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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 03.06.1911
Umfang: 12
des Volkes be hinderten. Seht da einmal genau zu, Wähler, frischt euer Erinnerungsvermögen ans, bildet euch ein Ur teil nach dem alten Spruch: An ihren Fruchten sollt ihr sie erkennen! Wo sind die Früchte, welche die Christlichsozialen verhießen? Die Partei versprach, alle Stände zu retten, voran den kleinen Mann, den Beamten und nicht zuletzt auch den Arbeiter. Die christliche So zialpolitik war ein weiter Mantel. Alle Interessen schienen dort gut geborgen. Bei dem kleinsten Einkommen, hieß es vor vier

dieser Partei. Sie erklAte, die zwei jährige D i e n st z e i t anzustreben, und damit diese Erleichterung der Blutstener nnverkümmert wirke, versprachen sie, gegen jede Erhöhung des Rekrutenkontingents zu stimmen. Eine ordentliche Ausbesserung der M n n n s ch a s t s l ö h n e, beü'ere Verköstigung der Soldaten, da mit jede Unterstützung durch die Angehörigen über flüssig werde, begehrten die Christlichsozialen oben drein. ' Was ist von dieser Fülle von Versprechungen zur Tat geworden? Gar

und auf freie Einfuhr von Ge treide und ausreichende Einfuhr von Fleisch, durch die nicht nur den Städtern, sondern auch den Bauern billiges Korn, billiges Mehl und billige Futtermittel hätten beschafft werden können. Nicht die Interessen der Konsum enten und Klein- bauern waren für die christlichsoziale Partei maßgebend, JhrL Haltung war den Interessen des volksfremden großkapitalistischen und adeligen Großgrundbesitzes angepaßt: Das war der christlichsoziale Kampf für eine aus kömmliche Existenz

der Ofsiziersgehalte dnrch- zusetzen. Die Mannschaftslöhnnng aber ist noch immer die alte niedrige. Die christlichsoziale Partei hat der Regierung 6000 Mann mehr Re kruten bewilligt, sie hat für die anläßlich dev Annexionskrisis von der Armeeverwaltung ver - pulverten Millionen g e st i m m t, sie har in den Delegationen 312 Millionen Kronen für neue Kriegsschiffe bewilligt: Das ist dev christlichsoziale Kampf gegen den Militarismus. Die notwendigen Bah n e n für Tirol hat' die christlichsoziale Partei

nicht durchzusetzen ge> trachtet, ja sie Hai durch die Bewilligung der Rü- stungskredite Sorge getragen, daß dem Staat kein Geld mehr bleibt für volkswirtschaftliche Notwen digkeiten: das ist christlichsoziale Vertretung der Interessen unseres Landes. So haben sich die Christlichsozialen bei der Arbeit benommen. Diese schändliche, volksfeindliche Politik will die christlichsoziale Partei in: nächsten Parla- ment fortsehen. Reichsratswahler! Besinnt euch Wohl! Könnt ihr für eine Partei stimmen, die mit dem Makel

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Unterinntaler Bote
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Seite 1 von 20
Datum: 03.06.1911
Umfang: 20
, in den Bemerkungen zu meiner Berichtigung in der nächsten oder zweitnächsten Nummer berichtigen zu wollen, wie folgt: Es ist unwahr, daß ich im Jahre 1907 meinen Anschluß an die Christlichsozialen schon mehrere Tage vor der am 31. Mai 1907 vollzogenen Vereinigung der ehemaligen Konservativen aus Salzburg, Oberösterreich und Steiermark mit der christlichsozialen Partei erklärt habe, ob wohl ich damals nicht wissen konnte, ob nichtetwa ein konser vativer Klub zustande komme. Wahr ist hingegen, daß ich sowohl

am 24. Mai, wo die Christlichsozialen die bereits formell angesuchte Aufnahme der Konservativen in ihre Partei zum Beschlüsse erhoben, als auch noch am 31. Mai, wo die feierliche Vereinigung und erste gemeinsame Sitzung der Christlich sozialen und Konservativen im Wiener Rathause stattfand, gegenüber Dr. Lueger und der Parteileitung in Wien die Er klärung abgab, daß ich für meine Person, nachdem kein selbständiger konservativer Klub zustande gekommen sei, gleichfalls M Beitritte bereit

