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Unterinntaler Bote
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Seite 6 von 6
Datum: 30.03.1893
Umfang: 6
auch nicht versagen, aber ich befiirchte, dass Paul, wenn er den ehemaligen Vorschlag meines Großvaters erführe, mich nun und nie mals gehen lassen würde. Ich dächte, es würde sich empfehlen, dass Sie ihm die ganze Geschichte erzählten, ihm über den Rang lind das Schicksal meiner seligen Mutter Aufschluss ertheilten und ihm schließlich die Einladung Lord Carlswvvd's unterbreiteten, ohne der Bedingung zu erwähnen, unter welcher er meinen Sohn und mich bei sich aufnehmen will." „Glauben Sie, dass Herr Waldon

Ihnen ja schon, dass ich niemals das Herz meines Gatten brechen konnte." Aber es frappirte ihn, dass ihre Worte jetzt keineswegs das Feuer und die Lebhaftigkeit bekundeten, wie bei ihrer ersten Aeußerung. „Sie werden diesen Abend wieder kommen," sagte sie, „und mei nem Manne das erforderliche eröffnen, — nicht wahr ?" „Paul," rief Ella plötzlich aus, als sie abends beim Theetische saßen, „siehst Du den fremden Herrn dort unten an der Garteuthür ? Er kommt, um Dir eine der seltsamsten Geschichten zu erzählen

, die Du je vernommen hast," Paul Waldon hörte Herrn Ford in dumpfem Schweigell, in ver wirrter Angst an. Bisweilen drang ein tiefer Seufzer aus seiner Brust und als Herr Ford schwieg, wandte er sich in unsäglicher Liebe und Zärtlichkeit an seine Gattin, „Mein Liebling," redete er sie an, „mein theueres Weib, Du bist also eine vornehme Lady !" „Ich bin deine Frau, Paul," beeilte sie sich zu erwidern, als sie seine heftige Gemüthsbewegung bemerkte. „Und dieser Lord hat Dich eingeladen, — Dich und unseren Kna ben

? Bin ich nicht Dein Weib, — Dein getreues Weib ?" Seine innige Liebe, seine leidenschaftliche Verzweiflung rührten sie tief ; sie fühlte in diesem Momente, dass sie lieber sterben, als ihn ver lassen würde. „Ich liebe Dich treu und wahr, Paul," flüsterte sie. Er wandte sich all Herrn Ford : „Sie sehen mein Herr, dass sie mich innig liebt, — mich liebt obschon ich ihrer Liebe nicht fähig bin. Dieser vornehme Edelmann kann uitb wird sie nicht von meinem Herzen reißen ! Urtheilen Sie selbst, ob sie mich nicht liebt

?" „Ich sehe es," gab Herr Ford ernst zur Antwort, im Stillell aber dachte er seufzend: Der Himmel sei dem Manne gnädig, welcher sein Glück auf ihr Gelübde baut! „Du wirst nicht lange fortbleiben, Ella ?" bat Paul. „Ich werde gar nicht fortgehen, Paul," versetzte sie, einer edlen Regung folgend, „wenn Du mir Deine Einwilligung nicht gerne ertheilst. Er aber dachte zu hochherzig, zu edel, um dieses Opfer anzunehmen. „Nein, du musst gehen, und den Knaben mit Dir nehmen. Ich verlasse mich ans Dich; Gott sei

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Unterinntaler Bote
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Seite 5 von 6
Datum: 29.01.1893
Umfang: 6
das Leben in vollen Zügen. Ihm war nichts verhasster als die Arbeit und er vermied es sorgfältig, seinen Geist mit ernsten Dingen zu beschäftigen. Aus dieser Ursache pries er sich glücklich, in Paul Waldon einen Verwalter gefunden zu haben, der ihn jeglicher Mühe enthob, die Ernten und Waldungen zu besichtigen und den zahlreichen Viehstand zu überwachen. Paul war demzufolge weit mehr Gebieter, als Verwalter; doch nutzte er diesen Umstand nie zu seinem eigenen Vortheile ans. Paul Waldon war der Sohn

an und sah sich schon vor seinem zwanzigsten Jahre als Guts verwalter im Besitze des reizenden Häuschens, welches wir zu Anfang dieser Erzählung beschrieben haben. „Ich kann in dieser Stellung aus eigene Hand weiter studieren," dachte Paul Waldon, „da mir viele Zeit übrig bleibt. Ich werde dann die Ideen ausführen, die so lange mein Gehirn erfüllt haben." Aber binnen Kurzem trat eine wichtige Veränderung in seinen äußeren Verhältnissen ein. Er besuchte eines Tages den Marktflecken Asbunham und dort ward

ihm sein Geschick bereitet. (Fortsetzung folgt.) Beilage zum „Unterinnthaler Bote". Nachdruck verboten. Gebrochener' Ltol). Roman von A. Baumann. Erstes Capitel. Inmitten des prächtigen, alten Waldes der weitläufigen, herrschaft lichen Besitzung Dene im nördlichen England, erhob sich das zierliche Waldhäuschen, das der reiche Eigenthümer für Paul Waldon und dessen junge Gattin eigens hatte erbauen lassen. Der Wohnsitz lvar bedeckt mit wilden Rosen, Schlingpflanzen und Jasmin; die Fenster waren mit Weinreben

