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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 09.01.1866
Umfang: 6
und Flotte zusammen gegen das Vorjahr eine Ersparung von . . . 544,591 (Fortsetzung folgt.) Feuilleton <5 Der Netter. Original-Novelle v»n F. S. Hahn. (Fortsetzung.) Was Wissenschaft und die innigste Ergebenheit zu thun vermochten, that Otto für den Grafen Wakstein, auch fühlte der Kranke sich m Madeira unbeschreiblich wohl und hegte schon die Hoffnung, wieder zu ge nesen, aber was Otto längst gefürchtet, geschah, der i Gras starb und der junge Arzt geleitete die trauernde ' Tochter zu ihren Verwandten

nach Rom. Ihre Gou vernante, eine alte Kammerfrau und des Grafen Kam merdiener reisten mit, aber dennoch gewann Otto zu weilen einen Augenblick, wo er der Gräfin ein Wort sagen konnte, das die Gouvernante nicht hörte, oder wo er im Stande war, ihr einen kleinen Dienst zu leisten. In solchen Momenten fühlte er sich für alle Aufopferungen belohnt, welche er für ihren Vater ge habt hatte, während achtzehn schöner und qualvoller Monate. Als aber die Trennungsstunde schlug, erwachte Otto aus seinem Traume

, hatte sie freiwillig so kalt an den Mann geschrieben, von dem sie wußte, daß er tausendmal für sie in den Tod gegangen sein würde. „Und warum handelte sie so?' fragte er sich, weil sie in dem Glauben erzogen war, daß es lächerlich sein würde, wenn eine junge, schöne, reiche Gräfin einem bürgerlichen Arzte die Hand gäbe, und doch war er ein schöner Mann und ihr cm Wissen und .innerm Werthe hundertfach überlegen. Italien hatte für Otto allen Reiz verloren, doch wollte er in seiner tiefsten Verstimmung

er nicht, daß jetzt das sonst so lebendige Oertchen dadurch, daß es nicht mit in das Eisenbahn netz gezogen worden war, schon an Verkehr verloren hatte. Auf dem Strome war es auch still, er sah keine größeren Schisse mehr; weil die Güter bis Schönbach auf der Eisenbahn gehen konnten, wurden sie von da per Achse weiter transportirt und die Dampfschifffahrt zwischen Markheim und den größeren Nachbarstädten hatte aufgehört. Die Hitze war drückend, graue Wetterwolken lagerten sich über der Stadt, Otto eilte, um noch vor Aus bruch

des Gewitters des Oheims Haus zn erreichen. Der alte Herr empfing ihn mit großer Herzlichkeit, aber nicht ohne Wehmuth, ihm war indeß die Schwe ster, Otto die Mutter gestorben, der alte Mann schien dem jungen sehr gealtert: dem Neffen sagte der Oheim: „Du siehst krank aus, Otto, Du mußt Dich hier er holen, ehe Du meine Praxis übernimmst.' „Thätigkeit wird meine beste Erholung sein!' ent- gegnete Otto. Nach dem Mittagsmahle, welches unter Donner und Blitzen, aber ziemlich schweigsam eingenommen ward, nahm

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 04.01.1866
Umfang: 4
saß am SWhyaW Goldhaar, zwischen der Hqusfrau und seiner, ^exet? tet«i> der zwölffährigeli Constanze. Der HaiSherr utid der jüiiZn^ Bruder dÄ mütMell Mädchens, so wie'der WW BucHhÄ^r Mt^eD. Hausfteundin nahmen ebeujallS. Theil, an dem^Maihle, welches msj, Hülfe Constanzens besonders lockend, war. . DaS poetische Geschöpf hatte Wein mtd Wasser in ^zier lichen Trügen von Wis' war mÄÄM a^ytdÄt. und rte Speisen' em^aK aber vortrefflich berettet, genair w:e Otto sie liebte. „Heber's Jahr

werden wir Sie wiedersehen^ lieber junger Freund,' sckgte jetzt dtt Hqüsher^ „also' skoßin w?k än, auf siMMersUS!» ^ ^ ^ . „Uebel'S Jahr sehuz^ wir Ws Hie müßten. dkM. Wch Wien K^ep/.V verletzte Otto^ .schabe es Hecke mit dem Oheim besprochen^ morgen reise ich ab AW'ftMe statt kri WürKÄa ein Jayr in Wiek,' dann ein Jahr MHeHin uM.nM ttDi^ i zM' JMen^KlW^M wiehy, ,m ck',.w ejjj»,.iAÄe Constanze,' so ist es ein Doctorhut, den ich vor Jhnen ziehe.'- ! EonswtM'SM^'Ki»M! sie schluchzenv den Pavtlllon uno floh m oen Garten

. Otto w ollte i hr nk'cheiKÜ^ a lte m die Frau vom^ zHause.bclt ihn,' züriictzubleiKen^ fix ging'der.ToDer^ nÄch' und Otto sah^ tme beide'.siö^.ul den dünkleren Parthieen des ziemliH gÄßÄ, AsHmackvoll ange- ilegtenGt^ens.verloren. ^ ^ ,Aeit jdem. SyWuge in.de? Main, A Cypstanze. micht Mehr dieselbe,' bemMe der Hat« MMto, ist. emWM.über. M Jahre getporden^ zupeil^n. isiM sie wahrhaft glüK^liA aus« zu ander« .Zxiten weint sie, ohne zu sagen warum, ja sie, voa Natur. 'die Offenheit selbst und ganz ftei

