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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 22.07.1933
Umfang: 8
ONKEL OTTO Ein fröhlicher Zeitroman von Albert Augustin Urheberrechtsschutz Drei-Quellen-Verlag Königsbruck Sa. 41. „Wo kommst du her, Otto?" „Von drüben! Ich habe mit Dixi gesprochen und auch Frank habe ich gesprochen. Er läßt dich grü ßen!" Peter macht ein finsteres Gesicht. „Du kannst von dem Frank, wie er jetzt ist, den Gruß gern annehmen. Ei,n ganz anderer ist das jetzt, gewandelt hat er sich. Er verurteilt ehrlich, daß man so schroff gegen dich vorgeht. Er leidet selber drum ter

. Er ist am nächsten Tage wieder im „Ochsen" und spricht dort mit Onkel Otto, der durch ihn von den falschen Scheinen erfährt und daß man die Kurgäste einer besonderen Kontrolle unterziehe. Onkel Otto ist sehr nachdenklich geworden. „Also, man nimmt an, daß die falschen Scheine aus Berlin eingeschleppt werden?" „Jawoll, der Rat meents. Wird wohl ooch stim men, was, alter Herr?" „Möglich ist es! Es kommen ja so viel Leute hier her." Am nächsten Morgen kommt Peter Lenz zu Otto. „Otto, du hast mir einmal dein Geld

anzeboten." „Ja, kannst es haben, Peter!" „Ich habe die Kostenrechnungen! gekriegt. Elftau send Mark soll ich zahlen. Ich mag aber nicht zur Stadt gehen, um zu verlangen!, daß mir jetzt die Summe von vierzigtausend Mark ausgezahlt wird-. Willst du mir auf ein paar' Wochen zwölftauseüd Mark geben?" „Jederzeit!" „Schönen Dank, Otto. Vielleicht zahlst du sie gleiche auf der Post ein. Rudi schreibt eins Zahlkarte aus. Es geht an den verfluchten Rechtsverdiener in Ber lin." „Ist gut, Peter. Ich gehe nachher

sowieso in bie Stadt und da nehme ich sie gleich mit." „Schönen Dank, Otto!" Nach> einer halben Stunde, früh, um 11 Uhr, geht Onkel Otto zur Post. Er seufzt auf und denkt daran, daß heute nun die Verlobung gefeiert wird. Rudi ist eingeladen worden, er selber auch und Peter da zu. Rudi will gehen. Er hats Dixi versprochen. Aber es wird ihm bitter schwer. Onkel Otto kommt zur Post. Er gibt die Scheine hin und wartet auf die Quittung. Der Beamte mustert die Scheine und zuckt zusammen. Nächtliches Lied

mit den Scheinen in das Nebenzimmer und erscheint dann mit einem fremden Herrn. „Bitte kommen Sie doch einen Augenblick herein!" bittet der Beamte höflich. Verwundert folgt ihm Otto. In dem Dienstzimmer des Postdirektors zeigt der Mann eine Marke. „Kriminalpolizei! Sie wollten eben die 11 446 Mark einzahlen?" „Die Scheine sind falsch, mein Herr! Ich! muß Ihren Namen feststellen." „Die Scheine' sind falsch?" Onkel Otto glaubt nicht recht gehört zu haben. „Sie find wohl nicht recht bei Trost?" „Sie find falsch

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Wörgler Nachrichten
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Seite 4 von 6
Datum: 22.07.1933
Umfang: 6
OfoniaAvSifeitC ONKEL OTTO Ein fröhlicher Zeitroman von Albert Augustin Urheberrechtsschutz Drei-Queilen-Verlag Königsbruck Sa. 40. „Wo kommst du hier, Otto?" „Von drüben! Ich- habe mit Dixi gesprochen und auch Frank habe ich gesprochen. Er läßt dich grü ßen!" Peter macht ein finsteres Gesicht. „Du kannst von dem Frank, wie er jetzt ist, den Gruß gern annehmen. Ei,n ganz anderer ist das jetzt, gewandelt hat er sich. Er verurteilt ehrlich, daß man so schroff gegen dich vorgeht. Er leidet selber

herum. Er ist am nächsten Tage wieder im „Ochsen" und spricht dort mit Onkel Otto, der durch ihn von den falschen Sheinen erfährt und daß man die Kurgäste <iner besonderen, Kontrolle unterziehe. Onkel Otto ist sehr nachdenklich geworden. „Also, man nimmt an, daß die falschen Scheine aus Berlin eingefchleppt werden?" „Jawoll, der Rat meents. Wird wohl ooch stim men, was, alter Herr?" „Möglich ist es! Es kommen ja so viel Leute hier her." Am nächsten Morgen kommt Peter Lenz zu Otto. „Otto, du hast

mir einmal dein Geld angeboten." „Ja, kannst es haben, Peter!" „Ich habe die Kostenrechnungen! gekriegt. Elftau send Mark soll ich zahlen. Ich mag aber nicht zur Stadt gehen, um zu verlangen, daß mir jetzt die Summe von vierzigtausend Mark ausgezahlt wird. Willst du mir auf ein paar Wochen zwölftaNseind Mark gebm?" „Jederzeit!" „Schönen Dank, Otto. Vielleicht zahlst du sie gleich auf der Post ein. Rudi schreibt eine Zahlkarte aus. Es geht an den verfluchten Rechtsverdiener in Ber lin." „Ist gut, Peter. Ich gehe

nachher sowieso in die Stadt und da nehme ich, sie gleich mit." „Schönen Dank, Otto!" Nach einer halben Stunde, früh- um 11 Uhr, geht Onkel Otto zur Post. Er seufzt auf und denkt daran, daß heute nun die Verlobung gefeiert wird. Rudi ist eingeladen worden, -er selber auch und- Peter da zu. Rudi w-ll gehen. Er hats Dixi versprochen. Aber es wird ihm bitter schwer. Onkel Otto kommt zur Post. Er gibt die Scheine hin und wartet auf die Quittung. Der Beamte mustert die Scheine und zuckt zusammen

euch nicht allein. Er geht mit den Scheinen in das Nebenzimmer und erscheint dann mit einem fremden Herrn. „Bitte kommen Sie doch einen Augenblick herein!" bittet der Beamte höfliche Verwundert folgt ihm Otto. In dem Dienstzimmer des Postdirektors zeigt der Mann eine Marke. „Kriminalpolizei! Sie wollten eben die 11 446 Mark einzahlen?" „Die Scheine sind falsch, mein Herr! Ich- muß Ihren Namen feststellew" „Die Scheine sind falsch?" Onkel Otto glaubt nicht recht gehört zu haben. „Sie find wohl nicht recht

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 07.01.1933
Umfang: 8
Samstag / 7. Jänner 1933 Seite 5 ONKEL OTTO Emu fröhlicher Zeitroman von Albert Augustin Urbeberrechtsschutz Drei-Quellen-Verlag Köni’jjs'br'uck Sa. 5. ,„hoffentlich. gefällt dirs wieder in deiner Hennatstadt, Onkel!" „Ich denks doch Nichtchen! Eigentlich bin ich ja der Großonkel und du meine Großnichte." „Sage nur ruhig Nichte, lieber Onkel. So sehr viel Unterschied ist ja nicht zwischen Vater und dir!" „Zehn; Jahre wohl. Dich Vater ist 55 und ich 65. Du mußt wissen, deines Vaters Bruder