der Konservativen mit den Christlichsozialen als vollzogene Tatsache bekannt wurde, wiederholt mündlich und schriftlich — aller dings bis zum 3. Juni vergeblich — um eine Weisung der konservativen Partei leitung für mein Verhalten ersuchte; wahr ist ferner, daß nach einer diesen Sachver halt klarstellenden Konferenz mit den kon servativen Parteiführern am 11. Oktober 1907 die „Neuen Tiroler Stimmen" vom 12. Oktober, Nr. 235, Folgendes er klärte: „Wir hatten gestern mit Herrn Abgeordneten Professor Dr. Mayr

eine längere Besprechung und Auseinander setzung, in welcher die Geschichte seines Eintrittes in die christlichsoziale Vereini gung erörtert wurde. Auf Grund der selben haben wir die Ueberzeugung ge wonnen, daß der Herr Abgeordnete mit am 3. Juni brieflich erfolgter Zustimmung eines Mitgliedes der konservativen Partei leitung seinen Eintritt vollzog. Die ihm wegen dieses Eintrittes gemachten Vor würfe erweisen sich sonach als gegenstands los, was wir mit Genugtuung konsta tieren .... die Angelegenheit

eine Entschei dung zu geben. Es ist unwahr, daß ich zur gleichen Zeit, als ich den Konservativen das Ver sprechen abgab, einem konservativen Klub beizutreten, auch dem Abg. Schrasfl eine Erklärung unterzeichnet habe, worin ich mich zum Eintritte in die christlichsoziale Partei verpflichtete. Wahristvielmehr, daßman von christlich sozialer Seite weder in Tirol noch in Wien irgendwer eine Erklärung von mir verlangte und daß ich eine solche auch nicht unterzeichnet habe. In vorzüglicher Hochachtung: ergebener

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 03.06.1911
Umfang: 16
. — Zuschriften ohne Ihr chrift werden nicht angenommen Handschriften nicht zurückgestellt — Telephon der Redaktion: Imst, Ruf-Nr. 8 ' M 22 Jinst, Samstag, den 3. Juni 1911 24 . Jahrgang. Politische Rundschau. Flugblatt der katholisch-konservativen Partei. Von der katholisch-konservativen Partei wurde dieser Tage ein Flugblatt herausgegeben, in welchem die christlichsoziale Schmähschrift wider- legtund die konservativen Kandidaten empfohlen wer den. Das Flugblatt hat die Aufschrift: „Katholische Ti roler

sind, versprochen haben, wenn er im Sinne der Partei leitung stimme. Aufhebung einer revolutionären Vereini gung. Die „Franks. Ztg." meldet: Die Verhaftung einer Anzahl italienischer Bergleute in Cortfeld im Rheinland erregte hier nicht geringes Auf sehen. Die Verhafteten gehören einer geheimen revolutionären Verbindung an, die den Namen In der christlichen Reichspartei must sich der Abgeordnete dem Kommando von zwei, drei Führern willenlos unterwerfen. Aus Wien wird gemeldet: In einer Wählerversammlung

der Christlichsozialen sagte Dr. Heilin ge r: „Warum habe ich solche Kämpfe in der Josefstadt zu be stehen ? Weil ich nicht zu allem Ja und Amen sage. Ich kann es nicht billigen, daß einzelne Abgeordnete alle Rechte für sich despotisch in Anspruch nehmen und sich als eine Art Vizekaiser gerieren. Von den 96 Abgeordneten der christlich- sozialen Partei hatten nur zwei oder drei etwas zu reden, alle anderen mußten sich unterwerfen. Für einen selb ständigen Mann, der ein eigenes Urteil besitzt, ist eine solche Stellung