umrankt, wie auch die beiden dorischen Säulen, die der Vorhalle zur Stütze dienten. Hinter dem Gebäude breitete sich ein großer, nach allen der Gürtnerknnst angelegter Obst- und Küchengarten aus, in welchem farbenprächtige Blumen die Augen und der Gesang zwitschernder, jubelierender Vögel die Ohren ergötzten. Das Häuschen hätte einen Dichter zu einer Hymne begeistern können. In der Thüre stand, den breiten Waldpfad scharf hinabspähend, eine jugendliche, überraschend schöne Frau — Ella Waldon, Paul

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Unterinntaler Bote
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Seite 5 von 6
Datum: 12.02.1893
Umfang: 6
Ham — wer konnte sagen, ob ihr zum zweitenmale ftine solche Partie geboten werden würde? Ella behandelte, wie man sieht, die Sache etwas kühl, und das Ergebnis ihrer reiflichen Erwägungen war, dass sie an einem schönen Sommermorgen Paul Waldons Frau ward und mit ihm die reizende Wohnung im Walde bezog, sich ihren Träumen von Reichthum und Glück überlassend, die sich später anders erfüllen sollten, als sie es erwartete. Drittes Capitel. Paul Waldon hatte mehrere Wochen unsäglich glücklich

. Warum liebst Du die Veränderung so sehr?" Er dachte zu ernst, um ihre leichte, flatterhafte Natur zu verstehen; ihre wundervolle Schönheit bezauberte ihn so sehr, dass er die Fehler ihrer Charakters gänzlich übersah. Ihre Unzufriedenheit trübte ihm sein Dasein. Ein Jahr darauf ward ihnen ein Sohn geboren und Paul wähnte, Ella werde jetzt mit ihrem Schicksale zufriedener sein. Sie liebte zwar ihr Kind, jedoch nicht mit jener leidenschaftlicher Hingebung, welche Mütter in der Regel ihren Kindern

erweisen. Sie war überraschend liebens würdig mit wunderbarer Anmuth begabt, und Paul übersah aus dieser Ursache ihre vielen Mängel. Ihr Kind wuchs heran und gedieh. Der schöne Sommer nahte; die ganze Welt war licht und hehr, die Blumen standen in Blütenpracht und die Vögel zwitscherten in den dicht belaubten Bäumen ihre schönsten Lieder. Es kamen Stunden, in welchen der junge Mann die leichten Schatten seines Ehestandes vergaß, vergaß, dass seine Frau eitel und un zufrieden war. -i- * * Mehrere Monate

er, „Sie wird, sie muss die meine werden." Sein Herz war entflammt, er hatte keine Ruhe mehr. Um ihret willen verblieb er den Tag in Ashbunham und ließ sich bei Frau Hope und deren Tochter, die ihn wie mit Zauberbanden umstrickt hatte, ein führen. Frau Hope war eine Witwe, und befand sich anscheinend in sehr dürftigen Verhältnissen, Paul gestand ihr offen, dass er in ihre Tochter sich verliebte. „Ich darf ihnen nicht verhehlen," meinte die Witwe, „dass sie, ob gleich wir sie Ella Hope nennen, meine Tochter nicht ist." Durch das bescheidene

Benehmen Paul Waldons, sein hübsches Ge sicht und die gewählte Redeweise desselben angezogen, fühlte sie sich ver anlasst, ihm Ellas Lebenslauf zu schildern. „Sie ist weder mein Kind, noch auch meine Verwandte," fieng die Witwe zu erzählen an „und ebensowenig weiß ich, woher sie gekommen ist und welche Eltern sie ge habt hat. An einem sehr warmen Sommerabende sah ich eine Frau meinem Hause zuwanken, welche mir wie eine vornehme Dame vorkam und noch zur Stunde kann ich mich des Gedankens nicht erwehren

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Neue Inn-Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 03.01.1892
Umfang: 10
Millevoyes über die Affaire Chadourne, Frankreich müsse Genugthnung erhalten, es werde die nothwendigen Vorkehrungen treffen, ohne Uebereilung und ohne Schwäche. Der Zwischenfall war damit erledigt. Die Geschichte vom braven Paul. Ein Schelmenstück von P. K. Rosegger. Der dreiundfünfzigjährige Gräderer fuhr in die Stadt und tänzelt bei seinem Vetter zur Thür hinein. Nachdem er eine Weile herumgeredet über den weiten Weg, über das Wetter und über das fürtreffliche Aussehen des Herrn Vetters, rückte