... das will er nicht einsehen? Warum?" „Ach, er sagt: ich will meine Ruhe haben. Pulkenau tvar nnmer eine freundliche Landstadt und solle bleiben. Es gäbe tausendmal schönere Orte, die zuni Bad geeignet »värm, man soll aus einem Kätzchen keinen Löwen machen!" Onkel Otto blickt irachdenklich lächelnd vor sich hin. „So, das sagt er?" „Ja, und er handelt auch darnach. Vor seinen: Haus ist doch ein großer Nußbaum, der sollte weg, weil er den ganzen Mmkt einengt, man hat ihm zugeredrt, daß er feisten „Blauen Ochsen" - schon

und wenn bisweilen einer sagte, es Kitzbühsler Nachrichtett eine. . . eine gewisse Poesie hat er schon." „Ncht rvahr?" „Und, wenn ich ganz ehrlich bin . . . wenn er belaubt ist, dann verdeckt er ja den „Blauen Ochsen", der wie erst Landgafthof aussieht." Onkel Otto sieht sie fremwlich, beinahe zärtlich an. Das hübsche Mädel gefällt chm gut. „Nicht rvahr, Dixi? Wie geht es denn meinem Schwager Peter?" „Dias weiß ch nicht!" entgegnet Dir: verlegen. „Weißt du. . . Onkel, Vater verkehrt nicht mit ihm. Sie grü ßen

der un begrenzten Möglichkeiten?" Onkel Otto lacht für sch. „Ach Kind, dort drüben sind heute die Möglichkeiten auch so begrenzt wie hier. Das Geschäftemacher: ist schwer, wenn man als ehrlicher Ge schäftsmann handelt." „Darum hast du drüben wohl auch dein Geld ver loren?" „Ja!" spricht Onkel Otto beinahe fröhlich und zwinkert ihr munter zu. „So ists! Ich hatte spekuliert, alles auf eine Karte gesetzt, und eines schönen Tages war alles futsch." „Das muß dir bitter leid gewesen sein, Onkel?" Onkel Otto wiegt

den Kopf nachdenklich. „Ich weiß nicht! Vielleicht! Das kann ich heute noch nicht sagen. Das kommt auf die Zukunft an." Es ist ein gutes Verstehen zwischen beiden. Onkel Otto kommt in die Küche und ftndet Lina, das alte Mädchen, allein vor. Große Freude und Beweg:mg malt sich auf seinen Zügen. „Lina... Lina Schulze... dche ich recht? Hier :m Grünen Kranze?" Lina lacht munter, trocknet sich die Hände ab und reicht ihm die Hand. „Jawoll, die Lina Schulze, Herr Otto . . . mit der Sie früher mal getanzt

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Wörgler Nachrichten
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Seite 4 von 12
Datum: 14.01.1933
Umfang: 12
ONKEL OTTO Ein fröhlicher Zeitroman von Albert Augustin l/rheb errechtsschutz Drei-Quellen-Verlag Königsbruck Sa. 5. hoffentlich gefällt dies w-ieder in deiner Heimatstadt, Großonkel tmd du meine Großnichte." Onkel!" „Ich denks doch, Nichtchcn! Eigentlich Lin ich ja der „Sage nur mhig Nichte, lieber Onkel. So sehr viel Unterschied ist ja nicht zwischen Vater und dir!" „Zehn Jahre wohl, Dixi. Vater ist 55 und ich 65. Du mußt wissen, deines Vaters Bruder war 15 Jahre älter

: ich will meine Ruhe haben. Pulkmau war immer eine freundliche Landstadt und solls bleiben. Es gäbe tausendmal schönere Orte, die zunr Bad geeignet wärm, man soll aus einem Kätzchen keinen Löwen machen!" Onkel Otto blickt nachdenklich lächelnd vor sich hin. „So, das sagt er?" „Ja, und er handelt auch darnach. Bor seinem Haus ist doch ein großer Nußbaum, der sollte weg, weil er den ganzm Markt einengt, man hat ihm zugeredct, daß er seinm „Blaum Ochsen" — schon der Name — umbaut, damit er in das nme Stadtbild paßt

bin . . . wenn er belaubt ist, dann verdeckt er ja den „Blauen Ochsen", der wie ei«! Landgasthof aussieht." Onkel Otto sieht sie fteundlich, beinahe zärtlich an. Das hübsche Mädel gefällt ihm gut. „Nicht wahr, Dpi? Wie geht es denn meinem Schwager Peter?" „Das weiß ich nicht!" mtgegnet Dixi verlegm. „Weißt du . . . Onkel, Vater verkehrt nicht m.'t ihm. Sie grü ßen sich nicht. Schon immer nicht, solange ich denken kann." Onkel Ottos Gesicht ist ernst geworden. „Und du, Dixi?" Das Mädchm ist verlegen. „Ich, ach

. . . Onkel... ich .... mich geht das ja alles nichts an. Aber... ich habe auch keine Verbindung mtt drüben. Wir wollen die nme Zeit, die aus unserem Städtchm etwas Bedeutendes schafft, und drübm . . . die kleben am Alten." „Hm!" „Onkel, du bist doch auch ein nmzeitlicher Mensch?" „Das bin ich wohl!" „Du kommst doch von drübm, aus dem Lande der un- begrenztm Möglichkeiten?" Onkel Otto lacht für sich. „Ach Kind, dort drüben sind heute die Möglichkeiten auch so begrmzt wie hier. Das Geschäftemachen

ist schwer, wmn man als ehrlicher Ge schäftsmann handelt." „Darum hast du drübm wohl auch dem Geld ver- lorm?" „Ja!" spricht Onkel Otto beinahe fröhlich und zwinkert ihr immtet* zu. „So ists! Ich hatte spekuliert, alles auf eine Karte gesetzt, und eines schönen Tages war alles futsch." „Das muß dir bitter leid gervesen s'in, Onkel?" Onkel Otto wiegt dm Kopf nachdenklich. „Ich weiß nicht! Vielleicht! Das kann ich hmte noch nicht sagen. Das kommt auf die Zukunft an." Es ist ein gutes Verstehm

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 4 von 4
Datum: 18.01.1933
Umfang: 4
ONKEL OTTO üb fröhlicher Zeitroman von Albert Augustin Urheberrcchtsschatz Drei-Quellen-Verlag Königsbruck Sa. K. ' ' ) ! „Wat mir infältt, Madam? Dunnerkiel... ick mußte Wut Luft schaffen! Wat haben Sie j.stagt... der Onkel, dm Sie man so in Ehren uffjenommen habm, der . -.. der soll Hausdimer werdm? Ja, schämen Sie sich AE nicht dis ins Rückgrat un noch weiter? Ihren alten Onkel mit seine 65 Jahre... den wollm Sie als Haus diener mspannm? Ja, sin Se denn doll jewordrn?" „Das geht Sie freche

sie in dm Stuhl. „So. . . mir auch eins, Rudi! Und jetzt erzählm Sie mir mal. . . was ist denn dort drüben passiert?" Lina sieht ihn mit ein paar dicken Tränen in den Augm an, dann stößt sie grimmig hervor: „Onkel Otto soll HauS- dimer drüben werden!" „Was?" Die Männer, beide, haben eS überrascht geftagt. „Jawoll! Detwejen bin ick doch wej, weil ick der Madam ordmtlich Bescheid jestoßen habe. Wat sagen Sie, Vater Lenz... der jute, olle Onkel Otto, der jut jenug war und hat dem Frank die 8000 Dollar jepumpt

!" Sie treten die Treppe hinauf und klcttem bis uttters Dach. Peter Lenz' Gesicht wird grimmig. „Unterm Dach! Das muß man sagen, fabelhaft habt Ihr den §>nkel untergebracht!" knurrt er. Dixi wird verlegen. Qualitäts-Ski garantiert norwegergleich KNEISSL Fabriks-Niederlage Sporthaus Hahnenkamm Kitzbühel „Ach, Herr Lenz. . . ich. . . ich weiß nicht, was eigMM lich gespielt wird!" „Seim Sie ftoh, Fräulein Dixi! Seien Sie froh!" Peter Lmz steht Onkel Otto allein gegenüber. Er schüttelt den Kopf, dmn Onkel Otto

scheint GchM räumt und bester Laune zu sein. „Du scheinst fidel zu sein!" „Bin ich! Ach, was ist das für eine spassige Weltl^ „Spassig? Ich finde sie hundsmiserabel! Du sollst $0(r im Hotel arbeiten, habe (ich gehört, Otto?" „Stimmt auffallend, lieber Peter!" „Als Hausdiener?" „Scher stimmt das auch! Ist mir zwar noch Nicht ße gmau gesagt wordm, aber ch glaube, daß ich morgen früß Stiefeln w chse." „Das wirst du nicht tun, Otto!" sagt Peter Lmz. wirst zu mir ziehen." Doch da schüttelt Onkel Otto

lächelnd den .Kbps. „Nein, nein, Peter! Noch nicht! Erst mache ich etnnM das ganze Theater mit! Weißt du, es gibt mir Spaß, ck* mal als vernünftiger Mensch unter lauter Clowns zu seüh" Peter begreift ihn nicht. „Aber Otto, das geht doch einfach nicht, du als Haus» dimer!" „Was willst du, ich bin jetzt kein Millionär mehr, Jet* dern ein armer Teufel, und ein armer Tmfel muß beiten. So ,jsts auf der Welt. Du bist ein seelenguter Ksrfi Peter, aber. . . über irdische Schätze verfügst du auch nicht. Hast