keine angenehme. Ich hatte dabei eigentlich noch eine Aiwnahmsstellung Ich habe keinen Revers unterschrieben, wonach ich mich den Wünschen der Parteileitung auf alle Fälle fügen mußte und mich noch außerdem ehrenwörtlich verpflichten sollte, das Mandat zurückzulegen, wenn ich in Widerspruch mit der Partei geraten sollte. Ich halte solche Reverse für volksschädlich und in konstitutionell. Ich habe einen solchen Revers bei der letzen Reichsratswahl nicht unter Lueger unter schrieben, noch weniger

ist, sich unter den gegenwärtigen Umständen in Portugal als Anhänger einer monarchistischen Restauration zu bekennen, hätten die Behörden, bei denen jede Kandidatur vorher angemeldet werden muß, derlei Mitglieder der ropaliftischen „Umsturzpartei" als Kandidaten gar nicht zugelassen. Vorher hat die provisorische Regierung schon durch die tatsächliche Unterdrückung der Preß- und Versammlungsfreiheit dafür gesorgt, daß die monarchistische Partei sich nicht rühren konnte, und die vielen angeblich royalistischen Verschwörungen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 03.06.1911
Umfang: 12
Loh n st e i n (Jude und Direktor der Länderbank! Anmerkung der Re daktion der „N. T. St.") mit dem verstorbenen Bürgermeister Strobach und dein Dr. Geßmann brachte zwar dem Parteifvnds ungemessene Beträge, verpflichtete aber die Partei oft zu Gefälligkeiten, die auf Kosten der Gemeinde Wien gingen." Hiezu bemerken die „N. T. St.": „Die christlichsoziale Partei bekommt vom jüdischen Direktor der Län derbank für den Parteisonds ungemessene Beträge, und die Partei leistet dafür Gefälligkeiten

. Und welchen Zweck hat der christlichsvziale Parteifonds? Er ist da, die Grundsätze des Antisemitismus zu verbreiten, antisemitische Zeitungen zu unterstützen, antisemitische Wahlen zu fördern und zu wenig an tisemitische Parteien, z. B. die katholisch-konserva tive, niederzuringen. Und zu all diesen judenseind- lichen und volkssreuudlichen Dingen gibt der jü dische Direktor der Länderbank ungemessene Be träge und die Partei leistet dafür Gefälligkeiten!" In der Wählerversammlung beim „Marsoner" zeigte Genosse

Holzhammer die Lächerlichkeit des deutschnationalen Wahlaufrufs und der Suskeschen Redereien auf. Er verwies auf die opfer heischenden Wahrechtskämpfe der österreichischen Sozialdemokratie, erhärtete die Tatsache, daß vor dem Bestände des gleichen Stimmrechts in Oester reich keine bürgerliche Partei sich der Arbeiter er innerte. Jetzt, wo auch der Arme durch seinen Stimmzettel eine politische Macht repräsentiere, versuche man die Arbeiter durch eine ebenso dunime wie gemeine Verleumdung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 03.06.1911
Umfang: 12
, wollen sie in: neuen Parlamente wieder zu arbeiten beginnen. Wer deutschfrei beit l i ch w ä h l t, stimmt für die ausgesprochene Kapitalistenpartei, stimmt für neue Steuern, für eine weitere Erhöhung der Militär- l a st e n. Keine Stimme dieser Partei heißt, sich vor kommendem Nebel bewahren. Sozialdemokratisch wählen müßt ihr, Wähler, wenn ihr wollt, daß es einnml besser werde. Das Volk kann seine Interessen, alle notwendigen wirtschaftlichen und sozialen Refor men nur im Kampfe gegen d i e Regie

- r u n g, im Kampfe gegen die herrsch en den Klassen durchsetzen. Diesen Kampf führt nur die sozialdemokratische Partei. Schwierige Fragen harren in: nächsten Parla mente der Erledigung. Der Staat braucht Geld, um die von den Deutschfreiheitlichen und Christlichsozia len bewilligten Rüstungskredite zu bedecken. Um mehr als 200 Millionen will der Staat seine Ein künfte erhöhen. Deutschfreiheitliche und Christlich soziale sind nur für neue Konsumsteuern zu haben. Der Tabak wird von der Regierung ab 1. Juli

