Streckens einen schon.“ ..Klein warst vorher auch net.“ Regina neckte sich ein wenig und lachte. „Ui joggen! Ich geh dir kaum bis zum Hais.“ „Ich steh auch ein hißt weiter oben wie du. lm übrigen brauchst ja auch noch gar

net so groß sein, denn schließlich bist ja gegen mich noch ein Kind.“ Regina .schwieg darauf. Sie war im No- . »mher siebzehn Jahre alt geworden, stand i.uu iiu achtzehnten. Da fragte er in ihr 'innen hinein: AVn- tu-' denn eigentlich noch da her- 'djent I- ja ■n.-hon Nacht.“ da i -ii weiß schon. Hält nimmer rauf- gs-> weit. Aber mit dem Sehlit ten hin ich gleich drunten. Fahr runter mit mir. Ambros.“ , Er faßte es so auf, daß sic wogen der Dunkelheit den Mut nicht mehr hätte, allein zu steuern

, und kam sich vor wie ein gü tiger Helfer in der Not. Ohne langes Be sinnen schnallte er die Schier ab, nahm sie unter den Arm und setzte sich zur Regina auf den Schlitten. Es war nichts! Nichts weiter als ein ra sender Flug durch Schnee und Nacht. Aber Regina Jcbnte an ihm. Er fühlte die Wärme ihres Körpers an seiner Brust, und seine Hand lag um ihre Hüfte. Und sie waren su allein in der Nacht voller Schnee, es war mit einem Male wie eine Fahrt durch tau send niegekannte Seligkeiten . . , Als sic

unten ankamen und der Schlitten langsam ausgelaufen war, war ihnen bei den zu Mule als seien sia verzaubert wor den, als dürften sie nicht aufstehen jetzt, als müßten sie so aneinandergeschmicgi, bleiben, Körper an Körper, weil sonst der Zauber zerbrach, Regina streifte einen Handschuh ab und legte ihre Hand auf die Hand des Soldaten Ambros Braudinüller. Eine lange Weile blieberi sie so, bis Axubros entstand und seine Schier wieder ansohuallte. „Ein Stück! haben wir noch den gleichen Weg“, sagte

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Der Südtiroler
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Seite 1 von 8
Datum: 01.01.1930
Umfang: 8
ein. ® war ein Trauern und Bangen, ein Glühen und. Gängen, ein Leuchten und Geloben — als flehte ganz urvl wie ein einziges Herz, mit 'all seinem Schmerz und w Treue zu Gott empor. Mir eine hatte sich aus dem 'Kreise davongeschlichen , Helene. Abseits saß sie auf einem granitenen Stein. am Abgrund. Sie mied es, auf Julius und Regina ^blicken. Sie starrte in die "lodernden Feuer, die sich wie ^ unabsehbare Kette über die Berge bis in die duftigel f„ rn< hinzogen. Und plötzlich legte sie den Kopf in beide ™ und weinte

der Menschen waren grau verhangen von Leid. In allen Gesichtern stand ein angst voller Schreckezn. Regina war mit den Freunden droben im Dorfe Köhlern zur Nacht geblieben. Am späten Morgen waren sie dann miteinander ins Tal hinabgest legen, man hatte sich getrennt — Julius war mit der Bahn nach,- Brixen, Siegfried nach Eppan gefahren, und Marie Theres und Alfreds die beiden Geschwister, waren mit Dietrich nach Bozen hinein geschritten, während Regina den südwärts ins Etschtal führenden Zug bestiegen

hatte. Helene, deren elterliches Weingut dem von Reginens Vater benachbart ! lag, hatte sich ihr wohl oder übel anschlleßen müssen. Aber aus ihrem fest geschlossenen, kleinen Munde war kaum ein Wort gekommen, ihr schönes, ovales Gesicht schien trotz seiner rosigen Wangen, trotz seinen noch immer glühenden goldbraunen Augen wie in Stein erstarrt. Aber man kannte schon das unberechenbare Wesen des schönen, reichen Mädchens und nahm -es mit in Kcmf, wie man Regen und SchneL über sich- ergehen läßt. Regina

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 03.12.1930
Umfang: 6
.) 1. Schoneitin Maria, Lana: Regina Mar gherita. 2. Trenkwalder Francesco, Merano: Principe di Piemonte. 3. Nefurzer Bernardo, S. Leonardo i. Pass.: Lutti. 4. Dietl Francesco, Silandro: Regina.Mar gherita. , 5. Gruner Matilde, Naturno: Regina Elena. 6. Mair Francesco, Tirolo: Albina e Gins. Colombo. 7. Hofer Giuseppe, Stulles: Citta di Este. 8. Weitlaner Rosina, Monguelfo: S. Giorgio. Z. Bichl Elena, Dobbiaco: Regina Mar gherita. 1V. Schrott Maria, Sarentino: Regina Mar gherita. 11. Einhorn Luisa, Bolzano

: Regina Elena. 12. Wäldmüller Norberto, Bolzano: Cesare Battisti. 13. Marsoner Ivo, Caldaro: Regina Mar gherita. 14. Gaier Francesco, San Michele Appiano: Regina Margherita. 13. Hilpold Gius., Castelrotto: Regina Mar gherita. 16. Trobinger Ida, Siusi di Castelrotto: Cri-, stoforo Colombo. 17. Hipoldo Emma, Terlano: Valentino Coda. 18. Jnnerhoser Giuseppe, Gries (Bolzano): Vittorio Emanuele il. 19. Sanier Giulia, Cornaiano: Rosa Mussolini Maltoni. 20. Arnold Antonio, Valdaora di Sopra: Chiesa e Filzi

. - 21. Gamper Enrico, Velturno: Regina Mar gherita. 22. Krapf Carlo, Chiusa: Principe di Piemonte 23. Kanaider Francesco, Chiusg: Ippolito Nisvo.. 24. Psenmer Agnese, Novaponente: Regina Margherita. 25. Deiori Albino, No valeva nie: Regina Mar gherita. 26. Blaas Berta, Vadèna: Guido Brunner. 27. Dalvai Giovanna/ Tires: Giovanni Vin centi. - 28. Auer Francesco, Brunico: Caterina Tono. 29. Turuwalder Augusto, Brunico: Regina Margherita. 30. Avoledo Matilde, Brunico: Paolo Bosetti. 31. Hilber Ottilia, Riscone

: Paolo Bosetti. 32. Verger Gasparo, San Lorenzo: . Quintino Sella. - N- Ruber Ernesto, S. Lorenzo: Regina Mar gherita. 34. Hellserger Rosa, S. Giorgio, San Giorgio. 35. Terleth Paola. Glcno lMontagna): Paolo Boieu. Mit dem Preisabbau muß es ernst werden Strengste Maßnahmen gegen die Widerspenstigen — Der Verband der Kanflente schreitet ein Eine Sitzung imProvinzialwirtschaftsrat Unter dem Vorsitze des Präfekten S. E. Mar' ziali trat gestern vormittags die Leitung

