42 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1910/05_02_1910/OBEWO_1910_02_05_1_object_8033369.png
Seite 1 von 22
Datum: 05.02.1910
Umfang: 22
ist natürlich vollkommen ausgeschlossen. Es mußten also andere Motive zu diesem Schritte bewogen haben. Sind sie vielleicht in dem Erklären zu suchen, das eine maßgebende christlichsoziale Größe dem Herrn Statthalter von Tirol gegeben hat, die Versicherung nämlich, die christlich soziale Partei werde für den liberalen Kan didaten eine wohl »vollende Haltung einnehmen. Dieses, laut „Tiroler Stimmen", durch Zeugen beweisbare Faktum ist der erste Verrat an der katholischen Sache. Eine wohlwollende Haltung

für den erklärten Feind im Prinzipienkampfe, ist überdies auch Verrat an der christlichen Partei. Wie würde man urteilen, wenn der österreichische Generalissimus erklärt hätte, für die ilalienifche Armee, im Falle >, des s Krieges oder Kampfes, eine wohlwollende ! Haltung einzunehmen? Nicht anders können fürwahr die christlichsozialen Wähler von ihrer Parteileitung denken. Ganz im Sinn der Führer hat auch die christlich soziale Presse gearbeitet vom „Reimmichlbötl" bis zum „Allgem. Tir. Anzeiger

, wenn es gilt, katholische Interessen zu vertreten? Allerdings hat die christliche Partei leitung anläßlich der zweiten Wahl die Parole aus gegeben, für den konservativen Kandidaten Disser- tori zu stimmen. Aber allgemein herrscht die An nahme, daß die Parole nur eine Scheinparole war und Tatsache ist es, daß mehr als die Hälfte der christlichen Wähler bei der Stichwahl für den liberalen Kurvorsteher Dr. Huber von Meran gestimmt und letzterem zum Siege verhelfen haben. Die Liberalen im Bunde

ist nicht zuzumuten, daß sie gegen den Willen der Partei leitung, dem Liberalen den Vorzug vor dem Ka tholiken gegeben haben. Da ist viel eher anzu nehmen, daß unter der Hand eine andere Wahl parole ausgegeben wurde. Offiziell durfte dies allerdings nicht geschehen, denn die große Menge ehrlich denkender Parteianhänger würde dadurch abgestoßen worden fein. Wenn letzteres der Fall, so müßte man das eine bedenkliche Gemeinheit nennen. In Zedern Falle aber ist durch die Aufstellung eines christlichsozialen

lockend von den 800 Konservativen schrieb. Wenn in einem einzigen Wahlbezirke über 1000 konser vative Stimmen abgegeben werden und alle Feinde der Kirche und des Glaubens mit den Christlichsozialen stcki vereinigen müssen, um den konservativen Kandidaten zum Falle zu bringen, so ist dies kein Beweis von dem bevor stehenden Untergange einer Partei. Das Schulgesetz. In der Plenarsitzung des Tiroler Landtages vom 29. Jänner kam endlich das viel erörterte Schul gesetz zur Beratung. Bor dem Eingehen

1
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1910/05_02_1910/BRC_1910_02_05_2_object_150825.png
Seite 2 von 10
Datum: 05.02.1910
Umfang: 10
eite 2. Nr. 16. Samstag, „B rixener Chronik.^ 5. Februar 1910. XXIII. Meine Ansicht in Friedenssachen ist diese: Die konservative Partei ist die alte katholische Partei; sie. hat lange Zeit bestanden und auch Gutes gewirkt, sie besteht noch mehr oder weniger in verschiedenen Orten, Gegenden und auch im Landtage. Diese Partei soll nun haben, was sie jetzt hat, ohne Neid, Aerger und Eifersucht. Im Laufe der Zeit ist in Oesterreich aus wichtigen und nützlichen Gründen die christlichsoziale Partei