Bertsch, Sta tionsmeister in Freienfeld. Wahlkreis 17 (Landgemeinden der Gerichtsbezirke Bruneck, Täufers, Enneberg, Buchenstein, Wels berg) : Adolf Berger, Kanzleidiener in Franzens feste. Wahlkreis 18 (Landgemeinden der Gerichtsbezirke Lienz, Windisch-Matrei, Sillian): Josef Zocher, Rechnungsführer in Lienz. Selbstverständlich iwenkte die Staatsbahnverwal- tung den Herren Kohlenbaronen diesen Bettel! — Ein anderes Beispiel: In Gebirgs-Neudorf hatte eine Partei einen Wagen Sand und einen Wagen Kalk

stehen, der nicht sofort ausgeladen werden konnte. Die Partei mußte für die zwei Wagen 166 K an Wagenpönale zahlen. Genosse Scheibein beimach weiter die Lohnregulierung, speziell im Direktionsbezirk Innsbruck, in welchem die meisten Arbeiter durchfielen und nichts bekamen. Die Löhne bei der Staatsbahndirektion Innsbruck sind durchgehends niedrig und ungeregelt. Die Quar tiergelder bei den Staatsbahnen bedürfen einer dringenden Regelung, weil durch die hohen Woh- nungspreise kein Auslangen

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 20
Datum: 03.06.1911
Umfang: 20
Seite 2. Nr. 66/67. eine Partei nur, wenn sie fachmännisch gebildete Leute hat, die nicht, man verzeihe das Wort, einen Gallimathias zusammenreden und sich wie militärische Fachmänner gebärden, ohne es zu sein. Für einen wirklichen Militär war das Gerede des Herrn Gufler über diese Frage einfach lächerlich. Wie stimmt das übrigens zu den Worten des konservativen Kandidaten: „Der Staat braucht große Mittel für sich und für die Ansprüche, die von allen Seiten gestellt werden.' — Gilt

. Das würde einen Bombeneffekt erzielen. Noch einmal das Reichsprogramm! In der gleichen Nummer der „N. T. St.', in der der er wähnte Bericht steht, lesen wir zu unserem nicht geringen Erstaunen: „Eine Partei braucht sich eben nicht konfessionell zu nennen und kann der Kirche Schirm und Hort ein; das Zentrum in Deutschland und obdach- und brotlos in der Welt stand? — Trotz dieser Erwägung erwiderte sie ruhig und bestimmt: „Es tut mir leid, wenn ich Ihnen durch das Be harren auf meinem Entschlüsse undankbar erscheine

? Konnte er, auf dessen Großmut und Gerechtigkeits liebe sie rechnete, ihr nicht mit verzeihlich« mensch licher Schwäche noch immer zürnen, daß sie einst Samstag, 3. Juni 1911. die alte konservative Partei inOester reich beweisen das'. Warum verargt denn dann die konservative Partei Tirols der christlich sozialen Partei, daß sie es bloß ablehnt, imReichs- programm das zu nennen und zu erwähnen, was sie auszuführen trachtet? „Aufs Programm kommt's eben an', sagen die „N. T. St.'. Ja, aufs Programm

kommt's an. Die Tiroler christlichsoziale Partei spricht ihr Pro gramm im Lande -Programm deutlich aus und die Zugehörigkeit zur ReichZpartei hindert sie nicht, darnach in der Reichspolitik vorzugehen, ebenso wenig wie die anderen Landesparteien, die dasselbe anstreben. Wenn die Konservativen einmal das festhalten würden, daß deshalb kein Doppelprogramm vorliegt, weil man in dem einen das nicht gerade nennt, was im anderen auch wörtlich enthalten ist, dann wäre der Streiipunkt beseitigt

