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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 31.07.1901
Umfang: 8
, dein schönen Hcrrcnhause der alten Trieniner-Familie der Ritter von Negri di S. Pietro, welche hier inmitten ihrer Grundgüter während eines großen Theiles des Jahres ihren ruhigen Haushalt führt. Wenn man im Herbst aus den SchlosSfenstern, unter denen die schlanken, mit dunklen Beeren schwer behängten Oelzweige zittern, den Blick über die bunle Pracht der Wein gärten, die verfließenden Hügelrücken und die blauen Spiegel des Massenza- und Tobliner-SccS zu den breiten Bergflanken von Judiearie» gleiten lässt

, kann man den Besitz selbst beneidenswert finden und be greift eS leicht, wie sich der Gedanke nahe legt, ge- rade auf solcher gottbegnadeter Scholle auch das Beste zu vereinen, was als wissenschaftliches oder künstle risches Erbgut den nachgebornen Geschlechtern erhalten bleiben soll. Der Ansitz der Nitter von Negri di S. Pietro in dem Decanaldorse Calavino besteht in seinem ältesten Theile nur aus einem runden, äußerst massiv gebauten Thurm, an den sich allmählich das feste Herrenhaus mit seiner weiten Halle

Besitzer, speciell des Herrn Domrapitulars von St. Stephan in Wien Josef N. von Negri di S. Pietro, feines Bruders Dr. Oswald und ihrer Schwester Con stanze, dass sie sich entschlossen, mit namhaften Opfern den chaotischen Bücherhause» einer systematischen Durch sicht unterziehen zu lassen. Bei der im Laufe des verwichenen Sommers und Spätherbstes vorigen Jahres vom Verfasser dieser Zeilen auf Ersuchen der genann ten LsamiliemnilgUeder vorgenommenen Durchmusterung konnte nach Ausscheidung

für die Localgeschichte wertvolle Abtheilung bildet eine kleine Sammlung von Notariate-Protokolle« aus Trirnt die bis in das 16. Jh. zurückreicht und von verschiedenen Mitgliedern der Familie der Edlen von Negri di S. Pietro, welche das Notariat al« LebenSberuf erwählt hatten, angelegt und von Geschlecht zu Geschlecht vererbt wurde. Von anderen älteren Manuskripten, deren Tinver- leibungSzeit nicht mehr feststellbar ist, verdienen Er wähnung ein prächtiges Wappenbuch mit mehreren Hunderten schön gezeichneter

erschlossen bleibe.') Wie schon bei der letzten Generalversammlung de» FerdinandeumS mit geziemendem Danke hervorgehoben wurde, hat die Familie der R. v. Negri di S. Pietro ein großes, allgemeines Interesse beanspruchendes Ne- gesteuwerk in 9 Foliobänden, das besonders für die Geschichte des EifackthaleS von Wichtigkeit ist, da eS zahlreiche genealogische und historische Daten über den tirolischen Adel, größteutheils aus Grund der im Schlosse Trostburg aufbewahrten Urkunden und Archi- valieu enthält uud

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 07.08.1903
Umfang: 8
„Giomale d'Jtalia': „Bei der am 1. August vormittags im Konklave erfolgten Abstimmung zeigte sich eine Stimmenzersplitterung unter acht Kardinälen. Die größte Anzahl der Stimmen erhielten die Kardinäle Rampolla, Seraphin Vannutelli, Oreglia, Di Pietro und Capecelatro. Wenige Stimmen entfielen auf Agliardi, Svampa und andere. Beider abends erfolgten Abstimmung fand eine neuerliche Zersplitterung mit einer un wesentlichen Aenderung statt.' Am 3. August berichteten die Blätter von angeblich

und Di Pietro ge nannt. Beim Abfahren der Wagen der Kardinäle aus dem Damasushos am 31. Juli wollten die Pferde des Kardinals Gotti den Vatikan nicht mehr verlassen, ein Umstand, der von der am Münztor versammelten Menge sofort gedeutet wurde: Gotti werde als gewählter Papst im Vatikan bleiben. Ueber den Kardinal Di Pietro machte eine Prophezeiung die Runde in allen Kreisen Roms. Vor dreißig Jahren war Kardinal Di Pietro Weihbifchos und Generalvikar von Velletri. Damals machte er einen Ausflug nach dem hoch

gelegenen Ort Bellegra (oder Civitella) und be suchte daselbst ein Kloster. Vor demselben be gegnete dem Bischof ein alter Laienbruder, welcher, kaum des Bischofs ansichtig, sich zu Boden warf und ihm den Fuß küssen wollte. Monsignore Di Pietro suchte den Mann aufzurichten und reichte ihm den Bischofsring zum Kuß. Der Mönch jedoch erklärte: er wolle ihm den Fuß nicht wegen der Würde küssen, welche er jetzt bekleide, sondern wegen jener, zu welcher er noch erhoben würde, d. h. zum Papst. Die Wahl Pius