entstanden, das ist voll endete Tatsache, und diese Partei hat das Recht, bezw. die Existenzberechtigung auch in Tirol. Auch diese Partei soll nun haben, was sie jetzt hat, ohne Neid, Aerger und Eifersucht. Wo aber bei Wahl gelegenheiten fortan ein Kampf entsteht mit den Sozi, Freisinnigen usw., sei es nun in der Gemeinde, bei Landtags- oder Reichsratswahlen, da sollen beide Parteien einig und geschlossen für einen ihrer Kandidaten eintreten, und zwar abwechselnd für einen Konservativen

und für einen Christlich sozialen. Weil die konservative Partei in Tirol älter ist als die christlichsoziale Partei, soll man mit einem Konservativen anfangen, ausgenommen, ein christlichsozialer Kandidat hätte das erstemal wegen persönlichen Freundschaften, wegen Tüchtigkeit usw. weit mehr Aussicht, durchzukommen. Dabei müssen aber, wie schon angedeutet, Neid, Aerger und Eifer sucht ganz fern bleiben. Und das können beide Parteien tun und sich diesbezüglich verständigen

die gegen das Schulgesetz gemachten Einwendungen- Zum Schlüsse wurde einstimmig folgende Resolution beschlossen: „Die am 30. Jänner 1910 in WvG tagende Versammlung des Christlichsozialen VercM in Tirol stellt sowohl an die Landes- wie auch ^ die Neichspartcileitung das dringende Ersucheu, dah^ zu wirk u. daß möglichst bald ein Reichsparteitag der christlichsozialen Partei in Oesterreich veranstalte' werde.' Verhaftung. Aus Wattens wird berichtet: ElN gewisser Franz Vogel, Fabriksarbeiter und sichrer des hiesigen

5
Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1910/05_02_1910/InnsbNach_1910_02_05_39_object_7092027.png
Seite 39 von 40
Datum: 05.02.1910
Umfang: 40
, ein großer verglaster und ein offener Balkon rc., Waschküche, Estrich und Kelleränteil, Wasser, Gas, elektr, Licht re., ist auf Mai-, August- event. Novembertermm zu vermieten. Näheres bei K. Wildling, Lomdhausstr. 1a, I. St. r. 233-0(2 Am Mäitermin zu vermieten an stabile, ruhige Partei, sehr schöne 4. Stock-Wohnung am Saggen, mit 4 Zimmern, Kabmet, Baderaum, Küche rc. Sonnige Lage; uwdermm Comfort. Näheres Angerzellgasse 10, Hochparterre links. 226

und geräumig, an ein oder 2 Herren sofort oder später billig zu vermieten Kapuzinergasse 44, 2. Stock r., 3. Tür. 2248*2$ Karl Lndwigplatz LT im ersten Stock ist eine Wohnung mit 5 Zim¬ mern nebst allen: Zubehör, . sehr ruhige, son¬ nige Lage-' auf Mai zu vermieten. Zu be¬ sichtigen von 2—4 Uhr nachmittag. Näh. bei der Hausmeisterin, ebenerdig links. 2218—2 Wohnung 2 bis 3 Zimmer mit allem Zugehör, von ord¬ nungsliebender, stabiler Partei

au. Maitermin gesucht. Angebote unter „H. G. 2200" an b;e Expedition ds. Bl. ' 1277—2 Gesucht werden zwei Bure a u - Z i m m er, w onröglich irr: ersten Stock, zentral gelegen, auf Mai- oder Augusttermin. Briefliche Anbote unter Nr. 1000 an die Expedition. 240 — 4s1 . Zimmer feilt möbliert, mit elektr. Licht, Bettlampe, se¬ pariert, sonnig, ist an einen stabilen Herrn bei kinderloser Partei mit oder ohne Pension auf 15. Februar zu vermieten