, um sich Eine zu stopfen, erwischte er das Büchlein des Vetters. Ein ziemlich großes Eselsohr wies ihn auf die Geschichte: „Wie aus einem Paar Socken der Schäfer ist worden." Der Gräderer schmunzelte über den seltsamen Titel, machte sich dann die Pfeife zurecht uud be gann zu lesen: Ehemänner! Jetzt thut einmal Augen, Ohren und Mund aus, das geht euch an. Ein gutes Beispiel will ich zeigen, wie ihr euch zu verhalten habt gegen euere Weiber. Eiue rührende Geschichte will ich euch erzählen vom Paul Pinkelbaum und gleich

im voraus sagen: So ist's recht! So müßt ihr 's machen. So haben es die Weiber gern, und Gott verleihe euch eine» glückselige» Ehestand! Der Paul Pinkelbaum hat ein junges, sauberes Weib gehabt. Er ist ein Eichtet älter gewest als sie nur ein klein Eichtel, kaum um 20 Jährchen — es zahlt sich nicht aus, daß man davon spricht. Nun, und der Paul, der hat seine Gertud so viel lieb gehabt, so viel grenzenlos lieb. Und die Ger< trud, die hat — ich weiß nicht, was mir in der Feder steckt, daß sie so kratzt

— ja, wollt' ich sagen, die Gertrud hat deu Paul auch lieb gehabt, halt so viel grenzenlos lieb. Denn weil er ihr allemal, so oft er ist heimkommen vom Dorf, was mitgebracht hat, sei es was Schönes, oder was Gutes, oder so was. Sie hat es freundlich angenommen und hat hoch an Zeit, daß die Stationen eingeführt werden und daß unser Land niehr Gendarmericposten und Mannschaft erhält, sonst wachsen die statist. Ausweise der Todschläge und Diebstähle (durch Vaganten ver übt) in einer noch schrecklicheren

österreichischen, im österreichisch-ungarischen und im Telegraphenverkehre zwischen Oesterreich- Ungarn und Deutschland, dann im Verkehre zwischen Oesterreich-Ungarn und Bosnien-Herzegowina unter Wegfall der bisherigen Grundtaxe von 24, be ziehungsweise 30 kr. nebst der Worttaxe von 2 kr., gesagt: „Brav bist, Paul! Uud jetzt — jetzt kannst schon wieder gehen." Nun, und daß ich meine Sach' gehörigerweise vorbringe. Einmal ist es, daß der Paul auf dem Jahrmarkt geht und dem Weibe — weil ja der kalte Winter

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Neue Inn-Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 03.01.1892
Umfang: 10
Feinheit. Das gibt ein Strickzeug. Eine solche Woll' hat von den Nachbarinnen keine, keine einzige nit! — Brav bist, Paul! — Aber gar viel hast nit! Gar viel nit! Wenn ich's bedenk', daß diese Woll' einmal aufgestrickt sein wird, die Socken zertreten sein werden, das Jackerl zerrissen sein wird! Was nachher? He? — Oder glaubst du, die Fetzen wer den mir mein Lebtag am Leib halten? Hättest mich etwan schon gern unter dem Rasen? „Aber, Gertrudis! Wie kommst du auf so etwas!" sagt der Mann in höchster

Verblüffung. „Ein ordentlicher Hausvater, der auch an die Zukunft denkt, hält' vorgesehen." „Es ist wahr", gibt er bei. „Nun denn! so heb' deinen alten Knochen- schrägen und mach', daß du das Lamm bekommst, auf dem so was wachst, daß man 's alle Jahr scheeren kann". „Ist recht, ist recht", sagt der Paul, „sei nur wieder gut, Weib, ich will das Lamm bald haben". Und geht mit seinem Geldsack und will das weiße Lamm kaufen. „Helf Gott, das ist nit feil. Die beste Gattung Lämmer verkauft nmn nit

". „Aber wenn ich's zweifach bezahl'? meint der Paul. Er möchte trachteu, weiter zu kommen, ist der gute Rath. Die besten Vieher gibt man nit weg. Innsbrucker Zitherltfub. Das Vereinskonzert findet am 7. ds. Mts. itn großen Stadsaale unter freundlicher Mitwirkung der Herren G. Kaiser, Peter Unterkircher, Alexander Hummel und eines gemischten Chores statt. Die Vortragsordnung ist folgende: 1. Ouvertüre zu Lodoiska von R. Kreutzer. (En semble : arrang. von M. Spörr, Innsbrucker Zither klub.) 2. a) „O wende

gereinigt. Ueber Beschwerde mehrerer Be strafter, die erklärten, die Reinigung sei vorgenommen Weiterkommen! Leicht gesagt. Wohin soll er denn gehen, der Paul. Heim zum lieben Weib? Es ist eine gewagte Sach'. Es ist eine gefährliche Sach'. Sie hat den Kochlöffel, hat die Schmalzschanfel, hat die Wasserkübel in der Küche, hat auch alte Schuhe und Schemel und Stiefelknechte in der Stube - i - das Alles, und was sich sonst noch in einem ordent lichen Haushalt findet — schickt sie ihm scharf an den Kopf

, an den Rücken und Umgebung, wenn er ohne Lamm nach Hause kommt. Den ganzen Tag schleift der Paul im Wald um — im schönen grünen Wald! Er weiß nicht, was die Leute an einem Wald so viel Schönes finden. Lauter frostiger Schatten. Lauter Bäume mit kratzenden Aesten; im Buschwerk der Marder und ans den Wipfeln der Geier. — So hockt der Paul da und schaut von Weitem hin ans sein Haus, das dort zwischen den blühenden Gärten in der Sonne steht. Aus dem Schornstein steigt stett und lieblich der blaue Rauch