. Aber die „N. T. St.' behelsen sich in einer Weise, die allerdings jede Friedensmöglichkeit aus schließt: Sie werfen der christlichsozialen Partei Tirols vor, daß sie überhaupt kein Programm habe. Sie schreiben: „Wenn die Christlichsozialen ein Programm haben (und zwar nicht bloß zum Schein, wie etwa das vielgenannte christlichsoziale Tiroler Pro gramm). dann sind wir mehr als zufrieden'. Ferners: „Unter dem Prinzip der religiösen Freiheit versteht eben das Zentrum Freiheit sür die Reli gion und Kirche, unsere

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 8
Datum: 03.06.1911
Umfang: 8
: ohne Zustellung K 8.— mit Zustellung L 7--S mit Post . . . K 9.— SLnzjährig: ohne Zustellung N 12.- mit Zustellung L 14« tnit Post. . . K 18.— Einzelne Nummern 10 Helle«. Reklamationen sind portofrei. Die Christlichsozialen als Antisemiten. ii. Ein anderer Protektor und Geldgeber der anti semitischen Partei war der jüdische Sektionschef und Lytiqe Bankgouverneur Sieghart. Diese Tatsache bat unter anderem der christlichsoziale Abgeordnete Ernst Schneider bestätigt, indem er am 16. No vember 1910

auf einer Wählerversammlung im 15 Bezirk zu Wien ausführte: „Man ist in unserer Partei in letzter Zeit auf einmal auf ein Klubstatut verfallen. In diesem Klubstatut heißt es im § 3 - Gott sei Dank ist es abgelehnt worden —: Die wirt schaftlichen Fragen bleiben den einzelnen Abgeordneten rur Vertretung überlassen. Im § 7 aber heißt es, die Majorität bestimmt, ob jemand im Landtage über irgend etwas reden darf. (Rufe: „Maulsperre!") Fügt er sich nicht, so hat er das Mandat niederzu fegen

. Ich bin aber doch von den Fünshausern gewählt worden und nicht von diesen Herren". (Da sieht man, was die große Partei und der große Klub wert sind. Sie legen dem Abgeordneten die Maulsperre an und verhindern ihn, für seinenBezirk zur rechten Zeit das Wort zu ergreifen. Diese Worte des christlich sozialen Abgeordneten Schneider mögen sich unsere Tiroler Christlichsozialen gut merken. Anmerkung der Redaktion.) Abgeordneter Schneider fuhr dann fort: „Merkwürdigerweise hat man sich darüber nicht, wohl aber dagegen, aufgehalten

. Derselbe hatte keine Hochschulbildung und hörte auf den Namen Sonnenschein. Wie sich diese Ge schichte weiter entwickelt hat, das wird ihnen Freund Äeinett er erzählen. Nur soviel möchte ich noch sagen: Ein christlicher Beamter, wenn er alle Studien hat und sein Lebtag im Staatsdienste zugebracht hat, bringt es selten so weit. Sieghart war vor 15 Jahren noch ein jüdischer Journalist, und jetzt ist er Gouver neur!" (So kommen die Juden vorwärts, in den Zeiten, wo die antisemitische Reichs- und Riesen partei den maßgebenden Einfluß

, und zwar war sein Taufpate ein gewisser kaiserlicher Rat Zier Hut, der auch noch nicht zu lange getauft war. Und dann hat man auch noch andere Mittel und Wege gefunden, um die Sache vorläufig zur Muhe zu bringen, und jetzt, meine Herren, bin ich aber still. Es haben sich nämlich noch verschie dene interessante Sachen zugetragen, welche ich zu er zählen mir Vorbehalte. (Rufe: Heraus damit!) Abgeordneter Schneider: Der Chef der anti semitischen Partei Dr. Teßmann hat seine Hand dabei im Spiele gehabt! Trotz mehrfacher