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 12.04.1945
Umfang: 2
lich zu. Es kann auch sein, daß eie nur über dio Art des Mannes lächelte, aus dem mehr Unruhe als Zorn heraussclnie. Und das eben war der Frau fremd, denn wann war denn dieser Manu jemals unruhig ge wesen oder gar unsicher und ängstlich? Ja, hatte nicht gar etwa» wie Angst, aus ihm herausgesehrien, Ang-i vn,- i-iwa- Unab wendbarem! Jedenfalls wußte man Bescheid, -laß der Name Ambros Brandnnilier auf den Bauern u-le ein rotes Tuch wirkte. Regina begriff dies nicht, denn der Vater

war doch sonst nicht leicht ans der Fassung zu bringen und war ihren Wiiiisr-ben fast immer zugiingig. Ja, es War etwas Eigenartiges um dieses Mädchen Regina. Sie war so sehr mil den zwei Menschen verwachsen, die ihr Vater und Mutter waren, daß lauge Zeit für sie überhaupt kein anderer Mensch existierte, wenigstens nicht in dem Maße, daß cs ihr Leben in irgendwelcher Form beeinflußt hätte. Die geweinten Tränen mn den Baeli- -chmiedbuben waren mehr oder weniger _ neue kindlichen Trotz entsprungen, der Grab. Sio

hatte Augst um die eigenartige noch nichts weiß um jenes tiefere Leid, um Schönheit des Mädchens. iiuu ströme diese Welle wieder verjüngt und stark anf die beiden zurück. Allerdings, was die Liebe der Eltern zu dem herai,wachsenden Mädchen Regina be traf, so war sie sehr verschieden. Des Houulechuers Liebe wur zu stark mit Stolz gepaart, und nichts schmeichelte ihm mehr, als wenn jemand ihm die Schönheit des .Mädchens pries. l)a flogen seine Gedanken zie-Isneimnd nach einem jungen Menschen, der Regina

ebenbürtig wäre; nicht im Aeußcren, sondern \vn= die Abstammung betraf und den Reichtum. Dabei dünkte ihm, daß keiner von allen gut genug sei für dio Regina und für den Souulechnerhol'. Und es rührte ihn an wie Eifersucht, wenn *-r die Lljeke der jungen Burschen sah. wie sie hungrig an der Schönheit des Mäd chens hingen. Die Matter aber war dem Mädchen mit einer beinahe schmerzhaften Liebe zugetan. Vielleicht war ihre Liebe auch nur Dank an das Schicksal und dem Mädchen gegen über, weil ihr Leben

durch Regina erst einen Sinn bekommen hatte und weil diese Regina soviel Licht um die alterndo Frau verbreitete, daß sie die ganzen Jahre wio ein Geschenk Gottes betrachtete. Oft hatte Frau Therese Angst, daß diese.- Lieht einmal zerschlagen werden könnte und dal) es dann dunkel sei wie in einem dessentwilleu Tränen fließen' Bestimmend für ihr Leben waren der Vater und die Mutter. Von ihrer Sorge lühlto sie sieh ungerührt und vou ihrer Liebe getragen. Sie selbst liebte die beiden mit einer Liebe, als hätte

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 25.08.1916
Umfang: 8
Höchstpreisen besorgt wäre, da man mit Käse und Kartoffel allein nicht kochen kann und die Bewohner von Gries und Quirain in Bozen w eder F e t t noch But ter bekommen! Viele Einwohner von Gries und Quirain. Kiirenpmk außergewöhnlich starkes braunes Packpapier Papierhandlung Gotthard Ferrari. ger Mann gewesen; er hatte seine Tochter so viel lernen lassen, daß sie nach seinem Tode ihr Vermögen selbst verwalten konntö. So kam es, daß Regina, sich täglich einige Stunden wit ernster Arbeit beschäftigte

: Sie - erledigte mit den Aktionären geschäftliche Angelegenhei ten, sie führte über ihre Einkünfte Buch, wie ein gewiegter Kaufmann. , Ihre Tante schüttelte oft den Kopf. . „Wie du das nur fertig bringst, Regina,' sagte sie eines Tages. „Ich könnte mich in sol chen Dingen nicht einmal zurecht sinden.' Regina hatte gelächelt. „Das ist leichter, als du denkst, Tante The rese,' hatte sie geantwortet. „Aber es ist doch keine Beschäftigung für eine junge Dame,' beharrte die Tante. Regina zuckte die Achseln

. / „Irgend etwas muß der Mensch doch tun. Im Haushalt hast du alles am Schnürchen, da bleibt mir kein Feld zur Betätigung, und ein nutzloses Leben zu führen, ist mir unmög lich.' „Ach, es gibt so viel Beschäftigung, Regina, die für eine Dame besser paßt. Du kannst mu sizieren, malen, Handarbeiten anfertigen und dergleichen, mehr.' Regina wehrte lachend ab. „Lauter Künste, in denen ich nichts leisten kann.' „Ich bitte dich, du spielst doch meisterhaft Klavier und singst entzückend-' „Das genügt

für einige Mußestunden als Erholung, aber nichts ^um .Mr eine ernste sticht daraus zu machen/ „Ach Gott — ernste Pflichten! Wie das bei einer so reichen jungen Dame klingt!' „Pflichten muß jeder Mensch haben.' „Schön! Du hast Pflichten. Du hast die Pflicht, dein Geld mit Anstand unter die Leu te zu bringen, aber dir brauchst nicht hinter den Büchern zu sitzen und zu rechnen, und damit einen armen Buchhalter, das Brot Wegzuneh men.' ^ . Da hatte Regina die, alte Dame an der Hand zu ihrem Schreibtisch herangezogen

Geld für einen guten Zweck «zu verwenden. Schiltst du nun noch, Tante Therese?' Diese hatte Regina umarmt'und geküßt. „Nein, du Prachtmädl! Jetzt sageich kein Wort mehr. Dil bist wirklich ein gutes, liebes Geschöpf.' Regina hatte schelmisch gelächelt. ^ „Reichtum verpflichtet Tantchen! Ich tue nur meine Pflicht.' Seit jenem Tage hatte Tante Therese nichts mehr gegen Reginas Tätigkeit am Vormit tag gesagt. Während dieser Zeit hatte die alte Dame im Haushalt zu tun. Wenn genug Die nerschaft

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Der Südtiroler
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Seite 4 von 8
Datum: 01.09.1931
Umfang: 8
ist und nach dem Sizilischen ver setzt worden ist und jetzt auf ein paar Tage in Urlaub da war, hats gelesen und uns einmal' übersetzt — ganz grauenhaft ists! Da find wir damit in geschlossenem Zug — alle Mütter des Dorfes — zum Lehrer gezogen und haben Beschwerde erhoben, aber statt den zu bestrafen, haben die Karabinieris eben uns, die drei Sprecherinnen, arretiert und — so sind wir eben hier!" Dabei, zog sie aus den Tiefen ihres Brusttuches ein Blatt Papier und reichte es Regina. „Vielleicht lesen Sie's, liebe Frau