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Neue Inn-Zeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 03.01.1892
Umfang: 10
. Soll ich es jetzt verderben lassen, das arme Thier? Hab' ich Zeit, daß ich dabei steh' und daß ich's wart' und fütter'? Was möcht' ich wissen, hilft mir das Schaf, wenn ich dazu keinen Schäfer Hab'?" „Was meinst? Einen Schäfer sagst?" fragte schüchtern der Paul. „Wenn du ein Mann wärst, wie's der Brauch ist, so wärst du jetzt aus nach dem Schäfer, anstatt dazustehen, wie das Kind beim Scherben". „Aber, Gertruderl!" „Ich bitt' dich, laß' mich in Ruh'!" Der Paul steht da, kraut sich hinter den Ohren, sagt betrübt: „Gute

seuche in unserem Bezirke erloschen, wird der auf den 4. Jänner fallende Vieh- und Krämermarkt ab- Auf einmal steht der Schäfer vor ihm. Der ist ein junger, kernfrischer Bursch. „Du Paul", spricht der Schäfer den Ehemann an, „du gehst so herum. Hast du vielleicht zufällig wo ein weißes Lamm gesehen?" Aha, denkt sich der Paul, das ist nun aber eine wahre Schickung Gottes. „Du, Schäfer", sagt er. „Freilich wohl Hab' ich's gesehen, das weiße Lamm, das du suchst. Das- selb' ist bei mir daheim. Gewiß

auch noch. Komm' nur mit. Geh', komm'!" So geheu sie zu Zweien selbander. Der Schäfer thut verdrießlich, denn einem durchgegangenen Vieh nachlaufen, das ist langweilig. Ter Paul ist voll Vergnügen, daß er den Wunsch seines Weibchens so fein erfüllen kann. Die Freude, die sie haben wird! „Jagt den Schäfer mit dem Lämmel lustig auf die Weid' und setzt sich zu mir, denn tveil sie so viel herzig ist". Wie die Beiden nun an's Haus kommen, da sieht die Gertrudl den Schäfer und der Schäfer die Gertrudl. Sie schauen

sich an und sagen nichts. „Das ist das Lamm!" sagt der Paul und weist auf das Thier. Die Zwei schauen sich an und dem Paul wird ganz unheimlich. „Schäfer!" ruft er, „hörst du, da ist das Lamm!" Der Schäfer, der noch immer Gertrud betrachtete, schien endlich doch zu hören und sagte, indem er gehalten. Derselbe dürfte sehr stark besucht werden Wozen. Wie die „Boz. Ztg." mit Bestimmt heit vernimmt, werden mit Genehmigung des Kaisers und mit Zustimmung der überlebenden Brüder des verstorbenen Erzherzogs Heinrich

. Bezüglich direkter Schritte bei der Krone in dieser wichtigen Sache wird das Komitee weiter berathen. Heute den 3. soll im großen Bürger saale eine große öffentliche Versammlung einberufen werden, um bezüglich der weiteren Schritte Be- rathung zu pflegen. Wikoksdorf. Am 23. d. verunglückte der älteste Sohn des Dietlbauern Hierselbst, da er mit seinem Vater in den Wald zum Holzfällen ging und beim Paul mit seinem Blick streifte: „Ei, da ist cs ja. Wie kommt denn mein Lamm daher?" „Ist dir wahrscheinlich

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Unterinntaler Bote
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Seite 7 von 12
Datum: 06.11.1892
Umfang: 12
Im Jahre 1462 verkauften nun auch Hans Leo und dessen Frau Elsbet ihren Hof in Banmkirchen an Paul Heuberger. Am Mittwoch vor St. Jörgen desselben Jahres stellten sie folgende Urkunde ans: „Ich Hans Leo von Banmkirchen und ich Elsbet seine eheliche Hausfrau, bekenne beide mit diesem Briefe für uns und alle unsere Erben und thnn kund allen, daß wir mit gutem Willen und wohlbedacht dem ehrsamen, weisen Paul Heuberger, Bürger von Hall, und Margarethe, seiner Hausfrau, unfern Hof zu Banmkirchen

zu kaufen gegeben haben. Am Erchtag vor St. Galli 1463 kam Herzog Sigismund abermals nach Banmkirchen, um daselbst Jagden abznhalten. „Die Frauen von Hall" sagt das Reit- bnch der Stadt Hall, sind ans einem Schiffe auf dem Inn zu ihm hinab gefahren." Im Jahre 1474 erbauten nun die zwei Schwäger Paul Heuberger und Jakob Kripp zwei Edelsitze in Banmkirchen. Heuberger nannte den seinen „Wohlgemnthsheim. Kripp dagegen den feinen „Frendeneck." Beide Edelsitze wurden vom Herzog Sigmund mit Privi legien

und Freiheiten versehen. Besonders erhielten die Besitzer das Recht: in der Gegend von Banmkirchen zu jagen und zu fischen. Am Montag von Maria Geburt 1479 bekennt Paul Heuberger in einer von ihm ans gestellten Urkunde, dass er, „da er hie die Vergänglichkeit und dort das ewige Leben betrachtet habe" der Kirche des heil. Lanrenzins in Banm kirchen einen jährlichen Zins von 1 Pfund Perner vermacht habe. Er starb im folgenden Jahre 1480 und hinterließ neunzehn Kinder. Der Edelsitz Wohlgemntsheim ging dann ans

