mein Junge, mach' es Dir recht bequem, komm, stoß an, es lebe, was wir lieben!" „Auf Dein Spezielles, mein lieber Walter! Hoch soll er leben!" sang Paul fidel. „So Hab' ich es gern!" sprach. Walter. „Mit einem treuen, guten Gesellen beim heißen Punsch vereint, tausche ich mit keinem Herrscher der Erde." „Ich wundere mich, Walter, daß Du heute nicht mit Signora Cervelly und den andern bei Salviati soupiren wolltest," meinte Paul schelmisch. „Höre, Junge, Du bist ein Filou, die schöne Diva
wird den alternden Degenfeld nicht vermissen; läßt sich lieber von dem schneidigen Maestro Santini hofiren und von den Kavallerieleutnants anhimmeln; der Walter hat nie verstanden, Süßholz zu raspeln; erzähle 'mal, Paul, wie hast Du denn Urlaub bekommen? Nur Deinethalben hat der Alte den „Vampyr" drei Tage verlegt; ich war einfach baff, als ich es hörte. Du hast doch einen riesigen Stein im Brett bei ihm." „Was wollte er denn thun? Ich habe einmal darauf bestanden, ich sehnte mich -so, wieder 'mal daheim
eine rechte Weihnacht zu feiern, es ist das erste Mal, seit' seit ich " „Unter die Komödianten gerathen bin!" ergänzte Degenfeld. Paul schwieg und rührte sinnend in seinem Punschglas. Der Heldentenor beobachtete ihn eine Weile, dann legte er ihm die Hand auf die Schulter und sagte: „Paul, wie alt bist Du eigentlich?" Der schaute verwundert drein. „Vor kurzem dreißig geworden!" ..So erlaube nur ein offenes Wort. Ich als älterer Fre-n^d sage Dir, daß es jetzt für Dich an der Zeit ist, zu heirathen
. Die Kollegen nennen Dich den Musterjungeu, und mit vollem Recht, ich bin stolz auf Dich; Du bist wie Du sein sollst als Künstler und Mensch, ein braver, lieber Kerl, an dem ich meine Freude habe." „Aber Walter!" wehrte Paul gerührt. „Ich schmeichle nicht, Gott behüte, cs ist so, ich weiß aber auch, daß Dir etwas fehlt. „Mir — wieso denn?" „Jawohl, Dir, und ich sähe Dich so gern recht von Herzen glücklich, nein — unterbrich nckch nicht, Du willst sagen, daß unsere hohe, herrliche Muse, der Du Dich ergeben
, lieber Kerl!" sagte Paul weich und reichte ihm beide Hände herüber; warmes Mitgefühl schimmerte feucht in seinen großen Augen. „Ich fühle mit Dir!" In Dcgenfelds Zügen arbeitete es heftig, erst nach einer Weile tonnte er weiterreden. „Mein braves Weib, mein herziger Sohn, sie waren mein ganzes Erdenglück; Gott hat es genommen, ich murre nicht, aber die Erinnerung an jene herrliche Zeit vergoldet mir mein einsames Leben. Sieh, Paul, das, was ich an Lottens Seite genossen, das selbe wünsche