.^von .Launen b.e- ihauptet nicht zu wissen^ sie. weine, »snd mit zStreM apszutreten, widerstreitet meiner Nähr.' „Wer könnte denn gegen solch ein herrliches Ge? schöpf, gegen solch ein Kind Gottes hqrt sein,' er widerte Otto, „sprechen Sie mit meinem O.Heim, Herr - Goldhaar, oder besser noch, lasse,:, Sie die Mütter mit ihm reden; Constanzens seltsames HZesen ist rein körperlich, hat mit ihrem unvergleichlichen Gemüthe nichts, zu thun.' ..,zJch sehe schon, das Mädchen ist Ihr Verzug,' lachte der Kaufmann

an, und sah sehr, bleich aus! ,MiistanHche6, tvas thun Sie hier?' rief.'i^. da stieß sie einen Schrei aus und lief blitzschnell davon?' ' Der Eintritt ^der,. Iran . Goldhaar. , nebst - Tochter unterhrach das Gespräch über die Letztere^ Sie war jetzt. Maßt und der Abend gin^ angenehm hin, wie. so ,,manch« and«e, den Otto im Kreise dies« Fa milie Ageorächt hatte,, die ihm mit lieheyyller Ver ehrung ergeben war und welche er ebenfalls herzlich liebte. AlS^iNt Mitt«nacht Otto Abschied nehmew wollte; sagte

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Bozner Zeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 02.01.1866
Umfang: 8
, sich in der Gegend umschauend, unter einem Lindenbaume, dessen blühende Zweige Dust und Schatten zugleich verbreiteten. „Unsere Wege trennen sich jetzt, mein Otto,' sagte der Aeltere, und in seinen geistreichen Augen schim merten zwei feuchte Perlen, „wir wollen den Abschied kurz machen. Dn gehst einen noch nie gesehenen Oheim zu besuchen, ich kehre zu meinen Eltern h:im. Du, Glücklicher, kannst nach Deinen Ferien nach Würzburg zurückgehen und noch zwei goldne Stu dentenjahre verleben, ich dagegen

!' „Das verspreche ich > Dir feierlich!' „Gut, mein Otto, und wenn Du mich brauchst, dann rufe Mich, ich werde da sein!' Er schüttelte nochmals dem Freunde die Hand und > wandte sich mit schnellen Schritten der Pappelallee zu, welche nach der nächsten Eisenbahnstation führte, von welcher aus Justus Wallberger noch zwei Stunden zu fahren hatte, ehe er seine Heimath erreichte. Otto Franke sah dem Davoneilenden wehmüthig nach, als er ihn aus dem Gesichte verloren hatte, schritt auch er vorwärts, aber langsam

, ihn zu besuchen, daß er dieser Aufforderung gern Folge leistete. Sein Oheim hatte dem Neffen, welcher ebenfalls Medicin studirte, den Vorschlag ge macht, ihm, wenn er sich tüchtig zeige, nach glücklich bestandenem Examen seine Stelle in Markheim ab zutreten, er solle kommen, sich den Ort zu besehen. In seine Gedanken vertieft schntt Otto mechanisch weiter, der Weg war eben und schattig, sein Reise gepäck war vorausgesandt, dem Oheim war er zu allen Zeiten willkommen, vielleicht fand er ihn auch gar

nach der Woh nung des Doctor Lindner. „Dort, am Main, das große weiße Haus mit den grünen Jalynsien ist es,' erwiderte höflich der Mann, „Sie können nicht fehlen, schon die Inschrift ober dem Hause macht es leicht kenntlich ' „Eine Inschrift?', fragte Otto unwillkürlich. „Ich kann sie mir niemals merken,' entgegnete lachend der Mann, „aber mein Bub' hier kennt sie bis auf den letzten Buchstabens „Dasein ist Pflicht und wär's ein Augenblick!' sagte der Sohn des höflichen Mannes. Otto dankte und schritt

weiter, erfreut über den Göthe'fchen Spruch, der auch der Lieblingsspruch seines Freundes Justus war. Ohne daran zu denken, daß er eben nichts Neues damit sagte, rief er halb laut aus: „Der alte Herr hat doch noch bis an sein Ende etwas Kräftiges gesagt.' Am Mainufer spielten Kinder, einige ließen kleine Schiffchen schwimmen, er betrachtete sie und ging weiter, da ertönte hinter ihm ein gellender Schrei, rasch wandte sich Otto um. „Clärchen ist in das Wasser gefallen !' schrieen die Kinder; ein größeres

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 09.01.1866
Umfang: 6
men berechtigt sind, für sich verwenden, fallen die Lei stungen des Staates an die passive» Länder schwer in das Gewicht. (Fortsetzung folgt.) Feuilleton Z Der Netter. Original-Novelle voll F. E. Hahn. (Fortsetzung.) Als Otto tiefbetrübt vom Kirchhofe kam, trat ihm sein Freund Justus Wallberger entgegen. Er war gerade noch zur rechten Zeit gekommen, seine Rose auf den Sarg des Entschlummerten zu werfen. „In den Zeitungen sah ich, daß Dein vortrefflicher Oheim gestorben ist,' sagte Justus

, „ich habe ihn vor zwei Jahren besucht, wie Du weißt, und sogleich ge liebt. Ich habe eben vier Wochen freie Zeit, die sol len Dir gehören, alter Freund!' Otto antwortete mit einem festen Händedruck, erst nach einer langen Pause sprach er: „Es ist schön sür mich, daß Du gekommen bist, schön von Dir, daß Du jetzt, erscheinst, wo ich ein so trübseliger Gesellschafter sein werde.' „Dasein ist Pflicht, und wär's ein Augenblick!' antwortete Justus. Obgleich der würdige Greis fehlte, dessen täglich von den Freunden gedacht

wurde, verlebten Beide doch manche schöne Stunde. Sie machten lange Fuß wanderungen in der romantischen Gegend uno zuweilen lachte Otto herzlich, denn Justus besaß nebenZ tiefem Gefühl einen unverwüstlichen' Humor. Er war jetz einer der gesuchtesten Rechtsconsulenten in seiner Vater stadt und liebte seinen Beruf, seine glänzende Redner gabe machte ihn zn einer höchst interessanten Persön lichkeit bei den Verhandlungen des Schwurgerichtes uno zuweilen erzählte er Otto viel Merkwürdiges