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Unterinntaler Bote
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Seite 1 von 6
Datum: 07.05.1893
Umfang: 6
in der Nacht, Und die Quellen die murmeln Geheimnisvoll drein Von Gnomen und Elfen Und nächtlichen Reih'n. Guten Morgen, ihr Berge Im rosigen Schein, Du strahlende Sonne, Ihr Lüfte so rein! Guten Morgen, ihr Vögel, Ihr Blumen im Feld — Guten Morgen Du herrliche, Lachende Welt. Nachdruck verboten. Feuilleton. Gebrochener Stolz. Roman von A. Baumann. „Ja," flüsterte sie schwach. „Ich würde mein Leben dafür geben, wenn ich's ungeschehen machen könnte; aber es ist zu spät, wie Paul sagt. Ich wäre bereit

, der sich stets Mües un befleckten Stammbaumes, seines ehrenvollen Namtzns gerühmt, ich muß mich zu diesen Manne begeben, muß ihn um Ver zeihung bitten?!" Er kehrte wieder zu Ella zurück und erfuhr zu seinem größten Erstaunen, daß das neue Parlamentsmitglied, der elegante Redner, der Held des Tages, Paul Waldon, der Mann seiner Enkelin sei. Er fand keine Worte, sein Er staunen auszudrücken. Ihr Leben schien nur noch an einem Faden zu hängen . . . wollte Gott, daß sein Plan gelänge! Paul ward abermals

in seiner Arbeit gestört, diesmal durch die Anmeldung des Besuches von Lord Carlswood. Er hatte von der Krankheit seiner Frau nichts gehört und war entschlossen, nach diesem unangenehmen Ereignisse Eng land zu verlassen. Paul erhob sich bei Nennung des Namens, und er klärte sich bereit, den hohen Besuch zu empfangen. Bald darauf standen sie sich gegenüber, der Beleidiger und der Be-

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 08.08.1896
Umfang: 12
Josef Spöttl, Josef Turner, Joh. 1673/74 Paul Holer; 167.5/76 Martin Bischer; 1677/78 Elias Wörz; 1679/80 Anton Martine!; 1681/82 Paul Holer; 1683/84 Elias Wörz; 1685/86 Martin Bischer; 1687/88 Johannes Creizer; 1689/90 Anton Martine!; 1691/92 Paul Holer; 1693/94 Elias Wörz; 1695/96 Anton Martine!; 1697/98 Paul Wörz; 1699—1700 Paul Holer; 1701/02 Elias Wörz; 1703 Paul Wörz (gestorben 1703); 1703 Anton Martine! (vom 29. April an); 1704—06 Georg Wörz; 1767/08 Paul Holer; 1709/10 Anton Martinel; 1711

/12 Baltasar Loferer; 1713/14 Georg Wörz (seit 1715 Edler von Sprengenstein); 1715—17 Jonas Mäzenkhopf; 1718/19 Gregor Neiner; 1720/21 Jonas Mäzenkhopf; 1722/23 Anton Gundolph Täsch; 1724/25 Jakob Holer; 1726/27 Johann Paul Holer; 1728-31 Jakob Holer; 1732/33 Michael Schneller; 1734/35 Jakob Holer; 1736—39 Joseph Anton Wörz; 1740—53 Jakob Holer; 1754 Joseph Anton Holer (gestorben am 21. Febr. 1754); 1754-59 Josef Anton Wörz; 1760—63 Johann Rochus Holer; Helfer und Alois Raggl. Im 2. Wahlkörper Handle Anton

Matthias Strele; 1823—25 Franz Holer; 1825—28 Paul Mages; 1828—31 Joseph Decorona; 1832-34 Joseph Dialer; 1835—37 Alois Plattner; 1838—41 Johann Georg Dialer; 1842—45 Christian Plattner; 1845 - 48 Ferdinand Strele —49 Alois Schweighofer; —57 Joseph Anton Eiter; —60 Johann Georg Witsch; —61 Johann Joseph Posch; —75 Joseph Stubmayr; — 8l Martin Stapf; —90 Matheus Dialer; z. Z. Ottokar Pfeifer. —2.