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 08.08.1903
Umfang: 8
, was sie gelobt haben, auch geheimge halten wurde. Diejüdisch-sreimaurerische„Tribuna' meldete, daß bei der ersten Abstimmung auf Rampolla 24, auf Vannutelli 15 Stimmen entfielen und die übrigen sich auf Pietro, Gotti und Oreglia ver teilten. „Sarto erhielt keine Stimme. Da auf schnelle Lösung seitens einiger Kardinäle gedrängt wurde, schritt man bald zum zweiten Wahlgang, bei welchem auf Sarto 31 Stimmen entfielen. Pietro, der ebenfalls eine große Anzahl Stimmen erhielt, erklärte

: er werde aus Gesundheitsrück sichten die Wahl nicht annehmen. Hierauf wurde Kardinal S artomit Zweidrittelmehrheit gewählt. Nach dem „Giornale d'Jtalia' ergab der erste Wahlgang 24 Stimmen für Rampolla, 17 für Gotti, 5 für Sarto, 4 für Serasino Vannutelli, je 3 für Capecelatro und di Pietro, zwei für Oreglia und je 1 für Agliardi, Segua, Portanova und Satolli; am Samstag, den 1. August abends soll Rampolla 29 Stimmen erhalten haben, während die Stimmen für Gotti sich verminderten; Sarto erhielt 10 Stimmen. Am Montag

zwischen Pietro und Sarto geschwankt. Als Kardinal Pietro erklärt hatte, eine Wahl wegen seines hohen Alters nicht annehmen zu können, sei Kardinal Kopp sehr entschieden sür die Kandidatur Sartos eingetreten. Am Konklave haben von den 64 Mitgliedern des hl. Kollegiums 62 teilgenommen. Kardinal Cslesia, Erzbischof von Palermo, konnte wegen hohen Alters (89 Jahre) und Kränklichkeit nicht nach Rom kommen und Kardinal Moran, Erz bischof von Sidney in Australien, konnte nicht mehr rechtzeitig in Rom eintreffen

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 16
Datum: 06.08.1903
Umfang: 16
2 „Vozner Nachrichten,,, Donnerstag, 6. August 190^. «». t s defilirten sie vor der Leiche Pius des Neunten und versammel ten sich dann im Konsistoriensaale. An Stelle des erkrankten Kardinal-Dekans Amati legte nun der Subdekan Kardinal di Pietro (er hieß so wie der gegenwärtige Papabile) als Borsitzender der Kongregation die Frage vor, ob das Kon klave m Italien abschalten werden sollte und da stimmten nur acht Kardinäle für Rom! Auf eine so geringe Ziffer hatte man denn doch nicht gerechnet

. Crispi, der damals an der Spitze der italienischen Regierung stand und allezeit seine gu- ten Berichte über die Stimmungen im Vatikan Hatte, wußte Wohl, daß namentlich die jüngeren Kardinäle intranfigent wa ren und in ihrem Sinne und von ihrem Standpunkte aus für ein „Los von Rom' stimmten, und darum hatte er von der Linie des passiven Zuschauers abgehen zu müssen geglaubt. Er ließ di Pietro wissen, daß ein Konklave nach dem Sinne der jüngeren Kardinäle ein größer Fehler wäre; es existiere

nur, daß der Gouverneur der Insel Malta, von welchem jemand gesprochen hattet das Kollegium vielleicht zurückweisen könnte; drei Kar dinäle, und zwar Gnidi, Morichini nnd der Subdekan di Pietro, erklärten, sich der Mehrheit anschließen zu wollen. Einer, Giannelli, enthielt sich der Abstimmung. Für Rom stimmten: Hohenlohe, Benardi, Chigi, Ferneri, Caterini, Mertel, Randi, Sbaretti -- also 8 von 38! Der Kardinal-Camerlengo Pecci hatte für das Ausland gestimmt. Das Skrrltinillm überraschte alle. Ferrieri sagte: „Gehen

man viel, aber keiner der Diplomaten machte ein Anbot. Dies deprimirte sehr, und als die Kardinäle am 9. Februar zur zweiten Kon gregation zusammentraten, in welcher auf Grund der gestri gen Abstimmung die Stadt außerhalb Roms getvählt werden sollte, wo das Konklave abzuhalten wäre, da setzte di Pietro auseinander, daß es doch rathsam wäre, in Rom zu bleiben, namentlich da keine Macht dem Heiligen Kollegium eine Un terkunft angeboten habe. Er sprach auch von den Gefahren einer langen Reise, von den Schwierigkeiten der Rückkehr

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