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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 17.12.1869
Umfang: 6
bis jetzt noch jeder Bestätigung. — So berichtet der Pariser „Moniteur.' Auö Floren;, 9- Dez., wird dcr A. Z. geschrieben: Die florentinische Demokratie wollte sich gestern die Ge legenheit nicht entgehen lassen, ihren Bannfluch zu schleu dern gegen die Bischöfe im Vatican. Um Mittag versammel ten sich 200—300>hcmaligeGaribaldincr, Freimauer, Ar beiter u. s. w. auf dcr Piazza dcll'Zndipcndeiiza formten einen Zug und begaben sich zuerst nach dem Platz vor dem Kloster von San Marco und dann nach dcr Piazza dclla Signoria

unter Vortragung von zwei Fahnen. Auf dcr einen stand geschrieben: „Abschaffung des ersten Ar tikels der Verfassung (der die katholische Religion zur Staatsreligion erklärt.) Die Wissenschaft einzige Religion dcr Zukunft.' Die andere, eine schwarze Fahne, wurde auf dcr Piazza dclla Signoria an der Stätte aufgepflanzt, woSavonarola verbrannt worden ist; sie trug in weißen Buchstaben folgende Inschrift: „An dem Tage, an welchem daö ökumenische Concil in Rom beginnt, mögen die Men schen eingedenk

sein, daß hier auf Befehl Papst Alexanders VI., des Vaters von Eefare Borgia, verbrannt worden ist, Fra Girolamo Savonarola, weil cr die römische Kircke hatte resormiren wollen, welche zerstört werden muß.' Der Zug begab sich zuletzt nach Piazza S. Croce uud löSte sich dann aus. Verschiedene Reden wurden gehalten, darunter eine von dem neulich als Gehülfen Lobbia'S vcr- urtheilten Martinati. In den andern italienischen Städten mögen wohl ähnliche Demonstrationen stattgefunden haben, doch scheint die Nnhe nicht gestört

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 27.12.1870
Umfang: 4
das Recht hat, von den Regierungen, die Freiheit des Statt halters Christi, und die Regierungen müssen diesem Verlangen nachgeben. Unsern Bestrebungen gehört die Zukunft! Innsbruck, 26. Dezember. Die „Gazetta d' Jtalia" bespricht in einer römischen Korre spondenz vom 13. Dezember die Vorbereitungen zum festlichen Em pfange Viktor Emanuels und enthält folgende Stelle: D-r Brunnen auf der Piazza di Venezia wird wundervoll werden, rc. .c. Vor ausgesetzt, daß diese Konferenz keine Lüge enthält

, machen wir die Katholiken Oesterreichs darauf aufmerksam, daß die Piazza di Ve nezia, eine Dependenz des venezianischen Palastes, ausschließliches Eigenthum Oesterreichs ist. Zur Zeit der päpstlichen Regierung wurde dieses Eigenthumsrecht derarr respeklirt, daß z. B. alljährlich die kais. Botschaft in einer besonderen Note in der höflichsten Weise gebeten wurde, die Errichtung von Tribünen auf dem genannten Platze für die Dauer der letzten Faschmgswoche zu gestatten, und daß die nöthigen Arbeiten erst nach ertheilter

Bewilligung in An griff genommen wurden. Wir stellen daher folgende Frag •: Ge schehen die auf der Piazza di Venezia zum Zwecke des F.steinzuges Viktor Emanuels begonnenen Arbeiten mit oder ohne Zustimmung der österreichischen Botschaft? Ist letzteres der Fall, wie kommt es dann, daß Cavaliere Palomba, dermalen Botschaftsrath und s°it mehr als zwanzig Jahren Beamter in der Kanzlei des Palastes, nicht die Aufmerksamkeit seines Vorgesetzten auf diese so flagrante Verletzung des österreichischen Eigenthums

gelenkt hat? Wir müssen annehmen, daß, wenn Cavalier Palomba seine Pflicht erfüllt hätte, der Botschafter seinerseits nicht unterlassen hätte, bei den neuen römischen Behörden mit Erfolg Klage zu führen. Hat im Gegen theil der Botschafter seine ausdrückliche Zustimmung gegeben, daß die Piazza di Venezia den revolutionären Demonstrationen beim feierlichen Einzuge des Usurpators zur Bühne diene, dann sind wir überzeugt, daß er nur in Folge eines besonderen Befehles der kaiser lichen Regierung gehandelt

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 30.07.1872
Umfang: 4
Altieri, in welchem das Kasino der Societa degl’interessi cattolici sich befindet, angelangt waren, verdop pelte sich das Geschrei. Besonders laut waren die Rufe: Ab basso ls corporazioni religiöse! Abbasso la Societä catto- lica! Morte ai Gesuiti! Morte a Pio IX. ! und man bemerkte, daß immer eine Stimme den Ton angab, und dann alle An deren im Chorus nachbrüllten. Auf der Piazza del Gesü hat ten unterdessen eine Menge Gensdarmen und Polizisten Posto gefaßt. Nicht etwa in der Absicht den Gesü

mit den Rusen Abbazzo Lanza! Abbasso l’istruzione religiosa! Evviva Correnti! Evviva l’istruzione laica ! Nach kurzer Rast ging es dann weiter nach Piazza Co- lonna. Dort hielt der berüchtigte Ex-Priester und jetzt prote stantischer Prediger Caprera eine Ansprache, in welcher er be dauerte, „daß man auch abbasso la religione! gerufen habe. Die Religion sei das Fundament der Völker; man müffe nur unterscheiden zwischen der wahren Religion und derjenigen der Priester Roms." Den Dimostranti behagte

aber diese Predigt durchaus nicht und unter den Rufen: abbaso tutte le religioni ! suchten sie sich des unglücklichen Apostaten zu bemächtigen, um ihn in in den Brunnen der Piazza Goloima zu werfen. Einigen Gensdarmen gelang es, Caprera der Wuth des Pöbels zu ent reißen. indem sie ihn zwischen sich nahmen und auf die Quä- stur führten. Es war 10 Uhr vorüber, als endlich das souveräne Volk

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