:., - „Und ein so denkender, gelehrter Arzt wie Du, hat nie den Gnfall gehabt, sich selbst eme Reise zn verordnen? ^ „Schaffe mir einen Vertreter und ich reise sofort!' „Gut! 'Ich habe eben einen Vetter bei mir, der .noch, einen gan; neuen Doctorhut trW, er kann Dich .vertreten, insoweit als es ihm möglich. Er hat in schwierigen Fällen mich in der Nähe? gefährliche Kranke hastDu jetzt nicht, also fort mitDir, und kehre gesund und fröhlich heim.' Otto hatte schon bedeutende Reisen gemacht, aber Norddeutschland kannte

Alles im besten Stande, führte eine gute Küche und war ohne Koketterie von jener harmlose» Her zensgüte, welche edlere Männer an Frauen so entzückt. Stundenlang faß Otto in dem behaglichen, warmen Fremdenzimmer, Zeitungen lesend oder mit dem lusti gen Knaben des Hausherren spielend. Eines Tages war die Mittagstafel reicher als ge wöhnlich, viele Fremde speisten da, meistens Kaufleute, welche durchreisten, um die große Breslauer Wollmesse zu besuche». Otto gegenüber saßen zwei junge Männer

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 6
Datum: 21.10.1867
Umfang: 6
war, saßen in den folgenden 343 Jahren (911—12541 Männer aus den sächsischen, fränkischen und hohen- staufischen Häusern, und ein Welse auf dem Throne. Der erste war ein Franke: Konrad I. (911—913», dann folgten in 105 Jahren S Sachsen: Heinrich I. (919-936), Otto I. (93«—973), Otto II. (973 bis 933), Otto III. (933—1002) und Heinrich II. der Heilige (1002—10241. auf diese kamen in 101 Jahren 4 Franken: Konrad II. (1024—10391, Heinrich III. (1039—1056). Heinrich IV. (1056—1106) und Heinrich

und Friedrich II. der Welse Otto IV. (1203—1215). . ^ Das deutsche Reich, das unter Konrad I. ein Wahl, reich geworden war, stieg unter den sächsischen Königen zu hohem Ruhme, unterjochte an der deutschen Nord ostgränze einige Wendenstämme (unter Heinrich I.). schlug die Ungarn (unter Otto I.) bei Merseburg und am Oberlech, erwarb das Königreich Italien und be hauptete (unter Otto II.) gegen Frankreich das Her- zogthum Lothringen. Große Männer gaben dem deutschen Kaiserthrone die Häuser von Franken

unter den vorletzten Kaisern beider Häuser: Heinrich IV. und Friedrich II. Gegen jene empörten sich die Sachsen (1073—1075), der Gegenkönig Rudolph von Schwaben (1077—1080) und seine eigenen Söhne Conrad (1093 bis 1095) und Heinrich V. <.1105—110k); gegen diesen standen die Gegenkonige Otto IV. (1215—1213), Heinrich RaSpe (1246—1247) und Wilhelm von Holland (1247—1250). Diese Spaltungen im Reiche erzeugten auch Spaltungen in der Kirche; denn von den 9 Päpsten zu Lebzeiten Lothars II. hatte jeder Papst

. lediger Knecht zu Rögeln, wegen Verbrechens der öffentlichen Gewaltthätigkeit. — Am 24. gegen Simon 34 Jahre alt, lediger Viehtreiber von Wald, Bezirk Mit- tersill, wegen Verbrechens des Betruges; ferner gegen Josef K., 21 Jahre alt, lediger Bauernsohn von Moos, Gemeinde Angath, ebenfalls wegen Verbrechens des Betruges, Vertheidiger Dr. Walther. Schießstandsnachrichten. Hall. Am 27. und 23. d. MtS. geben auf hiesigem k. k. Hauptschießstande die Herren Dr. Otto Stolz, Franz Kohlegger und Franz

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 11.01.1866
Umfang: 4
von F. E. Hahn. (Fortsetzung.) Als die Tafel aufgehoben war, ging Otto, ganz gegen seine Gewohnheit, ohne seine Tasse Kaffee zu trinken, in sein Zimmer. Lange saß er da, in Träume versenkt. Die Bilder seiner schöneren Vergangenheit zogen an seiner Seele vorüber, er sah sich, bestrahlt vom goldenen Sonnenlicht, in dem anmuthigen Gar ten, in der befreundeten Familie, er erinnerte sich d-s Tages, wo er Constanzen gerettet hatte. Wozu gerettet? Daß sie die Gattin eines gemeinen Menschen werden sollte? Konnte

ist ihr Vater, ein verständiger achtbarer Mann, er muß wissen, was er zu thun hat.' Dennoch ging Otto Abends wieder in den Speise salon, setzte sich zu Herrn Lukas und fragte ihn nach Herrn Willing aus. „Hm, lieber Herr Doctor,' entgegnete der Gefragte, „ich will nichts gegen einm Mann gesagt haben, der seit Jahren bei mir logsrt, so oft er durchreist, allein zn Ihnen sage ich, der Mann würde einen sehr wun derlichen Ruf haben, wäre er nicht reich, gäbe er nicht brillante Gesellschaften und besäße