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 10
Datum: 24.11.1951
Umfang: 10
für ein paar Ferzen!“ jammerte sie. „Wenn nur der Wasserfall endlich wieder auf taute!“ „Ja, wenn nur der Wasserfall endlich wieder auftaute“, wieder holte Frost lächelnd. Sobald die Frau aber den Laden verlassen hatte, lachte er ganz laut auf. Da könnt ihr lange warten, dachte er. Der Wasserfall taut so bald nicht auf. Solange ich noch eine einzige Kerze auf Lager habe — solange das Geld für mein Schloß nicht bei sammen. ist — taut euer Wasser fall nicht auf! „Der Wasserfall taut nicht auf“, sagte Otto

, der mit seinem Freund Peter und dessen Schwester Lotte im Stadtpark auf einer Bank saß. „Zwei Tage scheint die Sonne nun auf das Eis — und nichts rührt sich.“ „Der Wasserfall taut nicht auf, weil er verzaubert ist“, meinte Peter. „Unsinn“, sagte Lotte. „Wer soll den Wasserfall verzaubert ha ben?“ „Verzaubert oder nicht verzau bert — er taut nicht auf“, stellte Otto fest. „Mein Vater und Klemm und die Stadträte sitzen seit ge stern beisammen und beraten und schütteln die Köpfe und wissen nicht, was sie tun sollen

. Uenn wir die Sache nicht in die Hand neh men, bleibt der Wasserfall für ewige Zeiten gefroren.“ „Ja, aber was können wir denn tun?“ fragte Lotte. „Das einfachste wäre, den Was serfall zu fragen, was denn eigent lich mit ihm geschehen ist“, schlug Peter vor. Otto sah ihn verächtlich an. „Den Wasserfall fragen? Bist du verrückt? Wasserfälle können doch nicht reden.“ „Und eingefrorene Wasserfälle schon gar nicht“, fügte Lotte hinzu. „Die sind ganz stumm.“ Peter schwieg und auch die an deren schwiegen

. Nach einer Weile sagte Peter langsam: „Wenn wir den Wasserfall zur richtigen Stunde fragen, wird er antworten.“ „Und was ist das für eine Stunde?“ fragte Otto. „Um Mitternacht, wenn der Mond scheint.“ „Da fürchte ich mich“, sagte Lotte schnell. „Und wer hat dir denn erzählt, daß Wasserfälle um Mitternacht reden können?“ fragte Otto. „Ich habe es in einem alten Buch gelesen“, gab Peter zurück. „Du mit deinen alten Büchern“, höhnte Lotte. „Du glaubst auch alles, was du liest.“ Aber Otto dachte nach. „Wir könnten

es versuchen“, sagte er. „Was riskieren wir?" „Ich fürchte mich“, protestierte Lotte. „Wir gehen ja nicht allein“, sagte Otto. „Wir nehmen den Alfred mit und den Erich und die Martha — „Und den Kurt und die Frieda“, schlug Peter vor. „Und den Hugo und die Liese“, ergänzte Lotte. Und so geschah es auch. Wolken standen am Himmel, als die Kinder sich auf den Weg machten, aber als sie den Damm erreichten, lugte der Mond hervor und beschien den gefrorenen Was serfall. „Wer soll denn den Wasserfall fragen

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Wörgler Nachrichten
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Seite 4 von 6
Datum: 18.02.1933
Umfang: 6
ONKEL OTTO Ein fröhlicher Zeitroman von Albert Augustin Urbeberrechtsschutz Drei-Quellen-Verlag Königsbrück Sä. 10 . Unten im Hotel trifft er auf Dixi, die ihn mit großen, erstaunten Augen ansieht, aber seinen Gruß freundlich-ver- legen ermdert. „Ich möchte meinen Schwager sprechen!" sagt Lenz ru hig. „Würden Sie mich zu ihm führen?" „Gern, Herr Lenz!" Sie treten die Treppe hinauf, und klettern bis unters Dach. Peter Lenz' Gesicht wird .grimmig. „Unterm Dach! Das muß man sagen, fabelhaft habt

Ihr den pnM untergebracht!" knurrt er. Dixi wird verlegen. „Ach, Herr Lenz . . . ich. . . ich weiß nicht, was eigent lich gespielt wird!" „Seien Sie froh, Fräulein Dixi! Seien Sie froh!" Peter Lenz steht Onkel Otto allein gegenüber. Er schüttelt den Kopf, denn Onkel Otto scheint aufge räumt und bester Laune zu sein. „Du scheinst fidel zu sein!" „Bin ich! Ach, was ist das für eine spassige Welt!" „Spassig? Ich finde sie hundsmiserabel! Du sollst hier im Hotel arbeiten, habe (ich gehört, Otto?" „Stimmt

auffallend, lieber Peter!" „Als Hausdiener?" „Sicher stimmt das auch! Ist mir zivar noch nicht s» genau gesagt worden, aber ich glaube, daß ich morgen früh Stiefeln wichse." „Das wirst du nicht tun, Otto!" sagt Peter Lenz. „Du wirst zu mir ziehen." Doch da schüttelt Onkel Otto lächelnd den Kopf. „Nein, nein, Ptter! Noch nicht! Erst mache ich einmal das ganze Theater mit! Weißt du, es gibt mir Spaß, ein mal als vernünftiger Mensch unter lauter Clowns zu sein." Peter begreift ihn nicht. „Aber Otto

, das geht doch einfach nicht, du als Haus diener!" „Was willst du, ich bin jetzt kein Millionär mehr, son dern ein armer Teufel, und ein armer Teufel muß ar beiten. So ,jsts auf der Welt. Du bist ein seelenguter Kerl, Ptter, aber. . . über irdische Schätze verfügst du auch nicht. Hast genug von den Bewohnern dieser... dr . . . Stadt zu leiden. Dir noch ctuf die Tasche fallen... das kommt nicht in Frage!" „Es langt schon für uns alte, Otto!" „Das wohl

steckt ein Teil Bosheit. Wir bannen sie in die letzte Ecke, wir finden ja kaum einen Menschen, der uns schlecht genug erscheint, daß wir unsere Bosheit auf ihn loslassen. Kommt uns aber einmal ein solcher Mensch in den Weg . . . dann ists uns eine grausame Freude. Verstehst du mich?" - „Ich fange an, Otto?" „Mache dir also keine Sorgen, Peter. Ich weiß, wo ich immer eine Heimstatt habe, und ich danke dir. . . aber laß mich ttst meinen WH gehen." Da lachte Peter Lenz hell auf und reichte dem Schwager

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 10.06.1933
Umfang: 8
ONKEL OTTO Ein fröhlicher Zeitroman von Albert Augustin Umeberrechtsschutz Drei-Quellen-Verlag Königsbruck Sa. 35. „Liebe löscht nicht so leicht aus. Sie geht den fal schen Weg. Man muß sie zurückführen auf den rech ten. Und der Rudi — Peter merkst du nicht, daß er irr sich gekehrter wird. Er ist nicht mehr ganz der frisch-frohe Geselle von einst." „Na ja, vielleicht gehts ihm etwas nahe! Er hat sie ja sehr gern gehabt. Aber das ist vorüber." „Das darf nicht vorüber sein. Die Dixi — schau

sie dir doch mal >an. Was ist das für ein lieber, hüb scher Kerl. Die verdient den Besten. Die soll sich nicht an den Grafen hängen, von dem ich glaube, daß er ein Betrüger ist." „Wieso nimmst du das an?" „Den Grafen Ugo von Bossewitz, den kannte ich!. Der ist tot. Und er wa!r der Letzte des Geschlechts, es gab keinen mehr." „Das verstehe ich nicht! Dann sags ihm doch auf den Kopf zu." „Das werde ich tun!" Onkel Otto ist ganz auf geregt. „Wahrhaftig, das tue ich. Sobald ich was höre von Verlobung, dann rücke

ich dem Bossewitz auf die Bude. Dann soll er mir Rede und Antwort stehen." „Ist gut so! Otto, wir dürfen manchmal ein klein wenig helfen^ aber meist ist es besser, wenn wir al ten Kerle unsere tölpischen Hände von diesen! Liebes- dingen lassen. Es kommt selten was Gutes dabei her aus." Gedrückt antwortet Onkel Otto: „Da hast du nicht unrecht, Peter, ich will ja auch ganz vorsichtig sein. Ick will nur nicht, daß jetzt die Dixi eine Dumm heit macht und sich mit dem Grafen verlobt oder ihn gar heiratet