. Müllerstraße 27, ebenerdig rechts. 2191—2 Hübsch mööl. großes sonniges Zimmer mit separatem Eingang ist an 2 bessere Arbeiter oder Herrn von der Handlung auf 15. Februar oder 1. März zu vermieten. Leopoldstraße Nr. 50, Stöckl. lag? j2 Schöne Wohnung im dritten Stock mit 8 Zimmern und Küche ist auf Mäitermin an ruhige Partei zu ver¬ mieten. Daselbst ist im Stöcklgebäude auch noch eine' Parterrewohnung mit 4 Zimmern und Küche, ebenfalls für Mäitermin

zu ver¬ mieten. Auskunft im Geschäfte Museums strafe 16. 2100—3 Auf Mäitermin sind vor >. Beam ü rnvohmings vereine, Schubertstraße Nr. .5 und 7 im Saggen, 2, 3 Zimmerwohnungen mit eingerichtetem Bade, Glas- und Wirtschafts¬ balkon und Gartenanteil zu vergeben. Auskunft Schillerstraße Nr. 3, dritten Stock, Tür 8 von 1 sbi 3 Uhr nachm. .,3260-0(7 BiLieumohtmug in Hall gesucht von kinderloser Partei, ersten Stock, sonn eitig, 4 Zimmern, Magdzimmer

6
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1910/05_02_1910/BRC_1910_02_05_1_object_150821.png
Seite 1 von 10
Datum: 05.02.1910
Umfang: 10
, daß es sich um die Ver esterung prinzipieller Fragen, um die Verschiebung 'kd Verwischung klarer absoluter Werte handle. Bestehen in dieser Beziehung wirkliche Gefahren, le zu solch energischer, unerbittlicher Abwehr nötigen ? Betrachten wir einmal die Namen der beiden Wegführenden Parteien. Die einen nennen sich ^ christliche, die anderen eine katho- Partei. Worin besteht nun der tatsäch- iZl^e^tliche Unterschied? Der Katho e x- lizismus ist das Christentum par es 11 snes und derjenige Katholik

und des christlichen Sitten gesetzes liegt nicht im Namen, sondern im In halte, in der Gesinnung und im Bekenntnisse. Wenn nun eine politische Partei zur Grundlage ihres Programmes das christliche Sittengesetz nimmt, diesen Grundsatz wiederholt auch in programmatischer Form proklamiert, überdies noch ausdrücklich die Kompetenz der kirchlichen Autorität auf allen Gebieten, welche das christliche Sittengesetz tangieren, anerkennt und die Grenzbestimmung hiefür 5'l>ser überläßt, so dokumentiert sie sich als wahrhaft

christliche, d. i. katholische, wenn auch nicht kon fessionelle Partei. Sie stellt sich hiemit auf denselben Standpunkt, den die bekannte deutsche Zentrumspartei einnimmt. Dr. Ebenhoch hat kürzlich in einem bedeutungs vollen Artikel die Notwendigkeit und moralische Existenzberechtigung der christlichsozialen Reichspartei betont und die „Kölnische Volkszeitung' vom 24. Jänner reagierte sofort in bemerkenswerter Weise, indem sie u. a. schrieb: „Die politische Wesenheit, Wahrung und Achtung der politischen

und religiösen Rechte und Freiheiten ohne Unterschied der Kon fession, Vertretung aller Interessen und Ausgleich derselben innerhalb des Parteiverbandes Zum Heile der Gesamtheit, das ist die Grundlage der Zentrums partei und so verkündet es Dr. Ebenhoch auch für die österreichischen Christlichsozialen unter ausdrück licher Berufung auf das deutsche Zentrum.' Zwar sind die Verhältnisse in den verschiedenen Reichen und Ländern gar verschieden; aber so weit kann ein gewisser lokaler Partikularismus

Elemente Platz gefunden haben, und gewiß zeigt auch die christlichsoziale Landes- partei in Tirol Schattierungen von rechts nach links. Es müssen aber heutzutage, wo die extremsten Gegen sätze das gesamte religiöse, politische und wirtschaft liche Leben beherrschen, die Grenzen, innerhalb welcher das christliche Sittengesetz, die katholische Moral immer noch unbedingt zur Geltung kommen können und müssen, weiter gesteckt werden als in Zeiten größerer Einheitlichkeit und Ruhe. Worte oder Schreiben