Habe, welche aber nicht in baarem Gelde bestand, sondern in Außen- ständen, in halbfertigen Bauten und Unternehmungen, und will Herr Goldhaar ein reicher Mann werden, und vieler Sorgen ledig, so braucht er Capital. 'Es scheint, daß irgend ein böser Einfluß gegen den Mann geltend gemacht worden ist, denn mir ist nicht unbe kannt geblieben, daß er Capitalien gesucht und nicht erhalten hat. Herr Willing, so glaube ich, wird ihm wohl bedingungsweise hunderttausend Thaler leihen, wenigstens den? ich so.' Otto entgegnete

und schlau, wie alle Geistesschwache, soll schon die selt samsten Drohungen gegen seinen Vater anSgestoßen ! haben, und ihm, so oft er sich mit seiner Braut zeigt, in den Weg treten.' „Abscheulichsagte Otto und verließ das Zimmer. Als der Doctor am andern Morgen erwachte, auS einem wüsten, schwere» Traume, empfand er heftiges Kopfweh, Fieberfrost schüttelte ihn, er war nicht fähig sich aufzurichten, und als der Kellner kam, ihm daS Frühstück zu bringen, ließ er sich Schreibzeug geben, um mühsam

sich ein Recept zu verschreiben, daS er sofort nach der Apotheke sandte. Otto hatte zwar das heranziehende Nervenfieber, wie die Aerzte zu sagen pflegen, durch sein Mittet abgeschnitten, allein er war mehrere Tage außer Stand sein Bett zu verlassen, und erst nach achtzehn -Tagen war er sähig, sich zur Reise nach Danzig. zn rüsten. An sorgfältiger Pflege hatte es ihm nicht ge fehlt, zwischen ihm und seinen Wirthsleuten hatte sich ein ftenndschaftliches Verhältniß festgestellte Bevor Otto feinen freundlichen

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 18.01.1866
Umfang: 6
- 'lenten,den Herren Geschworenen, als Dr. Otto Franke, praktischen Arzt aus Markheim vorstelle. Er wird meine Rechtlichkeit und Glaubwürdigkeit bezeugen. Doch nicht von mir habe ich zu reden, sondern von einer schuldlos Angeklagten. Das Mädchen, ja das Kind deutet schon an, was es als Jungfrau, als Frau sein wird. Hier in dieser großen Handelsstadt, wo Jeder sich nur um sich selbst bekümmert, kannte man die, seit wenig Jahren hier lebende Familie Gold- haar, nur dem Namen nach. Ich aber kann behaup ten

des Herrn Otto Franke, der ein tüchti ger Schwimmer und Mann von Geistesgegenwart ist. wären beide Mädchen verloren, und Constanze Gold haars Aufopferung unnütz gewesen.' „Ein solche? Kind,' suhr Otto mit Begeisterung fort, „sollte als Brandstifterin herabgesunken sein? Und wozu ? Wes halb? Die in den Bodenkammern befindlichen Vor räthe waren der Versicherungssumme fast gleich, es hätte aber mehr verbrennen können als die feine Wolle und das edle Rauchwerk, welches meist aus Herme lin bestand

. Es war dies ja schon vom königlichen Hoskürschner in Berlin bestellt, sollte in den nächste» Tygen abgesandt werden, endlich hat Herr Goldhaar durchaus keinen Mangel an baarem Gelde zu jener Zeit gehabt, als das Feuer entstand, denn sechs Tage vorher hielt ich brieflich bei ihm um die Hand seiner Tochter an, und fragte bei dieser Gelegenheit, ob er mein Capitalvermögen, achtzig Tausend Gulden, in sein Geschäft nehmen wolle. Hier ist das Wochen blatt aus Markheim, hier 'mein Schreiben an Herrn Goldhaar.' Otto

reichte beide Blätter dem Präses hin, welcher sie mit einer leichten Verbeugung gegen Doctor Franke annahm. „Ich werde gl-ich zu Ende sein,' begann Otto aufs Neue, und diesmal mit noch sicherer Stimme, denn vorher hatte er in Bezug auf das Datum seiner Wer bung um Constanze, sich eine kleine Abweichung von der Wahrheit erlaubt. „Fräulein Goldhaar ist auf dem Söller gesehen worden, sie hat es geleugnet, man bat ihren Leuchter gefunden , sie hat nicht begreifen können, wie er auf den Vern des dritten

der Präsident, daß der Knabe vorläufig in leichte Hast komme, bis seine Strafe bestimmt sei, welche mir „auf Buße für Fahr lässigkeit' lauten könne. Fräulein Goldhaar ist frei und unschuldig, seiner Ueberzeugung nach, und „un schuldig!' ertönte es aus dem Munde eines jeden Geschwornen. Otto hatte sich, schon als der Blichbindergesell ein trat, zu Constanze gewandt, er trug sie, die noch im»

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 12.01.1866
Umfang: 4
, und wenn nun mit Hilfe des neuen Anlehens das Deficit definitiv beglichen wird, so geschieht dies eben durch die Liqui dirung solcher Vorschuß- und Depotgeschäfte. Ich be halte mir vor, Eu. Majestät über die Finaloperation seinerzeit ehrfurchtsvollsten Bericht zu erstatten. (Fortsetzung folgt.) Feuilleton Z Der Reiter. Original-Novell- von F. E. Hahn. (Fortsetzung.) Otto Franke hatte den abgehenden Zug gewählt, um schnell nach Danzig zu kommen. Es war ein Güterzng, und obgleich ihm jeder andere lieber ge wesen wäre

aus eine Thür. „Melden Sie den Doctor Franke.' „Gehen Sie nur, Herr Doctor, Herr und Frau Goldhaar sind im Zimmer.' Otto klopfte, aus den bekannten Ruf des alten Freundes trat er ein. Herr Goldhaar, aufgerichtet, aber sehr blaß und bedeutend ergraut, trat Otto entgegen, und schüttelte ihm, als er ihn erkannte, herzlich die Hand. Der Sohn des Hauses, Leo, war vom Knabe« zum schönen Jüngling gereift, auch er erkannte den Freund sogleich und drückte sehie Freuhe üher daS Wiedersehen aus. Frau Goldhaar stand

von ihrem Sorgenstuhle auf und fiel, hysterisch schluchzend, Otto um den Hals. „Und wo ist Constanze?' fragte Otto und sah sich im Zimmer um. Frau Goldhaar stieß einen herzzerreißenden Schrei aus, und verließ das Gemach , ihr Sohn folgte ihr. Goldhaar faßte Otto bei der Hand, zog ihn neben sich nieder und sagte init zitternder Stimme: „Con stanze ist im Gefängniß.' „Im Gefängniß? Constanze? Hör' ich recht?' „Sie sollen Alles ersahren,' stieß Herr Goldhaar heraus, und fuhr mit nervöser Hast fort, „es brannte vor drei