." „Da kannst du schon rvas unternehmen, Otto! Klar, gehe zu dem Bossewitz hin und sags ihm auf den Kopf zu!" „Das passiert noch!" Onkel Otto blickt wieder auf das Geld. „Das Geld macht mir keine Freude. Peter, tus in den Kassenschrank, hebs auf für mich!" Peter nimmts und schließt es ein. Der Gerichtsvollzieher ist natürlich auch dem bra ven Theodor und dem biederen Malermeister Nolte mit so einer netten Schuldforderung gekommen. Flammen der Bedrückten Roman von Erich A. Mayer Schluß „Der Wind geht

getrunken, bis sich soviel Wut im Busen ansammelte/ daß sie beschlossen, den „Raben aas" von Onkel auf die Bude zu rücken und ihm Be scheid zu sagen. „Totschlägen! Totschlägen!" rief Theodor, der schon ziemlich angezecht war. „So ein Lump! So ein Lump!" Also zogen sie gemeinsam zum „Ochsen". Die Gaststube war heute wenig besuch:. Onkel Otto saß am Klavier und spielte ein Operettenstück, den wenigen Gästen zur Unterhaltung. „Du, du!" ruft Theodor Onkel Otto an, der nichts ahnend „Wir tanzen Ringelreihen

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 04.03.1933
Umfang: 8
ONKEL OTTO Sin fröhlicher Zeitroman von Albert Augustin Urheberrechtsschutz Drei-Quellen-Verlag Königsbruck Sa. 19. T Peter spricht mit Rudi und erzählt ihm alles aus führlich. „Das lassen wir uns unter keinen Umständen ge fallen!" stimmte ihm Rudi zu. „Uebrigens, Vater... es ist ein Brief von Ober lehrer Schwarze gekommen. Er hat es durchgesetzt, daß sich die vereinigten Heimatvereine zu einer Ta gung hier treffen. Ms Lokal will man den Ochsen nehmen." Peter strahlt über das ganze Gesicht

. „Das ist fein' Wann wollen! Sn kommen?" „Am 20. Jrrni, Vater!" „Schön, mein Junge! Jetzt wollen wir eine tüch tige Reklame für die Tagung entfalten! Du bist doch ein gewitzter Kopf. Arbeite ein bißchen ein Programm aus. Mir müssen den Leuten was bieten!" „Mache 'ich, Vater! Wollen mal Pulkenau zeigen, daß wir im „Ochsen" keine Ochsen sind!" „Richtig, sehr richtig! Du, sprich mit Onkel Otto, der muß uns helfen, muß was Besonderes bieten!. Der kann doch so allerlei." „Sicher, Vater! Ich werde mal überlegen

Worten den Kopf sinken lassen und sieht mit feuchten Augen vor sich! hin. den mal fragen, was ich machen muß." „Das wird gescheit sein!" Nach acht Tagen Aufenthalt spannt der Neffe Theo dor auch den Onkel Otto mit zun: Arbeiten a>L „Ein bißchen auf dem Bau soll er helfen!" Onkel nickt gutmütig, zieht die dreckige Kluft an und tritt an. Das bißchen Helfen entpuppt sich als schwerste Arbeit. Er soll Steine tragen, Sand usw» Theodor hat den Polier entsprechend unterrichtet und zieht

vor, sich zu verduften. Der Polier kratzt sich hinterm Ohr. „Det paßt mich nich, Orje!" sagt er zu einem Mau rer. „Der alte Onkel vom Chef, der doch jut und jerne mitte Sechzig ist, der soll die schwere Arbeet machen!" „Ja, der Alte hats gesagt, Karl!" „Det jeht aber nicht! Ick werd mit ihm mal reden!" Er geht zu Otto und erzählt ihm, was er arbeiten soll. Onkel lacht und s chüttelt den Kopf. „Ein bißchen helfen, hat mein Neffe gesagt!" „Ja, ja, was ein 'bißchen bei dem Chef ist, det wissen wir schon, Herr

. . .!" „Otto! Nennen Sie mich ruhig Otto!" „Na, schön eben . . . also Otto, was machen wir denn da? Steine tmgen . . . ausjeschlossen, da liegen Sie in een Tag uff die Nase. Wissen Sie wat, Otto, Sie rühren Kalk in, det werden Sie doch können?" „Ich kann alles! Ich maure sogar!" „Lotrecht?" „Das will ich nicht beschwören!" „Na, denn bleiben wir lieber bei dem Kalkeinrüh ren." Also rührte Onkel Otto Kalk ein und holte Frühstück zusammen. Das tat er mit dem vergnügtesten Gesicht der Welt. Jnr „Blauen Ochsen

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Wörgler Nachrichten
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Seite 4 von 6
Datum: 20.05.1933
Umfang: 6
ONKEL OTTO k n fröhlicher Zeitroman von Albert Augustin Urneberrechtsschutz Drei-Quellen-Verlag Königsbruck Sa. 23. Da bekommt die ganze Angelegenheit eine sensa tionelle Wendung. Ein Herr drängt sich durch die Menge und geht auf den Bürgermeister zu. „Herr Bürgermeister Kirsch!" „Der bin ich!" „Gestatten, Regierungsrat von Giese vom Kultus ministerium in Berlin. Die Heimatschutzverbände ha ben sich an das Kultusministerium gewandt mit der Bitte, ein einzigartiges Naturdenkmal zu schützen

nicht, Herr!" Am Abend gehts im „Ochsen" hoch her. Es ist eine frohe, lustige Stimmung, die alle mitreißt. Rudi singt wieder einmal, u d alle freuen sich seiner schö nen Stimme. Magda Burgemeisier läßt ihren Humor leuchten. Alle haben sie gern und scheinbar der Rudi auch ein bißchen. Da erscheint plötzlich Onkel Otto mit Sack und Pack. Peter empfängt ihn. „OttoOtto — wieder ausgczogen? Schön will kommen!" „Jawoll! Ich habe mich mit dem Theodor ge kracht! Aus ists!" „Wie ist denn das gekommen

, da!ß auch du nichts anderes bist — als —" „Als?" „Ein Bojare." Onkel Otto zwinkert vergnügt mit den Augen und sagt: „Das erzähle ich dir nachher! Jetzt muß ick dich erst fragen, nimmst du mich auf?" „Wie kannst du nur fragen, Otto! Hast du dich endlich besonnen? Ich wußte doch, daß du kommen würdest! Dein Zimmer habe ich frei gehalten." „Du bist ein guter Kerl, Peter!" sagt Onkel ge rührt. Rudi nimmt ihm das Gepäck, Hut und Mantel vom Arm ab und schafft die Sachen aufs Zimmer. Otto setzt sich mit an den Tisch. „So, mein lieber Otto, jetzt erzähle

mir aber ein mal. Ich bin bloß froh, daß du nicht noch die Reise zu dem Nolte fortgesetzt hast." „Da war ich schon, aber Noltes holde bessere Hälfte har rnir die Tür vor der Nase zugeschlagen. Wir ha ben keinen Platz! War sehr nett!" „Herrgott im Himmel, sind denn alle drei Lum pengesindel?" Onkel Otto nickt ein wenig trübselig. „Scheint so, Peter! Jetzt sind sie alle ganz verrückt. Die ganze Stadt lebt ja wie in einem Rausch. Aber das kann ich dir sagen, es wird ein schlimmes Erwachen geben/' „Wie meinst

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 9 von 20
Datum: 31.12.1954
Umfang: 20
. Die Kinder hatten ihre Arbeit nun genau einge teilt. Briefe, die in die Vororte gingen, wur den von den großen Jungen zugestellt, die ein Fahrrad besaßen, die kleineren Kinder übernahmen die Zustellung von Poststük- ken, die für die umliegenden Straßenzüge bestimmt waren. Otto und Peter hatten einen Karren beschafft, auf den man die Pakete laden konnte, und es bestand Aus sicht, daß sie einen Esel bekommen wür den, den sie vor den Karren spannen konn ten. Sie sprachen eben davon, wie sie den Esel

herausputzen wollten, damit er recht viel Aufsehen errege, als Ferdinand erregt rief: „Seht mal — dieser Brief ist an den Post minister adressiert!“ Otto und Ulla eilten herbei. Ja, auf dem Umschlag stand ganz deutlich: „An Herrn Alexander Wehner, Postminister, Mathil denstraße 12.“ Wer das Reh vom Standpunkt seines Nut zens für die Menschheit betrachtet, muß sagen, daß es eher schädlich als nützlich ist. Es knabbert die zarten Stämme des Jung waldes an. Wenn Jäger und Raubtiere die Zahl der Rehe

zu halten. „Der Brief ist wahrscheinlich sehr wich tig!“ rief Liesl. „Den müssen wir gleich zu stellen!“ Ferdinand griff nach dem Brief. „Ich habe ihn entdeckt! Ich bringe ihn zu Wehner!“ „Ich will mitgehen!“ rief Liesl. „Ich auch“, sagte Uiia. „Ich möchte ein mal das Haus sehen, in dem der Postmini ster wohnt!“ „Hm“, sagte Otto und dachte nach. „Wir können doch nicht alle hingehen — mit einem Brief!“ „Ich gehe“, sagte Ferdinand. „Ich auch“, sagte Liesl. „Und ich“, sagte Ulla. „Ich weiß etwas“, sagte