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Zeitungen & Zeitschriften
Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 6
Datum: 07.05.1893
Umfang: 6
. Als sie aber am 3. d. M. mit der Motivirung, ihre Sachen von Innsbruck holen zu wollen unter Zurücklassung ihrer gesamten Effekten sich entfernten, zuerst die Tochter, dann der besorgte Vater, da ging der leidigte, der stolze Pair und das stolze Mitglied des Unter hauses. Paul sah eine stattliche Figur sich vor ihm ver beugen, ein edel geformtes Greisenantlitz, welchem Furcht und Entsetzen vor der Stirne geschrieben stand. „Ich habe mich schwer gegen Sie vergangen, mein Herr," sagte er, seine Hand mit würdevollem Anstande

fort. „Noch niemals hat ein Carlswood seine Kniee bittend vor Jemand gebeugt; ich thue es vor Ihnen." Paul wich halberschrocken zurück; er sah in den Augen des alten Mannes Thränen stehen. „Ich werde mich selbst für einen Meuchelmörder halten, wenn Sie mir nicht ver zeihen," nahm der Lord nach einer Pause wieder das Wort. „Ich war es der Sie beleidigte, nicht Ella ihre Gattin. Ich verblendete sie, erforschte jede ihrer Schwächen, jeden Fehler ihres Charakters. Ich machte sie abspenstig, ich ganz

allein, und Unrecht wäre es wahrlich, wenn Ella die Schuld tragen müßte." Paul verharrte mehrere Mnuten in düsterem Schwei gen und sagte dann: „Ich kann nicht ergründen, weshalb Sie mich um Verzeihung zu bitten. Lord Carlswood sah ihn erstaunt an. „Wie, Sie wissen es nicht, daß Ella krank ist?" „Nein —" „Sie liegt im Sterben mein Herr; jedoch bin ich überzeugt, daß Sie, wenn Sie sich zu ihr begeben und sie freundlich anreden, ihr Leben retten werden. Stoßen Sie mich nicht von sich. Ich flehe

Sie an: Begleiten Sie mich und retten Sie ein Menschenleben." „Ella liegt im Sterben!" rief Paul erschrocken. „Leider ist es so. Eilen Sie mit mir zu ihr: ich fühle es, mein unseliger Ahnenstolz hat Sie auf das Sterbe lager geworfen," erwiderte der Greis reumüthig. „Angesichts des Todes," sagte Paul ernst „ver schwindet jeder Haß. Ich bin bereit, Ihnen zu folgen."

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Zeitungen & Zeitschriften
Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 1 von 8
Datum: 10.06.1899
Umfang: 8
, wie Mittheilungen, Ankündigungen u. s. w. sind drei Tage vor dem Erscheinen des Blattes franko zu senden. Nr. 8. KsKöuhel, den 10. Juni 1899. 1. Jahrgang. Almumimtts mxkw KerM klltzWWIMMll. Gememdevorstehev - Wahlen im politischen Bezirke Kitzbühel. Gemcilide St. Jakob am 13. Mai: Vorsteher : A n d r ä M altl; 1. Rath: Johann Niedermoser; 2. Rath. Anto n Fei st a u e r. Gemeinde St, Ulrich am 14. Mai: Vorsteher: Paul W ö r'g e t t e r; 1. Rath: M a r t i n M aller; 2. Rath : Adam Hör n g a ch e r. Gemeinde

: Peter Fuchs; 1. Rath: Simon Manzl; 2. Rath: Alois Wessely. Gemeinde Itter am 27. Mai: Vorsteher: Paul Feistenaner; 1. Rath: Jakob Ager; 2. Rath: I o s e f, A g e r. Gemeinde Reith am 28. Mai: Vorsteher: Josef Jöchl; 1. Rath: Joses Lettner; 2. Rath: Josef Rehbichl er. Gemeinde Fieberbrunu am 31. Mai: Vorsteher: Josef Ob maller; 1. Rath: Bartlmä Dersch; 2. Rath: Mathias Wieshofer. Gemeinde Kirchberg am 3. Juni: Vorsteher: Sebastian Lechner; 1. Rath: Peter Filzer, Altvorsteher; 2. Rath: Jakob Daxer

. Gemeinde Brixen i. Th. am 3. Juni: Vorsteher: Johann Obermoser; 1. Rath:. Mathäuö Bachler; 2, Rath: Johann Hirzinger. Feuilleton. Die ZKNskett. Eine kleine Ehegeschichte. „Bist Du glücklich, mein liebes Kind?" „Ja, Mama, sehr glücklich!" „Wirklich, Anni?" „Ja, wirklich! Paul liebt mich, und ich liebe ihn — was bliebe mir da wohl noch zu wünschen übrig?" „Nichts, natürlich! Und doch kommt es mir manchmal so vor, als wenn Du verstinnnt wärest. Vorhin erst, als ich ins Zimmer kam, fuhrst

vor sich hin. Seit drei Monaten ist Paul Anni's Gatte und schon füllen sich ihre Augen mit Thränen? Ein wahrer Jammer um so schöne Augen! Denn schön sind sie, die tiefblauen, großen Sterne! Sie passen so recht zu der ganzen reizenden Erscheinung. Ist cs nicht fast ein Verbrechen, ein so lieb liches Geschöpf, das wie zur Freude und zum Lachen geschaffen scheint, zum Weinen zu bringen? Niemand anderer, als der Ehemann war natürlich der Schuldige! Frau Lenhardt that, wie gesagt, so, als wenn sie der Tochter glaube