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 4
Datum: 12.08.1864
Umfang: 4
im Friedensschluß gezwungen, auch in seinen Landen christliche Missionäre zuzulassen. Zu dem mußte der Dänenkönig die Oberhoheit des deutschen Rei ches anerkennen und dem Kaiser Tribut zahlen. Gorm's Sodn und Nachfolger (936), Harald Blauzahn, ertrug diese Abhängigkeit, bis er sich durch die Eroberung Nor wegens stark genug glaubte, sie abzuschütteln. In Deutschland hatte nach Heinrichs 1. Tode Otto der Große den Thron bestiegen, mußte denselben aber gegen die eigenen Brüder Thankmar und Heinrich, mit denen

Ansiedlerund er rich tete (oder erneuerte) den Schutzwall Hegg-.dor, daS Danewerk gegen Deutschland. Aber bald erreichte ihn die Rache. Otto der Große hatte sich auf dem Throne befestigt, seine Gegner besiegt oder ver söhnt nnd rückte nun mit großer Heereömacht nach Norden. Harald hatte große Streitkräfte gesammelt und noch normännische Hilfe erhalten, aber er vermochte nicht.dem deutschen Heere Widerstand zu leisten. Otto trieb die Schlag auf Schlag be siegten Dänen vor sich her und drang weit

über die deutsche Mark hinaus in Jütland bis an den Lymfjord vor. Dort an der Westküste, einige Stunden von Hvlsubroe, trat Kaiser Otto unter dem wallenden Reichsbanner, umgeben von seinen jubelnden Schaaren an den erhöhten Küst,nrand und schleuderte unter Trompeten- und Hörnerklang seinen Speer in die Nord» see, zum Zeichen der deutschen Herrschaft über dieses Meer, welches noch heute das deutsche Meer genannt wird, ohne eS in Wahrheit zu sein. Die Stelle dlS Lymfjord aber, wo sol ches geschehen, heißt

noch jetzt der Ottensund. Harald Blauzahn mußte Dänemark vom deutschen Kaiser als Lehen nehmen unv sich sammt seinem Sohne Sueno tau« fen lassen, wobei der Kaiser Pathenstelle vertrat. Die Mark Schleswig -wurde wieder hergestellt und Otto gründete drei Bisthümer zu Schleswig. Riepen unv ArhuuS, die dem Erz« biSthum Hamburg untergeordnet wurden. (Reform.) Gemeinnütziges für Volkswirthschaft. Ein Mittel gegen die Viehseuche. Die s. k. Statthalterei der Küstenländer hat einen im „(?or- riere 6el!s wsrcde ^nkons

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 31.07.1867
Umfang: 8
, warenMasern, welche am Montag (22. d. Mts j zum Ausbruch kamen, nachdem sich bereits einige Tage vorher ein Unwohlsein eingestellt hatte. Die Masern nahmen sonst chren regelmäßigen Verlauf, waren aber vom Fieber begleitet, und in der Nacht rum 26 stellten sich Athembeklemmungen und eine solche Abnahme der Krätte ein , daß der hohe Kranke nm den Sterbsakramenten versehen werden mußte. König Otto starb ohne leibliche Nachkommenschaft. (König Otto

war am 1 Zuni 1815 zu Salzburg geboren. Er war der zweite Sohn des Königs Ludwig I. von Baiern^ der sich während ves ganzen griechischen FreiheitS- kampfeS als ein wahrer Philhellene bekundet hatte. Auch Prinz Otto theilte diese Begeisterung und alS ihm am 13 Februar 1832 der neu begründete Königsthron von Griechenland angeboten wurde, nahm er denselben unbedingt an. Von 3500 Mann in Baiern angeworbener Truppen begleitet, begab sich der junge

König nach Griechenland und hielt am 8. Februar 1833 seinen feierlichen Einzug in Nauplia Während seiner Minderjährigkeit stand eine Regentschaft von drei Mitgliedern an der Spitze der Staatsgeschäfte Am 1. Juni 1835 trat König Otto selbstständig die Regierung an , nachdem bereits früher die Residenz nach Athen verlegt worden war. Das Jahr darauf ver¬ mählte er sich mit der Prinzessin Amalie von Oldenburg. König Otto war von den besten

und die Entfernung aller Ausländer aus den Staatsämtern beschwichtigt wurde. Aber damit wurde die Sache nicht besser; der Parteien-Hader, so wie die Jntriguen der fremden Machte dauerten nach wie vor fort König Otto war zu gutmüthig und zu schwach, um in die wirren Verhältnisse Ord¬ nung zu bringen ; dazu bedurfte es einer eiserner Hand. — Nach allerhand kleineren Aufstandsversuchen brach -m 19 Oktober 1862 e ne größere Militar- Jnsurrektton

aus, welche König Otto und seine Gemahlin bestimmt«' > am 24. Oktober Griechenland für immer zu verlassen. Seither lebte der König zu¬ rückgezogen in Bamberg. Schon während seines Aufenthaltes in Griechenland