Otto. „Wir gehen alle vier. Ferdinand, der den Brief entdeckt hat, Liesl, Ulla und ich. Aber ich nehme den Brief an mich.“ „Einverstanden“, rief Ulla, Während die anderen Kinder eifrig die vielen Briefe sortierten, die vor ihnen lagen, Während Rehe in ihrer Jugend verträglich und sanft sind, werden sie im Alter zänkisch, launisch und bösartig. Erschütternd ist die Mutterliebe der Rehe. Wenn ein Jäger eines der jungen Tiere wegfängt, so folgt ihm das Muttertier, trotz seiner Angst und seiner Scheu

, bis vor die menschliche Behausung. Aber wir wollen sie auch gar nicht fan gen. Wir wollen lieber still und leise durch den Wald gehen und sie in der Freiheit be obachten. Wenn sie mit ihren schönen Be wegungen, anscheinend ohne jede Anstren gung, über die breitesten Gräben hinweg setzen, wenn sie im blitzschnellen Lauf durch das dichte Unterholz jagen oder wenn sie, still und friedlich äsend, am Rande des Waldes dahinziehen, dann gibt es kaum et was Schöneres als diese zarten Tiere. St. machten Ulla, Liesl, Otto

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 9 von 14
Datum: 13.11.1954
Umfang: 14
, als Mann, zum Dank, was sie für dich getan, ihr treuer Kämpfer sein. 2. Fortsetzung Am nächsten Tag rief Otto seine Freunde zusammen: Alfred und Ulla und Peter und Liesl und Gertrud und Franz; drei Jungen kamen von der Schule auf dem Martinsplatz und sieben Mädel von der Schule in der Gärtnergasse, und als sie alle beisammen waren, gingen sie vor die Stadt und setzten sich auf eine Wiese und begangen zu beraten. „Der Postminister hat uns allen Absage briefe geschickt“, sagte Ulla. „Nun ergibt

sich die Frage: Lassen wir es dabei be wenden?“ „Nein“, riefen Liesl und Alfred. „.. • oder sagen wir dem Postminister den Kampf an!“ „Ja“, riefen Peter und Franz zur glei chen Zeit. „Das müssen wir uns eben gut über legen“, sagte Otto. „Die Großen sind starrsinnig, das wissen wir“, erklärte Ulla. „Wennn sie sich ein mal in den Kopf gesetzt haben, daß etwas nicht geht, dann geht es nicht, auch wenn es ganz leicht geht. Ich meine: wenn sie einmal gesagt haben, es geht nicht, dann geben sie nie zu, daß es geht

! Wie sollte unsereiner eine Terrasse haben! Woher denn? Unsereiner kann froh sein, wenn er ein Dach über dem Kopfe hat und keine Terrasse. Seit Frühjahr will ich schon umbauen. Das alte, verfaulte Dach habe ich zwar abgerissen, aber zu einem neuen Häbe ich es noch nicht gebracht. Jetzt leben wir überhaupt ohne Dach!“ Der Knabe: „Warum machen sie sich denn kein neues?“ Der Zimmermann: „Warum? Das ist's ja „Wir müssen dern Herrn Postminister eben beweisen, daß es geht“, sagte Otto. „Ja, aber wie?“ fragte Liesl

. „Meine Mutter sagt immer: Wenn du et was erreichen willst, mußt du gute Re klame dafür machen“, meinte Ulla. „Reklame? Was ist das?“ fragte Liesl, die die Jüngste unter den Kindern war. „Ach, das sind Plakate an den Mauern und Inserate in den Zeitungen und Männer in bunten Anzügen, die durch die Straßen gehen und Aufschriften herumtragen und solche Dinge“, erklärte Ulla. „Hm, das könnten wir doch alles tun?“ sagte Liesl. „Natürlich“, rief Otto. „Wir können Auf schriften malen — ,Wir wollen Kinderbrief

auch nichts“, erwiderte Otto. „Der Minister ist ein Dickkopf, und außer dem duldet er kein offenes Fenster. Wir können uns auf der Gasse heiser schreien, er würde uns nicht hören.“ „Ja, dann versuchen wir es mit einem Inserat in der Zeitung“, schlug Liesl vor. „Wir, die Kinder von Marapola, fordern den Herrn Postminister auf“, begann Ulla. Liesl setzte fort: für uns Kinder briefmarken drucken zu lassen.“ „Ja, das könnten wir tun“, meinte Peter. „Aber habt ihr eine Ahnung, wieviel das kostet?“ . Man muß das Wahre

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 02.11.1938
Umfang: 12
nichts von den Konflikten. Er hat den Blumenstrauß gekauft, weil er Marianne eine Freude machen wollte. Schuld daran ist allerdings eine andere \ Frau. Lilly ist es, die Verlobte seines besten Freundes i Otto. Er hat Otto immer um diese Frau beneidet. Sie ist ein schönes Mädchen, eine Frau mit Ueberraschungen. nie langweilig — eine interessante Frau. Peter hatte sich auf das Abendessen zu dritt gefreut und zuerst ein verständnisvolles Lächeln für Lilly übrig, als er mit Otto zusammen warten mußte, bis das schöne

hatte, und die Zu sammenstellung der Mahlzeit hatte ungefähr vierzig M- nuten in Anspruch genommen. Peter erschien die Geduld seines Freundes Otto recht rätselhaft. Allerdings, Lilly ist eine schöne Frau. Sie kann teuflisch verführerisch Augen machen und bringt diesen tiesgründigen Blick sehr geschickt dann an, wenn 'edt Otto die Geduld zu verlieren droht. Aber es wurde dann doch noch ganz gemütlich, Kwzu . vermutlich der gute Wein sein Teil beitrug. In ! Stimmung landete man noch in einer anderen Gaststätte, und Lilly

war bezaubernd. Peter konnte verstehen, daß Otto bis über beide Ohren in sie verliebt war. Als man sie dann Var ihrer Haustür ab'etzte, fragte Otto bescheiden an, wann er Lilly Wiedersehen würde. Sie j zog ein reizendes, in rotes Leder gebundenes Büchelchen heraus und stellte fest: „Ja, morgen muß ich zum Friseur! und zur Schönheitspflege. Abends bin ich ins Theater ein- geladen. Uebers Wochenende fahre ich mit Freunden aus und komme vermutlich nicht vor Montag abends zurück. Vielleicht rufst du mich mal

Dienstag an. Man könnte sich eine Stunde zum Tee sehen, denn abends habe ich ja den. .Hausball bei Eckerts.' „Ist sie nicht entzückend?' fragte Otto, als er neben Peter Platz genommen hatte und der Wagen anfuhr. „Entzückend', wiederholte Peter mechanisch, und am nächsten Tag rief er Marianne an. verabreoete sich mit ihr zum Tee — sie hatte selbstverständlich Zeit kür ihn — ging in das nächste Blumengeschäft und kaufte ein Dutzend der schönsten Rosen. Nicht jeder Mann, der Blumen schenkt

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 16
Datum: 20.06.1920
Umfang: 16
-italienischen Greiwe zu sammen. Zrauz Oswald erzähl!,: dein Ortler, das; sei» Lruder, der Monteur Augustin Oswald in ^Uinstcr, Gold iu verkauf.» häite. Otto Ortler vereinbarte nnn mit Franz L-wald, disj dieser seinen Bruder AugnsUn veranlasse, «n iuievi besiiiinnten Tage mit dem Golde znr Grenze zn lommen, wv'elbst dann gehandelt werden sollte. Von die- I» Aereinbarnng erzählte Otto Ortler hernach den Anne- klagten dindols Bürger und Engelbert Pinggera. Diese beiden heiklen nun de» Plan ans

, sich auf billige Weise in Besiv des erwarteten Goldes des Schweizers zu sehen. L-e weihien auch den Otto On'er in den Plan ein, der k'ch ohne weiteres darauf einging. Dieser Plan bestand ^rin, d.'ß einer von ihnen den Schweizer ans der Grenze in-artete und ihn, als anscheinend r dlicher Käufer, die Laie abnehmen und die beiden anderen sich in der Na^e u den Hinterhalt legen, im geeigneten Zeilpunkte hervor- biijen und die Eigenschaft eines italie:ii^chen ginanzeri Am verabredeten Tage trafen sich die beide