Doktor und übersetzen es uns noch einmal. Dann Wissens wir wieder, warum wir hier gefangen sitzen!" Regina nickte. Es war keine Trauer in ihr — nur heiliger Zorn. Aufstehend schritt sie unters spiftnwebver düsterte Fenster, um im letzten Schein 'des Tages das ver knitterte Blatt zu entziffern. Dann las fle, die italienischen Sätze schießend übersetzend, mit einer Stimme, getragen von tiefflammender Erregung, die höher mit jedem Satze emporlohte: „Was ist das faschistische Glaubensbekenntnis? Ant wort

zur rechten Hand l der ewigen Mutter Rom, — von dannen es kommen wird zu j richten die Bösen und die Toten. — Ich glaube an den \ Geist Mussolinis, — an unsern heiligen Vater, den Faschis- I mus und an die Gemeinschaft seiner Märtyrer, — an die i Bekehrung der Italiener und an die Auferstehung des \ Kaiserreichs. — Amen." Regina ließ das Blatt sinken. Ihre letzten Worte hall- \ ten von den finsteren Wänden wieder — drohend, gespen- j stig. wie verworrene Stimmen von Dämonen. Und in [ heilig glühender

! Mütter! So lange noch : Atem sn uns ist, werden wir Schulter an Schuster gegen ! eine solche Vergewaltigung mit all unserer Kraft kämpfen i und um die Seelen unserer Kinder, um unser heiligstes j und Höchstes, ringen, bis Gott uns von dieser Erde ruft!" „Ja! Das wollen wir," bekannten die drei, traten ] feierlich zu Regina und hegten die Hände in die ihvigen. Dann aber dröhnte trotzig und wie ein Schwur zugleich das Hoferlied durch die Stille: „. . . Doch als aus Kerkergittern, im festen Mantua

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Volksbote
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Seite 8 von 16
Datum: 24.12.1925
Umfang: 16
ist, sirch die Gelder nicht mehr ruhig.* „Was? Die Mariann' ist gestorben?* heulte der Greis auf. „Oooh, die Mariann'! — die Marionn'l.... Barmherzig« Gott, DerzÄhunigl Das Geld! Das ver fluchte Geld! . . . Alle -Men daran ver derben und sterben.'^ Bestürzt schaute der Jüngling aus den M- ten. Nach ein« Weile sagte er im düsteren Ton: „Die Regina hat jetzt bös« Zeiten und.. .** „Die Regina! Die Regina I — Das liebe, liebe Kind!' unterbrach ihn der Greis in - heißer Erregung. „Sag', ist sie groß und brav

-m mben, kein unredl- >:r Kreuzer — ich kann damit tun, was ich will.' Mit diesen T?orte riß der AÄe ein Boden- b' rw'f, halte eine dic'? Briestasch^ aus donr Versteck und begann die großen Bank noten <asf den Tisch 'u zählen. Der Bursche rf'-'uife mit weitgieöffnstsn Augen zu, bracht« aber vor Staunen kein Wort hervor. Erst als ihm der Alte den Geldbußen zuschob, 5c wieder Leben in sein- Gestalt: „Und das alles gehört der Regina? Es ist rein nicht zu glauben,' rief er jubelnd: „jetzt braucht

, als einen unredlichen Heller .Mgrei- fen, iüt' ich mir die Finger abhacken .... Wenn's nicht für die Regina wär', würd' ich dein Gell» frisch nimmer anrühren, könn test machen damit, was du wolltest.' „Hoho, Junge, nur nicht so hitzig! .... Alber du scheinst «in großes Interesse für das Mädchen zu haben . . . Ist d a s bloße Nach barschaft oder steckt was anderes dahinter?' Der Bursche wurde noch roter und stot terte: „ Ich ... j a, .. die Regina ... Ich gönn's HM der Regina das Glück.' „Ich merk' was. Das Mädchen

ist dir nicht ganz glleichgiltig; — sag' ja ober nein!' drängte der Alte, „ich muß es wissen, damit ich mein Bochalten darmach, regeln kann . . , es handelt sich um meine Ruhe.' „Ja — wenn du's schon wissen Mußt — ich Hab' die Regina gern — brauch' mich nicht drum zu schämen.' „Und das Mädchen? Weiß es um deine Neigung? Was sogt es dazu?' „Die Regina mag mich auch gut leiden . . Wir sirtt) eigentlich schon hrmdeleins mitein ander gervofm: haben ausgemacht, noch ein paar Jährlein tüchtig zu sparen, bis dort wären

auch die dreihundert Gulden von mei ner Mutter aufs Doppelte angewachsen und wir hätten es wagen können ... Da sind aber auf dem Stuilbenhof die Gelder unruhig geworden und-die Regina soll auf einmal vt. .tausend Gulden hor-nszahlen Ho denn hernehmen? Der Hof war schon unter dem alten Bauer überschuldet und seitdem sind die Güter um «in Drittel im Werte gesun ken. Da blieb also nur «im Ausweg: Gold zu heiraten.' „Ja, Geld zu heiraten!' schrie der Akte wieder in aufbrausendem Zorn. „Geld! — Gold! — Geld

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Volksbote
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Seite 3 von 24
Datum: 04.02.1926
Umfang: 24
zu schrecken sucht, daß ihm keiner nachspüre, das ist jedenfalls ein schlechter Mensch md er hat etwas Schweres auf dem Gewissen. Von einem solchen Mensch darf man kein Geld annehmen/ „Aber der Wintersenner ist ja kein Mensch, sondern ein Geist.' „Geh' geh, Hauser — an Kindennärchen glaubt heute niemand mehr.' „Regina, ich tu' nicht mit dir streiten, schickt sich auch nicht für mich; aber mag das Ding sein, wie es will, soviel ist sicher, daß der Konrad gewiß nichts Unrechtes getan und keinen verdächtigen

auf, während eine dunkle Röte über sein Gesicht schoß und ein Zittern durch seinen Körper ging. „Man erzählt, daß der Wintersenner ein schweres Verbrechen begangen und daß du Geld von ihm erhalten habest.' „Glaubst du d a s auch, Regina?' fragte er streng. „Solang ich dein Geheimnis nicht kenne, werd' ich die Zweifel nicht los.' Du willst mich zwingen, dir das Geheim nis zu verraten. Das bringst du nicht zu stande. Niemals! Mit Vorwürfen ebenso wenig wie mit Tränen.' „Wenn du eine aufrichtige Liebe zu mir hättest

wie eine Gemugtuuirg, daß sie einmal stark zu sein und ihm Wider part zu halten vermochte. Durch Unnachgie- biigkeik und Schmollen hoffte sie, das Ge- hetmnis am 'ehesten zu entlocken. Konrad Web bis in die Nacht hinein aus. Nur seine Frau war noch auf, als er nach Hause kam. Lsise Wich er die Trepe hinauf in die Kammer, wo Regina sich zum Schla fengehen anschickte. „Wart' ein bißl,' sagte er streng „wir in listen noch reden.' „Haben- ja nachmittags schon geredet', er widerte sie störrisch. . „Äber

nicht .... Bloß die Gestalt der Sachen wollt' ich dir klckrle- gen» ans daß du mich später keiner Unehr- lichkeit, keines Betruges zeihest.' Er schwieg eine Weile. Dann begann er von neuem: „Regina, jetzt beantworte mir noch- eine zweite Frage.. Ist das, was du heute nachmittags gesprochen hast, aufrichtig gewe sen oder «hast du's nur unüberlegt gesagt?' „Was meinst denn? Was Hab' ich denn sagt?' „Daß du dich vor mir fürchtest.' „Hält' wohl Grund dazu bei der Heimlich tuerei und. den Schleichwegen

