.' „Nun ja,' nickte sie gleichmütig, „man ändert eben seine Mei nung über einen Menschen, wenn man im Begriff ist, mit ihm in verwandtschaftliche Beziehungen zu treten, und als ihr Mann, ganz starr vor Staunen, kein Wort erwiderte, setzte sie hinzu: „Ich halte es nämlich für das beste, lieber Mann, wenn wir unserm Otto jetzt endlich die Einwilligung zu seiner Heirat mit der Else Ritter geben; dann brauchen wir den Sohn nicht ein ganzes Jahr lang zu entbehren, du kannst die dir vom Arzt verordnete Kur in Wiesbaden
geschwollen sein wird, unsern Otto jetzt als Schwiegersohn akzeptiert, nachdem wir uns solange ablehnend verhalten haben? Es würde natürlich in der ganzen Stadt heißen: Die alten Wellings, die Geizdrachen, wollen sich ihren Anteil an dem Golde sichern, und auch der künftige Krösus würde diese Absicht sofort erkenn-n.' „Nun, du darfst dieselbe eben nicht zutage treten lassen, son dern mußt mit Nachdruck hervorheben, daß die in der Sandgrube gemachte Entdeckung uns völlig kühl gelassen, daß hingegen
die Trennung von Otto unsern Sinn geändert habe. Wir können den Jungen jetzt nicht'entbehren, zumal dein sich immer mehr verschlimmerndes Gichtleiden dich hindert, genügend im Geschäft die Oberaufsicht zu führen.' „Merkwürdig, daß du das erst jetzt herausfindest,' brummte ihr Mann, während die Gattin, ohne diesen Einwurf zu beachten, mit großer Bestimmtheit im Ton fortfuhr: „Dies alles wirst du Vater Ritter sagen und ihm außerdem versichern, daß ich immer große Stücke auf seine hübsche, fleißige Tochter