Handelskammersekretär Dr. v. Brai- tenberg wirkungsvoll ergänzt, der den An wesenden in leichtfaßlicher sachlicher Form «eine Belehrung über den gesetzlichen Vorgang bei der Fatierung, Steuerbemessung und die rechtlichen Mittel, die den: Steuerträger gegen eine ungerechte Besteuerung zu Gebote stehen, gab. Besonders wies er darauf hin, daß die Steuerbehörde infolge -einer SpezialVerordnung für die neuen Provinzen jederzeit das Recht habe, eine neuerliche Richtigstellung vorzuneh men und erst, wenn diese erfolgt
ist, hat der Steuerträger vier Jahre lang Ruhe vor Steuer einschätzungen. Um eineSteuerermäßigung kann nur alle zwei Jahre vom 1. Mai bis 31. Juli an gesucht werden. Nach der mit vwlem Beisall aufgenommenen Rede ergriff Herr Dr. Erich Mair das Wort, der besonders den großen Unterschied zwischen den alten und den neuen Provinzen in der Steuerbemessung und Steuerleistung dar legte, wobei er anführte, daß unter den 74 Pro vinzen Italiens unsere, Provinz allein ein 23tel der Reichssteuern trägt, statt ein 74tel, wir wä ren
aber schon hoch zufrieden, wenn wir nur ein '35tel der G^samtsteuerlast Italiens zu zahlen hätten. Da unter diesem Mißverhältnis der Uebersteuerung alle neuen Provinzen leiden, so beantragte Dr. Mair, daß unsere Handelskam mer im Verein mit den Kammern von Rovereto und Trieft und mit den Abgeordneten beim Mi nisterium in Rom eins Aktion einleiten möge, damit von einer Steuererhöhung in diesen Ge bieten so lange Abstand genommen werde, bis auch diis Steuerleistungen der alten Provinzen
So haben z. B. Erhebungen im Hotelgewerbe er geben, daß fünf Hotels in Neapel mit 1020 Bet ten nur die Hälfte der Steuerfumme zahlen, die einem Hotel mit 400 Betten in einem Saison hotel bei uns vorgeschrieben wurde. Was für Neapel gilt, wurde auch in Florenz erhoben: Und dabei haben die Preise in den genannten Städten bereits die Goldparität erreicht, ja teilweise sogar überschritten, ivährend die Preise bei uns noch mit 30 Prozent unter der Gold parität stehen. Allgemein zahlt man in den al ten Provinzen
nur ein Drittel oder gar ein Viertel der Steuern, die man von wirtschaftlich gleich starken Unternehmungen in den neuen Provinzen eintreiben will. Auch mit den Steuerkommissionen beschäftigte sich Dr. Riz eingehend und den Steuerträgern legte er be sonders ans Herz, in wichtigen Angelegenheiten sich yicht ohne sachkundige Begleitung zur Steuerbehörde zu begeben und sich nicht durch unvorsichtige unüberlegte Angaben gegen Be rufskollegen ausspielen zu lassen, wodurch man letzten Endes