8
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1910/05_02_1910/BRC_1910_02_05_5_object_150841.png
Seite 5 von 10
Datum: 05.02.1910
Umfang: 10
über den Reichsrat und legte die trotz der unendlich traurigen Verhältnisse im Parla mente über nachhaltigen Druck der christlichsozialen Reichspartei förmlich erpreßten Errungenschaften sür das Volk und namentlich sür den Bauernstand in militätischer und wirtschaftlicher Beziehung dar; insbesondere erörterte Redner den rumänischen Handelsvertrag, wobei er durch den Vergleich mit dem früheren, nicht von der christlichsozialen Partei geschlossenen Handelsvertrag mit Serbien den Wau wau, der mit dem rumänischen

Handelsvertrag kürzlich gemacht wird, schlagend aufdeckte. Land tagsabgeordneter Habicher besprach in seiner Volks tümlichen Art die Tätigkeit der christlichsozialen Partei im Landtage, die er als eine durchaus votks- und namentlich bauerufreundliche auf Grund schlagender Ziffern und Daten charakterisierte, erörterte kurz die neu beschlossenen Schulgesetze, wobei er bemerkte, daß die christlichsoziale Partei nicht so gehässig sein werde, die zu erhöhenden Bier- nnd Weinauflagen den Lehrern aufs Konto

zu fetzen, wie es betreffs der Landesumlagenerhöhung der Partei von der andern Seite gemacht wurde. Trotz der Puffer von links und rechts habe sich die christlichsoziale Partei energisch für die Lehrergehaltsfrage ins Zeng ge legt. dafür werde sie aber aus einzelnen Lehrer- kre'sen wahrscheinlich wenig Dank ernten. Mit einem warmen Appell zur endlichen Beilegung des traurigen Bruderzwistes im Linde schloß Redner unter großem Beifalle seine Ausführungen. Landtagsabgeordneter Arnold behandelte

9
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1910/05_02_1910/TST_1910_02_05_2_object_6308958.png
Seite 2 von 6
Datum: 05.02.1910
Umfang: 6
zum nachahmenswerten Vorbilde dienen könnten. Zwei unliebsame Ausnahmen müssen wir leider festnageln. Einmal die taktlose Anrempelung der Christlichsoziälen durch den Abgeordneten Dr. Christo mannos, welcher von tonsurierten und nicht tonsurierten Anhängern der christlichsozialen Partei sprach. Glücklicher weise wurde diese Roheit von manchen überhört, um so sonderbarer nahm sich daher der Verwurf des Abgeord neten Schraffl aus, daß Dr. v. Wackernell, als Führer der Konservativen, gegen diese Beleidigung

einmal die Einheit beider Parteien in einer wichtigen Prinzipienfrage im Landhause in Gegen wart der Bischöfe »or den Vertretern des ganzen Landes in feierlicher Weise zum Ausdruck gebracht. Sowohl der deutschfreiheitliche Großgrundbesitz als auch die deutsch freifinnige Partei erhoben durch den Mund ihrer Führer gegen diese prinzipiellen Erklärungen energischen Wider spruch. Die prinzipielle „Verbrüderung" zwischen Konser vativen und Christlichsozialen wurde mit voller Deutlichkeit zum Ausdruck gebracht schon

, eine böswillige Verdächtigung, wenn man aus der Opposition gegen einen Punkt des Gesetzes den Widerstand gegen das Zustandekommen des ganzen Gesetzes abzuleiten sich bemüht. Das neue Schulgesetz ist, wie in der Debatte mehrmals betont wurde, ein Kom promißwerk aller Parteien, es baut sich auf über der Grundlage den Gesetzes von 1892, als es in Tirol nur eine einzige, aber einige katholische Partei gab: die kon servative. Bei der Beratung über die jetzige Gesetzesvor lage wirkten alle Parteien

, wir sprechen ihnen aber das Recht ab, das, wofür sie selbst eingetreten, zu einer Prinzipienfrage zu machen; wir legen entschieden Verwahrung ein, wenn man uns daraus einen Vorwurf machen will, daß wrr an „deutscher Gemeinbürgschaft" festgehalten. Jene Partei hat kein Recht hiezu, welche selbst in „deutsche G emei« bürg sch ast", als ihr Programm erklärt, und in der vorliegenden Angelegenheit iu Inns bruck mit den Deutschen am 18. Jänner v. I. f ü ,\*' schüft eingegangen ist. Auch nicht alle christlich