» P'.rteien nicht an der Gren-e, weil Augustin Oswald sich ver- kann halte. Ta Oswald an der Grenze niemanden an siiest er auf der Tirolerseite biZ zum Hose der Ortler U-a> LtiisZ ab, um den I.Sl-t jtilrgramm schwere» iilnii'pcn !/ laratiges Schmelzgold, das er in der Heimat um LlXX) ijriiiixi, da^z Kilogramm gelaust hatte, d.m Otto Ortler anzubieten. Otto Ortler schlug diu Ankauf des Goldes Mter der Borgabe ans, der Herr, der das Gold kaufen . k, sei ans Meran nicht gekommen. Er vereinbarte

°>ir mit Angusiin Oswald eine neuerli 'ii^nmnient.'.iist der Grenze jür den 2. September 1ö!!> und trug dem auf, daß er auch eine größere Menge Saccharin ^'ioringe. weil er für solches Bedarf habe Uui 2. September erwartete Otto Ortler den Augustin ^>wzld an der Grenze, Bürger und Pinagera versteckten wii Gewehren ausgerüstet, am Wege nächst der Stils- l u>lp?. Li-o Urtier hatte verciiil>artt!:g?gc!tläü die Anf- deii Oswald auf die Tirolerbergseite zu locken und ^ ' es w ci.,,,.richten, daß sie bei Einbruch

aufge- Oswald erschien, wie abgemacht, auf der »e und brachte das Gold und 7 Kilogramm Saccharin, » in so Fr. pro Kilogramm gelauft hatte, mit sich. Otto Ortler hielt ihn bis zum Dunkelwerden hin und hiejz ihn dann, mit aus den Hof nach S'.ii!? zu koniinen. Er trug abwechselnd mit Oswalo den in-: den »ch>:>n..:..,etw.,reu behackten i>!ucki'r.r'. Uts die Beiden znni Äersicek des Bnr- ger und Pinggera winrn, wurde» in ihrer »... isten vü.he zwei Scyiijse au:.e,euert uud in diesem Wugenvt

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 08.07.1934
Umfang: 8
? Etwa 7V Prozent. . . was man im Altertum die „Säulen des Herakles' nannte? Die beiden Felsen Gibraltar und Abila. . . welches das kleinste europäische Meer ist? Das Marmarameer. Wobbes Ferienreise Heitere Sikzze von G. B u e tz Lieschen Wobbe hegt seit Tagen einen Traum. Sie will eine , richtige Ferienreise machen. Der Gatte, Otto, läßt sich indessen nicht erweichen. »Lieschen', wehrt er mit der Energie des verant wortungsbewußten Familienhauptes ab, „sowas überschreitet unsere Verhältnisse

— das liegt nun einmal im menschli chen Gemüt — je mehr die Sonne wärmt, als gar Müllers auf die Sommerreise gehen, die sonst stets zu Hause blieben... Lieschen flötet nicht mehr »Otiochen' und Kleider, die „nach viel mehr aus sehen als das Grüne', spreizen sich jetzt in jedem Ausverkauf. ,>Es wird sich auch nicht halten', nör gelt Lieschen. Trotzdem. Das Aeußorste, was Otto nach schweren Bedenken zugeben will, ist eine Ex trafahrt über Wochenend. àschen zuckt die höhnend aufgeworfeneil Lip pen

. Selbst Otto muß schließlich zugeben, daß sie „richtig elend aussieht'. «Kunststück, wenn man niemals etwas für die Gesundheit tut! Immer in verdorbener Stadtlustl Aber ich sage nichts mehrl' Otto hat sein niedliches Lieschen aus uneigen nütziger Lieöe gefreit. Er mag es anfangen, wie er will, sobald er sich jetzt in eine Zeitung vertieft, stets findet sein krampfhaft ablehnender Blick die Anpreisung einer billigen Ferienreise. Wenn man recht bedenkt, so etwas ist auch für den kleinen Beu tel erschwinglich

. Als Otto sich das erste Mal bei diesem verwerflichen Gedanken ertappt, sieht er erschrocken zu Lieschen hinüber. Die stichelt mit be leidigtem Gesicht an schadhafter Wäsche. Für Otto folgt eine unrnyige Nacht; es kann auch nicht be hauptet werden, daß er die nächsten Tage im Bü ro mit der notwendigen Sorgfalt arbeitet. Wobbe ist fahrig und zerstreut. Er rechnet heftig, doch „privat'. »Ich geh noch mal aus, Lieschen', wirft Otto kurz hin. Seine mageren Beine bringen ihn wi derwillig zur Tür. Schließlich

, er könnte auch morgen... Nein! Wobbe gibt sich einen Ruck. „Auf Wiedersehen!' ruft er rauh. Lieschen blickt vom Geschirr kaum hoch. Was ist schon groß dabei, wenn Otto auf die Straße geht! „In welchen Saftladen willst Du denn gehen?' fragt sie ironisch. „Ist ja doch kein anständiger Mensch mehr bei der Hitze hier.' Wobbe steht an der Tür. Sein gequälter, aber gewissermaßen hoheitsvoller Blick flattert an Lies chen vorbei. „Man könnte hierauf vieles sagen, lie bes Kind. Dennoch, ich schweige lieber.' „Da tust

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Tiroler Grenzbote
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Seite 11 von 12
Datum: 30.12.1933
Umfang: 12
Neujahrs-Beilage des „Tiroler Grenzdoten" Abnehmer d» Sikujahlsknlschultigungskaltkn du Stadt Kntiteia für daß Jahr 1934 Angerer Jos., Vizebürgerineist., m. Fam. Amort Mizzi, Buchhalterin Anker Ioh. Georg. Molkerei, mit Frau Anker Georg. Sodawassererzeugung Auer Friedrich, Benefiziat Aufschnaiter Anton, Postadjunkt Auckenthaler Otto, Postadjunkt Alexander Franz, Eend.-Rev.-2nsp. Arquin Franz. Eend.-Ray.-2nsp. Aigner Johann, Schulrat Aigner Josef, Schuhmachermeister Arnold Anton, Rechnungs

-Oberrevident Asper Leonhard. Postinspektor Bachler Otto, städt. Verwalter Buchauer Frz., Weinhändler, m. Fam. Bramböck, Monsignore Bliem-Oberladstätter, Familie Baehr-Riederkofler, Amerika Beferlein. Rb.-Jnsp. i. R.. m. Frau Bickel Franz X. mit Familie Binder Franz mit Familie Baumgartner Thomas. Dipl.-Tierarzt. mit Schwester Anna Bichler Josef, Hausbesitzer Berger Ioh., B.-B.-Pensionist, m. Fam. Böhler Eduard. Bankvorstand Brandstätter Matthias, B.-B. - Be amter i. R.. mit Familie Bubik Josef mit Familie

Fischbacher Hans Fischer Karl mit Familie Feichtinger Josef Frischmann, Familie Fallenbacher Anton mit Familie Frana Franz, Kooperator Fritz Josef Fuchs Michael, Post-Oberadjunkt Fröhlich Karl. Gendarm Finke Andreas mit Famile Förster, Ing. Ludwig, Oberbergrat Fischbacher Peter, Frächter Frey Rudolf, Geschäftsinhaber Gschwenter Jakob mit Familie Greiderer Otto, Magazineur, EWK. Grasl Ewald, Gastwirt, m. Familie Eall Hermann mit Familie Eamper Alois, Gastwirt, m. Familie Grindhammer Anna. Trafikantin

) Hochstaffl Alois mit Familie Heiserer, Wtw. Agnes, Bäckerei Haueisen Lilly Haueisen Karl mit Frau Höhn Albert. Lehrer, mit Familie Handek Otto, Lehrer Haid Josef. Post-Oberoffizial Hosp Maria, Post-Oberoffizialin Huber Gottfried, Postadjunkt Hild Franz, Postmanipulant Hofer Anny, Postoberoffiz., mit Mutter Hüter Friedrich, Eend.-Ray.-Jnsp. Hinterhuber Adolf, Landesbeamter Hechenberger, Ing. A. Heitauer Taver mit Frau Hafner. Dr. Alfred Hild Burgi Heine Silvester, Zipfer Bierdepot Huber Frz

