. Wenn der Plant sich einmal für etwas entschieden hatte, führte er es auch unbedingt aus. Und so machte er jetzt einen Abstecher ins Unterland, wo er einen Mi litärkameraden besuchte. Erst am dritten Tage abends kehrte er nach Zweibrüggen zurück und nächtigte wie der beim Adlerwirt, in der Hoffnung, über das Befin den des Jägers Mottis etwas Sicheres zu erkunden. Tatsächlich erfuhr er, daß das Leben des Angefchosfe- nen nicht mehr gefährdet sek. In der Nacht hatte der Plant sehr schwere Träume. Er sah
September. Ein frischer, schneidiger Nordwind hatte die Regenwolken und den Nebelqualm zum Tal hinausgefegt, der Him mel strahlte, ja funkelte in einem spiegelreinen, sonni gen Blau, hellgrün leuchteten die Felder und Wiesen und die Wälder standen festtäglich, wie neu gewandet, da. Durchs Salmauntal hinein wanderte rüstigen Schrittes, ohne auf den herrlichen Tag viel zu achten, der Plant-Magnus. Hinter dem Dörflein Galzenn stieg er, vom Talweg abschwenkend, den Berg hinan und er reichte nach anderthalb
aus wei ter Ferne, wie aus der Ewigkeit her, der dümpere Schlag eines Herdenglöckchens. An einer Böschung der vorderen Alm hielt der Plant- Magnus in seiner Wanderung inne, schaute eine Zeit lang in den herrlichen Dergkreis hinein und ließ den Almzauber auf sich wirken. Seine Stimmung wurde unwillkürlich ruhiger, froher, zuversichtlicher. Auf ein mal drang von der Scheibalm heraus ein dumpfer, un heimlicher Laut zu seinen Ohren. Das klang wie ein Hornstoß oder wie ein Feuerruf. Der ahnungsvolle
: „Es ist ein großes Unglück geschehen. Du mußt ge scheit sein, Plant, und dirs nicht zu stark Hineinsitzen lassen." „Ist mit meinem Weib etwas geschehen? Mit der Angelina?" „Ja. Sie ist abgestürzt." „Wgestürzt? Wo?" „Aus der Staffelwand." „Ist sie schwer verletzt?" „Ja, leider recht schwer." Der Plant wollte noch etwas fragen, aber er preßte die Lippen zusammen und unterdrückte die Frage. Elnen Augenblick stand er wie in einem Bann da, schwer atmend, leichenblaß. Dann sprang er in rasen dem Lauf über die Wiesen
; dann griff er mit beiden Händen nach der Leiche und wollte sie ausheben, an sich ziehen. Rasch trat aber der alte Kendlbauer-Martin, seines Vaters Bruder, heran, faßte ihn bei der Hand und sagte be gütigend: „Magnuns, sei vernünftig. Ein Unglück muß man tragen, da nützt nichts." Mit Hilfe Zweier Burschen brachte der Kendl den jungen Mann hinaus vor die Hütte, wo sie ihn nötig ten, auf einer Bank sich niederzulassen. Dort saß der Plant nun, den Kopf in die Hände gestützt, achtete auf keinen Zuspruch