war eS ein nicht zu unter schätzender Schritt zur Annexion Süddeutschlands. Möge man in Tirol und Oesterreich die Worte deS Bischofs Ketteier von Mainz nicht vergessen. Diese Worte lauten: „Ich habe mich gefragt, woher es wohl kommen möge, daß die religiösen Hetzereien in man chen deutschen Ländern, betrieben von der liberalen Partei, gar kein Ende nehmen, während sie in andern Ländern, wo dieselben Ur sachen dazu vorliegen, wo dieselbe Partei besteht, vollständig ruhen. Es muß nämlich in dieser Verschiedenheit ein Plan vorhanden
. Zur Zeit der neuen Aera wurden dort, wenn auch etwas zaghafter, schon überall dieselben Fragen aufgeregt. Damals war der preußischen Regierung noch dasselbe Schicksal bestimmt, wie den übrigen. Jetzt ist der Plan geändert, weil die gewaltigen Erfolge der letzten Jahre eingetreten find; jetzt soll Norddeutschland benutzt werden; denn die Parole heißt: durch Einheit zur Re publik. Ist der erste Plan geglückt, so kommt Preußen unfehlbar wieder an die Reihe, uno man wird dann alle dieselben Mittel
der religiösen Agitation, der Aufhetzung der Konfessionen untereinander, sammt allen andern Mitteln der Wühlerei, welche jetzt in Jenen Ländern, die zunächst zum innerlichen Ruin bestimmt sind, gebraucht werden, anwenden, um auch die dortige Regierung zu Gmnde zu richten. Das ist, wie ich nicht zweifle, der perfid« Plan, der allen diesen religiösen Hetzereien, die unser deutsches Vaterland so tief be schädigen, zu Grunde liegt. Daher betrachte ich alle Män ner, von welchen diese religiösen Hetzereien
d. h. allumfassend ist," durch irgend etwas beschränkt werden könne oder nicht? Wir in Oesterreich haben gewiß allen Grund, die angeführten Worte des großen deutschen Bischofs sehr wohl zu beherzigen, um so mehr, nachdem die ,,N. Pr." in der eben ange führten Stelle ihr Programm so deutlich ausgesprochen hat, dieses Programm aber die Worte Kettelers durchweg leider nur zu sehr als richtig hinstellt. Die Red.) Plan, Verfahren und Ziel der