in Bozen. In den letzten Wochen hat sich nicht nur die deutsch-stidriro- liscye, sondern auch die trentrmsche Oestentlichkeit im Verein mit der ganzen Venezia Giulia außerordentlich mit der Frage der Neusystemrsiernng der administrativen Vertretung der neuen Provinzen in Rom befaßt. Gegen den bisherigen Eyes des Zentralamtes für diese neuen Reichsteile, Exzellenz Ba- lata, stellen sich vor allem die Trentiner, die finden, daß er zu wenig nationalistisch fei und namentlich die Deutschen
und den Popolari des Trentino Sie alle konnten nicht recht verstehen, warum sich der Er- sparungsdrang der Regierungskreise gerade an jener Stell« zuerst und am ausgiebigsten betätigen wollte, die für du neuen Provinzen von allergrößtem Werte ist. Sie alle har ten gar nichts dagegen, daß ein „Alto Eörmnissariglw em „Hochkommissariat" für alle neuen Provinzen geschaffer werde, dem die Generalkommissäre in Trient und Triest un tergeordnet werden sollten. Auch als es hieß, daß ein Treu t ine r, der bekannte
Popolari Abgeordnete Degasperr di, für diesen Posten ur Aussicht genommene Person sei, ertönt« in deutschen Kreisen kein Wort dagegen. Es handelte sich uw die Sache und nicht um die Pcrsrn. Es handelte sich darum, daß die oberste Verwaltungsstelle für alle Angelegenheiten der neuen Provinzen eine erweiterte Machtbefugnis erhalte daß sie zu entscheiden berechtigt, daher im Ministerrate mi Ministerrang vertreten sei. Man erinnert sich, daß zur Zer der Kabinettskrise, namentlich als die Variante De Nicola
'm> Vordergrunds stand, viel über diese Frage gesprochen und geschrieben wurde. Mit seinem Ausscheiden aus der' Reih« der papabrli hörte man nichts mehr. Dann hieß es wieder das Zentralarnt für die necken Provinzen werde dem Mini sterium für die befreiten Gebiete angegliedert werden, dann kueß es wieder, daß dieses aufgelöst werde/. In der Tat wen die Frage durch mehrere Wochen vollkommen unklar rmt wurde dadurch nicht klar, daß der neue Ministerpräsident selbst das Ministerium für die befreiten Gebiete
übernahm, woraus man leimt ersehen könnte, daß es sich nur um einen Uebergang handelte. Schließlich blieb alles beim alten, in dem man an dem Bestände beider Aemter nichts änderte: dach Zentralamt iür die neuen Provinzen bleibt auch weiterhin dem Ministerpräsidium unterstellt. Sein Chef wurde aber für würdig befunden in allen wichtigen Fragen, welche Me Verwaltung der neuen Provinzen betreffen, vor Erlaß dies bezügliche Gesetze und Vervrdnugen dem Ministerrate feine Ansicht bekanntgeben zu dürfen