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Seite 5 von 6
Datum: 15.01.1866
Umfang: 6
erblickt hätten, und ihr Handleuchter lag vor der Kammerthür. Daß Constanze mit meiner Frau oder den beiden Dienst mädchen verwechselt worden sein könne, nimmt das Gericht nicht an, denn alle drei sind bedeutend kleiner und nicht so schlank wie Constanze.' „Wer war so- tückisch, eine Beschuldigung gegen das unschuldige edle Wesen auszusprechen?' sagte Otto leidenschaftlich. „Die Verwaltung der Versicherungsanstalt weigerte Zahlung unter dem Vorgeben, das Feuer müsse an gelegt sein. Mehr

. Da aber gegen mich keine genügenden Beweise auf zubringen sind, hat man mich, damit ich meine Ge schäfte betreiben kann, frei gelassen, doch darf ich nicht aus der Stadt fort, und habe einige tausend Thaler Caution stellen müssen; mein armes unschuldiges Kind sitzt indeß in leidlicher Hast, bis sie vor dem Schwur gericht erscheinen muß.' Otto hatte auf jedes Wort aufmerksam gelauscht. Lange blieb er, den Kopf in die Hand gestützt, so stehen, endlich hob er die Aug?n zu Herrn Goldhaar auf und fragte

erhebt.' „Das soll, das muß geschehen!' sprach Otto mit Nachdruck. „Schon, daß ich, Ihr ausrichtiger Freund, gekommen bin, gerade in der Zeit der Noth, wollen wir als gutes Zeichen betrachten. Kann ich Con stanzen sehen?' „Nein, nicht eher als bis die Sitzungen des Schwur gerichts beginnen, den ersten des künstigen Monats, also in zehn Tagen.' „In dieser Zeit bleibe ich bei Ihnen und Ihrer Frau, ich quartiere mich bei Ihnen ein, erlauben Sie es?' „Mit Freuden nehme ich diese Hülse, diesen Trost

an, mein lieber, lieber Franke!' „Und jetzt, Herr Goldhaar, lassen Sie mich einen Brief schreiben, und dann bin ich nur für Sie da.' „Schön! Hier ist Alles, was Sie brauchen, ich will jetzt zu meiner Frau gehen und dafür sorgen, daß Constanze erfährt, daß Sie bei uns sind.' Am letzten April, den Tag, bevor die Sitzung des Schwurgerichts im Jahre 18— in Danzig beginnen sollte, saßen drei Männer in ernster, eifriger Be rathung im Zimmer der Frau Goldhaar, es war der Herr des Hauses, Otto Franke und JustuS Wall

- berger. Als bairischer Rechtsanwalt konnte er freilich direct nichts sür Constanze thun, aber scharssinnig, wohl wollend, seinem Otto innig ergeben, ertheilte er den besten Rath. Er war, sobald er Otto's Telegramm erhalten hatte, abgereist und seit drei Tagen in Danzig. Stundenlang hatte er sich von jedem Familienmitgliede, von jedem Nachbar die Geschichte des Feuers erzählen lassen, mit dem Buchbindergesellen hatte er gesprochen, und auch mit dem Lehrling, dann hatte er seinen College

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 6
Datum: 21.02.1865
Umfang: 6
, graoirtc» Platten, Ornamcnten-Zeich- nungen u. s. w. zu machen. Vom 2. November lELZ, auf daZ 2. Jahr. Beschr. g. geh. Eduard Schmidt und Friedrich Paget (in das Alleincigenthum des Letztern, und von diesem theilweise an Abraham Ganz übergegangen), auf die Erfindung verbesserter Eisenbahn-Kreuzungen. Vom 3. Sept. l857, auf das 8. Jahr. Btschr. g. geh. Earl Otto Hcyl, aus die Erfindung eines Apparates zur Dar stellung fetter Oclc mittklst Schwefelkohlenstoff. Vom 3. Oktober lLS3, auf das 2. Jahr. Veschr

. g. geh. ^ Caspar Feysar. auf die Erfindung einer eigenthümlichen Prcß- maschine für die Rübenzucker-Fabrikation. Vom 3. -Oktober lLK3, auf das L. Jahr. Beschr. o- geh. Earl Otto Heyl, auf die Erfindung eine» cigenthmiikich«, Ver fahrens zur Wiedergewinnung des zur Extraktion von Oelen. Fetten u. s. w. benutzten Schwefelkohlenstoffes. Vom IS. -Oktober ISK-j, auf da- 2. J.'hr. Veschr. g. geh. Derselbe, auf die Erfindung in der Befreiung des zur Ertraktion von Oelen, Fetten u. f. w. benützten

. D. Z. erl. Joseph Meyer, auf die Erfindung, um mittelst chemischer Prä parate und Apparate alle Arten Ungeziefer zu vertilgen.. Vom !). März 1K6l. ungiltig vom !). März 1SL1. D. Z. erl. Franz Ferdinand August Achard, auf die Erfindung eines elek trischen Apparates zum selbstthätigen und regelmäßigen Speisen der Dampfkessel. Vom II. März ILöl, ungiltig vom II. März 18LI. Durch Zeitabl. erl. Otto Müller, auf die Erfindung einer Hoch- und Niederdruck- Dampfmaschine. Vom lg. März Iblil, ungiltig

Form. Vom 8. August I81S, ungiltig vom g. August l8S3. D. Z. erl. Anton Paul Bar, auf die Erfindung eines aromatischen Geistes, .aromatisches Wasser genannt. Vom 27. April lSZ2, ungiltig vom 27. April lLSl. D., Z. crl. Wien, den 22. Oktober lLSl. Vom k- k. Privilcgien-Archivc. Im Monate Otto l> e r. Ertheil tc Privilegien. Evnrad Vöhringcr, Gold- und Jnwelcnarbcitcr in Wien, auf Ue Eifinduug von cigenthünilichen Fassungen von Schmuckgcgenstandcn von Gold, Silber, Bronze ic, mit Steinen