Krummschnabel Resi, Damenschneiderin Karstedt Paul mit Frau Krumböck Karl. Kaufmann, mit Familie Küster - Zipferkeller Köck Egon samt Familie Kaufmann Ludwig mit Familie Kaufmann Hans, Verkäufer beim EWK. Kaufmann Hermann. Elsktro-Monteur Kirchner Josef, Elektro-Monteur Kaps Heinrich Kleidorfer-Gstrein, Geschwister Kaufmann Otto und Rudi Köhler, Dr. Oskar, Zahnarzt Kaisermann Georg mit Familie Karg Anton mit Familie Klammer Josef mit Familie Koch Ernst mit Familie Kuen Erich. Kaufmann Kaufmann Karl

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 12
Datum: 04.12.1954
Umfang: 12
. „Damit strafen wir doch nur uns selbst!“ sagte Otto. „Dann müssen wir es eben aufgeben“, meinte Peter. Otto warf ihm eiinen scharfen Blick zu. „Du redest schon wieder wie ein . . .“ Er brach mitten im Satz ab. „Redest, redest“, wiederholte er. Und dann jubelte er: „Ich hab’s!“ „Was hast du?“ fragten die Kinder neu gierig. „Wir hören auf, zu reden! Wir machen einen Redestreik! Das tut niemandem weh, richtet keinen Schaden an, wir tun nichts Verbotenes, wir unterlassen nichts, das uns befohlen wurde

— wir halten einfach den Mund!“ „Wird das auch wirken?“ zweifelte Ulla. „Und wenn der Lehrer uns morgen in der Schule etwas fragt?“ wollte Peter wis sen. „Dann gehst du an die Tafel und schreibst die Antwort auf“, antwortete Otto. „Und wenn die Mutter fragt, ob ich noch ein Stück Kuchen will?“ fragte Liesl. „Dann nickst du mit dem Kopf“, er widerte Ulla. „Und wenn mein Vater mich fragt, was ich mir zum Geburtstag wünsche — ich habe nämlich nächste Woche Geburtstag?“ „Dann nimmst du Papier und Bleistift

und schreibst deinen Wunsch nieder“, er klärte Otto. „Und wenn man Uns fragt, warum wir schweigen?“ fragten die Kinder. „Dann schreiben wir es auch auf, in ganz großen Buchstaben: ,Wir schweigen so lange, bis der Postminister nachgibt?.“ „Nun — mir soll es recht sein“, seufzte Liesl. „Aber untereinander dürfen wir doch reden?“ f-üc MHstcc jlätsdtceü*tdc Wer fällt lautlos zur Erde nieder? ([o3oa MQ) Es kam ein Vogel federlos auf einen Baum blattlos, da kam die Frau mundlos und aß den Vogel federlos. (auuog

atp pun aaxmpg naa) Wie kann man mit schwarzer Tinte rot schreiben? (iqrajips „loa“ uaqoipipAi s©p u»uz Welche Sohlen sind die dauerhaftesten und werden doch nie von einem Schuhmacher ausgebessert. (uaiqosffnj; opa) .Natürlich! Untereinander dürft ihr re den, soviel ihr wollt. Doch sobald ein Er wachsener kommt — stumm wie ein Fisch “ „Stumm wie ein Fisch“, wiederholte Ulla nachdenklich. „Und wann soll der Redestreik begin nen?“ wollte Alfred wissen. „Um Mitternacht“, entschied Otto. „Da schlafen

wir doch alle!“ lachten die Kinder. „Das macht nichts. Vor dem Schlafen gehen darfst du noch reden — aber wenn du morgen früh aufwachst, bist du stumm.“ „Seid ihr auch alle einverstanden?“ fragte Ulla und blickte im Kreis umher. Alle Kinder sprangen auf. „Einverstan den! Einverstanden!“ riefen sie von allen Seiten. „Dann wollen wir einen feierlichen Schwur schwören“, schlug Otto vor. Und er sprach langsam: „Wir schwören, stumm zu sein wie die Fische . . “ „Wir schwören, stumm zu sein wie die Fische“, sprachen

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 01.02.1941
Umfang: 8
Maria, Kitzbühel, 5,32 ; >3b. Mariacher Herta 5,32; 4 . Graswander Rest 5,33; 5. Schmidt Martha, Fieberbrunn, 6 , 40 . — HI., Kt. A. : 1. Filzer Jakob 3,16; 2 . Pravda Willi 3,26; 3. Kauf mann Otto 3,28; 4. Koprovski Hubert 3,38,8; 5. Krim bacher Kurt 3,43; 6. Graswander Riclxird 3,46; 7. Moser Peter 3,52; 8. Friedensbacher Siegfried 3,57; 9. Markt Josef, Jochberg, 4,03; 10. ScharmMer Hans 4,16; 11. Achrainer Georg, Hopfgarten, 4,24; 12. Hochkogler Josef, Kikchberg, 4,28; 13. Mallaun Gebhard

, Hopfgarten, 4,47; — HI., Kl. B: 1. Wurzenrainer Josef 3,29; 2. Iessin- ger Helmut 3,46; 3. Worgötter .Hans, Jochberg, 4,11; 4. Hölzl Otto 4,19; 5 . Gärtner Peter 4,28; 6. Egger Hubert, Waidring, 4,56. — DJ.: 1. Rothbacher Toni 2,42; 2. Pravda Christian 2,43,4; 3. Werkmeister Rudolf 2,58; 4. Worgötter Franz, Jochberg, 3,04; 5. Infam Ernst 3,05; 6. Leschnigg Walter 3,08; 7. Ucberatt Hans 3,13; 8. Scho- derböck Josef 3,15; 9. Eder Franz 3,22; 10. Hartmann Kurt 3,24; 11. Staudinger Konrad 3,32; 12. Würzen

rainer Raimund 3,40; 13. Lambertz Hans 3,52; 14 . Hain Lorenz 4,01; 15 . Bodner Josef 4,02; 16. Höbart Ernst 4,03. ' T 0 rla u f: BDM. Kl. A: 1. Graswander Marianne 3,43;; 2. Koidl Gusti 4,20. — BDM. Kl. B: 1. Langer Traudl 3,20; 2 . Schwarzenbacher Ria 3,26; 3. Auer Erna 4,05. ~ HI. Kl. A: 1. Pravda Willi 2,04; 2. Kaufmann Otto 2,05; 3. Krimbacher Kurt 2,06; 4. Moser Peter 2,08; 5. Graswander Richard 2,10; 6. Filzer Jakob 2,18; 7. Ko provski Hubert 2,45; — HI. Kl. B: 1. Wurzenrainer Josef 2,00

; 2. Iessinger Helmut 2,05: 3. Wörgötter Hans, 2,07; 4. Scharmüller Hans 2,19; 5. Hölzl Otto 2,27; 6. Gärtner Peter 2,44. — DJ.: 1. Pravda Christian 1,57; 2. Rothbacher Toni 2,03; 3. Wörgötter Franz 2,15; 4 . Eder Franz 2,22; 5 . Staudinger Konrad 2,23; 6. Ueber- all Hans 2,27; 7. Werkmeister Rudolf 2,32; 8 Hart- Mann Kurt 2,46; 9; Wurzenrainer Raimund 2,49; 10. Leschnigg Walter 2,58; 11 . Schoderböck Jostf 3,00. Kombination: BDM. Kl. A: 1. Graswander Ma itanne; 2 . Koidl Gusti. — BDM.-Kl. B: 1. Schwarzen

bacher Ria; 2. Langer Traudl; 3. Auer Erna. — HI., Kl. A: 1. Pravda Willi; 2 . Kaufmann Otto; 3. Filzer Jakob; 4. Krtmbacher Kurt; 5 . Graswander Richard; 6. Moser Peter; 7. Koprovski Hubert. — HI. Kl. B: 1. Wur- rainer Josef; 2. Zessin ge r Helmut; 3. Wörgötter Hans, Jochberg; 4 . Scharmüller Hans; 5. Hölzl Otto; 6. Gärt ner Peter. — DJ.: 1 . Pravda Christian; 2. Rothbacher Anton; 3. Wörgötter Franz, Jochberg; 4. Werkmeister Ru dolf; 5. Uebemll Hans; 6. Eder Franz ; 7. Staudinger Kon rad

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 02.01.1938
Umfang: 8
Gut erhaltener Otto zu verkaufe« Humoreste oon Jobst Iupp. Nach dreijähriger, wenn auch nicht sehr billiger Kameradschaft verrieten wir unseren Otto durch folgendes Inserat: Kleinauto, gut erhalten, preiswert zu verkaufen. ' Eine halbe Stunde »ach Erscheinen der Anzeige begann sich ein Strom von Schmähreden über un seren lieben Otto zu ergießen. Männlein und Weiblein aus allen Windrichtungen der großen Stadt strichen scheeläuzig um den fein gemachten Otto herum und machicn ihn schiecht. Gewiß