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 03.06.1911
Umfang: 10
. In der Entwicklung seines Programmes wolle er kurz, klar und bündig sein. Nicht lange reden in den Ver sammlungen, dafür aber im Parlamente fest ar beiten. (Beifall.) Der Herr Graf legte nun das religiöse Programm dar. Ihm gelten in Wien die selben kirchenpolitischen Leitsätze, wie hier im Lande. (Beifallssturm) Die Freiheit der Aktion wolle er sich wahren und sich nicht im vorhinein an eine Partei fesseln, er werde aber jede nützliche An regung, woher sie immer komme, annehmen und unterstützen. In nationaler

in die Parole der katholisch-konservativen Partei: „Für Gott, Kaiser und Vaterland', Sollten ihm die Wähler das Ver trauen schenken, werde er für die Interessen der Gemeinden und jedes einzelnen stets ein geneigtes Ohr haben, mit den Wählern in engster Fühlung bleiben und auch gern nach Brixen kommen, um die Wünsche der Brixner Wähler zu vernehmen. Lang anhaltender lauter Beifall lohnte die Ausführungen des Herrn Grafen. Nun ersuchte der Vorsitzende, sich zum Worte zu melden. De? erste, der sich meldete

Partei ein möglichst freundliches Verhältnis anzu- streben. Professor Hilber erklärte sich aä 1 nicht befriedigt, aä 2 freue eS ihn, im Grafen Hartig wenigstens einen Bundesgenossen zu finden. Nun erhielt das Wort Msgr. Waitz. Gras Hartig sei den Christlich-Sozialen in ritterlicher Weise entgegengekommen und habe Parteigezänke vermieden. Möge es in der ganzen Versammlung so folgen, damit sie keinen Stachel des gesteigerten Unfriedens hinterläßt. Der Wahlbezirk sei ein schwieriger. Die 13 Gemeinden

., um daS Vaterland zu retten. Nun folgte Herr Redakteur Burg er, der gleichfalls seine Befriedigung aussprach, daß man sich hier in sachlicher Weise mit den Herren der andern Partei über die Gegensätze und über die wichtigen, die Oeffentlichkeit berührenden Ange- legenheiten überhaupt aussprechen könne. Die liberale Versammlung in Bozen habe einen üblen Eindruck gemacht, weil man sich dort um die be deutendsten wirtschaftlichen Fragen scheu herum drückte. So tue er nicht. Er wolle, weil schon die Steuerfrage

hat die konservative Partei gleichfalls aus grundsätzlichen Beweggründen ihre Kandidaten aufgestellt. Die christlich soziale Partei hat die pro grammatische Verschiedenheit beider Parteien betont, indem sie sich weigerte, die katholischen Grundsätze des Landesprogramms im Reichsprogramm anzu- erkennen. Wir haben Kandidaten aufgestellt, weil die Verhältnisse im Parlament einer Aufbesserung bedürfen. Der Parteienstandpunkt überwuchert heut» zutage im Parlament alles. Zuerst die Partei, heißt

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 13 von 48
Datum: 03.06.1911
Umfang: 48
Samstag jbeu 3. Juni 1911. Fnnsbrncker Nachrichten / Nr. 127. -Seite 13. Schöne, sonnige Wohnung 672 im ersten Stock, auf August an ruhige, stabile Partei zu vermieten. Speckbach erstraße 28. Ost Schöne Hochparterrewohnung ist Völserstraße 5, bestehend aus 3 großen, son¬ nigen Zimmern, Badezimmer, Spiers, Balkon, Waschküche, Keller und Tkchbodenanteil, Parket¬ ten, Gas, elektr. Licht, auf August zu vermieten. Näheres bei Leopold Kohlegger

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, zu vergeben. Zu besichtigen täg¬ lich in der Richard Wagnerstraße 7. Näheres Viaduktstraße 17, dritten Stock rechts. 11449 Ein Zimmer und Küche ist .sofort an kinderlose Partei zu vermieten. Näheres in der Exped. unter Nr. 11450. Z Schöne Wohnungen 11409 mit je 2 Zimmern und großer, lichter Küche, 2., 3. und 4. Stock, auf August zu vermieten. Museumstraße 35, Gasthof „Grüner Baum".. Ein mit Zirbelholz 11410 sehr schön eingerichtetes, sonniges