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 08.10.1869
Umfang: 4
. — Der Herr Landes hauptmann bringt zur Mittheilung des Hauses, daß er in Gemäß heil des §. 8 der Geschäftsordnung jene Abgeordnete, welche zum Landtag noch nie erschienen sind, zum Erscheinen mit dem Bemerken aufgefordert habe, daß im Falle des Ausbleibens dieselben als ausgetre ten bet-achtet werden. Diese Abgeordneten sind sämmtiche N.u- ! gewählten Wälschtirols und der Abgeordnete des adeligen Groß grundbesitzes Otto Freiherr v. Unterrichter. — Unter dem Einlauf b>finden sich ferners zwei Anträge

, welcher die nähern Modali täten einer derartigen Berathung und Verfaflung-ändrung in Vor schlag zu bringen hat." Beide Anlräge komme,« nächstens auf die Tagesordnung. Die Interpellation wurde an den Regierungs- verireter von Otto Hußl und Genvffen gestellt. Mrt Bezugnahme auf die von Dr. Albert Jäger gegen die Vorgänge bei der Wahl eines Landlagsabgeordneten der umerinnthali chm Städte erhobenen Anklagen von vorgekommenen Gesetzwidrigkeiten und Willkürlich- 'k.iten und den vom Hause diesbezüglich gefaßten

und sein tiefes Bedauern auszusprcchen, wenn er da durch Jemanden verletzt habe. (Das ganze Haus nimmt diese Er klärung mrt Beifallsrufen auf.) Was aber seine Behauptungen be züglich der Wahlhandlung in Schwarz anbelangt, so hält er das Ausgesagte buchstäblich aufrecht und fuhrt hierüber die ausführ lichsten oelailtsirtestkn Beweise. Herr Otto Hußl tritt den Ausführungen seines Vorredners entgegen und sucht selbe durch einige staltstrsche Zusammenstellungen uno persönliche Charakrerzeich- nungen zu wwerlegen

des Hauses Unruhe und laute Mißbilligung hervor. Zwei mal verlangte Freiherr v. Giovanelli den Ordnungsruf des Landeshauptmannes gegen den Redner. Dieser erklärt, wie er die Sache auffasse und gemeint, nimmt aber die beleidigenden Aus drücke nicht zurück. Und erst als Monsignor Jäger energisch zu seiner Ehrenrettung die Rücknahme der von Otto Hußl gebrauchten ehrenrührigen Ausdrücke forderte, sah sich der Herr Landeshaupt mann veranlaßt, Herr» Otto Hußl zu bedeuten, daß er stch „un parlamentarischer

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 28.09.1869
Umfang: 6
des Lan- deSanSschnsfeS: die Wahl des Herrn Otto Hußl als gUtig anzuerkennen. Derselbe sei mit einer so großen Majorität gewählt worden, daß trotz der bei der Wahl in Schwaz und Hall angeblich vorgekommenen Unzu kömmlichkeiten, seine Wahl als Abgeordneter für die Städte und Ortschaften des UnterinnthaleS unbedenklich als giltig erkannt werden dürfte. Und um die Anerken nung der Giltigkeit der Wahl des Herrn Hußl handle es sich im konkreten Falle. Der Antrag des Abg. Prof. Dr. Jäger, obgleich

des LandeSauSschusseS: Die Wahl des Otto Hußl als giltig zu erkennen, nicht berühre, wurde zur Abstimmung geschritten und die Wahl des Otto Hußl als giltig erkannt, und mit Majorität be schlossen, den Antrag des Prof. Dr. Jäger nicht als selbstständlg zu behandeln, worauf dann der Antrag selbst angenommen wurde. Den im gestrigen Berichte genannten drei neuge wählten deutschtirolischen Abgeordneten wurde hierauf daSHandgelöbniß abgenommen und dann zum weltern Gegenstände der Tagesordnung, nämlich zur Grup

- penbildung der Landtagsabgeordnelen überge- gangen. Was diese Gruppenbildung anbelangt, so blieb es beim vorjährigen Stande, blos Hr. Dr. BlaaS, Vertreter der Stadt Innsbruck, wurde der ersten Gruppe (Unterinnthal) zugetheilt, welche sonach wie LIS6 dle zweite Gruppe 11 Abgeordnete zählt. Die weiter« zwei neugewählten Abgeordneten Hr. Otto Hußl und Hr. Frühmrsser Lorenz treten an die Stelle der frühern Abgeordnete» Dr. Rautenkranz und Tiefenthaler in die erste und zweite Gruppe

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 04.11.1862
Umfang: 6
bis jetzt den Zweck dieser verdäch tigen Studien. Ich weiß aber, daß unlängst derDe- partementalrath des Meer- und Seealpenbezirks die Einverleibung von Tenda und Briga in Frankreich verlangt hat. Europa sollte den Blick auf diesen Punkt lenken. Die „France' widmet dem König Otto von Grie, chenland einen Nachruf, der insofern bedeutungsvoll ist, als das osficiöse Blatt eingesichr: man habe von König Otto eine konstitutionelle Regierung verlangt, während doch eine solche unmöglich gewesen sei

. Er sollte keine persönliche Regierung führen, und doch war eine rein persönliche die einzige, welche die Ruhe des Landes hätte sichern können. Die Nation, in be kannter Selbstüberschätzung, verlangte nach außen Dinge, die nicht durchzuführen waren. (England.) Die „Times' vom 3V. Okt. hat keinen raisonnirenden Artikel über Griechenland, läßt sich aber ddo. Paris, 29. Okt., schreiben: „Wie ich höre, sind, obwohl in nichtoffizieller Form, der fran zösischen Regierung Eröffnungen gemacht worden: den König Otto

auf dem griechischen Thron zu unter stützen. Dies geschah schon vor dem Eintreffen der letzten entscheidenden Nachrichten aus Griechenland. Welcher Art die verlangte Hilfe war, ob materieller oder bloß moralischer, ist nicht gesagt; aber jedenfalls soll eine bestimmte Antwort erfolgt sein: König Otto habe von Frankreich nichts zu erwarten, weder Unter stützung noch Sympathie. (Italien.) Das italienische Parlament ist auf den tS. November nach Turin einberufen, Graf von Sartiges wird sich wahrscheinlich ohne Verzug