10
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1910/05_02_1910/TIR_1910_02_05_2_object_127381.png
Seite 2 von 12
Datum: 05.02.1910
Umfang: 12
Seite 2 .Der Tiroler' SamZwü, g Februar 491l) ^tonsunerten und nicht tonsurierten Anhänger dcr christlichsozialen Partei' hätten jetzt, obwohl sie früher immer nur von der Notwendigkeit dcr Wahlreform gesprochen, dies: auf einmal ganz vergessen. Er warf den Christlichsozialen Volkktäuschung vor. Man könne daher nicht verlangen, daß die Freisinnigen ihnen das Vertrauen votieren, indem sie für diesen Antrag stimmen. Im Namen des konservativen Landtagsklubs kritisierte nun Dr. v. Wackernell

sich aber seinen Gegnern nach Barbarossas entscheidender Niederlage bei Legnano (1176), zumal nun auch Dr. ChristomannoS hat auch die Wahlreform hereingezogen. Nur eine brauchbare Wahlreform vor legen, dann wird sie schon gemacht werden. Schäi s- steris zurückweisen muß ich aber den Ausdiuck von den tonsurierten Anhängern unserer Partei. Ob tonsuriert oder nicht tonsuriert, ich achte jede Ueber- zeugung, aber ich will auch, daß man meine Ucber- zcugung achte. Ich habe es von meinem Vorredner Dr. v. Wackernell erwartet

auf Bier, Brot, Teigwaren einzuheben und die Rückvergütung des Ausschlages bei dcr AuSsuhr dieser Produkte zu be willigen.' Sowohl diese Resolution, als der Be Bozen und Trient den Gegnern sich anschlössen. Adelpret verband sich mit den Grafen von Tirol, von Arco und mit anderen und war bereit, die Rechte seiner Kirche mit dem Aufgebot seiner ganzen Kraft zu verteidigen und den Feinden mit den Waffen zu begegnen. Der Krieg brach nun loS und endete schließlich mit dem Siege dcr bischöflichen Partei

14
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1910/05_02_1910/TST_1910_02_05_5_object_6308961.png
Seite 5 von 6
Datum: 05.02.1910
Umfang: 6
für einen Kandidaten zu gewinnen. Jetzt haben die Herren den Landtagsabgeordneten Hölzl aufge- ftllt. In Spondinig in Vintschgau geschah der ent- cheidende Schritt und dann ist es endlich auch mit 1er Ausschreibung vorwärts gegangen. Ob die Her ren gerade einen günstigen Moment für den Regie- rungskandidaten erwischt haben, ist erst noch> die Frage. Der christlichsoziale Kandidat Hölzl hat sich gerade in dieser und in der vergangenen Woche bei den Wählern kein gutes Bildl eingelegt. Er gehört einer Partei

M, die bei der Verteilung der Schullasten für die Ueberbürdung des üeutschtirolischen Landesteiles zu gunsten der Italiener stimmte. Und was sollen denn bw Burggräsler Weinbauern und die Untervintsch- Muer mit dem Kandidaten einer Partei anfangen, ble nichts Gescheidteres wußte, als die Weinsteuer um 110.000 Kronen zu erhöhen. An dieser Wirksam- kftt des christlichsozialen Kandidaten werden die We- Ulgsten einen Gefallen finden. Die wohlmeinende Ab- ncht der Regierung mit ihrer Wahlverschleppung dürfte sohin erfolglos

sein. Die christlichsoziale Partei vat durch ihre allen Versprechungen zuwiderlausenden ^uten und insbesondere durch ihr verräterisches Trei ben hei der jüngsten Laudtaaswahl die Aussichten ordentlich verschlechtert. Uber das macht nichts. Wenn die Wähler den andidaten der christlichsozialen Parteileitung nicht ogeu, so werden sie sich schon einen anderen wählen. Aber einen, der sich nicht so fast um Doppelbahnen in italienische Hochtäler interessiert, als um die Inte ressen seiner eigenen Wähler

