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Lienzer Zeitung
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Seite 30 von 32
Datum: 05.03.1910
Umfang: 32
.' Die Mutter seufzte. „Mutter!' „Ich rann dir nichts geben, Otto. Du weißt selbst, wie knapp es zu Hause hergeht. Wie wir jeden Groschen ansehen und wie der ansehen, ehe wir ihn laufen lassen. Wie wir . . . Ach, Otto, du weißt nicht, was ich zu leiden habe . . „Ja doch!' wehrte der Knabe unwirsch ab. Die Frau zuckte zusammen. „Wenn dein rechter Vater noch lebte — er könnte nicht besser für dich sorgen, als dein Stiefvater es tut. Aber der Verdienst ist nur gering. Ich dachte, deines Vaters Bruder

es und raschelte und rann: da waren Käfer und Schmetterlinge, langsame Weg schnecken und stinke Eidechsen. „Das tummelt sich und hascht sich, das spielt und hat keine Sorgen. Ein Tag ist wie der andere — wer doch einmal so alles von sich abwälzen könnte', dachte die Mutter. Aber in demselben Augenblick schon riß der Sohn sie wieder aus ihren Gedanken und Träumen heraus in die rauhe Wirklichkeit. „Was wird nun?' „Otto? Wir haben kein Geld. Du weißt, wie sauer mir das Laufen wird, und doch mache ich die zwei

Meilen zu Fuß. Ich habe kein Geld zum Fahren, und wenn ich es hätte, ich würde es zurücklegen für dich. Weil du schwächlich bist, solltest du nicht zum Bauern. Nur meinen Bitten hast du es zu verdanken, daß .. „Hättest du's lieber nicht getan?' „Otto!' „Ich bekomme also nichts?' Statt einer Antwort grisf die Frau in ihre Tasche, holte ein Leinenbeutelchen hervor und reichte es ihrem Jungen „Was? Fünfunddreißig Pfennig? Das ist lächerlich! Was soll ich mit fünfunddreißig Pfennig?' „Komm mit', sagte

die Frau gequält. „Komm mit und suche zu Hause in Kisten und Kasten, in jedem Winkel... Komm mit, sage ich, und was du mehr findest, soll dein sein. — Der Rektor lobt, die Lehrer loben dich: du bist steißig, klug, aber du bist auch eigensinnig, widerspenstig.' „Also mehr willst du mir nicht geben?' „Ich kann nicht — ich Hab' nichts ' „Ist das dein letztes Wort?' ..Ja!' „Dann will ich umkehren.' Er reichte ihr die Hand und sagte leichthin „Adieu'. „Adieu, Otto. Gott behüte . . Er stand schon nicht mehr

sich. Was war passiert? Ihr Herz schlug schuel. und angstvoll. Weshalb konnte er wiederkommen? Jetzt verlangsamte er seine Schritte. Ruhig kam er näher- „Was ist?' fragte die Mutter, noch ehe er sie erreicht hatte. „Was ist denn? Sprich doch!' „Mutter, es war unrecht.' „Junge!' Wie ein Jubelruf klang es, und doch stürzten Tränen aus der Mutter Augen. „Setz dich, Otto.' „Nein, Mutter, im Sitzen kann man nichts sagen. Wenn alles unruhig im Menschen ist, dann soll man nicht von ihm verlangen, sich hinzusetzen. Dann muß

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 10
Datum: 05.03.1910
Umfang: 10
, und Bürgermeister Dr. Otto V .Guggenberg zu Ehren bürgern ernannt. In Bezug auf den städtischen Voranschlag darf die abtretende Gemeindevorstehung das Verdienst für sich in Anspruch nehmen, denselben von Jahr zu Jahr früher und für das Jahr 1910 zum ersten Male zur richtigen Zeit, bereits am 10. Dezember 1909, der Beratung vorgelegt zu haben. Noch im Jahre 1904 wurde der Voranschlag für das vor hergegangene (!) Jahr am 29. März des nach folgenden Jahres (!!) beraten -- — Trotzdem man damals, unter konservativer

berechtigter Wünsche der Stadt irgendwie beitragen zu können. Und nun drängt es mich, die neugewählte Stadtgemeindevorstehung, und zwar den hochver ehrten Herrn Bürgermeister Dr. Otto v. Guggen berg und die Herren Gemeinderäte Wiesthaler, Stremitzer, Goldiner, Schwaighofen Klug und Mayr, auf das herzlichste zu beglück wünschen, fest überzeugt, daß sie das Vertrauen, welches ihnen der Bürgerausschuß entgegengebracht hat, auch vollauf zu rechtfertigen wissen werden. Und die beste Gewähr hiefür glaube

, insbesondere als Landtagsabgeordneter, als Arzt und zuletzt auch als Präsident des Tiroler Landeskulturrates, hat Herr Bürgermeister Dr. Otto v. Guggenberg es nie unterlassen, sich uut rastlosem Eifer den Geschäften der Stadt zu widmen, und ist es ihm vermöge seiner vorzüg« lichen Schaffenskraft in der kurzen Zeit, die ihm zur Verfügung stand, auch gelungen, entt äußerst segensreiche und ersprießliche Tätigkeit zu entwickeln. Aus dem Rechenschaftsberichte, den der Herr Bürgermeister zu erstatten die Güte

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