, die du machst.' „Sei aufrichtig, sag' mir's klipp und klar!' drängte er. Seine Stimme zitterte. Regina glaubte jetzt wieder im Vorteil zu fein und darum bestand sie: „Ja, fürchten tu' ich mich. Ein Gruseln Hab' ich Tag und Nacht, solang' ich über deine heimlichen Geschichten im Unklaren bin.' Er knickte in sich zusammen, wurde windel- weiß und flüsterte: „Jetzt Hab' ich genug.' Dann trat er zum Kasten, nahm Ueberrvck und Regenschirm und aus einer Schublade ein Päckchen, reichte der Frau feine Hand

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 17.04.1945
Umfang: 2
schon in den ersten Morgenstunden zu geschehen. Es war alles so eingeteilt,' daß ein Fehlen Ihrer jungen, kräftigen Arme eine Lücke gerissen hätte in dos wohlgeordnete Maß der bedacht samen Einteilung. , Nein, Regina konnte nioht wog, aber ihre Augen gingen an diesem Morgen wohl hundertmal zum Dorf hinunter und in die Richtung, in der der Omnibus davonfuhr. Ihr Mund sprach viele Male den Namen Ambros aus. leise, zärtlich, leidenschaftlich und zornig. In allen Variationen wollte sie dioson Namen

aber dann die Worte der Matter zu ver- Schnee. Sie hörte, wie er die Schuhe an wischen suchten. Da kroch ea wie beklem mende Angst über ihr junges Herz. Sie sah den Ambros, wie er In nebelhaften Fernen hinschritt, gertenschlank nnd die Jägermütze mit dem Edelweiß verwegen auf dem Kopf. Und er griff lachend bald nach dieser und bald nach jener. Und die den Türstock stieß, um sie vom Schnee zu säubern. Dann trat er ins Hane. Die Uhr auf dem Erkertürmchen des Gutes schlug hell die zehnte Stunde. Aber Regina hörte

nur mehr fünf Schläge, dann übermannte sie endgültig der Schlaf. Dio kalten Tage zerbrachen allmählich, und es kam dio Zeit des wilden Föhns und dann ein lichtschöner Vorfrühling. An den Rändern der . Gewässer leuchteten die Schneeglöckchen, im Garton blühten die ersten Veilchen und über die Flanken der Berge gleißte um die Mittagsstunde das Sonnenlicht hin, daß cs dio Augen schmerzte. Und hatte Regina gedacht, daß mit der Zeit dieses Ruhelose in ihr sich wieder legen

könnte, os war alles nur ein wegloses Wünschen. Jo höher die Tago stiegen, je brausender sich der junge Frühling ins Tal stürzte, desto leidenschaftlicher ward die Sehnsucht in .Regina nach Ambros. Es Am andern Morgen gab es aber keine Mädchen hatten alle einen wartenden Gelegenheit, ins Dorf zu kommen, so sehr Mund und fielen dem Soldaten Ambros Ia- Regina auch nach dieser suchte. Einfach ehend zu, fortlaufen konnte sie nicht, denn schließ- , , . .... . . . . „ „Nein“, düsterte Regina ia dio Dunkelheit 'h'h

war es doch so, daß der ordnende Sinn.- Bf*’* 16l “® Linlo ln seinem Gesicht, die sie der Kammer hinein. „Nein, nein!“ des Vaters dem Mädchen Regina mit der ulcnt schon tausendmal ln Gedanken näch ste stützte sieh auf die Ellbogen und Xolt einen bestimmten Wirkungskreis zu- Lezeiehuet hatte. Bio sah seinen jungen, sehauto zum Fester hinaus. Bewiesen hatte. Sie konnte die übernpm- trotzigen Mund und er ebt» dabei sonder- “ ... .. menen Pflichten nicht einfach ml Jemand barerweiso, das noch Nieerlebte und noch Sterne

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Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 8
Datum: 15.09.1916
Umfang: 8
und Qyirain. Angst zu haben.. Regina stebt Haßberg ganz fremd gegenüber und wenn er sich um sie be werben sollte, wird sie ihm die richtige Ant wort nicht schuldig bleiben. Gibt sie erst ein mal ihre Ehescheu auf, dann weiß sie wo ein treues Herz für sie Wägt, und wo sie nicht ! zu fürchten braucht, um ihres Geldes wegen begehrt zu werden.' Tündern faßte ihre Hand. „Ich bin Ihnen so dankbar, teure gnädige Frau, daß Sie mir so freundlich gesinnt sind.' Sie lachte gutmütig. „Ach, da ist nickts zu danken

. Ich will doch meine geliebte Regina glücklich sehen und bin überzeugt, daß sie an Ihrer Seite glücklich werden würde' Tondern sah sie erregt an. 7 „Und doch wrde ich die Angst nicht las, daß ein anderer mir zuvorkommt. Haßberg ist ein berüchtigter Herzensbrecher', stieß er hervor. ! „Aber nicht gefährlich für Frauen vom Schlage Reginas,' entgegnete Frau Ruthart. „Wer kann das wissen','seufzte Tondern. Die alte Dame schüttelte energisch den Kopf „Nein, nein, da können Sie ganz ruhig sein. Ich kenne doch Regina

. So ein Mit^t- läger, der sie unglücklich macht, soll nur nicht an das Kind ljeran- Da stehe ich Wache! — Verlassen Sie sich darauf.' . Tondern atmete auf. Nun hatte er erreicht, was er erreichen wollte. Er hatte Frau Rut hart mißtrauisch gegen Haßberg gemacht. Wür de dieser sich Regina zu nähern suchen, so wür de Frau Ruthart auf dem Posten sein. Jeden falls hatte er in ihr eine treue Bundesaenos- sm . .. , - Er war seit Hambergs Rückkehr in einem Zustand wildester Eifersucht Und Unruhe

