zu. Die Tänzer und Tänze rinnen zerstreuten sich, gingen an ihre Tische zurück oder blieben am Rande der Tanzfläche stehen, andere traten ins Freie, um sich abzukühlen. Paula Greuth war unter ihnen, sic war ein hübsches, mittelgroßes, ein wenig dralles Mädchen mit herausfordernden Augen und Be wegungen und in einem Kleide, das ihre ^körperlichen Reize voll zur Geltung brachte. Sie war nicht zimperlich. Wind- eck’er hatte sie einmal, eigentlich nur im Scherz, geküßt, aber da hatte Paula sich förmlich
an seinen Lippen festge sogen und sich eng an ihn gedrängt. Seitdem hatte Windecker das Mädchen gemieden, es war ihm, aus zweierlei Gründen, zu gefährlich. Er fürchtete, durch Paula in eine Liebesgeschichte, deren Konsequenzen er nicht absehen konnte, gezogen zu werden, und er wollte sich auch nicht mit der Tochter eines Mannes einlassen, der, davon war Windecker fest überzeugt, ein gerissener Schmuggler war, auch wenn es in den letzten Jahren nicht mehr gelungen war, ihn zu überführen. Er besaß ein An wesen
dicht bei der Grenze, es war ein idealer Ausgangspunkt Tür heimliche Grenzübergänge... „Hallo, Herbert!“ rief Paula dem jun gen Zöllner zu, trat so dicht an ihn her an, daß eine Haarlocke sein Kinn be rührte, und legte eine Hand auf seinen Arm, dabei blickte sie ihn fest an. Windecker war diese Begrüßung un angenehm. Seitdem er Paula vor ein paar Tagen geküßt hatte, nahm sie sich das Recht, ihn beim Vornamen zu nen nen und ihn zu duzen, offenbar legte sie es darauf an, als seine Freundin zu gelten
für seine Tochter, Windeckers Überlegungen gingen im Wirbel des Tanzes unter, Paula tanzte mit ihm nicht offen, sie hatte ihre Hände um seinen Nacken ge legt und sich eng an ihn gedrängt, Wind- eckcr spürte die Wärme, ja, die Hitze ihres jungen, festen Körpers. Paula tanzte leidenschaftlich, wie besessen, sie riß den jungen Zöllner mit, der in einen wahren Rausch geriet. Als die Musik abbrach, tauchte er wie aus einem er regenden Traum wieder ins Bewußtsein zurück. Das Mädchen löste sich nur wider willig
aus der Umarmung. „Komm nach draußen“, flüsterte sie ihm ins Ohr und ergriff seine Rechte. Windecker folgte dem Mädchen, er war froh, der überhitzten Atmosphäre des Tanzsaales zu entkommen. Draußen war es kühl, ein leichter Wind ging, der Nebel schlug sich nieder. „Ich muß jetzt gehen, Fräulein Greuth“, sagte er, die Worte tropften ihm schwer wie öl von den Lippen. Er setzte alle Kraft ein, um sich der ver führerischen Nähe des Mädchens zu ent ziehen. „Auf Wiedersehen.“ Paula wich nicht von seiner Seite