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 18.01.1866
Umfang: 6
mer in ^räubung dasaß, auf seinen Armen anS dem ^>aale. „Für unschuldig erklärt'.' rief er ihrem vor der Thür harrenden Bater zu. Erst im Wagen kam Constanze zu sich, zu Hause, am Herzen der liebe vollen Mutter, erholte sie sich von der Pein der letzten Stunde. Otto war ein zu guter Arzt, um Constanzen noch mehr Aufregungen in den nächsten Tagen zu gestatten, aber als der Vollmond wieder strahlte, wandelte in seinem milden Lichte ein glückseliges verlobtes Paar, Otto und Constanze

«, in sein liebes Haus, in seinen Garten zu rück, seine Gattin begleitete ihn. Seinen Sohn, der jetzt auf Reifen ist, erwartet er bald zurück, um ihn zum Theilhaber seines Geschäftes zu machen. Otto Franke ist jetzt unter dem Namen „unser Doctor' in der ganzen Gegend geliebt und hoch verehrt. Er bleibt in seinem Wirkungskreise, obgleich er sich durch seine wissenschaftlichen Schriften einen Namen gemacht hat und Professor an einer deutschen Universität sein könnte, wenn er wollte. Die Stadt ist ihm nicht mehr

zu klein, seit er neben und für Constanzen lebt, „sie nimmt auch zu an Häusern und Menschen,' spricht er oft, denn sein Freund Justus hat sich auch in Markheim niederge lassen und als er nach Neujahr in die statistischen Tabellen sah, sagte er lachend zu seiner Gattin: „Markheim hat nun gerade achttausend und zwei Einwohner, unsere Zwillinge, Otto und Constanze, fangm das neunte Tausend an. „Er ist mit Leib und Seele Arzt, stets zur rechten Zeit da, und wenn ihn Constanze bedauert, weil er oft

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 03.08.1867
Umfang: 8
Wohlthätigkeitssinn des Verstorbenen hatten ihm alle Herzen gewonnen. — Otto I. wurde bekanntlich durch den Londoner Traktat vom 7. Mai 1832 zum König von Grie chenland erwählt, am 8. August von der griechischen Nationalver sammlung als solcher anerkannt, und bestieg im Alter von 18 Zahren am 25. Jänner 1833 den Thron. Bis 1. Zuni 1835 wurde ihm eine Regentschaft von 3 Mitgliedern beigegeben, von dort übernahm er selbst die Negierung. Am 22. November 1836 erfolgte seine Ver mählung mit Prinzessin Ämalie

von Oldenburg. Seine fast 30jährige Regierung war ungemein dornenvoll. Militärverschwörungen in den Zahren 1844 und 1861 gingen de5 Revolution vom Zahre 1862 vorher, durch welche Otto endlich gestürzt wurde. Am 27. Oktober 1862 nahm Otto von Griechenland Abschied, ohne deswegen förmlich abzudanken, so daß bei seiner kinderlosen Ehe Prinz Adalbert v. Baiern Erbe seiner Ansprüche wäre. Dieser wird jedoch schwerlich Lust haben, dem gegenwärtigen König Georgios I. den Besitz eines so morschen Thrones irgendwie

streitig zu machen. — Otto war der zweite Sohn Ludwigs I. von Baiern. — Das Leichenbegängniß fand am 30. Juli 4 Uhr Nachmittags statt. In Berlin gibt man sich den verschiedensten Auslegungen der französischen Note über NordschleswiH hin, und obwohl von Paris aus diese Note ganz oder theilweise m Abrede gestellt wird, ist ihre Existenz doch gewiß und ihr Sinn nicht zu unterschätzen. In der Hessen-darmstädtischen Kammer ist wieder eine Jesuiten- Hetze in Scene gesetzt worden, und mit aller Hartnäckigkeit

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 8
Datum: 30.10.1862
Umfang: 8
ausgebrochen seien; das Militär besetzte aller- ; orts die Kassen und Gefängnisse; der kinderlose, geduldige ! und nachsichtige König Otto dankte, als am 21. d/M. auch >° Athen revoltirte, zu Gunsten seines Bruders, des baierischen I Prinzen Luitpold ab. Allein der von der provisorischen Re- ; gierung zum Präsidenten eingesetzte Maurokordatos, der seit Jahren englischen Sold annimmt, setzte die Dynastie ab, , und dieß nicht ini Namen des Volkes, sondern im Namen j des Militärs; ein Beweis

, daß der griechische Thron von l einer geschickt geleiteten Militärrevolution umgestürzt worden j ist; so läßt es sich auch erklären, warum König Otto so \ schnell abdanken, und diese Bewegung so rasch und so un- - blutig verlaufen konnte. Das dreißigjährige Königreich ver- \ dankt seine Erhaltung einzig und allein nur der Geduld der i Schutzmächte und der Milde seines Königs, außerdem wäre j es längst als nicht lebensfähig zerfallen und eine Beute j der Türken geworden. Kaum war König Otto nach Griechen- j land

ges von 1832 vernichtet; König Otto wurde am 7. Mai 1832 von den Großmächten auf den Thron erhoben, diese haben aber jenes Dekret unterzeichnet, darum wird es auch jetzt ihre Sache sein, die „griechische Frage" zu lösen. Damit das Land der Anarchie nicht verfalle, werden ohne Zweifel vorderhand eng lische und französische Schiffe im Pyräus erscheinen, was auch bereits geschehen ist, auch ein österreichisches Schiff zum Schutze der österreichischen Unterthanen soll bereits von Triest dorthin

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