. Hat te er doch selbst die Unklugheit begangen, Hm?- berg auf Regina aufmersam zu machen Tondern glaubte jedenfalls, daß Haßberg schleunigst versuchen würde, sich durch eine rei che Partie zu rangieren. Und Regina war die reichste Erbin der Stadt. Das mußte Haßberg verlocken, zumal Regina nicht nur reich, son dern auch schön war. Noch nie hatte Tondern, wie er glaubte, Re gina so heiß geliebt, wie jetzt. Und er war zum Aeußersten entschlossen, Haßberg unschädlich zu machen. Als er mit Frau Nuthart in Villa Baldus ankam und Regina

gegenüber saß, wußte er ge sckickt das Gespräch auf Haßberg zu bringen. Und Frau Ruthart erzählt lebhaft die durch das Schaufenster, beobachtete Szene zwischen Haßberg und Frau von Hausen. „Vielleicht wird aus den beiden doch ein Brautpaar', sagte sie zum Schluß. Regina sah vor sich hin. „Die Begegnung kann doch auch harmloser Natur gewesen sein',-versetzte sie hastig. Die alte Dame lachte. „Nun, du hättest nur Frau von Hausens Augen sehen müssen. Aber ich will nichts ge sagt haben. Ich glaube

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 10.12.1902
Umfang: 8
^trefflicher Landwirt und erwarb sich als solcher schnell die allgemeine Achtung. Nur liebte man ihn nicht sonderlich, weil er so gar finster und einsilbig war. Finster und einsilbig war nun seine einzige Tochter Regina nicht. Sie war eine stättliche Brünette mit strahlenden Augen und rotleuchtenden Wangen. Die prächtige Gestalt und die schönen Gesichtszüge wurden noch hervorgehoben durch die reiche Bauerntracht, in die sich das Mädchen gern kleidete und aus die sie große Stücke hielt. Regina arbeitete

, dann war sie wirklich ein schöner Anblick und das wußte und wollte sie . Damals war die Bauerntracht noch nicht zur Maskerade herabgesunken, aber was Regina betrifft, so könnte man sagen, daß sie ihrer Zeit voraus war. Denn obschon sie von Geburt eine Bauerntochter und daher vollauf berechtigt war, die edle Tracht dieses Standes zu tragen, so trieb sie doch auf ihre Weise auch eine recht artige Maskerade, Dies namentlich, seit sie mit dem jungen Pernegg bekannt geworden war. Emil von Pernegg hatte den naheliegenden

, aber damit begnügte er sich und ließ seiner schönen Tochter volle Frei heit, aufzunehmen und zu bewirten wen sie wollte. Regina war vielleicht mehr besungen und gefeiert worden als die/ gepriesene Königin eines Großstadt ragender Persönlichkeiten aus allen Parteien in Wien gebildet. Wir hoffen, daß es dem vereinten humanen Streben gelingen werde, die unmensch liche Duellunsitte endlich abzuschaffen. Kaum ein Kerein der Gegenwart ist so berechtigt wie dieser, der die vorsätzliche Übertretung Ms göttlichen

sie sogar als heilige Notburga mit er hobener Sichel. Daß Regina durch den Umgang mit Künstlern und Schriftstellern sich nach und nach eine gewisse Bildungstünche aneignete, versteht sich von selbst. Herr von Pernegg brachte ihr auch zu weilen Bücher und bestrebte sich auf jede Weise sie zu seinem eigenen Bildungsgrade zu erheben, was ihm so gut gelang, daß die schöne Regina Goethe und Wieland las und wohl auch manches andere, das nicht unter die Werke der deutschen Klassiker gehört. Trotz der Huld

, mit der Regina ihm begegnete, war Pernegg seiner Sache keineswegs sicher. Sie hatte ja auch nur zu wählen, denn die frischen Bauernbuben von Überetsch fanden die Eggertochter ebenso schön und anziehend wie die deutschen Künstler und Musensöhne. Was nun aber besonders den Grubersohn zu Regina zog, das waren nicht nur ihre äußeren Reize und noch viel weniger di? fette Erbschaft, die ihrer harrte: es war das Zauber wort: „Hartl, ich hab' dich gern!' (Fortsetzung folgt)

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Dolomiten
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Seite 4 von 6
Datum: 18.08.1941
Umfang: 6
Kurat in Stal les. gestorben in Pinnizza di satta. Wir cnl- bicteit dem Jubelpaare unsere herzlichsten Glück- wünsche. Mögen sie noch recht lange rüstig und gesund ihren Lebensabend geniesten! m Fra« Regina Tränkl t. Am 13 August verschied in Lagundo Frau Regina Witwe Tränkl, geb. Wieser. lm 82. Levi-nssahre. Eine tieireligiöse 'Kutter, eine stille Wohl täterin her Armen ist mit ihr heimgegangen. Trotz ihres hohen Alters wohnte sie in gesunden Tagen täglich der hl. Messe bei ir^ wunderte sehr oft

, mir ist nicht nach Lachen zumute.' „Mir auch nicht. Liebster, aber komm, wir wollen zu unserem Kinde gehen.' Hetty hatte das Bewußtsein wieder be kommen. Aber sie lag im Fieber. Immer rauschte das Wasser um sie her. und immer war derselbe Ruf aus ihren Lippen: „Hilf mir, Mutter! — Hilf mir, Mutter!' Da setzte sich Maria Regina zu ihr und nahm ihre glühenden Hände, und allmählich Wies dos Köck» ein. Der Arzt kam und sagte: „Erkältung!' verschrieb Tropfen und Wärme und meinte: „Abwarten. Es wird morgen wohl besser

sein.' Aber es wurde nicht besser. Am andern Tage fiel die Entscheidung: Lungenentzün dung. „5)err Gott im Himmel. laß mir das Kind!' betete Maria Regina, und Klemens Wiedenbrück iah auf das kleine Mädchen, das er ftir das seine gehalten hatte und zu dem ihn dach niemals echte Baterzärtlichkeit gezogen. 2lls er sah. wie sich der kleine, zuk- kcnde .Körper im Fieber wand, und als er hörte, wie in den wilden Phantasien alles miederklang, was fast ein Jahr lang durch eine erschauernde Kinderseele hingegangen

. da stieg auch in ihnt das Mitleid auf, ans dem so leicht Liebe wird, und er kannte mit Maria Regina bitten: „Herr Gott, ich will ja zu vergessen juchen, laß uns das Kind!' Es war ein Gebet, das Erhörung fand. Es kam ein Maimorgen, voll Himmelsblau und Sonnenlicht, die Vögel sagen int Garten, und der Flieder duftete, zwei weiche Kinder augen sahen im leuchtend in ein mütter liches Franennanilitz, zwei Kinderärmchen streckten sich Maria Regina entgegen, zwei blasse Lippen flüsterten, was sic einst

mein Heiser gegen schlaflose Nächte, es soll mir Helsen zu mei nem letzten Schlaf, Sühne bringt Verzoi- dllitg. Verzeiht auch Ihr! Was mich trieb, war ja doch nur Liebe zu meiner Schwester. Liebe zu ihrem Kinde,' „Liebe aus Irrwege', sagte Klemens Wiedenbrück: er hielt das Blatt an dos Licht der Kerze und sah zu. wie cs zu Asche zulammeniank, Maria Regina sah gedankennoll vor sich hin. „Und Iulianens Briefe, Klcmen-s? Verbrenne nun auch die!' Er antmartcte nicht. Sie faßte seine Hand. „Klemens

