, mit welchem der Bundes kanzler Dr. M. Mayr höchstpersönlich dem Herrn Kleines Feuilleton. Christian Plattner und Franz Defregger An der Schwelle des neuen Jahres ist Christian Plattner aus der Reihe der Lebenden ausgetreten. Er hat sich wohl nicht mehr darüber ausgesehen, ein weitere- Jahr, wie es die letzten waren, weiter zu leben, und hat so in der Neujahrsnacht die ewige Ungewißheit mit der zeitlichen vertauscht. Für ihn bedeutet dies nur eine Erlösung. Eine.Er lösung m jeder Hinsicht, und nicht zuletzt
eine Erlösung von sich selbst. Denn Christian Plattner war eine un- gewöhnlich komplizierte Natur, ein Mensch, so eigen artig unglückselig, daß ihm diese Befreiung von seinem Menschentum nur willkommen sein mußte. Wortkarg und zugeknöpft, ja mißtrauisch, war er das gerade Ge genteil feines gleichnamigen Vetters, des Malers Platt ner, den bei demselben Tiroler Künstlerschicksal sein ganz anders glückliches Naturell über viele Schwierig keiten des Lebens hinweghalf. Er war da seinem „hal ben Landsmann
", dem Nasiereither Kranewitter, viel verwandter, und nicht zuletzt in dem Sichverbluten an einem großen künstlerischen Mißgeschick. Allerdings war KranewitterS „Andre Hofer"-Skcmdal etwas, was einen Dichter in der Tat ganz anders treffen konnte, ja mußte, als daß ein Bildhauer, zum Teil aus eige nem Verschulden (seinen Mangel an Energie und Macht über sich selbst), ein bestimmtes Werk nicht zur Aus führung in Auftrag bekommt. Aber: wollen wir über ihn rechten, oder gar ihm Vorwürfe darob machen? Plattner
oder die Landschafterei als Auswege offen, aber der Bildhauer? Christian Plattner hat ja auch zuletzt sich auf das Pa stell-Porträt verlegt, aber da war es einerseits wohl schon zu spät, um nützen zu können, andererseits aber nörgelten „Kunstkritiker", denen er als Plastiker „zu malerisch" war, nun herum, daß er „zu plastisch" wirke, womit zwar nichts gesagt war, aber dem Künstler -eben so doch geschadet wurde. Hätte man gerade Christian Plattner mehr geholfen, als man ihn kritisiert hat, das würde heute mehr
zu danken sein. Es würden's uns vor allem auch mehr Werke dan ken, da ohne Zweifel auch des Künstlers Naturell bei ernster Hilfe und hilfreichem Ernst zu ändern gewe sen sein würde. So haben wir nur wenig, was Chri stian Plattner uns hinterlassen hat, und gar die Stadt Innsbruck, die mit ihren Thurner- und Walther-Denk mälern, mit dem Vere&igung^brnnnen und den audc- I Schimpfereien wie die eine, die am Dienstag im „Allgem. Tiroler Anzeiger" lesgelassen worden ist, werden die Herren, dessen mögen