, er war nicht mehr der jüngste; aber seit wann ist es Sitte, einem Großvater ins Gesicht zu sagen, daß ihm bereits der Kalk aus den Hosen riesele? D .r erste, der kam. trat den lieben Otto gegen die Reisen, daß er in allen Federn ächzte. „Lust hcut er wenigstens!' «agte er. Bei solchen Fußtnt- ten die Lust zu halten, wäre auch für ein jüngeres Geschöpf als Otto eine Leistung. Dann begann er den Motor auseinander zu basteln. Erst unsere schüchterne Frage, ob er ihn denn auch wieder zu sammensetzen könne, bct

. Er konnte es je denfalls nicht! Dem guien Otto waren noch nie in seinem Leben auf so wüste Art die Zähne geputzt worden. Er wehrte sich knarrend und knirschen), aber schließlich gelang es seinem Peiniger, den er sten Gang dahin zu bringen, wohin er gehörte. Darauf trat er mit der gleichen Energie den Gas- Hebel. Otto hoppelte mit den Sprüngen eines ge hetzten Kaninchens jählings auf den Bürgersteig und hielt mit abgewürgtem Motor haarscharf vor der nächsten Laterne. Wie ein Herrenreiter

sich die MNger an der Polsterung, als ob er es gewohnt wäre, zuHaus das Butter- Messer am Sofa abzuwischen, und behauptete ent schieden, der Wagen sei dreihundert Mar! weniger wert, als wir haben wollten. Für den Rest Hütten wir uns zwei kleine Helle und eine Bockwurst tau fen können. Wir verabschiedeten den Fachmann mit bestem Dank für seine lehrreichen Vorfüh rungen. Die nächsten Interessenten gefielen uns viel bes ser. Sie waren im Alter unserer Großeltern und betätschelten Otto wie ein junges Ehepaar

einer ärztlichen Verordnung, die ihm! vorschriebe, möglichst viel an der frischen Lust zu sein; er zöge es dccher vor, einen offenen Wagen! zu fahren. Schadet sagten wir: denn wir -sochsn,' Otto bereits in der Obhitt dieses vorsichtigen Groß vaters ein stilles, behutsames Gnadenbrot ge nießen. Was nach ihnen kam, war ein Aufmarsch der Mies- und Schlechten-Leumund-Macher. Als sie verschwanden, wüßten wir. daß Otto kein Anzugs- vermögen mehr besäße, daß seme Reisen nur noch! den Wert abgetragener Gummiabsätze

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Zeitungen & Zeitschriften
Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 8 von 10
Datum: 01.08.1936
Umfang: 10
Gebhardine, England. Burian. Schubert Otto, Reg.-Rat und Frau, Mödling. Gams. Ing. Schaus Arthur und Frau, Luxemburg. Tryol. Schucawy Eduard, Neapel. Tyrol. Serönsen Alfred und Fäm., Dänemark. Tyrol. Stein Hela und Tochter, Wien. Polland. Scholz Heinz, Wien. Leitner. Schneider Katho, C.S.R. Reisch. Freiherr v. Sacken Edwin und Frau, Wien. Florianih. Strauß Emil, Schweiz. Grandhotel. Dr. Steinmetz Hans und Frau, Mattersburg. Edelweiß. Dr. Suttner Josef, Senatsrat, Wien. Herold. Steffl Hedwig, Prag

Hans, Komponist, und Frau, Zürich. Tyrol. _ Ing. Straniak Ludwig und Fäm., Salzburg. Moro. Dr. Suchy Rob. und Fäm., Bitterfeld. Tyrol. Störk Emil, Zürich. Tyrol. Schninger Robert, Innsbruck. Grandhotel. Stiaßny Ernst, Innsbruck. Grandhotel. Dr. Schwarz Benno und Fäm., Düsseldorf. Reisch. Schmidlin Josefine und Sohn, Agram. Reisch. Dr. Suchy Aldrich und Frau, Prag. Tiefenbrunner. Schmid Rudolf und Frau, Wien. Kaiser. Schubert Otto und Fam., Wien. Schediwy. Sinclair Christina, England. Kitzbühelerhof

des Gerichtsbeamten W. N. Nesingh aus Leyden in folge Fälschfahrens mit den: Auto des Großkaufmanns Rudolf Heidl aus Salzburg zusammen. Personen wur den nicht verletzt. Der Sachschaden ist ziemlich groß. Er beträgt bei jedem Fahrzeug rund 1000 Schilling. TDflMW© SIT. fl. TT. Samstag, l. August, 8.15 Uhr Sonntag, den 2. August, 4 und 8.15 Uhr Die Glocke ruft! Filmreportage zu den Vorbereitungen für die Olym pischen Sommerspiele in Berlin. Anschließend der beste Franziska-Gaal-Film Peter mit Otto Wallburg, Hans

, Wien. W. Rößl. Schall Abraham, Wien. A. Werner. Skudetzky Maria, Wien. Roter Adler. Steiger Margarita, Wien. Klavora. Dr. v. Scholtz Kornel, Staatssekretär a. D., Ungarn. Grandhvtel. Servadio Clementina, Italien. Grandhotel. Dr. Senn Otto, Budapest. Sixt. Tänzer Egon, Wien. W. Rößl. Tosti August und Fäm., Laibach. W. Rößl. Till Gustav, Wien. Tyrol. Tauber Hans und Frau, Wien. Höck. Tarran Leonard, London. Reisch. Tami Eugenia und Bianca, Rom. Reisch. Tus Theo und Fam., Neunkirchen. W. Rößl. Tedesco

Richard und Frau, Hamburg. W. Rößl. Tiesch Mauriki und Frau, Wien. Oberlindober. Turnbull Jenie, England. Kitzbühelerhof. Thew Charles und Frau, England. Granohotel. Tillinger Herta, Wien. Koschek. Herr-Taxi Telefon 28 Herz-Garage / Herz-Au4o-Service Kanzler-Dollfuß-Straße Tremmel Sofie und Tochter. Tschadesch. van der Tak P. K., Holland. W. Rößl. Dr. Taschner Otto, Tullnerbach. M. Hirtl. Dr. Theyer Erwin und Fam., Graz. P. Hölzl. Thoinas H. West und Sohn, U.S.A. Grandhotel. Mr. Trachsel, Zürich

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Tiroler Grenzbote
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Seite 4 von 4
Datum: 12.11.1924
Umfang: 4
. Johann Lichtmanegger-Kirchbichl, Stanis Graus, Egid Thaler-Häring, Josef Zingerle, Anton Pia. Josef Pletzer, Ulrich Fischer. Kaspar Horngacher, Frz. Malaun, Alois Meßner, Otto Müller.Kn chbichl, Jos. Osl-Kirchbichl, Rudolf Procheti-Westendors. — Schlecker: Josef Zingerle, R. Danek, Alois Morandel, Georg Fischer, Franz Grunder- Kirchbichl, Eghd Thaler-Häring, Andrä Frischmaon, Al. Meßner, Joses Weiß. Söll. Franz Ehrenstraßer-Lang- kampsen, Franz Aubitsch, Georg Schroll-Kirchbichl, Ant. Toman, Josef

Pletzer, Stanis Graus, Peter Wartlfteiner. Otto Lichtmanegger-Kirchbichl, Josef Ellmerer-Kirchbichl, Eghd Gruber-Kirchbichl, Georg Sappl-Kirchbichl, Andrä Seisl jun., Josef Wartlfteiner, Ulrich Fischer, Jos. Regner- Kirchbichl, Joh. Schlehmeier-Häring, Josef Huber, Jakob Gschwentner-Kundl, Kaspar Horngacher-Häring, Hans Gschöpf, Anton Weichselbraun, Anton Pig, Otto Müller- Kirchbichl Anton Praxmeier, Josef Gasser-Kufstein, Max Cteinbacher. Ferner wurden 30 Beste auf der Jagdscheibe lerster Joses

zur Aufführung Mn als klM.! Komödie in drei Auszügen von Otto Ernst. Spielleitung P. Eggersberger. Zwischenpause« musik vom Salonorchester, geleitet von Direktor Kirchmair. Kassaeröffnung '7 Uhr. Anfang 8 Uhr. Preise der Plätze: Sperrfitz 14.000 K, 1. Platz 12.000 K, 2. Platz 10,000 K, Stehplatz 7000 K. Kartenvorverkaus am Sonntag, 16. Nov., von 10—12 Uhr in der Egger-Portierloge. Außer dieser Zeit bei Eggersberger, Münchnerstraße 18, Telephon Nr. 172. Der Saal ist geheizt. Es ladet sreundlichst ein 2918

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