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Unterinntaler Bote
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Seite 3 von 6
Datum: 07.05.1893
Umfang: 6
hier abgehaltene Viehausstellung war mit Ausnahme von Brandenberg sehr zahlreich beschickt. ' Für besonders schöne Zuchtstiere wurden der Judenwirth in Brixlegg und Huberwirth in Münster mit ersten Preisen bedacht. Während der Ausstellung con- zertirte am geschmückten Platze die bekannte Musikkapelle von Rattenberg bis sie die Ungunst der Witterung zwang in der „Filiale zur Post" ein Asyl zu suchen, wo die Theilnehmer „Und Sie verzeihen mir?" fragte der Greis mit sanfter, gerührter Sümme. Paul ergriff

in Silber, Gold, und Elfenbein vorüber, und Paul dachte, indem er einen flüchtigen Blick auf die prächtigen Schaustellungen warf, mit gepreßtem Herzen daran, daß sie um diese Pracht einst seine Liebe verkauft hätte. „Hier befindet sich Ella," sagte Lord Carlswood, in dem er auf eine Thüre zeigte. „Ich halte es für das Beste daß Sie sich allein zu ihr begeben." Paul vergaß niemals die Scene, welche sich seinen Blicken darbot, Ella war in einen unruhigen Schlaf gefallen und als er das bleiche

; sie hatte ihn nicht eine Andern wegen verlassen,- hatte niemals seinen Namen abgelegt und war ihm trotz aller Versuchungen treu geblieben. In diesem Gedanken sank er vor ihrem Lager nieder, beugte sich auf sie herab und drückte einen heißen Kuß auf ihre durchsichtige Hand. Als er sein Antlitze aufrichtete, sah sie ihn mit trauri gen, erstaunten Blicken an. „Paul," flüsterte sie, „wache ich, oder ist es ein Traum?" „Es ist kein Traum, Ella," erwiderte er sanft. „Ich bin hier, um dein Leben dem Tode abzugewinnen, um Dich glücklich

zu machen, und in selbstloser Liebe Dich die trübe Vergangenheit vergessen zu lassen. Mit verklärtem Antlitze versuchte sie ihre Arme um seinen Hals zu legen, aber sie fielen matt und hilflos auf die Decke zurück. „Umschlinge mich mit Deinen Armen, mein theuerer Paul," flüsterte sie, „und laß mich wenn ich stechen muß, an Deinem Herzen verscheiden." Heiße Thränen flössen ihm über die Wangen herab, — ihre Schwäche rührte ihn weit mehr, als ihre Schönheit es vermocht hatte. „Du darfst, Du wirst nicht sterben, meine Ella

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Unterinntaler Bote
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Seite 6 von 6
Datum: 29.01.1893
Umfang: 6
wie eine so königliche Schönheit in diesem ansprnchlosen Landhänschen wohnen und die Gattin eines Mannes geworden sein konnte, der sein Brod im Sehweiße seines Antlitzes verdienen musste. Plötzlich flammten ihre Augen auf und ein leiser wohltönender Lattt drängte sich über ihre Lippen. Sie vernahm die Fußtritte ihres Gatten, sah ihtl von ferne kommen und eilte ihm froh entgegen. Paul Waldon hatte die echte normanische Type bewahrt, er war dunkel, hübsch gestaltet, vvll Kraft und Feuer

. „Es ist Dir heute doch nichts Unangenehmes begegnet, Ella?" fragte der junge Mann mit besorgten Mienen. „Nichts Unangenehmeres als gewöhnlich," erwiderte sie. „O, Paul, beeile Dich, reich zu werden, damit wir diese stille, einfache Hütte ver lassen können!" Sein Antlitz ward bleich, als er diese Worte vernahm. „Mein theures Weib, mir ist dies zierliche Landhaus weit lieber, als ein Palast. Das macht, weil ich Dich so unaussprechlich liebe und es unsere Woh nung ist." „Ja!" versetzte sie mit einschmeichelnder

zu beschließen, ist für mich entsetzlich. Ich bin gleich einem Vogel, möchte meine Schwingen aus breiten und davon fliegen." Sie sah ihn lächeld an. „Glaubst Du nicht, dass ich Recht habe, Paul? Sprich!" — „Nein", antwortete er. „Eine Frau sollte zufrieden sein in der Liebe und Bewnndernng, welche sie in ihrem eigenen Heim erzielt." „Was mich betrifft, so genügt mir dieses nicht." Sie errieth nicht wie peinlich diese Worte sein Gemüth berührten. Er hatte sie bis dahin fest an sich gepresst, allein

ich, wenn ich reich werden würde, be fürchten müsste, Dich 'zu verlieren und siehe Ella, die ganze Welt würde mir nicht den Verlust auch nur eines Atoms Deiner Zuneigung er setzen können!" „Du denkst an nichts anderes als an Liebe," murmelte sie, — „ich dagegen an tausend Nebendinge." Er sah sie mit zweifelhafter Miene an. „Geld und Luxus haben keinen Reiz für mich," sagte er. „Sie erschließen mir eine ueue Welt, Paul. Fürwahr, ich liebe Dich auf's innigste, doch würdest Du mir noch weit lieber