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 30.11.1916
Umfang: 8
eintreten. werde hinüber schlummern mit dem Bewußt sein, daß Du mich geliebt hast. Gute Nacht, Solveig! In alle Ewigkeit Dein getreuer Hans.' Regina hatte mit steigender Erregung zu Ende gelesen. Zuweilen verdunkelten die her- vorstürzenden Tränen ihren Blick, aber zu gleich war ein tiefes Glücksgefühl in ihrer Snle. Ein wunderbares Gefühl der Befrei ung von tausend Schmerzen nahm sie gefan gen. Ihr Glaube an Haßberg war wieder er wacht. So konnte kein Mann schreiben, der nicht im tiefsten Herzen

, wo er Aufnahme ge sunden. So mußte sie mit der Absendung warren, bis sie seine Adresse erfahren hatte. Das sollte bald geschehen. . Gerta Werner kam, wie immer, zur Mit tagszeit, um bei der Speisenverteilung an die Armen Regina zu helfen. Sie kam heute etwas früher und trat Regina aufgeregt en- gegen. „Hast du schon gehört, Regina? Haßberg ist hier. Er ist verwundet und befiiidet sich in der Klinik von Professor Menzel. Soeben war er bei ums und bestellte mir Grüße von Fritz. Du — prachtvoll sieht Haßberg

. Haßberg erzählte, er habe bei ei nem nächtlichen Patrouillenritt einen Lun genschuß erhalten. Haßberg war mit ihm zu sammen, er konnte ihn noch in eine Wald- Hütte bringen, wo er dann von der Ambu'an, abgeholt wurde. Denke nur, fast wäre mein Fritz an Tongerns Stelle getvesen. Er hat mir ihm gelost, wer Haßberg begleiten solle. Ton derns haben von Aachen aus noch nichts hö ren lassen. Die Dienstboten wissen auch keine Adresse — es ist alles so schnell gegangen. Ach. Regina — dieser fürchterliche Krieg

! Wär^' er doch erst zu Ende.' Ganz atemlos von der langen Rede, fiel Gerta in einen Sessel. Regina hatte nur eins davon begriffen — daß Haßberg bei Werners Besuch, gemacht hatte. „Also Haßberg ist in der Klinik von Pro fessor Menzel?' fragte sie. Gerta nickte. „War er lange bei euch?' „Nein, leider nicht. Er war auch gar nichr sehr gesprächig. Ganz ernst und düster sah er ai:.5. Alle, die aus dem Felde zurückkommen, selM ganz anders aus — so — aks hätten sie viel Schreckliches gesehen

, was sie nicht ver gessen können. Ich hätte gern noch hundert Fragen an ihn gerichtet, über Fritz und sein Ergehen. Aber er blieb uur lvenige Minuten, er sagte, er sei noch nicht wohl. Der großc Blutverlust hat ihn wohl sehr geschwächt. Er bat, sich gleich wieder zurückziel)en zu dürfen, er habe nur sein Versprechen, uns von Fritz Grüße zu bestellen, erfüllen wollen. Wunde re dich nicht, Regina, wenn er euch noch nichr aussuchte; er sagte, vorläufig mache er kein^- Besuche. Nur bei Frau von Hausen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 12.07.1922
Umfang: 8
die Nacht durch, alz aber der Mvrgen graute, brachen ihre letz ten Kräfte zusammen. Sie versank in einen Zustand völliger Erschöpfung, aus dem sie niemand am,zurütteln vermochte, und bald brannten auch aus ihre» Wangen die Zeichen des Fiebers. Regina solgte dein Ruf des Schwagers unverzüglich und nichts sich nicht nur des tranken Kindes, sondern auch Elses anneh men. Tro^dein fand sie noch Zeit genug, auch für die Mnschaft zu sorgen. Mit star ler Ha id lenkte sie das ganze Getriebe des .^aushalies

und doch auch wieder mit selte ner gleichsam als tue sie etwas felbst- :>erstäiid>ichcs. Niemand hätte es gewaar ibr den «-ehorsam zu verweigern. Man fürch tete Regina, obschon nie ein ungerechtes A?ort iiber ihre Lippen kam. Regina Rodian war noch herber und ern ster geworden. Sic verrichtete alle Oblie genheiten lall und still, ohne jede Spur von >>'iilichieit und Frohsinn. Nie glitt ein ^schein u,n ihre Lippen, nie leuchtete ein waiiner. sonniger Strahl aus ihren schwar zen Augen und nie gönnte sie sich Ruhe. Sie schicii

für mich übrig hat. Be zahlen will ich's ja ganz gern und meinet wegen auch noch Kartoffeln ausbuddeln, aber bloß nichl hier bleiben u. den Takt zur greu lichen Dissonanz eines solchen Familiene'.cnds schlagen!' Der Forstmeister griff nach seinem Hut. drückte ihn ties in die Stirn und verließ das Zimmer. Eher als man gedacht, erklärte der Arzt den kleinen Fritz außer Gefahr. Auch Elses gute Natur führte, unterstützt von sorgfälti ger Pflege, allmählich zur Genesung. Regina weilte noch immer im Forsthaus

und nahm der Schwester jede Mühewaltung ob. Je mchr sich aber die junge Frau er holte, desto peinlicher empfand sie es, andere an ihrer Stelle walten zu sehen. Die Stiel- schwefter besorgte alles, das Dienstpersonal war angewiesen, ihr zu gehorchen: aber auch bei Tisch wandte sich der Forstmeister mir feinen Wünschen stets an die neue hausge- nofsin. Da hieß es immer: „Regina, sei so gut, reiche mir dieses oder jenes! Regina, wie steht's denn mit den Obststräuchern? gina, wann meinst

du, daß wir das Weinfaß abziehen sollen? Regina, wann wird wieder das prächtige Weißbrot, das wir neulich ha>' ten. gebacken?' „Ich kann ja den Auftrag geben, daß e- schon morgen geschieht,' bemerkte Else einst „Dil hast nur zu befehlen. Bater.' „Laß nur gut sein! Dich will ich nicht be lästigen.' meinte der Alte. „Du belästigst mich nicht! Es ist ja meim Pflicht als Hausfrau, mich um alles zu be kümmern. Denkst du nicht auch so, Mai?' „Ich denke,' antwortete er kühl, „daß lw noch der Ruhe bedarfst