15
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1910/05_02_1910/LZ_1910_02_05_7_object_3292546.png
Seite 7 von 28
Datum: 05.02.1910
Umfang: 28
und ihre Pflicht ab, in Fragen der Erziehung einzugreifen. Die Kirche wolle nicht herrschen und nicht dominieren, Aias sie aber immer verlangen werde, das sei 1. die Erteilung des Religionsunterrichtes, 2. Ein fluß auf die religiöse Erziehung und 3. das Fern halten von allem, was dem sittlichen Unterrichte und der religiösen Erziehung feindlich sei. Dies werde sie immer wieder beanspruchen. Wenn seine Partei den Vorlagen zustimme, und sie tue dies mit Rücksicht auf die vorhandenen Umstände und die ganze

. Man hätte sich im Jahre 1892 auf einen Schulfrieden eingelassen. Er und seine Partei werden sich an diesen solange halten, als er von der Gegenseite beobachtet wird. Wenn dies nicht mehr der Fall sein sollte, dann werde man den Kamps mit aller Entschiedenheit aufnehmen. Redner gab sodann namens des. verfassungstreuen Großgrundbesitzes eine Erklärung ab, worin es u. a. heißt, daß dieser das neue Gesetz als definitive Regelung ansehe. Nachdem noch einige Redner gesprochen, wurde die Generaldebatte

n gun gen, die Ver setzung aus Dienstesrücksichten und dieDiszipl iuarbehandlung anbelangt, trägt das Gesetz aber unverkennbar den Stempel der in Tirol derzeit allmächtigen christlichso zialen Partei an sich, die sich natürlich auf diese Art einen ausgiebigen Einfluß auf die Lehrer schaft sicherte. Die von den Deutschfreiheitlichen in dieser Beziehung gestellten Abänderungsanträge wurden der Reihe nach niedergestimmt. » » Nun wurde der Antrag des Agrarausschus- ' ses, betreffend die A b änderung

16
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1910/05_02_1910/SVB_1910_02_05_3_object_2550153.png
Seite 3 von 10
Datum: 05.02.1910
Umfang: 10
dann auch, daß es unwahr sei, daß er oder seine Partei eine Erhöhung der Londesumlagen aus 105 Per- zent beantragt oder gewünscht habe. Kein Mensch habe eine solche Erhöhung beantragt. Ihm sei d s nicht einmal im Traume eingesallen. (Diese Un wahrheit steht auch im „Reimmichl' in seiner letzten Nummer. Der Abgeordnete Gratz soll sie letzthin in einer Plauderstube in Gnadenwald den Leuten vorgesagt haben. D. Red.) Die Gesellschaft der Steuerfreuude. Nach Dr. Wackernell ergriff Schrasfl daS Wort, um die Erhöhung

also nicht so drückend sür den Weinbau sein. In Jstrien besteht dieselbe, die Weinbauern sind auch nicht zugrunde gegangen. Wenn wir bei der Erhöhung der Umlage aus Bier auf das höchste gegangen sind, so müssen wir die Regierung an klagen und verantwortlich machen, die uns ge- zwungen hat, die Bierauslage auf vier Kronen zu erhöhen. (Michel, wo bleibt die Schneid?) Zum Schluß befürwortet der Redner die Einführung der Kreiseinteilung. Der Abg. Don Gen tili erklärt im Namen feinee Partei, für die Erhöhung zu stimmen

sich nur einen Arbeitsmenschen vor, ob er nach stundenlanger Arbeit nicht das Bedürfnis hat nach einem Glas Bier oder Wein. Dr. ChristomannoS macht der christlich.fozialen Partei den Vorwurf deS LebenSmittelswuchers und den Vorwurf, daß ihr mit einer Wahlrechtsreform nie ernst war. Alles sei Spiegelsechterei, die besonders Geistliche nicht betreiben sollten. Eine aufregende Szene. Nun ersuchte Abgeordneter u. Wackernell um das Wort zur tatsächlichen Berichtigung. Da es ihm der Landeshauptmann, der Schluß der De batte

18