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 03.06.1911
Umfang: 16
, aber auch Konservative in starkem Kon tingent. Herr Vorsteher von Jnzing führte den Vorsitz der Versammlung, die von halb 9 Uhr abends bis etwas nach 12 Uhr dauerte. Herr Dr. Stern entwickelte vor dem gespannt auf horchenden Publikum sein Programm in wirt schaftlicher, politischer und religiöser Beziehung in vornehm objektiver Weise, obwohl die Leistungen und Unterlassungen des gewesenen Reichsrates be leuchtend, jedoch ohne Polemik gegen die christlich soziale Partei. Allgemeiner großer Beifall lohnte

ihm. Nun begann von Seite des Redakteurs Ongania vom „A. T. A." ein fast einstündiges Reinwaschen des Abgeordnetenhauses, der Re gierung und am meisten der christlichsozialen Partei auch von solchen Angriffen, die nicht gemacht wurden; zugleich sammelte die Rede alte und neue Anwürfe gegen die Konservativen, eine Re kapitulation des „Anzeigers" der letzten Wochen. Die Christlichsozialen spendeten natürlich Beifall, aber um so spontaner und begeisterter, vielfach stürmisch laut wurde den markanten Entgeg

könnten wir gut brauchen, der ist der richtige!" Die so schön verlaufene Versammlung hat klar gezeigt, daß es auch hier, wie in Außer fern, mit dem Vertrauen zur christlichsozialen Partei nicht so weit her ist, wie man in ihren j Zeitungen vielfach zu lesen bekommt. * Seefeld, 28. Mai. Heute Vormittag 10 Uhr stellte sich im Saale des Hotels „Post" der katho- - lisch-konservative Kandidat, Advokat Dr. Stern, den Wählern vor. Bei der Versammlung führten j Pfarrer P. Alberich Pixner und der Herr

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 03.06.1911
Umfang: 16
Nr. 127 ist es ein« Lüge, Äaß die Christlichsoziaten je dem „Eisernen. Ringe' angehört Habens noch je ange> Hövens werden, denn die christlichsoziale Partei Hai immer treu zur deutschen Gemeinbürgschast ge halten.' Wir werde» dem Gedächtnis des Herrn Professor Habels Wohl nachhelfen müssen. Wohl k>aben -die Christlichsozialen als Partei nie dem «eisernen Ninge' angehört, aber wird es Herrn Habel etwa ableugnen wollen, daß Herr Dr. Eben» hoch im «eisernen Ringe' war, derselbe Dr. Eben« hoch

, der damals ein Werlführer des slawisch-kle rikalen Ringes war — und heute ein Wortführer der christlichsozialen Partei ist. Auch Dr. v. Fuchs und Baron Moi-sey gehört in die Gattung Dr. Ebenhochs und viele andere. Und die christlichsozi ale „Gemeinbürgschast' verdient näher beleuchtet zu werden: Haben nicht die Christlichsozialen! in den Badeni-Tagcn die deutsche Obstruktion, die die Lebensintevessen des österreichischen Deutsch tums vertrat, in Wort und Schrift bekämpft? Die sogenannte christlichsoziale

Gemeinbürgschaft hat immer nur solange gehalten, als keine große deut sche Frage auf der Tagesordnung stand (siehe der Koliökc-Axmann). Obwohl Herrn Habel das olles bekannt sein muß. wagt es der Herr .noch an die «Freunde der Wahrheit' zu appellieren! Der Mann gehört eben auch zur Partei des „Vaters der Lüge'! Wählerversammlltltg. Eine derart stürmisch verlaufene Versamm, lung, wie die gestern im großen Bürgersaal war, wird m Bozen kaum je stattgefunden haben. Die Aussprache über die parteipolitischen