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 23.04.1945
Umfang: 2
bist von hlert“ „Vielleicht hab loh erst fortkommen müs sen, um auf dem Umweg au Regina zu kommen.“ „Möglich. Im Grande genommen aber ist es doch Immer so, daß der Weg eines Menschen schon von allem Anfang an 70>n Schicksal vorgezelchnet Ist Er weiß es nur nicht und das Ist gut so.“ Unter diesem Gespräch waren sie wieder zum Gatshof gekommen. Die junge Frau — der älteste Sohn hatte inzwischen das Gut übernommen, befand sieh aber zur Zelt bei einer Reserveübung — war gerade aufge standen und ließ

In dem Sinne, daß Ambros plötzlich wußte, daß — wenn er sich jemand mittuilsn konnte — dann nur dieser Frau Dieser Ge danke war ihm zageflogeu in dem Augen blick, da er Regina ansichtig geworden war auf der Wiese. Er halte ein paarmal amgeschaut, so daß Frau Ilona ihn nek- klar fragte, ob ea dort für Ihn etwas ße- -onderes zu sehen gäbe. „Jn, eigentlich schon“, sagte Ambros. Ein Blick von der Seite her in sein Ge richt. .Ach. sieh mal an. Was ilonnl Regina vielleicht!“ Vielleicht Regina!' Die Reiterin

reiten und rechnen wie Frau Ilona es tun maßte, oder tun hatte müssen seit „Weißt du, Ambros — eigentlich müßtest Jahren. Nun — da als eigentlich Feier- du dem Schicksal danken, daß cs dir als abend hätte machen können brachte sie es erstes Mädchen gleich diese Regina zu- nicht fertig, die Hände tatenlos im Schoß führte. Du hättest da drinnen in der Stadt ruhen zu lassen. Nein, es ging wirklich leicht in andere Hände fallen können, die nicht, als man es die ersten Woeben ver dick verdorben hätten

an Leib und Seele, suchen wollte. Der Sohn sah es selber ein Es entscheidet oft das ganze Loben eines und bat die Mutter, sich wieder elnzu- Manschen, zu wem sein enter Gang zur schalten ln das Geschoben des täglichen Liebe geht. An dieser Regina ist alles licht Lebens. Es war ein toter Hof, nnd erst die und klar. Freilich, der Sonnlechner wird dunkle, warme Stimme Frau Ilonas gab sich störrisch zeigen, wie Ich Ihn kenne, diesem Hof das Leben. Das wäre ein gewaltiger Stoß gegen Seinen Stolz

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Dolomiten
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Seite 3 von 20
Datum: 31.12.1927
Umfang: 20
aus S. Paolo, bei der Familie Dc. von Maqrhaufer in Caldaro in Dienst. Tr. August von Ma»)rhauser hatte sich kürz lich dort als Rechtsanwalt niedergelassen. Tiesfromm war die Regina: Täglich konnte man sic frühmorgens i» der Franziskaner kirche sehen. Dabei hielt sie viel auf ein net tes Acußero, ihre Kleidung war nicht nur sau ber, sondern gepflegt und geschmackvoll, frei lich dabei immer streng standesgemäß. Als Regina ihren Posten bezog, gab es in der Familie von Manihavier zwei Büble in Walther

und Kurt, denen sich bald ein drittes Oskar bcigetdlte. Es datierte nicht lange und Regina hatte ihr ganzes Herz an diese irischen aufgeweckten Kinder verloren, das Nesthäkchen war natürlich ihr besonderer Liebling. Regina war nicht eigentliches Kindermädchen, sie hatte Küche und Haus arbeit zu besorgen. Aber die viele Arbeit ließ ihr bod, immer Zeit, sich mit den Kin dern abzugeben. Dasür hingen die Knaben, nachdem sie längst die Kinderschuhe aus- gezogen hauen, mit rührender Liebe an der treuen Seele

. Kein Wunder! Denn sie ge hörte eben zur Familie. In Caldaro nannte man sie allgemein nur die Mayrhauser Re gina. Ihren eigenen Familiennamen dürften die wenigsten gekannt haben. Es waren nicht immer nur frohe Tage, die Regina bei Mayrhaustr durchlebte. Nament lich von Krankheit war die Familie reichlich heimgesuchl. aber gerade in solch' schweren Tagen bewährte sich ihre Hingebung am schönsten, Im Jahre 1014 erlag Dr. von Mayrhauttc einer langen schmerzlichen Krankheit. Inzwischen war der Weltkrieg

ausgobeochen und brachte schwerste Trauer über die Witwe und ihre Söhne: Der geliebte Jüngste haue den Heldentod erlitten. -Frau v. Mayrhauser hatte sich nach dem Tode ihres Garten in die Berge inj am teil von Coll- albo (Klobenstein) zurückgezogen und natür lich war ihr Regina dahin gefolgt, mochte es ihr auch schwer geworden sein, von ihren Frcunüeii und Verwandten zu scheiden. „Ein Dienst ist keine Heirar' tagt man, das ist richtig. Wenn aber ihrer Zwei so tanze bei sammen bleiben, dann muß auf beiden

Sei len viel Treue und Liebe sein und ein vier zigjähriges Dienstjubiläum ist ein ehrenvolles Zeugnis für beide Teile. Regina sieht noch immer frilch und jugendlich aus und verpetzt ihren Dienst mit einer Schaffensfreudigkeit, um bi: sie manche Junge beneiden könnte. Möge sie ihn noch lange versehen können, möge sie das goldene Jubiläum ihrer Treue feiern und wie sie sich einst so herzlich über j-den Erfolg der Söhne ihrer Herrschaft er freute, auch Freude über Freude an den Enkelkindern

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 17.02.1956
Umfang: 6
, die ein in teressantes Rennen mit erfreulichen und weniger erfreulichen Ueberraschungen zu sehen bekamen. Erfreulich infolge der guten Leistungen einer weniger hoch eingeschätzten Läuferin nen, weniger erfreulich wegen der über raschend schwachen Leistungen von Putzi Frandl und Regina Schöpf. > Thea Hochleitner in ihrem kraftvollen Stil und ihrer Bereitschaft, sich einzusetzen, war die stärkste Läuferin des Feldes. Auch der zweite Platz der Lermooserin Hilde Hofherr kam nicht überraschend, da Hochleitner und Hofherr

bestätigen werden. Start der Doppelsitzer um 10 Uhr, jener der Einsitzer um 13.30 Uhr. Siegerehrung und Preisverteilung um 17 Uhr im Gasthaus „Ser- maier, die durch ihren Erfolg in Chamonix an Selbstvertrauen gewonnen zu haben scheint Die bewährte steirische Meisterin Resi Tomandl und die trotz langer Renn pause noch erstaunlich gute Dr. Schuh- Proxauf folgten als nächste vor der im Schlußhang übervorsichtigen Regina Schöpf und vor Kathi Hörl, die nicht ganz, wie er wartet zur Geltung kam. Der Erfolg

der Salzburger Läuferinnen fiel, im gesamten gesehen, durchaus überzeugend aus. Nach ihnen schnitt Tirol mit drei Rän gen unter den ersten 10 noch am besten ab. Ergebnisse: 1. Thea Hochleitner (Salz burg) 1:53,2 Minuten; 2. Hilde Hofherr (Tirol) 1:54,0; 3. Trud e Klecker (Niederösterreich) 1:54,1; 4. Ilse Schicki (Wien) 1:59,5; 5. Putzi Frandl (Salzburg) 1:59,9; 6. Lisi Mittermaier (Salzburg) 2:00,1; 7. Resi Tomandl (Steier mark) 2:00,7; 8. Dr. Anneliese Schuh-Proxauf (Tirol) 2:01.4; 9 ex aequo Regina Schöpf