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Neue Inn-Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.02.1893
Umfang: 8
, Beiträge und Bezugsgelder sind an die Verwaltung der „Neuen Inn-Zeitung", Innsbruck, Adamgaffe Nr. 8, zu richten. Nr. 6. Samstag, den 11. Februar 1893. iv. Jahrgang. Gm sostalpolrtisches Regierungs Vrogramm für Oesterreich. Einer der hervorragendsten der deutschen social politischen Schriftsteller, Paul Dehn, bekannt durch seine leider konfiszirte Schrift „Oesterreich-Ungarn in reichsdeutschem Licht," veröffentlicht in der „Ber liner Täglichen Rundschau" unter dem Titel „Ein sozialpolitisches

kann. Paul Dehn gibt sich gleich zu Beginn seines Aufsatzes als war- mer Freund und Verehrer des Finanzministers Dr. Steinbach zu erkennen, von dem er sagt, daß er — Paul Dehn — dankbar und erfreut jener Stun den gedenke, in denen er an den unzweifelhaft be- fähigsten und kenntnisreichsten Verwaltungsbeamten Oesterreichs seine Fragen richten, und die reichen Beobachtungen und Erfahrungen, die wohlbegrün deten Meinungen und Ausblicke dieses hervorragen den Mannes zur Kenntnis nehmen durfte. Dr. Steinbach

gehöre zu den Wenigen, die für die leben digen Strömungen des Volkslebens sich einen freien und offenen Blick gewahrt haben. Nach dieser Einleitung wäre man fast versucht, anzunehmen, daß die Gedanken, welche Paul Dehn im weiteren Verlaufe seines Aufsatzes ausführt, mit den Anschauungen Dr. Steinbach's in der Haupt sache übereinstimmen; es liegt in der Thal auch nichts vor, was dieser Annahme widersprechen würde, man müßte denn die Zugehörigkeit Dr. Steinbachs zu dem „Versöhnungscabinet" des Grafen

Taaffe als einen solchen Widerspruch betrachten. „Wie ist es möglich," fragt Paul Dehn, „in Oesterreich eine consolidirte parlamentarische Mehr heit zu schaffen, auf welche sich die Regierung stützen kann." Auch auf diese Frage habe Dr. Steinbach damals, d. h. zu der Zeit, als er noch in einem bescheidenen Hinterzimmer des Justizministeriums als Hofrat und später als Sektionschef seines Am tes waltete, eine Antwort gehabt: „Alle sozusagen regierungsfähigen Gruppen soll ten um das Ministerinm

kristallisirt, alle radikalen Fraktionen der Opposition überlassen werden. Nach dieser Richtung hin wäre der letzte Ausweg zu suchen." Anknüpfend an diesen Ausspruch des jetzigen Finanzministers schreibt Paul Dehn folgendes: „Es ist zuzugeben: die Opportunitätspolitiker befinden sich Dank der Schmerlwg'schen Wahlord nung stets in der Mehrheit. Auch sind sie wie anderwärts Jnteressen-Politiker, allein, nicht so leicht wie anderwärts als solche gefügig zu machen- Denn sie vertreten — von Ausnahmen abgesehen

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Unterinntaler Bote
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Seite 5 von 6
Datum: 16.04.1893
Umfang: 6
sie — nichts weiter ; sie ward nie, selbst nicht in ihren Gedanken, Paul Waldon untreu. Sie vergaß es nie, daß sie, obgleich sie ihn schnöde verlassen hatte, noch immer sein Weib sei. Lord Carlswood bemerkte diesen Zug ihres Charakters, wie er eben Alles bemerkte. „Sie ist eine ächte Carlswood," sagte er mehr als einmal. „Sie ist schön und stolz, wie alle Frauen unseres Geschlechtes." (Forlsepung folgt.) Beilage zum „Nnterinnthaler Bote". Nachdruck verboten. Gebrochener Stol;. Roman von A. Baumann. Wenn die Sterne es Hütten

ossenbaren können, sie würden von einem Manne erzählt haben, welcher eine ganze Nacht im Walde zuge bracht und dort seinen unsäglichen Schmerz ausgeweint hatte. Sie wür den erzählt haben, daß er eine lange Nacht im Walde verlebt, wie sie Wenige würden ertragen haben, und daß er daun in der Morgendämmerung voll Zorn und Verzweiflung fortgegangen. Als Paul Waldon sich von dem Lord Schofield verabschiedet hatte, war ihm seine Zukunft höchst gleichgülttg. Was konnte Reichthum ihm bieten ■? Er konnte

die Wunden nicht heilen oder ihm seinen Ver lust ersetzen. Vielleicht gerade deßhalb häufte Fortuna ihre reichsten Gaben auf ihn. Er unterschrieb einen Contract mit der Firma und diese gelangte bald zu der Einsicht, daß sie denselben mit keinem gewöhnlichen Menschen abgeschlossen hatte. Binnen Kurzem trug man ihm einen Geschäftsautheil an und als ein Jahr darauf der Chef der Firma starb, sicherte der andere Compagnon Paul Waldon die Hälfte des Gewinnes. Was immer er berührte, es schien sich in Geld

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