, sprichwörtlich geworde ne Gastfreundschaft ins hellste Licht setzte und das sich unter. Anteilnahme der Bevölkerung, die der Prinz ebenfalls speisen ließ', zu einem' großartigen Wolksfeste gestaltete. »Vozae; Zeitung' (Südtir??er Tagblatt). Leidenschaft preisgegeben werden muhten. Trotz des stürmischen Verlaufes endete die Versamm lung mit dem erwünschten Erfolge der deutsch- freiheitlichen Partei, mit der offiziellen Aufstell ung des Kandidaten für das Reichsratsmandat Bozen—Meran. - s - Die Versammlung

nahm folgendem Verlauf: Der Obmann d'es Deutschen Volksvereins für Südtirol, Herr Dr. Schlesinger eröffnete die Versammlung mit einer Begrünung der Erschie- -nenen, stellte den Wahlwerber um das Bozen-Me- raner Reichsratsmandat,» Herirn >Emiil K r a ft, Kaufmann in Meran, vor und eirtwiäelte in en gen Umrissen das deutschnationale Programm. Die deutschnationale Partei kämpft für Deutsch tum, Freiheit und wirschahtliche Wohlfahrt. Herr Emil Kraft — von den .Deutschfreiheitlichen stürmisch begrüßt

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 20
Datum: 03.06.1911
Umfang: 20
, den 3. Juni jYN XXIV. Aahrg. Nchkiige zur Mhlcriechmiiililllz in Die „Neuen Tiroler Stimmen' berichten über die Versammlung in Brixen und nennen sie .bezüg lich des Ernstes der Erörterung und der Bedeutung der behandelten Materie eine der bedeutsamsten der ganzen Wahlbewegung'. Die christlichsoziale Partei habe .eine Reihe ihrer vorzüglichsten Redner ins Treffen geschickt'. — „Der konservative Kandidat und die konservativen Redakteure seien der geistigen Elite der christlichsozialen Partei

ein solches Urteil bekommen hat, wollen wir nicht erörtern. Die „geistige Elite der christlichsozialen Partei' hat ihrerseits wenigstens den Erfolg gehabt, daß die „N. T. St.' gezwungen waren, in der ange gebenen Weise über die Versammlung zu berichten. Die betreffenden Herren sind nicht immer in solcher Weise in den „N. T. St.' behandelt worden. Den christlichsozialen Rednern war es darum zu tun, einer Wählerversammlung in Brixen einen Verlauf zu sichern, den beide katholische Parteien wünschen mußten

, und das haben sie vollauf erreicht. „M a n mußte vorsichtig sein', schreibt der Redakteur der ,N. T. St.' selbst. Die Christlich sozialen haben zwar niHt die Absicht gehabt, .einen Skandal her vorzurufen', wenn die konservativen Redner die christlichsoziale Partei angreifen, wie die „N. T. St.' sehr unrichtig schreiben? aber mit aller Entschieden heit dagegen aufzutreten, beabsichtigten sie. Herr Gufler hätte Gelegenheit gehabt, mit der Elite der christlichsozialen Partei zu rivalisieren in Vor nehmheit des Austreteiis

„zum Glauben vorstellen'. — Es war auch nicht taktvoll, die Auf stellung des christlichsozialen Kandidaten „als Brixener Kirchturmspolitik' auszulegen. — Es war auch nicht taktvoll — und das haben auch Konservative emp funden — die Nuntiusaffäre des Doktor Geßmann hereinzuzerren. Und es war wiederum nicht taktvoll, mit Pauschalverdächtigungen gegen die christlichsoziale Partei loszugehen, wie man sie in den sozialdemo- tratischen Zeitungen finden kann. Herr Gufler führte an. daß die Christlichsozialen

die Landesumlagen aus 63 Prozent erhöht hätten. Es wäre einigermaßen vornehmer und richtiger und wahrer gewesen, wenn er das mit der Bemerkung ergänzt hätte, daß den diesbezüglichen Antrag im Landtag Herr Dr. v. Grabmayr eingebracht hat, und daß der Autrag auch von den Vertretern der konservativen Partei, Herren Dr. v. Wackernell und Prälat Zacher, unterschrieben war. Noch einseitiger und noch mehr «politisch gefärbt' war die Be merkung über den christlichsozialen Antrag Miklas wegen der Steuererhöhung

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