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Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 8
Datum: 20.10.1916
Umfang: 8
, wollte ne bleiben, ihr Leben laug. So war-sie wenig stens frei, wenn sie auch schuhtos würde dul den müssen, daß man mit Fingern auf sie Zeigt?. Haßberg würde es wohl nicht dabei be benden lassen, Tondern ihre. Schmach preis zugeben. Einein nach dein andern würde er un übermütigen Spott erzählen: „Regina ^aldu,? — bah — die bat sich mir selbst als ^rau angeboten.' Und jeder würde es weiter erzählen, bis es in der ganzen Stadt bekannt ^tlr. Anch Tondern würde es weiter verbrei- t konnte sehr indiskret

sein, das wuß- »e Regina. Nuu sie ihn so schroff fortgewiesen, lvnrde er nur keine Sck»onuug mehr für sie neigen. Das würde nicht so unsagbar wehe tun wie die Erkenntnis, daß Haßberg ein Unwnr-' 'lger war. . er sie nur so kalteu Blutes Erraten. Nur, um sie zu brüsten mit seinem ^icge über die „kritische Regina?' Nur, um le^zu demütigen — sie, die im nie etwas zu- getan hatte? Warum hatte er sich den Ujchein gegeben, als bewerbe er sich nm sie? Ernst konnte das seine Absicht nicht ge- ^eien

sein, denn seine künftige Gattin wür- Ä nicht an den Pranger gestellt haben, -wahrscheinlich hatte Tondern doch recht, annahm, Haßberg werde nun Frau eianie von Hausen heiraten. Vielleicht lachte Haßberg mit Frau Melanie über die Törin, die ihren ganzen Mädchenstolz einem Manne zu Füßen gelegt hatte. Regina ballte die Häude uud preßte sie auf die Brust, als müsse sie einen Ausschrei er sticken. Wie furchtbar ihr der Gedanke war, vor einer Melanie von Hausen erröten zu müsseu! Bisher hatte sie sich so erhaben

über diese gefühlt. Nun konnte Frau Melanie sie mit einein Achselzucken abtun. „Mein Gott, eiue junge Dame, die sich ei nem Manu als Frau anbietet — wie verächt lich! Wer hätte das von Regina Baldus ge dacht!' Regina war es, als höre sie diese Worte von Frau Melanie aussprechen. Da4 schaffte ihr namenlose Pein. Und dann plötzlich trieb ein Gedanke sie von ihrem Lager empor. Sie sprang auf und durchsuchte mit zitternden Händen die Taschen ihres Kleides, das ihre Jungfer noch nicht fort geräumt lmtte. Sie zog

ließ, schloß sie die Augen und stellte sich schlafend. Der Abend sank herab. Durch da.s offene Fenster drang die warme Sommerluft und ein leises, ferners Geräusch von dem Leben da draußen. Aber dieses leise Geräusch wurde plötzlich übertönt von einem schnell anwachsen den Sause» und Brausen. Es war. als wenn zahlreiche Menschen stimmen durcheinander klingen würden. Müde liob Regina den schmerzenden Kopf und lauschte hinaus. Da erklärte sich das un begreifliche Durcheinander draußen

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Volksbote
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Seite 5 von 28
Datum: 14.01.1926
Umfang: 28
nicht Obsckstcigen.' „Ich ... ich ... ich kann fa nichts ver heißen, das erste Wort im Haus hat der Dauer zu reden.' „Wenn der Bauer rnich nirmnt, sind Sie dann einverstanden?' „Ja, das . . . Nein, nein, es ist soviel un- kommod. Mr brauchen den Platz selber und dann mühten wir uns alleweil schenieron.' „Frau,' s-agte der Greis in vorwurfsvollem Tone, „Sie haben kein weiches, mitleidiges Herz.' Regina wurde glührot: beinahe ungestüm erwidert« sie: „Ein mitleidiges Herz Hab' ich schon. Wenn's ein armer Mensch

Sie freilich noch' roden. — Welleicht könnten ich und inein Mann, wenn es mir für kürzere Zeit ist. in di« Kück-c-nkaciimer übersiedeln und Ihnen unser Schlafzimmer ab treten.' „Nein, nein.' widersprach der Fremde, „Sie sollen mcinetweg-m kein« llnbcquomlich- keiten haben. Mir wird das Küchenzimmer schon passen. Zeigen Sie mir einmal das Logis.' „Noin. nein,' wehrte Regina, „es ist nicht aufgeräumt und ich mußte mich schämen.' Aber der Herr gab mcht nach, bis ihn die Frau über die Stiege hinauf

in das Küchen zimmer führte. Wiederum schaute er neu gierig in allen Winkeln heruni, Hann sagte «r, di« Entsckstildigungen der Frau abschnei- dmd, gerade ein solches Quartier habe er sich immer gewünscht: es fei ein nettes, lauschiges Plätzchen, n>o es U»n sicher behagen werde. Vielleicht bleibe <r hier länger als einige Wochen, namentlich wenn man ihm ein biß chen gut sei, denn er habe kein« einzige Seele auf der weiten Erde, die irgenwie an ihm Anteil nehme. Regina merkte mcht den raschen, Mhiiniden Blick

der Ameiikan-er lein neues Quartier beim Snilbenbaner. Als in Regina in das für ihn zu gerichtete Kü chenzimmer führte, staunte er über die Ver änderung. Das blankgefchenerte Getäfel, die lilnhwoihen Borhäng« an den krystallklaren, Fenstem, di« Nelken- und Eeranienstöcke aus dem Sims. dir hübschen neuen Möbel, der geblümte Teppich am Boden, die klingende Pendeiuchr, das duftig« Bott und ein gold- ummhmter Spiegel hatten aus dem un freundlichen Gemach ein trauliches, überaus' anheimelndes Wohnzimmer

gesckstissen. Da- nt'i war aber Regina noch nicht zufrieden ge wesen: sie hatte an >den Wänden auch ein paar !ch)ö>ne Heiligenbilder auifgehängt, von denen ein Bild Mariä, der immerwährenden Hilfe, besonders ausfiel, Es hing im Lichttvinkel, war von einem Edelweißkranz umrahmt und auij einem schmalen Untersatz stand zwischen llvei Leuchtern ein Strauß van eingeivässer- tcn Vergißmemnicht. Ucberrascht blieb der ''-'emde, qls er eingetreten war, in der Mitte des Zimmers stechen, schaut« nach allen Sei ten

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